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Nancy R. Pearcey: Die ganze Wahrheit

Nancy R. Pearcey Die ganze Wahrheit Das Christsein aus der weltanschaulichen Gefangenschaft befreien

Nancy R. Pearcey
Die ganze Wahrheit
Das Christsein aus der weltanschaulichen Gefangenschaft befreien

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Kapitel 1 · Aus dem Raster ausbrechen<br />

im Kongress Anhörungen über Spätabtreibungen stattfanden, war<br />

ich entsetzt. Und ich begriff eines: Wenn Abtreibungen nach neun<br />

Monaten falsch waren, dann waren sie es auch nach acht Monaten,<br />

und ebenso falsch nach sieben Monaten, oder nach sechs Monaten.<br />

Ja, von Anfang an.« Das war ein niederschmetterndes Erlebnis, und<br />

Sarah musste sich Stück für Stück von der säkularen Weltanschauung<br />

verabschieden und dann anfangen, sie mühsam durch eine<br />

christliche Weltanschauung zu ersetzen. Das war ein hartes Stück<br />

Arbeit, doch heute entdeckt sie, welche Freude es macht, aus der<br />

Falle der Spaltung in säkular und heilig ausgebrochen zu sein und<br />

zu sehen, wie der eigene Glaube auf Gebieten lebendig wird, von<br />

denen man vorher nicht einmal geahnt hat, dass sie dazugehören.<br />

Sie lernt, dass das Christentum nicht nur eine religiöse <strong>Wahrheit</strong><br />

ist, sondern eine umfassende <strong>Wahrheit</strong>, die die gesamte Realität<br />

betrifft.<br />

Zweigeteiltes Denken<br />

Wie Sarah haben viele Gläubige die Dichotomie von »Fakten versus<br />

Werte«, von »öffentlich versus privat« akzeptiert, die den Glauben<br />

auf den religiösen Bereich beschränkt, und gleichzeitig alle möglichen<br />

Ansichten übernommen, die in ihrem beruflichen oder sozialen<br />

Umfeld üblich sind. Wir alle kennen wahrscheinlich christliche<br />

Lehrer, die unkritisch die neuesten säkularen Pädagogikweisheiten<br />

akzeptieren, christliche Geschäftsleute, die ihre Unternehmen nach<br />

anerkannten säkularen Managementtheorien betreiben, christliche<br />

Werke, die die Verkaufstechniken der Geschäftswelt kopieren,<br />

christliche Familien, in denen die Teenager die gleichen Filme<br />

schauen und die gleiche Musik hören wie ihre ungläubigen Freunde.<br />

Sie nehmen ihren Glauben ernst, aber gleichzeitig haben sie ihre<br />

Ansichten über so ziemlich alles andere mittels geistiger Osmose<br />

aus der Umgebungskultur übernommen.<br />

Harry Blamires bringt das Problem in seinem Klassiker The<br />

Christian Mind auf den Punkt. Als ich vor vielen Jahren noch jung<br />

im Glauben war, galt Blamires’ Buch geradezu als Modeartikel.<br />

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