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5. Neue Verkapselungskonzepte für aktive Mikroimplantate 35<br />
5 Neue Verkapselungskonzepte für aktive<br />
Mikroimplantate<br />
Bisher sind Verkapselungskonzepte erprobt, die auf hermetischen Gehäusen aus Titan<br />
oder Keramik basieren (Kapitel 1). Hier sollen nun neue Konzepte vorgestellt werden,<br />
die anhand der in Kapitel 2 vorgestellten Hypothese eine sichere Verkapselung von<br />
Mikroimplantaten erlauben, ohne auf großvolumige hermetische Gehäuse angewiesen<br />
zu sein.<br />
5.1 Implantatdesign<br />
Für das Implantatdesign sind eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen.<br />
Wesentliche Punkte, die auch die Verkapselung von Implantaten betreffen, sind im<br />
Folgenden aufgeführt.<br />
Oberflächeneigenschaften<br />
Für Implantate, die ein Leben lang im Körper verbleiben sollen, ist eine möglichst<br />
gute Integration in die Umgebung des menschlichen Körpers wünschenswert. Daher<br />
sollte die Implantatoberfläche aus bioaktivem Material – wie Bioglas – (Kapitel 3.2.2)<br />
beschichtet sein, um eine Bindung mit dem Körpergewebe zu bilden. Dies steht im<br />
Widerspruch zu dem Ziel, das Implantat <strong>bei</strong> auftretenden Komplikationen möglichst<br />
einfach wieder aus dem Körper entfernen zu können. Für die Sensor- oder<br />
Aktorbereiche des Implantats, welche <strong>bei</strong>spielsweise für Druck- oder amperometrische<br />
Messungen sowie zur Elektrostimulation verwendet werden, muss die Bildung einer<br />
Gewebekapsel (Kapitel 3.1.1) oder die Entstehung von Ablagerungen durch geeignete<br />
Materialwahl und Oberflächenfunktionalisierung möglichst unterbunden werden. Um<br />
das Ausmaß der Fremdkörperreaktion zu minimieren, ist es vorteilhaft das Oberflächen-<br />
zu Volumenverhältnis des Implantats klein zu halten.<br />
Formgebung<br />
Die Form des Implantats darf keine Ecken und Kanten aufweisen, die zur<br />
Schädigung von Gewebe führen könnten, und sollte sich möglichst gut dem Körper<br />
anpassen. Zudem ist sie möglichst so zu wählen, dass die Implantation mit einem<br />
minimal-invasiven Eingriff erfolgen kann und es möglich ist, das Implantat im Körper zu<br />
fixieren. Außerdem muss das Implantat die für den Einsatz und die Implantation<br />
notwendige Stabilität aufweisen.