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LINZA #45 Februar März 2024

Das LINZA stadtmagazin für den gesamten Zentralraum Linz – alle zwei Monate neu!

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Der Linzer Gesundheits-Stadtrat Michael Raml:<br />

„JEDE UNBESETZTE ARZT<br />

IST MIR EINE ZU VIEL“<br />

Sicherheit und Gesundheit – zwei Ressorts, bei denen in der heutigen<br />

Zeit mehr als genug zu tun ist: Ein <strong>LINZA</strong>-Talk mit dem dafür zuständigen<br />

Linzer Stadtrat Michael Raml.<br />

Eine parlamentarische Anfrage<br />

des Linzer FP-Nationalratsabgeordneten<br />

Philipp Schrangl<br />

legte die Kosten für das Asylquartier<br />

im ehemaligen IBIS<br />

Hotel offen. Obwohl kaum genutzt,<br />

wurden dafür 450.000<br />

Euro aufgewendet. Wie kann<br />

es sein dass die Stadt hier keinerlei<br />

Mitspracherecht hatte?<br />

Das IBIS-Hotel als Flüchtlingsunterkunft<br />

war von Beginn an ein<br />

Fehler und von Pleiten und Pannen<br />

begleitet – angefangen von der<br />

katastrophalen Kommunikation<br />

seitens der zuständigen Bundesagentur<br />

BBU. Hier lief so gut wie<br />

alles falsch. Leidtragende waren die<br />

Stadt und die Bevölkerung. Leider<br />

lässt es die derzeitige Gesetzeslage<br />

nach wie vor zu, dass die betroffenen<br />

Städte und Gemeinden keinerlei<br />

Mitspracherecht haben. Hier<br />

trete ich vehement dafür ein, dass<br />

Kommunen auch ein Wörtchen<br />

mitzureden haben müssen.<br />

Bei Gesundheitsfragen ist es<br />

ähnlich: Auch hier haben Städte<br />

kaum Möglichkeiten, an den<br />

Stellschrauben zu drehen. Wo<br />

und wie kann Linz hier dennoch<br />

eingreifen – etwa beim<br />

drohenden Ärztemangel?<br />

Ich sehe im Gesundheitsbereich<br />

auch eine weitere tragende Säule<br />

– die Vorsorge und die Prävention.<br />

Motto „Vorsorgen schützt vor Sorgen“.<br />

Hier macht das Gesundheitsressort<br />

der Stadt Linz bereits sehr<br />

viel. Beim Thema Ärztemangel<br />

wird sich die Stadt Linz künftig<br />

noch intensiver einbringen – etwa<br />

beim Thema Primärversorgungs-<br />

„Früher haben sich 20 oder 30 Ärzte<br />

um einen Kassenvertrag gerissen,<br />

heute ist leider genau das<br />

Gegenteil der Fall.“<br />

Gesundheitsstadtrat Michael Raml<br />

zentrum (PVZ), wo sich mehrere<br />

Ärzte zusammenschließen können.<br />

Dazu braucht es noch einige<br />

bundesgesetzliche Änderungen,<br />

um die Hürden zum Betrieb eines<br />

PVZ abzubauen. Im Fokus ist die<br />

Neugestaltung des PRO-Areals in<br />

Urfahr, dort leben sehr viele ältere<br />

Menschen, hier würde so eine Einrichtung<br />

perfekt herpassen, ebenso<br />

beim Kasernenareal Ebelsberg.<br />

Seitens der Stadt können wir uns<br />

dafür einsetzen, dass dort die entsprechende<br />

Räumlichkeiten mitgeplant<br />

werden. Zudem stehen<br />

wir in engem Kontakt mit einem<br />

bekannten Gesundheits-Dienstleister,<br />

mit dem wir ein Modell erarbeiten<br />

wollen, wie wir Ärzte bei<br />

der Gründung eines PVZ am besten<br />

unterstützen können.<br />

Wie viele unbesetzte Ärztestellen<br />

im niedergelassenen Bereich<br />

gibt es aktuell in Linz?<br />

In Summe sind es neun – klar ist:<br />

Jede unbesetzte Stelle ist<br />

mir eine zu viel. Früher haben<br />

sich 20 oder 30 Ärzte<br />

um einen Kassenvertrag<br />

gerissen, heute ist das Gegenteil<br />

der Fall. Die neue<br />

Medizin-Uni bringt hier<br />

sicher Vorteile, weil die<br />

Wahrscheinlichkeit höher<br />

ist, dass man nach dem<br />

Studium in Linz bleibt<br />

und eine Praxis eröffnet. Es muss<br />

grundsätzlich das Ziel sein, die Medizin-Absolventen<br />

in Österreich zu<br />

halten, aktuell gehen österreichweit<br />

6 von 10 ins Ausland.<br />

Der Gesundheitsindikator 2023<br />

attestiert Linz mit 56,5 von 100<br />

Punkten ein leicht positives

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