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20 Jahre Kunst im Kraftwerk Riedersbach

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Symposion <strong>im</strong> ureigenen Sinne<br />

Das Wort Symposion (lat. Symposium) kommt aus dem Griechischen und bedeutete in der Antike: gemeinsam Essen.<br />

Für mich persönlich bedeutet das körperliches Abarbeiten am harten Material bis ich schweißgebadet und mit müden<br />

Muskeln am Abend den Arbeitsplatz verlasse jedoch noch mehr: es ist für mich der Inbegriff der Freiheit! Die Freiheit über<br />

meine eigenen Grenzen wachsen zu können, die Freiheit des großräumigen Gestaltens, die Freiheit, meine eigenen Ideen<br />

verwirklichen zu können! Dazu treibt das neben- und miteinander Arbeiten von Kollegen das Arbeitstempo enorm an,<br />

bringt tiefe Erkenntnisse und intensive, gruppendynamische Erfahrungen.<br />

Im Symposion spüre ich die Hochspannung des fundamentalen, kreativen Prozesses in kollegialer Gemeinschaft: es ist der<br />

ideale Rahmen für große Ideen!<br />

Ein Wort zum Stahl<br />

Stahl ist ein ideales und beliebtes Material für bildhauerische Ambitionen seit seiner industriellen Produktionsmöglichkeit.<br />

Mit seinen Blöcken und Formprofilen bietet er zahlreiche Bearbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, die größtenteils<br />

während des Symposions ausgelotet werden können. Der Werkstoff Stahl stellt damit unterschiedlichste bildhauerische<br />

Ausdrucksbedürfnisse zufrieden: mill<strong>im</strong>etergenaue Präzisionsarbeiten sind ebenso möglich wie spontan verschweißte<br />

Metallteile oder auch brachial bearbeitete Stücke, die Berserkerkraft und Monumentalität demonstrieren wollen.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten von Stahl sind enorm vielfältig. Dabei scheinen rostige Oberflächen nach wie vor Auslöser<br />

ästhetischer Diskussionen zu sein und bedürfen daher wohlbegründeter Entscheidungen.<br />

Alle entstanden Arbeiten sind Unikate und tragen die unverwechselbare Handschrift der Künstler.<br />

Das Arbeiten in Stahl in so großen D<strong>im</strong>ensionen bedeutet <strong>im</strong>mer auch Exper<strong>im</strong>ent, Herausforderung und Wagnis. Nicht<br />

industrielle Serienformen oder Multiplizierbarkeit stehen in <strong>Riedersbach</strong> <strong>im</strong> Mittelpunkt, sondern kreative Prozesse und einmalige<br />

Formenfindungen haben ihren Freiraum und können in intensiven Arbeitsphasen während des Symposions realisiert<br />

werden.<br />

Der chinesische Künstler Liu Chun Yao trifft <strong>20</strong>02 das Lebensgefühl aller Teilnehmer, die sich auf das widerständige Material<br />

Stahl einlassen mit dem Motto „work is heaven“ auf den Punkt.<br />

Spezialfall Stahlsymposion <strong>Riedersbach</strong><br />

Das Stahlsymposion <strong>Riedersbach</strong> zeichnet sich <strong>im</strong> Unterschied zu anderen temporären Bildhauer-Symposien durch alljährliche,<br />

kontinuierliche Wiederkehr, aber auch unkonventionelle Arbeitsbedingungen außerhalb von Akademien aus und<br />

natürlich durch ein unverwechselbares Ambiente auf dem Werksgelände der Energie AG, insbesondere der Gipslagerhalle.<br />

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