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BREMISSIMIA Magazin | Januar - Februar 2024

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44<br />

Sarah<br />

Winkelmann<br />

Ein Abenteuer im ewigen Eis<br />

Grönlands<br />

IRA SCHEIDIG<br />

SARAH WINKELMANN<br />

11 Monate Vorbereitung für eine einmonatige<br />

Expedition, über 600 Kilometer<br />

durch Eis und Schnee bei arktischen Temperaturen<br />

und mit einem 75 Kilogramm<br />

schweren Schlitten im Schlepptau. Die<br />

gebürtige Bremerin Sarah Winkelmann<br />

hat als jüngste deutsche Frau auf Skiern<br />

und mit Zelt Grönland durchquert.<br />

Mit einem Team anderer Abenteurer aus<br />

Skandinavien hat sie diese Expedition<br />

im letzten Jahr gewagt und erreichte genau<br />

an ihrem Geburtstag glücklich das<br />

ersehnte Ziel. Über diese außergewöhnliche<br />

Herausforderung konnte ich mit<br />

der mittlerweile in Norwegen lebenden<br />

Nord-Bremerin sprechen.<br />

Faszination für Kälte<br />

Als allererstes möchte ich wissen, wie<br />

man als junge Frau, die als Norddeutsche<br />

nicht gerade in einer schneereichen und<br />

eisigen Umgebung aufgewachsen ist und<br />

erst wenige Jahre zuvor das erste Mal<br />

überhaupt auf Skiern stand, auf so eine<br />

verrückte Idee kam. Die Anfänge liegen<br />

in der Coronazeit. Während der Pandemie<br />

kam es zur Trennung von ihrem damaligen<br />

Freund. „Zur Ablenkung suchte<br />

ich irgendeine neue Aufgabe, ein neues<br />

Hobby“, erzählt sie. Ein Freund lud sie<br />

zum Skifahren ein und nach zwei Tagen<br />

auf Skiern war sie so begeistert, dass sie<br />

sich eine komplette Skiausrüstung zulegte.<br />

„Eine große Investition für mich,<br />

in Norddeutschland lebend, dafür so viel<br />

Geld auszugeben“, lacht sie. Dann ging alles<br />

ganz schnell. „Ein klassischer Pistenurlaub<br />

hat mich nicht gereizt“, erzählt sie<br />

schmunzelnd, und sie machte sich 2021<br />

auf den Weg zu ihrer ersten Expedition<br />

in Norwegen. Die Abenteuerlust war<br />

groß. „Und ich fand es immer schon schöner,<br />

in kalte Gebiete zu reisen als in wärmere<br />

Regionen. Kälte ist eher meins. Es<br />

ist unglaublich beruhigend im Schnee, in<br />

der arktischen Landschaft. Alles ist unberührt,<br />

es gibt keine Fußspuren und es gibt<br />

ein besonderes Licht dort. Es ist wirklich<br />

sehr schön“, schwärmt sie.<br />

Expedition Grönland<br />

Aber warum dann gleich so eine Herausforderung<br />

einer Grönlanddurchquerung?<br />

2022 war sie in Spitzbergen, sammelte da<br />

bereits Arktis-Erfahrung und lernte dort<br />

ein paar Norweger kennen. „Man baut<br />

schnell ein Netzwerk auf, und so ist eine<br />

Gruppe entstanden, die Grönland durchqueren<br />

wollte, der ich mich angeschlossen<br />

habe. Sie bestand aus Norwegern, Schweden<br />

und Dänen“, erzählt sie. Denn man<br />

muss wissen, es ist seit rund 40 Jahren<br />

nicht erlaubt, Grönland allein zu durchqueren.<br />

Und als Frau ist man bei Polarexpeditionen<br />

sowieso eine Besonderheit,<br />

es sind nur etwa 20 Prozent Frauen, die<br />

solche Abenteuer wagen, erzählt sie.<br />

S<br />

bremissima

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