Convenience Shop 2024 01
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16 | Industrie<br />
30. Jahrgang, Ausgabe <strong>01</strong>_<strong>2024</strong><br />
WTF! wächst weiter<br />
Zigarrenhersteller Arnold André ist<br />
mit der Aufmerksamkeit, die seine<br />
Marken derzeit bekommen, zufrieden.<br />
Das treffe auf die Zigarillomarke<br />
Clubmaster zu, die einen<br />
Relaunch erhalten habt. Durch den<br />
neuen Markenauftritt verzeichneten<br />
die Absätze „eine sehr gute<br />
Entwicklung“. Eine ähnliche Modernisierung<br />
findet bei der Traditionsmarke<br />
Handelsgold Anfang<br />
<strong>2024</strong> statt. WTF! Shisharillo verzeichnete<br />
kontinuierlich hohe zweistellige<br />
Wachstumsraten.<br />
Zudem müsse das Nachverfolgungssystem<br />
Track & Trace bis<br />
zum 20. Mai <strong>2024</strong> für Zigarren<br />
und Zigarillos umgesetzt werden.<br />
Bisher habe Track & Trace das<br />
Unternehmen ein Investitionsvolumen<br />
von rund 5,5 Millionen Euro<br />
gekostet, sagt Arnold André.<br />
DIE BRANCHE KOMMT<br />
NACH HAMBURG<br />
Wer in Sachen Weiterentwicklung des<br />
Gastro-Geschäfts in C-<strong>Shop</strong>s nichts verpassen<br />
will, für den ist die Fachmesse Internorga<br />
Pflichttermin. Es werden <strong>2024</strong> wieder viele<br />
spannende Innovationen erwartet. Text Hans Jürgen Krone<br />
Wer sich gründlich über die aktuellen Gastro-Trends<br />
informieren will, der kann das wieder in Hamburg erledigen.<br />
Veltins und Karamalz<br />
Die Brauerei Veltins übernimmt zu<br />
Anfang März den nationalen<br />
Vertrieb der Marke Karamalz. Das<br />
sauerländische Unternehmen<br />
betreut sowohl den Handel als auch<br />
die nationale Gastronomie mit der<br />
Marke der Privatbrauerei Eichbaum.<br />
Innerhalb der Veltins-Vertriebskooperation<br />
Deutschlands<br />
übernehme die Brauerei Gebr.<br />
Maisel die vertriebliche Betreuung<br />
im nordbayerischen Handel sowie<br />
in der Gastronomie in Bayern und<br />
Baden-Württemberg. Eichbaum<br />
will die nationale Vermarktung von<br />
Karamalz mit der Kooperation<br />
weiter stärken, sagt Andreas Hiby-<br />
Durst, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Eichbaum. Zum Gebinde-<br />
Portfolio gehören auch die 0,33-<br />
Liter-Flasche, das 0,33-Liter-<br />
Sixpack und die 0,33-Liter-Dose.<br />
Die Hamburger Gastronomie-Messe Internorga, die vom<br />
8. bis 12. März <strong>2024</strong> stattfindet, wird auch in diesem Jahr<br />
zu einem wichtigen Treffpunkt für die <strong>Convenience</strong>-Branche. Denn auch in den<br />
Bistros gilt es immer mehr, eine moderne „Speisen- und Getränkeauswahl, nachhaltige<br />
Verpackungen, ansprechendes Design und Mobiliar und zukunftsorientiertes<br />
Handeln“, wie die Messe selbst sagt, unter einen Hut zu bringen.<br />
Wandel in der Esskultur<br />
Auch <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> hat in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder<br />
darüber berichtet, dass die Esskultur hier zu Lande einem dynamischen Wandel<br />
unterliegt. Wie facettenreich die derzeitige Entwicklung im Bereich Food & Beverage<br />
ist und wie die Hersteller die entsprechenden Trends mit ihren Produkten<br />
bedienen und sie praktisch umsetzbar machen, soll auch <strong>2024</strong> wieder die Internorga<br />
zeigen. Dabei ist schon jetzt deutlich sichtbar, dass Trends wie Plant<br />
Based, die bisher vor allem das Restaurant-Geschäft bewegten, inzwischen auch<br />
zum Treiber, aber auch zur Chance im Außer-Haus-Markt werden.<br />
Internorga Food Zoom 2.0 mit wichtigen Infos<br />
Und wer sich nicht sicher ist, welche Ernährungstrends für sein Geschäft in diesem<br />
Jahr relevant werden, der sollte sich den Internorga Food Zoom 2.0 von<br />
Karin Tischer ansehen, der unter anderem die fünf wichtigsten Trends highlightet.<br />
In Hamburg wird der so genannte Pink Cube von Karin Tischer, wo man<br />
in jedem Jahr die Einzelheiten der Food-Trends vermittelt bekommt, erstmals<br />
im Rahmen der Internorga Open Stage präsentiert. Dazu soll die so genannte<br />
Afterwork-Lounge „Off The Record“ den Besuchenden die Gelegenheit zum<br />
Austausch, Wissenstransfer und Networking geben.<br />
Digitalisierung spielt weiter eine wichtige Rolle<br />
Interessante Antworten auf alle Fragen bezüglich Digitalisierung und KI erwarten<br />
sicherlich die meisten Besucher der diesjährigen Fachmesse. Für die <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
kommt es dabei vor allem darauf an, die auf das gastronomische Angebot zielenden<br />
entsprechenden Techniken und Instrumente sinnvoll mit ihrer sonstigen<br />
digitalen Infrastruktur zu vernetzen, um wirklich Vorteile davon zu haben. Es<br />
wird spannend sein, zu erfahren welche gastrobezogenen Anbieter die gastroaffinen<br />
Kunden aus dem Retail entsprechend berücksichtigen können und wollen.<br />
Sicherlich auch für die <strong>Convenience</strong>-Branche einen Besuch wert ist der<br />
Trendbereich Packaging & Delivery. Hier sollen wegweisende Konzepte für die<br />
Gastronomie vorgestellt werden. Im Trendbereich dieses Messe-Angebotes sollen<br />
Innovationen rund um umweltfreundliche Verpackungslösungen und nachhaltige<br />
Lieferkonzepte gezeigt werden. Mit dabei ist unter anderem auch das<br />
Mehrwegsystem von Vytal. Interessante News wird es in Hamburg sicherlich<br />
auch für das Retail-Sortiment geben, ob zu Getränken, zu Impulseis-Angeboten<br />
oder zu Snacks. Und auch der Genussgarten von Peter Hack wird aller Voraussicht<br />
nach wieder ein Anlaufpunkt für die Branche sein.<br />
Oettinger kauft Joy Bräu<br />
Bierhersteller Oettinger übernimmt<br />
den Proteinbier-Hersteller Joy<br />
Bräu. Das Startup musste im Juli<br />
2023 Insolvenz anmelden und war<br />
zuvor durch die Sendung „Die Höhle<br />
der Löwen“ bekannt geworden.<br />
Oettinger will nun mit dieser strategischen<br />
Akquisition seine Innovationskraft<br />
stärken, sagt CEO<br />
Stefan Blaschak: „Zum einen führen<br />
wir die Proteinbiermarke Joy<br />
Bräu weiter. Zum anderen heben<br />
wir ihren Spirit, ihre Agilität und<br />
ihre Experimentierfreudigkeit auf<br />
ein nächstes Level: Wir integrieren<br />
die patentierte Verfahrenstechnologie<br />
in die Produkt-Pipeline von<br />
Oe“. Mit dieser neu geschaffenen<br />
Innovationsmarke von Oettinger,<br />
will das Unternehmen, über Sortimentsgrenzen<br />
hinweg, Functional<br />
Drinks für das In- und Ausland<br />
anbieten. Oettinger plant bis 2026,<br />
seinen Absatz mit hauseigenen<br />
Marken und innovativen Produkten<br />
deutlich zu erhöhen.<br />
Reemtsma zeigt Haltung<br />
Tabakwarenhersteller Reemtsma<br />
mit seinem Team aus 1.700 Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen sowie<br />
54 Nationalitäten tritt in einer<br />
aktuellen Erklärung für Toleranz,<br />
Offenheit und Antidiskriminierung<br />
ein. „Als Unternehmen, das in<br />
seiner Geschichte zeitweise selbst<br />
in unheilvoller Nähe zu Totalitarismus<br />
und Diktatur stand, sind Freiheit<br />
und ein klares Bekenntnis zum<br />
Wert unserer freiheitlich-demokratischen<br />
Grundordnung heute für<br />
uns unverrückbar. Diese gilt es zu<br />
bewahren, immer und überall“,<br />
unterstreicht der Reemtsma-<br />
Vorstand. Das Unternehmen stehe<br />
für ein modernes und vielfältiges<br />
Deutschland, in dem Ausgrenzung<br />
keinen Platz hat.<br />
GASTRO VISION WIRD<br />
ERNEUT SPANNEND<br />
Die Gastro Vision in Hamburg hat diesmal<br />
30 Prozent neue Aussteller, berichtet Gründer<br />
Klaus Klische. Er erläutert im Interview mit<br />
CS, was die Besucher erwartet. Interview Hans Jürgen Krone<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>: Sind denn ‚Gastro-Visionen‘ in<br />
schwierigen Zeiten wie diesen überhaupt noch gefragt<br />
oder werden die jetzt gerade benötigt?<br />
Klaus Klische: Gerade jetzt werden ‚Gastro-Visionen‘,<br />
also Innovationen, Ideen und neue Lösungsansätze,<br />
in der Branche mehr denn je benötigt. Seien es neue<br />
F&B Konzepte oder digitale Innovationen – der<br />
Markt ist in Bewegung. Es müssen neue Reizpunkte<br />
für den Verbraucher gesetzt werden. Man geht heute<br />
vielleicht in Deutschland nicht mehr so häufig aus,<br />
dafür ist ein positives Gastro-Erlebnis außer Haus<br />
umso wichtiger.<br />
CS: Sie sind ja regelmäßig im Austausch mit der Branche.<br />
Wie sehen das die Unternehmen, die in Hamburg ihre<br />
Produkte und Konzepte vorstellen werden?<br />
Klische: Im Gespräch mit den Branchenvertretern<br />
zeigt sich eine Mischung aus Herausforderungen und<br />
Chancen. Klar ist, dass es die Branche gerade nicht<br />
unbedingt leicht hat. Gleichzeitig gibt es aber immer<br />
noch oder gerade jetzt reichlich Raum für Innovationen.<br />
Ein großer Fokus liegt unter anderem auf der<br />
Weiterentwicklung und Digitalisierung der Branche,<br />
hier ist richtig viel los. Darüber hinaus beschäftigt die<br />
Branche natürlich das Thema Personal mit all seinen<br />
Facetten, also alles vom Recruiting bis zur Mitarbeiterbindung.<br />
Und weiterhin spielen auch vegetarische<br />
und vegane Produkte eine große Rolle, das sieht man<br />
auch bei den Ausstellern der Gastro Vision. Es gibt<br />
beständig neue und noch ausgefeiltere Ideen für diese<br />
Zielgruppen.<br />
Klaus Klische, Geschäftsführer der Gastro Vision,<br />
ist sich sicher, dass die traditionsreiche Veranstaltung<br />
weiterhin auf der Erfolgswelle reiten kann.<br />
CS: Die Gastro Vision hat sich nach Corona eindrucksvoll<br />
zurückgemeldet. Kann dieser Schwung in dieses Jahr<br />
mitgenommen werden?<br />
Klische: Ja, das kann man ganz klar erkennen. Der<br />
erfolgreiche Re-Start der Gastro Vision im vergangenen<br />
Jahr nach der Pandemie-Zwangspause hat einen<br />
guten Grundstein für unsere Veranstaltung in diesem<br />
Jahr gelegt. Wir hatten viel positives Feedback und<br />
Zuspruch unserer Aussteller und Besucher zur<br />
Gastro Vision 2023. Und auf dieser Welle reiten wir<br />
weiter. Die Gastro Vision <strong>2024</strong> wird spannend!<br />
CS: Neue Aussteller bringen zusätzlichen Schwung.<br />
Können Sie schon sagen, wer diesmal neu dabei ist?<br />
Klische: Wir haben dieses Jahr rund 30 Prozent neue<br />
Aussteller, darunter Unternehmen wie Deutsche<br />
See, NordCap, Metro oder die Paulaner Brauerei<br />
Gruppe und auch viele Startups. Insgesamt gibt es<br />
immer einen guten Mix zwischen großen renommierten<br />
Unternehmen und kleinen kreativen Startups.<br />
Außerdem küren wir den Gewinner des Gastro<br />
Vision Förderpreises, mit dem wir jedes Jahr Startups<br />
für ihre neuen Ideen sowie kreativen und originellen<br />
Konzepte oder Produkte für Hotellerie, Gastronomie<br />
und Catering auszeichnen. Gewinner ist in diesem<br />
Jahr Mara Solutions. Ein hervorragendes Beispiel für<br />
die stattfindende Digitalisierung in der Branche: Das<br />
junge Unternehmen unterstützt Hotels und Restaurants<br />
mit Hilfe eines KI-Antwort-Generators, möglichst<br />
effizient und trotzdem persönlich auf Gästebewertungen<br />
in Bewertungsportalen zu reagieren.<br />
Fotos: Hamburg Messe + Congress, Gastro Vision