klein & stark 2/23
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Essstörungen. Unser Magazin behandelt psychosoziale Gesundheitsthemen von Kindern und Jugendlichen.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Essstörungen.
Unser Magazin behandelt psychosoziale Gesundheitsthemen von Kindern und Jugendlichen.
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Kopfzeile: Essstörungen Titel verstehen und so weiter und behandeln
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Klient*innen immer wieder
mit ihnen essen zu gehen. Dies
geschieht allerdings mit dem
Fokus auf die Kinder und Jugendlichen
und nicht im Hinblick auf
Kalorienzufuhr oder Essverhalten.
klein & stark: Werden die
Familie oder das engere
Umfeld immer in die Therapie
miteinbezogen? Gibt es
auch Fälle, wo das kontraproduktiv
wäre?
Mag. a Ingrid Teodor: Ab dem 14.
Lebensjahr dürfen die Jugendlichen
selbstständig entscheiden,
ob die Eltern miteinbezogen
werden. Ich erkläre meinen
Klient*innen immer, dass es
durchaus wichtig und hilfreich
sein kann, die Eltern „mit im
Boot“ zu haben. Im Sinne der
Autonomie obliegt dies aber letztlich
den Jugendlichen.
Den Kindern und Jugendlichen
gegenüber halte ich mich an
meine Schweigepflicht, außer sie
befinden sich in einem besorgniserregenden
Zustand. Bei den
Gesprächen mit den Bezugspersonen
sind meine Klient*innen
immer anwesend. Falls sie nicht
dabei sein möchten, wird genau
besprochen, was Thema in der
Elternstunde sein wird. Davon
weiche ich dann auch nicht ab.
klein & stark: Thema Prävention
– gibt es für Eltern
Möglichkeiten, ihre Kinder
vor Essstörungen zu schützen?
Was kann man im Alltag
beachten?
Mag. a Ingrid Teodor: Wichtig
ist es, Kindern und Jugendlichen
eine entspannte Essatmosphäre
vorzuleben und sie in Einkäufe
und Zubereitung von Lebensmitteln
einzubeziehen. So kann ein
gesundes Bewusstsein für Essen
geschaffen werden. Wenn wir
unsere Mahlzeiten in einer entspannten
und wertschätzenden
Atmosphäre einnehmen, dann
bekommt uns das Essen besser
und wir fühlen uns insgesamt
wohler. Es sollte daher vermieden
werden, am Tisch Streitgespräche
zu führen oder über
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