TOPFIT Frühjahr 2024
Bescheid wissen - gesund leben
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DAS<br />
KOSTENLOSE<br />
GESUNDHEITSMAGAZIN<br />
ZUM MITNEHMEN<br />
Nr. 1 / <strong>2024</strong><br />
Jahrgang 24<br />
BESCHEID WISSEN<br />
GESUND BLEIBEN<br />
P:<br />
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?<br />
Neue Therapie<br />
gegen Adipositas<br />
r<br />
n<br />
?<br />
Die Abnehmspritze<br />
im Check<br />
Amputation<br />
Wieder sicher gehen dank<br />
Silikonprothese<br />
Krebsvorsorge<br />
Untersuchungen zur Früherkennung<br />
können Leben retten<br />
Rat aus der Apotheke<br />
Hamamelis zur Behandlung<br />
von Wunden & Hämorrhoiden<br />
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07:50:32
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
der Weltkrebstag Anfang Februar hat<br />
uns wieder einmal daran erinnert: an<br />
Krebs zu erkranken, kann jeden von<br />
uns treffen. Und obwohl das medizinische<br />
Wissen über Krebserkrankungen<br />
niemals so groß war wie heute, ist<br />
die Zahl der jährlich neu auftretenden<br />
Krankheitsfälle weltweit gestiegen. Es<br />
ist sogar zu erwarten, dass es aufgrund<br />
der demografischen Entwicklung und der Lebensweise noch<br />
häufiger vorkommen wird, dass Menschen an einem bösartigen<br />
Tumor erkranken. Allein in Deutschland wird laut Robert Koch-Institut<br />
zwischen 2015 und 2030 mit einem Anstieg von rund 23 Prozent an<br />
Krebsneuerkrankungen gerechnet. Derzeit erkranken in Deutschland<br />
jährlich mehr als 510 000 Menschen an Krebs. Und fast die Hälfte von<br />
ihnen stirbt an den Folgen. Zu den häufigsten Krebsarten gehören<br />
Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungen- und Darmkrebs.<br />
Auch wenn der Begriff »Krebs« in Wahrheit für viele ganz unterschiedliche<br />
Krankheiten steht – allen gemeinsam ist, dass der Tumor<br />
meist erst einmal unbemerkt wächst, weil er lange keine Beschwerden<br />
verursacht. Manche Krebserkrankungen entwickeln sich sogar<br />
über Jahre im Verborgenen, bevor der Betroffene spürt, dass etwas<br />
nicht stimmt. Dazu gehört z. B. Darmkrebs, der fast immer aus zunächst<br />
gutartigen Vorstufen entsteht. Bei einer Darmspiegelung können<br />
diese Darmpolypen entdeckt und sofort entfernt werden, bevor<br />
sie entarten. Auch ein Stuhltest auf okkultes Blut kann erste Hinweise<br />
auf eine mögliche Erkrankung geben.Was für fast alle Krebserkrankungen<br />
gilt, trifft auch für Darmkrebs zu: Je früher der Tumor erkannt<br />
wird, desto größer sind die Heilungschancen. Deshalb gibt es in<br />
Deutschland das Darmkrebs-Screening – damit haben Ärzte erstmals<br />
ein Mittel in die Hand bekommen, um Krebs effektiv zu verhindern,<br />
wie aktuelle Studien zeigen. Die Akzeptanz für diese möglicherweise<br />
lebensrettende Vorsorgeuntersuchung zu steigern, ist auch das Ziel<br />
des »Darmkrebsmonats«, der nun schon seit 23 Jahren jedes Jahr im<br />
März ausgerufen wird.<br />
Auch einige andere Krebsarten können schon in einem frühen<br />
Stadium festgestellt und so im Idealfall rechtzeitig behandelt werden.<br />
Wissenschaftlich belegt ist der Nutzen u. a. des PAP-Tests zur<br />
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, des Brustkrebs- und<br />
Hautkrebs-Screenings. Es ist also keine Übertreibung, wenn Sie in<br />
dieser Ausgabe unter anderem lesen werden: Früherkennung kann<br />
Leben retten!<br />
Ein sonniges <strong>Frühjahr</strong> wünscht Ihnen<br />
Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin<br />
P.S.: Gewinnerin des Gewinnspiels der letzten Ausgabe ist Sabine H.<br />
aus München.<br />
Hier liegt <strong>TOPFIT</strong> für Sie bereit:<br />
<strong>TOPFIT</strong> ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken,<br />
Arzt- und Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos<br />
erhältlich. Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf unserer Website:<br />
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Thema aktuell<br />
4 Krebsfrüherkennung –<br />
eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht<br />
6 Long Covid:<br />
Hilfe bei Symptomen und Langzeitfolgen<br />
Diagnose & Therapie<br />
8 Der diabetische Fuß:<br />
Gefürchtete Spätfolge eines chronisch erhöhten<br />
Blutzuckerspiegels<br />
9 Diabetes und Fußgesundheit:<br />
Hier ist man auch für anspruchsvolle Fälle gerüstet<br />
10 Universitäres Aortenzentrum des LMU Klinikums:<br />
Hochleistungsmedizin, um Leben zu retten<br />
12 Endoprothetik:<br />
»Sofern die Indikation stimmt, spricht<br />
Vieles für einen Simultaneingriff«<br />
13 Morton Neurom:<br />
Wenn jeder Schritt Schmerzen bereitet<br />
14 Lidstraffung:<br />
Wie müde Augen wieder munter werden<br />
15 Radfahren: Fit werden im Sattel<br />
16 Titelthema: Mit einem Peaks purzeln die<br />
Pfunde – oder doch nicht?<br />
18 Outdoor: Eine Sportart für jede Altersgruppe –<br />
Nordic Walking<br />
19 Indoor: Kampf den Kilos im Fitnessstudio<br />
20 Zurück ins aktive Leben dank moderner Prothese<br />
22 Sauerstoff ist Leben<br />
Heuschnupfen: Pollen im Anflug<br />
Gesund leben<br />
23 Notfallsituation im Alter:<br />
Wenn es auf rasches Handeln ankommt<br />
Rat aus der Apotheke<br />
26 Eine Zaubernuss als Heilmittel:<br />
Hamamelis zur Wundheilung<br />
Rubriken<br />
25 Impressum / Medizinische Fachberatung<br />
28 Gewinnspiel<br />
30 Rätsel<br />
31 Veranstaltungen<br />
Inhalt<br />
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10:55
4 Thema aktuell<br />
Krebsfrüherkennung<br />
Eine hundertprozentige Sicherheit<br />
gibt es nicht!<br />
Krebs erkennen, bevor er<br />
entsteht oder Beschwerden<br />
macht: Das ist das Ziel der<br />
Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung.<br />
Doch lässt sich mit<br />
den verschiedenen Untersuchungen<br />
dieses Ziel tatsächlich<br />
erreichen? Welche Früherkennungsuntersuchungen<br />
empfehlenswert sind – und<br />
von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
deshalb auch bezahlt<br />
werden.<br />
Von Dr. Nina Schreiber<br />
Die Begriffe »Vorsorge« und »Früherkennung«<br />
werden oft gleichgesetzt. In vielen<br />
Fällen ein Irrglaube: Bis auf wenige Ausnahmen<br />
kann selbst die gründlichste Vorsorgeuntersuchung<br />
eine Erkrankung nur selten verhindern<br />
– dies gilt vor allem für eine Krebserkrankung.<br />
Richtig ist jedoch auch: Je früher eine Erkrankung<br />
diagnostiziert und einer angemessenen<br />
Therapie zugeführt wird, desto besser die Heilungsaussichten<br />
– ein Grundsatz, dem vor allem<br />
bei Krankheiten eine existenzielle Bedeutung<br />
zukommt, die tödlich enden können. Auf dieser<br />
Basis wurden in Deutschland sogenannte Screening-Angebote<br />
(to screen = überprüfen) eingeführt:<br />
Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen<br />
haben in einem bestimmten Alter Anspruch<br />
auf verschiedene Untersuchungen, die darauf<br />
abzielen, Erkrankungen rechtzeitig festzustellen<br />
oder die, wie etwa beim »Gesundheits-Checkup«<br />
(einmalig zwischen 18 und 35 Jahren) das<br />
individuelle Risiko offen legen, eine bestimmte<br />
Erkrankung zu entwickeln. Die meisten Früherkennungsuntersuchungen<br />
gelten dem Krebs.<br />
Dabei ist es das erklärte Ziel der Gesetzgeber: die<br />
Krebssterblichkeit in Deutschland zu senken.<br />
Häufig genannte Gegenargumente<br />
Derzeit gelten die Früherkennungsprogramme<br />
für fünf verschiedene Krebsarten: Brustkrebs,<br />
Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs<br />
und Prostatakrebs. Oft wird das Krebs-<br />
Screening auch als »Krebsvorsorge« bezeichnet.<br />
Krebsvorsorge im wörtlichen Sinn trifft jedoch<br />
nur dann zu, wenn Vorstufen erkannt und diese<br />
entfernt werden können, bevor sich daraus<br />
ein bösartiger Tumor entwickelt – dies ist bislang<br />
nur bei Darmkrebs durch die Entfernung<br />
von adenomatösen Polypen und bei Gebärmutterhalskrebs<br />
durch Konisation sicher möglich.<br />
Hinzu kommt: Auch wenn der Krebs früh erkannt<br />
wird, ist dies noch keine hundertprozentige<br />
Garantie auf eine vollständige Heilung. Andererseits<br />
kann der Betroffene erheblichen Belastungen<br />
ausgesetzt sein, wenn das Screening<br />
einen Befund ergibt, der sich nach weiteren Untersuchungen<br />
als »falsch-positiv« erweist. Noch<br />
problematischer kann es sein, wenn ein Tumor<br />
entdeckt wurde, der ohne die Untersuchung<br />
sehr wahrscheinlich nie aufgefallen wäre und<br />
von dem vermutlich auch in späteren Jahren<br />
keine Gefahr für den Betroffenen ausgegangen<br />
wäre. Eine solche »Überdiagnose« zieht nämlich<br />
in den meisten Fällen eine »Übertherapie«<br />
nach sich – von der operativen Entfernung bis<br />
hin zur Kombinationstherapie mit einer Strahlen-<br />
und/oder Chemotherapie. Denn welcher<br />
Arzt mag schon riskieren (und kann es juristisch<br />
vertreten), dass der Tumor nicht doch eines<br />
Tages zum Problem wird?<br />
Früherkennung kann Leben retten<br />
Trotz der zahlreichen kritischen Äußerungen<br />
– fest steht jedoch auch: Werden im Rahmen<br />
des Krebs-Screenings bösartige Gewebeveränderungen<br />
zu einem Zeitpunkt entdeckt, zu dem<br />
sie noch keine Symptome verursachen, sind die<br />
Heilungsaussichten deutlich besser, als wenn<br />
der Tumor bereits an Größe zugenommen und/<br />
oder schon gestreut hat. So haben internationale<br />
Studien ergeben, dass beispielsweise das regelmäßige<br />
Mammographie-Screening bis zu<br />
sechs von 1 000 Frauen vor dem Krebstod bewahrt;<br />
zudem lassen sich mit der Untersuchung<br />
mehr Tumore in einem frühen Stadium erken-<br />
März ist Darmkrebsmonat<br />
Zum 23. Mal steht der März in<br />
ganz Deutschland im Zeichen<br />
der Darmkrebsvorsorge. Das<br />
Ziel: In der Bevölkerung ein Bewusstsein<br />
für die Prävention von<br />
Darmkrebs zu schaffen.<br />
Darmkrebs ist lange Zeit eine<br />
»stille« Krankheit: Typische<br />
Symptome wie Schmerzen oder<br />
Blut im Stuhl machen sich oft<br />
erst bemerkbar, wenn der Tumor<br />
schon Metastasen in anderen<br />
Organen abgesiedelt hat.<br />
Hat der Tumor – sehr oft in die<br />
Leber – gestreut, sind die Heilungsaussichten<br />
deutlich geringer.<br />
Wird ein Dickdarmkarzinom<br />
jedoch frühzeitig entdeckt,<br />
kann der Patient durch<br />
eine Operation meist geheilt<br />
werden.<br />
Methode der Wahl:<br />
Darmspiegelung mit dem Endoskop<br />
Nach wie vor hält die Fachwelt<br />
die Darmspiegelung mit einem<br />
Endoskop für die genaueste<br />
Untersuchungsmethode<br />
zur Darmkrebs-Früherkennung.<br />
Denn mit dieser Methode können<br />
bereits kleinste Veränderungen<br />
der Dickdarmschleimhaut,<br />
etwa adenomatöse Polypen,<br />
erkannt und gegebenenfalls<br />
umgehend behandelt<br />
werden.<br />
Die Darmspiegelung wird ambulant<br />
durchgeführt. Währenddessen<br />
kann man sich auf<br />
Wunsch in eine Art Dämmerschlaf<br />
versetzen lassen.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
<strong>TOPFIT</strong>_01-<strong>2024</strong>_Version_13-03-<strong>2024</strong>.indd 4 18.03.<strong>2024</strong> 09:41:25
Thema aktuell 5<br />
nen. Dies hat nicht zuletzt den großen Vorteil,<br />
dass oft brusterhaltend operiert und überhaupt<br />
auf eine aggressive Therapie verzichtet werden<br />
kann. Noch erfolgreicher sind die Untersuchungen<br />
zur Darmkrebs- und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung:<br />
Seit ihrer Einführung<br />
sind die Erkrankungs- und Todesraten in beiden<br />
Fällen deutlich gesunken.<br />
Für diese Untersuchungen zahlt die<br />
Krankenkasse<br />
Für eine Reihe von Früherkennungsuntersuchungen<br />
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen<br />
die Kosten. Die wichtigsten sind:<br />
• Beim Hautkrebs-Screening werden Haut,<br />
Kopfhaut, alle sichtbaren Schleimhäute sowie<br />
das äußere Genital untersucht, um frühzeitig<br />
eine Hautkrebserkrankung, allen voran ein<br />
hoch aggressives Melanom (»schwarzer Hautkrebs«)<br />
zu entdecken. Die Untersuchung kann<br />
ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre in<br />
Anspruch genommen werden. Das Hautkrebs-<br />
Screening ist hierzulande 2008 eingeführt worden<br />
– und hat leider bislang nicht dazu beigetragen,<br />
dass die Zahl der Melanom-Fälle gesunken<br />
ist. Seitdem das Hautkrebs-Screening mit<br />
Auflichtmikroskopie erfolgt, hat sich die Diagnosegenauigkeit<br />
jedoch immerhin verbessert.<br />
Damit sind die Chancen gestiegen, den schwarzen<br />
Hautkrebs in vielen Fällen so früh zu entdecken,<br />
dass er entfernt werden kann, bevor er<br />
Metastasen gestreut hat.<br />
• Etwa jede achte Krebserkrankung betrifft<br />
den Darm. Die Darmspiegelung dient der<br />
Früherkennung und Vorbeugung von Darmkrebs.<br />
Neben dem Pap-Abstrich ist sie die<br />
Krebsfrüherkennungsuntersuchung mit der<br />
bislang besten Bilanz: Seit Einführung der gesetzlichen<br />
Vorsorgedarmspiegelung im Jahr<br />
2002 geht die Zahl der Neuerkrankungen wie<br />
auch die der Sterbefälle kontinuierlich zurück.<br />
Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
für Frauen ab einem Alter von 55<br />
Jahren erstattet, für Männer liegt die Altersgrenze<br />
bei 50 Jahren. Besteht ein familiäres Risiko,<br />
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen<br />
die Kosten einer Darmspiegelung auch<br />
im jüngeren Alter.<br />
Für Frauen<br />
• Die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs<br />
wird auch Pap-Abstrich<br />
genannt: Zellen in einem Abstrich vom Gebärmutterhals<br />
werden mikroskopisch untersucht,<br />
um mögliche Auffälligkeiten frühzeitig<br />
zu entdecken. Die Untersuchung kann einmal<br />
jährlich von Frauen ab 20 Jahren in Anspruch<br />
genommen werden. Und sie hat sich bewährt:<br />
Seit der Einführung des Pap-Tests im Jahr 1971<br />
konnte die Zahl der Gebärmutterhalskrebserkrankungen<br />
halbiert werden. Für Frauen ab 35<br />
Jahren wird der Pap-Abstrich mit einem HPV-<br />
Test kombiniert, dann aber nur noch alle drei<br />
Jahre als Kassenleistung. Mit dem HPV-Test<br />
wird ermittelt, ob eine Infektion mit Humanen<br />
Papillomaviren (HPV) vorliegt – das sind die<br />
Erreger, die für fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs<br />
verantwortlich sind.<br />
• Zur Früherkennung von Brustkrebs können<br />
Frauen ab 30 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung<br />
und ab 50 bis 69 Jahren ein Mammographie-Screening<br />
(Röntgenuntersuchung beider<br />
Brüste) vornehmen lassen. Leider ist der Nutzen<br />
des Mammographie-Screenings nach wie vor<br />
umstritten. Das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />
hebt jedoch hervor, dass sich so mehr Tumoren<br />
im Frühstadium entdecken lassen, was<br />
die Chance auf Heilung deutlich erhöht.<br />
Für Männer<br />
• Die Prostata- und Genitaluntersuchung<br />
dient u. a. der Früherkennung von Prostatakrebs.<br />
Männer haben ab 45 Jahren einmal jährlich<br />
darauf Anspruch. Die Untersuchung ist<br />
schon allein deshalb empfehlenswert, weil bereits<br />
eine ertastete Verhärtung oder eine unregelmäßige<br />
Oberfläche auf einen Tumor hinweisen<br />
kann. In diesem Fall sind weiterführende<br />
Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung<br />
notwendig.<br />
• Ab 65 Jahren haben gesetzlich krankenversicherte<br />
Männer einen einmaligen Anspruch<br />
auf ein Screening zur Früherkennung eines<br />
Bauchaortenaneurysmas. Das Screening erfolgt<br />
per Ultraschalluntersuchung und dauert nur<br />
wenige Minuten. Der Befund kann lebensrettend<br />
sein: Wird frühzeitig eine Aussackung der<br />
Bauchaorta entdeckt, kann das hoch gefährdete<br />
Blutgefäß regelmäßig kontrolliert oder gegebenenfalls<br />
chirurgisch versorgt werden, um so zu<br />
verhindern, dass es plötzlich reißt – ein Ereignis,<br />
das fast immer tödlich endet.<br />
Anzeige<br />
• Mit einem Test auf nicht sichtbares Blut im<br />
Stuhl lassen sich winzige Mengen Blut im Stuhl<br />
aufspüren, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen<br />
sind (okkultes Blut). Derzeit wird der<br />
Test als Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung einmal<br />
jährlich ab einem Alter von 50 bis 54 Jahren<br />
empfohlen. Alternativ können Männer ab<br />
50 Jahren wahlweise auch alle zwei Jahre den<br />
Test auf nicht-sichtbares Blut im Stuhl bzw.<br />
zwei Darmspiegelungen im Mindestabstand<br />
von zehn Jahren durchführen lassen. Für Frauen<br />
gilt diese Regelung erst ab einem Alter von<br />
55 Jahren.<br />
Krankenhaus für Naturheilweisen<br />
Fachklinik für Innere Medizin,<br />
Naturheilverfahren und Homöopathie<br />
Gemeinsam<br />
gegen<br />
Long-Covid<br />
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Unsere Patient*innen erleben,<br />
dass sie keine passiven Zuschauer,<br />
sondern aktive Teilnehmer<br />
ihrer Behandlung sind.<br />
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<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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6 Thema aktuell<br />
Fotos: © Krankenhaus für Naturheilweisen München<br />
Long Covid<br />
Hilfe bei Symptomen und Langzeitfolgen<br />
Ausgeprägte Erschöpfung, Konzentrationsprobleme,<br />
Kurzatmigkeit:<br />
Laut Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) könnten in Europa rund 36<br />
Millionen Menschen in den ersten<br />
drei Jahren der Pandemie Long Covid<br />
entwickelt haben – und immer noch<br />
ist unklar, weshalb es dazu kommt.<br />
Erste Anlaufstelle ist die Hausarztpraxis,<br />
doch schwere Krankheitsbilder<br />
werden am besten in einer<br />
spezialisierten Klinik behandelt. In<br />
München können sich Betroffene an<br />
das Krankenhaus für Naturheilweisen,<br />
kurz KfN, wenden: Hier erhalten<br />
sie während ihres zehntägigen stationären<br />
Aufenthalts eine umfassende<br />
Behandlung, die individuell auf<br />
das Beschwerdebild abgestimmt ist.<br />
Das Ärzteteam unter der Leitung von<br />
Chefärztin Dr. Michaela Moosburner<br />
und Chefarzt Robert Schmidt gehört<br />
hierzulande zu den Spezialisten auf<br />
dem Gebiet der Long-Covid-Therapie.<br />
Im Gespräch mit <strong>TOPFIT</strong> erklärt Dr.<br />
Moosburner u. a., welche Symptome<br />
besonders häufig auftreten – und<br />
wie eine naturheilkundliche Komplexbehandlung<br />
den Betroffenen<br />
helfen kann.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Frau Dr. Moosburner, was versteht man unter<br />
Long Covid?<br />
Dr. Moosburner: Unter dem Begriff »Long Covid«<br />
werden alle Symptome zusammengefasst,<br />
die auch mehr als vier Wochen nach einer Infektion<br />
mit dem Sars-CoV-2-Virus nicht verschwunden<br />
oder neu aufgetreten sind, ohne dass es eine<br />
andere Erklärung für die Beschwerden gibt. Außerdem<br />
wird zu Long Covid das Post-Covid-Syndrom<br />
gezählt. Hierbei handelt es sich laut WHO<br />
um Beschwerden, die noch drei Monate nach einer<br />
Ansteckung bestehen und mindestens zwei<br />
Monate lang anhalten oder wiederkehren. Abzugrenzen<br />
ist das Krankheitsbild vom schweren<br />
Verlauf einer Corona-Erkrankung und dadurch<br />
bedingten dauerhaften Organschäden, etwa eine<br />
Lungenschädigung mit beeinträchtigter Lungenfunktion<br />
oder eine chronische Herzschwäche.<br />
Welche Long-Covid-Symptome kommen<br />
besonders oft vor?<br />
Dr. Moosburner: Tatsächlich wird unter Long<br />
Covid eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Beschwerden<br />
zusammengefasst, inzwischen sind<br />
mehr als 200 mögliche Symptome bekannt: von<br />
hartnäckig verstopften Neben- oder Stirnhöhlen,<br />
Lungen- oder Atembeschwerden wie Husten<br />
und Atemnot über Herz-Kreislauf-Beschwerden<br />
bis hin zu neurologischen und kognitiven Symptomen<br />
und hier vor allem Brain Fog, Denk- und<br />
Konzentrationsstörungen. Aber auch Schlafstörungen,<br />
Depressionen oder Angststörungen sind<br />
häufige Begleiterscheinungen. Mindestens die<br />
Hälfte der Betroffenen leidet unter einer ausgeprägten<br />
Erschöpfung und Schwäche – einer Fa-<br />
tigue. Diese Fatigue geht oft mit einer stark<br />
eingeschränkten Belastbarkeit einher: Viele<br />
Long-Covid-Betroffene berichten von einer<br />
abrupten Verschlimmerung der Fatigue-Symptomatik<br />
nach einer körperlichen oder geistigen<br />
Anstrengung, die mehrere Tage anhalten<br />
kann. Wir sprechen dann von einer sogenannten<br />
Post-Exertional Malaise, kurz PEM. Diese<br />
Belastungsintoleranz ist neben der Fatigue das<br />
wichtigste Merkmal des Chronischen Fatigue-<br />
Syndroms, das auch ME/CFS abgekürzt wird<br />
und bei dem schon geringe Aktivitäten wie Zähneputzen,<br />
Duschen oder einige Schritte Gehen<br />
zur Tortur werden können. Von ME/CFS sind<br />
auch einige Long-Covid-Erkrankte betroffen.<br />
Die Schnittmenge der beiden Krankheitsbilder<br />
ist zwar groß, dennoch würde ich sagen, dass die<br />
Prognose für Long Covid insgesamt besser ist<br />
als die für ME/CFS.<br />
Was könnten die Ursachen sein?<br />
Dr. Moosburner: Zu diesem Thema wird weltweit<br />
intensiv geforscht, aber noch gibt es keine finalen<br />
Erkenntnisse. Viele Erklärungsansätze gehen<br />
aber von einer Über- oder Fehlreaktion des<br />
Immunsystems aus. Bei einem Teil der Betroffenen<br />
lassen sich neben bestimmten Immunzellen<br />
auch vermehrt Immunbotenstoffe wie Zytokine<br />
im Blut nachweisen, die an Entzündungsreaktionen<br />
im Körper beteiligt sind – ein Hinweis darauf,<br />
dass das Immunsystem weiterhin hochaktiv<br />
ist, obwohl die eigentliche Infektion längst vorbei<br />
ist. Aber es könnten auch durch Coronaviren<br />
und -partikel getriggerte Autoimmunprozesse<br />
eine Rolle spielen, bei denen sich das Immunsystem<br />
gezielt gegen körpereigene Strukturen<br />
wendet. Diskutiert werden außerdem Fehlregulationen<br />
im Bereich des autonomen Nervensystems<br />
und des zellulären Energiestoffwechsels.<br />
Wahrscheinlich handelt es sich um ein Zusammenspiel<br />
verschiedener Faktoren.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Thema aktuell 7<br />
Weiß man schon, weshalb mehr Frauen als<br />
Männer von Long Covid betroffen sind?<br />
Dr. Moosburner: Frauen entwickeln viel häufiger<br />
Long-Covid-Symptome als Männer. Dies<br />
könnte damit zusammenhängen, dass Frauen<br />
auch deutlich häufiger von einer Autoimmunerkrankung<br />
betroffen sind. Neueren Erkenntnissen<br />
zufolge kommt hierbei wahrscheinlich nicht<br />
nur dem Östrogen, sondern auch dem X-Chromosom<br />
eine entscheidende Bedeutung zu. Viele<br />
Gene, die für die Regulation des Immunsystems<br />
wichtig sind, liegen nämlich auf dem X-Chromosom.<br />
Im Gegensatz zu Männern haben Frauen<br />
bekanntermaßen zwei X-Chromosomen.<br />
Wie wird Long Covid diagnostiziert?<br />
Dr. Moosburner: Da es bislang keine spezifischen<br />
Laborwerte oder andere spezielle Untersuchungen<br />
gibt, ist Long Covid eine Ausschlussdiagnose,<br />
die erst dann feststeht, wenn alle anderen<br />
Ursachen für die Beschwerden sicher ausgeschlossen<br />
wurden. Hierfür sehen die Leitlinien<br />
eine Reihe verschiedener Diagnoseschritte vor –<br />
je nachdem, welche Symptome im Vordergrund<br />
stehen. Ergänzend wird häufig mithilfe von Fragebögen<br />
ermittelt, welche Art von Beschwerden<br />
in welcher Intensität der oder dem Betroffenen<br />
besonders zu schaffen machen.<br />
Wie wird Long Covid behandelt?<br />
Dr. Moosburner: Die eine Therapie, die allen<br />
Betroffenen gleichermaßen hilft, gibt es nicht.<br />
Ein Grund ist, dass die Ursachen und Vorgänge<br />
im Körper kaum bekannt sind, sodass man bislang<br />
nicht sicher sagen kann, wo genau man gezielt<br />
therapeutisch eingreifen könnte. Zudem hat<br />
sich gezeigt, dass viele Long-Covid-induzierten<br />
Symptome nicht oder nicht ausreichend auf die<br />
klassischen Behandlungsmethoden ansprechen.<br />
Dazu gehören z. B. die verschiedenen Schmerzzustände<br />
wie Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen,<br />
aber auch besonders schwere Krankheitserscheinungen<br />
wie die Post-Exertional Malaise.<br />
Hier kann die Komplementärmedizin mit ihrem<br />
multimodalen Ansatz einen wichtigen Beitrag<br />
leisten. Eine erst kürzlich abgeschlossene Studie<br />
am KfN mit 300 Long-Covid-Patienten konnte<br />
eine nachhaltige Verbesserung vieler Symptome<br />
und eine bessere Lebensqualität belegen.<br />
Wie sieht eine solche Therapie aus?<br />
Dr. Moosburner: Unsere bisherigen Erfahrungen<br />
haben uns gezeigt, dass es möglich ist, Long-<br />
Covid-Symptome mithilfe einer naturheilkundlichen<br />
Komplexbehandlung deutlich zu lindern.<br />
Dabei kombinieren wir verschiedene bewährte<br />
Verfahren aus der Naturheilkunde, die dann in<br />
hoher Therapiedichte angewendet werden. Durch<br />
diese Kombinationstherapie entstehen Synergieeffekte,<br />
die durch Einzelmaßnahmen so nicht zu<br />
erzielen sind. Hierfür stellen wir für jeden Patienten<br />
ein individuelles Behandlungskonzept<br />
zusammen, je nachdem, welche Symptome im<br />
Vordergrund stehen und in welcher Verfassung<br />
der Erkrankte ist. Beispielsweise müssen wir bei<br />
Patienten mit einer PEM besonders behutsam<br />
vorgehen: Diese Menschen sind oft so erschöpft,<br />
dass man zunächst nur in sehr kleinen therapeutischen<br />
Schritten vorgehen kann. Andere profitieren<br />
wiederum schon von Beginn ihres Aufenthalts<br />
von aktivierenden Verfahren, etwa von<br />
Atemübungen oder einer individuell an die Belastungsgrenze<br />
angepassten Bewegungstherapie.<br />
Welche Maßnahmen umfasst die naturheilkundliche<br />
Komplexbehandlung im Einzelnen?<br />
Dr. Moosburner: Das Spektrum ist breit gefächert<br />
und richtet sich nach den führenden Symptomen.<br />
Es reicht von der Kneippschen Hydro-/<br />
Thermotherapie bis hin zu komplementärmedizinischen<br />
Verfahren wie Neuraltherapie, Ernährungstherapie,<br />
Phytotherapie oder Entspannungsverfahren,<br />
um nur einige zu nennen. Eine<br />
wichtige Rolle bei Long Covid spielen reflektorisch<br />
wirksame Behandlungen wie die Fußreflexzonentherapie<br />
oder die Bindegewebsmassage,<br />
da hierdurch z. B. Einfluss auf das Nervensystem<br />
oder auch das Immunsystem genommen<br />
werden kann. Auch die reflektorische Atemtherapie<br />
spielt eine wichtige Rolle, gerade bei Patienten<br />
mit Störungen der Atemfunktion. Bei<br />
Long-Covid-Patienten findet sich nicht selten<br />
ein gestörter Atemfluss, der eine Belastungsintoleranz<br />
noch verstärken kann. Bei Muskel- und<br />
Gelenkschmerzen kommen hingegen häufig<br />
manuelle Techniken oder der dynamische Wirbelsäulenbasisausgleich<br />
zum Einsatz. Osteopathische<br />
Behandlungen sind ein weiterer Pfeiler<br />
der Therapie, gerade auch bei vorliegender Fatigue.<br />
Außerdem führen wir in unserer Klinik<br />
die moderate Ganzkörperhyperthermie, kurz<br />
mGKHT, durch.<br />
Wie funktioniert die moderate Ganzkörperhyperthermie?<br />
Dr. Moosburner: Bei diesem Verfahren wird<br />
die Körperkerntemperatur in den fieberähnlichen<br />
Bereich angehoben. Dies gelingt in einer<br />
Art Kabine durch Bestrahlung des, in seinem<br />
Zur Person<br />
Bett liegenden, Patienten mit wassergefiltertem<br />
Infrarot-A-Licht. Alternativ können auch Behandlungen<br />
mit sogenannten Überwärmungsbädern<br />
nach Schlenz durchgeführt werden. Wir<br />
können auf weit über 40 000 ambulante und stationäre<br />
Anwendungen seit Beginn dieses Jahrtausends<br />
zurückblicken. Körperkerntemperaturen<br />
von 40,5 Grad Celsius werden definitionsgemäß<br />
bei der moderaten Ganzkörperhyperthermie<br />
nicht überschritten. Eine Anwendung dauert<br />
etwa 150 Minuten und ist so intensiv, dass keine<br />
weiteren Anwendungen an diesem Tag stattfinden.<br />
Dabei werden zahlreiche Regulationsprozesse<br />
in Gang gesetzt, die vor allem das autonome<br />
Nervensystem und das Immunsystem betreffen.<br />
Es kommt außerdem zu einer ausgeprägten Stoffwechselsteigerung<br />
und zu einer tiefgreifenden<br />
Entspannung der gesamten Muskulatur. Viele<br />
Long-Covid-Patienten berichten von einer deutlichen<br />
Verbesserung ihrer Beschwerden.<br />
Wie ist die Prognose bei Long Covid?<br />
Dr. Moosburner: Bislang gibt es keine verlässlichen<br />
Daten zur Prognose von Long Covid. Aber<br />
es gibt Hinweise darauf, dass sich die Beschwerden<br />
bei vielen Betroffenen nach einigen Monaten<br />
wieder zurückbilden. Manchmal halten die<br />
Symptome auch länger als zwölf Monate an, wobei<br />
vor allem Beschwerden wie chronische Müdigkeit<br />
bzw. Fatigue, aber auch Muskel- und Gelenkschmerzen<br />
besonders hartnäckig zu sein<br />
scheinen.<br />
Dr. med. Michaela Moosburner<br />
Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie, Naturheilverfahren,<br />
Ernährungsmedizin und Homöopathie<br />
Stellvertretende Ärztliche Direktorin und Chefärztin<br />
Krankenhaus für Naturheilweisen<br />
Seybothstraße 65 | 81545 München<br />
Tel. 089 / 62505-0<br />
E-Mail: sekretariat@kfn-muc.de<br />
Nähere Infos:<br />
www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />
Das Buch<br />
zum Thema<br />
Dr. Michaela Moosburner<br />
Long Covid nachhaltig lindern<br />
Gräfe & Unzer Verlag, 160 S.<br />
ISBN-10: 3833888547<br />
ISBN-13: 978-3833888540<br />
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8 Diagnose & Therapie<br />
Gefürchtete Spätfolge eines chronisch erhöhten Blutzuckerspiegels<br />
Der diabetische Fuß<br />
Wichtig ist außerdem eine<br />
sorgfältige Fußpflege<br />
• Waschen Sie Ihre Füße täglich mit einer<br />
milden Seife. Fußbäder (nicht wärmer als<br />
37 °C) sollten nicht länger als drei bis fünf Minuten<br />
dauern.<br />
• Trocknen Sie die Füße und auch die Zehenzwischenräume<br />
nach jedem Waschen sorgfältig<br />
mit einem weichen Handtuch ab.<br />
• Cremen Sie die Haut der Füße nach jedem<br />
Waschen mit einer Fettcreme ein. Diese sollte<br />
möglichst keine allergieauslösenden Zusätze wie<br />
Parfüm oder Konservierungsstoffe enthalten.<br />
• Untersuchen Sie täglich Ihre Füße, besonders<br />
Fußsohlen und Zehenzwischenräume.<br />
Foto: © ochitophoto / 123rf.com<br />
Über einen langen Zeitraum zu hohe Blutzuckerwerte können die Nerven im Fuß schädigen<br />
und zu Durchblutungsstörungen führen. Deshalb kann eine Verletzung an den Füßen<br />
erst einmal unbemerkt bleiben und sich zu einer tiefen, großen Wunde entwickeln. Diese<br />
Wunde ist dann oft nur schwer behandelbar – es ist ein diabetischer Fuß entstanden.<br />
Von Sabine Jansen<br />
Füße von Diabetikern weisen oft deutliche<br />
Veränderungen der Verhornung und der<br />
Durchblutung auf. Häufig sind es zu enge Schuhe<br />
oder ein Steinchen im Schuh, wodurch sich<br />
am Ballen oder an der Sohle eine Druckstelle<br />
bildet. Die Folgen können schlecht heilende offene<br />
Stellen bzw. die Bildung von ausgeprägten<br />
Geschwüren und Absterben von Gewebe sein.<br />
Ein diabetischer Fuß zieht meist langwierige Behandlungsmaßnahmen<br />
nach sich – im Extremfall<br />
ist sogar eine Operation bis hin zu einer Amputation<br />
von Zehen oder dem ganzen Fuß erforderlich.<br />
Soweit muss es nicht kommen: Mit einer<br />
guten Blutzuckereinstellung, einer sorgfältigen<br />
Fußpflege und einer regelmäßigen Kontrolle der<br />
Füße kann man sich vor einem diabetischen Fuß<br />
schützen.<br />
Darauf sollten Sie achten<br />
Folgende Zeichen weisen möglicherweise auf<br />
eine Nervenschädigung und/oder auf eine<br />
Durchblutungsstörung hin: die Neigung zu<br />
Schwielen, Verhornungen, Einrissen, häufiger<br />
Nagelpilzbefall, Kribbeln, Ameisenlaufen,<br />
Taubheitsgefühl, Pelzigkeitsgefühl und andere<br />
Missempfindungen in den Beinen bzw. Füßen,<br />
Gangunsicherheit und das Gefühl, auf Watte zu<br />
gehen, brennende Schmerzen und Hitzegefühl,<br />
besonders in Ruhe und nachts, fehlendes bzw.<br />
stark eingeschränktes Schmerzempfinden bei<br />
Druck oder Verletzung, bläuliche Verfärbung<br />
von Zehen und Fußrändern, Wadenschmerzen<br />
oder Wadenkrämpfe beim Gehen, die sich<br />
bessern, wenn man stehen bleibt. Jedes dieser<br />
Symptome sollte zeitnah ärztlich abgeklärt werden.<br />
Aber auch wenn die Füße gesund zu sein<br />
scheinen, sollten sie alle drei Monate von einem<br />
Arzt inspiziert werden.<br />
Maßnahmen zur Vorbeugung<br />
Die wichtigste Maßnahme ist, auf eine konsequent<br />
gute Blutzuckereinstellung zu achten. Und<br />
ebenso sollten Blutdruck und Blutfettwerte im<br />
Normbereich liegen, gegebenenfalls mit Hilfe<br />
von Medikamenten. Wer raucht, sollte mit dem<br />
Rauchen aufhören. Vor allem für langjährige<br />
Raucherinnen und Raucher hat sich die Teilnahme<br />
an einem Anti-Rauch-Programm bewährt.<br />
• Lassen Sie Hühneraugen, Hornhautschwielen,<br />
Nagelpilz oder einen eingewachsenen Nagel<br />
unbedingt von einem geschulten Fußpfleger<br />
entfernen bzw. behandeln.<br />
• Bei Rötungen, Schwellungen, Blasen, Druckstellen<br />
und anderen krankhaften Veränderungen<br />
sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.<br />
• Um Fußverletzungen zu vermeiden, gehen<br />
Sie möglichst nicht barfuß. Auch im Schwimmbad<br />
oder in einem Hotel sollten Sie niemals ohne<br />
(Bade-)Schuhe laufen.<br />
• Tragen Sie grundsätzlich bequeme Schuhe aus<br />
Leder, die groß genug sind und nicht drücken.<br />
• Die Strümpfe sollten aus natürlichen Materialien<br />
(z. B. Baumwolle) bestehen, nicht zu eng<br />
sein und keine Nähte haben.<br />
• Setzen Sie Ihre Füße keiner großen Hitze aus.<br />
Hat sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein<br />
diabetischer Fuß entwickelt, stützt sich die Behandlung<br />
auf einer konsequenten Druckentlastung,<br />
einer umfassenden Wundpflege sowie auf<br />
die Infektbekämpfung durch einen erfahrenen<br />
Arzt. Orthopädische Maßschuhe, die individuell<br />
angepasst sind, helfen bei der Entlastung des<br />
Fußes; gegebenenfalls kann auch vorübergehend<br />
eine Gehstütze sinnvoll sein.<br />
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Diagnose & Therapie<br />
9<br />
Fotos: © Schuh- und Fuß-Forum<br />
Diabetes und<br />
Fußgesundheit:<br />
Hier ist man auch für anspruchsvolle<br />
Fälle gerüstet!<br />
Nicht nur ältere, sondern immer häufiger<br />
auch jüngere Menschen erkranken an Diabetes<br />
mellitus. Diese weitverbreitete Volkskrankheit<br />
geht mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel<br />
einher und kann zu Nervenschäden und/<br />
oder Gefäßverengungen führen. Kommt es an<br />
den Füßen der Patienten dann zu einer gestörten<br />
Schweißdrüsensekretion, kann die Haut austrocknen<br />
und einen Nährboden für Hautreizungen,<br />
Ekzeme und Pilzerkrankungen bilden. Ist<br />
an den Füßen eine ausgeprägte Hornhaut vorhanden,<br />
bleiben oftmals Hautrisse und Rhagaden<br />
nicht aus, die normalerweise sehr schmerzhaft<br />
sind. Liegt bei einem Diabetespatienten allerdings<br />
bereits eine stärkere Nervenschädigung<br />
(Polyneuropathie) vor, spürt der Betroffene die<br />
Läsionen nicht mehr. Es ist daher unbedingt ratsam,<br />
diabetische Füße frühzeitig professionell<br />
mit einer individuellen Druckentlastung zu versorgen<br />
und zielgerichtet zu behandeln. Nur so<br />
lassen sich eine Vielzahl von Beschwerden abmildern<br />
oder sogar gänzlich vermeiden.<br />
Verlässliche Versorgung<br />
diabetischer Füße<br />
Die Experten vom Schuh- und Fuß-Forum decken<br />
nicht nur ein breites Leistungsspektrum<br />
rund um den Bereich der Fußgesundheit ab,<br />
sondern verfügen auch über eine Zulassung<br />
Das Schuh- & Fuß-Forum hält in der Filiale in<br />
Poing eine vielfältige Auswahl an Therapieschuhen<br />
bereit, die Diabetespatienten maximalen<br />
Schutz vor Druckstellen bieten und ein<br />
bequemes Gehen fördern.<br />
für alle Krankenkassen. Aufgrund ihrer umfassenden<br />
Kenntnisse hinsichtlich der möglichen<br />
krankhaften Veränderungen an Füßen, wie sie<br />
beispielsweise durch ungeeignetes Schuhwerk<br />
und fehlerhafte Fußpflege hervorgerufen werden<br />
können, genießen die Spezialisten überdies<br />
das Vertrauen zahlreicher Hausärzte, Orthopäden,<br />
Diabetologen und Diabetes-Versorgungszentren.<br />
Die Schuh-Forum-Spezialisten versorgen Patienten<br />
aller Altersgruppen, wobei sie auch für<br />
schwerwiegend erkrankte Fälle ein umfangreiches<br />
Angebot an orthopädischen Hilfsmitteln<br />
im Portfolio haben. Etwa orthopädische Einlagen,<br />
die auf Basis modernster 3D-Messsysteme<br />
gefertigt werden, sowie Kompressionsstrümpfe<br />
in Rund- und Flachstrickausführung, wie sie<br />
beispielsweise Patienten benötigen, die unter<br />
einem Lymphödem oder chronisch-venöser<br />
Insuffizienz (CVI) leiden. Außerdem halten die<br />
hochqualifizierten Orthopädieschuhmachermeister<br />
zum Beispiel in der Filiale in Poing ein<br />
breites Angebot an geeignetem Schuhwerk für<br />
geschädigte und deformierte Füße bereit.<br />
Wundorthesen sind eine effektive Maßnahme<br />
zur gezielten Entlastung und<br />
beschleunigten Heilung bei fortgeschrittenen<br />
Fußläsionen (Druckulcus).<br />
Überdies legen die Schuh- und Fuß-Forum-<br />
Spezialisten großen Wert darauf, spezifische<br />
Hilfsmittel wie druckentlastende Diabetes-<br />
Fußbettungen selbst herzustellen. Zum Einsatz<br />
kommen dabei Hightech-Materialien<br />
wie spezielle Kunststoffe, Carbonfasern und<br />
hochwertiges chromfreies Leder. Die weichen<br />
und atmungsaktiven Materialien bieten Diabetikerfüßen<br />
größtmöglichen Komfort und helfen,<br />
das Risiko von Druckstellen und Hautirritationen<br />
bestmöglich zu reduzieren. Reichen<br />
die Diabetes-Fußbettungen nicht mehr aus,<br />
versorgen die Experten die Betroffenen auch<br />
mit ansprechenden Diabetestherapie- oder orthopädischen<br />
Maßschuhen. Ferner entlasten<br />
die Schuh- und Fuß-Forum-Experten schlecht<br />
heilende Druckgeschwüre (Ulzerationen) an<br />
der Fußsohle oder an den Zehen mit maßgefertigten<br />
Orthesen und sorgen dadurch für eine<br />
schnellere Wundheilung. Diabetiker erhalten<br />
in den Schuh- und Fuß-Forum-Filialen zudem<br />
eine podologische Versorgung ihrer Füße als<br />
sinnvolle und wichtige Ergänzung auch per<br />
Heilmittelverordnung.<br />
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10 Diagnose & Therapie<br />
Universitäres Aortenzentrum des LMU Klinikums<br />
Hochleistungsmedizin,<br />
um Leben zu retten<br />
Das Universitäre Aortenzentrum des LMU Klinikums unter der Leitung des Gefäßchirurgen<br />
Professor Dr. Nikolaos Tsilimparis und des Herzchirurgen Professor Dr.<br />
Maximilian Pichlmaier gehört zu den führenden Zentren Europas: Jährlich werden<br />
hier über 600 operative Eingriffe bei Patientinnen und Patienten mit Aortenerkrankungen<br />
durchgeführt. Zudem bietet das Aortenzentrum spezielle Sprechstunden an.<br />
Eine hochmoderne Infrastruktur, die Anwendung modernster Diagnostik, innovative<br />
Operationsverfahren und die interdisziplinäre Expertise gewährleisten eine State of<br />
the Art-Therapie auf höchstem Niveau.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Illu oben rechts: © vampy1 / 123rf.com<br />
Herr Professor Tsilimparis, weshalb sollten<br />
sich Patienten mit einer Aortenerkrankung<br />
möglichst in einem Aortenzentrum behandeln<br />
lassen?<br />
Professor Tsilimparis: Bei fast allen Aortenerkrankungen<br />
handelt es sich um sehr komplexe<br />
Krankheitsbilder, die potenziell lebensbedrohlich<br />
sind und die meist nur mithilfe von chirurgischen<br />
Eingriffen erfolgreich behoben werden<br />
können. Dementsprechend sind eine differenzierte<br />
Diagnostik, eine genaue Risikoeinschätzung<br />
und eine individuell darauf abgestimmte<br />
Therapieentscheidung unverzichtbar, um jedem<br />
einzelnen Patienten die optimale Behandlung zukommen<br />
zu lassen. Dies setzt die Expertise eines<br />
hochspezialisierten Ärzteteams voraus, das mit<br />
allen diagnostischen Methoden sowie mit sämtlichen<br />
zur Verfügung stehenden klassischen und<br />
modernen OP-Techniken bestens vertraut ist …<br />
Professor Pichlmaier: … Dies gilt umso mehr, da<br />
heute einige Erkrankungen der Aorta mit minimal-invasiven<br />
oder sogenannten Hybridtechniken<br />
auch bei älteren Patienten sehr gut behandelt<br />
werden können – in einem Aortenzentrum<br />
gehören diese besonders anspruchsvollen Verfahren<br />
neben den klassischen Methoden zu den<br />
Routineeingriffen. Außerdem ist nur in einem<br />
Aortenzentrum eine reibungslose Zusammenarbeit<br />
zwischen den verschiedenen medizinischen<br />
Fachrichtungen gewährleistet. Diese interdisziplinäre<br />
Ausrichtung ist schon allein deshalb unverzichtbar,<br />
weil bei einer Aortenerkrankung immer<br />
auch die von der Hauptschlagader durchbluteten<br />
Organe berücksichtigt werden müssen.<br />
Welche Fachdisziplinen sind unter dem Dach<br />
des Aortenzentrums vereint?<br />
Professor Pichlmaier: Im Aortenzentrum arbeiten<br />
Herzchirurgie und Gefäßchirurgie Hand in<br />
Hand und in enger Abstimmung mit der Kardiologie,<br />
Angiologie und Radiologie. Je nachdem,<br />
welcher Abschnitt der Aorta betroffen ist<br />
und – damit einhergehend – welche Organsysteme<br />
in das Krankheitsgeschehen direkt oder indirekt<br />
involviert sind, werden weitere Fachärzte,<br />
so z. B. aus der Gynäkologie/Geburtshilfe, Neurologie<br />
und Gastroenterologie für die Therapieentscheidung<br />
hinzugezogen. Auch Experten der<br />
Humangenetik sind Teil des Teams, etwa wenn<br />
der Verdacht besteht, dass die Aortenerkrankung<br />
als Folge einer systemischen Bindegewebsschwäche<br />
aufgrund eines Gendefekts entstanden ist.<br />
Eine Aortenerkrankung muss oft chirurgisch<br />
behandelt werden. Wie gehen Sie vor?<br />
Professor Tsilimparis: Meist geht es darum, ein<br />
geschädigtes Segment durch eine Aortenprothese<br />
zu stabilisieren, zu umgehen oder zu ersetzen.<br />
Dabei stützt sich die Aortenchirurgie auf drei<br />
Säulen: auf endovaskuläre Verfahren, bei denen<br />
eine Gefäßstütze – eine Stentprothese – über einen<br />
speziellen Katheter in den Leistengefäßen<br />
von innen in die Hauptschlagader eingebracht<br />
wird, auf offen-chirurgische Verfahren, bei denen<br />
die Prothese an die Aorta als Ersatz vor und<br />
hinter der Erweiterung angenäht wird, und auf<br />
Hybrid-Operationen, bei denen die Methoden<br />
der endovaskulären und offen-chirurgischen<br />
Therapie miteinander kombiniert werden. Welche<br />
davon im Einzelfall den größtmöglichen Behandlungserfolg<br />
verspricht, wird im Aortenzentrum<br />
in interdisziplinären Fallbesprechungen für<br />
jeden Patienten individuell festgelegt.<br />
Wann ist die Herzchirurgie und wann die Gefäßchirurgie<br />
gefragt?<br />
Professor Pichlmaier: Grob gesagt, ist die Herzchirurgie<br />
für den Teil der Aorta zuständig, der als<br />
»aufsteigende Aorta« mit der Aortenklappe aus<br />
der linken Herzkammer entspringt und dann im<br />
Bogen durch den Brustkorb, dem Aortenbogen,<br />
verläuft. Der als »absteigende Aorta« bezeichnete<br />
Aortenabschnitt ist heutzutage eher die Domäne<br />
der Gefäßchirurgie: Sie verläuft durch den<br />
gesamten Brust- und Bauchraum, bis sie sich im<br />
Beckenbereich in die beiden großen Beinarterien<br />
aufteilt. Aber natürlich kommt es häufig vor, dass<br />
die Therapiestrategie nach einem gemeinsamen<br />
Vorgehen von Herzchirurgie und Gefäßchirurgie<br />
verlangt – je nach genauer Lokalisation und<br />
Ausdehnung der Aortenerkrankung.<br />
Wo liegen die größten Unterschiede?<br />
Professor Pichlmaier: Operationen der aufsteigenden<br />
Aorta und des Aortenbogens werden<br />
unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine<br />
durchgeführt: Sie übernimmt den Kreislauf<br />
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Diagnose & Therapie<br />
11<br />
des Patienten und stellt so eine ausreichende<br />
Durchblutung sicher, während der Blutfluss<br />
durch die Aorta unterbrochen ist. So ist gewährleistet,<br />
dass vor allem das Gehirn während<br />
des Eingriffs weiter mit sauerstoffreichem Blut<br />
versorgt wird. Doch auch das Herz muss bei<br />
diesen sehr komplexen herznahen Operationen<br />
besonders geschützt werden. Deshalb kann es<br />
sein, dass es mithilfe der Kardioplegie vorübergehend<br />
in eine Art Winterschlaf versetzt wird.<br />
Eine solche Maßnahme ist z. B. bei einer längeren<br />
Operation am Aortenbogen notwendig.<br />
Bei Eingriffen an der Bauchaorta ist der Einsatz<br />
einer Herz-Lungen-Maschine meist nicht<br />
nötig, denn die Bauchorgane, die Nieren oder<br />
auch die Beinarterien reagieren weniger empfindlich<br />
auf eine Unterbrechung des Blutflusses<br />
als Gehirn und Herz. Bei Erkrankungen, die<br />
die absteigende Aorta im Brustkorb betreffen,<br />
kann heutzutage eine offene Operation mit<br />
Herz-Lungen-Maschine zwar oft vermieden<br />
und einen Stent oder eine Gefäßprothese auf<br />
endovaskulärem bzw. auf minimal-invasivem<br />
Weg eingesetzt werden. Aber im Einzelfall<br />
muss man im Team entscheiden, was für den<br />
Patienten am geeignetsten ist.<br />
Das Aneurysma der Bauchaorta ist die häufigste<br />
Aortenerkrankung. Wie wird behandelt?<br />
Professor Tsilimparis: Bei der konventionellen<br />
Operation wird der ausgesackte Gefäßabschnitt<br />
über einen Bauchschnitt mittels einer Kunststoffprothese<br />
ersetzt. Der mehrstündige Eingriff<br />
ist zwar fast immer erfolgreich, doch für den<br />
Patienten mit einer hohen Belastung verbunden;<br />
zudem kann die Erholungsphase einige Wochen<br />
dauern. Eine schonendere Vorgehensweise ist<br />
die endovaskuläre Therapie mit einer Stentprothese.<br />
Auch sie besteht aus Kunststoff und<br />
ist von einem Drahtgeflecht zur Stabilisierung<br />
umgeben; eingesetzt wird sie minimal-invasiv<br />
mithilfe eines Führungsdrahts über die Leistenarterie.<br />
Dieser Eingriff dauert wesentlich kürzer<br />
als die offene Operation. Auch die Erfolgsquote<br />
der endovaskulären Therapie liegt bei nahezu<br />
100 Prozent. Allerdings erfordern Stentprothesen<br />
eine lebenslange Nachsorge ...<br />
Professor Pichlmaier: … Auch das deutlich<br />
seltenere, aber schwerwiegende thorakoabdominale<br />
Aortenaneurysma, bei dem die krankhafte<br />
Erweiterung bereits im Aortenabschnitt<br />
des Brustraums beginnt und bis ins viszerale<br />
Segment zieht, lässt sich, wie bereits gesagt, inzwischen<br />
endovaskulär mithilfe von speziellen<br />
Stentprothesen ausschalten. Manchmal bietet es<br />
sich bei diesem Krankheitsbild auch an, eine endovaskuläre<br />
Aortenreparatur mit einem offenchirurgischen<br />
Verfahren in einem Hybrid-Eingriff<br />
zu kombinieren. Derart komplexe Eingriffe<br />
setzen jedoch voraus, dass die Operateure sehr<br />
erfahren sind und sollten daher grundsätzlich<br />
in einem spezialisierten Zentrum erfolgen. Voraussetzung<br />
dafür, dass diese weniger invasiven<br />
Methoden dem einen oder anderen Patienten<br />
zugute kommen können ist natürlich, dass die<br />
Ärzte im Aortenzentrum die klassischen Methoden<br />
zur offenen Behandlung eines solchen<br />
Befundes beherrschen und im Zweifel diese gesicherte<br />
Methode auch sicher anbieten können.<br />
Hier arbeiten dann Herzchirurgen und Gefäßchirurgen<br />
tatsächlich gemeinsam mit Einsatz<br />
der Herz-Lungen-Maschine in einer Operation.<br />
Kann auch der Aortenbogen von einer Gefäßprothese<br />
ersetzt werden?<br />
Professor Pichlmaier: Der Aortenbogen kann<br />
sowohl teilweise als auch vollständig ersetzt<br />
werden, je nachdem, ob der Aortenbogen selbst<br />
ausgetauscht werden oder ob er eröffnet werden<br />
muss, damit z. B. eine Aortenprothese als Ersatz<br />
der aufsteigenden Aorta angenäht werden kann.<br />
Bei Eingriffen im Bereich des Aortenbogens, die<br />
den absteigenden Teil der Aorta mit betreffen,<br />
ist oft ein stufenweises Vorgehen mit einer späteren,<br />
zweiten Operation notwendig, die dann<br />
aber auch oft endovaskulär, also minimal-invasiv<br />
durchgeführt werden kann. Der vollständige Ersatz<br />
des Aortenbogens durch eine Gefäßprothese<br />
gehört nach wie vor zu den anspruchsvollsten<br />
und komplexesten Eingriffen der Herzchirurgie.<br />
Ein Grund ist die spezielle Anatomie, denn aus<br />
diesem Teil der Aorta entspringen die Arterien,<br />
die neben den Armen auch das Gehirn versorgen.<br />
Da der Aortenbogen nur eröffnet werden kann,<br />
wenn der Blutfluss zu diesen Arterien kurzzeitig<br />
gestoppt wird, sind während des Eingriffs verschiedene<br />
Protektionsverfahren zum Schutz des<br />
Gehirns vor einem Durchblutungsmangel notwendig.<br />
Zudem müssen die Arterien mit der neuen<br />
Aortenprothese verbunden werden. Hierfür<br />
stehen uns verschiedene Techniken sowie spezielle<br />
Prothesen, z. B. sogenannte »Vier-Finger-Pro-<br />
Zu den Personen<br />
thesen«, zur Verfügung, aber auch Methoden, mit<br />
denen diese Verbindungen in Hybridtechnik mittels<br />
Stents hergestellt werden können.<br />
Das Team des Aortenzentrums engagiert sich<br />
auch in der Forschung. Welche Forschungsschwerpunkte<br />
stehen derzeit im Vordergrund?<br />
Professor Tsilimparis: Das Verständnis für die<br />
Entstehungsmechanismen von Aortenerkrankungen<br />
hat sich in den letzten Jahren grundlegend<br />
gewandelt. Heute wissen wir, dass die Aorta<br />
ein Organ mit einer komplexen biomechanischen<br />
Struktur ist. Wir erforschen die Entstehung<br />
und den Verlauf von Erkrankungen der<br />
Aorta, und zwar von der zellulären Ebene bis<br />
hin zu ihrer biomechanischen Belastbarkeit. Zudem<br />
beschäftigen wir uns mit den genetischen<br />
Grundlagen von Erkrankungen der Hauptschlagader:<br />
Immer häufiger werden genetische<br />
Veränderungen im Erbgut identifiziert, die die<br />
Entstehung von Aortenerkrankungen begünstigen.<br />
Unser Ziel ist es, dieses neue Wissen eines<br />
Tages für eine individualisierte Behandlung zu<br />
nutzen ...<br />
Professor Pichlmaier: … Ein weiterer wichtiger<br />
Forschungsschwerpunkt liegt in der Verbesserung<br />
der Patientensicherheit durch stetige Weiterentwicklung<br />
und Innovation der operativen<br />
und interventionellen Therapieverfahren sowie<br />
der verwendeten Medizintechnik. Die Entwicklung<br />
von Prothesen, die Eingriffe schneller<br />
und sicherer machen, aber auch die Eigenschaften<br />
der natürlichen Aorta im Sinne von<br />
Bioverträglichkeit im Körper und biomechanischen<br />
Eigenschaften – also z. B. die Elastizität<br />
besser nachbilden – stehen hier derzeit ganz im<br />
Vordergrund.<br />
Professor Dr. Nikolaos Tsilimparis<br />
Direktor der Abteilung für Gefäßchirurgie und<br />
Leiter des Universitären Aortenzentrums des LMU Klinikums<br />
Campus Großhadern | Marchioninistraße 15 | 81377 München<br />
Tel. 089 / 4400-76510<br />
Campus Innenstadt | Pettenkoferstraße 8a | 80336 München<br />
Tel.: 089/4400-53601<br />
www.lmu-klinikum.de/gefaess-chirurgie<br />
Professor Dr. Maximilian Pichlmaier<br />
Stellvertretender Direktor der Herzchirurgischen Klinik und<br />
Leiter des Universitären Aortenzentrums des LMU Klinikums<br />
Campus Großhadern | Marchioninistraße 15 | 81377 München<br />
Tel. 089 / 4400-72951 (Sekretariat)<br />
www.lmu-klinikum.de/herzchirurgie<br />
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12 Diagnose & Therapie<br />
Endoprothetik<br />
»Sofern die Indikation stimmt,<br />
spricht Vieles für einen<br />
Simultaneingriff!«<br />
In Deutschland bieten nur wenige Kliniken einen beidseitigen Hüft- oder Kniegelenkersatz<br />
in einem Behandlungsschritt an. »Dabei ist ein solcher Simultaneingriff dank innovativer<br />
Operationstechniken und wenig belastender Anästhesieverfahren heute in vielen Fällen<br />
problemlos möglich – eine entsprechende Indikation und ein gutes Allgemeinbefinden<br />
des Patienten vorausgesetzt«, sagt der renommierte Chefarzt der Klinik für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie am Krankenhaus Barmherzige Brüder München Prof. Dr. Johannes<br />
Beckmann.<br />
oder einer anderen schwerwiegenden Erkrankung,<br />
raten wir von einer beidseitigen OP ab.<br />
Gleiches gilt für Patientinnen und Patienten, die<br />
älter als 85 Jahre sind.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Herr Prof. Beckmann, was sind die häufigsten<br />
Gründe für einen operativen Hüft- oder Kniegelenkersatz?<br />
Prof. Beckmann: Der häufigste Grund ist ein hoher<br />
Leidensdruck infolge anhaltender Schmerzen<br />
und Bewegungseinschränkungen. Ursache<br />
ist in vielen Fällen eine fortgeschrittene Arthrose,<br />
bei der im Gelenk Knochen auf Knochen<br />
reibt, weil die schützende Knorpelschicht zerrieben<br />
ist – ein Zustand, der starke Schmerzen<br />
hervorruft. In diesem Stadium greift eine konservative<br />
Behandlung meist nicht mehr, um<br />
die Beschwerden zufriedenstellend zu lindern.<br />
Dann kann eine Knie- oder Hüftendoprothese<br />
dem Patienten bei der Wiedererlangung einer<br />
besseren Lebensqualität wertvolle Dienste leisten.<br />
Entscheidend für den Behandlungserfolg ist<br />
jedoch, für die Implantation der Endoprothese<br />
eine Klinik mit Erfahrung und Kompetenz zu<br />
wählen.<br />
Bei fast 20 Prozent der Patienten sind beide<br />
Seiten von einem schmerzhaften Hüft- oder<br />
Kniegelenkverschleiß betroffen – aber nur<br />
selten werden sie zeitgleich in einer OP durch<br />
zwei Endoprothesen ersetzt. Woran liegt das?<br />
Prof. Beckmann: Anders als etwa in den USA<br />
oder Kanada, wo sehr häufig bilateral operiert<br />
wird, war es hierzulande tatsächlich lange Zeit<br />
üblich, erst das eine und einige Zeit später das<br />
andere geschädigte Gelenk durch eine Endoprothese<br />
zu ersetzen. Dank der Errungenschaften<br />
der modernen Endoprothetik sind die Risiken<br />
und die Belastungen für den Patienten heute jedoch<br />
sehr viel geringer als noch vor einigen Jahren.<br />
Modernste muskel- bzw. gewebeschonende<br />
Operationsmethoden, bewährte Prothesensysteme<br />
für alle Formen und Eventualitäten und –<br />
nicht zu vergessen – das Fast-Track-Konzept für<br />
eine schnellere Genesung haben wesentlich dazu<br />
beigetragen, dass wir den Betroffenen heute in<br />
vielen Fällen bedenkenlos zu einem beidseitigen<br />
Ersatz ihrer Knie- oder Hüftgelenke raten.<br />
Ich selbst habe allein in den ersten drei Monaten<br />
dieses Jahres schon mehr als 20 Simultaneingriffe<br />
durchgeführt – und die Patientinnen und Patienten<br />
waren alle sehr zufrieden.<br />
Welche Vorteile hat eine beidseitige Knie- oder<br />
Hüftgelenksoperation?<br />
Prof. Beckmann: Tatsächlich zeichnet sich ein simultanes<br />
Vorgehen durch eine ganze Reihe von<br />
Vorteilen aus – denn es handelt sich ja nur um<br />
einen Eingriff. Das bedeutet: nur ein Krankenhausaufenthalt,<br />
nur einmal Vollnarkose, nur<br />
einmal das Operationsrisiko und nur eine Rehabilitationsphase.<br />
Gerade viele ältere Betroffene<br />
mit stark einschränkenden Beschwerden beidseits<br />
profitieren davon, wenn ihnen eine zweite<br />
Operation und zwei Mal Reha erspart bleiben.<br />
Muss man sich auf eine längere Reha<br />
einstellen?<br />
Prof. Beckmann: Die Phase der Rehabilitation<br />
nach einer beidseitigen Gelenkersatz-OP ist<br />
kaum länger als wenn nur ein Gelenk ausgetauscht<br />
wurde. Man sollte sich aber darauf einstellen,<br />
dass die ersten Tage bis Wochen nach<br />
dem Eingriff härter und anstrengender sind als<br />
nach einer einseitigen Operation. Mithilfe eines<br />
guten Schmerzmanagements, gezielter Mobilisierungsmaßnahmen<br />
und anderer Maßnahmen<br />
des Fast-Track-Konzepts fühlen sich die Patienten<br />
jedoch oft rasch wieder besser.<br />
Gibt es auch Patienten, für die ein Simultaneingriff<br />
nicht geeignet ist?<br />
Prof. Beckmann: Patientinnen oder Patienten<br />
mit einer gravierenden Vorerkrankung, z.B. am<br />
Herzen, einem schlecht eingestellten Diabetes<br />
Manchmal ist ein Gelenk schlimmer betroffen<br />
als das andere. Macht es dann Sinn, vorsichtshalber<br />
gleich beide Gelenke zu ersetzen?<br />
Prof. Beckmann: Von einem prophylaktischen<br />
Gelenkersatz rate ich grundsätzlich ab. Auch<br />
wenn ein neues Knie- oder Hüftgelenk dem Patienten<br />
bei der Wiedererlangung einer besseren<br />
Lebensqualität wertvolle Dienste leisten kann<br />
und der Ersatz eines Knie- oder Hüftgelenks<br />
heutzutage zu den zuverlässigsten Operationen<br />
überhaupt gehört, sollte ein solcher Eingriff<br />
immer gut überlegt sein. Dies gilt umso mehr,<br />
wenn ein Gelenk eigentlich noch in einem guten<br />
Zustand ist und gut auf konservative Behandlungsmaßnahmen<br />
anspricht.<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. Johannes Beckmann<br />
ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie des<br />
Krankenhauses Barmherzige<br />
Brüder München. In der Klinik,<br />
die zu den größten orthopädischen<br />
Kliniken Deutschlands<br />
gehört, werden jährlich mehr als<br />
die Hälfte der 4 700 stationären<br />
Patienten im zertifizierten Endoprothetikzentrum<br />
der Maximalversorgung (EPZmax) behandelt. Damit<br />
ist das Krankenhaus Barmherzige Brüder führend in<br />
München.<br />
Prof. Beckmann verfügt über eine ausgewiesene Expertise<br />
für Endoprothetik und ist in Fachkreisen international<br />
anerkannt. Unter anderem ist er aktives Mitglied<br />
in den Präsidien der großen renommierten Fachgesellschaften<br />
wie der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik<br />
(AE), der Deutschen Kniegesellschaft (DKG) und<br />
der European Knee Gesellschaft (EKS) und wirkt an der<br />
Überarbeitung der Leitlinien, etwa zur Gonarthrose,<br />
mit. Außerdem hält Prof. Beckmann an der Universität<br />
Regensburg regelmäßig Vorlesungen und Seminare.<br />
Bislang hat er weit über 100 Studien und Journalbeiträge<br />
in nationalen und internationalen medizinischen<br />
Fachzeitschriften veröffentlicht.<br />
Nähere Infos:<br />
www.barmherzige-muenchen.de<br />
Foto und Grafik:Krankenhaus Barmherzige Brüder München<br />
Foto oben: lipik / 123rf.com<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Morton Neurom<br />
Wenn jeder Schritt<br />
Schmerzen bereitet<br />
Foto und Grafik:Krankenhaus Barmherzige Brüder München<br />
Foto oben: lipik / 123rf.com<br />
Ein schmerzender Nervenknoten<br />
im Mittelfußbereich betrifft vor<br />
allem Frauen – und er kann jeden<br />
Schritt zur Qual werden lassen. Die<br />
gute Nachricht: Eine kleine chirurgische<br />
Intervention kann helfen.<br />
»Der Eingriff ist unkompliziert und<br />
zieht in der Regel nur eine kurze Erholungszeit<br />
nach sich«, erklärt der<br />
Münchner Fußspezialist Dr. Steffen<br />
Zenta vom MVZ im Helios und<br />
Leiter des HFZ Hand- und Fußzentrums<br />
München.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Einschießende elektrisierende oder krampfartige<br />
Schmerzen im Mittelfuß sind eine häufige<br />
Begleiterscheinung des Morton Neuroms.<br />
Oft hilft es zunächst, die Schuhe auszuziehen<br />
oder die Füße zu massieren. Früher oder später<br />
meldet sich die Schmerzsymptomatik jedoch<br />
mit Wucht zurück: Im Extremfall löst nun jeder<br />
Schritt messerstichartige oder stromschlagähnliche<br />
Schmerzen aus, die bis in die (Innenseiten<br />
der) Zehen und/oder in den Unterschenkel ausstrahlen.<br />
Auch Missempfindungen im Bereich<br />
der Zehen können auftreten – zugleich ein typisches<br />
Anzeichen für die Beteiligung von Nerven.<br />
Das Morton Neurom tritt vor allem bei Frauen<br />
mittleren Alters auf – bei 20 Prozent der Patientinnen<br />
sind beide Füße erkrankt. »Laut offiziellen<br />
Schätzungen sind hierzulande etwa<br />
400 000 Frauen betroffen. Aber die Dunkelziffer<br />
ist deutlich höher«, berichtet Fußspezialist Dr.<br />
Zenta. Dabei genügt bereits der einfache Griff<br />
einer erfahrenen Hand, um der Erkrankung auf<br />
die Spur zu kommen: »Kann der Schmerz durch<br />
Druck mit dem Daumen oder Finger im Mittelfußbereich<br />
ausgelöst werden, ist dies bereits wegweisend<br />
für den weiteren Untersuchungsgang«.<br />
Mechanische Überlastung<br />
Ausgangspunkt ist eine chronisch-mechanische<br />
Reizung durch eine Kompression der feinen<br />
Nervenäste, die zwischen den Köpfchen der<br />
Mittelfußknochen verlaufen. »Eine solche Kom-<br />
pression entsteht zum Beispiel, wenn der Vorfuß<br />
immer wieder von den Seiten her zusammengedrückt<br />
wird, etwa wenn zu enge Schuhe getragen<br />
werden«, erklärt Dr. Zenta. Aber auch durch<br />
krankhafte Veränderungen wie ein Spreizfuß<br />
und ein Hallux valgus oder durch Übergewicht<br />
sind die Füße einer andauernden Fehlbelastung<br />
ausgesetzt. Oft liegt gleichzeitig eine Bindegewebsschwäche<br />
oder eine geschwächte Fußmuskulatur<br />
vor.<br />
Knotige Verdickung duch Dauerreizung<br />
Immer dann, wenn Nerven einer Dauerreizung<br />
ausgesetzt sind, besteht die Gefahr, dass sie entzünden,<br />
anschwellen und dadurch in Raumnot<br />
geraten. Durch die Einengung gerät der betroffene<br />
Nerv noch mehr unter Druck – und das<br />
Krankheitsgeschehen wird weiter anheizt. Dieser<br />
Vorgang geht auch einem Morton Neurom<br />
voraus: Am Ende hat sich dann zwischen der<br />
dritten und vierten, gelegentlich auch zwischen<br />
der zweiten und dritten Zehe eine knotige Verdickung<br />
gebildet, die nun ihrerseits den Platzmangel<br />
weiter verstärkt.<br />
Ein Morton Neurom kann nur wenige Millimeter<br />
groß sein, es kann aber auch die Größe einer<br />
Erbse annehmen. Dennoch lassen sich selbst<br />
ausgeprägtere Verdickungen nicht immer zweifelsfrei<br />
durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall<br />
und Kernspintomographie erkennen. Um<br />
ganz sicher zu sein, wird deshalb zusätzlich ein<br />
örtliches Betäubungsmittel ins Schmerzgebiet<br />
gespritzt. »Liegt ein Morton Neurom vor, verschwindet<br />
der Schmerz praktisch sofort«, sagt<br />
Dr. Zenta.<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Steffen Zenta praktiziert im MVZ im Helios München<br />
und behandelt sämtliche Erkrankungen und Fehlstellungen des Fußes.<br />
Zu seinen chirurgischen Schwerpunkten gehören z. B. gelenkerhaltende<br />
Operationen bei Hallux valgus und anderen Vorfußerkrankungen,<br />
die operative Hammer- und Krallenzehkorrektur sowie die<br />
endoprothetische Versorgung des Großzehengrund- und des Sprunggelenks.<br />
Außerdem ist Dr. Zenta Gründer des Hand- und Fußzentrum München (HFZ).<br />
Nähere Infos:<br />
www.mvz-im-helios.de<br />
www.hfz-muenchen.de<br />
Verschlimmerung durch falsche Einlagen<br />
Bis die Diagnose steht, wird jedoch oft erst einmal<br />
in Eigenregie versucht, die Schmerzen mit<br />
Einlagen in den Griff zu bekommen. Aber:<br />
Nicht selten werden die Schmerzen dadurch sogar<br />
heftiger: »Dann passen die Einlagen nicht<br />
richtig und drücken womöglich direkt auf den<br />
Schmerzpunkt«, erklärt Dr. Zenta. Umso wichtiger<br />
sei es, die Einlagen individuell anpassen zu<br />
lassen, damit die Schmerzregion gezielt entlastet<br />
werde: »Hier kann auch eine elektronische Fußdruckmessung<br />
wertvolle Dienste leisten«. Zugleich<br />
gelte es, konsequent auf enge, spitze Schuhe<br />
zu verzichten: »Die Schuhe sollten weit, die<br />
Sohlen weich sein«.<br />
Fakt ist jedoch auch: Um wieder dauerhaft beschwerdefrei<br />
zu werden, hilft langfristig meist<br />
nur ein operativer Eingriff. Therapie der Wahl<br />
ist die vollständige Entfernung des Nervenknotens:<br />
Diese Vorgehensweise schneidet in Studien<br />
deutlich besser ab als die chirurgische Nervendekompression,<br />
bei der der betroffene Nerv zur<br />
Druckentlastung nur freigelegt wird.<br />
Um ein Morton Neurom zu entfernen, erfolgt<br />
der Zugang heute üblicherweise über den Fußrücken,<br />
hierfür ist lediglich ein Minischnitt von<br />
etwa zwei Zentimetern notwendig. Der Vorteil:<br />
»Durch den Zugang von oben bleibt die Fußsohle,<br />
die das gesamte Körpergewicht trägt, intakt.<br />
Dadurch können die Patienten praktisch sofort<br />
wieder gehen«, erklärt Dr. Zenta. Dennoch sollte<br />
man in den ersten drei Wochen nach der Operation<br />
mit der Belastung vorsichtig sein und einen<br />
Spezialschuh zur Schonung des Fußes tragen,<br />
rät der Fußspezialist.<br />
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14 Diagnose & Therapie<br />
Lidstraffung<br />
Wie müde Augen<br />
wieder munter werden<br />
Natürlich lässt sich das Altern nicht aufhalten.<br />
Aber wir müssen uns auch nicht<br />
damit abfinden, dass wir älter aussehen<br />
als wir sind. Bereits ein kleiner Eingriff<br />
kann genügen – und schon sehen wir<br />
wieder jünger, strahlender und ausgeruhter<br />
aus. »Gerade eine Lidstraffung<br />
gehört zu den besonders risikoarmen<br />
Eingriffen der Gesichtsverjüngung«,<br />
betont der Münchner Facharzt für Plastisch-Ästhetische<br />
Chirurgie Dr. Hans-<br />
Hermann Wörl im Gespräch mit <strong>TOPFIT</strong>.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Herr Dr. Wörl, hängende Oberlider,<br />
faltige Unterlider oder ausgeprägte<br />
Tränensäcke lassen uns älter erscheinen<br />
als wir sind. Kann eine Lidstraffung<br />
Abhilfe schaffen?<br />
Dr. Wörl: Auf jeden Fall: Je offener der Blick, desto<br />
frischer, jünger und vitaler wirken wir. Die<br />
Haut ist um die Augen sehr dünn und zart, weshalb<br />
sich an ihr der Alterungsprozess besonders<br />
schnell bemerkbar macht. Vor allem die Haut<br />
der Oberlider neigt relativ früh dazu abzusinken,<br />
mit dem unerwünschten Begleiteffekt, dass<br />
die Augen optisch verkleinert werden und müde<br />
wirken. Sind die Oberlider stark erschlafft, kann<br />
dies sogar eine Einengung des Gesichtsfelds zur<br />
Folge haben. Oder der Hautüberhang des Oberlids<br />
drückt auf die Augen. Man zieht dann oft unwillkürlich<br />
die Stirn nach oben, um den Augen<br />
Entlastung zu verschaffen – mit dem Effekt, dass<br />
sich zusätzlich ausgeprägte Querfalten auf der<br />
Stirn bilden. Hier kann eine Lidkorrektur Abhilfe<br />
schaffen.<br />
Decken sich die Möglichkeiten der<br />
Lidstraffung mit den Erwartungen<br />
Ihrer Patienten?<br />
Dr. Wörl: Eine Patientin hat einmal gesagt: ‚Ich<br />
möchte nicht anders oder schöner aussehen. Ich<br />
möchte nur wieder mich selbst sehen, wenn ich in<br />
den Spiegel schaue: mit wachen Augen und dem<br />
lebhaften Gesichtsausdruck, der immer typisch<br />
für mich war.‘ Ich denke, diesen Wunsch teilen<br />
viele, die sich für eine Lidstraffung entscheiden:<br />
Gesicht und Augen wieder ein erholtes, lebendiges<br />
Aussehen zu verleihen, ohne dass sich die Augen<br />
oder das Erscheinungsbild verändern.<br />
Wie gehen Sie vor?<br />
Dr. Wörl: Bei einer Lidstraffung wird durch feine<br />
Schnitte überschüssige Haut und häufig auch<br />
überschüssiges Fettgewebe entfernt, mitunter<br />
wird gleichzeitig Muskelgewebe gestrafft. Sichtbare<br />
Narben vermeiden wir, indem die Einschnitte,<br />
die mit sehr feinen Nähten verschlossen<br />
werden, in den Hautfalten »verborgen« sind.<br />
Werden Schlupflider durch eine Gewebeerschlaffung<br />
im Stirnbereich verursacht, kann der<br />
Eingriff mit einem Stirn- und Augenbrauenlifting<br />
kombiniert werden.<br />
Ist es möglich, dass sich durch eine<br />
Lidkorrektur die Augenform<br />
verändert?<br />
Dr. Wörl: Nein! Eine Vorgehensweise »nach Standard«<br />
gibt es allerdings nicht: Da die Augenregion<br />
von zentraler Bedeutung für unseren Gesichtsausdruck<br />
ist, muss für ein optimales Ergebnis<br />
auch jede einzelne Behandlung individuell<br />
geplant bzw. umgesetzt werden. Hierfür ist eine<br />
genaue Analyse der altersbedingten anatomi-<br />
schen Veränderungen, aber auch eine sorgfältige<br />
Planung des gewünschten Korrekturergebnisses<br />
unerlässlich.<br />
Sie führen pro Jahr mehr als 200<br />
Lidkorrekturen durch. Wie zufrieden<br />
sind Ihre Patientinnen und<br />
Patienten?<br />
Dr. Wörl: Sie sind sogar sehr zufrieden – auch,<br />
weil sich der gewünschte verjüngende Effekt<br />
praktisch sofort einstellt. Hinzu kommt, dass gerade<br />
Oberlidstraffungen im Allgemeinen mit einem<br />
besonders niedrigen Risiko für Komplikationen<br />
verbunden und die Belastungen durch den<br />
Eingriff eher gering sind.<br />
Lässt sich mit einer Unterlidstraffung<br />
ein ähnlich gutes Ergebnis erzielen?<br />
Dr. Wörl: Auf jeden Fall. Wichtig zu wissen ist jedoch,<br />
dass eine Unterlidstraffung bzw. ein Entfernen<br />
von Tränensäcken ein sehr viel komplexerer<br />
Eingriff ist als eine Oberlidstraffung. Dieser<br />
Eingriff setzt langjährige Erfahrung auch in der<br />
rekonstruktiven Chirurgie voraus und gehört daher<br />
unbedingt in erfahrene Hände. Gleichwohl<br />
ist die Unterlidstraffung ebenfalls eine beliebte<br />
Methode zur optischen Verjüngung. Im Übrigen<br />
wünschen sich immer häufiger auch Männer<br />
eine Lidstraffung oder Beseitigung von Tränensäcken,<br />
damit ihr Blick wacher und offener wirkt.<br />
Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert<br />
gemeinsam mit Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie<br />
& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche<br />
Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen<br />
nach massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugung bei Lipöde men, chirurgische Behandlung<br />
des Lymphödems) und der Ästhetischen Chirurgie. Dazu gehören alle (nicht-)operativen<br />
Maßnahmen zur Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung,<br />
Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung, Bodycontouring / Bodylift,<br />
Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung.<br />
Nähere Infos: www.widenmayer16.de<br />
Bildnachweis (oben): © kyolshin / 123rf.com<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Radfahren<br />
Fit werden im Sattel<br />
Bildnachweis (oben): © kyolshin / 123rf.com<br />
Wer täglich Rad fährt, der weiß es sowieso:<br />
Radfahren ist ein hervorragendes Fitnesstraining.<br />
»Radeln ist auch die ideale Lösung,<br />
wenn ältere Menschen oder untrainierte<br />
Wiedereinsteiger Sport machen möchten«,<br />
sagt der Münchner Orthopäde Dr. Heribert<br />
Konvalin vom MVZ im Helios.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Radfahren ist gut für die Gesundheit: Herz<br />
und Kreislauf werden gestärkt, niedriger<br />
Blutdruck wird stabilisiert und ein zu hoher gesenkt.<br />
Durch die aufrechte oder auch gestreckte<br />
Sitzposition weitet sich der Brustkorb, wodurch<br />
die Atmung vertieft wird. Die gesteigerte Sauerstoffaufnahme<br />
ist ein sprichwörtlicher Jungbrunnen:<br />
Durch Training kann die Sauerstoff-<br />
Aufnahmefähigkeit des Körpers um zehn bis<br />
20 Prozent verbessert werden. Ebenso wird der<br />
Stoffwechsel angeregt und das Immunsysem<br />
wird gestärkt.<br />
Aus Sicht des Orthopäden außerdem ganz wichtig:<br />
Radfahren wirkt sich positiv auf den Halteapparat<br />
und die Gelenke aus. »Vor allem die Beine<br />
werden trainiert, ohne übermäßig belastet zu<br />
werden, denn das Gewicht des Radfahrers ruht<br />
ja zum größten Teil auf dem Sattel. So kann regelmäßiges<br />
Radfahren nicht nur Kniegelenksproblemen<br />
vorbeugen, sondern es profitieren<br />
auch Menschen, bei denen das Knie bereits ein<br />
Schwachpunkt ist«, sagt Dr. Konvalin.<br />
Wer sich ein neues Rad zulegt, muss allerdings<br />
unbedingt darauf achten, dass Rahmenhöhe,<br />
Lenker- und Satteleinstellung an Körpergröße<br />
und Oberkörperlänge anpasst sind. Die Wahl<br />
des richtigen Sattels kann eine Herausforderung<br />
sein. Wichtig: Ein schmerzendes Gesäß nach den<br />
ersten Touren ist kein Zeichen für falsches Sitzen<br />
oder einen unpassenden Sattel, sondern eine Frage<br />
der Gewöhnung. Erfahrene Radfahrer erleben<br />
das jedes <strong>Frühjahr</strong> aufs Neue. Allerdings sollten<br />
bei regelmäßigem Fahren die Schmerzen schnell<br />
verschwinden. Hier hilft eine gute Beratung.<br />
Das Interview zum Thema<br />
Herr Dr. Konvalin, was sollten untrainierte Menschen<br />
zu Beginn des Radfahrens beachten?<br />
Dr. Konvalin: Wichtig ist, mit kleinen Etappen zu<br />
starten und Dauer und Geschwindigkeit langsam<br />
zu steigern. Dabei gilt: Fahren Sie nur so schnell,<br />
dass Sie einen Satz mittlerer Länge ohne Atemnot<br />
sprechen können. Optimal ist eine Dauer von<br />
einer halben bis zu einer Stunde – und das zu Beginn<br />
zwei- bis dreimal die Woche. Man sollte sich<br />
nach einer solchen Einheit leicht und angenehmwohlig<br />
ermüdet, aber nicht erschöpft fühlen.<br />
Worauf sollte man bei der Ausrüstung achten?<br />
Dr. Konvalin: Zur Sicherheit gehören unbedingt<br />
ein Helm und geeignetes Schuhwerk. Absätze<br />
oder rutschige Sohlen haben auf dem Rad nichts<br />
zu suchen. Spezielle Radschuhe haben eine steife<br />
Sohle für eine noch direktere Kraftübertragung.<br />
Moutainbiker sollten sich einen Rückenprotektor<br />
zulegen. Die Bekleidung sollte nicht einengend<br />
sein und vor allem an kälteren Tagen vor<br />
Fahrtwind und Auskühlung schützen. Sinnvoll<br />
ist auch eine Radhose mit Polsterung, um Gesäß<br />
und Genitalbereich zu schützen. Sportunterwäsche<br />
aus Funktionsfasern hilft, die Feuchtigkeit<br />
schnell vom Körper wegzuleiten.<br />
Wie lassen sich Rückenschmerzen vorbeugen?<br />
Dr. Konvalin: Zunächst sollte man sich sein Rad<br />
genauer anschauen: Passt es zur Anatomie des<br />
Körpers? Welche Sitzposition habe ich? Ideal ist<br />
eine fast aufrechte Haltung (etwa um 15 Grad geneigt).<br />
Wenn dann noch die Sattelstütze gefedert<br />
und der Weg nicht allzu holprig ist, kann dem<br />
Rücken eigentlich nicht viel passieren.<br />
Was kann man gegen Nackenschmerzen tun?<br />
Dr. Konvalin: Beschwerden im Nacken sind bei<br />
einer sitzenden Sportart wie dem Radfahren gar<br />
nicht so selten. Dann ist es wichtig, die Sitzposition<br />
einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.<br />
Passt z. B. die Rahmengröße Ihres Fahrrads<br />
nicht genau? Sitzt der Lenker zu tief oder sind<br />
die Lenkergriffe unter ergonomischen Gesichtspunkten<br />
unpassend? Dies können bereits Gründe<br />
für eine Fehlbelastung der Nackenmuskulatur<br />
sein, die dann schmerzhaft verspannt. Zudem ist<br />
es auch hier ratsam, Sitzposition und Oberkörperhaltung<br />
zu überprüfen. Generell sollte man<br />
darauf achten, beim Fahren keinen Rundrücken<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Heribert Konvalin ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,<br />
Sport medizin, spezielle Schmerztherapie und Physikalische Medizin und<br />
praktiziert im MVZ im Helios. Zu seinen Leistungsschwerpunkten gehören<br />
die Behandlung von Kniegelenkserkrankungen sowie Schultererkrankungen,<br />
aber auch Ellbogen- und Sprunggelenkarthroskopie, arthroskopische<br />
Kreuzband operationen, Fußchirurgie, regenerative Knorpeltherapie zur<br />
Behandlung von Arthrose sowie interven tionelle Schmerztherapie einschließlich<br />
minimal-invasiver Wirbelsäulenoperationen.<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
zu machen. Wenn eigentlich alles passt und man<br />
trotzdem Nackenschmerzen hat, sollte man sich<br />
an einen Orthopäden wenden – auch um ein behandlungsbedürftiges<br />
Problem im Bereich der<br />
Halswirbelsäule auszuschließen.<br />
Manchmal treten Probleme im Knie auf …<br />
Dr. Konvalin: … das ist richtig. Diese Gefahr besteht<br />
vor allem dann, wenn man den Kniegelenken<br />
zu viel zugemutet hat. Aber auch eine falsche<br />
Sitzposition oder unregelmäßige Belastungen wie<br />
ausgedehnte Fahrten im bergigen Gelände und<br />
lange Pausen dazwischen wirken sich ungünstig<br />
aus. Ein häufiges Problem ist eine Reizung im Bereich<br />
der Kniescheibe. Von dieser Reizung kann<br />
z. B. die Quadrizepssehne, die die Kniescheibe<br />
mit der Oberschenkelstreckmuskulatur verbindet,<br />
oder auch die Patellasehne, die von der Kniescheibe<br />
zum Unterschenkel führt, betroffen sein.<br />
Dazu muss man wissen: Sehnen, Knorpel und<br />
Gelenke passen sich wesentlich langsamer an<br />
eine Belastung an als Muskeln. Dadurch kann es<br />
schnell zu einer Überlastungsreaktion kommen.<br />
Um die Reizung zum Abklingen zu bringen, ist<br />
es wichtig, so lange zu pausieren, bis man wieder<br />
beschwerdefrei ist. Außerdem empfiehlt sich ein<br />
gezieltes Training der Beinmuskulatur. Bessern<br />
sich die Beschwerden nicht, sollte man einen Orthopäden<br />
aufsuchen.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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16 Diagnose & Therapie<br />
Mit einem Piecks purzeln die Pfunde –<br />
oder doch nicht?<br />
Tesla-Eigentümer Elon Musk hat mit dem<br />
eigentlich zur Diabetesbehandlung entwickelten<br />
Präparat Wegovy sichtbar abgenommen,<br />
ebenso Hollywood-Sternchen Kim<br />
Kardashian. Die Versprechungen erscheinen<br />
unglaublich: Mit nur einer Spritze pro Woche<br />
soll ein Verlust bis zu 15 Prozent des Körpergewichts<br />
möglich sein. Handelt es sich um einen<br />
vorübergehenden Hype oder erleichtern<br />
die Spritzen das Abnehmen wirklich?<br />
Von Alexander Friedrich<br />
Kennen Sie Novo Nordisk? Im September<br />
2023 war der dänische Pharmahersteller<br />
kurzzeitig das wertvollste Unternehmen Europas.<br />
Der Börsenwert stieg auf 421 Milliarden US-<br />
Dollar, der Aktienkurs nahm allein im August<br />
2023 um 20 Prozent zu. Novo Nordisks Börsenwert<br />
übertraf damit sogar das gesamte dänische<br />
Bruttoinlandsprodukt. Grund für diese rasante<br />
Entwicklung waren nicht die Insuline oder Medikamente<br />
zur Behandlung von Hämophilie, die<br />
der Arzneimittelhersteller seit Jahrzehnten auf<br />
den Markt bringt. Sondern: Studien haben nachgewiesen,<br />
dass übergewichtige Menschen innerhalb<br />
von etwa 18 Monaten mit dem von Novo<br />
Nordisk entwickelten Medikament Ozempic<br />
zehn bis 15 Prozent des Körpergewichts verlieren.<br />
Gleiches gilt für die höher dosierte Variante<br />
Wegovy des skandinavischen Medizinriesen, die<br />
sich explizit an stark übergewichtige Menschen<br />
mit einem BMI über 30 wendet, die zudem unter<br />
Begleiterkrankungen leiden.<br />
Gehören damit schweißtreibende Einheiten im<br />
Fitnessstudio, Bewegung an der frischen Luft<br />
und eine Ernährungsumstellung der Vergangenheit<br />
an? Reicht es, sich einfach einmal pro<br />
Woche eine Spritze zu setzen und schon purzeln<br />
die Pfunde wie von Zauberhand?<br />
Semaglutid –<br />
ein Wirkstoff, mehrere Effekte<br />
Den Medikamenten Ozempic und Wegovy liegt<br />
der gleiche Wirkstoff zugrunde: Semaglutid.<br />
Ursprünglich wurde Semaglutid zur Behandlung<br />
eines Diabetes vom Typ 2 entwickelt. Bei<br />
Typ-2-Diabetikern reicht das Insulin, das der<br />
Körper herstellt, nicht mehr aus.<br />
Betroffen sind oft Menschen im fortgeschrittenen<br />
Alter, die häufig auch übergewichtig sind.<br />
Semaglutid fördert zum einen die Freisetzung<br />
von Insulin durch die Bauchspeicheldrüse. wodurch<br />
der Blutzuckerspiegel sinkt. Zum anderen<br />
ahmt Semaglutid die Wirkung des Darmhormons<br />
Glucagon-like Peptide-1, kurz GLP-1,<br />
nach. GLP-1 sorgt dafür, dass das Sättigungsgefühl<br />
im Gehirn früher einsetzt und den Appetit<br />
dämpft. Außerdem verzögert es die Entleerung<br />
des Magens. Positiver Effekt dieser<br />
Fotos: oben:© sifotography / 123rf.com; re.: © andriano / 123rf.com<br />
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Diagnose & Therapie<br />
17<br />
Fotos: oben:© sifotography / 123rf.com; re.: © andriano / 123rf.com<br />
Der Markt boomt!<br />
Derzeit erobern weitere, ebenfalls<br />
ursprünglich für Typ-2-Diabetiker<br />
entwickelte Wirkstoffe den Markt<br />
als ergänzende Maßnahme zur Gewichtskontrolle:<br />
Liraglutid (Saxenda®),<br />
Dulaglutid (Trulicity®) und<br />
Tirzepatid (Mounjaro®). Während<br />
Dulaglutid, Liraglutid und Semaglutid<br />
in ihren Wirkweisen sehr<br />
ähnlich sind, ahmt Tirzepatid nicht<br />
nur die Wirkung des GLP-1-Botenstoffs<br />
nach, sondern auch die eines<br />
zweiten Darmhormons, des Glukoseabhängigen<br />
Insulinotropen<br />
Peptids (GIP). Dadurch scheint der<br />
Abnehmeffekt noch stärker auszufallen:<br />
In Tests waren es gut 21 verlorene<br />
Kilogramm in 18 Monaten –<br />
das entsprach etwa 26 Prozent des<br />
Körpergewichts.<br />
verschiedenen Wirkungen ist eine merkliche<br />
Gewichtsreduktion.<br />
Langzeitwirkung unklar<br />
Ob Ozempic und Wegovy in der längeren Anwendung<br />
negative Folgeerscheinungen nach<br />
sich ziehen können, ist bisher nicht klar, denn es<br />
fehlt an Langzeitstudien. Bekannt ist aber, dass<br />
die Medikamente unangenehme Nebenwirkungen<br />
haben können. Bauchkrämpfe, Übelkeit,<br />
Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung werden<br />
ebenso beobachtet wie die Gefahr von Bauchspeicheldrüsenentzündungen<br />
oder die Bildung<br />
von Gallensteinen. Die amerikanische Arzneimittelbehörde<br />
FDA berichtet darüber hinaus,<br />
dass Ozempic das Risiko für die Entstehung von<br />
Schilddrüsenkrebs erhöht. Bei manchen Patienten<br />
treten diese Nebenwirkungen nur am Anfang<br />
der Einnahme auf, andere beobachten sie<br />
während der gesamten Behandlung.<br />
In den USA haben mehrere Anwender eine<br />
Sammelklage gegen Novo Nordisk eingereicht.<br />
Die Betroffenen geben an, dass sie nach der Einnahme<br />
von Ozempic oder Wegovy eine Magenlähmung<br />
erlitten hätten, die lebensgefährlich<br />
sein kann. Außerdem soll nach den Berichten<br />
ein vermehrter Ausfall von Zähnen mit der Einnahme<br />
der Medikamente in Verbindung stehen.<br />
Es bleibt abzuwarten, wie die amerikanischen<br />
Gerichte über die eingereichten Sammelklagen<br />
entscheiden werden.<br />
Revolution der Gewichtsabnahme<br />
oder ungerechtfertigter Hype?<br />
Richtig ist, dass semaglutidbasierte Medikamente<br />
eine Gewichtsabnahme tatsächlich fördern,<br />
der Verlust von zehn bis 15 Prozent des Körpergewichts<br />
ist durchaus beachtenswert. Erwähnenswert<br />
ist jedoch, dass Studien diese Erfolge<br />
bislang nur in Verbindung mit sportlicher Betätigung<br />
und einer Umstellung der Ernährung<br />
beobachtet haben. Außerdem gibt es einen gravierenden<br />
Nachteil: Setzt man die Spritzen ab,<br />
nimmt man wieder zu. Nachhaltig ist die Gewichtsabnahme<br />
mit den vermeintlichen Wundermedikamenten<br />
also nicht. Daraus nun den<br />
Schluss zu ziehen, das Medikament dann eben<br />
dauerhaft anzuwenden, ist aus Sicht der amerikanischen<br />
Arzneimittelbehörde FDA keine gute<br />
Idee. Sie warnt nämlich davor, dass die langfristige<br />
Nutzung ein erhöhtes Krebsrisiko birgt.<br />
Ungute Folge der Verwendung als<br />
Lifestyle-Produkt<br />
Und auch noch wegen eines weiteren unguten<br />
Effekts sollte man ins Nachdenken kommen.<br />
Ozempic ist seit 2018 als Diabetesmedikament<br />
in Europa zugelassen. Seit 2022 hat Wegovy die<br />
EU-Zulassung zur Behandlung übergewichtiger<br />
Menschen mit Begleiterkrankungen. Das höher<br />
dosierte Wegovy ist in Deutschland deutlich<br />
teurer zu haben als das weniger stark konzentrierte<br />
Ozempic, weshalb Ärzte häufiger das eigentliche<br />
Diabetesmedikament verschreiben.<br />
Novo Nordisk kommt mit der Produktion nicht<br />
hinterher, dies führt bei Ozempic zu Lieferengpässen.<br />
Die problematische Folge: Das Medikament<br />
fehlt nun auch denen, die es zur Behandlung<br />
ihres Diabetes dringend benötigen.<br />
Anstrengender, aber nachhaltiger<br />
abnehmen:<br />
Mehr Bewegung, weniger essen<br />
Wegovy und Ozempic können die Initialzündung<br />
zu einer dauerhaften Gewichtsreduktion<br />
sein und den Start erleichtern. Nach wie vor<br />
unübertroffen ist aber der seit langem bekannte<br />
und bewährte Weg: Nachhaltig nimmt man<br />
am besten ab, wenn man seine Ernährung hin<br />
zu einer fett- und kohlenhydratarmen Ernäh-<br />
Keine Kassenleistung<br />
• Gedacht ist die Abnehmspritze<br />
für Erwachsene mit einem Body-<br />
Mass-Index (BMI) ab 30 (Adipositas)<br />
oder ab 27 (Übergewicht) mit<br />
mindestens einer gewichtsbedingten<br />
Begleiterkrankung wie Diabetes<br />
Typ 2 oder Bluthochdruck.<br />
• Die Spritze ist rezeptpflichtig.<br />
• Die Spritze zum Abnehmen lässt<br />
sich wie die Fertigpens anwenden,<br />
die Diabetikerinnen und Diabetiker<br />
sich einfach selbst unter die<br />
Haut spritzen können: am Bauch,<br />
Oberschenkel oder Oberarm.<br />
• Empfohlen wird eine Injektion<br />
einmal pro Woche.<br />
• Wer die Spritze nur zum Abnehmen<br />
einsetzt, muss mit Kosten von<br />
bis zu 400 Euro im Monat rechnen<br />
– sie werden von den gesetzlichen<br />
Krankenkassen nicht erstattet.<br />
rung mit viel Gemüse, Fisch und ungesättigten<br />
Fettsäuren umstellt. Während der Abnehmphase<br />
ist es unabdingbar, ein Kaloriendefizit<br />
zu erreichen. Man nimmt also weniger Kalorien<br />
zu sich, als man verbraucht. Im Idealfall<br />
schafft man dies durch regelmäßige sportliche<br />
Betätigung, beispielsweise zwei- bis dreimal<br />
pro Woche mäßiger Ausdauersport, den man<br />
mit moderatem Muskelaufbau kombiniert.<br />
Durch den Muskelaufbau steigt der Grundumsatz<br />
des Körpers, weil Muskeln im Ruhezustand<br />
mehr Energie verbrauchen. Mit der<br />
Zeit fällt die Bewegung leichter und macht sogar<br />
Spaß, die Gewichtsabnahme wird dadurch<br />
leichter. Wenn man aber, vor allem am Anfang<br />
der Gewichtsabnahme, am inneren Schweinehund<br />
nicht vorbeikommt, kann der Wirkstoff<br />
Semaglutid den Einstieg erleichtern – nach einer<br />
gründlichen Risikoabwägung, gemeinsam<br />
mit einem Arzt.<br />
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Foto: © Mario Ohibsky / Pixabay<br />
18 Fitness<br />
Eine Sportart für jede Altersgruppe<br />
Nordic Walking<br />
Nordic Walking ist ein Klassiker<br />
unter den Ausdauersportarten.<br />
Das schnelle Gehen mit Stöcken<br />
steigert die Fettverbrennung im<br />
Körper, ist gleichzeitig schonend<br />
für die Gelenke und ein Training<br />
für den ganzen Körper. Worauf Sie<br />
achten müssen, um richtig durchzustarten<br />
und was Sie benötigen,<br />
erfahren Sie in unserem Abnehm-<br />
Special Nordic Walking.<br />
Von Alexander Friedrich<br />
Bestimmt haben Sie sie im Park schon mal<br />
gesehen: Menschen, die etwas schnelleren<br />
Schrittes mit zwei Stöcken in den Händen ihre<br />
Runden drehen. Eines sticht dabei sofort ins<br />
Auge: Nordic Walking ist eine Sportart für jedes<br />
Alter und für jede Konstitution. Die betagte<br />
Dame ist ebenso flott unterwegs wie der junge<br />
Mann mit ein paar Pfunden zu viel auf den<br />
Hüften. Dies ist der Vorteil von Nordic Walking:<br />
Man kann ohne große Vorbereitung sofort los-<br />
Outdoor<br />
laufen und die Intensität des Trainings auf den<br />
eigenen Trainingszustand abstimmen. Wer etwas<br />
fitter ist, mehr Kalorien verbrennen oder<br />
einfach mehr ins Schwitzen kommen will, geht<br />
einfach etwas schneller. Wer gerade erst mit dem<br />
Walken beginnt oder erst Kondition aufbauen<br />
will, lässt es etwas gemütlicher angehen.<br />
Gute Sportschuhe, zwei Stöcke und<br />
los geht’s!<br />
Wie bei jeder Sportart kommt es auf eine gute<br />
Ausrüstung an, für Nordic Walking braucht's<br />
dafür aber nicht viel. Sehr wichtig sind qualitativ<br />
hochwertige Sportschuhe. Gerade Menschen<br />
mit Übergewicht sollten darauf achten, gut passende<br />
und dämpfende Turnschuhe bei den Walkingeinheiten<br />
zu tragen, denn so werden die<br />
Gelenke nicht überbeansprucht. Um aus dem<br />
schnellen Spaziergang ein Ganzkörper-Workout<br />
zu machen, sind außerdem Nordic-Walking-<br />
Stöcke nötig. Gute und stabile Stöcke gibt es<br />
bereits für rund 20 Euro. Dabei ist die richtige<br />
Länge der Stöcke für einen optimalen Trainingserfolg<br />
entscheidend. Als grobe Faustregel sollte<br />
sich das obere Ende des Stocks, wenn man ihn<br />
senkrecht in der Hand vor den Körper hält, ungefähr<br />
auf Höhe des Bauchnabels befinden. We-<br />
nige Zentimeter darüber macht nichts, nur unter<br />
dem Bauchnabel sollte das Stockende nicht<br />
sein, denn dann ist er zu kurz. Man kann die optimale<br />
Stocklänge aber auch anders berechnen:<br />
Die eigene Körpergröße multipliziert mit 0,66<br />
ergibt die ideale Länge. Ein 1,75 Meter großer<br />
Mann benötigt demnach zwei etwa 116 Zentimeter<br />
lange Stöcke. Wie so oft geht aber auch bei<br />
der Auswahl der Nordic-Walking-Stöcke probieren<br />
über studieren. Am besten testen Sie vor<br />
dem Kauf verschiedene Längen in einem Sportgeschäft<br />
und nehmen die Stöcke, mit denen Sie<br />
sich am Wohlsten fühlen.<br />
Hoher Kalorienverbrauch<br />
Durch die Bewegung von Armen und Beinen<br />
wird der gesamte Körper schonend trainiert. Je<br />
nach Gewicht, Schnelligkeit und Steigung können<br />
bei einer Walkingstunde 400 bis 600 Kalorien<br />
pro Stunde verbrannt werden. Doch nicht<br />
nur zur Fettverbrennung ist Nordic Walking<br />
ideal, auch zum Muskelaufbau ist die Sportart<br />
geeignet. Während man beim normalen Walken<br />
nur rund 40 Prozent der Muskeln beansprucht,<br />
sind es beim Walken mit Stöcken ca. 90 Prozent<br />
aller im Körper befindlichen Muskeln. Deshalb<br />
steigt auch der Energieverbrauch. Jedoch sollte<br />
man nicht den Fehler begehen, es zu gemütlich<br />
angehen zu lassen. Um tatsächlich in die Fettverbrennung<br />
zu kommen und abzunehmen,<br />
sollte man schon zügig gehen. Für Anfänger<br />
sind 100 bis 120 Schritte pro Minute ein guter<br />
Richtwert, Fortgeschrittene können gern bis zu<br />
130 Schritten in der Minute zurücklegen. Wichtig<br />
ist auch die Herzfrequenz. Um effektiv abzunehmen,<br />
sollte der Belastungspuls zwischen 60<br />
und maximal 85 Prozent liegen. Die Berechnung<br />
der Herzfrequenz lässt sich zur Orientierung so<br />
berechnen: Männer 220 abzüglich Lebensalter,<br />
Frauen 226 minus Lebensalter. Dies sind 100<br />
Prozent der Belastungsgrenze. Natürlich muss<br />
man bei dieser Standardformel immer die individuellen<br />
Gegebenheiten berücksichtigen!<br />
Wer richtig durchstarten und optimal im Fettverbrennungsmodus<br />
trainieren will, kann technische<br />
Unterstützung zu Hilfe nehmen. Eine<br />
Pulsuhr zeigt den aktuellen Herzschlag an, viele<br />
Modelle haben auch oft einen Schrittzähler integriert.<br />
So weiß man bei der Nordic-Walking-<br />
Einheit immer, ob das Tempo gerade passt oder<br />
man doch etwas schneller gehen sollte.<br />
Ob allein oder in der Gruppe –<br />
walken Sie Ihren Kilos davon!<br />
Manche treiben gern allein Sport, andere mögen<br />
es lieber, in der Gruppe unterwegs zu sein. Für<br />
beide Vorlieben ist Nordic Walking die richtige<br />
Bewegungsart. Wer der Gruppe den Vorzug<br />
gibt, sollte aber darauf achten, dass das Trainingsniveau<br />
bei allen annähernd gleich ist; ist<br />
man schneller oder langsamer als der Rest der<br />
Gruppe, kann man rasch den Spaß verlieren.<br />
Foto: © stylephotographs / 123rf.com<br />
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Indoor<br />
Fitness<br />
19<br />
Aerobic, Yoga oder RückenFit:<br />
Mit Kursen zu weniger Gewicht<br />
Mittlerweile bieten nahezu alle Fitnessstudios<br />
verschiedene Kurse an – sei es als Videokurse,<br />
bei denen der Trainer die Übungen aufgezeichnet<br />
hat und auf einem großen Bildschirm vormacht.<br />
Oder sei es, dass der Trainer im Kursraum<br />
vor Ort ist und die Übungen gemeinsam<br />
mit der Gruppe durchführt. Der Vorteil der<br />
zweiten Variante liegt auf der Hand: Vor Ort<br />
kann der Trainer eingreifen, etwa wenn die<br />
Übungen falsch ausgeführt werden. Welche Kurse<br />
man besucht, ist natürlich jedem selbst überlassen.<br />
Um abzunehmen, bieten sich z.B. Aqua<br />
Fit oder Zumbakurse an.<br />
Foto: © stylephotographs / 123rf.com<br />
Kampf den Kilos<br />
im Fitnessstudio<br />
Geht es um das Thema Abnehmen, kann das Fitnessstudio das Mittel der Wahl sein. Nirgendwo<br />
sonst ist die Vielfalt der Trainingsgeräte und damit die Auswahl größer. Ob Cardio,<br />
Kraft oder Beweglichkeit – im Fitnessstudio kann man ein passgenaues Training finden.<br />
Von Alexander Friedrich<br />
Bevor man eigenmächtig lostrainiert, sollte<br />
ein Arzt konsultiert werden, gerade wenn<br />
man vorerkrankt oder untrainiert ist. Ihr Arzt<br />
kann gemeinsam mit Ihnen festlegen, welche<br />
Übungseinheiten in welcher Intensität Sie machen<br />
können und welche eher ungünstig für Sie<br />
sind. Viele Fitnessstudios bieten zudem Geräteeinweisungen<br />
durch erfahrene Trainer an. Dieses<br />
Angebot sollte man unbedingt wahrnehmen!<br />
Die Trainer zeigen, wie man Übungen<br />
richtig durchführt – auch um das Verletzungsrisiko<br />
zu minimieren und den Trainingserfolg<br />
zu maximieren.<br />
Laufband, Ergometer oder doch lieber<br />
Crosstrainer?<br />
Ob Radfahren, Bergauf gehen auf dem Laufband<br />
oder mit Armen und Beinen auf dem<br />
Crosstrainer schwingen – im Bereich des Ausdauersports<br />
findet jeder das, was am besten<br />
zu ihm passt. Dabei können Trainingsdauer<br />
und -intensität individuell auf die eigenen Bedürfnisse<br />
abgestimmt werden. Anders als der<br />
Ergometer zu Hause, der in der Ecke vor sich<br />
hin staubt oder als Kleiderständer dient, sind<br />
die Geräte in Fitnessstudios hochmodern. Auf<br />
dem Laufband kann man beispielsweise Intervalltraining<br />
einstellen, das heißt Tempo und<br />
Steigung variieren automatisch. Oft haben die<br />
Geräte einen Bildschirm, so dass man während<br />
des Trainings fernsehen kann, oder es wird eine<br />
Wanderung durch die Natur simuliert. Gibt<br />
man vorher das Gewicht ein und nutzt die integrierte<br />
Pulsmessung, berechnen die Geräte die<br />
verbrauchten Kalorien. Man weiß also jederzeit,<br />
wieviel man schon erreicht hat oder noch schaffen<br />
sollte.<br />
Mit Gewichten zu weniger Gewicht<br />
Cardiotraining ist ein wichtiger Baustein zur<br />
Gewichtsreduktion. Unterstützen kann man<br />
den Effekt, wenn man das Ausdauertraining<br />
mit Muskeltraining kombiniert. Dabei bietet<br />
das Stemmen von Gewichten mehrere Vorteile:<br />
Durch den Muskelaufbau steigt der Grundumsatz<br />
des Körpers. Wer mehr Muskeln hat, verbrennt<br />
im Ruhezustand mehr Kalorien – man<br />
nimmt ab. Zudem stabilisieren trainierte Muskeln<br />
die Gelenke, die Bewegung fällt leichter.<br />
Muskeln können in Fitnessstudios auf verschiedene<br />
Weise trainiert werden. Neben Lang- und<br />
Kurzhanteln bieten sich insbesondere Kraftgeräte<br />
an, mit denen einzelne Körperpartien gezielt<br />
trainiert werden können. Wer viel auf dem<br />
Laufband bergauf geht, kann mit der Beinpresse<br />
gezielt die Oberschenkelmuskulatur trainieren,<br />
um das Cardiotraining zu unterstützen. Probleme<br />
im unteren Rückenbereich können ebenso<br />
gezielt durch Kraftgeräte gelindert werden<br />
wie der Aufbau der Bauchmuskeln. Auch beim<br />
Krafttraining an Geräten gilt: Lassen Sie sich<br />
unbedingt beraten und zeigen, wie die Übungen<br />
richtig ausgeführt werden!<br />
Den Kilos davonschwimmen<br />
Insbesondere Premium-Fitnessstudios bieten<br />
neben Crosstrainer, Beinpresse & Co. Schwimmbäder<br />
und Saunabereiche. Wer also lieber Bahnen<br />
im Wasser ziehen will, um Gewicht zu<br />
verlieren, ist hier an der richtigen Adresse. Die<br />
Vorteile des Schwimmens zur Gewichtsabnahme<br />
sind unbestritten: Selbst sehr hohes Körpergewicht<br />
ist keine Kontrainidkation, weil die<br />
Gelenke beim Schwimmen nicht belastet werden.<br />
Außerdem kann man das Tempo gut an<br />
den eigenen Trainingszustand anpassen. Einige<br />
Studios bieten auch spezielle Abnehmkurse im<br />
Wasser an.<br />
Hat man sein Trainingspensum absolviert, kann<br />
man in der Sauna entspannen, sein Immunsystem<br />
stärken oder sich fit für die nächste Trainingseinheit<br />
machen: Ob finnische Sauna oder<br />
(türkisches) Dampfbad – manche Fitnessstudios<br />
bieten richtige Wellnessbereiche.<br />
Damit es nicht heißt:<br />
Und jährlich grüßt das Murmeltier …<br />
Der Jahreswechsel ist für Betreiber von Fitnessstudios<br />
die beste Zeit. Die Neuanmeldungen<br />
schießen in die Höhe, denn man ist voll motiviert,<br />
endlich mal etwas für sich zu tun und<br />
Gewicht abzunehmen. Oft sind die Fitnessstudios<br />
in den ersten Wochen des Jahres mehr als<br />
gut ausgelastet, denn die Neujahrsvorsätze sind<br />
noch frisch. Bereits Anfang Februar lässt der<br />
Andrang dann spürbar nach: Nun werden die<br />
guten Vorsätze doch nicht mehr so verfolgt, wie<br />
man sich vorgenommen hatte. Damit Sie nicht<br />
in diese Falle tappen, sondern am Ball bleiben:<br />
• Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, denken Sie<br />
Schritt für Schritt. Sie wollen zehn Kilo abnehmen?<br />
Setzen Sie sich ein Zwischenziel, beispielsweise<br />
zwei Kilo Gewichtsverlust in den ersten<br />
vier Wochen. Haben Sie dieses erreicht, freuen<br />
Sie sich über Ihren erreichten Erfolg! Es ist besser,<br />
kleinere Ziele zu setzen und so die Motivation<br />
hochzuhalten, als vorzeitig aufzugeben, weil<br />
das große Ziel unerreichbar erscheint.<br />
• Belohnen Sie sich: Passt die alte Hose wieder<br />
besser, weil die Wage zwei Kilo weniger anzeigt?<br />
Tragen Sie sie voller Stolz, denn Sie haben es sich<br />
hart erarbeitet! Oder gönnen Sie sich ein neues<br />
Kleidungsstück in einer kleineren Größe.<br />
• Überfordern Sie sich nicht: Gerade am Anfang<br />
nimmt man sich viel vor, manchmal zu<br />
viel. Es ist überhaupt nicht nötig, jeden Tag<br />
zu trainieren. Im Gegenteil: Pausen und trainingsfreie<br />
Tage braucht Ihr Körper sogar, um<br />
zu regenerieren. Deshalb: Planen Sie lieber<br />
zwei Einheiten pro Woche ein – und das von<br />
Anfang an regelmäßig und über einen längeren<br />
Zeitraum.<br />
• Suchen Sie sich einen Trainingspartner:<br />
Sollten Sie doch mal keine Lust haben, ins Fitnessstudio<br />
zu gehen, kann ein Gleichgesinnter<br />
motvieren. Auch Studien zeigen: Gemeinsam<br />
trainiert es sich leichter!<br />
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20 Diagnose & Therapie<br />
Zurück ins aktive Leben<br />
dank moderner Prothese<br />
Nach einer Amputation des Vorfußes sind Bewegungsabläufe,<br />
die vorher selbstverständlich<br />
waren, erst einmal nicht mehr möglich. Hilfe<br />
verspricht eine maßgefertigte Prothese aus<br />
Silikon: »Damit können die Betroffenen wieder<br />
ganz natürlich und fast ohne Einschränkungen<br />
gehen«, erklärt der Orthopädietechnikmeister<br />
und Geschäftsführende Gesellschafter der<br />
Orthoforum Orthopädietechnik in München-<br />
Perlach Franz Scherzl im Gespräch mit <strong>TOPFIT</strong>.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Herr Scherzl, es gibt Menschen, die nach einer<br />
Vorfußamputation zögern, eine Prothese zu tragen.<br />
Sind die Bedenken gerechtfertigt?<br />
Herr Scherzl: Es gehört zu den Errungenschaften<br />
der modernen Prothesenversorgung, dass wir heute<br />
für fast jede Amputationsart und jede Stumpfform<br />
maßgefertigte Lösungen finden und dabei<br />
die natürlichen Bewegungsabläufe des Menschen<br />
nahezu vollständig wiederherstellen können.<br />
Auf diese Weise gelingt es in den meisten Fällen,<br />
verlorengegangene Funktionen weitgehend auszugleichen<br />
und den Betroffenen ihre Mobilität zurückzugeben<br />
– die wichtigste Voraussetzung für die<br />
Rückkehr in ein aktives, selbstbestimmtes Leben.<br />
Vielen ist ein möglichst authentisches Aussehen<br />
ihrer Prothese wichtig. Lässt sich dieser<br />
Wunsch erfüllen?<br />
Herr Scherzl: Auf jeden Fall. Dies ist eine besondere<br />
Stärke von Silikonprothesen, die in Form und<br />
Farbe sehr flexibel sind. Tatsächlich können wir Silikonprothesen<br />
so gestalten, dass sie optisch kaum<br />
vom Original zu unterscheiden sind – das gilt auch<br />
für eine Prothese, die einzelne Fußbereiche wie<br />
Zehen und Vorfuß ersetzt. Hierfür arbeiten wir mit<br />
dem Unternehmen Ottobock zusammen, das ein<br />
ausgewiesener Spezialist für die Fertigung von Silikonprothesen<br />
ist.<br />
Welche weiteren Eigenschaften zeichnet Silikon<br />
aus?<br />
Herr Scherzl: Silikon ist ein sehr elastisches, formbares<br />
und besonders hautverträgliches Material<br />
– ideale Bedingungen für die Gestaltung einer Prothese<br />
mit hohem Tragekomfort. Wer eine Vorfußprothese<br />
aus Silikon trägt, kann in der Regel auch<br />
konfektionierte Schuhe tragen und sogar barfuß<br />
laufen. Zudem ist Silikon wasserfest, antibakteriell,<br />
langlebig, leicht zu reinigen und überhaupt leicht<br />
in der Handhabung.<br />
Und diese Eigenschaften treffen auch auf eine<br />
Vorfußprothese aus Silikon zu?<br />
Herr Scherzl: Genau. Eine Vorfußprothese aus Silikon<br />
lässt sich zudem exakt auf die individuellen<br />
anatomischen Gegebenheiten und die Bedürfnisse<br />
des Betroffenen abstimmen – sie passt gewissermaßen<br />
wie angegossen. Der perfekte Sitz und Halt<br />
zeichnet eine Vorfußprothese aus Silikon aus. Darüber<br />
hinaus ermöglicht eine Silikon-Vorfußprothese<br />
ein weitgehend natürliches Gangbild. Denn sie bietet<br />
eine volle Fläche zum Aufsetzen und Abrollen,<br />
sodass der Betroffenen sicher gehen kann. Weil<br />
sich die Prothese beim Gehen oder Laufen flexibel<br />
verformt, bewegt sich auch der Körper richtig, ohne<br />
dass die Muskulatur überlastet oder eine Schonhaltung<br />
eingenommen wird. Deshalb lässt sich eine<br />
Silikon-Vorfußprothese praktisch in jeder Lebenslage<br />
tragen: im Alltag, im Beruf, in der Freizeit oder<br />
auch im Sport.<br />
Bis der Betroffene seine endgültige Prothese<br />
erhält, kann es jedoch einige Zeit dauern …<br />
Herr Scherzl: … das ist richtig. Da jede Vorfußprothese<br />
aus Silikon einzeln gefertigt und individuell<br />
an den Stumpf angepasst wird, der Stumpf jedoch<br />
nach der Amputation noch eine ganze Weile immer<br />
wieder seine Form verändert, kommen erst<br />
einmal Übergangsprothesen als Zwischenlösung<br />
zum Einsatz. Diese können immer wieder ohne<br />
großen Aufwand an die Veränderungen angepasst<br />
werden, bis der Stumpf zu seiner bleibenden Form<br />
gefunden hat. Dies ist meist nach etwa drei bis<br />
sechs Monaten der Fall. Im nächsten Schritt wird<br />
dann die endgültige Prothese gefertigt, sie wird<br />
auch Definitivprothese genannt.<br />
Wie gehen Sie im Einzelnen vor?<br />
Herr Scherzl: Die Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Prothesenversorgung ist eine genaue Formermittlung<br />
des Stumpfes. Dies erfolgt mittels eines<br />
Gipsabdrucks. Dabei werden in einem speziellen<br />
Verfahren die spätere Größe des Prothesenfußes<br />
und die Gegebenheiten im Alltagsschuh erfasst.<br />
Aus dem Gipsnegativ wird dann eine Positivform<br />
erstellt, die nach bestimmten Richtlinien modelliert<br />
wird. Basierend auf diesem Modell entsteht<br />
im nächsten Schritt die erste Probeprothese. Sind<br />
in dieser Übergangsphase Nachpassungen notwendig,<br />
kann nachträglich in den Probeschaft ein<br />
Zweikomponentensilikon eingebracht werden.<br />
Meist wird vor der Fertigstellung der Definitivprothese<br />
noch eine zweite Probeprothese hergestellt,<br />
die dann bereits weitestgehend die optimale Passform<br />
aufweist.<br />
Franz Scherzl ist Orthopädietechnikermeister und<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Orthoforum<br />
Orthopädietechnik in München-Perlach.<br />
Orthoforum ist zertifizierter Partner der Firma<br />
Ottobock und gehört zu den Spezialisten für Prothesenversorgung.<br />
Für eine erfolgreiche<br />
Prothesenversorgung ist<br />
eine sorgfältige, auf die<br />
individuellen Gegebenheiten<br />
des Tragenden<br />
abgestimmte Anfertigung<br />
in mehreren Schritten<br />
notwendig.<br />
Pfanzeltplatz 4<br />
81737 München<br />
Tel. 089/49026126 | FAX 089/49026128<br />
www.orthoforum.info<br />
kontakt@orthoforum.info<br />
Fotos: © Orthoforum<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Diagnose & Therapie<br />
21<br />
Amputation nach Blutvergiftung<br />
Wieder sicher gehen dank<br />
Silikonprothese<br />
Fotos: © Orthoforum<br />
Schon eine kleine Verletzung kann das Immunsystem derart außer Kontrolle bringen, dass eine<br />
Blutvergiftung entsteht. Dies ist die schlimmste Form einer Infektion – und sie endet nicht selten<br />
tödlich. Wolfgang Strick hat überlebt. Aber es mussten ihm Teile seines rechten Fußes amputiert<br />
werden. Dass er trotzdem heute wieder wie früher seine Laufrunden drehen kann, verdankt er<br />
seiner maßgefertigten Silikonprothese – und seiner Frau Petra.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Mehrere Wochen hat Wolfgang Strick erst einmal eine<br />
Übergangsprothese getragen.<br />
Viele Menschen wissen nicht, dass bereits eine<br />
kleine Wunde eine Blutvergiftung nach sich ziehen<br />
kann. Dazu kommt es, wenn eine Infektion<br />
im Wundgebiet vom Immunsystem nicht lokal<br />
begrenzt gehalten werden kann und sich über<br />
den Blutkreislauf im ganzen Körper ausbreitet.<br />
Auf diese massive Bedrohung reagiert das Immunsystem<br />
so heftig, dass nicht nur die Erreger,<br />
sondern auch körpereigene Gewebe und Organe<br />
attackiert werden. Im Extremfall kommt es zum<br />
tödlichen Multiorganversagen.<br />
Mit einer Bagatellverletzung fing<br />
alles an<br />
Fatalerweise ist der zugrunde liegende Infektionsherd<br />
oft nicht klar zu erkennen – das birgt<br />
die Gefahr, dass er sich unbemerkt ausbreiten<br />
kann. Auch Wolfang Strick musste erleben, dass<br />
er durch eine vermeintlich abgeklungene »Bagatellverletzung«<br />
plötzlich in Lebensgefahr geriet.<br />
Alles begann mit einer kleinen Verletzung in der<br />
rechten Fußsohle: »Ich war in irgendetwas getreten.<br />
Aber ich fühlte mich dadurch kaum beeinträchtigt<br />
und die Wunde schloss sich auch bald<br />
von selbst wieder«, erinnert sich der 57-Jährige.<br />
Deshalb geriet das Ganze erst einmal in Vergessenheit<br />
– bis sich der Nutzfahrzeugmeister eines<br />
Tages unwohl zu fühlen begann. Innerhalb<br />
weniger Stunden verschlechterte sich sein Allgemeinzustand<br />
rapide, sodass seine Frau ihn in<br />
die Notaufnahme ins Klinikum Landkreis Erding<br />
brachte. Wie sich zeigte, die absolut richtige<br />
Entscheidung – denn schnell war klar, dass der<br />
Grund für das schlechte Befinden ihres Mannes<br />
eine Blutvergiftung war, die umgehend intensivmedizinisch<br />
behandelt werden musste.<br />
Wettlauf auf Leben und Tod<br />
Es begann ein Wettlauf um Leben und Tod,<br />
mehrmals wurde der Zustand von Wolfgang<br />
Strick als kritisch bezeichnet. Schließlich gelang<br />
es den Ärzten, das drohende Organversagen abzuwenden.<br />
Der Kampf um die vollständige Erhaltung<br />
des infizierten Fußes ging jedoch verloren,<br />
denn die Keime hatten sich bis ins Knochenmark<br />
ausgebreitet. Erst wurden die Zehen<br />
und dann nach und nach der Vorfuß amputiert.<br />
»Insgesamt waren vier Operationen nötig, um<br />
das infizierte Gewebe zu entfernen«, so Wolfgang<br />
Strick. Dennoch spricht er vom »Glück im<br />
Unglück«: Denn dem Gefäßchirurgen war es<br />
gelungen, die Fußwurzel, ein Großteil der Sehnen<br />
und ausreichend Sohlenhaut zur Stumpfdeckung<br />
zu erhalten – und so die notwendigen<br />
Voraussetzungen für das Tragen einer Vorfußprothese<br />
aus Silikon zu schaffen. Zu den Vorteilen<br />
eines solchen Prothesenmodells gehört, dass<br />
es der Funktion eines »echten« Fußes sehr nahe<br />
kommt. Außerdem lässt es sich in Form und<br />
Aussehen maßgenau an die individuellen Gegebenheiten<br />
des Patienten anpassen.<br />
Alles braucht seine Zeit<br />
Die Entscheidung für ein Silikonmodell wurde<br />
von den Stricks ganz bewusst getroffen: »Nachdem<br />
klar war, dass meinem Mann eine Teilamputation<br />
nicht erspart werden konnte, habe ich<br />
intensiv nach der bestmöglichen Lösung für ihn<br />
gesucht und diese in einer maßgefertigten Silikonprothese<br />
gefunden«, erklärt Petra Strick.<br />
Dies kann ihr Mann nur bestätigen: »Mit der<br />
Prothese gehe ich fast so gut wie früher. Laufen<br />
über längere Strecken, Gymnastik machen, Barfußlaufen<br />
– alles kein Problem. Sogar schwimmen<br />
könnte ich mit der Prothese, aber das reizt<br />
mich weniger«, schmunzelt er.<br />
Ein weiteres Plus ist das Design. Denn dank ihrer<br />
natürlichen Optik fällt die Silikonprothese<br />
kaum auf. »Sogar Fußnägel können so nachgebildet<br />
werden, dass sie kaum von ‚echten‘ zu<br />
unterscheiden sind«, sagt Orthopädietechnikermeister<br />
Franz Scherzl. Derzeit trägt Wolfgang<br />
Strick die zweite Übergangsprothese: »Da sich<br />
der Stumpf nach der OP in seiner Form noch<br />
verändert, machen Zwischenlösungen Sinn, die<br />
dann immer wieder an die neuen Gegebenheiten<br />
angepasst werden können«, erklärt Franz<br />
Scherzl. Erst, wenn das Stumpfgewebe vollständig<br />
zur Ruhe gekommen ist und keine Veränderungen<br />
mehr zu erwarten sind, wird die endgültige<br />
Vorfußprothese gefertigt. Bei Herrn Strick<br />
ist es jetzt soweit: »Nun ist der lange Weg vom<br />
Krankenbett zurück ins aktive Leben endlich<br />
abgeschlossen«, freut sich Wolfgang Strick.<br />
Trotz des Schicksalschlags hat Wolfgang Strick seine<br />
Lebensfreude nicht verloren – und treibt mit seiner<br />
Silikonprothese sogar wieder Sport.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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22 Diagnose & Therapie<br />
Sauerstoff ist Leben<br />
Neben Wasser ist Sauerstoff das wichtigste Element, ohne das wir nicht leben können. Schon ein<br />
Sauerstoffmangel von wenigen Minuten hinterlässt im Körper irreparable Schäden und führt<br />
schnell zum Tod. Jede einzelne Zelle benötigt also Sauerstoff, um zu funktionieren. Eine andere<br />
Form der Sauerstofftherapie kann jedoch noch viel mehr.<br />
Von Anke Neumann-Roß<br />
Foto: © mashe / 123rf.com<br />
Wie funktioniert eine Therapie mit<br />
Sauerstoff?<br />
Die Einatmung von Sauerstoff über eine Maske<br />
dürften viele als Therapieform kennen. Sie versorgt<br />
über die Atemwege den Körper vermehrt<br />
mit diesem lebenswichtigen Gas und führt so zu<br />
einem erhöhten Sauerstoffanteil im Blut. Eine<br />
weitere Möglichkeit mit wesentlich umfangreicheren<br />
Auswirkungen ist die intravenöse Gabe<br />
von Sauerstoff, die Oxyvenierung. Hier perlen<br />
winzig kleine Sauerstoffbläschen in die Vene,<br />
worauf hin der Körper ein Hormon mit dem Namen<br />
Prostacyclin produziert. Dieses sorgt nun<br />
für andere, viel weitreichendere Wirkungen. Allem<br />
voran stehen eine Erweiterung der Blutgefäße<br />
und der Abbau von Entzündungen. Da wir<br />
in der Praxis beobachten, dass viele Menschen<br />
unter einer Störung der Mikrozirkulation leiden,<br />
also einer mangelhaften Durchblutung der<br />
Kapillaren, ist die Oxyvenierung eine exzellente<br />
Möglichkeit, hier deutliche Verbesserung zu<br />
bringen. Die mangelhafte Durchblutung in den<br />
kleinen Gefäßen führt zu einer Unterversorgung<br />
aller Gewebe und Organe. Bei vielen Menschen<br />
ist dies ein latenter Dauerzustand, der zu chronischen<br />
Entzündungen und verzögerten Heilungsprozessen<br />
führen kann. Verbessert sich jedoch<br />
der Blutfluss, können sich die Gewebe erholen<br />
und regenerieren, Entzündungen abbauen und<br />
die Bildung neuer Zellen wird angeregt.<br />
Bei welchen Beschwerden kann die<br />
Oxyvenierung helfen?<br />
In erster Linie kommt es durch die Erweiterung<br />
der Gefäße zu einer verbesserten Durchblutung.<br />
Patienten mit Durchblutungsstörungen,<br />
Bluthochdruck, Folgen von Schlaganfällen, Infarkten<br />
und Diabetes können hiervon deutlich<br />
profitieren. Ebenso viele andere Erkrankungen,<br />
die von einer guten Durchblutung der kleinsten<br />
Gefäße abhängen, wie Wundheilungsstörungen,<br />
Migräne, Schwindel, Augenerkrankungen, Störungen<br />
der Nierenfunktion, Tinnitus oder Hörsturz.<br />
Desweiteren kann die verbesserte Zirkulation<br />
Wassereinlagerungen ausschwemmen, der<br />
Demenz entgegenwirken sowie Übersäuerung<br />
und Erschöpfung abbauen. Durch die Erweiterung<br />
der Bronchiolen kann diese Behandlung<br />
auch Asthmapatienten Erleichterung bringen.<br />
Bei der zweiten großen Wirkrichtung – dem<br />
Abbau von Entzündungen – können Patienten<br />
mit Ekzemen, Schuppenflechte, entzündlichen<br />
Darmerkrankungen und Asthma, Allergien,<br />
Schmerzen und Fibromyalgie profitieren. Generell<br />
sind alle Erkrankungen mit Schmerzen und<br />
Entzündungen eine prima Option für diese Therapie.<br />
Auch in der Nachbehandlung von Infekten<br />
und Tumorerkrankungen bewährt sich die<br />
regenerative Kraft. Doch bereits für die Tumorprophylaxe<br />
kann diese Behandlung durch ihre<br />
tumorhemmende Wirkung wichtig sein. Und<br />
nicht zuletzt kann die Oxyvenierung bei innerer<br />
Unruhe ausgleichend wirken und die Schlafqualität<br />
deutlich verbessern. Dies ist übrigens oft das<br />
erste Symptom, das sich bei vielen Patienten laut<br />
deren Aussage nach etwa 4 bis 5 Sitzungen verbessert.<br />
In der Summe zeigt sich also, wie viele<br />
chronische Erkrankungen von der Oxyvenierung<br />
gemildert werden können und andererseits<br />
auch eine effektive Vorbeugung möglich ist. Ein<br />
besserer Schlaf, weniger Entzündungen und<br />
Schmerzen sowie eine tatkräftige Regeneration<br />
aller Zellen verbessern unser aller Wohlbefinden<br />
und Lebensqualität entscheidend.<br />
Nähere Infos:<br />
Anke Neumann-Roß<br />
Heilpraktikerin<br />
Freising und Neufahrn<br />
Tel: 08161 / 8626171<br />
E-Mail: info@heilpraxis-an.de<br />
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Heuschnupfen<br />
Pollen im Anflug<br />
Es geht wieder los: Wenn die Temperaturen<br />
steigen, bedeutet das für<br />
viele Heuschnupfengeplagte, dass<br />
Outdoor-Vergnügungen wie ein<br />
Spaziergang, auf der Terrasse sitzen<br />
oder mit dem Rad fahren sofort<br />
Schnupfen, Niesen und rote Augen<br />
auslösen.<br />
Von Isabel Virnich<br />
Die in Europa mit Abstand häufigste Allergie<br />
wird durch bestimmte Eiweißbestandteile im<br />
Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern,<br />
Getreide und Kräutern verursacht. So-<br />
bald die Blütenpollen mit den Schleimhäuten<br />
in Nase und Augen in Berührung kommen,<br />
wird bei sensibilisierten Allergikern eine allergische<br />
Reaktion des Körpers ausgelöst. Pollen<br />
sind die Zellen, die das männliche Erbgut der<br />
Pflanzen enthalten. Sie werden von der Pflanze<br />
freigesetzt und durch Insekten oder Wind<br />
auf andere Pflanzen übertragen.<br />
Die Pollenflugzeiten haben, je nach Pflanzenart,<br />
saisonale Schwerpunkte. Als zeitlicher Höhepunkt<br />
gelten die Monate April bis August.<br />
Doch auch schon von Januar bis März können<br />
Hasel, Erle, Pappel, Weide, Esche & Co. den<br />
Betroffenen schwer zu schaffen machen.<br />
Wie bei allen Allergien wird auch bei Heuschnupfen<br />
empfohlen, den Kontakt zum Allergieauslöser<br />
so gut wie möglich zu vermeiden.<br />
Obwohl sich Blütenpollen überwiegend in der<br />
Außenluft befinden, lässt sich der Kontakt mit<br />
den Allergenen jedoch kaum vollständig verhindern.<br />
Deshalb:<br />
• Verhindern Sie durch Lüften am frühen<br />
Morgen oder in der Nacht sowie durch einen<br />
Pollenfilter im Auto, dass die Pollen in Ihre<br />
Wohnung bzw. in Ihr Auto gelangen.<br />
• Da an Ihrer Tageskleidung Pollen haften<br />
könnten, sollten Sie diese nicht in Ihrem<br />
Schlafzimmer aufbewahren und sich dort<br />
auch nicht umziehen.<br />
• Trocknen Sie Ihre Wäsche während der<br />
Pollenflugzeit nicht draußen.<br />
• Waschen Sie täglich, am besten vor dem<br />
Schlafengehen, Ihre Haare, denn auch dort<br />
können sich Pollen festsetzen.<br />
• In Bayern kann man sich z.B. über das<br />
Elektronische Polleninformationsnetzwerk<br />
(ePIB) des Bayerischen Landesamts für Gesundheit<br />
und Lebensmittelsicherheit über den<br />
jeweils aktuellen Pollenflug am eigenen Standort<br />
informieren:<br />
www.epin.lgl.bayern.de/pollenflug-aktuell<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Gesund leben<br />
23<br />
Notfallsituationen im Alter<br />
Wenn es auf rasches Handeln ankommt<br />
Durch Bewegungseinschränkungen, einen<br />
Sturz oder eine chronische Erkrankung<br />
können Senioreninnen und Senioren in ihrem<br />
Alltag plötzlich in eine Notfallsituation<br />
geraten. Es gibt jedoch einige Vorkehrungen,<br />
die man für den Ernstfall treffen kann<br />
– und mit denen langwierige Krankenhausaufenthalte<br />
und Pflegebedürftigkeit<br />
oft vermieden werden können.<br />
Von Isabel Virnich<br />
Mit dem Alter steigt das Risiko, dass sich<br />
Zuhause ein Unfall ereignet oder dass<br />
eine bereits bestehende Erkrankung plötzlich<br />
Symptome einer akuten Verschlechterung<br />
hervorruft. Wenn ein solcher Notfall einritt,<br />
kommt es auf rasches Handeln an. Idealerweise<br />
können sich die Betroffenen selbst darum<br />
kümmern, umgehend Hilfe zu holen.<br />
Aber es kann auch sein, dass sie auf fremde Hilfe<br />
angewiesen sind. Dann ist es gut, wenn bereits<br />
im Vorfeld konkrete Maßnahmen in die<br />
Wege geleitet wurden, um die Situation gut zu<br />
meistern:<br />
• Besprechen Sie und Ihre Angehörigen mit<br />
dem behandelnden Arzt sowie mit Ihrem zuständigen<br />
medizinischen Fachberater bereits<br />
im Vorfeld mögliche (krankheitsbedingte)<br />
Notfallsituationen.<br />
• Deponieren Sie Ihren Personalausweis<br />
und Ihre Krankenversicherungskarte sowie<br />
weitere wichtige Dokumente (wie Röntgenpass,<br />
Allergiepass, Diabetikerausweis, Betreuungsvollmacht,<br />
aber auch Vorsorgevollmacht,<br />
Patientenverfügung) an einer Stelle,<br />
wo sie stets griffbereit sind.<br />
• Legen Sie auch Ihren Medikamentenplan<br />
dazu, in dem alle Medikamente in der Dosierung<br />
aufgelistet sind, die Sie regelmäßig<br />
einnehmen.<br />
• Welche behandlungsbedürftigen Erkrankungen<br />
liegen vor? Ist eine Medikamentenallergie<br />
bekannt? Tragen Sie einen Herzschrittmacher?<br />
Notieren Sie diese und andere wichtige<br />
Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand<br />
auf einem Blatt Papier.<br />
• Notieren Sie, was Ihnen im Notfall<br />
wichtig ist (für den Fall einer<br />
Einwilligungsunfähigkeit).<br />
• Im Notfall einfach nur den Knopf drücken:<br />
Es gibt viele gute Argumente, sich in<br />
der Wohnung ein Hausnotrufsystem installieren<br />
zu lassen, das rund um die Uhr an<br />
365 Tagen im Jahr aktiv ist. Ein solches System<br />
besteht aus zwei Komponenten: aus einem<br />
Basisgerät mit Freisprecheinrichtung<br />
und Notruftaste, das in die Steckdose gesteckt<br />
wird und mit dem Telefonanschluss<br />
verbunden ist, und einem mobilen, wasserfesten<br />
Funksender, der als Armband oder als<br />
Halskette rund um die Uhr getragen wird.<br />
Wird dieser Notrufknopf gedrückt, wird<br />
ein Notsignal abgesendet – und innerhalb<br />
kürzester Zeit kommt Hilfe. Wichtig: Um<br />
einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten,<br />
sollte das System fachgerecht installiert<br />
werden. Und: Bei vorhandenem Pflegegrad<br />
übernimmt die Pflegeversicherung unter bestimmten<br />
Voraussetzungen die Kosten für<br />
den Basistarif.<br />
Damit es gar nicht erst dazu kommt<br />
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die<br />
Wohnung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.<br />
Wichtig ist, dass es auch tatsächlich<br />
Der<br />
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Ihre ganz persönlichen Bedürfnisse sind.<br />
»Individuelle Beratung« ist hier das Stichwort.<br />
Gibt es gefährliche Stolperfallen in<br />
Ihrer Wohnung? Sollte im Badezimmer die<br />
Sicherheit (etwa durch Haltegriffe) erhöht<br />
werden? Ist die Beleuchtung ausreichend?<br />
Aber auch: Was brauchen Sie wirklich, was<br />
könnte für Sie vielleicht sogar eher hinderlich<br />
sein?<br />
Krankheitsbedingte<br />
Einschränkungen<br />
Welche kleineren und größeren Alltagsunterstützer<br />
für wen passend sind, hat nicht nur<br />
viel mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun,<br />
auch bestimmte krankheitsbedingte Einschränkungen<br />
können den entscheidenden<br />
Punkt für oder gegen eine Umgestaltung oder<br />
Neuanschaffung bedeuten. Nehmen Sie sich<br />
also Zeit, spüren Sie die persönlichen »Brennpunkte«<br />
Ihres Alltags auf, und lassen Sie sich<br />
gegebenenfalls von Fachleuten beraten.<br />
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24 Promotion<br />
Begegnungen, Einblicke, Austausch<br />
Lip- und Lymphödem-Blogger<br />
zu Gast bei medi<br />
Der Medizinprodukte-Hersteller medi<br />
hatte ausgewählte Lip- und Lymphödem-Blogger<br />
für ein Treffen nach<br />
Bayreuth eingeladen. Neben einer<br />
ausführlichen Tour durch die Produktion<br />
standen vor allem der persönliche<br />
Austausch und wertvolle Rückmeldungen<br />
aus der Lip- und Lymphödem-<br />
Community im Vordergrund.<br />
Stefanie Porst, Teamlead Produkt Marketing<br />
Compression bei medi, über die Initiative: »Die<br />
Lebensqualität von Patienten zu verbessern, ist<br />
seit jeher unser Anspruch. Dafür müssen wir<br />
unser Ohr nah am Markt haben. Durch die<br />
enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Bloggern<br />
erhalten wir wertvolle Impulse direkt aus<br />
der Lip- und Lymphödem-Community, können<br />
zielgerichtet aufklären und unsere Produkte optimieren.«<br />
Dabei waren mit der Diagnose Lipödem<br />
Vanessa Reins, Carina Schmalenberg sowie<br />
Caroline Sprott und mit der Diagnose Lymphödem<br />
Isabell Regensdorff, Ursula Thomé<br />
und Jürgen Jakob. Bei Jana Crämer wurde<br />
2022 ein kombiniertes Lip- und Lymphödem<br />
diagnostiziert.<br />
Vom Faden zur individuellen<br />
Kompressionsversorgung<br />
Bei einer Tour durch die Produktion und den<br />
neuen medi Tower erhielten die Blogger exklusi-<br />
ve Einblicke hinter die Kulissen des Traditionsunternehmens.<br />
Jürgen Jakob war insbesondere<br />
vom Rundgang in der Produktion begeistert:<br />
»Von der Strickerei über die Konfektion bis hin<br />
zu Qualitätssicherung, Lager und Versand – es<br />
ist beeindruckend, wie viele Menschen bei der<br />
Herstellung eines medizinischen Kompressionsstrumpfes<br />
involviert sind und wie viele Produktionsschritte<br />
ineinandergreifen, um unsere<br />
individuellen Flachstrickversorgungen zu produzieren.<br />
Das ist richtig anspruchsvolles Handwerk!«<br />
Es bedarf über 30 Schritte, bis aus modernster<br />
Stricktechnik und detaillierter Handarbeit<br />
eine medizinische Kompressionsversorgung<br />
entsteht.<br />
Intensive Vernetzung und<br />
kontinuierlicher Austausch<br />
Um Produkte stetig weiterzuentwickeln, setzt<br />
medi neben einer innovativen Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilung auf einen Mix aus<br />
Fotos: © www.medi.de<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
<strong>TOPFIT</strong>_01-<strong>2024</strong>_Version_13-03-<strong>2024</strong>.indd 24 18.03.<strong>2024</strong> 09:41:42
Promotion<br />
25<br />
Umfragen im Fachhandel und direktes Feedback<br />
von Anwendern. »Bei allem, was wir tun,<br />
richten wir uns konsequent an den Bedürfnissen<br />
von Patienten und Fachhandel aus«, erklärt<br />
Doreen Potzel, Teamlead Produktmanagement<br />
Oedema bei medi. »Es ist uns wichtig, Patienten<br />
noch besser zu verstehen, um individuell<br />
auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Denn<br />
nur so ermöglichen wir echte Innovationen und<br />
Lösungen mit Herz – Patienten sollten unsere<br />
Produkte nicht nur brauchen aufgrund ihrer<br />
Erkrankung, sondern lieben!«<br />
»Es ist unglaublich, wie viele interessierte Rückmeldungen<br />
und Anregungen wir bekommen<br />
haben. Wir freuen uns sehr, anderen Lip- und<br />
Lymphödem-Betroffenen so eine Stimme geben<br />
zu können. medi kann diese Erfahrungen in die<br />
Produktentwicklung einfließen lassen, um medizinische<br />
Kompressionsversorgungen noch<br />
besser zu machen. Es ist schön, meine Präsenz<br />
in den sozialen Medien nutzen zu können, um<br />
Informationen und Ratschläge weiterzugeben<br />
sowie Einblicke in meine persönlichen Erfahrungen<br />
zu geben.«<br />
Caroline Sprott über den Austausch im medi<br />
Headquarter: »Es war grandios! Wir haben<br />
spannende Pläne für kommende Versorgungsoptionen<br />
geschmiedet sowie über mögliche<br />
Surftipps:<br />
www.medi.de/haendlersuche<br />
www.medi.biz/kompression<br />
Events gesprochen – und ganz viel für die Zukunft<br />
mitgenommen. Die Reise durch das Leben<br />
mit einem Lip- oder Lymphödem ist eine, die<br />
viele Betroffene meinen, sie stumm und allein<br />
gehen zu müssen – bis sie die Kraft der Community<br />
entdecken. Kompression verbindet!«<br />
Die häufigsten Fragen wurden dann von medi<br />
Verantwortlichen aus Produktmarketing, Produktmanagement<br />
und Forschung und Entwicklung<br />
beim Treffen in Bayreuth beantwortet –<br />
und im Nachgang von den Bloggern über ihre<br />
Social Media Kanäle ausgespielt. Vanessa Reins,<br />
stellvertretend für ihre Blogger-Kollegen:<br />
Impressum<br />
Verlag: Letter Content Media<br />
Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler<br />
(verantwortlich für Anzeigen)<br />
Sebastian-Bauer-Straße 20c<br />
81737 München<br />
Tel.: 089 / 637 47 43<br />
Fax: 089 / 679 201 61<br />
E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de<br />
Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich<br />
für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag<br />
Anzeigenverkauf: Sabine Ehinger<br />
Tel.: 089 / 30 76 43 32 | Mobil: 0171 / 78 85 179<br />
E-Mail: s.ehinger@topfit-gesund.de<br />
Vertriebsorganisation:<br />
Herbert Schwinghammer<br />
E-Mail: vertrieb@letter-content.de<br />
Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler<br />
Mitarbeit: Alexander Friedrich, Sabine Jansen,<br />
Apotheker Thomas Knaier, Anke Neumann-Roß, Dr.<br />
Nina Schreiber, Herbert Schwinghammer, Isabel<br />
Virnich<br />
Bildnachweis: Titelbild: Krakenimages.com; Innenteil:<br />
Bildnachweise bei den Fotos; alle anderen<br />
Fotos: © Letter Content Media, München.<br />
Grafik + Produktion: Letter Content Media,<br />
Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München<br />
Tel. 089 / 679 17 4 20<br />
E-Mail: produktion@letter-content.de<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH<br />
Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />
Geschäftsbedingungen<br />
Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 22 vom<br />
01.10.2022. Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
für Anzeigen in Zeitschriften« und die<br />
zusätzlichen Geschäftsbedingungen des Verlags.<br />
Urheber- und Leistungsschutzrechte<br />
Die in diesem Printmedium veröffentlichten Inhalte<br />
unterliegen dem deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht.<br />
Inhalte und Rechte Dritter sind dabei<br />
als solche gekennzeichnet. Jede vom deutschen<br />
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Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen<br />
Zustimmung des Verlags oder jeweiligen Rechteinhabers.<br />
Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung,<br />
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wird keine Haftung übernommen. Mit der Annahme<br />
des Manuskripts erwirbt der Verlag das ausschließliche<br />
Verwertungsrecht.<br />
Diese Zeitschrift kann u. a. werbliche Informationen<br />
über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche<br />
Arzneimittel enthalten. Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls<br />
die Inanspruchnahme eines Arztes.<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit wird weiterhin das generische<br />
Maskulin verwendet. Es soll alle Geschlechter<br />
gleichberechtigt anzeigen.<br />
Für die medizinische Fachberatung<br />
in dieser Ausgabe danken wir<br />
Fotos: © www.medi.de<br />
Prof. Dr. med. Johannes Beckmann<br />
Chefarzt der Klinik für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Romanstraße 93 | 80639 München<br />
Tel. 089 / 1797-2603 (Sekretariat)<br />
www.barmherzige-muenchen.de<br />
Dr. med. Heribert Konvalin<br />
MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München<br />
Tel. 089 / 15 92 77-0<br />
www.mvz-im-helios.de<br />
Dr. med. Michaela Moosburner<br />
Stellvertretende Ärztliche Direktorin und<br />
Chefärztin<br />
Krankenhaus für Naturheilweisen<br />
Seybothstraße 65 |81545 München<br />
Tel. 089 / 62 505-0<br />
www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />
Anke Neumann-Roß<br />
Heilpraktikerin<br />
Pirolweg 12a | 85356 Freising<br />
Vogelweide 2c | 85375 Neufahrn<br />
(c/o Münch Naturheilkunde)<br />
Tel: 08161 / 862 61 71<br />
www.heilpraxis-an.de<br />
Prof. Dr. med. Maximilian Pichlmaier<br />
Stellvertretender Klinikdirektor der Abteilung<br />
für Herzchirurgie und Leiter des Universitären<br />
Aortenzentrums am LMU Klinikum München<br />
Herzchirurgische Klinik und Poliklinik<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistraße 15 | 81377 München<br />
Tel. 089 / 4400-72951 (Sekretariat)<br />
www.lmu-klinikum.de/herzchirurgie<br />
Univ. Prof. Dr. med. Nikolaos Tsilimparis<br />
Direktor der Abteilung für Gefäßchirurgie und<br />
Leiter des Universitären Aortenzentrums am<br />
LMU Klinikum München<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistraße 15 | 81377 München<br />
Tel. 089 / 4400-76510<br />
Campus Innenstadt<br />
Pettenkoferstraße 8a | 80336 München<br />
Tel.: 089 / 4400-53601<br />
www.lmu-klinikum.de/gefaess-chirurgie<br />
Dr. med. Hans-Hermann Wörl<br />
Widenmeyerstraße 16 | 80538 München<br />
Tel. 089 / 54 80 66 66<br />
www.widenmayer16.de<br />
Dr. med. Steffen Zenta<br />
MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München<br />
Tel. 089 / 15 92 77-0<br />
www.mvz-im-helios.de<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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26 Rat aus der Apotheke<br />
Eine Zaubernuss als Heilmittel<br />
Hamamelis zur<br />
Wundbehandlung<br />
Hamamelis lindert die unterschiedlichsten Hautprobleme: von Juckreiz, Hämorrhoiden und Geschwüren bis hin zu Wunden aller<br />
Art. Dabei zeichnet sich die Heilpflanze vor allem durch ihre Fähigkeit aus, verletztes Gewebe zusammenzuziehen und so u. a.<br />
zu verhindern, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Ihre heilfördernden Wirkungen sind inzwischen wissenschaftlich<br />
belegt — und sind Basis für eine Vielzahl an Arzneien, die in der Apotheke erhältlich sind.<br />
Von Apotheker Thomas Knaier<br />
Foto: © Nennieinszweidrei / pixabay<br />
Der Name »Virginische Zaubernuss« – wissenschaftlich<br />
Hamamelis virginiana –<br />
klingt ein wenig nach einer verwunschenen<br />
Pflanze oder einem mysteriösen Kraut. Und in<br />
der Tat hat das Strauchgewächs so etwas wie<br />
Zauberkräfte. So bilden sich die Früchte bereits<br />
vor der Entwicklung der Blüten. In diesen<br />
Früchten reift dann eine Kapsel heran, die, wenn<br />
sie zerplatzt, zwei schwarze Samen heraus kata-<br />
pultiert. Ihre Heilkraft sitzt jedoch nicht in diesen<br />
Samen oder in ihren Blüten, sondern in ihrer<br />
Rinde und Blättern.<br />
Medizingeschichte<br />
in Amerika und Europa<br />
Die ersten, die die heilfördernden Eigenschaften<br />
der Hamamelis virginiana erkannten und<br />
fortan konsequent zur Behandlung einer Vielzahl<br />
von unterschiedlichen Erkrankungen und<br />
Gesundheitsstörungen nutzten, waren die Ureinwohner<br />
Nordamerikas. Zahlreiche Anwendungsbelege<br />
finden sich vor allem bei Stämmen<br />
der Cherokee und Irokesen, die die Zaubernuss<br />
meist in Form eines Aufgusses und einer Abkochung<br />
(Dekokt) einsetzten: gegen Erkältungen<br />
und Hautverletzungen, Fieber und Schmerzen<br />
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Rat aus der Apotheke<br />
27<br />
während der Periode, bei Halsschmerzen und<br />
Tuberkulose, aber auch äußerlich als Wundheilmittel<br />
und vielen anderen Erkrankungen.<br />
Sogar als Brechmittel wurde die Gerbstoffdroge<br />
herangezogen.<br />
Später entdeckten dann auch die Siedler aus Europa<br />
die vielfältigen Heilkräfte von Hamamelis.<br />
Fortan verwendeten sie die Heilpflanze zur<br />
Linderung von Entzündungen, Blutungen und<br />
Schnittwunden der Haut und bei Blutergüssen<br />
als zusammenziehendes Mittel (Adstringens).<br />
Um Nasenbluten zu stoppen, wurde Hamamelis<br />
als Hämostyptikum eingesetzt, indem die<br />
Siedler getrocknete Hamamelis-Blätter in die<br />
Nase stopften. Zahlreiche weitere Anwendungen,<br />
z. B. bei Hautrötungen als Abkochung der<br />
getrockneten Pflanze oder bei Arthritis in den<br />
Handgelenken zur Einreibung, sind überliefert.<br />
Die Zweige wurden als Wünschelrute genutzt.<br />
Dass Hamamelis virginiana ab den 1870er-Jahren<br />
schließlich den Weg nach Europa fand, ist<br />
ebenfalls den europäischen Einwanderern zu<br />
verdanken; von da ab lässt sich die kommerzielle<br />
Vermarktung und wissenschaftliche Erforschung<br />
der Heilpflanze im Europa des ausgehenden<br />
19. Jahrhunderts gut nachverfolgen.<br />
Der Haselnuss ähnlich<br />
Hamamelis virginiana gehört zur Familie der<br />
Zaubernussgewächse und ähnelt unserer heimischen<br />
Haselnuss (Coryllus avellana), mit der<br />
sie von Nicht-Botanikern durchaus verwechselt<br />
werden kann. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe<br />
von drei bis sechs Metern, in Einzelfällen<br />
wird sie sogar bis zu zehn Meter hoch. Kennzeichnend<br />
für die Hamamelis-Pflanze ist die<br />
Blüte in Herbst und Winter und die Bildung von<br />
Früchten im Sommer, die eine eiförmige Kapsel<br />
bilden. Diese platzen oft erst zur nächsten Blüte<br />
auf, wobei sie ihre reifen Samen dann mehrere<br />
Meter weit ausschleudern.<br />
Ihre wichtigsten Inhaltsstoffe<br />
Wirksame Inhaltsstoffe sind vor allem in der<br />
Rinde und in den Blättern anzutreffen. Während<br />
die Rinde vornehmlich Gerbstoffe vom sogenannten<br />
Tannin-Typ (8 - 12 %) enthält, z. B.<br />
die Substanz Hamamelitannin, kommen in den<br />
Blättern ebenfalls Gerbstoffe, jedoch vom Catechin-Typ<br />
(3 - 8 %), vor. Sowohl Rinde als auch<br />
Blätter enthalten zudem flüchtige Bestandteile<br />
(häufig Alkane), die in der Literatur fälschlicherweise<br />
oft als ätherisches Öl bezeichnet werden.<br />
Vom Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel<br />
(HMPC) der Europäischen Arzneimittel-<br />
Agentur (EMA) sowie von der European Scientific<br />
Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)<br />
wurden Monografien für Hamameliswasser,<br />
Hamamelisrinde und Hamamelisblätter veröffentlicht.<br />
Der Deutsche Arzneimittel-Codex<br />
(DAC) enthält Beschreibungen zu wässrigen<br />
und ethanolischen Extrakten (Fluid-extrakten)<br />
aus Blättern und Rinde.<br />
Aqua hamamelidis bzw. Hamameliswasser<br />
wird durch Wasserdampfdestillation aus den<br />
frischen Blättern oder Zweigen des Strauchs<br />
gewonnen und wird u. a. bei Hautreizungen<br />
eingesetzt.<br />
Wirkungsqualitäten<br />
Ihre zusammenziehenden (adstringierenden),<br />
entzündungshemmenden (antiphlogistischen)<br />
und lokal blutstillenden (hämostyptischen)<br />
Wirkungen, die auf den hohen Gehalt an Gerbstoffen<br />
zurückgehen, ist inzwischen durch<br />
zahlreiche klinische Studien belegt. Doch gibt<br />
es inzwischen auch ernstzunehmende experimentelle<br />
Hinweise darauf, dass die Inhaltsstoffe<br />
der Hamamelis-Pflanze zudem sekretionshemmende,<br />
gewebsverdichtende, gefäßpermeabilitäts-hemmende,<br />
leicht Oberflächen anästhetische,<br />
juckreizstillende und wund-heilungsfördernde<br />
Effekte hat.<br />
Zu den anerkannten Anwendungsgebieten der<br />
Blätter und Rinde von Hamamelis virginiana<br />
gehören gemäß der HPMC-Monographie:<br />
Hämorrhoiden in Stadium I und II und damit<br />
verbundene Beschwerden wie Juckreiz,<br />
Brennen und Schleimhautentzündungen im<br />
Bereich des Darmausgangs.<br />
Topische Cremes mit Hamameliswasser, die<br />
zur Behandlung oberflächlicher Hautverletzungen<br />
und Entzündungen der Haut und Schleimhäute<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Hamameliswasser wird u. a. bei leichten<br />
Hautentzündungen und trockener Haut, aber<br />
auch bei Insektenstichen angewendet.<br />
Mundspülungen und Gurgellösungen kommen<br />
bei leichten Entzündungen der Mundschleimhaut<br />
in Betracht.<br />
Zur Linderung von Augenbeschwerden infolge<br />
von Augentrockenheit, die durch Wind<br />
und Sonne hervorgerufen werden, hat sich Hamamelisdestillat<br />
bewährt. Zudem wird das<br />
Destillat zur Behandlung von Insektenstichen<br />
empfohlen.<br />
Rat des Apothekers<br />
Zu den Hauptanwendungsgebieten<br />
von Hamamelis gehören Verletzungen<br />
der Haut und Schleimhäute,<br />
Hämorrhoidalerkrankungen und<br />
Krampfaderleiden. In Deutschland<br />
sind zahlreiche Fertigpräparate und<br />
Darreichungsformen mit Hamamelisextrakten<br />
als Arzneimittel exklusiv<br />
in den Apotheken erhältlich, so z. B.:<br />
• Salben, Cremes, Extrakte zur<br />
Wundbehandlung mit heilfördernder<br />
Wirkung, z. B. Hametum® (Willmar<br />
Schwabe), Hamamelis comp.<br />
(Weleda)<br />
• Speziell für die Behandlung von<br />
Hämorrhoiden stehen hamamelishaltige<br />
Arzneien zur Verfügung, z. B.<br />
Faktu® lind (Dr. Kade), Posterine®<br />
Salbe (Dr. Kade), Hametum® Hämorrhoidensalbe<br />
und Hämorrhoidenzäpfchen,<br />
Haenal® akut Creme<br />
und Haenal® Hamamelis Zäpfchen<br />
(Strathmann) und Posterine®<br />
Zäpfchen und Quercus Salbe (Wala<br />
Arzneimittel).<br />
• Als Tagesdosis für Teeaufgüsse<br />
und Abkochungen mit Blättern und<br />
Rinde werden 5 bis 10 Gramm Pflanzendroge<br />
empfohlen. Die Droge<br />
wird mit kaltem Wasser angesetzt,<br />
zum Kochen gebracht und nach 10<br />
Minuten Kochen abgeseiht.<br />
• Für Umschläge, Waschungen,<br />
Gurgel- und Mundspüllösungen<br />
kommen jeweils 1,5 bis 3,5 Gramm<br />
Pflanzendroge, jeweils zubereitet<br />
mit 250 Milliliter Wasser, zur Anwendung.<br />
Neuere Monographien der ESCOP nennen<br />
für die Hamamelisblätter zudem Prellungen,<br />
Verstauchungen und Venenprobleme und für<br />
die Rinde außerdem Durchfall als weitere Anwendungsgebiete.<br />
Traditionell findet Hamamelis<br />
bei Blutungen, z. B. bei stärkerer Menstruation,<br />
aber auch bei Schürfwunden und örtlich<br />
stärkeren Schwellungszuständen Anwendung.<br />
Leichte Durchfallerkrankungen können mit<br />
Teezubereitungen aus Hamamelis-Blättern gelindert<br />
werden.<br />
Mögliche unerwünschte<br />
Wirkungen<br />
Äußerliche Hamamelis-Anwendungen gelten<br />
als weitgehend unbedenklich. In seltenen Fällen<br />
kann es zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen<br />
kommen; in diesem Fall sollte auf Hamamelis<br />
verzichtet werden. Auf eine innerliche<br />
Anwendung von Hamamelis können empfindliche<br />
Personen mit Magenreizungen reagieren.<br />
Wechselwirkungen mit anderen Heilmitteln<br />
sind jedoch nicht bekannt.<br />
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28 Gewinnspiel<br />
Die Freiheit der Berge<br />
Die Natur rund um das Haus ist vielfältig.<br />
Besonders beliebt ist aktuell<br />
das Waldbaden, welches ein sinnliches<br />
und hochwirksames Naturerlebnis<br />
bietet. »Waldbaden fördert den<br />
Stressabbau und stärkt das Immunsystem«,<br />
erzhlt Bibiana Weiermayer.<br />
Sie empfiehlt ihren Gästen, bewusst in<br />
den Wald einzutauchen und die Natur<br />
aktiv zu erleben. Stationen im Wald lain<br />
der Geborgenheit eines persönlichen Wohlfühlhotels entdecken<br />
Das IMPULS HOTEL TIROL****s in<br />
Bad Hofgastein ist der ideale Ort,<br />
um die eigene Mitte wiederzufinden<br />
und Kraft für den Alltag zu tanken.<br />
Wer sich in die Hände von Bibiana<br />
und Christoph Weiermayer begibt,<br />
der setzt einen wohltuenden Impuls<br />
im Sinne von Vitalität und Gesundheit.<br />
Das IMPULS HOTEL TIROL verfügt<br />
über eine der größten privaten Thermenanlagen<br />
in Gastein. In den Thermalwasserpools<br />
in- und outdoor tauchen<br />
Gäste in ruhiger Atmosphäre in<br />
die wohltuende Wärme der berühmten<br />
Gasteiner Heilquellen ein. Ein großes<br />
Vital-Programm sowie eine moderne<br />
Kurabteilung mit dem Besten<br />
für den Rücken und den Bewegungsapparat<br />
setzten ein klares Statement<br />
in Sachen Erholung und Gesundheit.<br />
Auch in der Yoga-Szene hat sich das<br />
Haus in den letzten Jahren einen Namen<br />
gemacht. Ganz bewusst setzt<br />
man hier seit jeher auf viel Achtsamkeit<br />
und Gesundheitsyoga. Yoga in<br />
Kombination mit tiefenentspannenden<br />
Treatments und heilsamen Therapien<br />
im Spa oder mit Wandern, Golfen<br />
und Malen macht das Loslassen<br />
besonders leicht.<br />
Fotos: © Impuls Hotel Tirol<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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Gewinnspiel<br />
29<br />
den dazu ein, Kontakt mit sich und der<br />
Natur aufzunehmen. Bewegungen,<br />
Atemübungen und Impulse, die zu<br />
den jeweiligen Naturplätzen passen,<br />
bringen Körper, Gedanken und »Herzliches«<br />
zusammen. Die Sinne saugen<br />
die Heilkräfte des Waldes auf. Die Natur<br />
konzentriert zu genießen, belebt<br />
den Geist und bringt das Innere zur<br />
Ruhe.<br />
Auch Kunst und Kultur genießen im<br />
IMPULS HOTEL TIROL einen hohen<br />
Stellenwert. In der eigenen Kunstwerkstatt<br />
im Hotel sind Gäste eingeladen,<br />
ihr persönliches künstlerisches<br />
Talent zu entdecken und zu fördern.<br />
Christoph Weiermayer steht Neugierigen<br />
gern auf ihrer Entdeckungsreise<br />
zur eigenen Kreativität mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
Die Zimmer und Suiten im IMPULS<br />
HOTEL sind individuell gestaltet und<br />
eingerichtet. Geräumige Zirbensuiten<br />
und Panorama-Spa-Studios geben im<br />
IMPULS HOTEL einen herrlichen Ausblick<br />
auf die Berge frei. Die gesunde,<br />
kreative Feinschmeckerküche aus regionalen<br />
Produkten lässt keine Wünsche<br />
offen. Kräuter spielen in den leichten,<br />
ausgewogenen Gerichten eine zentrale<br />
Rolle. Auf Unverträglichkeiten wird<br />
professionell eingegangen.<br />
Leserangebot<br />
• 7 Übernachtungen mit großem Vitalfrühstücksbuffet<br />
mit regionalen Schmankerln<br />
& täglich Gourmet Dinner<br />
• Nachmittags: Kuchen und Suppe vom<br />
Buffet, Wellnessjause von 15 Uhr bis<br />
17:00 Uhr<br />
• Ganztägige Benutzung unserer<br />
genialen Spa-und Thermenwelt, kuscheliger<br />
Bademantel<br />
• Kostenlose Teilnahme an unserem<br />
großen Gymnastik & Vitalprogramm<br />
• 2 Thermalbäder<br />
• 2 Zirben-, Kräuter- oder<br />
Fangopackungen<br />
• 2 Rückenmassagen mit Spezialöl<br />
• 1 Waldpeeling<br />
• 1 Yogaeinheit<br />
• 2 Wirbelsäulentraining<br />
Buchbar ab € 1.076 pro Person im DZ – mit<br />
dem Code »topfit« erhalten Sie ein kostenfreies<br />
Upgrade in die nächsthöhere<br />
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* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültg. Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.<br />
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Gewinnen Sie<br />
5 Nächte für 2 Personen<br />
inklusive ¾ Genießerpension, Teilnahme am Aktiv- und Fitprogramm<br />
sowie eine Entspannungsmassage mit Kräuteröl<br />
Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich an den Verlag:<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Fotos: © Impuls Hotel Tirol<br />
IMPULS HOTEL TIROL ****S<br />
GRÜNLANDSTRASSE 5 | 5630 BAD HOFGASTEIN<br />
TEL.: +43 6432 6394-0<br />
E-Mail: info@hotel-tirol.at<br />
www.hotel-tirol.at<br />
Telefon oder ggf. E-Mail-Adresse<br />
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,<br />
Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken (nicht direkt an das Hotel!).<br />
Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.<br />
Einsendeschluss: 31.05.<strong>2024</strong> (Eingang beim Verlag). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 1 / <strong>2024</strong><br />
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30 Rätsel<br />
Gehirntraining<br />
Sudoku<br />
(mittel) 8 9 1<br />
7<br />
7 2 6 3 4<br />
5 4 2<br />
3 9<br />
6 8 1<br />
4 8<br />
1 5<br />
9 7 2<br />
Schwedenrätsel<br />
kleines<br />
Fahrzeug im<br />
Motorsport<br />
Stierkämpfer<br />
Familienfeier<br />
Pause<br />
Hormone<br />
betreffend<br />
ukrainische<br />
Hafenstadt<br />
Kfz.-Kz. für<br />
Recklinghausen<br />
herumtobend<br />
Amphibie<br />
akustisch aus<br />
dem<br />
Hintergrund<br />
Fluss in<br />
Italien<br />
nicht ausgeprägt<br />
Laufvogel<br />
militär.<br />
Gelände<br />
Pflanze<br />
Bericht<br />
Besucher<br />
höchstes<br />
Wesen<br />
Wasserlauf<br />
Bahnfigur<br />
beim<br />
Reitsport<br />
vorläufig<br />
unterzeichnen<br />
Gesichtsbedeckung<br />
Heimatplanet<br />
haltbar<br />
gemachtes<br />
Lebensmittel<br />
Kartenspiel<br />
kein Hunger<br />
mehr<br />
Ausdruck von<br />
Wichtigkeit<br />
Kfz.-Kz. für<br />
Darmstadt<br />
Faulschlamm<br />
Preis,<br />
Trinkgefäß<br />
Röteln<br />
(Fachbegriff)<br />
Fluss in<br />
Bayern<br />
ugs.: mit<br />
hohem Einsatz<br />
agieren<br />
bärartiges<br />
Tier<br />
illegal die<br />
Leistung<br />
steigern<br />
entsteht<br />
durch<br />
Hautalterung<br />
Regelung,<br />
Richtlinie<br />
anmutig<br />
Abt. in<br />
einer<br />
Gießerei<br />
Einfahrt<br />
Staat in<br />
der Karibik<br />
Stoff für<br />
Schleier<br />
Band zum<br />
Schnüren<br />
Toilette,<br />
Klosett<br />
leichtes<br />
Hin- und<br />
Herbewegen<br />
auf einer<br />
Oberfläche<br />
altes<br />
Fischereischiff<br />
Stockwerk,<br />
Geschoss<br />
Art, Qualität<br />
Algen der<br />
Meeresküsten<br />
Stadtteil in<br />
München<br />
Abfertigungsbereich<br />
Teil eines<br />
Segelwerks<br />
verbotener<br />
Baustoff<br />
(Straßenbau)<br />
Adelstitel<br />
Teil des<br />
Gesichts<br />
(Musiker)-<br />
Paar<br />
seitlicher<br />
Körperteil<br />
Hauptstadt<br />
Türkei<br />
Kfz.-Kz. für<br />
Ansbach<br />
Kurzwort für<br />
Gelatine<br />
etwas einen<br />
Namen<br />
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Veranstaltungen 31<br />
Tumorzentrum München<br />
am CCC München<br />
Samstag, 20.04.<strong>2024</strong>, 9.00 – 15.30 Uhr<br />
12. Patiententag <strong>2024</strong>: »Wissen gegen Krebs«<br />
Das Tumorzentrum München und das Patientenhaus des<br />
Comprehensive Cancer Center München (CCC München) in<br />
Kooperation mit der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. und<br />
lebensmut e.V. laden zum 12. Patiententag ein. Unter dem<br />
traditionellen Motto »Wissen gegen Krebs« werden die für<br />
Betroffene einer Krebserkrankung so relevanten Themen<br />
Ernährung, Komplementärmedizin, Psychoonkologie, psychosoziale<br />
Aspekte, Bewegung und Selbsthilfe umfassend und<br />
praxisnah im Herzen Münchens beleuchtet.<br />
Am Nachmittag werden im Patientenhaus des CCC München<br />
verschiedene Workshops angeboten. Die Workshops greifen<br />
einerseits vertiefend die Themen des Vormittags auf und<br />
bieten darüber hinaus Einblicke in weitere unterstützende<br />
Angebote.<br />
Vorträge 9.00 – 13.00 Uhr<br />
Referentinnen/Referent:<br />
•<br />
Angelika Amann, Dipl. Sozialarbeiterin (FH), Psychoonkologin<br />
(DKG), Tumorzentrum München<br />
•<br />
Christine Kruse, JuKK – Jung. Krebs. Kontakt., Bayerische Krebsgesellschaft<br />
e. V.<br />
•<br />
Anita Regenberg, Dipl. Psychologin, Psychoonkologin (DKG),<br />
Außensprechstunde der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V. am<br />
Patientenhaus des CCC München<br />
•<br />
Barbara Scheerer, Diätassistentin, VDD-Zertifiziert, Onkologische<br />
Ernährungsberatung, Interdisziplinäres Zentrum für Diätetik und<br />
Ernährungsmedizin (IZDE), LMU Klinikum, Campus<br />
Großhadern<br />
•<br />
Prof. Dr. med. Sebastian Theurich, Stellv. Klinikdirektor, Ernährungsmediziner<br />
(DAEM/DGEM), Medizinische Klinik und Poliklinik<br />
III, LMU Klinikum, Campus Innenstadt<br />
•<br />
Mirjam Unverdorben-Beil, Selbsthilfezentrum München, Stellv.<br />
Geschäftsführung, Ressortleitung Gesundheitsselbsthilfe<br />
Pause zwischen 13.00 und 14.00 Uhr.<br />
Workshops 14.00 – 15.30 Uhr<br />
u.a. mit den Themen:<br />
•<br />
Ernährung bei Krebs – Eiweiß im Fokus<br />
•<br />
Komplementärmedizin »zum Anfassen«<br />
•<br />
Sozialrecht<br />
•<br />
Achtsamkeit<br />
•<br />
Umgang mit Angst vor einem Rezidiv<br />
•<br />
Qigong und Schmerztherapie: Schmerz- und Symptomlinderung<br />
durch Akupressur<br />
Ort: Vorträge: Hörsaal »Walther-Straub-Institut für<br />
Pharmakologie und Toxikologie«<br />
Schillerstraße/Ecke Nußbaumstraße, 80336 München<br />
Workshops: Patientenhaus des CCC München, Pettenkoferstr. 8a,<br />
80336 München, 3. Obergeschoss<br />
Anmeldung (bis zum 19. April):<br />
Tumorzentrum München am CCC München<br />
Tel. 089 / 4400-52238<br />
E-Mail: TZMuenchen@med.uni-muenchen.de<br />
www.tumorzentrum-muenchen.de<br />
Münchner Volkshochschule<br />
06.05. – 08.07.<strong>2024</strong> (9 Kurstermine ), 17.30 – 18 Uhr<br />
Laufen im Park – Grundkurs<br />
Das Ziel dieses Kurses ist das systematische Heranführen an das<br />
Laufen und die richtige Lauftechnik. Zu Beginn wechseln sich<br />
Walking- mit Laufeinheiten ab, bis Sie am Ende des Kurses eine<br />
längere Zeit am Stück laufen können. Bestimmte Lauf-Koordinationsübungen<br />
runden das Training ab. Der Kurs ist für Ungeübte<br />
und Wiedereinsteiger mit Lauferfahrung geeignet. Der Kurs<br />
findet bei jedem Wetter statt.<br />
Termine:<br />
06.05. / 13.05. / 27.05. / 12.06. / 03.06. / 10.06. / 17.06. / 24.06. / 01.07. / 08.07.<br />
Treffpunkt: Biergarten am Rosengarten im Westpark, Westendstraße,<br />
Sendling-Westpark<br />
Trainerin: Annette Damm<br />
Gebühr: € 55,00<br />
Anmeldung erforderlich<br />
Bitte mitbringen: Laufschuhe und dem Wetter angepasste Kleidung<br />
Weitere Informationen: 089/48006-6239 (Fragen zur Buchung)<br />
Ihr Gesundheitsratgeber im Internet:<br />
www.topfit-gesund.de<br />
Das Darmkrebszentrum<br />
am LMU Klinikum<br />
Wir gewährleisten individuelle Vorsorgemaßnahmen<br />
sowie ein Optimum an interdisziplinärer Versorgung<br />
und Therapie für Patient:innen mit Darmkrebs.<br />
Darmkrebszentrum am CCC München LMU<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistr. 15<br />
81377 München<br />
Tel.: 089 4400 -78800<br />
Internet: www.lmu-klinikum.de/ccc-Darmkrebszentrum<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
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GESUNDHEITSVORTRÄGE MÜNCHEN<br />
›› Im Gespräch mit Ihnen! ‹‹ | 1. Halbjahr <strong>2024</strong><br />
Mi. 07<br />
Feb. <strong>2024</strong><br />
Mo. 19<br />
Feb. <strong>2024</strong><br />
Do. 22<br />
Feb. <strong>2024</strong><br />
Do. 29<br />
Feb. <strong>2024</strong><br />
Do. 07<br />
März <strong>2024</strong><br />
Di. 12<br />
März <strong>2024</strong><br />
Do. 14<br />
März <strong>2024</strong><br />
Mi. 20<br />
März <strong>2024</strong><br />
Do. 21<br />
März <strong>2024</strong><br />
Do. 18<br />
April <strong>2024</strong><br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Schmerzen in der Hüfte und Hüftendoprothetik:<br />
Was danach wieder möglich ist<br />
Referent: PD Dr. med. Christian Suren<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Operationen an der Wirbelsäule: Muss das<br />
sein? Überblick über Therapiemöglichkeiten<br />
Referent: Dr. med. Stephan Noe<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Leisten- und Bauchwandbrüche: Wie erkenne<br />
ich Symptome, wie wird behandelt?<br />
Referent: Dr. med. Min-Seop Son<br />
19 - 20 Uhr | Ruffiniallee 17, 82166 Gräfelfing<br />
Möglichkeiten bei schwerem Übergewicht:<br />
Abnehmen und gesund werden mit OP<br />
Referentin: Dr. med. Tatjana Schröder<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Gut zu Fuß! - Was tun bei Hallux valgus,<br />
krummen Zehen oder Fersensschmerz?<br />
Referent: Dr. med. Ulrich Pfleghar<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Moderne Therapien bei Myomen und<br />
Blutungsstörungen<br />
Referent: Prof. Dr. med. Tobias Weißenbacher<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Schulterschmerzen: So werden sie minimalinvasiv<br />
und wirkungsvoll behandelt<br />
Referent: Dr. med. Hanns Christian Harzmann<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Moderner Gelenkersatz bei Arthrose:<br />
Hüfte-, Knie- und Schultergelenk<br />
Referent: Dr. med. Christoph Rummel<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Schilddrüsenerkrankung: Ursachen,<br />
Diagnostik, Therapie<br />
Referentin: Dr. med. Tatjana Schröder<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Was ist zu tun bei Beschwerden der<br />
Analregion oder Schmerzen im Enddarm?<br />
Referent: Dr. med. Marc Müller<br />
Di. 23<br />
April <strong>2024</strong><br />
Do. 25<br />
April <strong>2024</strong><br />
Mo. 29<br />
April <strong>2024</strong><br />
Mo. 06<br />
Mai <strong>2024</strong><br />
Di. 14<br />
Mai <strong>2024</strong><br />
Do. 16<br />
Mai <strong>2024</strong><br />
Mo. 03<br />
Juni <strong>2024</strong><br />
Do. 06<br />
Juni <strong>2024</strong><br />
Do. 20<br />
Juni <strong>2024</strong><br />
Ohne<br />
Anmeldung<br />
KOSTEN-<br />
FREI<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Wieder locker aus der Hüfte: Der Weg vom<br />
schmerzenden zum "neuen" Hüftgelenk<br />
Referent: Dr. med. Dean Sobczyk<br />
19 - 20 Uhr | Ruffiniallee 17, 82166 Gräfelfing<br />
Ernährung vor und nach der Adipositas-OP:<br />
Richtige Ernährung für Patient:innen<br />
Referentin: Frau Ntemi | Frau Wilhelm<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Spinalkanalstenose: Jeder Weg wird zur<br />
Qual - Diagnose und richtige Behandlung<br />
Referent: Dr. med. Ralph Medele<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Wenn das Kniegelenk schmerzt - Was hilft<br />
ohne OP? Wann macht eine Prothese Sinn?<br />
Referent: Dr. med. Ulrich Bader<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Schmerzen, unerfüllter Kinderwunsch:<br />
Endometriose könnte die Ursache sein<br />
Referent: Dr. med. Franz-Ferdinand Bitto<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Leisten- und Bauchwandbrüche: Wie erkenne<br />
ich Symptome, wie wird behandelt?<br />
Referent: Dr. med. Marc Müller<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Mut zur "neuen Hüfte": Implantation einer<br />
Prothese mit infrarotgesteuerter Navigation<br />
Referent: Dr. med. Robert Kipping<br />
19 - 20 Uhr | Ruffiniallee 17, 82166 Gräfelfing<br />
Adipositas ist behandelbar: Chancen bei<br />
schwerem Übergewicht - Abnehmen mit OP?<br />
Referent: Dr. med. Marc Müller<br />
19 - 20 Uhr | Waldstraße 7, 82166 Gräfelfing<br />
Wenn Bauch und Verdauung verrückt<br />
spielen: Sigmadivertikulitis?<br />
Referent: Dr. med. Min-Seop Son<br />
Mehr Infos zu unseren kostenfreien<br />
Vorträgen finden Sie hier:<br />
www.wolfartklinik.de<br />
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