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Die Weinstraße - Jänner-Februar 2024

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TREFFPUNKT<br />

HEISSES EISEN<br />

Darmatische Zeiten<br />

ANGESICHTS DESSEN, WAS SICH POLITISCH ANBAHNT, HÄTTE BEI DEN KOALITIONSVERHANDLUNGEN<br />

EIN GASTROENTEROLOGE HINZUGEZOGEN WERDEN SOLLEN.<br />

Beschwerden des Verdauungstraktes können<br />

sehr unangenehm sein. Viele Menschen<br />

leiden regelmäßig unter solchen Magen-<br />

Darm-Beschwerden, häufig ohne zu wissen,<br />

warum. Nach Stand aktueller Forschung sind<br />

ca. 5-10 % der Bevölkerung von den medizinischen<br />

Folgen falscher Ernährung betroffen.<br />

Seit den letzten Landtagswahlen dürfte<br />

der Prozentsatz deutlich zugenommen<br />

haben. <strong>Die</strong> Zahl ist aufgegangen wie ein<br />

Hefeteig, um irgendwie beim Thema Ernährung<br />

zu bleiben. Und die Betroffenen kennen<br />

diesmal auch die Kausalität der Symptome.<br />

Beim Reizdarmsyndrom haben wir es<br />

sehr häufig mit einer Form von Unverträglichkeit<br />

zu tun. Intoleranz nennt man das<br />

im medizinischen Fachjargon. Intoleranz<br />

gegenüber gluten- oder laktosehaltigen Speisen<br />

ist mittlerweile eine Volkskrankheit.<br />

Und auch ein Riesengeschäft. Intoleranz<br />

gegenüber Intoleranten ist hingegen neu im<br />

Panorama. Und im Sinne des Popperschen<br />

Paradoxon im Prinzip auch eine positive<br />

Form von Unverträglichkeit, wenn da nur<br />

nicht die Folgen wären. <strong>Die</strong> Symptomatik ist<br />

dabei der der angesprochenen Unverträglichkeiten<br />

gar nicht so unähnlich.<br />

ALLES SCHEIBE<br />

<strong>Die</strong> Beschwerden äußern sich in Übelkeit,<br />

Erbrechen oder Diarrhö. Das organische Polyphosphat,<br />

das der Körper dabei ausscheidet,<br />

passt farblich irgendwie zur politischen<br />

Lage. Übrigens auch olfaktorisch, denn vielen<br />

Menschen stinkt sie. Wobei es allerdings<br />

auch stimmt, dass damit Felder gedüngt<br />

werden, die dann Gutes hervorbringen. Man<br />

darf wenigstens gespannt sein, ob manche<br />

der Polit-Bauern, die in den nächsten fünf<br />

Jahren den Acker Südtirol bearbeiten werden,<br />

die agronomische Kompetenz dazu<br />

haben, Feldfrüchte hervorzubringen oder<br />

ob Mist nicht einfach nur Mist bleibt.<br />

Allergien auf bestimmte Lebensmittel wirken<br />

sich noch viel krasser auf den Verdauungstrakt<br />

aus. Es braucht nur wenig und das<br />

menschliche Immunsystem bringt das Gleichgewicht<br />

im Körper durcheinander. <strong>Die</strong> Symptome<br />

reichen von leichtem Juckreiz bis hin<br />

zu lebensbedrohlichem Organversagen. Auch<br />

auf die Koalitionsverhandlungen hat das gesellschaftliche<br />

Immunsystem reagiert: Weit<br />

verbreitet und dokumentiert ist ein Tremor<br />

des Nacken-Schädelbereichs, das sich in heftigem<br />

Kopfschütteln äußert. Das Ergebnis<br />

besagter Verhandlungen deutet aber darauf<br />

hin, dass die zu erwartenden Beschwerden<br />

wohl lange anhalten werden. Müsste man<br />

eine Prognose wagen, dürften es fünf Jahre<br />

sein. Das Immunsystem wurde wohl zu lange<br />

nicht trainiert. Abhilfe kann ein bewusster<br />

Umgang mit dem sein, was man zu sich<br />

nimmt. Oder mit dem, was man vorgesetzt<br />

bekommt. Indem man es vermeidet.<br />

INTENSIVER GERUCH REIZT<br />

FEINSCHMECKER<br />

Es kursiert das Gerücht, dass intensiver<br />

Geruch auf Leckerbissen hinweist. Besonders<br />

Käseliebhaber kommen bei Begriffen<br />

wie Romadur oder Casu Marzu ins Schwärmen.<br />

Nur die abgehärtetsten Gaumen und<br />

stärksten Mägen wagen sich aber an den<br />

isländischen Gammelhai Hákarl oder eingelegte,<br />

fermentierte Heringe, in Schweden<br />

als Surströmming bekannt. Nein eigentlich<br />

eher berüchtigt. Der Durchschnittsmensch<br />

macht um Unbekömmliches für gewöhnlich<br />

instinktiv einen weiten Bogen. Auf der<br />

Speisekarte wird mit Buchstaben wie A, B,<br />

C und so weiter auf bestimmte Zutaten hingewiesen.<br />

Das F – als Bestandteil politischer<br />

Herkunftsbezeichnung seit kurzer Zeit lässig<br />

etabliert – steht übrigens für Hülsenfrüchte<br />

und deren Auswirkungen kennt man. Mit<br />

Hilfe dieser Angaben kann man den Folgen<br />

erfolgreich ausweichen. Aber die Zutaten<br />

werden bisweilen in einer Mogelpackung<br />

angeboten: Problematische Ingredienzien<br />

sind nicht immer gleich erkennbar. Da wird<br />

es schwierig Magen-Darm-Beschwerden<br />

zu vermeiden. Aber es grenzt an Harakiri,<br />

wenn man problematische Zutaten nicht<br />

vermeidet, obwohl sie sich klar zu erkennen<br />

geben. Das Heilfasten hat schon seine<br />

Berechtigung.<br />

"<br />

Meine gesunde Kühlung<br />

für den nächsten heißen Sommer!<br />

Ruedl_dieWeinstrasse_192x62,5.indd 3 27 24.10.23(43) // DIEWEINSTRASSE.BZ<br />

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