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TREFFPUNKT<br />
HEISSES EISEN<br />
Darmatische Zeiten<br />
ANGESICHTS DESSEN, WAS SICH POLITISCH ANBAHNT, HÄTTE BEI DEN KOALITIONSVERHANDLUNGEN<br />
EIN GASTROENTEROLOGE HINZUGEZOGEN WERDEN SOLLEN.<br />
Beschwerden des Verdauungstraktes können<br />
sehr unangenehm sein. Viele Menschen<br />
leiden regelmäßig unter solchen Magen-<br />
Darm-Beschwerden, häufig ohne zu wissen,<br />
warum. Nach Stand aktueller Forschung sind<br />
ca. 5-10 % der Bevölkerung von den medizinischen<br />
Folgen falscher Ernährung betroffen.<br />
Seit den letzten Landtagswahlen dürfte<br />
der Prozentsatz deutlich zugenommen<br />
haben. <strong>Die</strong> Zahl ist aufgegangen wie ein<br />
Hefeteig, um irgendwie beim Thema Ernährung<br />
zu bleiben. Und die Betroffenen kennen<br />
diesmal auch die Kausalität der Symptome.<br />
Beim Reizdarmsyndrom haben wir es<br />
sehr häufig mit einer Form von Unverträglichkeit<br />
zu tun. Intoleranz nennt man das<br />
im medizinischen Fachjargon. Intoleranz<br />
gegenüber gluten- oder laktosehaltigen Speisen<br />
ist mittlerweile eine Volkskrankheit.<br />
Und auch ein Riesengeschäft. Intoleranz<br />
gegenüber Intoleranten ist hingegen neu im<br />
Panorama. Und im Sinne des Popperschen<br />
Paradoxon im Prinzip auch eine positive<br />
Form von Unverträglichkeit, wenn da nur<br />
nicht die Folgen wären. <strong>Die</strong> Symptomatik ist<br />
dabei der der angesprochenen Unverträglichkeiten<br />
gar nicht so unähnlich.<br />
ALLES SCHEIBE<br />
<strong>Die</strong> Beschwerden äußern sich in Übelkeit,<br />
Erbrechen oder Diarrhö. Das organische Polyphosphat,<br />
das der Körper dabei ausscheidet,<br />
passt farblich irgendwie zur politischen<br />
Lage. Übrigens auch olfaktorisch, denn vielen<br />
Menschen stinkt sie. Wobei es allerdings<br />
auch stimmt, dass damit Felder gedüngt<br />
werden, die dann Gutes hervorbringen. Man<br />
darf wenigstens gespannt sein, ob manche<br />
der Polit-Bauern, die in den nächsten fünf<br />
Jahren den Acker Südtirol bearbeiten werden,<br />
die agronomische Kompetenz dazu<br />
haben, Feldfrüchte hervorzubringen oder<br />
ob Mist nicht einfach nur Mist bleibt.<br />
Allergien auf bestimmte Lebensmittel wirken<br />
sich noch viel krasser auf den Verdauungstrakt<br />
aus. Es braucht nur wenig und das<br />
menschliche Immunsystem bringt das Gleichgewicht<br />
im Körper durcheinander. <strong>Die</strong> Symptome<br />
reichen von leichtem Juckreiz bis hin<br />
zu lebensbedrohlichem Organversagen. Auch<br />
auf die Koalitionsverhandlungen hat das gesellschaftliche<br />
Immunsystem reagiert: Weit<br />
verbreitet und dokumentiert ist ein Tremor<br />
des Nacken-Schädelbereichs, das sich in heftigem<br />
Kopfschütteln äußert. Das Ergebnis<br />
besagter Verhandlungen deutet aber darauf<br />
hin, dass die zu erwartenden Beschwerden<br />
wohl lange anhalten werden. Müsste man<br />
eine Prognose wagen, dürften es fünf Jahre<br />
sein. Das Immunsystem wurde wohl zu lange<br />
nicht trainiert. Abhilfe kann ein bewusster<br />
Umgang mit dem sein, was man zu sich<br />
nimmt. Oder mit dem, was man vorgesetzt<br />
bekommt. Indem man es vermeidet.<br />
INTENSIVER GERUCH REIZT<br />
FEINSCHMECKER<br />
Es kursiert das Gerücht, dass intensiver<br />
Geruch auf Leckerbissen hinweist. Besonders<br />
Käseliebhaber kommen bei Begriffen<br />
wie Romadur oder Casu Marzu ins Schwärmen.<br />
Nur die abgehärtetsten Gaumen und<br />
stärksten Mägen wagen sich aber an den<br />
isländischen Gammelhai Hákarl oder eingelegte,<br />
fermentierte Heringe, in Schweden<br />
als Surströmming bekannt. Nein eigentlich<br />
eher berüchtigt. Der Durchschnittsmensch<br />
macht um Unbekömmliches für gewöhnlich<br />
instinktiv einen weiten Bogen. Auf der<br />
Speisekarte wird mit Buchstaben wie A, B,<br />
C und so weiter auf bestimmte Zutaten hingewiesen.<br />
Das F – als Bestandteil politischer<br />
Herkunftsbezeichnung seit kurzer Zeit lässig<br />
etabliert – steht übrigens für Hülsenfrüchte<br />
und deren Auswirkungen kennt man. Mit<br />
Hilfe dieser Angaben kann man den Folgen<br />
erfolgreich ausweichen. Aber die Zutaten<br />
werden bisweilen in einer Mogelpackung<br />
angeboten: Problematische Ingredienzien<br />
sind nicht immer gleich erkennbar. Da wird<br />
es schwierig Magen-Darm-Beschwerden<br />
zu vermeiden. Aber es grenzt an Harakiri,<br />
wenn man problematische Zutaten nicht<br />
vermeidet, obwohl sie sich klar zu erkennen<br />
geben. Das Heilfasten hat schon seine<br />
Berechtigung.<br />
"<br />
Meine gesunde Kühlung<br />
für den nächsten heißen Sommer!<br />
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