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FERN DER HEIMAT<br />
1.019 km<br />
bis Zuhause<br />
815 Tage<br />
fern der Heimat<br />
Paris, la grande dame de la mode!<br />
Der 21-jährige Emanuel Simmerle liebt Mode und Kunst. Als<br />
Sohn einer Petersberger Hoteliersfamilie waren ein stilvolles<br />
Auftreten und gute Kleidung schon früh ein bedeutender<br />
Teil seines Lebens. In Kindertagen musste schon mal der<br />
Schal der Mama herhalten, der passend zurechtgeschnitten,<br />
als kreatives Oberteil drapiert wurde. Später entwarf und<br />
schneiderte er erste Kleidungsstücke und kreierte seinen<br />
eigenen Modestil. Nach der Matura war es für Emanuel<br />
sonnenklar, dass er ein Modestudium beginnen würde.<br />
Bewerbungen an verschiedene Modemetropolen wurden<br />
verschickt und aus Paris, eine der führenden Modestädte<br />
Europas, kam eine positive Rückmeldung.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: Emanuel, seit wann lebst du in Paris?<br />
Emanuel Simmerle: Im Herbst 2021 bin ich nach Paris gezogen<br />
und studiere dort am Institut francais de la Mode. <strong>Die</strong>ses<br />
Institut hat sich vor einigen Jahren mit der École de la chambre<br />
syndicale de la couture parisienne, die schon von großen Namen<br />
wie Yves Saint Laurent, Valentino und Karl Lagerfeld besucht<br />
wurde, zusammengeschlossen. Sie ist eine der renommiertesten<br />
Mode-Universitäten und ich bin stolz und dankbar, hier einen<br />
Studienplatz bekommen zu haben. In Paris wohne ich in einer<br />
WG im 14. Arrondissement, ein entspannter und ruhiger Stadtteil<br />
unterhalb der Seine. Es ist eher ein Wohngebiet ohne große<br />
Touristenattraktionen und daher zum Leben ideal.<br />
Erzähle uns doch ein bisschen etwas über dein Modestudium<br />
an der berühmten Pariser Universität.<br />
Das Mode- und Designstudium unterschiedet sich von anderen<br />
akademischen Universitätsstudiengängen, an denen man<br />
Prüfungen absolviert, aber Präsenzzeiten an der Uni nicht verpflichtend<br />
sind. An meiner Uni gibt es sehr viel Präsenzunterricht<br />
mit Anwesenheitspflicht. Zudem haben wir regelmäßige Abgaben<br />
von Kollektionen und Projekten, die dann von den Professoren<br />
bewertet werden. Das Studium ist eher praktisch veranlagt. Wir<br />
holen uns das Wissen weniger aus Büchern, sondern praktisch<br />
beim Designen, Entwickeln und Erschaffen. Als Designstudent<br />
verbringt man sehr viel Zeit in der Uni; auch jetzt bin ich noch<br />
hier (lacht - das Interview fand abends um 20.00 Uhr statt).<br />
Du machst bald deinen Bachelor-Abschluss in Fashion Design<br />
mit zusätzlicher Spezialisierung in Taschen. Was heißt das genau?<br />
Für mein Abschlussdiplom mache ich eine Kollektion für<br />
Fashion Design bestehend aus sechs Looks bzw. Silhouetten.<br />
Zusätzlich muss eine weitere Spezialisierung ausgewählt werden<br />
und ich habe mich dabei für Taschen entschieden. Für den Bachelorabschluss<br />
kreiere und fertige ich eine komplette Kollektion<br />
mit sechs Taschen und einem Objekt. Vom anfänglichen Konzept<br />
über die persönliche Vision, die Modezeichnungen, die Auswahl<br />
der Materialien, die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt<br />
wird alles von mir selbst erarbeitet.<br />
Das klingt aufwendig und kostspielig.<br />
Ja, das Modestudium ist generell recht kostenintensiv, was Studiengebühren<br />
und benötige Materialien angeht. Glücklicherweise<br />
wurde ich in diesem Jahr für das Beyonce-Stipendium ausgewählt,<br />
das an ausgewählte Studenten vergeben wird. <strong>Die</strong> Sängerin Beyonce<br />
unterstützt mit ihrer BeyGood-Foundation mehrere Studenten<br />
der Abschlussjahrgänge.<br />
ˆ<br />
emanuel.simmerle<br />
Quelle: Privat<br />
32 // JÄNNER/FEBRUAR <strong>2024</strong>