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Nancy R. Pearcey: Die ganze Wahrheit

Nancy R. Pearcey Die ganze Wahrheit Das Christsein aus der weltanschaulichen Gefangenschaft befreien

Nancy R. Pearcey
Die ganze Wahrheit
Das Christsein aus der weltanschaulichen Gefangenschaft befreien

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Einleitung<br />

türlich verändern sich die Kulturen im Laufe der Geschichte, und<br />

somit liegt in der ursprünglichen Verwendung des Begriffs Weltanschauung<br />

auch ein gewisser Relativismus.<br />

Der Begriff wurde später durch die niederländischen neocalvinistischen<br />

Denker wie Abraham Kuyper und Herman Dooyeweerd<br />

in christliche Kreise eingeführt. Sie argumentierten, Christen<br />

könnten ihrem umgebenden Zeitgeist nichts entgegensetzen, wenn<br />

sie nicht eine ebenso umfassende biblische Weltanschauung entwickelten<br />

– eine Sicht auf das Leben, die ausgesprochen christliche<br />

Kulturformen hervorbringt –, mit der bedeutenden Besonderheit,<br />

dass sie nicht nur ein relativistischer Glaube einer bestimmten Kultur<br />

ist, sondern dass diese biblische Weltanschauung sich auf das<br />

wahre Wort Gottes gründet, das überall und immer gilt. 13<br />

Nicht nur akademisch<br />

Da der Begriff Weltanschauung mittlerweile in aller Munde ist,<br />

kann er nur allzu leicht missverstanden werden. Viele sehen darin<br />

nur ein weiteres akademisches Thema, das es zu meistern gilt – eine<br />

13 Siehe Albert M. Wolters, »On the Idea of Worldview and Its Relation to<br />

Philosophy«, in Stained Glass, Hrsg. Paul Marshall, Sander Griffioen, and<br />

Richard J. Mouw (Lanham, Md.: University Press of America, 1989), S. 65-<br />

80, für eine kurze Geschichte des Begriffs Weltanschauung aus christlicher<br />

Perspektive. Siehe David K. Naugle, Worldview: The History of a Concept<br />

(Grand Rapids, Mich.: Eerdmans, 2002) für eine detailliertere Darstellung.<br />

Siehe die ersten zwei Abschnitte bei Eugene F. Miller, »Positivism, Historicism,<br />

and Political Inquiry«, American Political Science Review 66, Nr. 3 (September<br />

1972), S. 796-817; http://members.shaw.ca/compilerpress1/Anno%20<br />

Miller.htm für einen kurzen geschichtlichen Überblick aus nichtchristlicher<br />

Perspektive. Miller schreibt: »Alle menschlichen Ausdrucksformen weisen<br />

über sich selbst hinaus auf die charakteristische Weltanschauung der Epoche<br />

oder der Kultur, zu der sie gehören. <strong>Die</strong>ser zugrundeliegende Impuls bzw.<br />

Geist macht die Kultur zu einem Ganzen und bestimmt die Form all ihres<br />

Denkens und ihrer Werte. Wir erfassen die dokumentarische Bedeutung der<br />

menschlichen Objektivierungen, indem wir sie als unbewusste Äußerungen<br />

einer Weltanschauung betrachten. Selbst die theoretische Philosophie ist lediglich<br />

ein Kanal, durch den der Zeitgeist zum Ausdruck kommt.«<br />

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