klein & stark 2/23
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Essstörungen. Unser Magazin behandelt psychosoziale Gesundheitsthemen von Kindern und Jugendlichen.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Essstörungen.
Unser Magazin behandelt psychosoziale Gesundheitsthemen von Kindern und Jugendlichen.
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&
PEPCO Charity Bär ♥ Unsere Sommercamps 2023 ♥ Buchtipps
Vereinsmagazin des Kinderhilfswerks 2 / 2023
Essstörungen
„Soul Hunger“ - Wenn Essstörungen das
Leben fest im Griff haben
Essstörungen verstehen und behandeln
Interview mit einer erfahrenen
Therapeutin
Österreichische Post AG
SM 06Z036859 N
Kinderhilfswerk, Obere Dorfstraße 20, 4050 Traun
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in Not helfen.
In der Adventzeit schenkt dm 2.000 Obdachlosen
in ganz Österreich ein Bio-Festessen und unterstützt
Menschen in Notsituationen. Helfen Sie mit und
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erhältlich – solange der Vorrat reicht.
Editorial
Editorial
Liebe Unterstützer*innen und
Leser*innen!
Essstörungen beeinflussen nicht
nur die körperliche Gesundheit,
sondern auch das psychische
Wohlbefinden der Betroffenen
und sind in der heutigen Gesellschaft
ein weit verbreitetes
Gesundheitsproblem. Diese Erkrankungen
beeinträchtigen das
Essverhalten sowie die Einstellung
zum eigenen Körpergewicht
und zur Körperform. Die Auswirkungen
sind sowohl physischer als
auch psychischer Natur. Physisch
können sie zu Mangelernährung,
Herzproblemen, Hormonstörungen
und anderen lebensbedrohlichen
Komplikationen
führen. Psychisch leiden Betroffene
oft unter Depressionen,
Angstzuständen, einem niedrigen
Selbstwertgefühl und sozialer Isolation.
Essstörungen können das
tägliche Leben erheblich beeinträchtigen
und sogar zum Tod
führen, wenn nicht rechtzeitig
dagegen vorgegangen wird. Die
Behandlung erfordert eine multidisziplinäre
Herangehensweise,
die medizinische, psychologische
und ernährungstherapeutische
Unterstützung umfasst.
Freunde und Familienangehörige
spielen ebenfalls eine wichtige
Rolle im Heilungsprozess. Menschen
mit Essstörungen benötigen
Verständnis und Mitgefühl,
nicht Vorwürfe oder Vorurteile.
Auch Schulen und Medien sollten
dazu beitragen, eine gesunde Einstellung
zum eigenen Körper und
zur Ernährung zu fördern sowie
negative Einflüsse zu minimieren.
Das Kinderhilfswerk bietet Betroffenen
begleitende Psychotherapie
in Einzel- oder Gruppensettings.
Mit einer Spende schenken Sie
also nicht nur Lebensfreude, sondern
Sie retten das Leben von jungen
Menschen. Dafür möchten ich
und das gesamte Kinderhilfswerk-
Team herzlich DANKE sagen!
Zusätzlich können Sie auch beim
Online-Shopping von Weihnachtsgeschenken
ohne Mehrkosten an
das Kinderhilfswerk spenden.Wie
das genau funktioniert, erfahren
Sie auf Seite 8. Ich wünsche allen
Leser*innen eine besinnliche
Weihnachtszeit und ein glückliches
neues Jahr voller Lebensfreude.
Ihr Peter Begsteiger
Geschäftsführer
Zahlen und Fakten Jänner - November 2023
8.408 Einheiten
für Beratung und
Therapie
2.189 Personen
fanden Hilfe
Insgesamt
9.368
geleistete Einheiten
Unsere Zahlen belegen eindrucksvoll, was Sie durch Ihren wertvollen Beitrag ermöglicht haben. Mehr auf Seite 9.
3
© PEPCO
PEPCO Charity Bär
Reitcamp
P05_Print_213x142_TeddyBear_AT.indd 1 03/11/2023 18
Gemeinsam mehr bewirken
6
7
8
9
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11
12
Die Zeit des Gebens
und Schenkens
Testimonials
Online-Shopping und
Spenden
Zahlen und Fakten
Ein Kuschelbär für
Kinderglück
Charity Radtour:
Ride to Black Sea
WohlfühlPOOL: Wir
sind Bündnispartner
Schwerpunkt
14
20
„Soul Hunger“ - Wenn
Essstörungen das
Leben fest im Griff
haben
Essstörungen
verstehen und
behandeln
Vereinsinternes
30
31
Aktionen im BTZ Wien
Mitarbeiter*innen
stellen sich vor
4
Schwerpunkt
© 2023 iStockphoto.com/ Aleksei Morozov
Unsere Leistungen
32
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Wie hilft das
Kinderhilfswerk?
„Workshop mit Biss“
Gesundheit & Genuss
Reitpädagogik
Kummerkiste
Safaricamp 2023
Kinderseiten
42 Kinder-Seiten
Immer dabei
3
4
44
45
46
48
Editorial
Inhalt
Meinungsbilder
Termine
Tipps & Gewinnspiel
Kontakt & Standorte
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40
Wohlfühlcamp 2023
Abenteuer mit
tierischen Freunden
49
50
Impressum &
Druckkostenbeiträge
Erfolgsgeschichte
& Vorschau
5
Die Zeit des Gebens und Schenkens
© 2023 adobe.stock/ Irina Schmidt
Spenden-Konto: Verein Kinderhilfswerk
IBAN: AT74 5400 0000 0001 0777
Die Zeit des Gebens und Schenkens
Die Spendenbereitschaft der Menschen ist in den Wochen vor Weihnachten
am größten.
Immer mehr Leute besinnen sich
in der Zeit vor den Feiertagen
auf ihr eigenes Glück und wollen
bedürftige Menschen unterstützen.
„Alle Jahre wieder“ gibt
es zahlreiche Möglichkeiten, wie
man mit einer Spende auch anderen
frohe Festtage bereiten kann.
Ein Weihnachtsbaum ohne
Geschenke darunter? Es würde
etwas fehlen, da Weihnachten
und Geschenke untrennbar miteinander
verbunden sind. In der
Familie und unter Freund*innen
beschenkt man sich zu Weihnachten
und macht sich so gegenseitig
eine Freude. Mit einer Spende an
den Verein Kinderhilfswerk können
Sie rund um das Weihnachtsfest
auch Kindern und Jugendlichen
etwas schenken: Eine
gesunde und glückliche Zukunft.
Die klassische Geldspende
Geldspenden sind ein einfacher
und schneller Weg, das Kinderhilfswerk
zu unterstützen. Deshalb
möchten wir gerade zu dieser
Jahreszeit wieder daran erinnern,
dass sich das Kinderhilfswerk
großteils über Spenden finanziert
und jeder Euro dort ankommt, wo
er am meisten gebraucht wird –
bei den von uns betreuten Kindern
und Jugendlichen.
Beim Onlineshoppen ohne
Mehrkosten spenden
Im Internet bieten viele Onlinehops
die Möglichkeit, den Einkauf mit
einer Spende zu verbinden. Sie
müssen dafür beim Shoppen nur
einen kleinen Umweg über eines
der "helfenden Portale", wie z. B.
www.shop2help.net oder www.
gooding.de nehmen.
Die Weihnachtspäckchen-
Spende
Durch die jährlich stattfindende
Wichtelchallenge (www.wichtelchallenge.at)
ist diese Form des
Spendens in den letzten Jahren
immer beliebter geworden. Auch
für die Klientenkinder des Kinderhilfswerks
können Sie ein selbst
gestaltetes Päckchen spenden.
Auf der Website erhalten Sie alle
wichtigen Infos zu den Wünschen
der Kinder und dem Ablauf der
Geschenke-Spende.
Spenden statt Schenken
Immer mehr Unternehmen verzichten
auf Geschenke für Mitarbeiter*innen
oder Kund*innen
und fördern mit einer Weihnachtsspende
wohltätige Zwecke.
Spenden über Social Media
Auch über soziale Netzwerke wie
Facebook oder Instagram kann
man eine Spendenaktion für
unseren Verein starten. So können
auch Freunde und Follower
das Kinderhilfswerk unterstützen.
Selbstverständlich ist auch diese
Art der Spende steuerlich absetzbar.
Bei Fragen helfen wir gerne
weiter.
6
Testimonials
Es ist an der Zeit, einen Beitrag zu leisten
Eine sportliche Herausforderung für den guten Zweck
Ich habe das Glück in eine Welt hineingeboren zu sein, in der es möglich
ist, mein Leben selbst zu gestalten, meine Hobbies auszuleben und mir
und meiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Für einen großen
Teil unserer Gesellschaft sieht es leider anders aus. Auch bei uns in Österreich
gibt es viele "Baustellen", vor allem in der psychischen Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen. Ein schwieriges Umfeld, finanzielle Probleme,
Trennung der Eltern, Gewalt und vieles mehr.
Es ist also für mich an der Zeit, etwas von meinem Glück abzugeben.
Dabei ist mir das Kinderhilfswerk eingefallen. Meine Tochter hat bereits
als freiwillige Helferin bei Kinder- und Jugendcamps vom Kinderhilfswerk
mitgearbeitet und hatte dazu viel zu erzählen. Ich möchte mich dem
Thema „psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ annehmen
und ein sportliches Zeichen setzen. Es geht mir dabei nicht nur um das
Abenteuer und die Herausforderung, sondern auch darum, die Gesellschaft
auf ein schwieriges Thema aufmerksam zu machen und auf diesem
Weg Unterstützer*innen für das Kinderhilfswerk zu gewinnen.
Andreas Sigl, Unternehmer (siehe Charity Radtour, Seite 11)
www.tuerbeschlaege.at
Andreas Sigl
© Günther Iby
„Vor Freude strahlende
Augen“
Unserer Tochter wurde mit dem Pferdecamp
eine wunderschöne Ferienwoche geschenkt
Unsere Tochter Susanna war dieses Jahr beim Pferdecamp des Kinderhilfswerks
dabei und vollkommen begeistert. Ihre Augen haben so gestrahlt,
dass man in der Nacht kein Licht aufdrehen hätte müssen.
Unsere Familie ist schon seit 2001 Fördermitglied des Kinderhilfswerks
und wir haben diese Entscheidung nie bereut. Schon drei unserer größeren
Söhne haben vor einigen Jahren an verschiedenen Camps des Kinderhilfswerks
teilgenommen und kamen immer glücklich zurück. Jetzt hat das
Kinderhilfswerk auch unserer Tochter mit dem Pferdecamp eine wunderschöne
Ferienwoche geschenkt.
Wir können nicht genug Danke sagen, was dieser Verein alles leistet. Wir
lesen fast jede Ausgabe des Vereinsmagazins und sind froh, mit unserer
finanziellen Unterstützung einen kleinen Teil dazu beitragen zu können,
dass Kindern in Österreich so viel Lebensfreude geschenkt wird.
Familie Danninger
Susanna Danninger
Bernadette & Ignaz Danninger
© Danninger
7
Online-Shopping und Spenden
© 2023 freepik.com / freepik
Online-Shopping und Spenden
Online einkaufen und ohne Mehrkosten Gutes tun. Wir erklären, wie
Sie ganz einfach und mit nur wenigen Klicks beim Weihnachtseinkauf
das Kinderhilfswerk unterstützen. So können Sie beim Beschenken
Ihrer Liebsten mit einer Spende die Freude vervielfachen.
Das Prinzip:
Gooding und shop2help
Bei jedem über die Internet-Plattformen
www.gooding.de und
www.shop2help.net vermittelten
Einkauf zahlen die teilnehmenden
Online-Shops aus Österreich und
Deutschland eine Prämie, die
unserem Verein zugutekommt.
Käufer*innen haben keine Mehrkosten
und die Plattformen übernehmen
das Weiterleiten der
Spenden an das Kinderhilfswerk.
Ganz schön clever!
So einfach geht’s
Öffnen Sie die Webseite www.
gooding.de/kinderhilfswerk-61738
oder www.shop2help.net/kinderhilfswerk
und erhalten Sie eine
Übersicht der teilnehmenden
Onlineshops. Nun wählen Sie
Ihren gewünschten Shop aus. Sie
müssen beim Einkauf in einem
Online-Shop nur über dieses Portal
einsteigen. Das kostet Ihnen
keinen Cent mehr, dieser kleine
Umweg bringt unserem Verein
jedoch Spenden.
In Zukunft nicht mehr vergessen
Die Gooding Erinnerungsfunktion
– auch Toolbar genannt –
macht das Prämien-Sammeln noch
bequemer: Besuchen Sie einfach
direkt Ihre Lieblingsshops und
die Gooding-Toolbar erinnert Sie
an die Unterstützung Ihres guten
Zwecks. Mit nur zwei Klicks können
Sie dann noch den Prämien-
Einkauf aktivieren. Bei www.
gooding.de können Sie sich ganz
einfach die Toolbar herunterladen.
TIPP: Speichern Sie die genannten
Internetadressen einfach
unter Ihren Favoriten ab und
erledigen Sie damit Ihre Online-
Weihnachts-Einkäufe. So tun Sie
mit dem Erwerb von Geschenken,
Produkten und Dienstleistungen
etwas Gutes für Kinder in Österreich.
Ich bedanke mich im Namen der
Kinder herzlich für Ihre kostenlose
Spende und wünsche viel
Spaß beim Aussuchen der Weihnachtsgeschenke!
Peter Begsteiger
8
Zahlen und Fakten
Unsere Aktivitäten von Jänner bis November 2023
Danke
9.368
Einheiten
Danke
Die Zahlen belegen eindrucksvoll, was Sie durch Ihren wertvollen Beitrag ermöglicht haben.
Vom 01. Jänner bis 31. Oktober 2023 fanden insgesamt 2.189 Kinder, Jugendliche,
Eltern und Fachpersonen Hilfe, Beratung, Unterstützung und Information durch
die Angebote des Kinderhilfswerks und seiner Kooperationspartner.
Beratung & Therapie
Pädagogik
Diagnostik
Prävention, Workshops
& Gruppen
8.408
Einheiten
675
Einheiten
168
Einheiten
1.209
Personen
675 Einheiten
Pädagogik wurden
geleistet.
233 Personen
besuchten unsere
Ernährungsworkshops.
8.408 Einheiten
Therapie und Beratung
fanden statt.
70 Personen
hatten bei unseren
erlebnispädagogischen
Aktivitäten viel Spaß.
168 Einheiten
wurden bei unserer
klinisch-psychologischen
Diagnostik durchgeführt.
976 Personen
nahmen an präventiven
Vorträgen, Workshops
und Gruppen teil.
815 Personen
nahmen eine Psychotherapie,
Körpertherapie, Beratung
oder Ähnliches in Anspruch.
73 Personen
profitierten von unserem
reitpädagogischen
Angebot.
22 Personen
nahmen unser
Diagnostik-Angebot
in Anspruch.
117 Einheiten
Prävention, Workshops
und Gruppen
wurden durchgeführt.
9
Ein Kuschelbär für Kinderglück
© 2023 PEPCO
P05_Print_213x142_TeddyBear_AT.indd 1 03/11/2023 18:06
Ein Kuschelbär für Kinderglück
Eine Charity-Aktion zugunsten des Kinderhilfswerks
Wir freuen uns, Ihnen eine ganz
besondere Aktion vorstellen zu
dürfen. Ab Jänner 2024 sind bei
Pepco Österreich – einem Einzelhandelsunternehmen,
das Kleidung
für die ganze Familie und
Haushaltsprodukte zu niedrigen
Preisen anbietet – kuschelige
Teddybären für den guten Zweck
erhältlich. 100 Prozent des Erlöses
kommt unseren Kindern
und Jugendlichen zugute.
Die niedlichen Bären in ihren
entzückenden Outfits lassen Kinderaugen
strahlen. Und nicht nur
das, mit dem Kauf eines Charity
Bären unterstützen Sie auch noch
einen guten Zweck – und das ganz
ohne Abzüge und Umwege. Der
Gesamterlös der Charity-Aktion
wird an uns gespendet.
Mit europaweit über 3.000 Filialen
übernimmt Pepco auch soziale
Verantwortung. In jedem Land
wurde eine Partnerorganisation
gewählt, die sich für Kinder und
Jugendliche einsetzt und diese
fördert.
In Österreich hat sich das Unternehmen
für das Kinderhilfswerk
als Partnerorganisation entschieden
und unterstützt uns nun
bereits seit dem Frühjahr 2023.
Durch diese Geldspenden werden
erlebnispädagogische Maßnahmen
wie Kindercamps oder
Reitpädagogik ermöglicht. Wir
hoffen, dass viele Menschen
diese wundervolle Charity-Aktion
unterstützen und die süßen Bären
in zahlreiche Kinderzimmer einziehen.
Wo Sie die Bären kaufen können,
sehen Sie auf der Webseite
von Pepco unter:
www.pepco.at/filiale-finden.
10
Charity Radtour: Ride to Black Sea
Charity Radtour: Ride to Black Sea
Sportliche Spitzenleistung für den guten Zweck
Über 1.700 Kilometer und
13.000 Höhenmeter – zurückgelegt
in nur sieben Tagen. Das
ist die sportliche und mentale
Spitzenleistung, die der Unternehmer
Andreas Sigl für das Kinderhilfswerk
erbracht hat. Von
Unterweitersdorf im Mühlviertel
nach Constanta (Rumänien) am
Schwarzen Meer führte ihn seine
Radtour für den guten Zweck.
Unterstützung für Bauernhof-
Projekt
Dank der Unterstützung zahlreicher
Privatpersonen und auch
einiger Unternehmen, konnten
vorerst 5.800 Euro an Spenden
gesammelt werden. Durch einen
Charity-Vortrag in Unterweitersdorf
wurde dieser schon namhafte
Betrag letztendlich auf über 7.100
Euro erhöht. Das Geld soll in ein
geplantes Projekt des Kinderhilfswerks
fließen – den Ankauf eines
eigenen Bauernhofes für Erlebnispädagogik.
Schon seit einigen
Jahren sind wir auf der Suche
nach einer geeigneten Immobilie
im Raum Oberösterreich.
Geschäftsführer Peter Begsteiger
betont: „Immer mehr Familien
suchen unsere Unterstützung.
Erlebnispädagogische Angebote
bieten Kindern und Jugendlichen
hervorragende Möglichkeiten, ihre
psychische Gesundheit in einer
geschützten Atmosphäre und mit
professioneller Begleitung zu stärken.
Für uns ist die Erlebnispädagogik
ein wichtiges Standbein, das
wir künftig noch weiter ausbauen
möchten.“
Große Anstrengung für ein
klares Ziel
Für Andreas Sigl war klar: „Viele
Kinder und Jugendliche wachsen
in einem schwierigen Umfeld auf.
Gewalt in der Familie, Schulschwierigkeiten
und finanzielle Probleme
hindern die Heranwachsenden an
einem unbeschwerten Leben. Für
mich ist es an der Zeit, der Gesellschaft
etwas zurückzugeben“. Mit
diesem Ziel vor Augen bewältigte
der Hobbysportler den Weg
durch die ungarische Steppe und
über die Karpaten. Täglich legte
er etwa 250 Kilometer zurück und
trotzte sowohl dem Regen als auch
so manchem Irrweg seines Navis.
Nach sieben Tagen erreichte er
schließlich die Hafenstadt Constanta
am Schwarzen Meer.
Andreas ist zufrieden: „Ein großer
Dank gebührt allen, die mich bisher
auf meiner Reise mit einem finanziellen
Beitrag unterstützt haben.“
Auch wir sagen, im Namen der
von uns betreuten Kinder und
Jugendlichen, ein herzliches
DANKE an Andreas und alle
Unterstützer*innen.
schagerl
© Sigl & Kinderhilfswerk
11
Wohlfühl-Pool: WohlfühlPOOL Wir sind Partner
© 2023 freepik.com / senivpetro
WohlfühlPOOL: Wir sind Bündnispartner
Neue Initiative zur psychosozialen Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen
Im Rahmen der neuen, österreichweiten
Initiative „ABC der
psychosozialen Gesundheit junger
Menschen“ setzt sich das
Bundesministerium für Soziales,
Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
gemeinsam mit
Bündnispartner*innen für die
Stärkung der psychosozialen
Gesundheit von jungen Menschen
ein. Das Kinderhilfswerk
ist Teil des Netzwerks und engagiert
sich in der dazugehörigen
Plattform WohlfühlPOOL.
Die ABC-Initiative setzt zielgruppenspezifische
Informations-,
Weiterbildungs- und Umsetzungsmaßnahmen.
Alle Angebote
sind qualitätsgesichert und reichen
von Fortbildungsangeboten
für Pädagog*innen bis zu maßgeschneiderten
Hybrid-Kampagnen
für junge Menschen.
Gebündeltes Wissen auf
einen Blick
Der WohlfühlPOOL ist die Ressourcen-
und Vernetzungsplattform
des „Kompetenzzentrums
Zukunft Gesundheitsförderung“
und bündelt Informationen rund
um das Thema psychosoziale
© Gesundheit Österreich GmbH
Gesundheit von jungen Menschen.
Er bietet qualitätsvolle
Ressourcen für Kinder, Jugendliche,
junge Erwachsene und deren
Bezugspersonen sowie Interessierte.
Ziel der Ressourcenplattform ist
die Sensibilisierung und Vernetzung
zum Thema psychosoziale
Gesundheit.
„Junge Menschen und deren
Bezugspersonen können mit
unserer Hilfe seit fast 25 Jahren
niederschwellig auf Gesundheitsförderungs-
und Präventionsangebote
zugreifen. Wir begrüßen
daher die Initiative, um die
Ressourcen aller Partner*innen
zu bündeln und Angebotslücken
auszugleichen und sind gerne ein
Teil davon“, so Kinderhilfswerk
Geschäftsführer Peter Begsteiger.
12
„Soul Hunger“ wenn Essstörungen das Leben fest im Griff haben
Rahofer.
DAMIT AUCH KOMMENDE
GENERATIONEN RUHIGER
SCHLAFEN KÖNNEN.
Erfolg zu haben bedeutet für PALFINGER, Verantwortung zu übernehmen und andere
daran teilhaben zu lassen. Vor allem junge und kommende Generationen. Deshalb
engagieren wir uns seit Jahrzehnten in zahlreichen sozialen Projekten, aber auch
durch Spenden und Sponsorings. Denn gesellschaftliches Miteinander und
Zusammenhalt stehen bei PALFINGER schon immer mit an oberster Stelle.
PALFINGER.AG
13
„Soul
Hunger“
Wenn
Essstörungen
das Leben
fest im Griff
haben
Seit einigen Jahren
bemerken wir einen
starken Anstieg von
Essstörungen bei
Kindern und Jugendlichen.
Im folgenden
Artikel finden Sie Informationen
zu den
zwei häufigsten Störungen.
Erfahren Sie
mehr über die Entstehung,
Kennzeichen
und Behandlungsmöglichkeiten
der Anorexie (Magersucht)
und der Bulimie
(Ess- und Brech-
Sucht).
14
© 2023 iStockphoto.com/ Aleksei Morozov
„Soul Hunger“ - Wenn Essstörungen das Leben fest im Griff haben
Bei Essstörungen handelt es
sich um verschiedene Formen
von sehr resistenten Erkrankungen,
die sich
über viele Jahre
hinweg bemerkbar
machen können. In
einigen Fällen ist
sogar – sofern sie
unbehandelt bleiben
– ein tödlicher
Ausgang möglich.
Wir sprechen also
von lebensbedrohlichen
Erkrankungen.
So unterschiedlich die
jeweiligen Formen in Erscheinung
treten, weisen sie dennoch
alle eine Gemeinsamkeit auf: Das
Thema „Essen“ stellt den Lebensmittelpunkt
der Betroffenen dar.
Vor allem die Angst zuzunehmen,
beherrscht den gesamten
Tagesablauf. Ständig kreisen
die Gedanken um das eigene
Gewicht, unstillbaren Hunger
und die Sorge zuzunehmen.
Bei all diesen Formen ist das Verhältnis
zum eigenen Körper stark
beeinträchtigt. Auffällig dabei ist,
dass pubertierende Mädchen und
junge Frauen statistisch gesehen
am häufigsten von Essstörungen
betroffen sind. Studien zeigen
uns jedoch, dass auch Männer -
zwar wesentlich seltener, aber
dennoch - erkranken können.
In den westlichen Industriestaaten
verzeichnen wir einen
besorgniserregenden Anstieg. So
gab es beispielsweise in Österreich
vor wenigen Jahren noch
rund 7500 erkrankte Menschen,
seit der Pandemie und vor allem
den Lockdowns ist die Zahl der
Krankenhauseinweisungen bei
Patient*innen aufgrund von Essstörungen
um 48 % gestiegen.
Pandemie und Lockdowns
ließen die Zahlen in die
Höhe schnellen
In unserem therapeutischen Alltag
begegnen uns immer wieder
ähnliche Konstellationen, aus
„Das Thema
"Essen" stellt
den Lebensmittelpunkt
der Betroffenen
dar.“
denen wir Gründe für den pandemiebedingten
Anstieg erschließen
können.
Lockdowns führten
zu familiären Anspannungen,
man
war sozusagen
„gemeinsam eingekerkert“.
Die
Betroffenen litten
an einem Mangel
an Selbstreflexion,
sie konnten in diesen
Phasen buchstäblich
nichts mit sich anfangen.
Fehlende Strukturen führten
zu extrem großen Verunsicherungen,
vieles war neu und unerprobt.
Homeoffice und Homeschooling
sind nur einige Beispiele
für die Ereignisse, welche die
Betroffenen in die Verunsicherung
getrieben haben.
Gerade junge Menschen litten
während der Pandemie zunehmend
an Identitätskrisen, da
Freizeitaktivitäten massiv eingeschränkt
waren
und der – in diesem
Lebensabschnitt
unendlich
wichtige –
Freundeskreis nur
sehr eingeschränkt
hilfreich
konnte.
sein
Menschen, insbesondere
Frauen,
die bereits eine
kritische Einstellung zu ihrem
eigenen Körpergewicht hatten,
begannen vermehrt online nach
Informationen zur Gewichtsreduktion
zu suchen und sich
intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Nebenbei
möchte ich nicht unerwähnt lassen,
dass die Präsenz von Lieferdiensten
mit tendenziell eher
wenig gesunden Speisen gerade
in Lockdownphasen sehr groß
war. Nun hatten wir folgende
Situation: aus Langeweile wurde
gegessen (was hätte man sonst
tun können?), hochkalorisches
„Gerade junge
Menschen
litten während
der Pandemie
zunehmend
an Identitätskrisen.“
Essen war tatsächlich leicht verfügbar,
ebenso hatte man genug
Zeit, um sich online über drastische
Maßnahmen, die Kalorien
wieder loszuwerden, zu informieren.
Es war ein Teufelskreis
– die Auswirkungen zeigen sich
heute massiv.
Es gibt immer mehrere Auslöser
Aber nicht nur die Pandemie war
die alleinige Ursache – Essstörungen
entstehen immer durch
ein Zusammenwirken von mehreren
speziellen Faktoren. Im
Folgenden beschreibe ich einige
Hauptthemen, die meistens in
Kombination miteinander bei
der Entstehung von Essstörungen
beteiligt sind - sowohl biologische
als auch körperliche Faktoren.
Dazu zählt z. B. eine genetische
Veranlagung. Tatsächlich gibt es
Familien, in denen die Unzufriedenheit
mit dem eigenen Gewicht
seit Generationen besteht. In
diesem Zusammenhang wird
auch eine mögliche
Beeinträchtigung
des Gehirnstoffwechsels
erforscht.
Wir wissen, dass
etwa 30 Botenstoffe,
wie beispielsweise
Ghrelin und Leptin,
das Gefühl von Sättigung
und Hunger
im Gehirn steuern.
Bei Essstörungen
wird vermutet, dass diese Wahrnehmung
verzerrt sein könnte.
Gesellschaft und Pubertät
als Treiber
Andererseits gibt es auch sozialkulturelle
Faktoren, die die
Entstehung dieser Erkrankung
begünstigen können. Das bedeutet
konkret, dass wir Schönheitsideale
verfolgen, die schlanke
Körperformen bevorzugen.
Modetrends, die „Size Zero“ Größen
favorisieren, können Menschen,
die ohnehin eine große
15
Kopfzeile: „Soul Hunger“ Titel wenn - und Wenn so Essstörungen weiter das das Leben fest fest im im Griff haben
© 2023 iStockphoto.com/ Aleksei Morozov
16
„Soul Hunger“ - Wenn Essstörungen das Leben fest im Griff haben
Unzufriedenheit mit dem eigenen
Körper haben, geradezu in
die Krankheit treiben.
Gleichzeitig gibt es in unserer
Gesellschaft - wie zuvor erwähnt
- eine ständige Verfügbarkeit an
Nahrungsmitteln in fragwürdiger
(meist hochkalorischer) Qualität,
die gerne auch zugestellt werden
- und dies praktisch rund um die
Uhr. Für Menschen, die mit „Kontrollverlust“
und „Impulsthemen“
hadern, ist dieser Umstand natürlich
nicht unbedingt förderlich.
Diätversuche und selbstauferlegtes
Fasten in Eigenregie können
hierbei als „Einstiegsticket“
in die Essstörung dienen.
Warum vor allem junge Menschen
erkranken, wird durch
folgenden Faktor nachvollziehbar,
nämlich Krisen im Prozess
des Erwachsenwerdens. Wir
sprechen konkret von Pubertät.
In diesem Lebensabschnitt ist
das Verhältnis zum eigenen Körper
ohnehin fragil. Der Verstand
muss mit den schnellen körperlichen
Veränderungen mithalten.
Wir können im therapeutischen
Alltag immer wieder beobachten,
dass gerade Mädchen unter
bestimmten Voraussetzungen
diese körperlichen Veränderungen
als unerträglich empfinden.
Essstörungen sind in jenen
Fällen Kompensationsversuche,
um die weiteren körperlichen
Veränderungen anzuhalten.
Die zwei bekanntesten Formen
– Anorexie und Bulimie
Ich möchte Ihnen nun zwei der
bekanntesten Formen vorstellen,
die Anorexie und die Bulimie.
Anorexie
Die Anorexie ist auch als „Magersucht“
bekannt. Wie der Name
vermuten lässt, nehmen Betroffene
nahezu nichts mehr zu sich,
sie verweigern (und verschleiern)
die Nahrungsaufnahme. Trotz
extremer Abmagerung fühlen sie
sich immer noch zu dick, was auf
eine verzerrte Selbstwahrnehmung
schließen lässt.
Übrigens besteht bei fortgeschrittener
Anorexie ein zehnfach
höheres Risiko eines vorzeitigen
Todes im Vergleich zu gesunden
Menschen im gleichen Alter. Wir
beobachten bei anorektischen
Patient*innen ein sehr starkes
Kontrollbedürfnis, hohe Selbstansprüche
und eine hochkritische
Selbstwahrnehmung. Bei
intensiver, multiprofessioneller
Behandlung ist eine Heilung nach
etwa 6 Jahren möglich.
Aufgrund unserer langjährigen
Erfahrung erkennen wir
„Muster“ an Themen, die bei den
Betroffenen immer wieder auftauchen.
Oft stellen uns Familien,
in denen besonders hohe Erwartungen
vorherrschend sind, ihr
jugendliches, magersüchtiges
Kind vor. Es wurde unbewusst
als „Selbstläufer“ erzogen und hat
oft Geschwister, die aus welchen
Gründen auch immer eher wahrgenommen
werden, als es selbst.
Es hat den Anschein, als würde
die Magersucht versuchen, auf
eine passive Art und Weise auf
sich aufmerksam zu machen,
gleichzeitig will sie unerkannt
und unbehandelt bleiben.
Bulimie
Die Bulimie ist ebenso eine Form
einer Essstörung, die sich aber
ganz anders als die Anorexie
präsentiert. Hier beobachten wir
ständig auftretende Essattacken
mit absolutem Kontrollverlust,
die gleich im Anschluss wieder
bereut werden. Danach erfolgt
eine aktive, selbst herbeigeführte
Maßnahme, um die Kalorien
sofort wieder loszuwerden.
In vielen Fällen ist es ein selbstinduziertes
Erbrechen, wie zum
Beispiel mit einem Finger oder
einem Löffel in den Rachen zu
drücken, um den Brechreiz auszulösen.
Manchmal werden auch
starke Abführmittel eingenommen
oder aber die Betroffenen
betreiben exzessiv Sport.
In der maximalen Ausprägung
durchleben bulimische
Patient*innen Zyklen von Essen
und radikaler Kalorienabfuhr
über den ganzen Tag hinweg.
Dies ist dann dermaßen zeitintensiv
und einschränkend, dass
der normale Alltag nicht mehr
bewältigt werden kann. Und
auch hier steht zu Beginn eine
große Unzufriedenheit mit dem
eigenen Körper und auch eine
große Sehnsucht nach Attraktivität.
Depressive Phasen, Antriebslosigkeit
und Frustration sind die
traurige Folge. Nicht selten sind
Bulimiker*innen suizidal, die
Rückfallsquote ist erfahrungsgemäß
sehr hoch.
Anzeichen für Anorexie
erkennen
Angehörige können eine Magersucht
an folgenden Kennzeichen
erkennen: eine fehlende
Gewichtszunahme in jüngeren
Jahren, wobei Wachstum und
eine damit verbundene Gewichtszunahme
eigentlich stattfinden
sollten. Manchmal sind übertriebene
sportliche Aktivitäten zu
beobachten, die über ein „gesundes
Maß“ weit hinausgehen. Und
immer ein Warnhinweis: das
Ausbleiben der Monatsblutung.
Bei diesen Anzeichen sollte unbedingt
ein Arzt aufgesucht werden,
der zunächst den BMI des
Patient*innen feststellen wird,
ein Wert, der die Relation von
Körpergewicht, Körpergröße und
Körperfettanteil darstellt.
Normalgewichtige Erwachsene
haben einen BMI von etwa 18,5
bis 24,9. Werte unter 18,5 gelten
als gesundheitsschädlich,
Werte unter 14,5 sind lebensbedrohlich.
Bei Kindern verhält es
sich aufgrund des Wachstums
etwas anders, hier spricht man
von „Percentil“. Ein kindlicher
BMI Percentil unter 10 bedeutet
„Untergewicht“.
17
„Soul Hunger“ - Wenn Essstörungen das Leben fest im Griff haben
© 2023 iStockphoto.com/ Aleksei Morozov
Auffällige Verhaltensweisen
bei Bulimie
Auch bei der Bulimie sind
„Muster“ zu erkennen, die sich
durch sämtliche Krankheitsgeschichten
wie ein roter Faden
ziehen. Betroffen sind vermehrt
Familien, die über Generationen
hinweg gegen „höheres Gewicht“
ankämpfen.
An dieser Essstörung erkrankte
Patienten kamen überdurchschnittlich
häufig mit Komplikationen
bei der Geburt zur Welt.
Innerfamiliäre Spannungen
haben eventuell Übergriffe, die
den Patient*innen in der Kindheit
angetan worden sind, übersehen
lassen.
Oft zeigten Bulimiker Auffälligkeiten
im Verhalten schon im
Kindesalter, wie beispielsweise
ADHS. Und viele bulimische
Patient*innen waren bereits zu
einem verhältnismäßig frühen
Zeitpunkt pubertär. Nebenbei
bemerkt leitet ein Körperfettanteil
ab etwa 17 % die Menstruation
ein, unabhängig vom Alter.
Da die Gewichtsabnahme nicht so
radikal erfolgt wie bei der zuvor
beschriebenen Anorexie, bleibt
die Bulimie oft über einen langen
Zeitraum hinweg unerkannt.
Angehörige können sich trotzdem
an folgenden Kennzeichen orientieren:
Bulimiker*innen lassen
sich beim Essen nicht beobachten.
Sehr oft geben sie auf eine
Essenseinladung die Standardantwort:
„Nein danke, ich habe
schon gegessen!“ Zu beobachten
sind meistens auch strenge Diätphasen,
ebenso „Kalorienzählen“
und ein beachtliches Fachwissen
über Ernährungsthemen.
Erwachsene Bulimiker*innen
verschulden sich immer wieder
beim Lebensmitteleinkauf und
sie horten gerne riesengroße
Mengen an Nahrungsmitteln,
die sie günstig erwerben konnten
(Stichwort „Mengenrabatt“).
Manchmal zeigen Betroffene im
Gesicht sogenannte „Hamsterbacken“.
Dies hat aber nichts mit
einem fälschlicherweise angenommenen
guten Ernährungszustand
zu tun, im Gegenteil. Diese
Bäckchen haben ihren Ursprung
in geschwollenen Speicheldrüsen
oder Zahnschäden, die durch das
regelmäßige Erbrechen ausgelöst
wurden.
Auf dem Weg zur Heilung
Ursachen beleuchten
Bei Essstörungen ist ein multiprofessioneller,
interdisziplinärer
Behandlungsansatz zielführend.
Ärztliche Begleitung ist von
Anfang an essenziell, da gerade
bei der Anorexie das Leben auf
dem Spiel stehen kann.
18
„Soul Hunger“ - Wenn Essstörungen das Leben fest im Griff haben
Neben der Schulmedizin bewähren
sich ergänzend Ernährungsberatung
und Psychotherapie. An
dieser Stelle bietet das Kinderhilfswerk
Unterstützung an. In
dem Psychotherapieprozess, der
mitunter Jahre dauern kann, werden
auch die Ursachen beleuchtet,
die zur Entstehung geführt
haben. Hierbei ist es besonders
sinnvoll, auch die Eltern miteinzubeziehen,
da bei jeder Essstörung
der Leidensdruck für die
gesamte Familie stets sehr hoch
ist. Patient*innen und deren
Angehörige erlernen, die Ursachen
zu erkennen und Alternativen
zu entwickeln, um ein
weiteres Abrutschen in die Essstörung
verhindern zu können.
Dazu zählen auch das Erarbeiten
von Stressbewältigungsstrategien
oder auch Konfrontationstraining.
In einigen Fällen zeigen sich Essstörungen
in Kombination mit
anderen psychischen Erkrankungen
wie Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen,
Depressionen
oder auch Süchten und
Abhängigkeiten. In diesen Fällen
bearbeitet die Psychotherapie
dann lösungsorientiert sämtliche
Diagnosen. Wir gehen prinzipiell
von „Soul Hunger“ aus – der
„Seele“ fehlt etwas, sie bekommt
nicht, was sie zum Überleben
braucht.
Ganz salopp formuliert geht der
Behandlungsansatz bei Anorexie
dem Selbstbild „ich möchte verschwinden,
wenn auch auf Raten“
auf den Grund, bei Bulimie wird
die Eigenwahrnehmung „ich
kann gar nicht so viel fressen, wie
ich kotzen möchte“ vermutet. Die
Magersucht kann als passive und
die Ess-und-Brechsucht als aktive
Auflehnung verstanden werden.
Unser Therapieangebot greift
jeden Ansatz auf, mit dem Ziel,
Leben zu retten und wieder
lebenswert zu machen.
Dr. in Maria Fessl
Systemische Familientherapeutin,
Leitung Kinderhilfswerk Linz,
Universitätslehrbeauftragte,
Referentin, Trainerin
maria.fessl@
kinderhilfswerk.at
Autorin
Quellen:
• Agras William Stewart (Hg.) (2010): The Oxford Handbook of Eating Disorders. New York: OUP.
• Biedert Esther (2008): Essstörungen. München: Ernst Reinhardt.
• Cierpka Manfred & Reich Günter (2010): Psychotherapie der Essstörungen. Krankheitsmodelle und Therapiepraxis. 3. Auflage. Stuttgart: Thieme.
• Gergen Kenneth J. (1996): Das übersättigte Selbst. Identitätsprobleme im heutigen Leben. Heidelberg: Auer.
• Herpertz Stephan, De Zwaan Martina & Zipfel Stefan (Hg.) (2015): Handbuch Essstörungen und Adipositas. 2. Auflage. Berlin und Heidelberg: Springer.
• Roth Gerhard (2013): Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Stuttgart: Klett-Cotta.
• Wunderer Eva & Schnebel Andreas (2008): Interdisziplinäre Essstörungstherapie. Psychotherapie, Medizinische Behandlung, Sozialpädagogische
Begleitung, Ernährungstherapie. Weinheim und Basel: Beltz.
Hilfe in Krisensituationen
Falls Sie sich in einer akuten Notsituation befinden, geben wir
hier nützliche Notrufnummern an.
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Telefonseelsorge: Tel.: 142 - www.telefonseelsorge.at
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Rat auf Draht: Tel.: 147 - www.rataufdraht.at
Beratung für Kinder und Jugendliche, gebührenfrei, anonym und
rund um die Uhr erreichbar.
Info
19
Kopfzeile: Titel und so weiter
20
© 2023 istockphoto.com/IRINA KROLEVETC
Essstörungen verstehen und behandeln
Essstörungen verstehen und behandeln
Mag. a Ingrid Teodor ist Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in Linz
und Spezialistin in der Therapie von Essstörungen. Im Interview
spricht sie über ihren Therapiealltag und geht auf Vorgehensweisen
und Hilfestellungen im Hinblick auf Behandlungsmöglichkeiten und
den Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen ein.
klein & stark: Ab wann ist
eine Therapie sinnvoll? Welche
Rolle spielt dabei die
Bereitschaft/Krankheitseinsicht
der Betroffenen?
Mag. a Ingrid Teodor: Therapie
macht nur dann Sinn, wenn sich
Klient*innen ihrer Problematik
bewusst sind. Sie sollten bereit
sein, gemeinsam mit dem/der
Therapeut*in „hinter die Kulissen“
ihrer schädigenden Verhaltensweisen
zu blicken. Dabei
geht es nicht immer zuerst um
die Behandlung der Essstörung
selbst.
Menschen entwickeln oft Symptome
oder Krankheiten, um sich
vor unaushaltbaren Gefühlen
und Zuständen zu schützen. Es
ist der Prozess der Kinder und
Jugendlichen für sich zu erkennen,
was ein erfülltes Leben
bedeutet und in welchem Ausmaß
die Essstörung dabei (noch)
dienlich sein kann. Jedes Symptom
hat seinen „Nutzen“ und
diesen gilt es zu verstehen. Nur
wenn die Patient*innen verstehen,
wovor sie ihre Symptomatik
(be)schützt und worum es wirklich
geht, können Veränderungen
in Gang kommen und wieder
Kraft und Zuversicht entstehen.
klein & stark: Wie finden
Betroffene einen Therapieplatz?
Wird eine ärztliche
Überweisung benötigt?
Mag. a Ingrid Teodor: Die Betroffenen
haben die Möglichkeit, sich
über verschiedene Institutionen
wie Clearingstellen oder Zentren
für Essstörungen anzumelden. So
kann der Kontakt zu spezialisierten
Therapeut*innen hergestellt
werden. Danach erfolgt ein persönliches
Erstgespräch mit den
Klient*innen und ihren Bezugspersonen.
Wenn die Kinder und Jugendlichen
bereit sind, etwas an ihrer
Situation zu verändern, wird die
Therapie begonnen. Falls (noch)
keine Krankheitseinsicht bzw.
Veränderungswünsche bestehen,
wird nur mit den Eltern gearbeitet.
Dort werden der Umgang mit
herausfordernden Situationen
im Alltag und das eigene Ressourcenmanagement
besprochen.
Damit die Therapie von der Krankenkasse
(teilweise) übernommen
wird, benötigen Klient*innen
eine Überweisung von Kinderärzt*innen,
Psychiater*innen
oder Hausärzt*innen.
klein & stark: Wie sieht dein
Therapiealltag aus? Isst
du gemeinsam mit deinen
Klient*innen? Wiegst du sie
auch?
Mag. a Ingrid Teodor: Nachdem
die individuellen Therapieziele
mit den Klient*innen gemeinsam
formuliert sind, wird mit verschiedensten
Methoden an der
Thematik gearbeitet.
Am Anfang erkläre ich der Familie,
dass ich mit verschiedenen
Fachbereichen zusammenarbeite.
Diese enge Kooperation
ist essenziell für das Gelingen
der Therapie. Je nach Notwendigkeit
arbeite ich mit Psychiater*innen,
Kinderärzt*innen,
Hausärzt*innen sowie Diätolog*innen
zusammen.
Das Wiegen wird ausschließlich
von Ärzt*innen bzw.
Diätolog*innen übernommen.
Ich kümmere mich um die psychischen
Aspekte sowie das
Familiensystem. Die Gewichtsveränderung
hat keinen Einfluss
auf meine Haltung zu meinen
Klient*innen und dies sollten,
meiner Meinung nach, auch
Eltern so handhaben. Davon ausgenommen
ist natürlich, wenn
Kinder und Jugendliche kritisches
Untergewicht erreichen.
In diesem Fall muss die Psychotherapie
pausiert werden, da das
Gehirn nicht mehr in der Lage
ist, die Informationen zu verarbeiten.
Ich rate auch davon ab, zuhause
zu wiegen. Unbewusst bestimmt
dann das Gewicht des Kindes die
Stimmung in der Familie, was
mitunter den Therapieverlauf
negativ beeinflussen kann.
Im Sinne ihres Weges zurück
ins Leben, bitten mich meine
21
Kopfzeile: Essstörungen Titel verstehen und so weiter und behandeln
© 2023 istockphoto.com/Primoz_Korosec & Stock.adobe.com/ vege
Klient*innen immer wieder
mit ihnen essen zu gehen. Dies
geschieht allerdings mit dem
Fokus auf die Kinder und Jugendlichen
und nicht im Hinblick auf
Kalorienzufuhr oder Essverhalten.
klein & stark: Werden die
Familie oder das engere
Umfeld immer in die Therapie
miteinbezogen? Gibt es
auch Fälle, wo das kontraproduktiv
wäre?
Mag. a Ingrid Teodor: Ab dem 14.
Lebensjahr dürfen die Jugendlichen
selbstständig entscheiden,
ob die Eltern miteinbezogen
werden. Ich erkläre meinen
Klient*innen immer, dass es
durchaus wichtig und hilfreich
sein kann, die Eltern „mit im
Boot“ zu haben. Im Sinne der
Autonomie obliegt dies aber letztlich
den Jugendlichen.
Den Kindern und Jugendlichen
gegenüber halte ich mich an
meine Schweigepflicht, außer sie
befinden sich in einem besorgniserregenden
Zustand. Bei den
Gesprächen mit den Bezugspersonen
sind meine Klient*innen
immer anwesend. Falls sie nicht
dabei sein möchten, wird genau
besprochen, was Thema in der
Elternstunde sein wird. Davon
weiche ich dann auch nicht ab.
klein & stark: Thema Prävention
– gibt es für Eltern
Möglichkeiten, ihre Kinder
vor Essstörungen zu schützen?
Was kann man im Alltag
beachten?
Mag. a Ingrid Teodor: Wichtig
ist es, Kindern und Jugendlichen
eine entspannte Essatmosphäre
vorzuleben und sie in Einkäufe
und Zubereitung von Lebensmitteln
einzubeziehen. So kann ein
gesundes Bewusstsein für Essen
geschaffen werden. Wenn wir
unsere Mahlzeiten in einer entspannten
und wertschätzenden
Atmosphäre einnehmen, dann
bekommt uns das Essen besser
und wir fühlen uns insgesamt
wohler. Es sollte daher vermieden
werden, am Tisch Streitgespräche
zu führen oder über
22
Essstörungen Kopfzeile: verstehen Titel und behandeln
so weiter
belastende Themen zu reden.
Wenn Eltern sich mit sich selbst
und ihrer Persönlichkeit auseinandersetzen
und sich so mögen,
wie sie sind und das schätzen,
was sie ausmacht, dann werden
sie diese wertvollen Haltungen
unweigerlich auch ihren Kindern
mitgeben. Daher sind Aussagen
zum Aussehen – egal ob positiv
oder negativ – zu unterlassen
und ausschließlich die Eigenschaften
wertzuschätzen, welche
das Kind oder den Jugendlichen
ausmachen.
Es macht in jedem Fall Sinn,
schon im Kindergarten und in
der Schule mit Prävention zu
beginnen. Bereits bei sehr jungen
Kindern können wichtige
Schritte für ein gesundes Körperbewusstsein
gesetzt werden.
Ebenso wichtig ist die Aufklärung
durch Pädagog*innen.
klein & stark: Welche Rolle
spielen deiner Meinung nach
der aktuelle Zeitgeist und
der unkontrollierte Informationsfluss,
der auf die
jungen Leute einprasselt?
Mag. a Ingrid Teodor: Das Gehirn
von Kindern und Jugendlichen
ist für sämtliche Informationen
empfänglich. So können
Ansichten, wenn sie nur lang und
eindringlich genug vermittelt
werden, irgendwann als die eigenen
wahrgenommen werden.
Genau diese Eigenschaft macht
junge Menschen so empfänglich
für diverse Störungen.
Auf der einen Seite gibt es Shows,
welche sehr stark übergewichtige
Menschen vor laufender
Kamera demütigen und beschämen
und sie zu sportlichen Tätigkeiten
zwingen. Andere Shows
propagieren Curvy und Plus Size
Models unter dem Deckmantel
der „Body Positivity“.
Auf der anderen Seite werden
extrem untergewichtige Menschen,
welche dringend intensiv
medizinisch versorgt werden
müssten, von zigtausenden „Followern“
manchmal bis zum Tod
gefeiert.
23
Essstörungen verstehen und behandeln
Die Gesellschaft greift so in das
Leben und die Selbstbestimmung
von Menschen ein und hinterlässt
dadurch oftmals großen Schaden.
Deswegen ist stets anzuraten, jede
Art von Dokumentationen, Shows
oder sonstige Themen, welche
Kinder und Jugendliche triggern
können, gemeinsam anzusehen
und danach zu besprechen.
Vorsicht ist auch bei Medikamenten
geboten, die missbräuchlich
zur Gewichtskontrolle verwendet
werden und in den sozialen
Medien einen regelrechten
„Hype“ darstellen.
klein & stark: Wie geht man
in der Therapie mit Rückschlägen
um?
Mag. a Ingrid Teodor: In meiner
Therapiearbeit spreche ich nicht
von klassischen Rückschlägen.
Ich sehe darin viel mehr ein Indiz
dafür, dass es nach wie vor oder
wieder Themen gibt, für die man
noch keine adäquate Umgangsform
gefunden hat. Die Genesung
ist nicht linear, selbst mehrere
Klinikaufenthalte gehören oftmals
zum Prozess dazu. Phasen,
in denen sich Essen, Selbstgefühl
oder Körperbild einmal besser
und einmal weniger erfreulich
anfühlen, sind absolut in Ordnung.
Durchschnitt? Gelten die
Klient*innen irgendwann als
geheilt oder begleitet sie die
Thematik ein Leben lang?
Mag. a Ingrid Teodor: Das hängt
von sehr vielen Parametern
ab. Etwa von Alter, Dauer der
Erkrankung, Stärke des Untergewichts,
Anzahl der Klinikaufenthalte
und psychischen oder physischen
Komorbiditäten.
Man kann die Krankheit heilen.
Dennoch können Essstörungen
in schwierigen und herausfordernden
Situationen wieder
aufkeimen. Dabei ist positiv
anzumerken, dass (vormals)
Betroffene bereits viele Handlungsstrategien
erarbeitet haben
und die herausfordernde Phase
deutlich schneller und besser
meistern können.
klein & stark: Dein Therapiehund
begleitet dich
bei deiner Arbeit. Wie sind
deine Beobachtungen, wenn
ein Tier anwesend ist?
Mag. a Ingrid Teodor: Ich arbeite
in meiner Praxis mit meinem Therapiebegleithund
und auch mit
meiner Katze. Beide sind immer
wieder in den Stunden anwesend
und es wird tiergestützt mit
ihnen gearbeitet.
Mag. a Ingrid Theodor
Psychotherapeutin Individualpsychologie
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
psychotherapie@
praxis-teodor.at
Autorin
© Mag.a Ingrid Theodor
Eine Essstörung kommt leider
selten alleine. Meist gibt es
Komorbiditäten mit anderen
physischen bzw. psychischen
Erkrankungen, welche ebenfalls
berücksichtigt und behandelt
werden müssen. Da Essstörungen
auch als Reaktion auf ein Trauma
entwickelt werden können, ist
Vorsicht geboten, wenn es um die
physiologische Behandlung geht.
Dadurch könnten Betroffene
ihren „Schutz“ verlieren und den
„dahinterliegenden“ Themen und
Gefühlen hilflos ausgeliefert sein.
klein & stark: Wie lange
dauert eine Therapie im
Entweder essen die Kinder
gemeinsam mit ihnen oder sie
erkunden sich und die Tiere im
Spiel. Je nach Ausprägung und
Art der Essstörung arbeiten die
Kinder auch mit verschiedenen
Konsistenzen von Nahrungsmitteln,
die sie zusammen mit den
Tieren „ausprobieren“. Oftmals
liegen die Tiere allerdings „einfach
nur“ neben oder auch auf
dem Schoss meiner Klient*innen
und spenden Halt und Trost.
Wir bedanken uns herzlich bei
Ingrid für das ausführliche
Interview.
© 2023 freepik.com/freepik
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Aktionen im BTZ Wien
Frische Farbe an den Wänden des BTZ Wien
Ausmal-Aktion der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) Österreich AG
Im Zuge der neuen Initiative „Helfende
Hände“ haben Mitarbeiter*
innen der LLB Österreich AG dem
Beratungs- und Therapiezentrum
(BTZ) in Wien zu neuem Glanz
verholfen. An nur einem Tag
hat das neunköpfige Team es geschafft,
alle Räumlichkeiten komplett
auszumalen.
Mit großem Engagement
und Enthusiasmus haben die
Mitarbeiter*innen gezeigt, dass
sich Teamwork auch außerhalb
des Arbeitsumfelds bezahlt
macht. Natürlich kam auch der
Spaß bei der Aktion nicht zu kurz
und so wurden an diesem Tag die
Räume nicht nur mit Farbe, sondern
auch mit viel Lachen verschönert.
Die LLB Österreich hat das Kinderhilfswerk
bereits im Vorjahr
mit einer großzügigen Spende in
Höhe von EUR 20.000,00 unterstützt.
Wir freuen uns sehr, dass das Unternehmen
uns treu bleibt und erneut
zeigte, was man gemeinsam
schaffen kann, wenn Unternehmen
ihre soziale Verantwortung
ernst nehmen.
Im Namen der von uns betreuten
Kinder bedanken wir uns sehr
herzlich beim Team vor Ort und
den Organisator*innen dieser
tollen Aktion.
© LLB & Kinderhilfswerk
Nachbarschaftstag Innere Stadt
Eine tolle Gelegenheit „die Guten von nebenan“ kennenzulernen
Am 22. Juni 2023 hatten Mitarbeiter*innen
des BTZ Wien die
tolle Möglichkeit, das Kinderhilfswerk
beim „Nachbarschaftstag
Innere Stadt“ zu präsentieren.
Mehr als 100 Künstler*innen und
30 Sozialorganisationen boten
Unterhaltung und Informationen
zu ihren Services. Kinderchöre
und Polizeimusik sorgten bei den
zahlreichen Gästen für gute Stimmung.
Beim Linedance schwangen
Jung und Alt das Tanzbein. Mit
leckerem Essen und Getränken
in den Händen informierten sich
zahlreiche Besucher*innen über
die Leistungen des Kinderhilfswerks
und lobten unser Engagement
für Kinder und Jugendliche.
Die Aktion bot allen Interessierten
eine tolle Gelegenheit, sich über
soziale und wohltätige Organisationen
und Vereine im eigenen
„Grätzl“ zu informieren und sich
mit den Nachbar*innen persönlich
auszutauschen. So manchen
Besucher*innen wurde dabei bewusst,
dass man nicht weit gehen
muss, um sich selbst gemeinnützig
zu engagieren oder eines der
vielen Angebote für sich selbst zu
nutzen. Frei nach dem Motto „Das
Gute liegt so nah“.
30
Mitarbeiter*innen stellen sich vor
Ariane Zach, MA
Organisations- und Projektentwicklung, Assistenz der Leitung,
Psychotherapeutin
© Ariane Zach, MA
Von Oktober 2021 bis Jänner 2023
war ich Praktikantin im Beratungs-
und Therapiezentrum
(BTZ) Linz und seit Februar 2023
bin ich Teil des Fixteams. Ich bin
vom Grundberuf Sozialarbeiterin
und Sozialpädagogin und seit Juni
auch Psychotherapeutin in Ausbildung
unter Supervision.
Teil meiner Tätigkeit sind unter
anderem auch folgende Schwerpunkte:
Organisatorisches, Inhaltliches,
Koordination rund um
Gruppentherapie- und Präventionsangebote
sowie Vernetzung
mit Kooperationspartner*innen.
Diese Aufgaben bereiten mir viel
Freude und ich kann speziell
mein Wissen aus dem Masterstudiengang
- Sozialpolitik, Sozialmanagement
und Soziale Arbeit -
sehr gut einsetzen. Zudem bin ich
als Psychotherapeutin sowie in
der „Überbrückung“ zur Psychotherapie
tätig.
Meine Motivation, im Kinderhilfswerk
tätig zu sein, liegt meiner
Freude sowie meinem Interesse an
Menschen und ihren Beziehungen
zugrunde. Der Mensch ist ein auf
Kooperation angelegtes Wesen, was
für mich heißt, dass (gelingende)
Beziehungen unweigerlich zu
unserem Dasein auf der Welt gehören.
Im Zuge meiner Tätigkeit will
ich einen Beitrag zu einem wohlwollenden
Miteinander leisten, wo
offene Kommunikation, Transparenz,
Ehrlichkeit und gegenseitige
Wertschätzung großgeschrieben
werden. Mit meinen Werten fühle
ich mich seit dem Beginn meiner
Mitarbeit als Praktikantin sehr gut
aufgehoben. Ich gehe sehr gern in
die Arbeit und bin stolz, Teil des
Kinderhilfswerks zu sein.
Ich vertraue darauf, dass Menschen
- innerhalb ihres Modells
der Welt - zu jedem Zeitpunkt die
bestmögliche Wahl aus den ihnen
zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
und Informationen treffen.
Manuel Abraham
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
Jeder Mensch ist frei, sein Leben zu
gestalten und ihm Sinn zu geben.
Ich bin davon überzeugt, dass
schon die Kleinsten ihren eigenen
Weg in ein selbstbestimmtes und
erfülltes Leben gehen können, mit
der richtigen Unterstützung an
ihrer Seite. Als Vater eines kleinen
Sohnes weiß ich jedoch, dass auf
diesem Weg Herausforderungen
warten. Wo Entwicklungsaufgaben,
familiäre Krisen und Schulschwierigkeiten
belasten, stehe ich
Familien zur Seite.
Die Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen ist mir seit vielen
Jahren eine Herzensangelegenheit.
Neben meinem Studium der
Bildungswissenschaft war ich
jahrelang als Kindersporttrainer
tätig und begleitete später Kinder
und Jugendliche mit psychischen
Erkrankungen. Inzwischen bin
ich in eigener Praxis als Psychotherapeut
in Ausbildung unter
Supervision tätig und darf mit
dem Kinderhilfswerk Wien eng
zusammenarbeiten. Die herzliche
Atmosphäre, das großartige Team
und die fachlichen Kompetenzen
machen das Kinderhilfswerk zu
einem besonderen Ort und ich
freue mich, ein Teil davon zu sein.
© Manuel Abraham
Unsere Mitarbeiter*innen finden Sie online: www.kinderhilfswerk.at/ueber-uns/team
31
Wie hilft das Kinderhilfswerk?
Wie hilft das Kinderhilfswerk?
Unsere Angebote sind vielschichtig, individuell und geprägt von engagierten
Mitarbeiter*innen
Der Verein Kinderhilfswerk bietet
eine Vielzahl an Möglichkeiten,
wie Kindern und Jugendlichen in
schwierigen Lebensphasen geholfen
werden kann. Mit unserem
Angebot tragen wir dazu bei, die
gesunde Entwicklung der von uns
betreuten Kinder zu fördern. Wir
helfen, bewusst gestaltete und
in dividuelle Lebensbereiche für
Kinder und Jugendliche zu schaffen
und setzen uns österreichweit
für deren geistige, emotionale und
soziale Entwicklung ein.
In der psychologischen Beratung
und Therapie begleiten wir
Kinder, Jugendliche und deren Familien
durch schwierige Lebensphasen.
Körperorientierte Therapieangebote
unterstützen den Körper
in seiner Fähigkeit der Selbstregulation
und Wiederherstellung des
inneren Gleichgewichts.
Die Diagnostik gibt Aufschluss
über Lern- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten
und dient als Basis
für gezielte Förderung.
In Workshops und Präventionsvorträgen
klären wir über wichtige
Bereiche wie Ernährung oder
Internetnutzung auf und bieten
auch begleitende Informationsveranstaltungen
für Eltern und
Pädagog*innen.
Reitpädagogik ist ein sehr beliebtes
Angebot. Die Arbeit mit
den Pferden in der freien Natur
stärkt die emotionale und soziale
Entwicklung der Kinder.
Auch die Erlebnispädagogik findet
großteils draußen statt. Besonders
unsere jährlichen Sommer-
und Wintercamps erfreuen
sich bei unseren Klient*innen
großer Beliebtheit.
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit
kümmern wir uns
um eine partnerschaftliche Vernetzung
mit anderen Organisationen
und informieren online
und in unserem Magazin über
Angebote und Neuigkeiten des
Vereins.
Psychotherapie
♥ Kinder- und Jugendlichentherapie
♥ Familientherapie
♥ Gruppentherapie
♥ Therapie in verschiedenen
Sprachen
Beratung
♥ Elternberatung im
Rahmen der Diagnostik
♥ Psychologische Beratung
und Begleitung
♥ Elternberatung, vor einvernehmlicher
Scheidung, gemäß § 95
♥ Elternberatung, vor strittiger
Scheidung, gemäß § 107
Diagnostik
♥ Legasthenie
♥ Dyskalkulie
♥ Abklärung der Schulreife
♥ Leistungsschwankungen
♥ Konzentrationsschwierigkeiten
♥ Kontaktschwierigkeiten
♥ Aufmerksamkeitsprobleme
Körperorientierte Methoden
♥ Cranio Sacral
♥ Kindertuina
♥ Shiatsu
Prävention
♥ Missbrauchsprävention
♥ Mobbingprävention
♥ Netzkompetenz
♥ Suchtprävention
Workshops & Training
♥ Ernährungsworkshops
♥ Informationsabende für
Eltern und Pädagog*innen
♥ Logopädie und
Legasthenietraining
Tiergestützte Intervention
♥ Reitpädagogik
♥ Reitgruppen
♥ Hundegestützte Therapie
♥ Therapieschnecken
Erlebnispädagogik
♥ Klettern
♥ Feriencamps im Sommer
und Winter
♥ Vater - Sohn - Camps
♥ Fortlaufende Jugendprojekte
Öffentlichkeitsarbeit
♥ Vereinsmagazin
♥ Onlineauftritt
♥ Pressearbeit
♥ Vernetzung
♥ Infostände
Stand November 2023. Bitte beachten Sie, dass wir unsere Angebote stets anpassen und diese daher von der Auflistung abweichen können.
32
Kopfzeile: Workshop Titel und so mit weiter Biss
© 2023 stock.adobe.com/vaaseenaa
„Workshop mit Biss“ Gesundheit & Genuss
Seit 2017 gibt es das Projekt "Ernährungswerkstatt" und somit auch unsere
Ernährungsworkshops an vielen Wiener Schulen, welches durch die
Herbalife Nutrition Foundation finanziert wird. Die Vermittlung gesunder
Ernährung wird auf lehrreiche, unterhaltsame und altersgerechte Art
den Teilnehmer*innen nahegebracht.
2017 erklärte der österreichische
Ernährungsbericht: Jedes vierte
Kind zwischen 10 und 14 Jahren
leidet an einer Mangelernährung.
Einseitige Ernährung, Bewegungsmangel
und ungesundes Alltagsverhalten
führen zur gesamtheitlichen
Verschlechterung des Gesundheitszustandes
von Kindern und Jugendlichen
im schulpflichtigen Alter.
Ernährung ist mehr als nur das
Zuführen von Nährstoffen, dieser
Themenkomplex umfasst vor
allem Freude am Erkunden neuer
Lebensmittel, das Teilen der Erfahrung
und das Verständnis und Wissen
um den eigenen Körper. Daher
war es für uns wichtig, dieses
Wissen zu den Schüler*innen zu
bringen, um selbstständig an der
eigenen Gesundheit zu arbeiten
und das Gelernte praktisch umzusetzen.
Wir bieten Werkzeuge in
Form von Information an. Unsere
Workshops richten sich vor allem
an Schüler*innen der Pflichtschulen
Wiens. Die Inhalte sind breit
gefächert und reichen von der
basalen Wissensvermittlung bis
hin zu Themen wie Ernährung
und Nachhaltigkeit, dem Verdauungssystem
oder einer genaueren
Betrachtung der Nährstoffe.
Natürlich darf zu jedem Workshop
ein gesundes Frühstück oder eine
vitaminreiche Jause nicht fehlen.
Wir sehen uns als Ergänzung zum
vorhandenen Lehrplan.
Unser Fazit: Über 4.400 Schüler*innen
konnten bisher in den
Genuss eines „Workshops mit
Biss“ gelangen.
Wenn Ihre Schule in Wien Interesse
an unserem "Workshop mit
Biss" hat, freuen wir uns über
eine Kontaktaufnahme unter der
E-Mail-Adresse alexandra.steiner
@kinderhilfswerk.at.
33
Reitpädagogik
© stock.adobe.com / Alberto
Reitpädagogik
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die heilende Wirkung
tiergestützter Therapieformen. Mit ihren besonderen Fähigkeiten helfen
die Pferde, das Wohlbefinden und den Entwicklungsprozess der
Kinder und Jugendlichen positiv zu beeinflussen.
Pferde sind gesellig, neugierig
und kommunizieren über kleinste
körpersprachliche Signale.
Es gibt Ähnlichkeiten mit den
menschlichen Bedürfnissen wie
Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit,
aber auch Abgrenzung
und Individualität. Reitpädagogik
kann zur Entwicklungsförderung
von Kindern und Jugendlichen
beitragen. Sie stärkt soziale, emotionale
und psychomotorische Fähigkeiten.
Je nach Diagnose und
den Bedürfnissen der Kinder und
Jugendlichen, findet die Reitpädagogik
in Einzel- oder Gruppenterminen
statt.
Wie funktioniert Reitpädagogik
Reitpädagogik im Kinderhilfswerk
unterstützt Kinder und
Jugendliche zwischen 6 und 18
Jahren dabei, ihre Fähigkeiten zu
verbessern und Krankheitssymptome
zu lindern.
Gemeinsam mit speziell geschulten
Pferden stellen wir jungen
Menschen eine zur Erforschung
motivierende Umwelt zur Verfügung.
Unsere Klient*innen machen
dabei wertvolle Erfahrungen,
die sie zur Selbstentfaltung ermutigen
und ihre emotionale und soziale
Entwicklung fördern.
Wie hilft Reitpädagogik
Pädagogisches Reiten hilft auf
vielfältige Art und Weise bei zahlreichen
psychischen und körperlichen
Beschwerden.
♥ Stärkung des Selbstwertgefühls
und der Selbstständigkeit
♥ Abbau von Ängsten und Unsicherheiten
♥ Förderung der Konzentration
(ADS/ADHS)
♥ Verbesserung der Selbstwahrnehmung
♥ Ablenkung zu Handy, Spielekonsolen
etc. (bei Suchtthematik)
♥ Lernen auf natürliche und ganzheitliche
Art und Weise
Im Rahmen unseres reitpädagogischen
Angebots arbeitet unser
Verein seit Jahren auch mit der
Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie
des Neuromed Campus
(ehem. Landes-Nervenklinik
Wagner-Jauregg) in Linz zusammen.
34
Kummerkiste
Kummerkiste - Sie fragen – wir antworten!
Dr. Rudolf Fessl, Psychotherapeut und Psychotherapiewissenschafter,
beantwortet Ihre Fragen.
Ich befürchte, dass mein Kind an einer Essstörung leidet.
Stefanie B: „Meine Tochter isst plötzlich nur noch vegan. Oft bemerke ich, dass sie nach dem Essen in der
Toilette verschwindet. Ich bin mir unsicher, ob sie vielleicht an einer Essstörung leidet. Oft mache ich mir
Gedanken, dass wir bei der Erziehung etwas falsch gemacht bzw. übersehen haben. Können Sie mir
bitte Ihre Meinung zu meinem Anliegen bzw. zum Thema Essstörungen mitteilen. Danke und LG“
Liebe Frau B.,
zunächst kann ich sie beruhigen – nicht jedes auffällige
Verhalten bei Kindern ist eine Essstörung. Es ist allerdings
wichtig, aufmerksam diese Situation zu beobachten
und mögliche Hinweise auf eine Essstörung rechtzeitig
zu erkennen. In der Pubertätsphase muss man bei
Essstörungen besonders achtsam sein und bedenken,
dass doch fast 25 Prozent der Kinder/Jugendlichen an
einer Essstörung leiden. Dass Essen wie eine Droge mit
entsprechenden Folgen wirken kann, zeigen verschiedene
Versuche. Es wird angenommen, dass Nahrungsmittel
auch mit Schaltkreisen im Gehirn in Verbindung
stehen, die mit Belohnung und Wohlbefinden verknüpft
sind und so möglicherweise einen Kompensationsversuch
darstellen.
Zu den klassischen Essstörungen gehören:
Bulimie (Bulimia nervosa): dabei handelt es sich um
eine Ess- und Brechsucht. Betroffene essen normal oder
zu viel, erbrechen es danach jedoch wieder aus Angst
vor Gewichtszunahme.
Magersucht (Anorexia nervosa): Es ist die Sucht
danach, schlank zu sein, mit einer gestörten Selbstwahrnehmung.
Die Betroffenen essen sehr wenig und
treiben extrem viel Sport. Sie haben aus Angst vor
Gewichtszunahme eine große Abneigung zu essen und
empfinden sich auch dann als zu dick, wenn sie schon
extrem dünn sind.
Bing-Eating (Esssucht): Betroffene leiden unter regelmäßigen
Essanfällen. Sie nehmen dabei innerhalb kurzer
Zeit deutlich mehr Nahrung zu sich als die meisten
Menschen in einer vergleichbaren Situation. Die Essattacken
treten unabhängig von Hungergefühlen auf, oft
gefolgt von Schuldgefühlen und Selbstverachtung.
Bei kleineren Kindern kann auch das „Picky Eating“
(wählerisches Essen) auftreten. Es beschreibt das Essverhalten
eines Kindes, das sehr genau in der Auswahl
seiner Lebensmittel ist. Man spricht in diesem Fall von
einer restriktiven bzw. vermeidenden Nahrungsaufnahmestörung.
Alle Essstörungen können ineinander übergehen
oder sich abwechseln. So entwickelt sich bei Magersucht
in etwa 20 Prozent der Fälle eine Bulimie. Nicht
immer sind bei diesen Störungen alle Merkmale ausgeprägt
und nicht alle Essstörungen lassen sich den
drei Hauptformen zuordnen. Individuelle Ursachen
von Essstörungen sind unter anderem die Neigung zu
Perfektionismus oder ein hoher Leistungsanspruch,
ein geringes Selbstwertgefühl oder traumatische Erlebnisse.
Auch sind familiäre Einflüsse, z. B. durch „Vorbildfunktion“,
möglich.
Niemandem wäre geholfen, wenn Sie sich mit Schuldgefühlen
quälten. Es sind genauso viele Kinder/Jugendliche
betroffen, bei denen es keine familiären Probleme
gibt. Essstörungen sind viel zu komplex und hängen
von vielen verschiedenen Einflussfaktoren ab. Hellhörig
werden sollten Sie, wenn sich Ihre Tochter immer
mehr zurückzieht, starke Stimmungsschwankungen
zeigt, bedrückt oder schon depressiv wirkt und keine
Lust mehr hat, sich mit Freunden zu treffen. Wenn
Jugendliche unmittelbar nach dem Essen auf die Toilette
gehen, muss dies nicht zwingend auf eine Essstörung
zurückzuführen sein, dieses Verhalten ist aber zu
beobachten. Vorwürfe, in welcher Art auch immer, helfen
auf keinen Fall. Auch ein zu extremes Kontrollieren
des Essverhaltens bewirkt oft genau das Gegenteil und
könnte erst recht in die Essstörung führen.
So erreichen Sie uns:
Wenn auch in Ihrer Familie Fragen für unsere Kummerkiste auftauchen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat
zur Seite. Senden Sie uns einfach eine E-Mail an: redaktion@kinderhilfswerk.at.
Kontakt
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Sommercamps 2023
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Sommercamps 2023
Gleich drei Sommercamps konnten heuer
kostenlos angeboten werden
Dies wäre ohne die großzügige Unterstützung unserer Hauptsponsoren
Pepco und der Herbalife Nutrition Foundation nicht möglich gewesen.
Unser aufrichtiger Dank gilt natürlich auch dem Krumm-Discgolf-Parcours,
der Gemeinde Rechberg, dem Gemüsehof Lehner und all den engagierten
Menschen, die durch ihren Einsatz dazu beigetragen haben,
dass die Sommercamps ein voller Erfolg wurden. Hier möchten wir Ihnen
gerne einen Rückblick geben, welche Aktivitäten die Kinder und
Jugendlichen dank der großzügigen Unterstützung erleben konnten.
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Safaricamp 2023
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Bei unserem Safaricamp konnte man die faszinierende
Kultur und die vielfältige Tierwelt Afrikas
kennenlernen, ohne Europa zu verlassen
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Safaricamp 2023
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Die Kinder und Jugendlichen nahmen an unterschiedlichen Workshops
teil, in denen sie z. B. ein T-Shirt mit Afrika-Motiven anfertigten
oder über die Lebensweise der Menschen in verschiedenen afrikanischen
Ländern erfuhren. Auch traditionelle afrikanische Gerichte
wurden zubereitet. Natürlich durfte auch eine Schnitzeljagd zum Thema
Afrika nicht fehlen.
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Beim Nachtspiel mussten die Kinder die Geister des Löwen und der
Hyäne finden und mit Hilfe der Lichterfee die bösen Monster überlisten.
Zum Abschluss des Camps gab es als Highlight einen Konvoi von
verschiedenen Fahrzeugen mit selbst gebastelten Fahnen von afrikanischen
Ländern.
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1. Die Safaricamp T-Shirt-Produktion war sehr beliebt.
2. Nashörner in den tschechischen Wäldern.
3. Wir schaffen es bestimmt, das Schiff umzukippen.
4. Die Jugendlichen legten viel Energie in den Shelterbau
(Unterschlupf in der Natur).
5. Eine Abkühlung im Pool tut immer gut.
6. Bei der Safari-Schnitzeljagd mussten knifflige Aufgaben gelöst
werden.
7. Was auch immer wir gerade machen - die Kids lieben es.
8. Zielwerfen mit den selbst geschnitzten Speeren.
9. So entstand eine richtige Neubausiedlung mitten im Wald.
10. Bei den Camps findet man oft Freunde fürs Leben.
11. Beim Trommelworkshop haben wir den Rhythmus im Blut.
12. Gruppenbild mit selbst gebastelten T-Shirts, Hütten und Schildern.
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Wohlfühlcamp 2023
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Wohlfühlcamp 2023
Unser Wohlfühlcamp hat eine Fülle von Möglichkeiten
geboten, um die Gesundheit der
jungen Teilnehmer*innen zu fördern
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Sportliche Aktivitäten sind bei hohen Temperaturen schnell anstrengend
und belastend. Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen
beim Wohlfühlcamp haben wir beschlossen weniger Fitnesstraining
zu machen und stattdessen öfter einen Badesee aufzusuchen. Denn
auch Schwimmen im kühlen Wasser oder Discgolf im schattigen Wald
förderten die körperliche Fitness.
Wir kochten in dieser Woche gemeinsam mit den Kindern schmackhafte
und gesunde Gerichte aus hochwertigen Lebensmitteln. Informative
Workshops über Ernährung standen ebenso am Programm wie
Vorträge über gesunde Lebensgewohnheiten. Wir bauten auch eine
Kräuterspirale, denn Kräuter verleihen dem Essen eine aromatische
Vielfalt und unterstützen eine gesunde Ernährung.
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Die Kinder und Jugendlichen lernten beim Wohlfühlcamp, wie wichtig
es ist, sich ausgewogen zu ernähren, um fit und gesund zu bleiben.
1. Mit dem Raftboot den Hausfluss Maltsch erkunden.
2. Beim Getränkeworkshop lernten wir gesunde und schmackhafte
Alternativen zu Soft- und Energydrinks kennen.
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Wohlfühlcamp 2023
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3. Discgolfen macht Spaß und man bewegt sich viel in der Natur.
4. Beim Anlegen der Kräuterspirale war Muskelkraft gefragt.
5. Schon mit einfachen Übungen kann man die Fitness steigern.
6. Wassermelonen essen bereitet gute Laune.
7. Den Teig für die gesunde Pizza zu kneten erfordert körperliche
Anstrengung.
8. Kochen mit unserer Ernährungswissenschafterin Christine macht
immer Spaß.
9. Schaukeln und gleichzeitig eindrehen bereitet Freude und lädt
zum Mitmachen ein.
10. Selbst hergestelltes Bio-Eis schmeckt besonders gut.
11. Bei Hitze ist ein Sprung in den kühlen Badesee eine gute Idee.
12. Gruppenfoto am Schwimmteich.
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Abenteuer mit tierischen Freunden
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Abenteuer mit tierischen
Freunden
Unser therapeutisches Sommer-Reitcamp war ein
voller Erfolg
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Ende Juli war es so weit – acht reitbegeisterte Mädchen und Burschen machten
sich auf den Weg ins oberösterreichische Ried in der Riedmark zu „Lisi’s
Kinderwelt“. Die zahlreichen tierischen Bewohner des malerischen Hofes
hießen die Teilnehmer*innen unseres diesjährigen reitpädagogischen Kindercamps
herzlich willkommen.
Die Woche verging für die Kinder wie im Flug. Die Freude an der Arbeit mit
den Tieren war groß – egal ob Reiten, Bodenarbeit oder Stall ausmisten – die
Begeisterung war stets ungebremst und die Laune bestens. Therapiehund
Cato war bei allen Aktivitäten ein treuer Begleiter und Spielfreund für die
Kinder.
Nach ihrer Ankunft durften die Kinder sogleich auf Tuchfühlung mit den
Tieren gehen und sich am Hof umsehen. Neugierig erkundeten sie den Aufenthaltsraum
und die Stallungen. Sofort wurde alles für gemütlich und toll
befunden und das vielseitige Programm konnte starten. Bei einem ersten
kleinen Ritt durch den Ort hatten die Kinder Gelegenheit Reitpädagogin und
Campleiterin Elisa Lumetzberger und ihre Helfer*innen kennenzulernen.
Sofort wurde gelacht und gescherzt, die Stimmung bei allen hätte nicht besser
sein können.
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Abenteuer mit tierischen Freunden
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Munter und bei bester Laune ging die Woche weiter. Selbst eine Geburtstagstorte
zum Frühstück durfte nicht fehlen – Lisi hat wirklich an alles gedacht
und so blieb kein Wunsch ihrer kleinen Schützlinge unerfüllt. Jeden
Tag merkte man von Neuem, mit wie viel Herzblut Lisi ihr vielseitiges Programm
gestaltet hat. Als Draufgabe ging es an einem Regentag sogar ins örtliche
Hallenbad. Die Abwechslung kam bei allen gut an, dennoch freuten
sich die jungen Teilnehmer*innen nach dem Ausflug wieder auf die lieb gewonnenen
Vierbeiner.
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Egal ob auf dem Rücken der Pferde oder beim Bemalen des weichen Pferdefells
– die Kinder profitierten alle von Lisi’s umfassendem Wissen zu den
Tieren und den Methoden, die sie anwendet.
Wir sind froh, mit Lisi eine so erfahrene und engagierte Reitpädagogin gefunden
zu haben und freuen uns schon, wenn wir in Zukunft weitere Projekte
gemeinsam umsetzen können.
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1. Ein geführter Ritt durch den Ort war der Start der Reitwoche.
2. Wissensvermittlung rund um Pferde und Hof durfte nicht fehlen.
3. Therapiehund Cato war immer dabei.
4. Auch abseits vom Pferderücken war die Laune bestens.
5. Rund um den Hof gab es vieles zu entdecken.
6. Freude bei der Stallarbeit.
7. Keine Angst vor großen Pferden.
8. Lernen von erfahrenen Jung-Reiter*innen.
9. Voller Einsatz von Lisi auf dem Reitplatz.
10. Bei soviel Bewegung war der Hunger stets groß.
11. Die tüchtigen Helfer kannten sich in der Sattelkammer bestens aus.
12. Die Gruppe ist in dieser Woche toll zusammengewachsen.
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Kinderseiten
Kinder-Seiten
Hallo liebe Kinder!
Für die Vorweihnachtszeit habe ich mir wieder etwas Tolles für euch einfallen lassen.
Sicherlich fällt euch das Warten auf Weihnachten nicht immer ganz leicht. Wie wäre
es, wenn ihr euch die Zeit bis dahin mit meinem süßen Ausmalbild vertreibt?
Wer noch fl eißig Weihnachtsdeko basteln möchte, dem empfehle ich mein super einfaches
Salzteig-Rezept. Und für die schlauen Füchse unter euch gibt es noch ein kniffl iges
Fehler-Suchbild.
Ich wünsche euch eine schöne Winterzeit und gaaaanz viele Kekse!
Euer Igor
© freepik.com/rawpixel.com
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Kinderseiten
Salzteig
2 Tassen Mehl
1 Tassse Salz
1 Tasse Wasser
1 EL Öl
evtl. Lebensmittelfarbe
Alle Zutaten gut durchmischen und
verkneten. Wenn du deinen Teig farbig
haben möchtest, kannst du ihn noch
mit Lebensmittelfarbe einfärben. Danach
ausrollen und nach Lust und Laune
formen und ausstechen.
Den Salzteig entweder bei 120 - 150 °C
Ober- und Unterhitze für ca. 45 Minuten
backen oder an der Luft aushärten lassen (das
kann je nach Dicke mehrere Tage dauern).
Nach dem Aushärten kannst du deine Kunststücke
bemalen (am besten funktioniert es mit Acrylfarben) und
schmücken.
© freepik.com/freepik
TIPP: wenn du vor dem Backen ein Loch in das Kunststück
machst (z. B. mit einem Strohhalm), kannst du eine Schnur
durch das Loch fädeln und damit den Weihnachtsbaum oder
einen Ast oder deine Päckchen schmücken.
Finde 9 Fehler
(Lösung auf Seite 49)
© freepik.com/freepik
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Meinungsbilder
Worauf freust du dich am meisten zu
Weihnachten?
Hannah, Schülerin
Ich bin schon ganz gespannt auf meinen Adventkalender und ich habe
sogar in der Adventzeit Geburtstag. Da gibt es dann vor Weihnachten
schon eine Feier für mich. Besonders freue ich mich, wenn ich eine Kerze
von unserem Adventkranz anzünden darf.
Auf die Winterferien freue ich
mich auch schon sehr und wenn es
schneit. Zu Weihnachten haben wir
immer ganz viel Zeit zum gemeinsamen
Spielen. Der Christbaum
mit den geschmückten Kugeln
ist auch wunderschön.
Hannah
Nico, Schüler
Ich freue mich am meisten auf das gemeinsame Singen mit der Familie
vor dem Christbaum, das Schneemannbauen und das Skifahren.
Wir stellen zu Hause immer eine schöne Krippe auf, das gefällt mir. Und
besonders lecker finde ich die Schokoschirme auf unserem Christbaum.
Auch gefällt mir das gemeinsame Backen in der Küche – das Ergebnis ist
immer lecker .
Nico
Mag. a Elisabeth Henfling
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
© Hefling, Eichhorn, freepik.com/freepik
Elisabeth
Für mich beginnt Weihnachten bereits Ende November. Ich freue
mich auf den Adventkranz, der seinen Duft überall herrlich verbreitet,
auf das weihnachtlich geschmückte Haus, auf die köstlichen
Kekse (eigentlich mag meine Familie nur Butterkekse, ich bestehe
aber auf eine gewisse Auswahl), auf die Christkindlmärkte und auf
die diversen Adventfeiern sowie auf das Besorgen des Christbaums
(traditionell immer beim gleichen Verkäufer). Und natürlich auf Heilig
Abend! Auf den Moment vor dem Christbaum!
So viele schöne Ereignisse in der Weihnachtszeit – es ist mir unmöglich,
mich für das eine zu entscheiden, auf das ich mich am meisten
freue!
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Termine
Gruppenangebote für Jugendliche
Psychotherapeutische Gruppenangebote für Jugendliche
Gruppenaktivitäten ermöglichen, eigene Erfahrungen mit anderen Jugendlichen zu teilen und zu reflektieren.
Die Gruppe unterstützt dabei, Probleme besser zu verstehen und Wege zur Bewältigung von Schwierigkeiten
zu finden. Die Teilnahme an unseren psychotherapeutischen Gruppen ist kostenlos.
Psychotherapeutische Gruppe für Trans* Jugendliche
Diese Gruppe richtet sich an Jugendliche, die nicht den gängigen Vorstellungen
von Geschlecht und/oder Geschlechtsidentität folgen können/wollen
und eigene Wege ihres individuellen Empfindens gehen möchten.
© 2023 freepik.com/freepik
Gruppenleitung: Tina Haas, MSc, Psychotherapeutin (Integrative Therapie),
Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin, Ergotherapeutin
Zeitlicher Rahmen: 14-tägig, montags von 19:30 bis 20:30 Uhr
Zielgruppe: Jugendliche von 14 bis 17 Jahren
Ort: Praxis für Psychotherapie Tina Haas, Gerstmayrstraße 40,
4060 Leonding
Anmeldung: praxis.hirsch@gmx.at
Soziale Kompetenz Gruppe für Jugendliche
Jugendliche können sich im Rahmen dieser Gruppe mit ihren individuellen
Themen und Sorgen beschäftigen. Dabei wird ihnen ermöglicht, sich
selbst besser kennenzulernen und sich emotionale Herangehensweisen
an Probleme, in einem geschützten Umfeld, anzueignen.
© 2023 freepik.com/pch.vector
Gruppenleitung: Mag. Ingrid Teodor, Individualpsychologin, Kinderund
Jugendlichen Psychotherapeutin
Zeitlicher Rahmen: wöchentlich, montags 17:00 – 18:30 Uhr
Beginn nach Vereinbarung
Zielgruppe: Jugendliche von 13 bis 17 Jahren
Ort: Verein Kinderhilfswerk, Beratungs- & Therapiezentrum Linz,
Garnisonstraße 17/C2, 4020 Linz
Anmeldung: linz@kinderhilfswerk.at
Stark sein in der Gruppe – stark sein mit der Gruppe
Mädchen und jungen Frauen wird in der Therapiegruppe ein sicherer
Raum gegeben, um auf unterschiedliche Fragen und Unsicherheiten einzugehen.
Gemeinsam werden soziale Kompetenzen erarbeitet und neue
Erfahrungen gesammelt.
© Mag. Christina Badelt
Gruppenleitung: Mag. Christina Badelt, Systemische Familientherapeutin,
Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin
Zeitlicher Rahmen: 14-tägige geschlossene Jahresgruppe ab Februar
2024. Samstags, 11:00 - 13:00 Uhr (inklusive Pause)
Zielgruppe: Mädchen von 14 bis 17 Jahren
Ort: Verein Kinderhilfswerk, Beratungs- & Therapiezentrum Wien,
Rotenturmstraße 29/7, 1010 Wien
Anmeldung: kontakt@psychotherapie-badelt.at, bis spätestens 21.12.2023
Weitere Informationen unter: www.kinderhilfswerk.at/leistungen/workshops-gruppen
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Tipps
To the Bone
Film-Tipp
© Netflix
USA, 2017
Genre: Drama
Freigegeben ab 16 Jahren
Regie: Marti Noxon
In dem 2017 auf Netflix erschienenen Drama wird der Kampf einer
jungen Frau gegen die Magersucht beleuchtet. Sowohl die Hauptdarstellerin
Ellen (Lily Collins) als auch die Regisseurin Marti Noxon litten
in ihrer Jugend unter Essstörungen und haben ihre Erfahrungen
teilweise in den Film einfließen lassen.
Die 20-jährige Ellen will nach etlichen gescheiterten Therapieversuchen
in unterschiedlichen Einrichtungen in einem letzten verzweifelten
Versuch ihre Krankheit überwinden. In einer Wohngruppe
betreut der Arzt Dr. William Beckham (Keanu Reeves) seine
Patient*innen mit unkonventionellen Methoden und begleitet die
jungen Menschen durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags in der
Einrichtung. Der Lebenswille der Protagonistin ist dabei das zentrale
Element des Films. Denn nur, wenn Ellen leben möchte, kann eine
Therapie Wirkung zeigen. Es wird relativ deutlich klar, dass es sich
bei Magersucht um eine lebensbedrohliche Krankheit handelt und
der Weg der Heilung steinig und mit Rückschlägen gesäumt ist.
Infobox
Gewinnspiel
Action und Spaß im
Familypark
Der Familypark in St. Margarethen
im Burgenland verlost unter
allen Leser*innen
5 x 2 Tagestickets.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel
sende bitte eine E-Mail mit deinem
Namen an:
redaktion@kinderhilfswerk.at.
Die Gewinner werden per Mail
verständigt. Einsendeschluss ist
Sonntag, 14. Jänner 2024.
Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Buchtipps
Bücher zum Thema Essstörungen
Literatur-Tipps von Mag. Dr. Sabine Sammer-
Schreckenthaler, BA pth.
Psychotherapiewissenschafterin, Psychotherapeutin
Körper sind toll
Von Tyler Feder, Zuckersüß Verlag 2022
In diesem wimmelartigen Bilderbuch führt uns die Autorin vor Augen,
welche Vielfalt an unterschiedlichen Körpertypen es gibt und welch Schönheit
sich in dieser Individualität zeigt. Egal ob Sommersprossen, Beinbehaarung,
Kopf mit oder ohne Haaren, Pölsterchen an verschiedensten
Körperteilen – abseits aller Schönheitsideale wird klar, wie bunt gemischt
unser Aussehen sein kann. Und diese Botschaft ist wichtig und notwendig,
damit Kinder ein Selbstbewusstsein für ihren einzigartigen, wunderbaren
Körper entwickeln können und gleichzeitig die Unterschiedlichkeit anderer
Körper akzeptieren lernen. Noch dazu ist der Text in lustigen Reimen
geschrieben – ein Bilderbuch für Augen, Ohren und Herz.
Du bist gut so, wie du bist!
Von Catherine Senécal, Mankau Verlag 2019
In Zeiten von Social Media und Schönheitswahn ist es für Heranwachsende
besonders schwierig, ein gutes, gesundes Körperbild zu erlangen und
eine gute Beziehung zu ihrem Körper und ihrem Essen zu entwickeln.
Dieses Buch versucht näherzubringen, wie man den Selbstwert von
Jugendlichen stärken und somit eine Essstörung vielleicht verhindern
oder die ersten Anzeichen erkennen kann. Die Autorin greift dabei auch
Themen wie Esskultur, Vorbildfunktion, gesellschaftliche Faktoren und
Rollenklischees auf. Fazit: Die wichtige Botschaft „Du bist gut, so wie du
bist“ sollte in keiner Erziehung fehlen.
Hunger, Frust und Schokolade:
Die Psychologie des Essens
von Michael Macht, Droemer 2021
In diesem unterhaltsamen Fachbuch beschreibt der Psychologe und
Autor Prof. Dr. Michael Macht, warum wir essen und wie das Essen mit
unseren Gefühlen verknüpft ist. Er zeigt auf, dass Gefühle unser Ess-Verhalten
steuern und wir mit unserem Ess-Verhalten umgekehrt unsere
Gefühle steuern können. Weshalb Kalorien als Trösterchen fungieren
oder ob man dem Hunger immer trauen kann – das und vieles mehr wird
informativ aufgegriffen. Wer also sein Essverhalten hinterfragen und
verstehen oder sich durch Alternativen zum Umgang mit Gefühlen verändern
möchte, wird dieses Buch im wahrsten Sinne „genießen“.
© Droemer 2021 © Mankau Verlag 2019 © Zuckersüß Verlag 2022
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Kontakt / Standorte
Linz
Wien
Traun
Ihre Ansprechpartnerin
Mag. a Martina Eichhorn
Ihre Ansprechpartnerin
Christina Schreckenthaler
Ihre Ansprechpartnerin
Monika Harrer
Beratungs- und Therapiezentrum
Linz
Garnisonstraße 17/C2
4020 Linz
Tel.: +43 732 791617
linz@kinderhilfswerk.at
Telefonzeiten
Mo. - Do.: 8:30 - 13:30 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Beratungs- und Therapiezentrum
Wien
Rotenturmstraße 29/7
1010 Wien
Tel.: +43 1 8101306
Fax: +43 1 8101306-18
wien@kinderhilfswerk.at
Telefonzeiten
Mo.: 8:30 - 17:00 Uhr
Di. - Do.: 8:30 - 13:30 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Spenden und Verwaltung
Traun
Obere Dorfstraße 20
4050 Traun
Tel.: +43 7229 62082
Fax: +43 7229 62082-4
office@kinderhilfswerk.at
Telefonzeiten
Mo. - Do.: 9:00 - 14:00 Uhr
Österreichweite Kooperationspartner
Durch unsere Kooperationstherapeut*innen sind wir österreichweit vertreten.
Sie können unser regionalspezifisch unterschiedliches Angebot in allen
Bundesländern in Anspruch nehmen.
Beratungs- und Therapiezentrum Linz & Wien
Spenden und Verwaltung Traun
Kooperationstherapeut*innen
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www.facebook.com/kinderhilfswerk.at
www.instagram.com/kinderhilfswerk
Stand Oktober 2023
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Impressum / Druckkostenbeiträge
Vielen Dank!
Wir danken allen Firmen und Privatpersonen, die durch ihren Druckkostenbeitrag
unsere Arbeit ermöglicht haben. Wir bitten Sie, liebe Leser*innen, genannte
Firmen auch mit Ihren Einkäufen zu unterstützen!
♥ ILM Industrie Logistik Management GmbH
Römerstraße 3, 6230 Brixlegg
♥ Hotel Hohenstauffen Salzburg
Elisabethstraße 19/Ecke Stauffenstraße 18
5020 Salzburg
♥ Marktgemeinde Fieberbrunn
Dorfplatz 1, 6391 Fieberbrunn
♥ C4 Holding AG
Tuchlauben 8, 1010 Wien
♥ gemdat
Niederösterreichische
Gemeinde-Datenservice GmbH
Girakstraße 7, 2100 Korneuburg
♥ ROSENBAUER International AG
Haidfeldstraße 37, 4060 Leonding
♥ Pittino ZT-GmbH
Ingenieurbüro für das Bauwesen
Dietrichsteinplatz 15/6, 8010 Graz
♥ btec kommunikationssysteme gmbh & co kg
Leonfeldner Straße 133, 4040 Linz
♥ Magistrat der Landeshauptstadt Linz
Büro Stadtregierung | Büro Bürgermeister Klaus Luger
Hauptplatz 1, 4041 Linz
♥ ADEG BINDER
Binder HandelsGmbH
Hauptstraße 23, 3423 St. Andrä-Wördern
♥ Adamek Facility Service GmbH
Birkengasse 49, 3100 St. Pölten
♥ Auer Landmaschinenbau GmbH
Hofstätte 14, 4202 Hellmonsödt
Impressum
Herausgeber und Medieninhaber: Kinderhilfswerk, gemeinnütziger und
unabhängiger Verein, Rotenturmstraße 29/7, 1010 Wien. ZVR-Nr.: 903855763.
Geschäftsführer: Peter Begsteiger, E-Mail: peter.b@kinderhilfswerk.at.
Redaktionsleitung: Mandý Röver & Elena Bertolini, E-Mail: redaktion@
kinderhilfswerk.at. Auflage: 22.500 Stück, zweimal jährlich. Grafik & Layout:
Mandý Röver. Cover-Foto & Illustration: © 2023 iStockphoto.com/ OKrasyuk
& freepik.com/vextox. Fotos: Nicht gekennzeichnete Fotos © Kinderhilfswerk.
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Kinderseiten: freepik.com Copyright: Namentlich gekennzeichnete Artikel
geben ausschließlich die Meinung des Autors wieder, sie muss nicht mit der
Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Wenn nicht anders vermerkt,
verbleibt das Urheberrecht bei den einzelnen Autoren. Die Vervielfältigung,
Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen
des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen
Autors/Erstellers. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt
erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser können wir
jedoch keine Gewähr übernehmen. Leserzuschriften können auch gekürzt
wiedergegeben werden. Druckerei: Walstead NP Druck GmbH.
Lösung
Kinderseite
-gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808
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Erfolgsgeschichte & Vorschau
Neues und Nennenswertes
Kostenfreies Reitcamp
Eines unserer diesjährigen Highlights war das kostenfreie Sommer
Reitcamp bei Elisa Lumetzberger in Ried in der Riedmark. Fünf Tage
lang drehte sich für die pferdebegeisterten Mädchen und Burschen
alles rund um Natur, Reiten und Bauernhof. Die Pferde zogen die
Camp-Teilnehmer*innen sofort in ihren Bann.
Selbst alltägliche Reinigungsarbeiten wie Stall ausmisten, wurden mit
großer Begeisterung und voller Tatendrang erledigt. Therapiehund
Cato war stets mit von der Partie und für die Kinder ein treuer Begleiter
und Spielkamerad.
Wir freuen uns, dass Pepco Österreich uns mit einer großzügigen
Spende diese unvergessliche Woche ermöglicht hat.
© 2023 Kinderhilfswerk
Heuer konnten wir, dank der Unterstützung unserer Spender*innen, bisher 2.189
Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen mit 9.368 Einheiten helfen!
Sie schenken neue Hoffnung und Zuversicht - Danke!
Spenden an: Verein Kinderhilfswerk - Hypobank Linz
IBAN: AT74 5400 0000 0001 0777
Autismus Spektrum
Störungen
Ein Blick in die nächste Ausgabe
Menschen mit Autismus haben eine Störung in der Entwicklung ihres
Gehirns. In der Regel wird die Diagnose in der frühen Kindheit gestellt.
Autismus zeichnet sich unter anderem durch Probleme im sozialen
Umgang und Austausch mit anderen Menschen aus. Dabei sind Körpersprache,
Blickkontakt oder Sprache oft auffällig und von sich wiederholenden,
stereotyp ablaufenden Verhaltensweisen geprägt. Auslöser
und Ursachen sind bis heute nicht eindeutig erklärbar.
In unserer nächsten Ausgabe beschäftigen wir uns mit diesem breit
gefächerten Störungsbild und geben Tipps zum Umgang mit autistischen
Kindern und Jugendlichen.
© 2023 stock.adobe / Pixel-Shot
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Immun gesund
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Familie!
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*Vitamin D trägt bei Kindern und Erwachsenen zu
einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
– Marte Meo Practitioner
– Kinder Yoga Trainer*in
– Diplom Sozialpädagogik
– Darmgesundheit (Online)
– Diplom Mentaltrainer*in (Online)
– Diplom Legasthenietrainer*in (Graz)
– Kräuterexpert*in nach TEM (Online)
– Diplom Traumapädagogik und traumazentrierte
Fachberatung
– Diplomlehrgang Case Management -
ÖGCC/ DGCC zertifiziert & § 64 GuKG
– Kompaktlehrgang Wertebasiertes Coaching
– Diplom Ganzheitliche Ernährungstrainer*in (Online)
00264 6 7Meilensteine
deines
Lebens
Karoq Verbrauch: 4,7-8,7 l/100km. CO 2
-Emissionen: 125-197 g/km. Stand 27.09.2023