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Versuch B1/5: Die Halbleiterdiode als Gleichrichter

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<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong><br />

5.1 Physik der <strong>Halbleiterdiode</strong><br />

5.1.1 n– und p–Leitung im Halbleiter<br />

Wie auch in isolierenden Materialien findet man in Halbleitern für die Elektronen einen verbotenen<br />

Energiebereich. Im Halbleiter gibt es aber aufgrund der kleineren Bandlücke eine merkliche Wahrscheinlichkeit<br />

dafür, daß durch thermische Anregung Elektronen ins Leitungsband gelangen und dabei<br />

im Valenzband ein Loch hinterlassen (Bild 5.1). Bei undotierten, ideal reinen Halbleitern gilt für die<br />

Elektronenkonzentration n und die Löcherkonzentration p<br />

und<br />

� �<br />

−(WC − WF )<br />

n = NC exp<br />

k T<br />

(5.1)<br />

� �<br />

−(WF − WV )<br />

p = NV exp<br />

, (5.2)<br />

k T<br />

mit der Bolzmannkonstante k und der absoluten Temperatur T . <strong>Die</strong> Größen NV und NC heißen<br />

effektive Zustandsdichten des Valenz– bzw. Leitungsbandes und sind Stoffkonstanten. WF ist die Fermienergie,<br />

WC und WV sind die Bandkantenenergien des Leitungs- und Valenzbandes.<br />

Bild 5.1. Übergang von Elektronen vom Valenzband ins<br />

Leitungsband infolge thermischer Anregung.<br />

<strong>Die</strong> durch die Elektronen– bzw. Löcherkonzentration hervorgerufene Leitfähigkeit des Halbleiters ist<br />

die sogenannte Eigenleitung. Allgemein gilt auch für Ladungsträger, die von außen (z.B. infolge eines<br />

Bauelementstromes) in den Halbleiter gelangen<br />

n p = NCNV exp<br />

1<br />

� �<br />

−Wg<br />

. (5.3)<br />

k T


2 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

<strong>Die</strong> Beziehung 5.3 wird <strong>als</strong> das Massenwirkungsgesetz der Ladungsträger in Halbleitern bezeichnet.<br />

Das Produkt der Ladungsträgerkonzentrationen ist nur noch von der Temperatur, den Zustandsdichten<br />

und dem Bandabstand Wg abhängig. Jede Erhöhung der Konzentration einer Ladungsträgerart ist mit<br />

dem Rückgang der Konzentration der anderen verbunden. Mit Hilfe dieses Gesetzes und der Poissongleichung<br />

lassen sich das Bändermodell und die Ladungsträgerkonzentrationen eines pn- Übergangs<br />

ermitteln [1]. Weiterhin sagt Gleichung 5.3 aus, daß die Wahrscheinlichkeit für eine thermische Anregung<br />

eines Elektrons um so größer ist, je höher die Temperatur und je kleiner die Energiebandlücke<br />

ist. <strong>Die</strong> Tabelle 5.1 zeigt Beispiele für die Größe der Bandlücke Wg bei verschiedenen Halbleitern. Eine<br />

Material<br />

Wg<br />

e V<br />

Material<br />

Wg<br />

e V<br />

InAs 0,36 GaAs 1,42<br />

Ge 0,66 AlAs 2,15<br />

Si 1,1 GaP 2,27<br />

InP 1,34<br />

Tabelle 5.1. Bandlückenenergien verschiedener Halbleitermaterialien<br />

nach [9].<br />

Möglichkeit, die Leitfähigkeit zu erhöhen, besteht im Einbau von Fremdatomen in das Gitter des Halbleiters,<br />

dieses wird <strong>als</strong> Dotierung bezeichnet. <strong>Die</strong>ser Einbau kann während des Kristallwachstums oder<br />

nachträglich in fertige Halbleiterschichten durch Diffusionsprozesse oder Implantieren (Ionenstrahl) erfolgen.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der Fremdatome pro Volumeneinheit wird <strong>als</strong> Dotierhöhe und die Abhängigkeit der<br />

Dotierhöhe von der Koordinate senkrecht zur Oberfläche <strong>als</strong> Dotierprofil bezeichnet. Beinhalten solche<br />

dotierten Schichten Atome, die auf ihrer äußersten Schale ein Elektron mehr haben, <strong>als</strong> für den Einbau<br />

im Kristall nötig wäre, so kann dieses überzählige Elektron schon bei tiefen Temperaturen abgelöst werden<br />

und sich im Leitungsband frei bewegen. Zurück bleibt ein ortsfestes, positiv geladenes Ion. Solche<br />

Atome heißen Donatoren und führen zur Elektronen– oder n–Leitung. <strong>Die</strong>s ist z. B. beim Einbau des<br />

5–wertigen Phosphors im (4–wertigen) Silizium der Fall. Der Einbau von 3–wertigem Bor im Silizium<br />

führt dazu, daß ein Elektron zur Bindung fehlt und so eine Stelle entsteht, die von einem Elektron besetzt<br />

werden kann, deren energetische Position aber im Valenzband liegt. Solche Atome heißen Akzeptoren.<br />

Durch wechselnde Besetzung dieser Stelle mit Elektronen sieht es so aus, <strong>als</strong> würde diese Fehlstelle<br />

oder dieses Loch wandern. Bei angelegtem elektrischen Feld bewegen sich die Löcher in Feldrichtung<br />

und die Elektronen in entgegengesetzter Richtung. Der Einbau von Donatoren oder Akzeptoren führt<br />

deshalb zu einer Erhöhung der Leitfähigkeit. Bei Zimmertemperatur reicht die thermische Energie k T<br />

Bild 5.2. Prinzipielle Darstellung der n– und p–Dotierung.


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 3<br />

(≈ 26 meV) aus, um fast alle Störstellen zu ionisieren.<br />

5.1.2 Der pn–Übergang<br />

Bild 5.3. Das Energiebandschema des pn–Überganges ohne angelegte<br />

Spannung.<br />

Durch geeignete Dotierung lassen sich in einem Halbleiterkristall p– und n–leitende Bereiche schaffen,<br />

die häufig <strong>als</strong> Schichten direkt übereinander liegen. Derartige Übergänge bilden die elementare<br />

Funktionseinheit der bipolaren Halbleiter– und Mikroelektronik.<br />

Bild 5.3 zeigt die Energiebänder sowie die Ladungsträgerkonzentration des pn–Überganges einer Diode,<br />

ohne daß eine Spannung an die Diode angelegt ist. <strong>Die</strong> Fermienergie WF liegt (bei den üblichen<br />

Dotierungen) in der Nähe der jeweiligen Bandkante und legt die energetische Position der Schicht<br />

fest. Es bildet sich eine Potentialbarriere aus, die verhindert, daß Elektronen in das p– Gebiet und<br />

Löcher in das n–Gebiet gelangen können. Beim Anlegen einer Spannung U in Flußrichtung wird die<br />

Potentialbarriere abgebaut, und die Elektronen können in das p–Gebiet diffundieren und mit den<br />

Löchern rekombinieren. Analoges gilt für die Löcher. Es fließt ein elektrischer Strom. <strong>Die</strong> Größe e ist<br />

die elektrische Elementarladung, e = 1, 602 · 10 −19 As.<br />

Mit Bild 5.4 soll außerdem deutlich gemacht werden, daß es einen Zusammenhang zwischen der Größe<br />

der Energielücke Wg des Halbleiters und der Schwellspannung US gibt, wobei mit US jene Spannung<br />

bezeichnet werden soll, ab der die Diode im Sinne eines Ventils offen ist und relativ ungehindert Strom<br />

durch die Diode fließen kann. Erst wenn nämlich die angelegte Spannung in die Größenordnung von<br />

Wg/ e kommt (typischerweise 0,5 . . . 0,9 Wg/ e), können die Ladungsträger ungehindert fließen, und<br />

es kommt zu einem merklichen Stromfluß.<br />

Bei kleineren oder gar negativen Spannungen tragen dagegen nur jene Ladungsträger zu einem Stromfluß<br />

bei, deren Energie so groß ist, daß sie die Potentialbarriere überwinden können, was nur für sehr<br />

wenige zutrifft. Wieviele das sind, hängt stark von Wg, der energetischen Verteilung und der Temperatur<br />

ab. Je größer die Temperatur ist, desto kleiner ist die Schwellspannung und desto größer ist der<br />

Sperrstrom bei negativer Spannung. Je größer Wg ist, desto kleiner sind die Sperrströme, was letztlich<br />

auf Gleichung 5.3 zurückgeführt werden kann.


4 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

Bild 5.4. Das Energiebandschema eines pn–Übergangs mit angelegter Spannung<br />

in Flußrichtung, d. h. das elektrische Feld zeigt in negativer<br />

x–Richtung.<br />

5.1.3 <strong>Die</strong> Diodenkennlinie<br />

<strong>Die</strong> Herleitung der Kennliniengleichung für den idealen, flächenhaften pn–Übergang ist z.B. in [1, 2, 3]<br />

beschrieben. Das Ergebnis hat die Form<br />

mit<br />

I = IS<br />

IS = bA exp<br />

� � � �<br />

eU<br />

exp − 1<br />

k T<br />

(5.4)<br />

� �<br />

−Wg<br />

, (5.5)<br />

k T<br />

wobei b eine Materialkonstante und A die Fläche des pn–Überganges ist. In beiden Gleichungen sind<br />

die Exponentialterme entscheidend. Im Bild 5.5 sind die Kennlinien von zwei Flächendioden mit einer<br />

etwa gleichgroßen Kontaktfläche und zum Vergleich die Kennlinie einer Spitzendiode dargestellt. Bei<br />

einer Spitzendiode ist der Bereich des pn–Überganges nahezu punktförmig und wird oft gebildet durch<br />

eine speziell legierte Metalldrahtspitze, die auf einen Halbleiter drückt.<br />

Mit wachsender Spannung bleibt die Stromstärke bis zur Schwellspannung US ( für Ge 0, 3 . . . 0, 45 V,<br />

für Si 0, 65 . . . 0, 75 V) fast Null und steigt dann stark an. Für viele Zwecke genügt eine vereinfachte<br />

Darstellung in Form der gestrichelten Linie. <strong>Die</strong>s ist zulässig, da es bei größeren Strömen in realen<br />

Bauteilen infolge von Spannungsabfällen an den Bahnwiderständen zu einer Abweichung der realen<br />

Kennlinie von Gleichung 5.4 kommt. <strong>Die</strong> Bahnwiderstände sind Zuführungswiderstände und werden<br />

durch die n– und p–Schichten gebildet. Es gilt mit dem Bahnwiderstand RBahn<br />

� �<br />

e(U − IRBahn)<br />

I = IS exp<br />

, (5.6)<br />

k T<br />

was dazu führt, daß die Kennlinie nicht mehr einer Exponential- Funktion sondern mehr einer Geraden<br />

ähnelt. Weitere mögliche Abweichungen von der idealen Kennliniengleichung sind in [3] beschrieben.


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 5<br />

Bild 5.5. Kennlinien verschiedener <strong>Halbleiterdiode</strong>n nach [3].<br />

<strong>Die</strong> Sperrströme sind gemäß Gleichung 5.4 gleich IS und wegen des bereits diskutierten Einflusses von<br />

Wg stark vom Halbleitermaterial abhängig. Im Silizium mit der größeren Energielücke gelangen wesentlich<br />

weniger Elektronen durch thermische Anregung ins Valenzband <strong>als</strong> im Germanium. <strong>Die</strong> meßbaren<br />

Sperrströme sind infolge von z. B. Oberflächeneinflüssen (Adsorbate und Rekombinationszentren) oft<br />

größer <strong>als</strong> theoretisch erwartet.<br />

Es kann nicht nur durch die Wahl des Halbleitermateri<strong>als</strong>, des Dotierungsprofils und der Dotierungshöhe<br />

sondern auch durch die Geometrie des pn–Übergangs der Verlauf der Kennlinie beinflußt<br />

werden. So ist z. B. die Ge–Spitzendiode wegen einer kleineren Schwellspannung zum Gleichrichten<br />

von kleinen Wechselspannungen wesentlich besser geeignet <strong>als</strong> die Si-Flächendiode. Dagegen werden<br />

<strong>als</strong> Leistungsgleichrichter bevorzugt Si-Flächendioden verwendet, weil mit diesem Material leicht große<br />

pn–Übergangsflächen und geringe Bahnwiderstände realisiert werden können.<br />

5.2 Typische Anwendungen von <strong>Halbleiterdiode</strong>n<br />

5.2.1 <strong>Die</strong> Diode <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong><br />

Bild 5.6. Einweg–<strong>Gleichrichter</strong>schaltung und Brücken–<strong>Gleichrichter</strong>schaltung.<br />

<strong>Die</strong> wichtigste Funktion einer Diode ist die Abhängigkeit ihrer Leitfähigkeit von der Polarität der anliegenden<br />

Spannung. <strong>Die</strong> Diode wirkt wie ein Ventil, das bei positiver Spannung einen Stromfluß zuläßt


6 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

und bei negativer Spannung sperrt. Bild 5.6 zeigt zwei mögliche Diodenschaltungen mit <strong>Gleichrichter</strong>wirkung:<br />

die Einweg-<strong>Gleichrichter</strong>schaltung und die Brücken– oder Graetz-<strong>Gleichrichter</strong>schaltung.<br />

Im Falle der Einweg–Gleichrichtung befindet sich die Diode bei jeder positiven Halbwelle der Wechselspannung<br />

im Sinne eines Ventils im offenen, demnach leitenden Zustand. Für die negative Halbwelle<br />

sperrt die Diode, und es kann kein Strom durch den Widerstand fließen.<br />

Durch eine geeignete Anordnung von vier Dioden zwischen den Punkten 1 bis 4 im Bild 5.6 kann erreicht<br />

werden, daß sowohl bei der positiven <strong>als</strong> auch bei der negativen Halbwelle je zwei Dioden leitend<br />

sind und ein Strom fließen kann. Es müßte sich deshalb im Fall der negativen Halbwelle eine Diode<br />

zwischen den Punkten 3 und 2 sowie eine Diode zwischen den Punkten 4 und 1 im leitenden Zustand<br />

befinden. <strong>Die</strong> Anordnung und Orientierung der Dioden ist Gegenstand der Vorbereitungsaufgabe 5.3.3<br />

und wird hier deshalb nicht angegeben.<br />

Mit dem Bild 5.7 soll verdeutlicht werden, wie man mit Hilfe einer Diode und eines Kondensators<br />

aus Wechselspannung nahezu Gleichspannung erhält. Während der positiven Halbwelle ist die Diode<br />

leitend und der Kondensator kann aufgeladen werden. Während der negativen Halbwelle sperrt die<br />

Diode und der Kondensator entlädt sich zum Teil wieder (in Abhängigkeit vom Lastwiderstand). <strong>Die</strong><br />

Bild 5.7. Gleichrichtung und Glättung von Wechselspannung.<br />

Gleichspannung hat immer einen Anteil von Wechselspannung, die Brummspannung uB. <strong>Die</strong> Größe<br />

dieser Brummspannung uB hängt vom Lastwiderstand R und vom Ladekondensator C ab. Je größer<br />

C und je größer R desto kleiner ist uB.<br />

Im Zeitpunkt t1 ist der Kondensator voll aufgeladen und uR = �u. Für t = t2 gilt entsprechend von<br />

Berechnungen zum Ausschaltvorgang an RC-Gliedern<br />

�<br />

uR(t2) = �u exp<br />

<strong>Die</strong> maximale Spannungsdifferenz uR(t1) − uR(t2) ist<br />

�<br />

uB = �u − �u exp<br />

− t2 − t1<br />

R C<br />

− t2 − t1<br />

R C<br />

�<br />

. (5.7)<br />

�<br />

. (5.8)


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 7<br />

Bei hinreichend großer Zeitkonstante τ = R C kann die Exponentialfunktion linerarisiert werden. Dazu<br />

wird uR(t) um t1 in eine Taylorreihe entwickelt<br />

� �<br />

t − t1<br />

uR(t) = �u exp − , uR(t) = �u −<br />

R C<br />

1<br />

RC �u (t − t1), (5.9)<br />

uR(t1) = �u, uR(t2) = �u − 1<br />

RC �u (t2 − t1), (5.10)<br />

uB = �u<br />

RC (t2 − t1), (5.11)<br />

und man erhält mit t2 − t1 = 1/f für die Spitzenwelligkeit SW = |uB/�u|<br />

SW = 1<br />

. (5.12)<br />

R C f<br />

Als Ladekondensator C finden meist Elektrolytkondensatoren Verwendung, mit deren Hilfe große Kapazitäten<br />

realisiert werden können. Bei diesen Kondensatoren ist aber im Gegensatz zu einfachen<br />

Metallplattenkondensatoren die Polarität der anliegenden Spannung zu beachten! Weiterhin ist zu<br />

berücksichtigen, daß der Ladekondensator nicht zu groß gewählt werden darf, weil dann der Impulsspitzenwert<br />

des Aufladestroms zu groß wird und die Diode zerstören kann. Aus diesem Grund werden<br />

oft in Kleinnetzteilen folgende, z. B. in [6] näher beschriebene, Siebschaltungen verwendet.<br />

Bild 5.8. Gebräuchliche Siebschaltungen in Kleinnetzteilen.<br />

Bei größeren Anforderungen bezüglich der Brummspannung sind dagegen komplette elektronische<br />

Spannungsstabilisatoren in Form von integrierten Schaltkreisen sinnvoller [7].<br />

Eine weitere Anwendung der Diode <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> ist die Kaskadenschaltung zur Erzeugung von<br />

hohen Gleichspannungen, die in Bild 5.9 dargestellt ist. <strong>Die</strong>se wird z. B. oft in Fernsehgeräten verwendet.<br />

Der Kondensator C1 wird über die Diode D1 während der ersten Halbwelle auf z. B. 10 V<br />

aufgeladen. Punkt 2 liegt somit auf dem Potential von 10 V. <strong>Die</strong> zweiten Halbwelle erzeugt an Punkt<br />

1 ein Potential von -10 V, so daß zwischen 2 und 1 eine Spannung von 20 V auftritt. C2 liegt aber<br />

parallel zu den Punkten 2 und 1 und wird über die Diode D2 auf eben diese 20 V aufgeladen. Bei der<br />

3. Halbwelle wiederum liegt der Punkt 3 auf 20 V + 10 V = 30 V. Über D3 kann sich C3 auf diese<br />

Spannung aufladen. Analog liegt bei der 4. Halbwelle der Punkt 4 auf 30 V (über C3) + 10V = 40V,<br />

was dann auch <strong>als</strong> U4 abgegriffen werden kann. Der Nachteil dieser Schaltung liegt in der geringen<br />

Belastbarkeit der Hochspannung.


8 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

Bild 5.9. Kaskadenschaltung zur Erzeugung von Hochspannung.<br />

5.2.2 <strong>Die</strong> Diode <strong>als</strong> Temperatursensor<br />

Für die Temperaturabhängigkeit des Flußstromes einer Diode sind die beiden Exponentialfunktionen<br />

in den Gleichungen 5.4 und 5.5 wichtig, die Größe b kann in folgender Betrachtung <strong>als</strong> näherungsweise<br />

temperaturunabhängig angesehen werden. Für exp(e U/ k T ) ≫ 1 gilt<br />

� �<br />

e U − Wg<br />

I = b A exp<br />

, (5.13)<br />

k T<br />

wobei die Spannung U gleich der Spannung direkt am pn–Übergang ist, die infolge der schon besprochenen<br />

Bahnwiderstände kleiner <strong>als</strong> die am Bauelement anliegenden Spannung sein kann. In fast allen<br />

Fällen gilt für die üblichen Bauelementströme U < Wg/ e, d. h. bei konstanter Spannung U wächst<br />

der Strom mit steigender Temperatur. In der Nähe der Zimmertemperatur liegt für Si und GaAs der<br />

relative Stromanstieg etwa im Bereich von 3% bis 10% Stromänderung pro Grad Temperaturerhöhung.<br />

<strong>Die</strong>ses prinzipielle Verhalten, d. h. das Anwachsen des Stromes mit steigender Temperatur, kann man<br />

sich auch mit Hilfe der Bilder 5.3 und 5.4 verdeutlichen. Mit steigender Temperatur wird die Verteilung<br />

der Elektronen– und Löcherdichte bezüglich der Energie verschmierter, so daß sich mit wachsender<br />

Temperatur eine wachsende Anzahl von Elektronen auf höheren Energieniveaus bewegt und somit die<br />

Potentialbarriere überwinden kann. Im Bild 5.3 müßte man für eine höhere Temperatur noch einige<br />

Elektronen hin zu höheren Energieniveaus verschieben. Anders ausgedrückt, bei höherer Temperatur<br />

fließt schon bei kleineren Spannungen ein Strom, d. h. die Kennlinie verschiebt sich bei Erwärmung<br />

nach links. Weiterhin führt diese, mit größerer Temperatur, breitere Verteilung der Ladungsträger auf<br />

einen größeren Energiebereich zu einem etwas flacheren Kennlinienverlauf.


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 9<br />

Dioden werden oft zur Temperaturmessung benutzt (siehe z. B. [8]). Dabei wird aber häufig der Strom<br />

konstant gehalten und die sich ändernde Spannung gemessen, weil diese sich nahezu linear mit der<br />

Temperatur ändert. <strong>Die</strong> Umstellung der Gleichung 5.13 nach U und die Bildung der ersten Ableitung<br />

nach T führt zu<br />

DT = dU<br />

dT<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� I<br />

= − k<br />

e<br />

I0<br />

ln , (5.14)<br />

I<br />

mit I0 = b A. DT heißt Temperaturdurchgriff der Diode. Wegen I0 > I und weil I0 nahezu unabhängig<br />

von der Temperatur ist, fällt die Spannung mit steigender Temperatur bei konstantem Strom. <strong>Die</strong><br />

Kennlinie verschiebt sich nach links.<br />

Im einem der Praktikumsversuche wird eine Diode mit Hilfe von Heizwiderständen erwärmt. Durch<br />

die Proportionalität zwischen U und T kann man relativ einfach Temperaturverläufe verfolgen, so<br />

z. B. das Aufheizen der Widerstände nach Einschalten des Heizstromes (siehe Aufgabe 4.2 ). Der<br />

Temperaturdurchgriff der im <strong>Versuch</strong> verwendeten Diode beträgt, bei I = 40 mA, DT ≈ 1,3 mV/K.<br />

Es gilt näherungsweise<br />

�<br />

U − Uheiß = (Ukalt − Uheiß) exp<br />

− t<br />

τ<br />

�<br />

, (5.15)<br />

mit einer Zeitkonstanten τ, die davon abhängt, wie gut die Widerstände die Wärme abgeben können<br />

und wie groß deren Wärmekapazität ist. Zur experimentellen Bestimmung von τ wird der zeitliche<br />

Verlauf der Spannung U gemessen. Anschließend trägt man ln(U(t) − Uheiß) <strong>als</strong> Funktion der Zeit auf<br />

und legt eine Gerade durch die Meßpunkte. Danach wird die Zeit τ ermittelt, in der U(t) − Uheiß auf<br />

den Wert 0,368 · (Ukalt − Uheiß) oder exp[−1] · (Ukalt − Uheiß) gefallen ist (siehe Beispiel im Bild 5.10).<br />

Bild 5.10. Beispiel für eine Abhängigkeit der Spannungsdifferenz<br />

U − Uheiß an einer Diode von der Zeit nach Einschalten<br />

der Heizung. Der Diodenstrom muß dazu konstant<br />

gehalten werden.


10 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

5.2.3 Nutzung spezieller Effekte bei <strong>Halbleiterdiode</strong>n<br />

5.2.3.1 Leuchtdioden<br />

Material<br />

Wg<br />

eV<br />

λ<br />

nm<br />

Farbe<br />

GaAs0.6 P0.4 ≈ 1,9 650 rot<br />

GaAs0.15 P0.85 ≈ 2,17 590 gelb<br />

GaP: N ≈ 2,27 565 grün<br />

Tabelle 5.2. Halbleitermaterialien, ihre Bandlückenenergie und die Lage<br />

der Emissionsspektren von aus diesen Materialen gefertigten<br />

LED , s (nach [9]).<br />

In Leuchtdioden ensteht bei der Rekombination der Ladungsträger nicht nur Wärme sondern auch<br />

Licht (siehe Bild 5.4). Dabei ist die Lichtwellenlänge von der Energiedifferenz der beteiligten Zustände<br />

abhängig. <strong>Die</strong> Photonenenergie ist deshalb etwa so groß wie Wg, oft etwas kleiner. Um die Elektronen<br />

dazu zu bewegen, bei Ihrer Rekombination Licht auszusenden, sind spezielle Halbleitersorten (Halbleiter<br />

mit direkter Bandstruktur) [1] und Dotierungen nötig. In der Praxis werden für die LEDs (Light<br />

Emitting Diode) häufig die in Tabelle 5.2 aufgeführten Verbindungshalbleiter verwendet.<br />

5.2.3.2 Zenerdioden<br />

In Verbindung mit Netzteilen spielt zur Spannungsstabilisierung die sogenannte Z-Diode eine wichtige<br />

Rolle. Betrieben wird die Diode in Sperrichtung und ausgenutzt wird der besonders steile Sperrstromanstieg<br />

oberhalb einer bestimmten Spannung UZ. Verantwortlich für diesen Effekt ist der Zener–<br />

und Lawineneffekt (siehe Bild 5.12). Der Zenereffekt ist ein Tunnelmechanismus, der bei genügend<br />

hohen Feldstärken auftritt und dafür sorgt, daß Valenzelektronen, ohne Energie aufzunehmen, in das<br />

Leitungsband gelangen können. In Zenerdioden tritt dies bei Anlegen einer Sperrspannung im Bereich<br />

von ca. 0,5 – 4 V auf. Sind die elektrischen Felder noch höher (UZ > 5 V) kommt es zum Lawineneffekt<br />

in der Raumladungszone des pn–Überganges mit der gleichen Wirkung auf die Kennlinie. Hier reicht<br />

die von den Ladungsträgern (die zwar selten, aber z. B. durch thermische Anregung dort entstehen<br />

können) zwischen zwei Gitterstößen aus dem Feld aufgenommene Energie aus, um beim Stoß Valenzelektronen<br />

aus ihrer Gitterbindung ins Leitungsband zu heben, <strong>als</strong>o ein neues Trägerpaar zu bilden<br />

(Stoßionisation). Erzeugt jeder neu entstandene Träger wieder ein Trägerpaar, kommt es zum Lawinendurchbruch<br />

wegen der dann drastisch wachsenden Zahl von Ladungsträgern in der Sperrschicht.


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 11<br />

Bild 5.11. Kennlinie einer Zenerdiode.<br />

Bild 5.12. Energiebandschemata des Lawinen– und Zenereffektes.


12 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

5.3 Vorbereitungsaufgaben<br />

5.3.1 Skizzieren Sie auf dem Arbeitsblatt 1 eine Schaltung zur Aufnahme der Diodenkennlinie in<br />

Flußrichtung. <strong>Die</strong> Messung soll spannungsrichtig durchgeführt werden.<br />

5.3.2 Stellen Sie eine Gleichung auf, um mit Hilfe von zwei Meßwertpaaren I1, U1 und I2, U2 den<br />

Bahnwiderstand ermitteln zu können!<br />

Anleitung:<br />

Setzen Sie dazu die Größen in Gleichung 5.6 ein. Aus den so entstandenen zwei Gleichungen kann<br />

man durch Dividieren und Logarithmieren IS eliminieren und eine Gleichung für R erhalten, in<br />

der dann nur noch I1, I2 und U1, U2 und k T/ e (= 26 mV für Zimmertemperatur) steht. Stellen<br />

Sie diese Gleichung auf und notieren Sie diese auf dem Arbeitsblatt 2!<br />

5.3.3 Zeichnen Sie die Anordnung der Dioden in das Bild der Graetzbrücke (Brückengleichrichter) auf<br />

dem Arbeitsblatt 5 ein!<br />

5.4 <strong>Versuch</strong>sdurchführung und Auswertung<br />

Aufnehmen der Kennlinien in Flußrichtung, die Kennlinien sollen spannungsrichtig gemessen werden.<br />

Das Dreheiseninstrument darf nur für <strong>Versuch</strong> 5.4.8 und 5.4.9 verwendet werden. Benutzen Sie ab<br />

<strong>Versuch</strong> 5.4.6 nicht mehr die heizbare Diode, sondern die Dioden in den kleinen Gehäusen. Der <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

ist nach einem Umbau von einem der Betreuer kontrollieren zu lassen. <strong>Die</strong> Spannungen<br />

sollen mit dem digitalen und die Ströme mit dem analogen Meßgerät gemessen werden.<br />

5.4.1 Bestimmen Sie die Spannung Ukalt = U(t = 0) der heizbaren Diode! Da sich die Diode im<br />

weiteren Verlauf des <strong>Versuch</strong>es bei 5.4.2 bereits erwärmt, muß <strong>als</strong> erstes die Spannung Ukalt<br />

gemessen werden. Verfahren Sie wie in 5.4.3 beschrieben und nehmen Sie 2 min nach dem<br />

Anlegen der Spannung ohne die Heizung einzuschalten den 1. Meßpunkt U(t = 0) auf.<br />

5.4.2 Bestimmen Sie punktweise die U/I–Kennlinie der in das Gehäuse eingebauten heizbaren Si–<br />

Diode im kalten Zustand!<br />

• Heizung AUS.<br />

• Am Netzteil Imax = 600 mA und DC einstellen.<br />

• <strong>Die</strong> Spannungen so wählen, daß Sie Punkte<br />

– alle 10 mA für I < 50 mA und<br />

– alle 100 mA für 50 mA < I < 450 mA erhalten.<br />

Zeichnen Sie die Kennlinie in das Diagramm auf das Arbeitsblatt 1!<br />

5.4.3 Verfolgen Sie den Temperaturverlauf mit der Zeit während des Aufheizens der Diode anhand<br />

der Spannungsänderung bei konstantem Diodenstrom! Verwenden Sie auch das Ergebnis aus<br />

5.4.1.<br />

• Imax = 40 mA einstellen.<br />

• Diode in Durchlaßrichtung anschließen.<br />

• Spannung bis zum Anschlag voll aufdrehen.<br />

• Heizung einschalten und 8 Minuten lang alle 30 Sekunden die Spannung an der Diode U(t)<br />

notieren.<br />

• 10 Minuten nach dem Einschalten der Heizung die Spannung an der Diode messen und <strong>als</strong><br />

Uheiß = U(10min) betrachten. (Lassen Sie die Heizung wegen 5.4.4 eingeschaltet.)<br />

• Tragen Sie die Werte U − Uheiß in das Diagramm auf dem Arbeitsblatt 3 ein.<br />

Bestimmen Sie die Zeitkonstante τ!


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 13<br />

5.4.4 Bestimmen Sie punktweise die U/I–Kennlinie der heizbaren Si-Diode im heißen Zustand!<br />

• Heizung EIN.<br />

• Imax = 600 mA einstellen.<br />

• Wählen der Punkte wie unter 5.4.2.<br />

Zeichnen Sie die Kennlinie in das Diagramm auf dem Arbeitsblatt 1!<br />

5.4.5 Bestimmen Sie die U/I–Kennlinien der roten und gelben Leuchtdiode!<br />

• Imax = 40 mA einstellen.<br />

• <strong>Die</strong> Spannungen so wählen, daß Sie Punkte<br />

– alle 1 mA für I < 5 mA und<br />

– alle 5 mA für 5 mA < I < 30 mA erhalten.<br />

Zeichnen Sie die Kennlinien in das Diagramm auf das Arbeitsblatt 2! Berechnen Sie aus den<br />

U, I–Werten bei 25 mA und bei 5 mA die Bahnwiderstände der Dioden! Achten Sie auf Imax.<br />

Das Leuchten der Dioden ist bei hellem Sonnennlicht evtl. schwer zu erkennen!<br />

Messung der Brummspannung bei verschiedenen Schaltungen:<br />

5.4.6 Bauen Sie eine Einweg–<strong>Gleichrichter</strong>schaltung gemäß Bild auf dem Arbeitsblatt 4 auf!<br />

• Variieren Sie RL und C gemäß den Angaben auf dem Arbeitsblatt 4.<br />

• Skizzieren Sie UC.<br />

Achtung: Beachten Sie unbedingt die Polarität der Elektrolytkondensatoren!<br />

5.4.7 Bauen Sie eine Graetzbrücke gemäß dem Ergebnis Ihrer Lösung der Vorbereitungsaufgabe<br />

5.3.3 auf!<br />

• Verfahren Sie dann wie unter Punkt 5.4.6.<br />

Bewerten Sie (qualitativ) die Welligkeit der Ausgangsspannung bei Einweg–und Graetzbrücken–<br />

Gleichrichtung und deren Abhängigkeit von der RC–Kombination!<br />

Aufbau zweier Stufen der Spannungsvervielfachung:<br />

5.4.8 Bauen Sie eine Schaltung zur Spannungsverdopplung nach dem Bild auf dem Arbeitsblatt 6<br />

ohne Verwendung des vierpoligen Kombinationselementes auf!<br />

• Messen Sie die Spannung im unbelasteten Fall.<br />

• Belasten Sie die Schaltung mit R1 = 1 k Ω.<br />

• Messen Sie nacheinander die Leistungsaufnahme der Gesamtschaltung und die des Lastwiderstandes.<br />

Benutzen Sie zur Bestimmung der Eingangsleistung und der Ausgangsleistung<br />

das Dreheiseninstrument <strong>als</strong> Amperemeter und zur Spannungsmessung das Digitalvoltmeter<br />

bei spannungsrichtiger Messung.<br />

5.4.9 Bauen Sie eine Schaltung zur Spannungsvervierfachung nach dem Bild auf dem Arbeitsblatt<br />

6 auf und verfahren Sie dann wie unter 5.4.8!<br />

Füllen Sie die Tabelle auf dem Arbeitsblatt 6 aus!<br />

Begründen Sie kurz die Unterschiede bzgl. der Leistungsaufnahme der Schaltungen!


14 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 1<br />

Schaltung:<br />

600<br />

mA<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

I<br />

✻<br />

U/I–Kennlinie im Durchlaßbereich der heizbaren<br />

Si–Diode 1N4002 bei Zimmertemperatur und im<br />

aufgeheizten Zustand (ca. 10 min heizen).<br />

0.2 0.4 0.6 0.8 V<br />

✲ U<br />

1.0


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 15<br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 2<br />

U/I–Kennlinien im Durchlaßbereich von einer roten und einer gelben Leuchtdiode. <strong>Die</strong> Bahnwiderstände<br />

beider Dioden können aus den Kennlinien mit den Werten:<br />

I1 = 5 mA U1 rot = U1 gelb =<br />

I2 = 25 mA U2 rot = U2 gelb =<br />

gemäß der Formel:<br />

bestimmt werden.<br />

Hinweis: Beachten Sie den Maßstab der Spannungsachse!<br />

30<br />

mA<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

I<br />

✻<br />

1.2 1.4 1.6 1.8 2.0 2.2 2.4 V<br />

✲ U<br />

2.6


16 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 3<br />

Messen Sie die Spannung U an der sich aufheizenden Diode in Abhängigkeit von der Zeit alle halbe<br />

Minute und zeichnen Sie U −Uheiß in das Diagramm! Dabei entspricht t = 0 dem Moment des Einschaltens<br />

der Heizung. Verwenden Sie für U(t = 0) den Wert aus 5.4.1. Bestimmen Sie die Zeitkonstante τ!<br />

Uheiß =<br />

U − Uheiß<br />

mV<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

✻<br />

Abklingkonstante τ =<br />

1 2 3 4 5 6 7 min 8<br />

✲ t


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 17<br />

R = 100 Ω<br />

R = 1 k Ω<br />

R = 10 k Ω<br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 4<br />

C = 1µF C = 10µF C = 100µF<br />

Schaltung:<br />

Skizzieren Sie die Spannung UC!<br />

Am Oszilloskop sollte eingestellt sein: 2 ms/DIV und 2 V/DIV.<br />

Wertung:


18 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong><br />

R = 100 Ω<br />

R = 1 k Ω<br />

R = 10 k Ω<br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 5<br />

C = 1µF C = 10µF C = 100µF<br />

Schaltung:<br />

Skizzieren Sie die Spannung UC!<br />

Wertung:


<strong>Versuch</strong> <strong>B1</strong>/5: <strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> 19<br />

<strong>Die</strong> <strong>Halbleiterdiode</strong> <strong>als</strong> <strong>Gleichrichter</strong> Arbeitsblatt 6<br />

Beachten Sie die Aufgabenstellung 5.4.8 und 5.4.9.<br />

Spannungsvervielfachung: alle C = 1000µF<br />

alle Dioden = 1N4002<br />

R = 1 k Ω<br />

U2<br />

U4<br />

Spannungs–<br />

verdopplung<br />

Spannungs–<br />

vervierfachung<br />

Spannungsverdopplung<br />

Spannungsvervierfachung<br />

mit Lastwiderstand<br />

UohneLast Pin Pout<br />

Begründen Sie kurz die Unterschiede zwischen Pin und Pout und zwischen den beiden Schaltungen:


20 Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik <strong>B1</strong>


Literaturverzeichnis<br />

[1] Tegude, F. J.<br />

Festkörperelektronik.<br />

Vorlesungsskript, Universität–GH–Duisburg.<br />

[2] Möschwitzer, A.; Lunze, K.<br />

Halbleiterelektronik Lehrbuch.<br />

Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, 1988.<br />

Bibl. Bismarckstr.: 41 YEM 1056.<br />

[3] Paul, R.<br />

<strong>Halbleiterdiode</strong>n.<br />

Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg, 1976.<br />

Bibl. Bismarckstr.: 41 YET 1205.<br />

[4] Mueseler, H.; Schneider, T.<br />

Elektronik.<br />

Carl Hanser Verlag, München, Wien, 1975.<br />

Bibl. Bismarckstr.: 41 YEA 1438.<br />

[5] Bystron, K.; Borgmeyer, J.<br />

Grundlagen der Technischen Elektronik.<br />

Carl Hanser Verlag, München, Wien, 1988.<br />

Lehrbuchsammlung Bibl. Bismarckstr.: 45 YEA 2222.<br />

[6] Wagner, S. W.<br />

Stromversorgung elektronischer Schaltungen und Geräte.<br />

R. v. Decker’s Verlag G. Schenk, Hamburg, 1964.<br />

Bibl. Bismarckstr.: 41 YDP 1007, Kapitel 4.2.<br />

[7] N. N.<br />

Applikationsbericht L200.<br />

SGS–ATES Deutschland GmbH, Grafing 1980.<br />

[8] Lanchester, P. C.<br />

Digital thermometer circuit for silicon diode sensors.<br />

Cryogenics, Vol. 29, Dec. 1989, p. 1156.<br />

[9] Unger, K.; Schneider, H. G.<br />

Verbindungshalbleiter.<br />

Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.–G., Leipzig, 1986, S. 14, 64 u. 100.<br />

21

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