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Sarah<br />
Winkelmann<br />
Ein Abenteuer im ewigen Eis<br />
Grönlands<br />
IRA SCHEIDIG<br />
SARAH WINKELMANN<br />
11 Monate Vorbereitung für eine einmonatige<br />
Expedition, über 600 Kilometer<br />
durch Eis und Schnee bei arktischen Temperaturen<br />
und mit einem 75 Kilogramm<br />
schweren Schlitten im Schlepptau. Die<br />
gebürtige Bremerin Sarah Winkelmann<br />
hat als jüngste deutsche Frau auf Skiern<br />
und mit Zelt Grönland durchquert.<br />
Mit einem Team anderer Abenteurer aus<br />
Skandinavien hat sie diese Expedition<br />
im letzten Jahr gewagt und erreichte genau<br />
an ihrem Geburtstag glücklich das<br />
ersehnte Ziel. Über diese außergewöhnliche<br />
Herausforderung konnte ich mit<br />
der mittlerweile in Norwegen lebenden<br />
Nord-Bremerin sprechen.<br />
Faszination für Kälte<br />
Als allererstes möchte ich wissen, wie<br />
man als junge Frau, die als Norddeutsche<br />
nicht gerade in einer schneereichen und<br />
eisigen Umgebung aufgewachsen ist und<br />
erst wenige Jahre zuvor das erste Mal<br />
überhaupt auf Skiern stand, auf so eine<br />
verrückte Idee kam. Die Anfänge liegen<br />
in der Coronazeit. Während der Pandemie<br />
kam es zur Trennung von ihrem damaligen<br />
Freund. „Zur Ablenkung suchte<br />
ich irgendeine neue Aufgabe, ein neues<br />
Hobby“, erzählt sie. Ein Freund lud sie<br />
zum Skifahren ein und nach zwei Tagen<br />
auf Skiern war sie so begeistert, dass sie<br />
sich eine komplette Skiausrüstung zulegte.<br />
„Eine große Investition für mich,<br />
in Norddeutschland lebend, dafür so viel<br />
Geld auszugeben“, lacht sie. Dann ging alles<br />
ganz schnell. „Ein klassischer Pistenurlaub<br />
hat mich nicht gereizt“, erzählt sie<br />
schmunzelnd, und sie machte sich 2021<br />
auf den Weg zu ihrer ersten Expedition<br />
in Norwegen. Die Abenteuerlust war<br />
groß. „Und ich fand es immer schon schöner,<br />
in kalte Gebiete zu reisen als in wärmere<br />
Regionen. Kälte ist eher meins. Es<br />
ist unglaublich beruhigend im Schnee, in<br />
der arktischen Landschaft. Alles ist unberührt,<br />
es gibt keine Fußspuren und es gibt<br />
ein besonderes Licht dort. Es ist wirklich<br />
sehr schön“, schwärmt sie.<br />
Expedition Grönland<br />
Aber warum dann gleich so eine Herausforderung<br />
einer Grönlanddurchquerung?<br />
2022 war sie in Spitzbergen, sammelte da<br />
bereits Arktis-Erfahrung und lernte dort<br />
ein paar Norweger kennen. „Man baut<br />
schnell ein Netzwerk auf, und so ist eine<br />
Gruppe entstanden, die Grönland durchqueren<br />
wollte, der ich mich angeschlossen<br />
habe. Sie bestand aus Norwegern, Schweden<br />
und Dänen“, erzählt sie. Denn man<br />
muss wissen, es ist seit rund 40 Jahren<br />
nicht erlaubt, Grönland allein zu durchqueren.<br />
Und als Frau ist man bei Polarexpeditionen<br />
sowieso eine Besonderheit,<br />
es sind nur etwa 20 Prozent Frauen, die<br />
solche Abenteuer wagen, erzählt sie.<br />
S<br />
bremissima