Mitteilungsblatt Wendelstein+Schwanstetten
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Wintergarten-A<br />
© GTXCO - stock.adobe.com<br />
Ein Wintergarten-Anbau<br />
steigert Ihre Wohnqualität: Sie gewinnen ein Zimmer hinzu, können<br />
in der kalten Jahreszeit „draußen“ sitzen und haben einen Ort, um<br />
Gartenpflanzen frostgeschützt zu überwintern. Lesen Sie hier, auf<br />
was Sie beim Anbau eines Wintergartens achten müssen.<br />
WINTERGARTEN-ANBAU: STANDORT FESTLEGEN<br />
Falls Sie die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Standorten<br />
für Ihren Wintergarten-Anbau auszuwählen, sollten Sie gut<br />
überlegen, welche Bedürfnisse dieser erfüllen soll.<br />
ALU ODER HOLZ – WELCHES MATERIAL<br />
IST BESSER FÜR DEN WINTERGARTEN-ANBAU?<br />
• Aluminium-Wintergärten sind wegen des geringen Gewichtes, der<br />
Korrosionsbeständigkeit und gleichzeitigen Festigkeit des Materials<br />
sehr beliebt. „Pulverbeschichtete und einbrennlackierte<br />
Alu-Profile sind extrem pflegeleicht und haben eine praktisch<br />
unbegrenzte Lebensdauer“, so Dr. Spenke vom Bundesverband<br />
Wintergarten. Und weiter: „Hier ist auch auf die Zertifizierung des<br />
Herstellers der tragenden Aluminiumkonstruktion nach DIN EN<br />
1090 und das dazugehörige CE-Zeichen zu achten.“<br />
• Der Wintergarten-Anbau aus Holz zeichnet sich durch eine warme,<br />
wohnliche Atmosphäre aus und bietet eine gute Wärmedämmung.<br />
Dies kann auch im Zusammenhang mit den Vorschriften<br />
der deutschen Energieeinsparverordnung von Bedeutung sein.<br />
Bei der Fertigung kommt meist kein Massivholz zum Einsatz,<br />
sondern verleimtes Brettschichtholz, idealerweise aus nachhaltiger<br />
Bewirtschaftung und -produktion. Es verfügt in puncto<br />
Stabilität, Rissbeständigkeit und Wärmedämmung über bessere<br />
Eigenschaften. Der Nachteil des Naturmaterials Holz ist seine<br />
Wetteranfälligkeit. Es muss außen vor Niederschlägen und<br />
Sonneneinstrahlung geschützt werden.<br />
• Den größten Nutzen von der Sonneneinstrahlung hat naturgemäß<br />
ein nach Süden gehender Wintergarten-Anbau. Er muss aber<br />
vor allem im Sommer durch Klimatisierung vor Überhitzung<br />
geschützt werden, zum Beispiel durch eine Klimaanlage, Jalousien<br />
und effektives Lüften.<br />
• Ist der Anbau nach Westen ausgerichtet, kann man davon<br />
ausgehen, dass er die Sonnenwärme bis in die Abend- und Nachtstunden<br />
mitnimmt, während eine Ostlage im Sommer spätestens<br />
ab dem Mittag oft einen kühlen, weil schattigen Platz verspricht.<br />
• Ein Wintergarten-Anbau, der in Nordrichtung angelegt ist,<br />
profitiert am wenigsten von solarer Aufheizung. Diese kann nur<br />
geringfügig die Heizungsanlage unterstützen, die Sie natürlich<br />
brauchen, wenn Sie sich auch in den kalten Jahreszeiten in Ihrem<br />
Wintergarten wohlfühlen wollen.<br />
Für Ihren Wintergarten-Anbau benötigen Sie ein Fundament aus<br />
Beton – selbst wenn die Lasten eines Wintergartens deutlich<br />
geringer ausfallen, als bei einem normalen Hausanbau. Es gelten<br />
aber die gleichen Anforderungen an Fundament, Bodenplatte & Co.<br />
Oft gehen viele Hausbesitzer davon aus, dass ein Wintergarten-<br />
Anbau, der auf eine bereits vorhandene Terrasse gestellt wird, kein<br />
Fundament benötigt. Kontrolliert werden muss auf jeden Fall, ob<br />
WINTERGARTEN-ANBAU: DAS DACH<br />
Nach Fundament und Trägerkonstruktion ist das Wintergartendach<br />
ein Thema. Ebenso wie bei einem herkömmlichen Neu- oder Anbau,<br />
können Sie aus verschiedenen Dachformen auswählen.<br />
• Ein Pultdach zeichnet sich durch eine verhältnismäßig einfache<br />
Konstruktion aus. Es besteht aus einer meist nur gering geneigten<br />
Dachfläche – genau wie bei einem modernen Flachdach.<br />
• Das Sattel- oder Giebeldach ist der Klassiker und kommt am<br />
häufigsten vor. Diese Dachform – mit zwei entgegengesetzt<br />
geneigte Flächen – lässt im Vergleich zum Pultdach mehr Licht<br />
herein. Ein wichtiger Aspekt für Wintergarten-Anbauten, die nicht<br />
direkt nach Süden ausgerichtet sind.<br />
• Ein weiterer Typ ist das Pavilliondach. Sein Einsatzgebiet: Runde<br />
bzw. halbrunde Mehr-Eck-Konstruktionen. Diese Dachform ordnet<br />
dreieckige Dachelementen fächerartig an und wird oftmals für<br />
freistehende Wintergärten, die nicht ans Haus angebaut sind,<br />
genutzt.<br />
• Unabhängig davon, für welchen Dachtypen Sie sich entscheiden:<br />
im Sinne eines harmonischen Gesamtbildes, sollte die gewählte<br />
Wintergartendachform zu Ihrem Haus passen.<br />
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• die Terrasse ausreichend tragfähig ist,<br />
• sie womöglich ein (manchmal kaum wahrnehmbares) Gefälle hat,<br />
• eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und<br />
• die nötige Wärmedämmung vorhanden ist.<br />
Planen Sie gar Ihren Balkon zum Wintergarten zu machen, muss<br />
auf jeden Fall geprüft werden, ob der Balkon das Gewicht des<br />
Wintergarten-Anbaus tragen kann. Wenn nicht, braucht es eine<br />
zusätzliche Abstützung des Balkons. Am besten ziehen Sie hierfür<br />
einen Experten zu Rate.<br />
Die Trägerkonstruktion für den Wintergarten-Anbau, kann aus Holz,<br />
Aluminium oder Kunststoff bestehen. Jedes Material hat seine<br />
Vorteile: Holz hat eine warme Ausstrahlung, ist aber pflegeintensiv.<br />
Aluminium gilt als belastbar und pflegeleicht. Kunststoff wiederum<br />
ist nur etwas für kleinere Wintergärten. Es senkt zwar die Kosten,<br />
mindert aber auch dessen Stabilität. Als besonders beliebt hat<br />
sich ein Mix aus Holz für die Innenkonstruktion und Alu für die<br />
Außenstruktur erwiesen.<br />
Februar 2024<br />
GENEHMIGUNGSPFLICHT FÜR WINTERGARTEN-ANBAU?<br />
Ein Wintergarten-Anbau kann bauanzeigepflichtig oder baugenehmigungspflichtig<br />
sein. Das hängt von seiner Größe ab und davon,<br />
ob er beheizt werden soll. Bauen Sie keine Heizung ein, können<br />
Sie in einigen Bundesländern auf eine Baugenehmigung verzichten.<br />
Fragen Sie jemanden, der sich mit den Vorschriften für den Anbau<br />
eines Wintergartens in Ihrem Bundesland auskennt:<br />
• Ihren Architekten,<br />
• den Hersteller Ihres Wintergarten-Bausatzes oder<br />
• Ihr zuständiges Landesbauamt.<br />
Vor allem große Wohnwintergärten sind oftmals genehmigungspflichtig.<br />
WINTERGARTEN-ANBAU MIT HEIZUNG, VERGLASUNG & CO<br />
Wenn Sie sich für einen Kaltwintergarten entscheiden, brauchen<br />
Sie sich um Heizung oder Isolierung weniger Gedanken zu machen<br />
– beides ist hier nicht vorgesehen. Anders sieht es bei einem