HEV-Magazin März 2024 | West

BAUEN MIT HOLZ
Fortsetzung von Seite 33
Wenn Architekten den Gebäudekern
in Beton konstruieren und für den restlichen
Auf- und Ausbau Holz in Verbindung
mit Stahl verwenden, kombinieren
sie die Vorzüge der Disziplinen. Beim
Feuerschutz sind Massiv- und Holzbau
auf Augenhöhe. Holz hat gar den Vorteil,
dass die bei einem Feuer verkohlende
Oberfläche den noch gesunden Kern
schützt, während Stahlbeton bei langanhaltend
hohen Temperaturen zu verformen
und einzustürzen droht.
Ein weiterer Vorteil des Baustoffs Holz ist
das geringe Eigengewicht. Deshalb wird
häufig das oberste Geschoss in Holzbauweise
ausgeführt.
An- und Umbauten und
natürlich Innenausbau
Auch für bestehende Hauseigentümerinnen
und -eigentümer kann Holz interessant
sein. Mit An- und Umbauten
sowie Aufstockungen lassen sich vor
allem bei älteren Gebäuden architekto-
Die Aussenwand eines Holzhauses im Detail:
Fassadenverkleidung (hier in schwarz), Hinterlüftungslattung,
Fassadenfolie als Schutz
vor Wind und Feuchtigkeit, Weichfaserplatte
(Dämmung/Hitzeschutz), Konstruktionsholz
mit zwischenliegender Holzwolledämmung,
Grobspanplatte zur Aussteifung und als
Dampfbremse, Lattenrost für die Installationsebene
(unter anderem für die Elektro- und
Sanitärleitungen), Innenverkleidung.
nisch Akzente setzen. Und im Innenausbau
sind der Kreativität ohnehin kaum
Grenzen gesetzt, sei es durch den Einbau
eines Parkettbodens, einer Küche
mit entsprechender Oberfläche oder der
Gestaltung durch Möbel und dekorativen
Elementen.
Philipp Kissling | meo
Pascal Mäder ist Abteilungsleiter Holzbau bei
von Rohr Holzbau AG in Egerkingen. Foto: phil
Heimelig und modern zugleich. Dank Holz
zum besonderen Wohnvergnügen.
Fotos: zVg von Rohr Holzbau
Kanton fördert Solothurner Holz
Gemäss Angaben des Amts für Wald, Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn wurden
im Jahr 2022 in Solothurner Wäldern rund 100'000 Kubikmeter Stamm- und Industrieholz,
das in der Regel als Bauholz verwendet wird, geschlagen.
«Das Nutzungspotenzial wird nicht vollständig
ausgeschöpft», sagt der Amtschef
Rolf Manser, 20 Prozent mehr lägen
durchaus drin. Wie viel Holz geschlagen
wird, entscheiden die Waldeigentümerinnen
und -eigentümer, die dazu beim
Kanton eine Holzschlagbewilligung einholen
müssen.
Förderprogramm
Seit 2022 gibt es die «Förderung Solothurner
Holz». Wer Solothurner Holz verbaut,
kann die Vergütung von zehn Prozent
des Kaufpreises (maximal 20'000
Franken) beantragen. Das Förderprogramm
läuft bis 2026. Bisher wurden
für acht Projekte rund 1650 Kubikmeter
Holz mit einem Gesamtbetrag von
50'500 Franken unterstützt.
Informationen zum Förderprogramm
gibt es online auf solothurnerholz.ch.
Sonderschau an der
Eigenheim Messe Solothurn
In die Sonderschau zum Thema Holzkreislauf
an der Eigenheim Messe Solothurn
(21. bis 24. März) wird die «Förderung
Solothurner Holz» ebenso eingebettet
wie in die Solothurner Waldtage
(2. bis 8. September) mit der Präsentation
der «Wertschöpfungskette
Wald & Holz».
Bauen mit Holz – auch
ökoligisch viele positive Aspekte
Das Naturmaterial Holz wächst in
nachhaltig bewirtschafteten Wäldern
laufend nach. Es bindet dabei das
Treibhausgas CO2 und hält es in langlebigen
Produkten wie Gebäuden
über lange Zeit gespeichert.
Holz ist ausserdem ein nachwachsender
Rohstoff mit guter Ökobilanz, welcher
recyclebar und ohne schädliche
Rückstände zu entsorgen ist. Besonders
positiv fällt ins Gewicht, wenn
für die Gewinnung des Rohstoffs keine
weiten Transportwege anfallen –
wie das bei Holz aus dem Kanton Solothurn
oder dem nahen Ausland der
Fall ist. – Holz hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit
sowie eine gute Dämmwirkung
und ist daher für energieeffiziente
Bauweisen geeignet.
meo
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