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MutundLiebe 492023 Westend 01122023

Liebe Leserinnen und Leser, schneller als gedacht, geht das Jahr 2023 zu Ende und wir haben für Euch wieder eine prallvolle Mut&Liebe Dezemberausgabe zusammengestellt. Wir waren unterwegs im Westend, der 'Beletage' von Offenbach, wo herrschaftliche Villen, alte Bäume und der verwunschene Dreieichpark ganz besondere Geschichten erzählen. Zum Jahresendspurt gehören aber auch wieder zahlreiche Veranstaltungen und schöne Events rund um die Feiertage. Schon zum 10. Mal findet der vorweihnachtliche Bummel 'Bernard lädt ein' im Offenbacher Nordend statt. Der Superladen, große Kunst zu kleinen Preisen, wird bereits zum 20. Mal von Anja Hantelmann organisiert. Beide Events bieten eine schöne Auswahl an interessanten Dingen und die Möglichkeit, ganz entspannt das Richtige zu finden und die engagierten Akteure zu unterstützen. Auch unser druckfrischer City-Guide 'Kult&Cuisine' bietet Anregungen und Adressen für regionale Weihnachtseinkäufe oder einen gelungenen Restaurantbesuch direkt vor Ort. Unser Mut&Liebe Jahreskalender 2024 liegt ebenfalls für Euch bereit. Es freut uns sehr, dass der Kalender jedes Jahr so gut ankommt und von vielen als Geschenk an Offenbach-Freund*innen in nah und fern (sogar bis nach Australien) verwendet wird. Dann lasst es Euch gutgehen im restlichen und im Neuen Jahr. Euer Mut&Liebe Team! Hier schon eine Ankündigung für März 2024: Wir feiern dann die 50. Mut&Liebe Ausgabe! Wie, wann und wo... geben wir noch bekannt, auf facebook und Instagram (mut_und_liebe_Offenbach)

Liebe Leserinnen und Leser,

schneller als gedacht, geht das Jahr 2023 zu Ende und wir haben für Euch
wieder eine prallvolle Mut&Liebe Dezemberausgabe zusammengestellt.
Wir waren unterwegs im Westend, der 'Beletage' von Offenbach, wo
herrschaftliche Villen, alte Bäume und der verwunschene Dreieichpark
ganz besondere Geschichten erzählen.

Zum Jahresendspurt gehören aber auch wieder zahlreiche Veranstaltungen
und schöne Events rund um die Feiertage. Schon zum 10. Mal findet
der vorweihnachtliche Bummel 'Bernard lädt ein' im Offenbacher Nordend
statt. Der Superladen, große Kunst zu kleinen Preisen, wird bereits zum
20. Mal von Anja Hantelmann organisiert. Beide Events bieten eine schöne
Auswahl an interessanten Dingen und die Möglichkeit, ganz entspannt das
Richtige zu finden und die engagierten Akteure zu unterstützen.

Auch unser druckfrischer City-Guide 'Kult&Cuisine' bietet Anregungen und
Adressen für regionale Weihnachtseinkäufe oder einen gelungenen
Restaurantbesuch direkt vor Ort.

Unser Mut&Liebe Jahreskalender 2024 liegt ebenfalls für Euch bereit.
Es freut uns sehr, dass der Kalender jedes Jahr so gut ankommt und von
vielen als Geschenk an Offenbach-Freund*innen in nah und fern (sogar
bis nach Australien) verwendet wird.

Dann lasst es Euch gutgehen im restlichen und im Neuen Jahr.
Euer Mut&Liebe Team!

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Geleitsstraße 109<br />

– ein heimliches Literaturhaus<br />

Der Name Brentano ist nicht nur in Frankfurt mit der<br />

deutschen Literaturgeschichte verbunden: Otto von<br />

Brentano di Tremezzo, ein Rechtsanwalt und später<br />

Abgeordneter der Zentrumspartei im Landtag zu<br />

Darmstadt und im Reichstag, wohnte mit seiner Familie<br />

zuerst in der Luisenstraße 54. Lilla, seine Frau,<br />

geb. Schwerdt, war eine Urenkelin von Franz Brentano,<br />

einem Bruder von Clemens und Bettine Brentano.<br />

Im Jahr 1900 ließ Otto von Brentano das Haus in<br />

der Geleitsstraße 109 im Stil der Neorenaissance erbauen.<br />

Entwerfende und ausführende Baufirma war<br />

Friedrich Stock III. Der kubische Baukörper trägt einen<br />

eingeschossigen Erker mit darüber liegendem Balkon.<br />

Den oberen Abschluss bildet ein geschweifter Renaissancegiebel<br />

mit bekrönendem, schmiedeeisernem<br />

und reich verziertem Knauf. Dieses Haus ist heute in<br />

Privatbesitz. Die beiden Söhne Bernard und Heinrich<br />

sollten berühmt werden: 1901 erblickte der Journalist,<br />

Essayist und Schriftsteller am 15. Oktober 1901<br />

das Licht der Welt. Im Haus Geleitsstraße 109 verbrachte<br />

er seine Kindheit, bis er nach dem Abitur in<br />

Freiburg und München studierte und nach Berlin zog.<br />

Dort trat er in der Hauptstadtredaktion der „Frankfurter<br />

Zeitung“ die Nachfolge von Joseph Roth an, der<br />

Deutschland hellsichtig bereits im Februar 1933 in<br />

Richtung Paris verließ. Brentanos Tätigkeit als Feuilletonist<br />

sowie sein 1932 erschienener Reportageband<br />

„Der Beginn der Barbarei in Deutschland“ trugen ihm<br />

den Hass der Nationalsozialisten ein. Er hatte darin<br />

vor dem totalitären Rechtsruck gewarnt. Als das Buch<br />

nach Hitlers Machtübernahme verboten wurde, ging<br />

er 1933 ins Schweizer Exil. 1936 veröffentlichte er<br />

beim Verlag Oprecht in Zürich sein Hauptwerk – den<br />

Gesellschaftsroman „Theodor Chindler“, in dem er den<br />

deutschen Untertanengeist zur Kaiserzeit behandelt.<br />

Darin kann man Offenbach durchaus erkennen.<br />

Titelheld Chindler ist wie Brentanos eigener Vater<br />

Zentrumspolitiker. Der Ort der Handlung heißt Neustadt,<br />

weist aber Ähnlichkeiten mit Offenbach auf. Die<br />

Beschreibung des Siegesplatzes, auf dem im August<br />

1914 der Kriegsbeginn verkündet wurde, passt auf<br />

den Aliceplatz, und die Ludwigstraße, wo die Protagonisten-Familie<br />

wohnt, gleicht der Offenbacher Geleitsstraße.<br />

Bertolt Brecht lobte den Stil dieses Epos<br />

DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2023/24<br />

Foto: Ingrid Walter<br />

MUT&LIEBE / THEMA /<br />

und nannte es in einem Atemzug mit Thomas Manns<br />

„Buddenbrooks“. Der Roman wurde vom Schöffling<br />

Verlag 50 Jahre nach Erscheinen wieder aufgelegt<br />

und sogar der Folgeband „Franziska Scheler“, in dem<br />

Brentano ein Frauenschicksal während der Weimarer<br />

Republik schildert, kam dort 2015 nochmals heraus.<br />

Es dürfte gerade in diesen Zeiten interessant sein, die<br />

beiden Bücher nochmals zu lesen.<br />

https://www.deutschlandfunk.de/goldene-zwanziger-inberlin-wie-ein-tanz-auf-dem-vulkan-100.html<br />

Ob Brentano Mitglied der KPD gewesen ist, konnte<br />

bislang nicht eindeutig geklärt werden, es gibt allerdings<br />

etliche Indizien dafür. In jedem Fall lehnte<br />

er nach zwei Moskaureisen im Jahre 1930 und 1932<br />

das Stalinregime ab und distanzierte sich später<br />

auch vom Marxismus.<br />

Sein Bruder Heinrich wurde am 8. Juni 1955 nach der<br />

Wiedererlangung der Souveränität und dem Beitritt<br />

der Bundesrepublik Deutschland zur NATO zum ersten<br />

Bundesminister des Auswärtigen in die von Bundeskanzler<br />

Konrad Adenauer geleitete Bundesregierung<br />

berufen.<br />

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