Mitteilungsblatt Nürnberg-Katzwang/Kornburg/Herpersdorf/Worzeldorf - Januar 2024
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PARTEIEN<br />
SPD - Fraktion Stadt <strong>Nürnberg</strong><br />
Stadtrat Harald Dix berichtet aus dem <strong>Nürnberg</strong>er Rathaus<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
Tennet plant, bodenkundliche Untersuchungen für die Standorte<br />
der Strommasten und der Kabelübertragungsanlagen durchzuführen.<br />
Auch die Stadt <strong>Nürnberg</strong> ist im Besitz von Grundstücken<br />
entlang des neugeplanten Trassenverlaufs.<br />
Durch Initiative der ÖDP und der SPD und gemeinsam mit der<br />
CSU hatten wir durch einen Antrag die Verwaltung aufgefordert,<br />
an TenneT grundsätzliche Zweifel an der Notwendigkeit dieser<br />
geplanten Trasse zwischen <strong>Kornburg</strong> und <strong>Worzeldorf</strong>, sowie an der<br />
bisherigen Planung für <strong>Katzwang</strong> und Moorenbrunn zu übermitteln.<br />
Die Stadt <strong>Nürnberg</strong> soll durch Beschluss des Stadtrates gegenüber<br />
TenneT den Vorarbeiten zur Bodenuntersuchung widersprechen<br />
und das Betreten der städtischen Grundstücke untersagen. Damit<br />
soll die zu befürchtende dauerhafte negative Auswirkung auf die<br />
Kulturlandschaft als Folge der Eingriffe verhindert werden.<br />
Jetzt wurde im Stadtrat von der Verwaltung folgendes berichtet:<br />
Im Juni 2023 hat die TenneT TSO GmbH nach vertiefter Prüfung<br />
angekündigt, für die weiteren Planungen die Trasse nicht mehr<br />
südlich von <strong>Kornburg</strong> bauen zu wollen, sondern eine Trassierung<br />
zwischen <strong>Kornburg</strong> und <strong>Worzeldorf</strong> in das Planfeststellungsverfahren<br />
einbringen zu wollen, das für <strong>2024</strong>/25 vorgesehen ist. Die<br />
TenneT nennt als Argumente für die Freileitung via <strong>Kornburg</strong>-Nord<br />
einen höheren Abstand zur Wohnbebauung, klare Artenschutzvorteile,<br />
Vorteile in der Umweltverträglichkeit sowie wirtschaftliche,<br />
technische und bauplanerische Vorteile.<br />
Einladung zum Schausonntag<br />
11. 02. <strong>2024</strong> 13 bis 16 Uhr<br />
Übermittlung grundsätzlicher Zweifel an der Notwendigkeit der<br />
Trasse<br />
Seit Beginn des Planungsprozesses zum 380 kV-Ersatzneubau der<br />
Juraleitung von Raitersaich über Ludersheim nach Altheim 2018<br />
hat die Stadt <strong>Nürnberg</strong> deutlich gemacht, dass grundsätzliche<br />
Alternativen geprüft werden müssten, um durch eine deutlich<br />
stärker verbrauchsnahe Erzeugungsstruktur eine andere Netzstruktur<br />
und damit andere Steuerungsmechanismen ermöglichen<br />
zu können. Unabhängig davon hat sich die Stadt <strong>Nürnberg</strong> stets<br />
kritisch und fachlich konstruktiv in diesen Prozess eingebracht.<br />
Der <strong>Nürnberg</strong>er Stadtrat hat sich mehrfach mit dem Thema<br />
befasst und beispielsweise im April 2021 eine ablehnende Resolution<br />
sowie im Juli 2021 eine<br />
entsprechende Stellungnahme<br />
zum Raumordnungsverfahren<br />
beschlossen. Die zugleich kritische<br />
und konstruktiv-fachliche<br />
Begleitung des Prozesses bleibt<br />
auch weiterhin Richtschnur des<br />
Handelns des Stadtrates.<br />
So hat die Stadtspitze zwischen<br />
Juni und November 2023 die TenneT mehrfach gebeten, weitere<br />
Unterlagen vorzulegen, aus denen die Notwendigkeit der Trassenänderung<br />
zwischen <strong>Kornburg</strong> und <strong>Worzeldorf</strong> sowie südlich von<br />
<strong>Katzwang</strong> und Moorenbrunn hervorgeht. Dies wurde von TenneT<br />
mit dem Hinweis abgelehnt, es seien zunächst weitere Voruntersuchungen<br />
(wie z.B. Bodenuntersuchungen) erforderlich. Die<br />
erforderlichen Unterlagen würden spätestens im Planfeststellungsverfahren<br />
vorgelegt. Die Stadtverwaltung hält dieses Vorgehen nach<br />
wie vor für nicht vertrauensfördernd und wird gegenüber TenneT<br />
weiterhin auf einen früher zeitigen Nachweis für die Notwendigkeit<br />
und Verträglichkeit der geplanten Trassierung drängen.<br />
Aussprechen eines Betretungsverbots auf städtischen Grundstücken<br />
für die Vorarbeiten der Bodenuntersuchung<br />
Die Verwaltung empfiehlt, kein absolutes Betretungsverbot seitens<br />
der Stadt <strong>Nürnberg</strong> aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes, das<br />
für die Voruntersuchungen der Juraleitung maßgeblich ist, auszusprechen.<br />
Nach der Aussprache eines solchen Betretungsverbotes<br />
würde TenneT vermutlich eine aller Voraussicht nach erfolgreiche<br />
Duldungsanordnung bei der Planfeststellungsbehörde beantragen,<br />
so wie andernorts bereits geschehen.<br />
Rechtsbehelfe gegen diese Duldungsanordnung haben keine<br />
aufschiebende Wirkung.<br />
Das Thema wurde im Stadtrat kurz behandelt. Es erfolgte allerdings<br />
keine Abstimmung, sondern sollte am nächsten Tag in der Sitzung<br />
des Stadtplanungsausschusses erfolgen. Die Verweisung in einen<br />
anderen Ausschuss ist üblich, aber bedauerlicherweise wurde der<br />
Punkt auf der Tagesordnung des Stadtplanungsausschusses nicht<br />
aufgeführt, sodass es jetzt für TenneT kein Betretungsverbot auf<br />
den städtischen Flächen gibt. Alles etwas seltsam.<br />
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und friedliches Neues Jahr!<br />
Ihr Harald Dix<br />
Mitglied des <strong>Nürnberg</strong>er Stadtrates SPD – Fraktion<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2024</strong>