Galerie <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> <strong>Riedersbach</strong> Karlheinz Schönswetter hatte einen Traum von Gundi Schönswetter Auch abseits von städtischen Zentren sollte es selbstverständlich sein, zeitgenössische Malerei, Grafik, Fotografien, etc. sehen zu können. Dadurch sollten Schwellenängste abgebaut werden, durch Zeigen von Vielfalt sollte das Lesen der Arbeiten erlernt und der Bezug zur Zeit erkannt werden können. Aufgrund einer engen Zusammenarbeit mit dem <strong>Kraftwerk</strong> <strong>Riedersbach</strong> der Energie AG Oberösterreich (damals OKA) bei einem großen Schulprojekt entstanden engere Kontakte mit dem damaligen <strong>Kraftwerk</strong>sleiter Ing. Peter Kneissl, der die Idee einer Galerie <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> für gut hielt. Eine entsprechende Infrastruktur war vorhanden, sodass eine Galerie mit Einzugsgebiet aus dem Oberinnviertel, nördlichen Flachgau und angrenzendes Bayern aufgebaut werden konnte. Künstlerauswahl, Leitung und Organisation, teilweise auch die Transporte übernahm Karlheinz Schönswetter. Bald war es soweit: Am 17. Juni 1988 wurde die Galerie <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> <strong>Riedersbach</strong> eröffnet. In den folgenden <strong>Jahre</strong>n konnte Karlheinz Schönswetter viele Künstler insbesondere aus Oberösterreich, Salzburg und dem angrenzenden bayrischen Gebiet gewinnen, <strong>im</strong> <strong>Kraftwerk</strong> auszustellen. Seine Bemühungen, <strong>im</strong>mer wieder neue Künstler vorzustellen, führten ihn in zahlreiche Ateliers. Die Kuratorentätigkeit umfasste neben den Atelierbesuchen auch das Sichten und Auswählen von Arbeiten, Transport und Aufhängung der ausgewählten Bilder und schließlich die überzeugende Präsentation mit Vernissage. Bis dato fanden ca. 150 Ausstellungen mit Künstlern aus Österreich, Deutschland, Italien und China statt. Alle Ausstellungen wurden bis <strong>20</strong>06 von Karlheinz Schönswetter mit spannenden, einfühlsamen Worten eröffnet, die ihre Fortsetzung in anregenden Gesprächen und Diskussionen <strong>im</strong> Laufe des Abends fanden. Ein großer Dank in diesem Zusammenhang an Generaldirektor Dr. Leo Windtner, der uns <strong>im</strong>mer wieder die Ehre seines Besuches gibt, Freund und Wegbegleiter Ing. Siegfried Pfeffer für die <strong>im</strong>merwährende Unterstützung und Frau Mag. Helga Danner, die von Beginn an alle KIK-Projekte mit Dynamik, Organisationstalent und Einsatzfreude begleitet. Nachfolgend einige Zitate von Zeitgenossen, wie A. Frohner u. a. , die für Karlheinz Schönswetter große Bedeutung hatten: - Das Sehen des Betrachters ist gleich wie das Sehen des Erschaffers, nur der Ausgangspunkt ist verschieden. Man kann somit die Leistung des Betrachters einen schöpferischen Akt nennen. - Jede <strong>Kunst</strong> ist Zeitkunst, auch die schlechte. - <strong>Kunst</strong> muss nicht schön sein, aber wahr. - Je mehr Werke man betrachtet, desto besser wird man Qualität erkennen lernen. - Es sollten Fragen aufgeworfen werden als Aufforderung, eigene Kenntnisse zu gewinnen. - Gezeigt werden sollte die Vielfalt des Schaffens <strong>im</strong> Hinblick auf Goethes Aussage: Jedes Ansehen geht über in ein Betrachten, jedes Betrachten in ein Sinnen, jedes Sinnen in ein Verknüpfen. 14
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