TRENDYone | Das Magazin – Ulm – März 2024
Im Gespräch mit Landrätin Eva Treu | Ausgrenzung als Gefahr für unsere Demokratie? | ratiopharm ulm: Das OrangeDinner ist zurück
Im Gespräch mit Landrätin Eva Treu | Ausgrenzung als Gefahr für unsere Demokratie? | ratiopharm ulm: Das OrangeDinner ist zurück
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Wirtschaft & Politik M13<br />
Peter Grab<br />
Stadtrat<br />
„Schon als elfjähriges Kind, bald nach der Flucht der Familie nach Deutschland, als ich noch wenig<br />
Deutsch sprechen konnte und ich mich mit meinem Bruder in der Tram deshalb tschechisch unterhielt,<br />
wurden wir von einer resoluten Dame lauthals zurechtgewiesen, dass man hier deutsch spricht und wir<br />
sollen dahin zurück, wo wir hergekommen sind. Vor einigen Jahren wurde ich gar von einer Stadträtin<br />
im Rathaus darauf hingewiesen, ich sei kein „echter“ Deutscher - obgleich ich seit 50 Jahren den<br />
deutschen Pass hatte. Ich könnte noch viele Beispiele nennen, für die hier der Platz nicht reicht und<br />
erwähne nur noch, dass ich erst vor wenigen Tagen wieder einmal einen anonymen Text erhielt: „Sorry<br />
du bist keiner von uns. Und deine Familie auch nicht.“ Als Betroffener spürte ich schon deutlich früher<br />
diese besorgniserregende Entwicklung, als es jetzt in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. In den<br />
sozialen Medien bin ich leider vergleichsweise einer von Wenigen, die Vorurteilen und Fakenews mit<br />
sachlichen Argumenten widersprechen oder mühsam berichtigend Quellen recherchieren. Und ich<br />
erntete damit viel Unverständnis bis Hass. Ich sehe die Gefahr übrigens nicht nur darin, dass immer<br />
mehr Menschen extreme, dem Grundgesetz widersprechende Ansichten äußern. Besorgt bin ich<br />
genauso über Reaktionen, bei denen dieselben Stilmittel verwendet werden, die man eigentlich bei<br />
den Extremen kritisiert. Mit Hass und verächtlichem Jargon wird die Spaltung der Gesellschaft immer<br />
mehr befeuert. Sachliche Argumente und echte Diskussionen finden immer weniger statt. Zum Einen<br />
bedarf es mehr Zivilcourage, auch schon im Kleinen. Wenn<br />
beispielsweise in der Freundesgruppe verächtliche Äußerungen<br />
„DU BIST KEINER VON<br />
UNS. UND DEINE<br />
FAMILIE AUCH NICHT!“<br />
gemacht werden. <strong>Das</strong> Prinzip der Menschenwürde sollte in<br />
allen Belangen des Alltags beachtet und vor allem verteidigt<br />
werden. Wer in den sozialen Medien unterwegs ist, sollte sich die Mühe machen, wo nötig zu<br />
reagieren. Ja, es ist zeitaufwendig und man erntet oft ein Vielfaches an teils bösen Reaktionen - aber<br />
der Schutz der Demokratie ist es wert! Je mehr Menschen es tun, umso weniger überlässt man diese<br />
Medien den Extremen. Zum Anderen sollte die Politik auf allen Ebenen mehr Vorbild sein als bisher<br />
und sich wo nötig darauf besinnen, dass eine Demokratie auch wehrhaft sein darf und muss, natürlich immer unter Wahrung von Gesetzen<br />
und Rechten Dritter. Ansonsten wird man von denen überrannt, die man aus übertriebener Toleranz zu sehr schont.“<br />
EGAL, OB DU<br />
STEPHIE<br />
ODER<br />
CEMAL<br />
HEISST:<br />
Die Demo im Februar hallt immer<br />
noch in uns nach. Ihr habt gezeigt:<br />
Augsburg ist bunt, Augsburg steht<br />
für Vielfalt und in Augsburg ist<br />
kein Platz rechte Hetze.<br />
Und genau dafür treten auch wir<br />
ein <strong>–</strong> Stephanie Schuhknecht und<br />
Cemal Bozoğlu.<br />
Im Bayerischen Landtag bleiben<br />
wir euer starkes Duo gegen Rechts.<br />
Wir bringen eure Stimme und die<br />
vielen unterschiedlichen Lebensrealitäten<br />
der Augsburger*innen<br />
ein. Und wir sind überzeugt:<br />
WIR SIND<br />
AUGSBURG!<br />
Nur gemeinsam sind wir stark!<br />
Deswegen setzt auch ihr euch<br />
weiter ein<strong>–</strong> für unser vielfältiges<br />
Augsburg!<br />
Und kommt immer wieder gerne<br />
auf uns zu, wenn wir euch unterstützen<br />
können!