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HORNER Magazin | März - April 2024

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Bäckerei Schroeder<br />

Peer Ruchel, sein Sohn Hendrik, Dennis Otten und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte sind überzeugt, dass es auch ich Zukunft hochwertige<br />

Backwaren geben wird<br />

„45 Jahre lang frühmorgens in der Backstube zu stehen, um Brötchen<br />

zu backen – das ist eine lange Zeit“, sagt Peer Ruchel. Nun<br />

freue er sich auf seinen Ruhestand. Sein Sohn Hendrik und Dennis<br />

Otten werden die Bäckerei fortführen. Seit Jahresanfang trägt das<br />

Firmenschild über dem Eingang den Namen „Bäckerei Schroeder“.<br />

Zur offiziellen Übergabe lud die kleine Bäckerei Am Brahmkamp zu<br />

einer Eröffnungsfeier ein. Viele Kunden und Nachbarn kamen, um<br />

neben ihrem Einkauf den neuen Bäckermeistern Hendrik Ruchel und<br />

seinem Onkel Dennis Otten zu gratulieren und sich von Peer Ruchel<br />

zu verabschieden. Bei Kaffee, selbstgebackenen Berlinern und Butterkuchen<br />

wurden etliche Erinnerungen ausgetauscht.<br />

Mit dabei war auch Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, der<br />

nach herzlichem Empfang Bäckermeister Peer Ruchel für seine Treue<br />

zum klassischen Backhandwerk dankte und seinem Sohn Hendrik<br />

und dessen Onkel Dennis Otten zur Geschäftsübernahme gratulierte.<br />

Er wünschte den beiden jungen Bäckermeistern viel Erfolg und dass<br />

es auch in Zukunft eine Wertschätzung für dieses Handwerk geben<br />

möge.<br />

Peer Ruchel – Ein Blick zurück<br />

Peer Ruchel wurde 1963 geboren und kam mit elf Jahren in den<br />

Stadtteil Horn-Lehe. Anfang der 1980er-Jahre schloss er in der damaligen<br />

Bäckerei Bahr Am Brahmkamp seine Ausbildung ab, ging dann<br />

ein Jahr auf Reisen und war zeitweise Surflehrer auf Fehmarn, bis<br />

er mit 23 Jahren ins Backhandwerk zurückkehrte und bei Bäckerei<br />

Otten in der Wachmannstraße seinen Meister machte. Hier lernte<br />

er Britta Otten kennen, die er später heiratete. Aus dieser Ehe entstammen<br />

sein Sohn Hendrik und Tochter Tineke. 1994 übernahm<br />

er die Bäckerei seines Lehrherrn Wolfgang Bahr und führte sie unter<br />

seinem Namen bis Ende 2023 weiter.<br />

Damals habe es in Bremen noch 300 backende Betriebe gegeben.<br />

2006 waren es laut Handwerkskammer noch 65. Die kleinen Handwerksbäckereien<br />

wurden seitdem immer weniger. Darum sei es<br />

umso wichtiger, sich von der Masse abzuheben, erklärt Peer Ruchel.<br />

Er hat während seiner Zeit alles darangesetzt, das traditionelle Backhandwerk<br />

hochzuhalten und machte von sich reden, und das nicht<br />

nur bei der Kreation neuer Backwaren, die er mit außergewöhnlichen<br />

Teigmischungen als „Brot des Monats“ verkaufte.<br />

Peer Ruchel war ein Bäcker mit Herz und hatte immer wieder neue<br />

Ideen. Mit dem „Horner-Bad-Brot“ setzte er sich auf seine Weise<br />

für den Erhalt des Horner Freibades ein, unterstützte „Trauerland<br />

– Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche“ und erhielt einen<br />

Förderpreis für die Ausbildung von jungen Leuten aus schwierigem<br />

sozialen Umfeld. „Man muss Menschen unterstützen, die ansonsten<br />

im System hängen bleiben“, sagte Ruchel.<br />

Warum der Name „Bäckerei Schroeder“?<br />

„Keiner sollte sich benachteiligt fühlen“, erklärt Britta Ruchel die<br />

Namenswahl ihres Sohnes und ihres Bruders. Darum entschieden<br />

sich Hendrik Ruchel und sein Onkel Dennis Otten für den Namen<br />

Schroeder.<br />

Die Geschichte der Bäckerei Schroeder begann 1944 im Herzen des<br />

Bremer Stadtteils Walle. In der Fiegenstraße entstand eine Backstube,<br />

in der von Beginn an viel Wert auf die traditionelle und natürliche<br />

Form des Bäckerhandwerks gelegt wurde. Nach 65 erfolgreichen Jah-<br />

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<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2024</strong>

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