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Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

Anlässlich seines 77. Geburtstages hat Alexander Weller, gebürtiger Holländer - inzwischen Tiroler - 77 Begegnungen mit besonderen Menschen in seinem Lebenslauf und seiner jeweiligen Umgebung aufgeschrieben. Das Buch kostenlos an Freunde, Interessierte - ausgegeben. Für eine Spende zugunsten der Gambrinusfreunde, die damit Menschen denen es nicht so gut geht hilft. Stand: Dezember 2023 waren EUR 4.555,00 zusammengekommen. Ein rundum gelungenes Projekt.

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BESO NDERE BEGEGN UN GEN

¯NOI – IST NICHT KLEIN.

GÜNTER GFÖLLNER

Unsere Nummer 3

¯42

In meiner Funktion als „Reisender“ in fünf Bundesländer habe

ich die verschiedenen Mentalitäten der Bewohner und Bewohnerinnen

kennen gelernt. Die Vorarlberger sind anfänglich

mit ihrer Sprache nicht so leicht zu verstehen, im Umgang aber

sofort freundlich und offen.

Bei den Tirolern von St. Anton bis Innsbruck braucht man,

bedingt durch das blockierende Gebirge, eine ganze Weile,

bis die gegenseitige Chemie passt. Im Raum von Innsbruck bis

Kufstein funktioniert das wesentlich schneller. Die Salzburger

sind reserviert(er) und die Oberösterreicher immer freundlich

und gut (dr)auf! Womit wir bei Günter Gföllner angekommen

sind:

Geboren in Ried, kam er 1985 zum Studieren nach Innsbruck.

Mit diversen Jobs finanzierte er sein Studentendasein.

Unter anderem war Günter beim legendären „Queen Anne“

als Türsteher beschäftigt, was in einigen Vorladungen beim

Gericht resultierte. Im „Rififi“ in der Schöpfstraße war er ebenfalls

vorübergehend beschäftigt. Das „Rififi“, benannt nach

dem bekannten französischen Schwarzweißfilm, in unmittelbarer

Kliniknähe, war ein Studentenlokal, öffnete um 18 Uhr

und endete irgendwann nach Mitternacht mit „Happy“ End.

Angehende Ärzte, angehende Anwälte aus den verschiedensten

Bundesländern, ebenso wie bereits promovierte sowie

Einheimische bildeten einen bunten Gästenmix. Das „Vorübergehende“

dauerte bei Günter ein bisserl länger als vorgesehen

und zwar von 1999 bis Ende 2005!

Übrigens: Ein STUDENTENLOKAL zu führen bedeutet

nicht nur im Sommer wenig Geschäft, sondern auch geschätzte

20 % Gästeverlust jährlich! Studenten promovieren und

verlassen die Stadt, manche ziehen woanders hin, anderen

wiederum heiraten und kommen nicht mehr (so oft). Es gilt also

jährlich, jeden ausbleibenden fünften Gast durch neue Gäste

zu ersetzen, und das ist nicht einfach!

Nachdem der Pächter Georg Bliem viel mit ABSOLUT

und Averna arbeitete, kam ich daher öfter, gewappnet mit

verschiedenen Accessoires, zu Besuch! Günter war sowohl

„oben“ an der Bar als auch „unten“ im Keller darauf spezialisiert,

die Gäste mit seinem oberösterreichischen Schmäh

bestens zu unterhalten. Wenn ab und zu der ein oder andere

Gast Mutterspracheprobleme bekam, so war bei Günter, als

unterstützender Mittrinkender, kaum was Auffälliges zu bemerken.

Kein Wunder, denn sein Körpervolumen reichte leicht für

zwei Personen. Zusammengerechnet konsumierte er auch für

zwei Personen. Ohne (sichtbare) Nebenwirkungen!

Jedes Jahr in März veranstaltete Seagram und später

Top-Spirit/Schlumberger gemeinsam mit der Österreichischen

Barkeeper Union am „Rendl Beach“ St. Anton, auf über 2.000

Meter Seehöhe, einen offenen, also auch für Bar-Crew ohne

ÖBU Mitgliedschaft, Cocktailwettbewerb. Die Organisation

und das Akquirieren der Teilnehmer wurde immer leichter, je

bekannter dieser Wettbewerb wurde. Bedeutete logischerweise

auch Mehrarbeit. Ich brauchte einen „Assist Manager“.

„Alleskönner“ Günter war dafür prädestiniert und somit die

ideale Besetzung. Im Zug von Innsbruck nach St. Anton, vorsichtshalber

gewappnet mit einer Flasche Champagner, auch

bei der über eine Viertelstunde dauernden Gondelfahrt hinauf,

war alles noch im geplanten Bereich. Oben, wo es dann

echt zum Arbeiten war, tief im Schnee gehend und stehend,

waren Günters Sommerschuhe dann doch nicht das ideale

Schuhwerk. Der verpasste Zug zurück nach Innsbruck hatte mit

seinen Sommerschuhen nichts zu tun, sondern weil es unten in

St. Anton am Stammtisch(!) besonders gemütlich war.

Seit Jänner 2006 betreibt Günter, gemeinsam mit seiner

thailändischen Frau Bao, das Thai-Restaurant „NOI“ in der

Kaiserjägerstraße 1. NUMMER EINS! Das thailändische Wort

„NOI“ bedeutet übersetzt „klein“. Um Missverständnissen

vorzubeugen: Klein ist das Lokal, nicht die Portionen. Relativ

klein ist Bao. Günter eher nicht. Günter ist zwar Restaurantbetreiber,

seine flüssigen Roots sind im „NOI“ aber immer

noch deutlich sichtbar. Es sind überraschend hervorragende

Tröpferln vorhanden. Für mich als Freund ist es immer wieder

ein Vergnügen, bei einem angenehmen Gläschen über die

Entwicklungen und Neuigkeiten in der Gastro-Szene informiert

zu werden.

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