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Bäckerei Schroeder<br />
Peer Ruchel, sein Sohn Hendrik, Dennis Otten und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte sind überzeugt, dass es auch ich Zukunft hochwertige<br />
Backwaren geben wird<br />
„45 Jahre lang frühmorgens in der Backstube zu stehen, um Brötchen<br />
zu backen – das ist eine lange Zeit“, sagt Peer Ruchel. Nun<br />
freue er sich auf seinen Ruhestand. Sein Sohn Hendrik und Dennis<br />
Otten werden die Bäckerei fortführen. Seit Jahresanfang trägt das<br />
Firmenschild über dem Eingang den Namen „Bäckerei Schroeder“.<br />
Zur offiziellen Übergabe lud die kleine Bäckerei Am Brahmkamp zu<br />
einer Eröffnungsfeier ein. Viele Kunden und Nachbarn kamen, um<br />
neben ihrem Einkauf den neuen Bäckermeistern Hendrik Ruchel und<br />
seinem Onkel Dennis Otten zu gratulieren und sich von Peer Ruchel<br />
zu verabschieden. Bei Kaffee, selbstgebackenen Berlinern und Butterkuchen<br />
wurden etliche Erinnerungen ausgetauscht.<br />
Mit dabei war auch Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, der<br />
nach herzlichem Empfang Bäckermeister Peer Ruchel für seine Treue<br />
zum klassischen Backhandwerk dankte und seinem Sohn Hendrik<br />
und dessen Onkel Dennis Otten zur Geschäftsübernahme gratulierte.<br />
Er wünschte den beiden jungen Bäckermeistern viel Erfolg und dass<br />
es auch in Zukunft eine Wertschätzung für dieses Handwerk geben<br />
möge.<br />
Peer Ruchel – Ein Blick zurück<br />
Peer Ruchel wurde 1963 geboren und kam mit elf Jahren in den<br />
Stadtteil Horn-Lehe. Anfang der 1980er-Jahre schloss er in der damaligen<br />
Bäckerei Bahr Am Brahmkamp seine Ausbildung ab, ging dann<br />
ein Jahr auf Reisen und war zeitweise Surflehrer auf Fehmarn, bis<br />
er mit 23 Jahren ins Backhandwerk zurückkehrte und bei Bäckerei<br />
Otten in der Wachmannstraße seinen Meister machte. Hier lernte<br />
er Britta Otten kennen, die er später heiratete. Aus dieser Ehe entstammen<br />
sein Sohn Hendrik und Tochter Tineke. 1994 übernahm<br />
er die Bäckerei seines Lehrherrn Wolfgang Bahr und führte sie unter<br />
seinem Namen bis Ende 2023 weiter.<br />
Damals habe es in Bremen noch 300 backende Betriebe gegeben.<br />
2006 waren es laut Handwerkskammer noch 65. Die kleinen Handwerksbäckereien<br />
wurden seitdem immer weniger. Darum sei es<br />
umso wichtiger, sich von der Masse abzuheben, erklärt Peer Ruchel.<br />
Er hat während seiner Zeit alles darangesetzt, das traditionelle Backhandwerk<br />
hochzuhalten und machte von sich reden, und das nicht<br />
nur bei der Kreation neuer Backwaren, die er mit außergewöhnlichen<br />
Teigmischungen als „Brot des Monats“ verkaufte.<br />
Peer Ruchel war ein Bäcker mit Herz und hatte immer wieder neue<br />
Ideen. Mit dem „Horner-Bad-Brot“ setzte er sich auf seine Weise<br />
für den Erhalt des Horner Freibades ein, unterstützte „Trauerland<br />
– Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche“ und erhielt einen<br />
Förderpreis für die Ausbildung von jungen Leuten aus schwierigem<br />
sozialen Umfeld. „Man muss Menschen unterstützen, die ansonsten<br />
im System hängen bleiben“, sagte Ruchel.<br />
Warum der Name „Bäckerei Schroeder“?<br />
„Keiner sollte sich benachteiligt fühlen“, erklärt Britta Ruchel die<br />
Namenswahl ihres Sohnes und ihres Bruders. Darum entschieden<br />
sich Hendrik Ruchel und sein Onkel Dennis Otten für den Namen<br />
Schroeder.<br />
Die Geschichte der Bäckerei Schroeder begann 1944 im Herzen des<br />
Bremer Stadtteils Walle. In der Fiegenstraße entstand eine Backstube,<br />
in der von Beginn an viel Wert auf die traditionelle und natürliche<br />
Form des Bäckerhandwerks gelegt wurde. Nach 65 erfolgreichen Jah-<br />
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<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2024</strong>