FINDORFF Magazin | Januar - Februar 2024
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text | aLeXander von der deCKen<br />
FotoS | vera dÖPCKe<br />
Gestaltung, das ist ihr Thema, daher kriegt sie auch manchmal<br />
eine Krise, wenn sie an der Auslage irgendwelcher Geschäfte<br />
vorbeigeht. Die, die das sagt, ist Chrissie Loock, mit vollem Namen<br />
Christina Loock, ihres Zeichens Designerin und Collagekünstlerin.<br />
Oder anders gesagt: Ideenlosigkeit ist nicht ihr Ding.<br />
Den Beweis tritt sie in der Bremerhavener Straße 40 an – im<br />
LOCKO, dem Galerie & Design Kiosk. Nicht, dass die Front des<br />
Hauses schon durch ihre Jugendstil-Ornamentik heraussticht<br />
oder durch die Wandaufschrift in großen Lettern „Alte Kunst“<br />
– es ist die Gestaltung des Schaufensters, die sofort ins Auge<br />
springt. Ein Regal aus kleinen Quadraten, das vollständig aus<br />
Presspappe gefertigt ist, fl ankiert von vertikal ausgerichteten dicken<br />
Pappröhren, wie man sie in aufgerollten Teppichen fi ndet.<br />
Ein Blickfang pur. Doch damit nicht genug. Wer wissen will,<br />
was sich dahinter in dem Laden verbirgt, der muss nur genau<br />
hinschauen, ein Querschnitt der Kunstobjekte befi ndet sich bereits<br />
in der Auslage. Soll nicht heißen, dass man nicht mehr<br />
reinzugehen braucht – im Gegenteil: drinnen gibt es Augenfutter<br />
vom Feinsten.<br />
Chrissie Loock, die an der Hochschule für Künste Bremen „Integriertes<br />
Design“ studiert hat, schätzt besonders die Collage, die<br />
Gestaltungsmöglichkeiten des Zusammenfügens unterschiedlicher<br />
Materialien zu einem Ganzen, was man im Atelier des<br />
Design-Kiosks sofort sieht: Die Wände hängen voll von ihnen.<br />
Sie reist gerne und für sie ist der Weg das Ziel – in künstlerischer<br />
Hinsicht. Zum Beispiel die mexikanischen Collagen: Viel<br />
Farbe, Federschmuck, der indigene Einfl uss ist trotz aller surrealistischen<br />
Anfl üge unübersehbar. Sie lässt die Dinge auf sich<br />
wirken und versucht erst gar nicht, der Kunst philosophische<br />
Nachdenklichkeit einzuhauchen, um tiefgründige Botschaften<br />
zu vermitteln. Loock sieht es so: die Welt ist stete Überraschung<br />
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