Convenience Shop 2024 01
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08 | Meinungen<br />
30. Jahrgang, Ausgabe 1_<strong>2024</strong><br />
GESCHÄFT MIT PAUKENSCHLAG<br />
MUT ZUR VERÄNDERUNG<br />
Was mit der Implementierung der<br />
internationalen Marke „Circle K“<br />
in Deutschland derzeit passiert, ist<br />
schon so etwas wie ein Paukenschlag. Denn oft<br />
genug war in den vergangenen 20 Jahren bezweifelt<br />
worden, dass das Engagement eines neuen<br />
großen Players möglich oder sinnvoll sein könnte.<br />
Zu schwierig und aufwändig sei es, eine solche<br />
hier völlig neue Marke zu profilieren und erfolgreich<br />
zu machen, hieß es meist. Auch waren die<br />
neben Aral – zur BP gehörend – aktiven internationalen<br />
Marken wie Shell, Esso oder Total gelernt<br />
und sozusagen eingedeutscht, während<br />
„Circle K“ ganz klar einen internationalen Klang<br />
hat. Vielleicht war das ja auch ein Grund, warum<br />
Alimentation Couche Tard vor Jahren seine ersten<br />
Ambitionen in Richtung Deutschland stillschweigend<br />
wieder begrub. Wahrscheinlich lag<br />
es aber eher daran, dass man nicht wie heute mit<br />
einer Übernahme ein Top-Players sofort in der<br />
obersten Liga hätte mitspielen können.<br />
Doch die Zeiten haben sich eben geändert.<br />
Jetzt ist „Circle K“ da und die Kanadier, die mit<br />
der Marke bisher eher an den Rändern Europas tätig<br />
waren, machen daraus jetzt wohl eine veritable<br />
mitteleuropäische Marke. Zumindest versuchen<br />
sie es. Die Erwartungen sind groß, denn der<br />
hiesigen Branche ist ja immer wieder ins Stammbuch<br />
geschrieben worden, dass sie sich in Sachen<br />
<strong>Convenience</strong> weiterentwickeln muss, und sich<br />
dafür auch an internationalen Beispielen stärker<br />
orientiere solle. Das habe ich sicherlich an dieser<br />
Stelle auch immer wieder getan. Jetzt werden wir<br />
also erleben, wie es ist, wenn ein international erfahrener<br />
<strong>Convenience</strong>-Konzern das Geschäft<br />
inszeniert. Es kann ja sein, dass das früher immer<br />
wieder gehörte Argument, egal wer da kommt, er<br />
habe mit denselben Rahmenbedingungen in<br />
Deutschland zu kämpfen, die sich eben hier und<br />
da von internationalen, auch europäischen, Rahmenbedingungen<br />
unterscheiden, stichhaltig ist.<br />
Oder auch nicht. Und das Ganze ist natürlich<br />
auch eine wichtige Nagelprobe, denn der Branche<br />
ist es durchaus bewusst, dass auch der weltweite<br />
<strong>Convenience</strong>-Riese 7-Eleven hier zu Lande an die<br />
Türen pocht. Er muss ja nicht unbedingt Tankstellen<br />
übernehmen, sondern kann mit dem<br />
einen oder anderen kooperieren, der sein <strong>Convenience</strong>-Business<br />
auf ganz neue Füße stellen will.<br />
Dass das Mittelständler sein könnten, ist aus meiner<br />
Sicht nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich<br />
und die Auswahl der Top-Unternehmen,<br />
deren deutsche <strong>Shop</strong>s dafür eigentlich in<br />
Frage kämen , die Marke 7-Eleven im großen Stil<br />
zu implementieren, ist zurzeit nicht mehr so<br />
besonders groß.<br />
Aber egal wer kommt, etwas anders als bei<br />
großen Übernahmen und Kooperationen in anderen<br />
Branchen ist das Geschäft im <strong>Convenience</strong>-<br />
Business schon. Es ist sozusagen gnadenlos regional<br />
und jeder <strong>Shop</strong>-Betreiber ist an dem jeweiligen<br />
Standort auf die Erwartungen, Wünsche und<br />
Vorlieben der potenzielle Kunden, die in der<br />
Nähe wohnen, oder deren Fahrten sie auf ihrem<br />
Weg vorbeiführt, angewiesen. Ihre Ansprüche<br />
muss der <strong>Shop</strong> erfüllen, alles muss ihnen passen<br />
und im wahrsten Sinnen des Wortes auch<br />
schmecken. Sich die Kunden in die eine oder andere<br />
Richtung zu erziehen, haben schon viele andere<br />
erfolglos versucht. Aber sicher ist hier zu<br />
Lande auch vieles noch nicht ausprobiert worden.<br />
Natürlich ist es nicht ganz unproblematisch,<br />
dass dieses Engagement internationaler Größen<br />
für diese mitten in die hiesige Mobilitätswende<br />
fällt, die wohl bewirken wird, dass der Verkehr<br />
auf Dauer die Kunden, selbst an den belebtesten<br />
Standorten, nicht mehr wie selbstverständlich an<br />
die Stationen „spült“. Es wird spannend werden,<br />
wie „Circle K“ strategisch damit umgeht und sich<br />
darauf einstellt. Aus meiner Sicht können die<br />
frischen Ideen und die spannenden neuen Marken<br />
diesem Geschäft nur gut tun. Das auch deshalb,<br />
weil dies auch den Kunden signalisiert, dass<br />
es sich weiterhin um ein begehrtes Geschäft handelt<br />
und noch längst nicht um ein im reinen Elektro-Rausch<br />
auslaufendes Business.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
Noch ein Bier? Immer häufiger lautet die<br />
Antwort „Nein, danke!“. Und das<br />
nicht nur in der Gastronomie, sondern<br />
auch im privaten Bereich, beim gemeinsamen<br />
Feiern mit Freunden oder der Familie, beim<br />
Grillen, vielleicht mit Arbeitskollegen und -kolleginnen.<br />
Auch ist das Bier nach getaner Arbeit,<br />
am Feierabend, schon lange nicht mehr selbstverständlich.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig. Es<br />
fängt damit an, dass das Gesundheitsbewusstsein<br />
vieler Konsumenten und Konsumentinnen an<br />
Bedeutung gewonnen hat, nicht zuletzt durch die<br />
fortwährenden Warnungen vor einem Zuviel an<br />
Alkohol, bis hin zu den Bemühungen und Initiativen<br />
des Drogenbeauftragten der Bundesregierung,<br />
der die Werbung für und die Verfügbarkeit<br />
von alkoholhaltigen Getränken schrittweise einschränken<br />
möchte.<br />
Die Gesundheit spielt auch eine Rolle, wenn<br />
es um das zunehmende Durchschnittsalter der<br />
Gesamtbevölkerung hier zu Lande geht. Gemeint<br />
ist der so genannte demografische Wandel. Denn<br />
viele ältere Menschen verzichten oft auf das zweite<br />
oder dritte Glas Bier, um ihr allgemeines<br />
Wohlbefinden nicht zu gefährden. Lieber genießen<br />
sie dafür alternativ einen besonderen oder<br />
ungewöhnlichen Geschmack, der ihnen in Erinnerung<br />
bleibt.<br />
Und auch die jüngeren Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher greifen schon seit vielen Jahren<br />
nicht mehr gewohnheitsmäßig zum traditionellen<br />
Bier. Das liegt ganz einfach daran, dass Pilsener,<br />
Kölsch oder auch Weizenbier und das bisher<br />
trendige Helle in ihren Gruppen und Milieus an<br />
Image und Coolness verloren haben. Die Vielfalt<br />
und weiter wachsende Auswahl unter den möglichen<br />
Alternativgetränken, beispielsweise durch<br />
das große Angebot an Energydrinks, ist schlicht<br />
überwältigend. Warum immer nur Bier trinken,<br />
– welche Sorte auch immer – wenn es so viel anderes<br />
zu probieren gilt.<br />
In der Folge bedeutet diese langsame aber<br />
kontinuierliche Veränderung des Biermarkts für<br />
alle Brauereien, – seien sie größer oder eher kleiner<br />
– sich von dem primären Ziel, den Bierausstoß<br />
zu steigern, allmählich zu verabschieden. Es<br />
kann zunehmend nicht mehr nur darum gehen,<br />
über die Menge des verkauften Bieres die eigene<br />
Marktposition zu behaupten oder auszubauen.<br />
Der zurückgehende Biermarkt führt zwangsläufig<br />
auf einen anderen Weg.<br />
Vielmehr wird und muss es künftig um Qualität,<br />
Geschmack, eine gewisse Sortimentsbreite, die<br />
Ansprache der unterschiedlichsten Zielgruppen<br />
und nicht zuletzt auch um eine neue Preisdefinition<br />
gehen. Denn ein Preis für den Zwanziger-<br />
Mehrwegkasten von rund zehn Euro im Lebensmittel-Einzelhandel<br />
kann nicht die Antwort auf<br />
die Herausforderung für die Brauereien, die eine<br />
Zukunft haben wollen, sein. Sicherlich ist eine<br />
solche Umorientierung nicht von heute auf morgen<br />
erreichbar. Es dauert seine Zeit, bis der Handel<br />
und auch die Verbraucher davon überzeugt<br />
sein werden. Dass eine veränderte Preis- und<br />
Qualitätsstellung dennoch gelingen kann, lässt<br />
schon heute der <strong>Convenience</strong>-Handel ahnen. In<br />
den Stores wird Bier bereits jetzt anders eingekauft.<br />
Und beispielsweise auch Kölsch-Brauereien<br />
rufen in ihrer Region für ihre Topmarken derzeit<br />
schon mal Preise bis hin zu 18 Euro pro Kasten<br />
auf. Die werden dann wohl auch bezahlt.<br />
Dass mehr Qualität und Vielfalt der Weg sein<br />
könnte, scheint auch durch die konstante Zahl<br />
der Brauereien hier zu Lande deutlich zu werden.<br />
Trotz sinkenden Bierabsatzes schaffen es kleine<br />
Brauereien mit Spezialitäten wie Craftbeer<br />
Schritt für Schritt, Verbraucher, Konsumentinnen<br />
und den Handel an neue Konsumgewohnheiten<br />
heranzuführen. Und sie sind ebenfalls<br />
preislich komplett anderes positioniert.<br />
Natürlich gehört zu solchen Veränderungen Mut.<br />
Den zu haben, ist nicht einfach, weil deutsche<br />
Brauereien dann wahrscheinlich auch Massenbier-Marktanteile<br />
an die großen internationalen<br />
Braukonzerne verlieren werden.<br />
Martin Heiermann<br />
Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
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