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Bergische Mama & Papa Ausgabe 04

Das Familienmagazin fürs Bergische Land, Familienleben, Leben mit Kindern, Familienalltag, Familien, Kinder, Erziehung, Freizeitgestaltung, Schule, Fördern, Reisen mit Kindern, Produkttests, Gesundheit, Kurse, Termine, Schwangerschaft, Baby, gesunde Ernährung, Familienzeit, Urlaub, Reisen mit Kindern, Trennung, Scheidung, Familienmodelle, Badeseen im Bergischen, Stand-Up-Paddling, Ausflugsziele

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Experten klären auf<br />

Trennung – Extremsituation<br />

für Eltern und Kinder<br />

Marianne Nolde<br />

Familienpsychologin und Buchautorin<br />

1. Sie waren 36 Jahre lang<br />

psychologische Gutachterin am<br />

Familiengericht. Was haben Sie dabei<br />

über Trennungen gelernt?<br />

Trennungen sind für alle Beteiligten erst einmal<br />

schmerzhaft und oft mit emotionalem Aufruhr<br />

verbunden bei Eltern und Kindern. Selbst der<br />

Elternteil, der die Trennung gewünscht hat und<br />

vielleicht schon neu verliebt ist, ist davon nicht<br />

ausgenommen. Während der „verlassene“ Elternteil<br />

eher traurig, wütend oder gekränkt ist,<br />

leidet der andere vielleicht unter Schuldgefühlen<br />

gegenüber Ex-Partner*in und Kindern, oder<br />

es kommt die Sorge hinzu, dass die Kinder ihm<br />

oder ihr die Trennung übelnehmen werden und<br />

die Beziehung Schaden nimmt. Die Kinder wiederum<br />

sind in ihren Bindungen verunsichert.<br />

Die meisten von ihnen waren bis dahin davon<br />

ausgegangen, dass ihre Eltern beide selbstverständlich<br />

zu ihrem Leben dazugehören. Auf<br />

einmal ist alles so ungewiss geworden. Und<br />

gerade in dieser Phase, in der sie besonders<br />

viel Unterstützung und Sicherheit benötigen,<br />

10 <strong>Bergische</strong> <strong>Mama</strong> & <strong>Papa</strong> | ERZIEHEN UND FÖRDERN<br />

sind ihre Eltern selbst mit ihren Problemen<br />

beschäftigt und eher weniger feinfühlig als in<br />

besseren Zeiten.<br />

Es gibt aber auch eine gute Nachricht. So<br />

schwer, wie es sich am Anfang anfühlt, bleibt<br />

es für die meisten nicht dauerhaft. Trennung<br />

kann gut ausgehen. Sie bietet den Eltern eine<br />

neue Chance für ein zufriedeneres, erfüllteres<br />

Leben, wenn das Elternpaar zusammen keinen<br />

Weg dahin gefunden hat. Ich sehe das nicht so,<br />

dass Eltern ihr eigenes Glück über das Wohl ihrer<br />

Kinder stellen, wenn sie sich trennen. Denn<br />

mit unglücklichen, zerstrittenen Eltern ist das<br />

Zusammenleben als Familie kein wirkliches<br />

Glück. Ich habe Kinder erlebt, die regelrecht<br />

erleichtert waren, dass die Phase ständiger<br />

Disharmonie oder beängstigender Streitigkeiten<br />

im Zusammenleben ein Ende hatte.<br />

2. Worauf muss man achten, damit<br />

Kinder die Trennung der Eltern<br />

gut verkraften?<br />

Kinder lieben in der Regel beide Eltern, sind<br />

mit beiden verbunden und haben Anteile von<br />

beiden über Genetik und Prägung im Zusammenleben.<br />

Wenn das auch nach der Trennung<br />

weiterhin so sein darf, ist das eine gute Voraussetzung<br />

für einen günstigen Verlauf.<br />

Eine Stolperfalle liegt in der Bereitschaft der<br />

Kinder zur Loyalität. Sie wollen, dass es ihren<br />

Eltern gut geht. Wenn sie den Eindruck gewinnen,<br />

dass eine*r von ihnen gerade schrecklich<br />

leidet unter der oder dem anderen, dann wollen<br />

sie diesen Elternteil nicht noch dadurch verletzen,<br />

dass sie Trauer über die Trennung oder<br />

Sehnsuchtsgefühle zeigen. Was ihnen hilft, ist<br />

die glaubhafte Erlaubnis, weiterhin beide Eltern<br />

liebhaben zu dürfen. Das glauben sie am ehesten,<br />

wenn ihre Eltern sich noch so respektvoll<br />

wie möglich begegnen, sich nicht gegenseitig<br />

schlechtmachen und bei Übergaben der Kinder<br />

auch durch ihr Ausdrucksverhalten zeigen,

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