Bergische Mama & Papa Ausgabe 04

Wendepunkt Trennung:
Emotionale Hürden und
neue Familienmodelle
Text: Barbara Wenninger
Eine Trennung ist immer eine Krise, selbst
wenn sie einvernehmlich beschlossen
wird. Die Eltern müssen ihren Alltag neu
organisieren, die Finanzen regeln und sich
einigen, bei wem die Kinder leben. Und das
alles in einer Situation, in der im besten Fall
emotionales Chaos herrscht, im schlechtesten
Fall ein totaler mentaler Zusammenbruch
droht. Für Eltern liegt nun die große
Herausforderung darin, gerade nicht den
Blick nur auf die eigenen Bedürfnisse und
Verletzungen zu richten, sondern an die
Kinder zu denken. Denn für sie ist nicht nur
eine Beziehung, sondern ihre ganze bisherige
Welt zu Bruch gegangen. Aber wie
soll man als Eltern diese Erschütterung der
kindlichen Grundfesten wieder in Ordnung
bringen? Wie soll sich das Weggehen eines
Elternteils nicht als Verlust anfühlen?
Offenbar gibt es Wege, diesen schmerzhaften
Abschied vom Familientraum für
alle Beteiligten so zu gestalten, dass nicht
nur Schmerz, Bitterkeit und Versagen als
Gefühle bleiben, sondern Vertrauen und
Hoffnung auf neues Glück. Damit das
gelingt, ist ein wichtiger Schritt sich Hilfe zu
holen, am besten von allen Seiten und von
Fachleuten. Denn es gibt einiges zu wissen
im Trennungsfall. Hier ein kleiner Auszug
hilfreicher Informationen.
Das Konzept der Doppelresidenzen ist umstritten. Laut einer norwegischen
Studie ist es aber die beste Variante der Kinderbetreuung nach einer Trennung.
Forscher haben dabei die psychische Gesundheit von Kindern untersucht,
deren geschiedene oder getrenntlebende Eltern sich die Betreuung im Alltag
nach dem Schlüssel "halbe-halbe" teilen, mit Kindern verglichen, die nach der
Trennung ihrer Eltern ausschließlich oder überwiegend bei einem Elternteil
leben. Mit dem Ergebnis: Kinder und Jugendliche, die nach der Trennung ihrer
Eltern zu gleichen Teilen bei Vater und Mutter leben, haben weniger psychische
Probleme als Kinder mit anderen Wohnsitzregelungen.
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