TOPFIT März 2021
Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness
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GESUNDHEITSMAGAZIN
Nr. 1/ 2021
Jahrgang 21
DAS
KOSTENLOSE
www.topfit-gesund.de
BESCHEID WISSEN
GESUND BLEIBEN
Fasten
Urlaub für den Körper
Gegen den
Corona-Stress
Regelmäßige
Bewegung hilft!
Einlagen-Therapie
Laufen ohne Schmerzen
Gut beraten
in der
Apotheke
Für den richtigen Umgang mit Arzneimitteln
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Früherkennung kann Leben retten
– für keine andere Krebsart
trifft diese Aussage mehr zu als
für Darmkrebs: Wird er rechtzeitig
behandelt, liegen die Heilungschancen
bei über 90 Prozent.
Wichtigste Früherkennungsuntersuchung
ist die Darmspiegelung - daran erinnert auch
der Darmkrebsmonat März: Mit diesem Verfahren können
bereits die Vorstufen von Darmkrebs, allen voran die
adenomatösen Polypen, aufgespürt werden. Werden sie
rechtzeitig endoskopisch abgetragen, kann sich aus ihnen
kein bösartiger Tumor mehr entwickeln.
Nun ist es leider so, dass nach wie vor zu wenige das
Früherkennungsangebot wahrnehmen. Die Zustimmung
war in den vergangenen Jahren zwar etwas gestiegen,
doch seit Beginn der Corona-Pandemie gehen wieder
deutlich weniger Menschen zur Darmkrebsvorsoge – wie
überhaupt die Zahl der in Anspruch genommenen Früherkennungsuntersuchungen
im letzten Jahr drastisch gesunken
ist.
Wichtigster Grund ist die Angst vor einer Corona-Infektion.
Die Sorge ist verständlich, aber unbegründet. Denn
die Bilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie zeigt: Die
Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Praxen
(wie auch in den Kliniken) haben sich bewährt, die Wahrscheinlichkeit,
sich beim Arzt mit dem Coronavirus zu infizieren,
ist extrem gering. Und ebenso wenig besteht die
Gefahr, an der Anmeldung oder im Wartezimmer mit einem
COVID-19-Kranken in Kontakt zu kommen.
Deshalb: Nehmen Sie auch in Zeiten von Corona fällige
Vorsorgetermine wahr – egal, ob es sich um ein Darmkrebs-Screening
oder um andere Untersuchungen zur
Krebsfrüherkennung handelt. Rechtzeitig entdeckt, ist
Krebs in den meisten Fällen heilbar.
Inhalt
THEMA AKTUELL
3 Impfen in Bayern
4 Fasten:
Urlaub für den Körper
7 Darmbakterien lieben Ballaststoffe
DIAGNOSE & THERAPIE
8 Lidstraffung:
»Je offener der Blick, desto jünger wirken wir!«
9 Gegen den Corona-Stress:
Regelmäßige Bewegung hilft!
10 Das hilft bei Kopfschmerzen
12 Gesunde Füße –
Garant für einen starken Auftritt
14 FLCCC Alliance: Gemeinsam für bessere Überlebenschancen
von COVID-19-Patienten
17 Positive Worte wirken –
sogar während der Narkose
18 Polyneuropathie –
Schmerz mit vielen Gesichtern
18 FFP2-Masken – das sollten Sie wissen!
GESUND LEBEN
20 Schritt für Schritt zur individuellen Einlage
21 Schmerzfrei laufen dank Einlagen
22 Kaum mehr bekannt und trotzdem wirksam –
Vergessene Heilpflanzen
24 Neurodermitis – ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen
AUS DER APOTHEKE
26 Arzneimitteltherapie:
Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Apotheker
PROMOTION
Nicole Schaenzler, Chefredakteurin
.
19 Medizinische Kompressionsstrümpfe —
neue Trendfarben, clevere Extras
RUBRIKEN
Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:
TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken, Arztund
Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos erhältlich.
Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf unserer Website:
www.topfit-gesund.de
7 Medizinische Fachberatung
7 Impressum
13 Kurz notiert
28 Gewinnspiel
30 Rätsel
31 Corona — News & Infos
Thema aktuell 3
Impfen
in Bayern
Die Schutzimpfung gegen das Coronavirus
ist derzeit die einzige Möglichkeit,
die Pandemie zu beenden − sie ist kostenlos
und freiwillig.
Von Sabine Jansen
Solange noch keine Impfungen in
Hausarztpraxen möglich sind (was
sich allerdings ab der Woche nach
Ostern ändern soll − Stand 22.3.2021),
kann man sich in Bayern nur in einem
Impfzentrum gegen das Coronavirus
impfen lassen.
Auf der Website des Bayerischen
Rundfunks findet man eine interaktive
Karte, auf der alle Impfzentren (Landkreise
und kreisfreie Städte) verzeichnet
sind:
www.br.de/nachrichten/bayern/karte-mit-impfzentren-in-bayern-corona-impfung-in-muenchennuernberg-und-wuerzburg,SHv0dQH
Derzeit gibt es zwei Möglichkeiten,
sich für eine Impfung anzumelden: telefonisch
oder online; persönlich eingeladen
wird man nicht.
Telefonische Anmeldung
Sie können jedes regionale Impfzentrum
direkt telefonisch erreichen.
Oder Sie kontaktieren die bundesweit
einheitliche Rufnummer 116 117. Die
Hotline verbindet Sie direkt mit dem
für Sie zuständigen Impfzentrum.
Online-Anmeldung
Alternativ können Sie die Terminbuchung
über die Online-Anmeldung
des Bayerischen Impfzentrums auf folgender
Seite vornehmen:
www.impfzentren.bayern.
Zur Registrierung muss man eine E-
Mail-Adresse und ein eigenes Passwort
angeben. Daraufhin erhält man
per E-Mail einen Verifizierungslink zur
Bestätigung der Adresse. Der Link ist
nur 30 Minuten gültig, danach müssen
Sie den »Passwort-vergessen«-
Bottom aktivieren. Und: Jede E-Mail-
Adresse kann nur einmal benutzt
werden.
Im nächsten Schritt werden Sie per
SMS und E-Mail benachrichtigt, dass
Sie sich jetzt einen Impftermin aussuchen
können. Mit der Terminbestätigung
erfahren Sie auch, welchen
Impfstoff Sie erhalten werden.
Wer einen Antrag auf Einzelfallentscheidung
für einen vorgezogenen
Impftermin stellen möchte, wendet
sich an
www.impfkommission.bayern.
Wir sind und bleiben
für Sie da!
unabhängig. solidarisch. stark.
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„Der Sozialverband VdK ist weiterhin für Sie da.
Wenn Sie sozialrechtliche Beratung, beispielsweise
zu Krankengeld, Heil- und Hilfsmitteln, Pflegegrad,
Schwerbehinderung, Erwerbsminderungsrente oder
Sozialhilfebezug benötigen, können Sie sich gerne an
uns wenden. Sie erreichen unsere Mitarbeiter/-innen
per Telefon, Brief und E-Mail.“
Bleiben Sie gesund!
Ihr Sozialverband VdK
Kontakt:
Sozialverband VdK Bayern e.V.
Kreisgeschäftsstelle München
Telefon: 089 / 89 08 32-0
eMail: kv-muenchen@vdk.de
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TOPFIT 1 / 2021
4 Thema aktuell
Fasten
Urlaub für den Körper
Fasten ist eine der einfachsten und ältesten Methoden,
das seelische und körperliche Gleichgewicht
wiederherzustellen – wichtiger denn je in
Zeiten der Corona-Pandemie. Wer freiwillig für
einige Tage auf Essen oder auf einzelne Lebensbzw.
Genussmittel wie Fleisch oder Alkohol
verzichtet, unterbricht seinen Alltag und öffnet
sich für Neues.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Die vier goldenen Regeln des
Fastens
1 Auch wenn man sich für kerngesund
hält: Vor jeder Fastenkur sollte
man sich vom Arzt untersuchen
lassen bzw. die Kur mit ihm besprechen.
Dies gilt vor allem für Personen,
die regelmäßig Medikamente
einnehmen.
und Regenerationsprozess in Gang, wodurch
das Wohlbefinden gesteigert und neue Kräfte
geweckt werden. Durch eine Fastenkur werden
u. a. Herz und Kreislauf entlastet, das Immunsystem
wird angeregt, die Fließeigenschaften
des Blutes und die Atmung verbessern sich. Deshalb
wird Fasten häufig auch zu therapeutischen
Zwecken eingesetzt, etwa zur Behandlung von
Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,
degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparats
oder immunologischen Erkrankungen.
Foto oben: © thamkc / 123rf.com
Der bewusste Verzicht auf das Essen für eine
begrenzte Zeit hat eine uralte Tradition:
Jahrhunderte lang war z. B. für die christliche
Religionsgemeinschaft das Fasten vor Ostern
so wichtig wie das Osterfest selbst. Heutzutage
entschließt man sich in unseren Breitengraden
nur noch selten aus religiösen Gründen zu
einer Fastenkur. Vor allem die Aussicht, rasch
ein paar Pfunde loszuwerden, ist ein häufig genanntes
Motiv für den vorübergehenden freiwilligen
Nahrungsverzicht. Wer jedoch das Fasten
primär als »Nulldiät« begreift, vernachlässigt
die zahlreichen gesundheitsfördernden Aspekte
einer Fastenkur: Indem Fasten den Körper
dazu anregt, verstärkt Stoffwechselabbauprodukte
und Giftstoffe auszuscheiden, kommt ein
umfassender Entwässerungs-, Entschlackungs-
2 Zu viel trinken kann man während
des Fastens gar nicht! Pro Tag dürfen
es ruhig drei und mehr Liter Flüssigkeit
sein – Kräutertees, Fruchtsäfte
und/oder stilles Mineralwasser.
3 Verzichten Sie konsequent auf
Genussmittel wie Nikotin, Alkohol
und Kaffee!
4 Neben der regelmäßigen Darmreinigung
fördert viel Bewegung an
der frischen Luft die Entschlackung.
Zeichnen sich während des Fastens
gesundheitliche Probleme ab, sollten
Sie die Fastenkur abbrechen und einen
Arzt aufsuchen. Beginnen Sie mit
kleinen Portionen.
Auch die Psyche profitiert
Aber auch wer sich zur Selbstfindung für eine
Weile im Verzicht üben will, profitiert vom Fasten.
Denn Fasten ist immer auch zur inneren
Einkehr geeignet, um Alltagsstress abzubauen
und Körper, Geist und Seele wieder in Balance
zu bringen. So kann eine Fastenkur helfen, eine
Lebenskrise zu bewältigen und mit sich selbst
(wieder) ins Reine zu kommen.
Wer fastet, hungert nicht
Fasten heißt nicht Hungern. Mit dem zeitweiligen,
freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung wird
dem Verdauungsapparat lediglich eine Art »Urlaub«
verschafft, durch den seine Arbeit auf ein
Minimum reduziert ist. Während dieser Zeit
lebt der Organismus von den körpereigenen
Reserven – seine lebensnotwendigen Ressourcen
bleiben jedoch unangetastet. Dies ist auch der
Grund, weshalb Fasten wesentlich leichter fällt,
TOPFIT 1 / 2021
.com
Thema aktuell 5
Bekannte Fastenkuren
Eine Heilfastenkur ist zu Hause in Eigenregie möglich
oder im Rahmen eines Kuraufenthalts unter ärztlicher
Aufsicht.
Heilfasten nach Buchinger
ten Fastentag eine Darmentleerung mit Glauber-, Bitter- oder
Passagesalz bzw. einem Einlauf.
• Am Tag des Fastenbrechens wird am Vor- und Nachmittag
langsam je ein Apfel verzehrt; abends gibt es dann eine kleine
Quarkspeise mit etwas Obst und eine Scheibe Knäckebrot.
• An den sechs Aufbautagen, die den Körper wieder auf feste
Nahrung umstimmen, wird die Nahrungszufuhr schrittweise mit
viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, aber mit wenig Fett,
tierischem Eiweiß und – falls man nicht darauf verzichten kann –
Genussmitteln wie Nikotin, Alkohol und Koffein erhöht.
Die F.-X.-Mayr-Kur
Foto u.li.: © Alexander Raths / 123rf.com; Foto o.li.: © tashka2000 / 123rf.com
Das vom deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger in den 1930er-Jahren
entwickelte Heilfasten wird auch als Saftfasten bezeichnet,
bei dem (wenige) Kalorien ausschließlich in flüssiger Form zugeführt
werden: Kräutertees, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte,
Gemüsebrühe (Fastenbrühe) sowie reichlich Mineralwasser,
eventuell auch Buttermilch. Unterstützt wird das Heilfasten
durch leichte Bewegungsprogramme, am besten an der
frischen Luft, und durch ausgiebige Ruhezeiten.
Die Sieben-Tage-Fastenkur für zu Hause
Eine Weiterentwicklung des Heilfastens nach Buchinger ist das
von Dr. Hellmut Lützner in den 1970er Jahren entwickelte »Fasten
für Gesunde«, das in erster Linie auf eine präventive Gesundheitspflege
abzielt und auch zu Hause durchgeführt werden
kann. Vor Beginn der Fastenkur sollte man dem Körper drei
bis vier Tage Zeit geben, sich vorzubereiten. Dazu gehört, Genussmittel
wie Kaffee und Alkohol zu reduzieren und bevorzugt
basische Lebensmittel (siehe Seite 6) zu essen.
Die siebentägige Kur besteht aus einem Entlastungstag, fünf
Fastentagen sowie dem Tag des Fastenbrechens; dann folgen
sechs Aufbautage. Zur Unterstützung dienen Spaziergänge,
Sport und Entspannungsübungen.
• Am Entlastungstag stehen ausschließlich Obst, Gemüse,
Rohkost und Vollkornprodukte auf dem Programm.
• An den Fastentagen werden nur Kräutertees, frisch gepresste
Fruchtsäfte, Gemüsebrühe, Molke und/oder stilles Mineralwasser
getrunken; zusätzlich erfolgt am ersten, dritten und fünf-
Die vom österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr im letzten Jahrhundert
entwickelte F.-X.-Mayr-Kur zielt darauf ab, den Darm
durch eine milde Ableitungsdiät und eine tägliche Darmreinigung
(mittels Bittersalzlösungen und Basenpulver) umfassend
zu entgiften und zu reinigen. Unterstützt wird die Darmsanierungskur
durch physiotherapeutische Maßnahmen wie spezielle
Bauchmassagen und medizinische Bäder sowie durch ausgiebige
Ruhezeiten. Die erste Stufe (ein Tag) besteht aus Tee-
Wasser-Fasten, danach folgt die eigentliche Milch-Semmel-Diät,
bei der man drei bis vier Tage lang zweimal täglich je ein
altbackenes, gründlich gekautes Brötchen mit etwa 100 Milliliter
Milch isst. Pro Tag werden bis zu vier Liter Kräutertee und
stilles Mineralwasser getrunken. Nach den Brötchentagen geht
man schrittweise auf eine leicht verdauliche, vollwertige Ernährung
über. Mayr-Kuren werden an speziellen Kurkliniken unter
ärztlicher Leitung – unter anderem zur Behandlung von Übergewicht
und Verdauungsstörungen – durchgeführt.
Tee- und Wasserfasten
Reine Tee- oder Wasserkuren zählen zu den strengsten Fastenkuren
und sind deshalb nur für Fastenerfahrene geeignet, wenn
sie ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden. Während der
Kur sind ausschließlich Wasser oder Tees (z. B. Fenchel-, Kamillen-
oder Pfefferminztee) erlaubt.
Foto u.re.: © solstizia / 123rf.com; Foto o.re.: © Sea Wave / 123rf.com
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6 Thema aktuell
Fasten 2021: Alkoholfasten
steht an erster Stelle
Auch der zeitlich begrenzte Verzicht auf
Genussmittel oder Konsumgüter sind Formen
des Fastens. In Zeiten von Corona und Lockdown
erlebt Alkoholfasten bundesweit einen neuen
Höhepunkt, wie kürzlich eine repräsentative
Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag
der DAK-Gesundheit ergeben hat:
Platz 1: Alkohol (73 Prozent)
Platz 2: Süßigkeiten (68 Prozent)
Platz 3: Fleisch (54 Prozent)
Platz 4: Rauchen (45 Prozent)
Platz 5: Fernsehen (39 Prozent)
Platz 6: Handy, Computer (24 Prozent)
Platz 7: Auto (24 Prozent)
als weniger zu essen. Denn bei einer Diät bleibt
die Ernährung – trotz reduzierter Nahrungsaufnahme
– von außen gesteuert, was zwangsläufig
zur Folge hat, dass man sofort Hunger bekommt,
wenn dem Körper die gewohnte Nahrungsmenge
vorenthalten wird.
Anders verhält es sich beim Fasten: Hier stellt
sich der Organismus systematisch auf eine innere
Ernährung um, indem er z. B. auf die Fettdepots
als Energiequellen zurückgreift und eine
tief greifende, »ökonomisch« effektive Umschaltung
sämtlicher Stoffwechselprozesse in Gang
setzt. Zunächst verbraucht der Körper sämtliche
Zuckerreserven, dann schaltet er auf Fettverbrennung
um. Dabei entsteht kein quälendes
Hungergefühl, und die körperlich-geistige Leistungsfähigkeit
bleibt voll erhalten.
Wichtig: die Darmreinigung
Optimaler Einstieg ins »Ernährungsprogramm
Fasten« ist eine gründliche Darmreinigung mit
Darmreinigungssalzen oder Einläufen (in der
Apotheke erhältlich). Dies veranlasst den Organismus
dazu, von Aufnahme auf Ausscheidung
umzuschalten, und die Ernährung von innen
heraus beginnt. Generell sollte die Darmreinigung
am ersten Tag und dann jeden zweiten
Tag der Fastenkur durchgeführt werden, beim
Basenfasten genügt ist, vor Beginn der Basenfastenwoche
den Darm zu reinigen. Durch die
Darmreinigung werden die schädlichen Schlackenstoffe,
die sich durch Fehl- und Überernährung
gebildet haben, aus dem Körper ausgeleitet,
und die Selbstreinigungskräfte des Verdauungssystems
werden aktiviert.
Fit und vital durch Fasten
Ob man sich für eine Fastenkur zu Hause, während
des Urlaubs in einem Hotel oder in einer
(Kur-)Klink entscheidet – nicht selten schließt
sich an diese Zeit des bewussten Verzichts eine
dauerhafte Veränderung der Ernährungs- und
Lebensgewohnheiten an. Dies macht den ganzheitlichen
Effekt des Fastens besonders deutlich:
Nicht nur, dass man sich dank seines »frisch geputzten«
Körpers fit und vital wie schon lange
nicht mehr fühlt – man hat in der Zeit des heilsamen
Verzichts auch gelernt, auf die inneren Signale
zu achten. Zu entdecken, dass man auch
ohne Schweinebraten, Zigaretten, Alkohol oder
Süßigkeiten gut lebt, ist für viele so überwältigend,
dass der Verzicht für immer plötzlich ganz
leicht fällt.
Für den Alltag ist eine Fastenkur von sieben Tagen
Dauer ideal, länger sollte man nur fasten,
wenn man von einem ausgebildeten Fastenleiter
oder Arzt begleitet wird. Wer das Heilfasten als
Therapie, z. B. bei Übergewicht, Verdauungsproblemen,
Fettstoffwechselstörungen, allergischen
oder chronischen Hautkrankheiten durchführen
will, für den empfiehlt sich ein mehrwöchiges
Heilfasten in einer Klinik unter ärztlicher
Aufsicht.
Obst, Gemüse, Salat –
beim Basenfasten muss nicht auf
feste Nahrung verzichtet werden.
Basenfasten
zur Entsäuerung des Körpers
Basenfasten ist die mildeste Form
des Fastens. Denn es wird nicht gehungert
und man muss auch nicht
auf feste Nahrung verzichten. Deshalb
kann das Basenfasten auch bei
chronischen Krankheiten ohne ärztliche
Begleitung durchgeführt werden.
Meist wird Basenfasten für eine
Woche empfohlen, aber es spricht
auch nichts gegen eine 14-tägige Basenfastenkur.
Als dauerhaftes Ernährungskonzept
ist eine rein basische
Ernährung jedoch nicht empfehlenswert,
da Mangelerscheinungen auftreten
können.
Basenfasten folgt dem alternativmedizinischen
Ansatz, wonach der
Körper insbesondere durch den bevorzugten
Verzehr von säurebildenden
Lebensmitteln, aber auch durch
Rauchen, regelmäßigen Alkoholkonsum
und/oder Stress übersäuern
und so anfällig für eine Vielzahl von
Befindlichkeitsstörungen sein kann
– von Erschöpfungszuständen und
Konzentrationsproblemen bis hin zu
chronischen Verdauungsbeschwerden
oder einer Anfälligkeit für Infekte.
Dieser Übersäuerung entgegenzuwirken
und den körpereigenen
Säure-Basen-Haushalt wieder ins
Gleichgewicht zu bringen, ist Ziel des
Basenfastens. Die beiden Eckpfeiler:
Für sieben bis 14 Tage ausschließlich
basische Lebensmittel zu essen und
auf säurebildende Lebensmittel konsequent
zu verzichten. Außerdem
sollte man während des Basenfastens
auf Koffein, Alkohol und Nikotin
verzichten. Am Abend vor Beginn
der Basenfastenwoche sollte der
Darm z. B. mit einem Einlauf gereinigt
werden.
• Basische Lebensmittel sind vor allem
Obst, Gemüse und Salat, aber
auch Kräuter, Sprossen, einige Nüsse,
wie Walnüsse, Pistazien oder Macadamianüsse,
und kaltgepresste
Öle.
• Zu den säurebildenden Lebensmitteln
gehören tierische Lebensmittel
wie Fleisch, Wurst, Eier und
Milchprodukte, aber auch Weißmehl,
Süßwaren und gehärtete raffinierte
Öle.
• Begleitend sollten mindestens
zwei Liter Wasser oder Tee aus naturbelassenen
Kräutern getrunken
werden.
Foto: © Olga Kriger / 123rf.com
TOPFIT 1 / 2021
Thema aktuell 7
Darmbakterien
lieben Ballaststoffe
Laktobazillen, Bifidobakterien, Akkermansia-
Bakterien und Faecalibacterium prausnitzii-
Bakterien, aber auch verschiedene Enterokokken-Arten
oder Clostridien – im Dickdarm leben
mehrere Billionen Bakterien, viele von ihnen
sind wichtige Verdauungshelfer. Zusammen
bilden sie das Darmmikrobiom, das inzwischen
oft auch als Organ im Organ bezeichnet wird.
Es gibt Nahrungsbestandteile, die nur von
Darmbakterien abgebaut werden können. Dazu
gehören vor allem Ballaststoffe, also die komplexen
pflanzlichen Kohlenhydrate, wie sie z. B. besonders
reichhaltig in Vollkorngetreide, Gerste,
Hülsenfrüchten, Wurzel- und anderen Gemüsearten
vorkommen – ihnen wird eine enorm
wichtige Bedeutung für die Darmgesundheit
zugeschrieben.
Bei der Verarbeitung der Ballaststoffe erzeugen
die Darmbakterien nämlich unter anderem
kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure (Acetat),
Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat).
Diese Substanzen können nun ihrerseits
Gutes tun, indem sie dafür sorgen, dass nicht
nur die Darmbakterien selbst, sondern auch die
Darmzellen mit Energie versorgt werden. Außerdem
wirken sie der Entartung von Darmzellen
entgegen, sie regen die Darmbewegungen
und die Durchblutung der Darmwand an.
Im Fokus: Butyrat
Speziell Butyrat ist für eine intakte Darmschleimhaut
unentbehrlich. Einige Darmbakterien
gewinnen aus den Ballaststoffen sogar
Vitamine wie Vitamin K oder Vitamine der B-
Familie. Zudem hat sich gezeigt, dass Butyrat
auch an der Steuerung der immunologischen
Abwehrkräfte des Darms beteiligt und offenbar
außerhalb des Darms ebenfalls unverzichtbar
ist. So beeinflusst die kurzkettige Fettsäure
u. a. verschiedene Stoffwechselwege im ganzen
Körper, etwa in der Leber oder im Gehirn. Möglicherweise
besteht sogar ein Zusammenhang
zwischen einem Butyratmangel und der Entstehung
von Depressionen; dieser Aspekt wird gerade
im Rahmen von Studien näher untersucht.
Wie viel Butyrat unsere Darmbakterien für uns
produzieren, haben wir im Wesentlichen selbst
in der Hand: Wir brauchen unsere Ernährung
nur an den Vorlieben unserer Darmbakterien
auszurichten. Und das heißt vor allem, sie aus-
Dr. Nicole Schaenzler /
Dr. Florian Beigel:
Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.
ISBN 978-3-8338-7363-8
reichend mit faserreicher, ballaststoffhaltiger
Kost zu versorgen.
Diese und viele andere Erkenntnisse über das
Darmmikrobiom stellen Nicole Schaenzler und
Florian Beigel in ihrem Buch »Superorgan Mikrobiom«
vor.
Impressum
Verlag: Letter Content Media
Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich für
Anzeigen)
Sebastian-Bauer-Straße 20c
81737 München
Tel.: 089 / 63 74 743
Fax: 089 / 67 92 01 61
E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de
Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich
für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag
Anzeigenverkauf: Sabine Ehinger
Tel.: 089 / 30 76 43 32
Mobil: 0171 / 78 85 179
E-Mail: s.ehinger@topfit-gesund.de
PR und Marketing: Ursula Jürgensen,
PR und Kommu nikation im Gesundheitswesen,
Tel.: 089 / 43 90 94 46,
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Vertriebsorganisation: Herbert Schwinghammer,
E-Mail: vertrieb@letter-content.de
Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler
Mitarbeit: David Baumgarten, Sabine Jansen, Apotheker
Thomas Knaier, Dr. Nina Schreiber, Isabel Virnich
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Innenteil: Bildnachweise bei den Fotos; alle anderen
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Für die medizinische Fachberatung
in dieser Ausgabe danken wir:
PD Dr. med. Florian Brettner
Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin
Werner Appelt
Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin
Karin Bültmann
Leiterin der Intensivpflege
Krankenhaus Barmherzige Brüder München
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Tel. 089 / 1797-2201 (Sekretariat)
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Priv.-Doz. Dr. med. habil. Thomas Saller
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Dr. med. Hans-Hermann Wörl
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www.widenmayer16.de (Seite 8)
Dr. med. Steffen Zenta
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Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München
Tel. 089 / 15 92 77-0
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TOPFIT 1 / 2021
8 Diagnose & Therapie
Foto oben: © sergeyp / 123rf.com
Lidstraffung
»Je offener der Blick,
desto jünger wirken wir!«
Natürlich lässt sich das Altern nicht aufhalten.
Aber bedeutet das wirklich, dass man sich auch
mit einem müde wirkenden Gesichtsausdruck
abfinden muss? Nein, das bedeutet es nicht!
Bereits ein kleiner Eingriff genügt — und schon
sehen Augen und Gesicht wieder jünger,
frischer, ausgeruhter aus. Oft sind nämlich
herabhängende Oberlider dafür verantwortlich,
dass wir abgespannter aussehen, als wir uns
fühlen. »Gerade eine Lidstraffung gehört zu den
besonders risikoarmen Eingriffen der Plastisch-
Ästhetischen Chirurgie«, betont der Münchner
Facharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie Dr.
Hans-Hermann Wörl im Gespräch mit TOPFIT.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Wörl, täuscht der Eindruck oder
hat ein müder Gesichtsausdruck nicht auch
viel mit dem Zustand unserer Augenpartie
zu tun?
Dr. Wörl: Da haben Sie recht. Die Haut ist um
die Augen besonders dünn und zart, deshalb
zeigen sich die ersten Spuren des Alterns oft
im Bereich der Augenpartie, etwa als Knitterfältchen,
und eben mit der Zeit auch durch ein
allmähliches Absinken der Oberlider. Durch
äußere Faktoren wie Stress oder zu viel Sonneneinstrahlung
wird dieser Prozess beschleunigt,
zudem wird er durch eine genetische
Disposition gefördert. Die Folge: Die Augen
erscheinen optisch verkleinert und wirken
müde. Oder der Hautüberhang des Oberlids
drückt auf die Augen. Im Extremfall hängt die
erschlaffte Haut vom Oberlid derart über, dass
das Sichtfeld des Betroffenen beeinträchtigt
wird und er nicht mehr richtig sehen kann.
All diese Erscheinungen sorgen dafür, dass die
Augen an Ausdruckskraft verlieren. Und weil
der Gesichtsausdruck wesentlich von den Augen
geprägt wird, wirkt das gesamte Gesicht
älter, abgespannter und oft auch trauriger,
wenn die Augenlider erschlafft sind.
Und dann kann eine Lidkorrektur Abhilfe
schaffen?
Dr. Wörl: Genau. Werden die Lider gestrafft,
erhalten die Augen wieder einen strahlenden,
wachen Ausdruck und wir erreichen zugleich
eine harmonisch wirkende Verjüngung des
Gesichts. Denn: Je offener der Blick, desto
jünger und vitaler wirken wir!
Sie selbst führen pro Jahr über 200 Lidkorrekturen
durch. Wie gehen Sie vor?
Dr. Wörl: Bei einer Lidstraffung wird durch
feine Schnitte überschüssige Haut, mitunter
auch überschüssiges Fettgewebe entfernt bzw.
Muskelgewebe gestrafft. Sichtbare Narben
vermeiden wir, indem die Einschnitte, die mit
sehr feinen Nähten verschlossen werden, in
den Hautfalten verborgen sind.
Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam
mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie
& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche
Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach
massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.
Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur
Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,
Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.
Verändert sich die Augenform?
Dr. Wörl: Nein! Eine Lidstaffung »nach Standard«
gibt es allerdings nicht: Da die Augenregion
von zentraler Bedeutung für unseren
Gesichtsausdruck ist, muss für ein optimales
Ergebnis auch jede einzelne Behandlung
individuell geplant bzw. umgesetzt werden.
Hierfür ist eine genaue Analyse der altersbedingten
anatomischen Veränderungen, aber
auch eine sorgfältige Planung des gewünschten
Korrekturergebnisses unerlässlich.
Sind Ihre Patienten zufrieden?
Dr. Wörl: Sie sind sogar sehr zufrieden —
auch, weil sich der gewünschte verjüngende,
frischere Effekt praktisch sofort einstellt. Hinzu
kommt, dass gerade Oberlidstraffungen im
Allgemeinen mit einem besonders niedrigen
Risiko für Komplikationen verbunden sind.
Sind auch Schlupflider Folgen des
Alterungsprozesses?
Dr. Wörl: Ja, die nachlassende Gewebefestigkeit
kann auch die Entstehung von Schlupflidern
begünstigen: Die Oberlider wölben sich
immer mehr über die Wimpern und verdecken
die Lidfalte. Beginnen die Unterlider
herabzusinken, entstehen Tränensäcke.
Gehen Sie bei einer Unterlidstraffung ähnlich
wie bei einer Oberlidkorrektur vor?
Dr. Wörl: Eine Unterlidstraffung oder ein
Entfernen von Tränensäcken ist ein sehr viel
komplexerer Eingriff als eine Oberlidstraffung.
Sie setzt langjährige Erfahrung auch in der
rekonstruktiven Chirurgie voraus und gehört
daher unbedingt in erfahrene Hände. Gleichwohl
ist die Unterlidstraffung ebenfalls eine
beliebte Methode zur optischen Verjüngung —
sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Dr. Wörl: Der durch die Lidkorrektur erzielte
Verjüngungseffekt hält im Prinzip lebenslang
an. Obwohl der Alterungsprozess natürlich
nach dem Eingriff weiter voranschreitet —
daran kann auch die Plastisch-Ästhetische
Chirurgie nichts ändern.
Nähere Infos: www.widenmayer16.de
TOPFIT 1 / 2021
Diagnose & Therapie
9
Gegen den Corona-Stress
Regelmäßige
Bewegung hilft!
Je länger die Corona-Pandemie und die
damit verbundenen Einschränkungen
andauern, desto größer ist für uns alle
die Belastung. Helfen kann Bewegung:
»Körperliche Aktivität stärkt nicht nur die
Abwehrkräfte und erhöht das Energieniveau,
sondern hebt auch die Laune und
hilft bei der Stressbewältigung«, sagt der
Münchner Orthopäde vom MVZ im Helios
Dr. Heribert Konvalin.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Konvalin, regelmäßiger Sport fällt in diesen
Tagen nicht leicht. Was kann man tun, um sich
trotzdem fit zu halten?
Dr. Konvalin: Es gibt viele Möglichkeiten, sich
sportlich zu betätigen. Beispielsweise lassen
sich Wandern, Joggen, Spazierengehen, Radfahren
oder Inline-Skaten gut allein oder im
engen Kreis der Familie durchführen. Auch zu
Hause kann man viel für die körperliche Fitness
tun, etwa mithilfe eines Laufbands, Crosstrainers
oder mit platzsparenden Geräten wie einer
Klimmzugstange, Hanteln oder Fitnessbändern.
Gymnastische Übungen, Yoga und Pilates, gern
auch unter Anleitung von Online-Trainingsvideos,
bieten sich ebenfalls als effektive Bewegungsprogramme
für zu Hause an.
Wie oft sollte man trainieren?
Dr. Konvalin: Das hängt vor allem vom Allgemeinbefinden
und individuellen Fitnesszustand ab.
Meist empfehle ich gesunden Personen, die
länger keinen Sport mehr betrieben haben, ein
Training von drei Tagen pro Woche für jeweils
45 bis 60 Minuten. Trainingserfahrene können
natürlich gern auch öfter in der Woche Sport
treiben. Wichtig ist, Umfang, Häufigkeit und
Intensität auf die körperliche Leistungsfähigkeit
abzustimmen. So vermeidet man, dass der
positive Effekt der körperlichen Aktivität sich
ins Gegenteil verkehrt und dann z. B. ein erhöhtes
Verletzungsrisiko zur Folge hat oder das
Immunsystem schwächt.
Stimmt es, dass Sport die Laune bessert?
Dr. Konvalin: Das ist richtig. Viele Studien haben
gezeigt, dass von regelmäßiger Aktivität nicht
nur die körperliche Gesundheit, sondern auch
die seelische Gesundheit profitiert — bis hin
zur Vorbeugung von Depressionen. Sport hilft
buchstäblich, den Kopf frei zu bekommen: Das
Gedankenkarussell kommt zum Stillstand, wenn
das Gehirn ganz auf
die Bewegung konzentriert
ist. Hinzu
kommen die biochemischen
Reaktionen, die im Körper durch
Sport ausgelöst werden: Es werden vermehrt
Glückshormone Serotonin und Dopamin, aber
auch Endocannabinoide ausgeschüttet, die vermutlich
ebenfalls zu einer Verbesserung des
Wohlgefühls beitragen; gleichzeitig wird die
Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol
gebremst. Diese Effekte sind gerade in der
Corona-Krise von wichtiger Bedeutung, weil sie
helfen können, dem Stress und der psychischen
Belastung entgegenzuwirken.
Was empfehlen Sie älteren Menschen als
Bewegungsform?
Dr. Konvalin: Für ältere Menschen sind regelmäßige
Spaziergänge ideal. Ein Spaziergang ist
die einfachste Art, sich seinen Möglichkeiten
entsprechend zu bewegen. Selbst Personen in
der Rekonvaleszenz oder mit einer Bewegungseinschränkung
können, z. B. in Begleitung und/
oder mit einer Gehhilfe, losgehen. Auch Radfahren
ist eine Option. Für Menschen, die z. B.
aufgrund einer Arthrose oder eines künstlichen
Gelenkersatzes nach einer gelenkschonenden
Fortbewegung suchen, sind E-Bikes eine Alternative.
Allerdings zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik:
Gerade im Corona-Jahr ist die Zahl
der E-Bike-Unfälle gestiegen. Deshalb Vorsicht:
Tempo, Schwung und Kraft eines E-Bikes werden
oft unterschätzt.
Profitieren auch jüngere Menschen vom
Spazierengehen?
Dr. Konvalin: Selbstverständlich. Jüngeren werden
10 000 Schritte pro Tag empfohlen. Aber
selbst wenn man täglich nur die Hälfte schafft,
tut man bereits einiges für seine Fitness — und
für seine Gesundheit. Wenn man zügig über
einen längeren Zeitraum geht, stellt sich näm-
Zur Person
lich der Effekt eines Ganzkörpertrainings ein.
Dabei werden nicht nur Muskeln, Gelenke und
überhaupt der gesamte Bewegungsapparat
gekräftigt, sondern es wird auch die Ausdauer
trainiert: Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel
werden angeregt, das Immunsystem wird
gestärkt und außerdem wird dem Körper bei
einem Tagesspaziergang die Möglichkeit geboten,
das u. a. für unsere Knochen so wichtige
Vitamin D zu bilden.
Also wird es höchste Zeit für uns, das
Stubenhockerdasein hinter uns zu lassen?
Dr. Konvalin: Sich täglich an der frischen Luft zu
bewegen, wäre tatsächlich wünschenswert. Es
muss ja nicht immer die »Runde um den Block«
sein, die rasch langweilig werden kann. Man
kann aus einem Spaziergang auch eine Entdeckungstour
machen. Selbst wenn man die
Umgebung gut zu kennen meint, bietet sie
doch sicherlich einiges, was sich genauer zu
erkunden lohnt.
Auch in Zeiten von Corona kann man sich beim Sport
verletzen. Was ist dann zu tun?
Dr. Konvalin: Was vor der Corona-Pandemie
gegolten hat, gilt auch jetzt: Wer sich beim
Sport verletzt oder wer plötzlich Beschwerden
verspürt, sollte sich umgehend fachärztlich
untersuchen lassen. Gleiches gilt, wenn eine
chronische Erkrankung am Bewegungsapparat
— eine Arthrose, ein Wirbelsäulenleiden,
ein Schulter-Impingement etc. — regelmäßig
orthopädische Kontrolluntersuchungen verlangt.
Die Arztpraxen haben vorgesorgt, um
die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich
zu halten. Aus Angst vor einer Corona-Infektion
nicht zum Arzt zu gehen, kann ernsthafte
gesundheitliche Folgen haben.
Dr. med. Heribert Konvalin ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin,
spezielle Schmerztherapie und Physikalische Medizin und praktiziert im
MVZ im Helios. Zu seinen Leistungsschwerpunkten gehören die Behandlung von
Kniegelenkserkrankungen sowie Schultererkrankungen, aber auch Ellbogen- und
Sprunggelenkarthroskopie, arthroskopische Kreuzband operationen, Fußchirurgie,
regenerative Knorpeltherapie zur Behandlung von Arthrose sowie interven tionelle
Schmerztherapie einschließlich minimal-invasiver Wirbel säulenoperationen.
Dr. Konvalin ist Präsident der Gesellschaft für Prophylaktische Orthopädie e. V.
(GfPO).
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
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TOPFIT 1 / 2021
10 Diagnose & Therapie
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Das hilft bei
Kopfschmerzen
Fast jeder zweite Deutsche kennt Kopfschmerzen
als gelegentliches Übel — Frauen sogar
nahezu doppelt so oft wie Männer. Ein hoher
Leidensdruck ist vor allem mit Migräne verbunden.
Aber auch regelmäßig auftretende Spannungskopfschmerzen
können die Lebensqualität
erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger
ist es, zu versuchen, den möglichen Auslösern
auf den Grund zu gehen und sich gegebenenfalls
eine entsprechende Vermeidungsstrategie
anzueignen.
Von Dr. Nina Schreiber
Meist entstehen Kopfschmerzen, ohne dass
sich eine konkrete organische Ursache feststellen
lässt. Dann sprechen Ärzte von »primären
Kopfschmerzen«, das heißt, der Schmerz selbst
ist die Erkrankung. Davon abzugrenzen sind
die »sekundären« Formen: Hier sind die Kopfschmerzen
Anzeichen bzw. Begleiterscheinung
einer anderen Erkrankung. Das Spektrum der
infrage kommenden Krankheiten ist breit und
reicht von Schädelverletzungen und Infektionen
bis hin zu Gesichtsneuralgien, Zahnerkrankungen
oder Bluthochdruck. In diesen Fällen steht
die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.
Dagegen zielt die Therapie der »primären«
Formen in erster Linie auf die Vorbeugung
bzw. auf die Linderung von Kopfschmerzen.
Kopfschmerz vom Spannungstyp
Die häufigste »primäre“ Kopfschmerzform ist der
Spannungskopfschmerz. Typisch sind dumpfdrückende
Schmerzen im gesamten Kopf (wie ein
»Ring um den Kopf«); mitunter machen sie sich
auch eher im Hinterkopf bemerkbar. Die Dauer
variiert von seltenen, kurz andauernden leichten
Kopfschmerzen bis hin zu täglichen Dauerkopfschmerzen.
Besonders häufig ist der sogenannte
episodische Verlauf: Die Kopfschmerzen halten
stunden- oder tageweise an, treten aber insgesamt
seltener als 180 Tage im Jahr auf.
> Ursache: Wie Spannungskopfschmerzen entstehen,
ist nicht endgültig geklärt. Vermutlich
spielt eine veränderte Schmerzverarbeitung im
Gehirn eine Rolle, die in der Folge zu einer Erniedrigung
der Schmerzschwelle führt. Auffällig
ist, dass meist auch Verspannungen der Nackenmuskulatur
bestehen – und dass die Betroffenen
besonders oft von Spannungskopfschmerzen geplagt
werden, wenn sie unter Stress stehen oder
sich in anderen (psychischen) Belastungssituationen
befinden. Aber auch einseitige körperliche
Belastung (z. B. bei der Arbeit am Computer)
scheint die Entstehung von Spannungskopfschmerzen
zu fördern.
Migräneattacken – oft nur halbseitig
Spannungskopfschmerzen können zwar sehr unangenehm
sein, setzen die Betroffenen jedoch im
Allgemeinen nicht so stark außer Gefecht, dass
sie sich komplett aus dem Tagesgeschehen zurückziehen
müssen. Anders bei jenen, die unter
Migräne leiden: Sie sind während der Attacken
nicht in der Lage, ihre übliche Alltagsroutine zu
bewältigen und müssen sich meist sogar in einem
abgedunkelten Raum ins Bett zurückziehen.
Eine Migräneattacke kündigt sich meist klopfend,
pochend und pulsierend an, um dann im
Verlauf einiger Stunden extrem heftig zu werden.
Häufig werden die Kopfschmerzen von vegetativen
Symptomen begleitet, insbesondere
von Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen sowie
einer Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche.
Bei Patienten, die unter einer »Migräne
mit Aura« leiden, treten vor der eigentlichen
Schmerzattacke für einige Minuten bis zu einer
Stunde Sehstörungen auf: Sie sehen z. B. Lichtblitze
oder nehmen ein Flimmern wahr.
Migränekopfschmerzen treten meist nur auf einer
Seite auf, doch können sie auf die andere Seite
wechseln. Außerdem ist typisch, dass die Kopfschmerzen
durch körperliche Anstrengung, Erschütterung
oder schnelle Kopfbewegungen verstärkt
werden. Lassen Schmerzen und Begleitsymptome
allmählich nach, fühlen sich viele oft
erst einmal gerädert und brauchen einige Zeit,
um wieder zu Kräften zu kommen.
Manche Migränepatienten erleben nur eine Attacke
pro Jahr, andere drei bis vier Attacken pro
Woche. Zwischen den Attacken, die im Durchschnitt
vier bis 72 Stunden andauern, klingen die
Kopfschmerzen folgenlos ab.
> Ursache: Obwohl Migräne nach den Spannungskopfschmerzen
die zweithäufigste Kopfschmerzform
ist, sind die genauen Ursachen bislang
unklar. Als sicher gilt, dass es sich bei Migräne
um eine neurologische Störung handelt, bei
der auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.
Aktuell geht die Forschung davon aus, dass bei
einem Migräneanfall betimmte Nervenzellen im
Hirnstamm eine Überempfindlichkeit entwi-
Vorsicht Corona-Infektion!
Kopfschmerzen können auch Symptom
einer COVID-19-Erkrankung sein:
Es kommt – wenn auch selten – vor,
dass erst einmal nur Kopfschmerzen,
mitunter auch in Kombination mit
Schwindel, erste Krankheitszeichen
sind. Spätestens jedoch, wenn weitere
Symptome wie Husten, Fieber, Kurzatmigkeit,
Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns,
Schnupfen, Hals- und
Gliederschmerzen auftreten, sollten
Sie zu Hause bleiben und telefonisch
ärztlichen Rat einholen. Telefonische
Anlaufstellen sind z. B. der Bereitschaftsdienst
mit der Telefonnummer
116117, eine lokale Corona-Hotline
oder auch die Hausarztpraxis.
TOPFIT 1 / 2021
Diagnose & Therapie
11
ckeln. Dabei werden auch Nervenenden des Trigeminusnervs
aktiviert, der über drei Äste Gesicht,
Stirn, Augen, Kinn, Ober- und Unterkiefer
versorgt. Diese Reizung hat zwei ungünstige
Auswirkungen: Zum einen entstehen fälschlicherweise
Schmerzsignale, zum anderen werden
bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet, die u. a. die
Blutgefäße weiten und für Entzündungsreaktionen
sorgen. In der Folge entstehen dann die typischen
Migränesymptome.
Welche Auslöser eine Migränekaskade in Gang
setzen, ist individuell unterschiedlich. Dies können
z. B. bestimmte Wettereinflüsse, starke Emotionen,
Stress oder Überanstrengung, aber auch
Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, Medikamente,
das Auslassen von Mahlzeiten, Flackerlicht
und manchmal auch Alkohol sein. Bei vielen
Frauen treten die Migräneattacken gleichzeitig
mit der Menstruation bzw. bei hormonellen
Veränderungen auf. Auffällig oft besteht unmittelbar
vor Beginn eines Anfalls ein Heißhunger
auf Süßigkeiten, allen voran Schokolade. Dies hat
irrtümlich dazu geführt, dass der Verzehr von
Schokolade lange Zeit als Migräneauslöser galt.
Forscher haben jedoch herausgefunden, dass die
verstärkte Lust auf Süßes vor allem ein Signal für
die bevorstehende Migräne ist. Bei anderen werden
eine plötzliche Änderung ihres Geruchsempfindens,
ihrer Stimmung oder ihrer Leistungsfähigkeit
zu Vorboten einer Migräneattacke.
Kopfschmerzen durch übermäßige
Schmerzmitteleinnahme
Mäßig starke Kopfschmerzen, die an wenigen
Tagen pro Monat und vorübergehend auftreten,
können Sie mit rezeptfreien Schmerzmitteln aus
der Apotheke selbst behandeln. Bei heftigeren
Beschwerden kommen gegebenenfalls auch verschreibungspflichtige
Medikamente zum Einsatz.
Je nach Schweregrad stehen insbesondere
zur Behandlung einer Migräne zudem weitere
Wirkstoffe zur Linderung von besonders schweren
Attacken zur Verfügung – diese setzen jedoch
eine sorgfältige ärztliche Untersuchung voraus.
Allerdings: Der häufige Einsatz von Schmerzmitteln
kann problematisch sein. Bei einem Übergebrauch
können sie nämlich ihrerseits (Dauer-)
Kopfschmerzen auslösen.
Grundsätzlich gilt: Nehmen Sie zur Vorbeugung
eines medikamenteninduzierten Kopfschmerzes
Schmerzmittel nicht länger als zehn Tage im Monat
und höchstens drei Tage hintereinander ein.
Alternativ bietet es sich an, auf nicht-medikamentöse
Maßnahmen zurückzugreifen, die sich
zudem gut in den Alltag integrieren lassen. So
genügen z. B. bei Spannungskopfschmerzen oft
schon ein Spaziergang an der frischen Luft oder
eine Schläfenmassage mit einigen Tropfen Pfefferminzöl,
um die Beschwerden zu lindern. Und
Migränepatienten leiden seltener unter Attacken,
wenn sie regelmäßig eine Ausdauersportart ausüben
bzw. eine Entspannungstechnik erlernen.
Alternativen zur Schmerztablette
• Versuchen Sie die Auslöser Ihrer Kopfschmerzen
ausfindig zu machen und diese dann so gut
wie möglich auszuschalten bzw. zu vermeiden.
Hierbei kann Ihnen das Führen eines Kopfschmerz-Tagebuchs
wertvolle Dienste leisten –
auf diese Weise fällt es Ihnen leichter, mögliche
Auslöser, Schmerzmuster etc. zu erkennen.
• Sorgen Sie für ausreichende Entspannungsphasen.
Körperliche und seelische Anspannungen
können wirksam mit Hilfe von Entspannungsmethoden
wie der Progressiven Muskelrelaxation
(PMR) oder Autogenes Training abgebaut
werden.
• Auch Bewegung hilft, Stress und Spannungen
abzubauen. Studien bescheinigen regelmäßiger
körperlicher Aktivität einen prophylaktischen
Effekt sowohl bei Migräne als auch bei der
Neigung zu Spannungskopfschmerzen. Ideal ist,
wenn Sie etwa dreimal pro Woche eine Ausdauersportart
ausüben (z. B. Jogging, Walking, Radfahren,
Schwimmen).
• Wenn Ihnen regelmäßige sportliches Training
nicht möglich ist: Versuchen Sie trotzdem in Ihrem
Alltag in Bewegung zu bleiben (z. B. Treppe
statt Fahrstuhl nehmen, das Rad nehmen oder zu
Fuß zum Einkaufen gehen). Bei starken akuten
Schmerzen sollten Sie hingegen auf jede körperliche
Anstrengung verzichten.
• Behalten Sie einen regelmäßigen Schlaf-/
Wachrhythmus bei, auch am Wochenende. Bei
Multimodale Behandlung individuell
nach Ihren Bedürfnissen: Als eine der
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manchen Kopfschmerzpatienten wirkt sich auch
das Schlafen am Tag (z. B. Mittagsschlaf) ungünstig
aus.
• Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
2 bis 2,5 Liter pro Tag sind empfehlenswert.
Wichtg ist auch, regelmäßige Essenszeiten
einzuhalten..
• Meiden Sie übermäßigen Lärm, und setzen
Sie sich keiner starken Licht- bzw. Sonneneinwirkung
aus.
Wann zum Arzt?
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
(DMKG) rät grundsätzlich zu einem
Arztbesuch, wenn Kopfschmerzen an mehr als
zehn Tagen pro Monat auftreten.
Sprechen Ihre Kopfschmerzen auf die bisher
wirksamen Behandlungsmaßnahmen nicht
mehr an, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.
Ändern sich die Beschwerden, sollten Sie ebenfalls
einen Arzt aufsuchen. Dazu gehört z. B., dass
die Kopfschmerzattacken häufiger auftreten, die
Schmerzintensität zunimmt, sie länger andauern
oder dass weitere ungewöhnliche Symptome
hinzutreten.
Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn
Kopfschmerzen, die nach einem Sturz oder einer
Kopfverletzung auftreten, mit Fieber bzw.
Benommenheit einhergehen. Gleiches gilt,
wenn Kopfschmerzen plötzlich – ohne erkennbare
Ursache – einsetzen und sehr heftig sind.
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TOPFIT 1 / 2021
12 Diagnose & Therapie
Gesunde Füße – Garant für einen
starken Auftritt
Foto oben: © Kaspars Grinvalds / 123rf.com
Im Frühling kommen auch die Füße
wieder ans Licht. Doch längst nicht alle
Füße sind so makellos, um mit ihnen
den perfekten Auftritt planen zu können.
Ein hervorstehender Ballen oder schiefe
Zehen führen dann dazu, dass die
Füße in der schönsten Zeit des Jahres
lieber versteckt als in modischen Sandaletten
oder aufregenden High Heels
wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.
Und es kann noch schlimmer kommen:
»Bleiben anhaltende Fußprobleme oder
Zehenfehlstellungen unbehandelt, wird
es irgendwann unmöglich, schmerzfrei
Schuhe zu tragen«, warnt der Münchner
Orthopäde Dr. Steffen Zenta.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Unschöne Verhornungen und Druckstellen
an Ballen, Fersen oder Zehen, Rötungen,
eine spröde rissige Haut ... Nach einem langen
Winter in warmen Stiefeln und dicken Socken
sehen viele Füße nicht so aus, als könnten sie bedenkenlos
in die Sandalen schlüpfen. Zum Glück
können solche »Makel« meist mit einem intensiven
Pflegeprogramm und etwas Geduld behoben
werden.
Etwas anderes ist es, wenn das optische Erscheinungsbild
der Füße durch Fehlstellungen getrübt
ist: Dann ist über kurz oder lang der fachkundige
Rat eines Orthopäden notwendig, der
sich auf die Behandlung von Fußerkrankungen
spezialisiert hat. Besonders häufig macht Frauen
– häufig aufgrund einer genetischen Veranlagung
– ein Hallux valgus zu schaffen. Seine
Erscheinungsmerkmale: ein verbreiteter Vorfuß,
die große Zehe hat sich in Richtung Nachbarzehen
verschoben und es hat sich an der Fußinnenseite
eine Wölbung gebildet – deshalb auch
der Name »Ballenzeh«. Dieser vorgewölbte Ballenbereich
ist anfällig für schmerzhafte Schwielen
und Schleimbeutelentzündungen.
Hallux valgus – nicht nur ein
kosmetisches Problem
Ein Hallux valgus sieht nicht nur unschön aus,
sondern er entwickelt sich auch nicht mehr von
selbst zurück. »Ist die Fehlbildung nur leicht
ausgeprägt, können orthopädische Einlagen,
spezielle Abrollhilfen, eine manuelle Therapie
und/oder ein Fußübungsprogramm mit Spiraldynamik®
helfen «, erläutert Dr. Zenta. Als ein
rein kosmetisches Problem möchte er den Hallux
valgus nicht verstanden wissen: »Bleibt die
Fußfehlstellung unbehandelt, kann eine Kettenreaktion
in Gang gesetzt werden, an deren Ende
nicht nur anhaltende Schmerzen, sondern auch
weitere Zehendeformitäten wie Krallen- oder
Hammerzehen stehen«, so der Orthopäde. In
diesem Stadium sei die Fehlstellung der Großzehe
bereits so weit fortgeschritten, dass häufig
nur noch eine operative Korrektur erfolgversprechend
sei: »In den allermeisten Fällen kann
der betroffene Fuß so wiederhergestellt werden,
dass eine völlig normale Funktion möglich ist
und er auch optisch wieder ästhetisch ansprechend
aussieht«, sagt Dr. Zenta.
Nur gesunde Füße sind schön und wirken gepflegt
– und tragen uns schmerzfrei durchs Leben.
Deshalb rät der Fußspezialist: »Wer sich
schon bei den ersten Anzeichen eines Fußproblems
in die Behandlung eines Spezialisten begibt,
hat gute Chancen, auch im Alter modische
Schuhe tragen zu können«.
NACHGEFRAGT
Herr Dr. Zenta, spitz, schmal und superhoch – was wir
Frauen an der neuen Damenschuhmode schätzen,
ist vielen Ärzten ein Dorn im Auge. Denn diese
Schuhmodelle entsprechen nicht der Anatomie
des Fußes und sollen daher Hauptverursacher
für einen Hallux valgus und andere erworbenen
Fußfehlstellungen sein. Also lieber keine hochhackigen
Pumps & Co. mehr, wenn uns die Gesundheit unserer
Füße am Herzen liegt?
Dr. Zenta: Zugegeben, aus fußorthopädischer
Sicht gibt es, was die Fußgesundheit betrifft,
zweifellos günstigere Schuhmodelle. Denn
hochhackige oder schmal geschnittene
Schuhe entsprechen nicht der Anatomie
des Fußes. Frauen, die z. B. einen Hallux valgus
entwickeln, haben aber meist auch eine
genetische Vorbelastung. Ich denke, dass
ein völliger Verzicht auf modische Damenschuhe
nicht sein muss. Wichtig ist, dass
Frauen ihren Füßen nach einigen Stunden
in hochhackigen oder spitzen Schuhen eine
Pause gönnen – und am nächsten Tag dann
vielleicht bequemen Schuhen mit genügend
Zehenspielraum und flachen Absätzen
den Vorzug geben. Zudem spricht nichts
dagegen, möglichst viel barfuß zu laufen;
besonders gut läuft es sich auf Naturboden.
Vorsicht allerdings vor scharfen oder spitzen
Gegenständen! Zu empfehlen sind auch
regelmäßige Fußmassagen mit dem Holzroller
oder mit noppigen Gummibällchen.
Dies fördert die Durchblutung, entspannt
die Muskeln und stimuliert die Reflexzonen
der Fußsohle.
Von Spreizfüßen sind Frauen ebenfalls oft betroffen.
Ist diese Veränderung auch ein Risikofaktor für die
Fußgesundheit?
Dr. Zenta: Leider ja. Bei Spreizfüßen stimmt
die gesamte Fußstatik nicht, eine chronische
Fehlbelastung von Knochen und Gelenken,
aber auch eine Überdehnung einzelner
Muskeln und Bänder sind die Folgen. Auf
Dauer werden auch die Zehen in Mitleidenschaft
gezogen und entwickeln sich dann zu
einem Hallux valgus oder auch zu Hammerbzw.
Krallenzehen. Ebenso können Schmerzen
unter dem Vorfußballen auftreten. Eine
solche Metatarsalgie äußert sich vor allem
beim Gehen und kann sehr unangenehm
sein. Deshalb empfiehlt es sich, einen
Spreizfuß möglichst frühzeitig zu behandeln,
etwa mithilfe von Einlagen und/oder
einer speziellen Fußgymnastik, die z. B. auf
dem Konzept der Spiraldynamik® basiert.
Zur Person
Dr. med. Steffen Zenta praktiziert im MVZ im
Helios München und behandelt sämtliche
Erkrankungen und Fehlstellungen des Fußes. Zu
seinen chirurgischen Schwerpunkten gehören z. B.
gelenkerhaltende Operationen bei Hallux valgus
und anderen Vorfußerkrankungen, die operative
Hammer- und Krallenzehkorrektur sowie die endoprothetische
Versorgung des Großzehengrund- und
des Sprunggelenks. Außerdem ist Dr. Zenta Gründer
des Hand- und Fußzentrums München (HFZ).
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de und
www.hfz-muenchen.de
TOPFIT 1 / 2021
Kurz notiert
13
13
Vorsicht, Kreuzallergie bei
veganer Ernährung!
Die vegane Ernährung zeichnet sich durch viele naturbelassene
Lebensmittel aus und kann vor Allergien schützen,
wie Studien nahe legen. Für Pollenallergiker können
jedoch Kreuzallergien zum Problem werden, da schonend
erhitze Produkte etwa aus Soja, Karotten, Sellerie oder
Hülsenfrüchten noch relevante Allergenstrukturen enthalten
können – darauf hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund
e.V. anlässlich des Heuschnupfentags am 14. März
hingewiesen. Wer typische Symptome wie Schwellungen,
Juckreiz, Kribbeln oder Kratzen im Mund, Rachen und Hals
entwickelt, sollte unbedingt mit seinem Arzt oder Allergologe
darüber sprechen und gegebenenfalls eine Ernährungsberatung
in Anspruch nehmen.
Wer öfter Fisch isst,
lebt herzgesünder
Was schon lange vermutet wird, ist jetzt durch eine breit angelegte
Studie mit 422 791 Teilnehmern bestätigt worden, die
schottische Wissenschaftler im European Heart Journal (14. Dezember
2020) veröffentlicht haben. Danach haben Menschen,
die auf Fleisch verzichten, aber Fisch in Maßen essen, ein geringeres
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei ihnen ist
beispielsweise das Risiko für einen Herzinfarkt im Vergleich zu
Fleischessern um 30 Prozent geringer, so die Studie.
TIA: Aufklärung hat Früchte
getragen!
In den letzten Jahren haben die medizinischen Fachgesellschaften
hierzulande viel dafür getan, dass die Bevölkerung mit dem Phänomen
der transitorisch ischämischen Attacke, kurz TIA, vertraut und zugleich
darüber aufgeklärt wurde, dass bei einer TIA rasches Handeln
nötig ist. Eine TIA kündigt nämlich in vielen Fällen einen späteren
Schlaganfall an: Der Durchblutungsmangel dauert nur für kurze Zeit
an. Gleichwohl ist eine TIA ein Alarmsignal, das sofort ärztlich abgeklärt
werden sollte.
Nun haben amerikanische Neurologen im Journal of the American
Medical Association das Ergebnis der Framingham Heart Study veröffentlicht,
die den Zeitraum 1948 bis Ende 2017 umfasst und die
aufzeigt: Das Schlaganfallrisiko ist in den letzten Jahrzehnten deutlich
gesunken. Die Mediziner führen diesen positiven Trend auf die
verbesserte Nachsorge der Patienten zurück.
Angst vorm Zahnarzt ist
weit verbreitet!
Gut jeder zweite (59,9 Prozent) der Befragten in einer Umfrage
des Instituts der deutschen Zahnärzte (IDZ) erklärte,
sich vor einem Zahnarzttermin »Sorgen zu machen« bzw.
»Angst zu haben«. Starke Angstreaktionen gaben rund
zwölf Prozent zu Protokoll. Und: Frauen haben offenbar
häufiger mit stärkeren Dentalängsten zu kämpfen – oder
geben sie zumindest offener zu als Männer.
Arbeitsplatz im Freien könnte vor
Brustkrebs schützen
Frauen, die beruflich häufig einer direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt
sind, erkranken einer Studie des Forschungszentrums der Dänischen
Krebsgesellschaft zufolge etwas seltener an Brustkrebs. Als
Grund wird der positive Einfluss von Vitamin D vermutet, das hauptsächlich
durch die Einwirkung von UV-B-Strahlen in der Haut gebildet
wird. So gesehen, könnte ein Vitamin-D-Mangel nicht nur das
Risiko für Osteoporose, sondern auch für Krebs erhöhen, da Vitamin
D auch regulierend in das Zellwachstum eingreift. Da individuelle Lebensstilfaktoren
bei der Studie nicht berücksichtigt werden konnten,
müssen weitere Untersuchungen zur endgültigen Klärung durchgeführt
werden.
(Quelle: Occupational and Environmental Medicine (2021; DOI:
10.1136/oemed-2020-107125)
TIA – Vorboten eines Schlaganfalls
Typische Symptome einer TIA sind:
• Sehstörungen; z. B. Störungen des räumlichen Sehens bzw.
eine Einschränkung des Gesichtsfelds, aber auch ein plötzlicher
(schmerzloser) Sehverlust auf einem Auge oder das Sehen von
Doppelbildern
• Sprachstörungen und/oder Sprachverständnisstörungen
• Schwindel und Gangunsicherheit
• Ausgeprägtes Schwächegefühl
• Gefühlsstörung einer Körperhälfte: Arm und/oder Bein einer
Körperseite ist plötzlich von einer Missempfindung oder einer
kompletten Gefühlsstörung betroffen
• Lähmungserscheinungen einer Körperseite (Halbseitenlähmung),
z. B. eines Arms und/oder Beins und/oder einer
Gesichtshälfte
• ein herabhängender Mundwinkel, gegebenenfalls mit unkontrolliertem
Speichelfluss aus dem Mund
• Gefühlsstörungen, mit dem Gefühl, dass ein Fuß oder ein
Arm oder eine Hand eingeschlafen ist
• Plötzlich einsetzender und extrem starker Kopfschmerz
(»Donnerschlag-Kopfschmerz«)
• Bewusstseinsstörungen wie Verwirrtheit bis hin zu
Bewusstlosigkeit
TOPFIT 1 / 2021
14 Diagnose & Therapie
ECMO-Zentrum des Krankenhauses Barmherzige Brüder München
FLCCC Alliance: Gemeinsam für bessere
Überlebenschancen von COVID-19-Patienten
Illustration: © Kateryna Kon / 123rf.com
Seit Anfang des Jahres ist das
ECMO-Zentrum des Krankenhauses
Barmherzige Brüder
München Globale-Partner der
Front Line COVID-19 Critical Care
Alliance. Im Gespräch mit TOPFIT
erläutern die Oberärzte Priv.-Doz.
Dr. Florian Brettner und Werner
Appelt sowie Karin Bültmann,
Leiterin der Intensivpflege,
welche Ziele das internationale
Netzwerk von namhaften Intensivmedizinern
verfolgt und was
sie dazu bewogen hat, sich bei
der intensivmedizinischen Behandlung
ihrer schwer kranken
COVID-19-Patienten am MATH+-
Protokoll zu orientieren.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Brettner, wofür setzt sich die
»Front Line COVID-19 Critical Care
Alliance« ein?
Florian Brettner: Die Front Line COVID-19
Critical Care Alliance, kurz FLCCC Alliance,
ist ein Interessenszusammenschluss
von renommierten Intensivmedizinern
auf der ganzen Welt, der sich
ECMO-Zentrum
Seit Beginn der Corona-Pandemie
ist die Klinik für Anästhesiologie
und Intensivmedizin des Krankenhauses
Barmherzige Brüder
München eine wichtige Anlaufstation
für schwer kranke COVID-
19-Patienten. COVID-19-Patienten
mit schwerstem Lungenversagen
können im zertifizierten ECMO-
Zentrum behandelt werden; das
speziell ausgebildete ECMO-Team
steht aber auch für externe Einsätze
bereit. Das ARDS- und ECMO-Zentrum
wird von Oberarzt Priv.-Doz. Dr.
Florian Brettner als Leiter, Werner
Appelt als stellvertretendem Leiter
sowie von der Leiterin der Intensivpflege
Karin Bültmann vertreten.
Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de
für die Entwicklung und Etablierung evidenzbasierter,
fortlaufend optimierter
Protokolle zur Behandlung kritisch verlaufender
COVID-19-Erkrankungen einsetzt.
Initiiert wurde die FLCCC Alliance von
den amerikanischen Intensivmedizinern
Paul E. Marik, Pierre Korry und Umberto
Meduri, die bereits im März 2020 das
MATH+ Hospital Treatment Protocol for
COVID-19 einführten, was übersetzt so
viel wie »Krankenhaus-Behandlungsprotokoll
für COVID-19-Patienten« bedeutet.
Mittlerweile wenden mehr als 250 Ärzte,
Kliniken und Gesundheitseinrichtungen
auf der ganzen Welt das MATH+-Protokoll
an, um die Überlebenschancen ihrer
schwer kranken COVID-19-Patienten
zu verbessern. Das Netzwerk der FLCCC
Alliance erweitert sich ständig, wir selbst
bekommen immer wieder Anfragen von
interessierten Kollegen aus dem deutschsprachigen
Raum.
Was hat die FLCCC Alliance dazu
bewogen, das MATH+-Protokoll zu
entwickeln?
Werner Appelt: Ein wichtiges Anliegen der
FLCCC Alliance ist die Erarbeitung von
Therapiestandards, mit denen vor allem
COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen
effektiv geholfen werden kann, die
die Zufuhr von Sauerstoff bzw. eine maschinelle
oder invasive Beatmung benötigen.
Hierfür empfiehlt das MATH+-Proto-
TOPFIT 1 / 2021
Diagnose & Therapie
15
Foto: © Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Olta Elezi)
koll eine medikamentöse Kombinationstherapie,
bei der verschiedene Arzneimittel
möglichst früh in einer bestimmten
Kombination verabreicht werden. Dabei
sind Abfolge, Darreichungsform, Dosierung
sowie das jeweilige Zeitintervall genau
festgelegt. Hintergrund ist, dass bislang
kein Medikament bekannt ist, das in
allen Erkrankungsstadien von COVID-19
gleichermaßen wirksam ist. Es hat sich
jedoch gezeigt, dass sich die Überlebenschance
mit einer Kombination von
bestimmten Arzneimitteln deutlich verbessern
lässt. Dabei setzt man auch auf
synergistische Effekte, denn einige Medikamente
verstärken sich in ihren Wirkungen,
wenn sie gleichzeitig zum Einsatz
kommen. So empfiehlt das MATH+-
Protokoll beispielsweise, das Steroid
Methylprednisolon für eine noch bessere
Wirksamkeit mit hohen Dosen des Antioxidans
Ascorbinsäure zu kombinieren.
Zudem war es die FLCCC Alliance, die
früh darauf hingewiesen hat, dass bei stationären
COVID-19-Patienten unbedingt
auf eine medikamentöse Thromboseprophylaxe
geachtet werden muss.
Florian Brettner: Alle Medikamente des
MATH+-Protokolls sind evidenzbasiert
und haben ein bekanntes Sicherheitsprofil.
Hierfür hat die FLCCC Alliance tausende
von aktuellen klinischen Studien aus
der ganzen Welt durchgearbeitet, um
langjährig erprobte Medikamente, aber
auch neue pathophysiologische Erkenntnisse
zum Wesen der COVID-19-Erkrankung
zu sichten und auszuwerten. Die Datenerfassung
ist weiterhin in vollem Gang
und wird laufend mit Ergebnisdaten von
anderen veröffentlichten Behandlungsansätzen
verglichen und aktualisiert.
Gibt es weitere Protokolle?
Werner Appelt: Ja, das Krankenhaus-Behandlungsprotokoll
wird inzwischen
durch das »I-MASK +-Prophylaxe- und
Frühambulanzprotokoll für COVID-19«
ergänzt. Dieses Protokoll wurde von der
FLCCC Alliance speziell zur Prophylaxe
und frühzeitigen ambulanten Behandlung
für Betroffene entwickelt, die positiv
auf COVID-19 getestet wurden. Bislang
wird das I-MASK-Protokoll aber vor allem
in den USA umgesetzt.
Wie kam es dazu, dass das ECMO-
Zentrum Ihres Hauses Globale-Partner
der FLCCC Alliance wurde?
Florian Brettner: Wir sind mit den Kollegen
bereits seit der ersten COVID-19-Erkrankungswelle
im vergangenen Frühjahr im
Die Leiter*innen des ECMO-Zentrums der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Chefarzt Dr. Franz
Brettner): Priv.-Doz. Dr. Florian Brettner (re.), MHBA, Facharzt für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin,
Werner Appelt (li.), MHBA und Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Palliativmedizin sowie Schmerztherapie
mit Karin Bültmann, die Gesundheits- und Krankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie (DKG), ACLS-
Trainerin und Leiterin der Intensivpflege am Krankenhaus Barmherzige Brüder München ist.
regen transatlantischen Erfahrungsaustausch,
seit einigen Monaten setzen wir
selbst verschiedene Empfehlungen des
MATH+-Protokolls bei der Behandlung
unserer schwer kranken COVID-19-Patienten
um. Zudem haben wir die Aufgabe
übernommen, das MATH+-Protokoll für
den deutschsprachigen Raum zu übersetzen.
Die intensive kollegiale Zusammenarbeit,
die diese verantwortungsvolle
Arbeit begleitet hat, hat dann dazu
geführt, dass die Gründungsmitglieder
uns als Globale-Partner in das Board aufgenommen
haben — eine schöne Anerkennung,
die zugleich die Bedeutung unseres
überregional tätigen ECMO-Zentrums
unterstreicht.
Welche Rolle spielt die ECMO-Therapie
in der Behandlung von COVID-19-
Patienten?
Werner Appelt: COVID-19 ist eine ausgesprochen
facettenreiche Krankheit, deren
Verlauf nicht vorhersehbar ist. Im
schlimmsten Fall kommt es zu schweren
Komplikationen, mit denen dann ein hohes
Sterberisiko verbunden ist. Dazu gehört
z. B. ein schweres akutes Lungenversagen:
Durch die Virusinfektion und
die anschließend einsetzenden Entzündungsprozesse
ist die Lunge nicht mehr
in der Lage, den Gasaustausch zu bewältigen.
Dabei kann die Lunge so geschwächt
sein, dass selbst die Zuführung
von reinem Sauerstoff nicht mehr ausreicht,
um den Körper ausreichend damit
zu versorgen. In diesem Fall kann eine
ECMO, also eine extrakorporale Membranoxygenierung,
notwendig sein, ein
aufwendiges, hochkomplexes Verfahren,
das die Atmungsfunktion nahezu komplett
ersetzen kann, sodass der Lunge
Zeit verschafft wird, sich zu erholen.
Karin Bültmann: Man muss allerdings sagen:
ECMO ist keine Routinetherapie.
Sie setzt ein gutes Komplikationsmanagement
voraus und darf deshalb nur
von speziell ausgebildeten Intensivmedizinern
und Pflegekräften durchgeführt
werden. ECMO ist ein invasives Verfahren,
bei dem das Blut des Patienten außerhalb
des Körpers in einer Maschine
von Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff
angereichert wird; am Ende dieses
extrakorporalen Kreislaufs wird das sauerstoffhaltige
Blut wieder ins Blutgefäßsystem
des Patienten zurückgeleitet.
Werner Appelt: Viele unserer Patienten
mit schwerstem Lungenversagen hätten
ohne die ECMO-Therapie keine Überlebenschance.
Für COVID-19-Patienten
war sie jedoch nicht immer die erhoffte
Hilfe, wie wir während der ersten Welle
feststellen mussten. Es kam vor, dass wir
keine ausreichende Oxygenierung erreichen
konnten, obwohl eigentlich alle
medizinischen Entscheidungskriterien
für den Einsatz der ECMO erfüllt waren.
TOPFIT 1 / 2021
16 Diagnose & Therapie
Seit wir parallel zur ECMO-Therapie verschiedene
Vorgaben der kombinierten
Arzneimitteltherapie in die Behandlung
miteinbeziehen, wie sie das MATH+-Protokoll
vorsieht, hat sich die Prognose von
ECMO-therapierten COVID-19-Patienten
deutlich verbessert.
Verschiedene Medikamente
des MATH+-Protokolls
Zu den Medikamenten, die das
MATH+-Protokoll der FLCCC Alliance
für die Behandlung von
COVID-19-Patienten empfiehlt,
gehören neben Methylprednisolon
und Ascorbinsäure u. a. auch:
• der Gerinnungshemmer Heparin,
der sehr wichtig für die
Vorbeugung und Auflösung von
Blutgerinnseln ist, die häufig bei
COVID-19-Patienten auftreten,
denen keine Blutverdünner verabreicht
wurden.
• Thiamin, das verabreicht wird,
um die zelluläre Sauerstoffverwertung
und den Energieverbrauch
zu optimieren sowie Herz, Gehirn
und Immunsystem zu schützen.
• Vitamin D, dem aktuelle Daten
bescheinigen, dass es sich nicht
nur zur Vorbeugung von Virusinfektionen
empfiehlt, sondern
auch den Krankheitsverlauf einer
schweren COVID-19-Erkankung
günstig beeinflusst.
• das Statin Atorvastatin, das bekannt
für seine blutfettsenkende
Wirkung ist, aber auch entzündungshemmende
Effekte hat.
• Famotidin, ein Histamin-2-Rezeptor-Antagonist
(H2RA), der
sich bereits in der Vergangenheit
als wirksam gegen einige Viren
erwiesen hat.
• Ivertmectin, dem antivirale und
entzündungshemmende Eigenschaften
zugeschrieben werden
und dem die FLCCC Alliance nicht
nur eine therapeutische, sondern
auch eine prophylaktische Wirksamkeit
bescheinigt.
Gibt es im MATH+-Protokoll ein
Schlüsselmedikament?
Florian Brettner: Laut MATH+-Protokoll
kommt einem Kortisonpräparat, dem
Glukokortikoid Methylprednisolon, eine
Schlüsselfunktion in der COVID-19-Therapie
zu. Normalerweise sind Glukokortikoide
bei Infektionskrankheiten keine
Option, denn sie schwächen die Immunabwehr.
Bei schwer kranken sauerstoffpflichtigen
COVID-19-Patienten wird
jedoch fast immer eine überschießende
Immunreaktion beobachtet, die schwere
Entzündungszustände zur Folge hat. Es
ist diese Hyperinflammation — und weniger
das Virus selbst —, die die Lunge und
andere Organe so stark schädigen kann,
dass die Erkrankung letztlich zum Tod
führt. Um sie zum Stillstand zu bringen,
machen wir uns die immunmodulierende
Wirkung der Glukokortikoide zunutze,
indem sie die Immunaktivität bremst
und so das überbordende Entzündungsgeschehen
eindämmt. Wir haben die
Erfahrung gemacht, dass sich mit einer
konsequenten hochdosierten Steroidtherapie
auch der gefährliche fibrotische
Umbau des Lungengewebes — eine Folgeerscheinung
der Hyperinflammation —
stoppen oder zumindest verlangsamen
lässt. Die positiven Effekte von Steroiden
sind inzwischen durch mehrere Studien
belegt — zuletzt für das Glukokortikoid
Dexamethason, dem eine groß angelegte
Recovery-Studie der britischen Universität
Oxford gerade bescheinigt hat,
dass es das Überleben von COVID-19-Patienten,
die Sauerstoff oder eine kontrollierte
Beatmung benötigen, signifikant
verbessert.
Wie lange erhalten die Patienten
Kortison?
Werner Appelt: Das entscheiden wir immer
individuell. In der Regel setzen wir
die Kortisontherapie solange fort, bis die
Patienten keine Atemunterstützung mehr
benötigen. Wichtig ist eine umfassende
Überwachungsstrategie, zu der neben
einer engmaschigen mikrobiologischen
und infektiologischen Diagnostik auch
regelmäßige Untersuchungen der Lunge
mittels Computertomographie und Konsile
mit den Kollegen aus der Pneumologie
gehören. Auf diese Weise wird auch
das Risiko für Sekundärinfektionen auf
ein Minimum reduziert.
Florian Brettner: Im Übrigen ist auch das
richtige Timing ein entscheidender Faktor
für eine erfolgreiche Behandlung von
COVID-19. Wichtig ist, dass die Patien-
ten umgehend ins Krankenhaus eingeliefert
werden, sobald sie Atembeschwerden
oder einen niedrigen Sauerstoffwert
haben. Erfüllt der Betroffene die Kriterien
für eine Sauerstoffzufuhr, sollte auch
das MATH+-Protokoll schnellstmöglich
zur Anwendung kommen. Die Erfahrung
zeigt, dass eine verzögerte Therapie oft
zu Komplikationen führt mit der Folge,
dass eine mechanische Beatmung notwendig
wird.
Wenn eine ECMO-Therapie erforderlich
ist: Dauert sie bei COVID-19-Patienten
länger als bei Patienten mit einer
anderen Ursache für ARDS?
Florian Brettner: Ja, viele COVID-19-Patienten
mit schwerstem Lungenversagen sind
häufig Wochen und sogar Monate auf
eine ECMO angewiesen: Ihre Lunge ist oft
so stark geschädigt, dass sie sehr lange
braucht, um sich zu erholen. Die längste
Behandlungszeit, die ein COVID-19-Patient
bei uns an der ECMO verbracht hat,
waren 111 Tage.
Karin Bültmann: Für eine so lange und intensive
Betreuung ist die Expertise eines
spezialisierten ECMO-Zentrums Voraussetzung
— einschließlich einer hohen pflegerischen
Expertise. Ohne unsere hoch
engagierten, fachlich versierten Pflegekräfte
könnten die vielfältigen intensivmedizinischen
Aufgaben nicht bewältigt
werden — egal, ob es sich um die strikte
Umsetzung des aufwendigen Hygienekonzepts,
das anspruchsvolle Beatmungsmanagement
oder die adäquate Umsetzung
der Lagerung unserer COVID-19-Patienten
handelt. Tatsächlich ist die Fachquote
an unserem Haus ungewöhnlich
hoch: Von unseren 100 Mitarbeitern haben
mehr als die Hälfte eine weiterführende
Fachausbildung absolviert. Dadurch
können wir sehr flexibel sein und zugleich
speziellen Anforderungen gerecht werden.
Das ist auch notwendig, denn die
intensivmedizinische Betreuung in Zeiten
der Corona-Pandemie stellt für das gesamte
Behandlungsteam eine große Herausforderung
dar …
Florian Brettner: … viele unserer COVID-
19-Patienten sind sehr komplexe Fälle, die
das gesamte Spektrum der modernen Intensivmedizin
benötigen, um wieder gesund
zu werden. Die täglichen Anforderungen
sind hoch, aber wir haben einen
tollen Zusammenhalt und eine hohe Arbeitszufriedenheit
— und von dieser guten
Atmosphäre profitieren auch unsere
Patienten.
TOPFIT 1 / 2021
Diagnose & Therapie
17
2 Fotos: © LMU Klinikum München
Positive Worte
wirken – sogar während der Narkose
Wer während einer Vollnarkose positive
Worte ins Ohr geflüstert bekommt, hat
nach der Operation weniger Schmerzen
und benötigt auch weniger Schmerzmittel.
Zu diesem Ergebnis kommt eine
multizentrische Studie, an denen ein
Forscherteam der anästhesiologischen
Universitätsklinika der LMU München,
Köln, Kassel, Regensburg und der Ruhr
Universität Bochum beteiligt war.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Viele Menschen haben Angst oder zumindest
ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken
an eine Operation unter Vollnarkose. Vor allem
die Vorstellung, den Ärzten hilflos ausgeliefert
zu sein und keinen Einfluss auf das Geschehen
nehmen zu können, bedrückt und erzeugt Stress.
Und es stimmt ja auch: Wenn die verabreichten
Narkosemittel erst einmal wirken, bekommt
man nichts mehr mit: weder was im Operationssaal
getan, noch was gesagt wird – man kann
sich nach dem Aufwachen zumindest an nichts
erinnern.
Die moderne Hypnoseforschung geht jedoch davon
aus, dass es durchaus von Bedeutung sein
kann, was während eines operativen Eingriffes
um den Patienten herum gesprochen wird – ein
Ansatz, der nun durch eine Studie bestätigt wurde.
Insgesamt nahmen 385 Patientinnen und Patienten
teil, die in zwei Gruppen unterteilt wurden.
Die Patienten hörten nach Beginn der Narkose
über die Dauer der Operation hinweg eine
Tonaufnahme mit positiven und unterstützenden
Worten − sogenannte therapeutische Suggestionen
− zusammen mit Musik über einen
Kopfhörer. Eine Kontrollgruppe erhielt Kopfhörer,
hörte jedoch keine Tonaufnahme.
Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation
empfanden die mit Suggestionen behandelten
Patienten geringere Schmerzen. Damit
mussten sie weniger häufig mit Opioid-Schmerzmitteln
behandelt werden als Patienten der Kontrollgruppe.
Auch die individuell notwendige
Schmerzmittel-Dosis wurde durch die therapeutische
Suggestion um ein Viertel verringert.
Ohne Nebenwirkungen, ohne Zusatzkosten
»Die akustischen Stimulationen sind ohne Nebenwirkungen
und lassen sich ohne Zusatzkosten
nutzen, um die postoperative Schmerzwahrnehmung
zu verringern. Damit konnten wir teilweise
auf Schmerzmittel mit ihren potentiellen
Nebenwirkungen verzichten,« erklärt Priv.-Doz.
Thomas Saller, der die Studie an der Klinik für
Anaesthesiologie des LMU Klinikums betreut
hat. »Bei einem von sechs behandelten Patienten
war sogar gar keine Opioidgabe nach der Operation
notwendig.«
Therapeutische Kommunikation wirkt dabei
über auditive Reize, die vom Unterbewusstsein
sogar unter Narkose wahrgenommen werden.
»Ein wichtiger Hinweis an medizinisches Personal
im Operationssaal, auch bei narkotisierten
Patienten die Worte mit Bedacht zu wählen und
auf eine ruhige Geräuschkulisse zu achten«, beurteilt
Gesamt-Studienleiter und Senior-Autor
der Arbeit, Prof. Ernil Hansen von der Klinik für
Anästhesiologie der Universität Regensburg die
Studienergebnisse.
Bessere Orientierung nach therapeutischer
Suggestion
Am Studienzentrum München wurde noch ein
weiterer wichtiger Aspekt untersucht. »Wir er-
forschen seit vielen Jahren, wie sich chirurgische
Eingriffe und Intensivtherapie auf die kognitiven
Leistungen von Patienten auswirken,« erklärt
Priv.-Doz. Saller. Gerade Ältere klagen nach komplizierten
Operationen häufig über abnehmende
Konzentration, Gedächtnisstörungen oder Orientierungsprobleme,
so genannte postoperative
neurokognitive Defizite oder kurz POCD. Das
rasche Zurückerlangen der Orientierungsfähigkeit
nach dem Erwachen aus der Narkose spielt
offenbar eine wichtige Rolle im Hinblick auf unmittelbare
Verwirrtheitszustände (Delir) und
im weiteren Verlauf auf geistige Fähigkeiten. Die
Ergebnisse sind erstaunlich: Patienten nach therapeutischer
Kommunikation waren bereits bei
Ankunft im Aufwachraum deutlich besser orientiert
als die Patient*innen der Kontrollgruppe,
die nur ein leeres Tonband hörten. »Therapeutische
Suggestionen könnten damit besonders bei
der Prävention des Aufwachdelirs hilfreich sein«,
ordnet Priv.-Doz. Dr. Saller das Ergebnis ein.
Kommunikations-Training mit Patienten
Das Training von Kommunikation mit Patienten
vor und nach einer Narkose hat in der Klinik für
Anaesthesiologie bereits Tradition. So hat Prof.
Hansen in den vergangenen Jahren bereits eine
Vielzahl an ärztlichen und Pflege-Mitarbeitern
in therapeutischer Kommunikation unterrichtet.
Einem Patienten die Gabe des Narkosemittels
mit den Worten »es wird jetzt warm an der
Hand« anzukündigen, rückt eine möglicherweise
unbekannte Erfahrung in einen positiven Kontext.
Dagegen würde ein Hinweis auf ein mögliches
brennendes Gefühl unangenehme Assoziationen,
eine verstärkte Schmerzwahrnehmung
oder Unwohlsein verursachen. Im Gegensatz
zum Placebo spricht man hier von einem Nocebo-Effekt
– einer schädlichen Auswirkung unbedachter
Worte. Die Anwendung von therapeutischer
Kommunikation schafft dagegen eine ruhige
und angenehme Umgebung in der Phase des
Einschlafens und Aufwachens. So können nicht
nur im OP, sondern auch auf Intensivstationen
Ängste verringert und möglicherweise Nebenwirkungen
verhindert werden. Nun zeigte die
Studie, dass therapeutische Kommunikation sogar
unter einer Vollnarkose das Wohlbefinden
und die Schmerzwahrnehmung verbessert.
Priv.-Doz.
Dr. med. habil.
Thomas Saller
Kontakt
Priv.-Doz. Dr. med. habil.
Thomas Saller
Klinik für Anaesthesiologie
LMU Klinikum München
Tel. 089 / 4400–81213
E-Mail: thomas.saller
@med.uni-muenchen.de
TOPFIT 1 / 2021
18 Diagnose & Therapie
Polyneuropathie –
Schmerz mit vielen Gesichtern
Foto: © archnoi1 / 123rf.com
Unter diesem Oberbegriff werden Nervenschmerzen unterschiedlicher Ursachen zusammengefasst.
Betroffen sind hier periphere Nerven, während das zentrale Nervensystem
unbeteiligt ist. In jedem Fall leiden Betroffene mit Schmerzen oder Missempfindungen
oft unter starker Einschränkung ihrer Lebensqualität. Abhängig von der
Ursache können sich jedoch naturheilkundlich deutliche Verbesserungen erzielen
lassen.
Wie kommt es zur Polyneuropathie?
Bekannt ist den meisten, dass Diabetes oder
übermäßiger Alkoholgenuss zu Nervenschädigungen
führen können. Außerdem ist in der Naturheilkunde
bekannt, dass oft Stoffwechselabfälle
das Gewebe überlasten und die Mikrozirkulation
— also den Fluss von Blut und Lymphe
in den kleinen Gefäßen — stark einschränken.
Dies hat zur Folge, dass in den zu versorgenden
Organen, Geweben und Nerven weder Nährstoffe
noch Sauerstoff ankommen und auch kein
Abtransport von Stoffwechselabfällen erfolgt.
Es fehlen den Betroffen antioxidative Nährstoffe,
die in der Lage sind, Säuren und Toxine zu
puffern und zur Ausscheidung zu bringen. Allen
voran sind dies die Vitamine C und D, Mineralien
wie Calcium und Magnesium, Omega3-Fettsäuren
und außerdem auch der ganze Komplex
der B-Vitamine, die ja als »Nervenvitamine»
bekannt sind. Eine säurelastige Ernährung sowie
unzureichende Verdauung, die langjährige
Von Anke Neumann-Roß
Einnahme von immer mehr Medikamenten,
Gifte aus Umwelt und Beruf sowie eine zu geringe
Trinkmenge sind einige der Haupteinflüsse,
wenn sich zunehmend eine Polyneuropathie
entwickelt. Auch nicht ausgeheilte Erkrankungen,
wie eine Borreliose oder Virusinfekte können
nach vielen Jahren zu diesen Beschwerden
führen. Doch die gute Nachricht lautet: mit etwas
Geduld kann sich naturheilkundlich hier
viel erreichen lassen.
Welche Wege bietet die Naturheilkunde?
Eine wichtige Säule bildet die Mitbehandlung
der Grunderkrankungen. Auch die Ausleitung
alter Infekte und die Stabilisierung des Immunsystems
gehören dazu. Über die Entlastung des
Gewebes von Säuren und Toxinen sowie die Verbesserung
des Blut- und Lymphflusses wird die
Basis geschaffen. Einfache aber wirksame Helfer
findet man hier in der Rechtsmilchsäure und
Basenpräparaten mit Calcium, Kalium und Magnesium.
Im Gegenzug gelangen wichtige Nährstoffe
in die betroffenen Bereiche. Hochdosiertes
Vitamin C wirkt stark antioxidativ, ebenso
sorgt hochdosiertes Vitamin D für eine verbesserte
Calciumaufnahme, was das basische Milieu
unterstützt. Die B-Vitamine stärken Funktion
und Leitfähigkeit der Nerven und helfen,
Schmerzen zu reduzieren. Eines der stärksten
Antioxidantien zur Regeneration geschädigter
Nerven ist Alpha-Liponsäure. Diese kommt oft
bei diabetischen Nervenschäden zum Einsatz,
kann aber auch bei anderen Ursachen genutzt
werden. Auch Betroffene, die verschiedene allopathische
Medikamente einnehmen, können
parallel oft sehr von diesen und weiteren Maßnahmen
profitieren.
Parallel zur Einnahme verschiedener Nährstoffe
erweisen sich Behandlungen per Infusion oder
Eigenblut oft als sehr effektiv. Die deutliche Reduktion
von Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit
ermöglicht den meisten wieder
mehr Lebensfreude und Agilität im Alltag.
Nähere Infos:
Anke Neumann-Roß,
Heilpraktikerin,
Vogelweide 2c, 85375 Neufahrn
Tel: 08165 / 51 04
E-Mail: info@heilpraxis-an.de
www.heilpraxis-an.de
FFP2-Masken – das sollten Sie wissen!
Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist es in vielen
Bundesländern inzwischen Pflicht, eine Atemschutzmaske mit Standard FFP2 (engl.
Filtering Face Piece, partikelfiltrierende Halbmasken) zu tragen: im Supermarkt, bei
der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, mitunter auch auf öffentlichen Plätzen
im Freien.
Von Sabine Jansen
Allerdings: Herrscht eine hohe Nachfrage, steigt
die Gefahr, dass auch minderwertige Produkte
und sogar nutzlose Fälschungen auf den Markt
kommen. Das gilt, wie sich in den vergangenen
Monaten gezeigt hat, für FFP2-Masken in besonderem
Maße. Denn längst nicht alle erhältlichen
FFP2-Masken entsprechen den hierzulande
vorgeschriebenen Normen – und taugen
im schlechtesten Fall somit nicht als Maßnahme
zum Schutz vor Coronaviren.
Nur zugelassene Masken schützen
vor Coronaviren
Umso wichtiger ist es, ausschließlich zertifizierten
Originalen den Vorzug zu geben. Auf der sicheren
Seite sind Sie, wenn es sich bei der FFP2-
Maske Ihrer Wahl um ein zugelassenes Produkt
handelt, dessen Filterleistung anhand der europäischen
Norm EN 149:2001+A1:2009 mit Aerosolen
getestet und zertifiziert wurde. Diese
Prüfnorm ist auf der Oberfläche der FFP-Maske
aufgedruckt und besagt, dass die FFP2-Maske
im Test eine mindestens 94-prozentige Filterleistung
gezeigt hat.
Auf Verkaufspackung und Maske sollte auch die
CE-Kennzeichnung gut sichtbar sein, der eine
vierstellige Kennnummer folgt. Diese Kennnummer
gibt an, welche akkreditierte Teststelle
(z. B. TÜV, DEKRA) die Zertifizierung vorgenommen
hat. Ebenfalls nicht fehlen sollten
Beschriftungen wie Name / Warenzeichen des
Herstellers bzw. des Lieferanten oder die Nennung
der Maskenklasse (wie FFP2).
Masken mit der Bezeichnung KN95 stammen
aus China und dürfen nicht mit einem CE-
Kennzeichen versehen werden. Haben sie jedoch
eine Bestätigung der zuständigen deutschen
Marktüberwachungsbehörde erhalten, schützen
sie ebenso gut wie eine FFP2-Maske vor Coronaviren
und infektiösen Aerosolen.
Dass eine KN95-Maske auch wirklich in
Deutschland von einem der zugelassenen Prüfinstitute
getestet wurde, ist am ehesten gewährleistet,
wenn man sie in einer Apotheke kauft.
TOPFIT 1 / 2021
Promotion
19
19
Schick mit Rund- und Flachstrick
Medizinische Kompressionsstrümpfe —
neue Trendfarben, clevere Extras
Der Hersteller medi bietet medizinische
Kompressionsstrümpfe bei Venen-,
Lymph- und Lipödemerkrankungen in
trendigen Farben an.
Kirschrot, Jeansblau, Violett und edles
Grau sind die aktuellen Trendfarben
der mediven Kompressionsstrümpfe
neben den Standardfarben wie Caramel,
Schwarz oder Marine. Sie sind die
Basis für frische, modische Outfits und
setzen außergewöhnliche Akzente —
auch in monochromen Looks.
Anti-Rutsch-Segmente: Neues Extra
für rundgestrickte Kompressionsstrümpfe
in der Venentherapie
Ab sofort können die rundgestrickten
medizinischen Kompressionsstrümpfe
mediven elegance, mediven comfort,
mediven plus und mediven forte mit Anti-
Rutsch-Segmenten an der Fußsohle ausgestattet
werden. Anwender haben so
besseren Halt im Schuh oder wenn sie auf
Strümpfen laufen. Die neuen Anti-Rutsch-
Segmente sorgen für mehr Rutschfestigkeit
beim Gehen, auch im Vergleich zu
herkömmlichen Socken.
Bei medizinischer Notwendigkeit können
rund- und flachgestrickte medizinische
Kompressionsstrümpfe vom Arzt verordnet
werden. Im medizinischen Fachhandel
werden sie angepasst.
Zum Hintergrund: Venenerkrankungen,
Lymphödeme, Lipödeme
Volkskrankheit Venenleiden — schwere,
müde Beine, Besenreiser und Krampfadern
zählen dazu. Medizinische Kompressionsstrümpfe
(beispielsweise mediven
von medi) in Verbindung mit Bewegung
sind die Basistherapie. Der medizinisch
definierte Druck von außen
unterstützt bei Bewegung die Muskelpumpe
und fördert so den venösen Blutfluss
zurück zum Herzen. Die Venenklappen
schließen wieder besser, Schwellungen
klingen ab, die Beine fühlen sich
leichter und entspannter an.
Lymph- und Lipödemerkrankungen —
Wenn Schwellungen und Spannungsgefühle
der Beine auftreten, kann dies auch
Ratgeber zur Kompressionstherapie
sind beim medi Verbraucherservice,
Telefon 0921 912-750,
E-Mail: verbraucherservice@medi.de
erhältlich sowie unter www.medi.de/
infomaterial zum Download.
Surftipps:
www.medi.de/haendlersuche
www.medi.biz/style
www.medi.biz/trendfarben
auf eine Erkrankung des Lymphgefäßsystems
hinweisen. Ist das Lymphgefäßsystem
betroffen, können flachgestrickte
medizinische Kompressionsstrümpfe helfen
(beispielsweise mediven). Sie sind ein
Baustein der Basistherapie bei Lymphödemleiden.
Auch Symptome des Lipödems
können damit behandelt werden.
Leuchtendes Kirschrot, klares Jeansblau, sattes Violett
und edles Grau: Die neuen Trendfarben gibt es für alle
rund- und flachgestrickten medizinischen
Kompressionsstrümpfe von medi.
Foto: © www.medi.de
TOPFIT 1 / 2021
20 Gesund leben
Schritt für Schritt zur
individuellen Einlage
Fachmännische Untersuchung des Fußes durch den
Orthopädietechnikermeister.
Die Füße werden gescannt, um die genauen Maße für
die Einlage zu ermitteln.
Der Fräsrohling wird mit der Hand herausgeschnitten.
Herr Scherzl, was ist das Ziel der Einlagen-Therapie?
Herr Scherzl: Bei Fußfehlstellungen und anderen Fußproblemen
sind bestimmte Zonen des Fußes einer besonderen
Druckbelastung ausgesetzt. Oft sind es die schmerzhaften
Folgen der dadurch bedingten chronischen Überbeanspruchung,
die dem Betroffenen zu schaffen machen. Ziel der
Einlagen-Therapie ist eine gelungene Symbiose von Fuß,
Schuh und Einlage: Es gilt, den Fuß an seinen Schwachstellen
zu stützen, ihn durch Druckumverteilung zu entlasten
und ihn so in die Lage zu versetzen, dass er sich wieder in die
ihm gemäße Form ausrichten kann. Hier können Einlagen
wertvolle Dienste leisten: Frühzeitig eingesetzt, können sie
nicht nur die Funktion des Fußes vollständig wiederherstellen,
sondern sie beugen auch Folgeproblemen, etwa an
Wirbelsäule , Knie- oder Hüftgelenken vor. Passt die Einlage
genau zum Fußprofil und wird sie konsequent getragen,
kann es sogar sein, dass der Patient nach einer Weile gar
keine Einlagen mehr benötigt. Für eine therapeutisch
effektive Einlagenversorgung sind jedoch eine eingehende
Untersuchung der Füße einschließlich einer Bewegungsanalyse
sowie eine exakte Analyse des individuellen Fußprofils
mithilfe eines Scans (siehe Foto) unerlässlich.
Sie betonen, dass die Einlagenversorgung ganzheitlich
gesehen werden muss …
Herr Scherzl: … das ist richtig. Für eine langfristige Besserung
kann die Einlage immer nur Teil der Therapie sein, eine
wichtige Ergänzung ist z. B. Fußgymnastik. Deshalb zeigen
wir unseren Patienten begleitend spezielle Übungen, die
individuell zu ihrem Fußproblem passen und die sie regelmäßig
zu Hause durchführen können.
Welche Einlagen haben sich besonders bewährt?
Herr Scherzl: Wenn möglich, geben wir sensomotorischen
Einlagen den Vorzug. Lange Zeit war es üblich, starre
Einlagen zu fertigen, dahinter stand die Idee, dass der Fuß
aufgerichtet und das Fußgewölbe im Sinne einer Formgebung
unterstützt werden muss. Mit den modernen Einlagen
verfolgen wir einen anderen Ansatz, indem sie den Fuß nicht
passiv stützen, sondern ihn aktiv arbeiten lassen. Dabei
setzen die sensomotorischen Einlagen eine Art Lernprozess in
Gang, indem eingearbeitete Pelotten-Elemente auf den Sohlen
der Einlagen direkt auf die Rezeptoren der Fußmuskeln
einwirken. Auf diese An- und Entspannung der Muskulatur
reagiert der Körper mit einer veränderten Muskelspannung.
Der Effekt: eine verbesserte muskuläre Balance, weniger Beschwerden
– und mit der Zeit auch eine nachhaltige Korrektur
der Fuß- und Körperstatik.
Franz Scherzl ist Orthopädietechnikermeister und geschäftsführender
Gesellschafter der Orthoforum Orthopädietechnik
in München-Perlach.
Einlagen können Beschwerden u. a. bei folgenden Fußproblemen
lindern:
Spreizfuß
Knick-Senk-Fuß
Hohlfuß
Sichelfuß
Hallux valgus
Hallux rigidus
Hammer-, Klauen- und Krallenzehen
Schneiderballen (Bunionette)
Instabilität im Sprunggelenk
Schmerzen der Mittelfußknochen
Gefährdete Fußsohlen bei Diabetes
Mit der Schleifmaschine werden die Fräskanten
bündig geschliffen.
Der Rohling ist fertig und für die Endbearbeitung
bereit.
Die Passform der Einlage wird am Fuß überprüft.
Pfanzeltplatz 4
81737 München
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Alle Fotos außer S. 21 links unten: © OrthoForum / Letter Content Media
TOPFIT 1 / 2021
Gesund leben
21
Schmerzfrei laufen
dank Einlagen
Marathonlaufen und Knieschmerzen – das passt nicht. Hilfe
versprechen Einlagen – aber nur, wenn sie exakt auf die Läuferfüße
abgestimmt sind, um ungünstige Druckverhältnisse
ausgleichen zu können.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Foto: © privat / Letter Content Media
Marathon ist die Königsdisziplin unter den
Ausdauersportarten: Es gilt, 42,195 Kilometer
auf der Straße zu laufen – und das in einem
Tempo, das wettbewerbstauglich ist. Für
Michel Arsac-England ist der Marathonlauf eine
Passion: Dreimal pro Woche läuft er mindestens
zehn, oft sogar über 20 Kilometer. Hinzu kommen
die großen Marathonläufe, etwa in München,
Berlin, Wien oder Chicago. So kommen
pro Jahr mehr als 2 000 Laufkilometer zusammen
– eine beeindruckende Zahl, eine beeindruckende
Leistung.
Der Entschluss, einen Marathon zu laufen, entstand
spontan an einem Neujahrsmorgen: »Ein
Freund und ich wetteten darum, wer von uns
beiden es schafft, am München-Marathon teilzunehmen.
Wir hatten beide keinerlei Erfahrung,
deshalb war uns auch nicht klar, worauf
genau wir uns da einlassen«, sagt Michel Arsac-
England. Der gebürtige Franzose gewann die
Wette. »Aber über die Ziellinie bin ich mehr gekrochen
als gelaufen«, schmunzelt er im Rückblick.
Und er erkannte: Die Freude am Laufen
allein genügt nicht, auch so wichtige Aspekte
wie die richtige Lauf- und Atemtechnik müssen
stimmen, um Halbmarathon- und Marathonstrecken
laufen zu können. Noch am selben Tag
seines allerersten Wettkampfs nahm er Kontakt
zu einem Lauftrainer auf – und ist seitdem festes
Mitglied einer hochmotivierten Laufgruppe,
die sich auch gemeinsam auf Wettkämpfe
vorbereitet.
Berglaufen toppt
Langstreckenlauf
Inzwischen steht immer häufiger auch Berglaufen
auf seinem Programm – eine Kategorie
für sich. »Hier spielen weniger Art und Länge
der Strecke als vor allem die Höhenmeter eine
wichtige Rolle«, erklärt der 60-jährige Ingenieur.
Gerade die Höhenunterschiede verlangen dem
Körper beim Laufen eine enorme Ausdauerleistung
ab. Hinzu kommt: Beim Berglauf wird
der Körper auf eine etwas andere Weise belastet
als beim Laufen in flachem Gelände. Während
Bergauflaufen den Bewegungsapparat sogar
schont, da die Aufprallkräfte in einer Steigung
auf ein Minimum reduziert sind, beanspruchen
die Bewegungsabläufe beim Bergablaufen Muskeln,
Bänder und Gelenke in besonderem Maße.
Vor allem die Belastung für die Kniegelenke
steigt überproportional an, denn nun wirken
Kräfte auf das Kniegelenk ein, die ein Mehrfaches
des Körpergewichts ausmachen.
Ausgerechnet die Kniegelenke bereiten dem
passionierten Langstreckenläufer seit einigen
Jahren Probleme. »Früher habe ich Rugby, Fußball
und Gaelic Football gespielt. Bei dieser irischen
Mannschaftsportart, die Elemente des
Keine Schmerzen in den Kniegelenken dank der
passenden Einlage: der passionierte Marathonläufer
Michel Arsac-England
Auf ein ausführliches Beratungsgespräch, bei dem sich der Orthopädietechniker die
Beschwerden genau erklären lässt, folgt ein Fußscan auf einem Flachbettscanner. Mit
diesem Scan lässt sich exakt das individuelle Fußprofil ermitteln, auf das dann die
sensomotorischen Einlagen genau angepasst werden.
Fußballs, Rugby und Volleyballs vereint, sind
Knieverletzungen keine Seltenheit«, sagt Michel
Arsac-England.
Hilfe vom Orthopädietechnikermeister
Vor zwei Jahren wurden die Beschwerden dann
so stark, dass eine orthopädische Abklärung
notwendig wurde. »Der Orthopäde verordnete
mir Einlagen und schickte mich zu Orthoforum
Orthopädietechnik«, erinnert sich Arsac-England.
Die Einlagen seien nötig, so wurde ihm erklärt,
um ungünstige Druckverhältnisse auszugleichen,
die beim Laufen auf die Kniegelenke
einwirken.
»In meinem Fall galt es, einem übermäßigen
Druck auf der Fußinnenseite entgegenzuwirken,
um so zu erreichen, dass die Kniegelenke sich
beim Laufen ein ganz klein wenig nach außen
biegen«, sagt Michel Arsac-England. Und das
bedeutete: keine Einlagen »von der Stange«, sondern
individuell nach Maß gefertigte Einlagen,
wie sie nur ein erfahrener Orthopädietechniker
fertigen kann. »Die Lösung war tatsächlich sofort
da. Schon bei der ersten Laufeinheit waren
die Knieschmerzen vollständig verschwunden,«
sagt Michel Arsac-England.
In den nächsten zwei Jahren gab es keinen Lauf
mehr ohne Einlagen – bis sich nach mehr als
4 000 gelaufenen Kilometern plötzlich erneut
Kniebeschwerden bemerkbar machten. Inzwischen
hat sich Michel Arsac-England von Orthopädietechnikermeister
und Inhaber von Orthoforum,
Franz Scherzl neue Einlagen fertigen
lassen – und hofft nun darauf, dass die Corona-
Bestimmungen es schon bald wieder erlauben,
einen Stadtmarathon zu laufen.
TOPFIT 1 / 2021
22 Gesund leben
Kaum mehr bekannt – und trotzdem wirksam
Vergessene
Heilpflanzen
Seit der Antike ist eine Vielzahl von
Heilpflanzen bekannt. Einige von
ihnen spielten in früheren Jahrhunderten
eine bedeutsame Rolle und kamen
bei den verschiedensten Gesundheitsstörungen
zur Anwendung. Heute
kennt man sie allenfalls dem Namen
nach — oder sie scheinen ganz in Vergessenheit
geraten zu sein.
Von Apotheker Thomas Knaier
Vermutlich hat jeder schon einmal etwas
im Leben verloren oder ungewollt vergessen
– und sich dann darüber geärgert. Ähnlich
verhält es sich mit dem »organisierten« Vergessen
oder Verlieren von Wissen im Bereich der
pflanzlichen Arzneitherapie: pflanzliche Therapeutika,
die nach aktuell wissenschaftlichen
Gesichtspunkten keine Bedeutung mehr haben
bzw. für die es keine wissenschaftlich nachweisbaren
Wirkeffekte mehr gibt und die deshalb in
den letzten 150 Jahren aus dem aktuellen Arzneischatz
gelöscht wurden.
Damit ist der erste Schritt des Vergessens eingeleitet.
Nun werden sie allenfalls als historische
Besonderheit in der Ausbildung von Heilberufen
erwähnt, aktiv verordnet werden sie jedoch
nicht mehr. Besonders hart getroffen hat es z. B.
die Veterinär-Phytotherapie, die seit Mitte des
20. Jahrhunderts praktisch vollständig in Vergessenheit
geraten ist.
So fing alles an
• Früheste schriftliche Überlieferungen zu
Heilpflanzen stammen von den Sumerern und
sind etwa 5 000 Jahre alt. Das Wissen wurde
damals von Generation zu Generation
weitergegeben.
• In Europa beschreiben erstmals Hippokrates
(459-370 v. Chr.) und Plinius der Ältere (23-79
n. Chr.) zahlreiche Arzneipflanzen und deren
Anwendung. Eine Zusammenstellung von 1 000
Arznei- und mehr als 600 pflanzlichen Drogen
finden sich beim griechischen Arzt Dioskurides
im ersten Jahrhundert n. Chr. (Wiener
Dioskurides).
• Das Mittelalter bis zum 12. Jahrhundert wird
durch die Klostermedizin und die Schriften der
Hildegard von Bingen (1098-1179) und danach
bis etwa 1500 durch bestimmte Kräuterbücher
geprägt.
• Mit Erfindung des Buchdrucks durch Johannes
Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts gelingt
eine weitere Verbreitung des Wissens.
• Die Väter der Botanik, Otto Brunfels, Hieronymus
Bock und Leonhard Fuchs (1488-1554)
sorgen dafür, dass die arzneiliche Verwendung
von Pflanzen durch Abbildungen in Holzschnitten
bekannt werden.
• Das Kräuterbuch von Tabaernaemontanus
aus dem Jahr 1588 enthält bereits 3 000 Pflanzenarten
und deren arzneiliche Anwendung.
Durch Expeditionen, Handelsreisen und Kolonialisierung
gelangen in der Folge Pflanzen
und deren Drogen wie Chinarinde, Echinacea,
Ipecacuanha- und Ratanhiawurzel auch nach
Europa.
• Im 19. und 20. Jahrhundert werden aus
pflanzlichen Drogen erstmals Inhaltsstoffe isoliert
und abgewandelt. Es werden die ersten synthetischen
Wirkstoffe entwickelt – und der Einsatz
von Arzneipflanzen verliert zunehmend an
Bedeutung.
Beinah vergessen –
drei Beispiele
Viele Pflanzen und deren getrockneten Bestandteile,
die in Antike und Mittelalter zur Anwendung
kamen, sind heute kaum mehr bekannt,
andere haben sich als »traditional use«, etwa als
Teezubereitungen oder Extrakte, etabliert. Ihre
Wirksamkeit ist meist durch die Erfahrungsmedizin
bestätigt, erstrebenswert wäre jedoch, ihren
therapeutischen Nutzen im Sinne einer rationalen
Phytotherapie durch klinische Studien
zu belegen und ihnen so einen Status als »well
established use« zu sichern. Im Folgenden stellen
wir Ihnen drei der – beinah vergessenen –
Heilpflanzen vor.
Der Gemeine Blutweiderich
Der aus Mitteleuropa stammende Gemeine
Blutweiderich (Lythrum salicaria L.) gehört zur
Familie der Weiderichgewächse. Die Pflanze bildet
eine bis 1,50 Meter hohe Staude mit einem
ausgeprägten Wurzelstock und lanzettlichen
Laubblättern sowie ährenförmigen, rot-violetten
Blüten (Blütezeit: Juni bis September). Die
bereits in der Antike zu Heilzwecken eingesetzten
getrockneten Zweigspitzen wurden in Kräuterbüchern
des 16. Jahrhunderts als wirksam bei
Hautekzemen und Ruhr, aber auch als blutstillendes
Mittel, etwa bei Bluterbrechen, Nasenbluten
oder verlängerten Monatsblutungen (Menorrhagie)
beschrieben. Im 18. und 19. Jahrhundert
wurden Zubereitungen aus dem Blutweiderich
dann auch bei Entzündungen der Augen
oder zur Linderung von Geschwüren eingesetzt.
Gleichwohl wurde er in der Heilkunde mit der
Zeit immer weniger genutzt - trotz seiner viel-
fältigen Heilwirkungen und der Tatsache, dass
nennenswerte Nebenwirkungen nicht bekannt
sind. Neuere pharmakologische Untersuchungen
im Reagenzglas (in vitro) belegen, dass der
Blutweiderich gegen Durchfall hilft und zudem
eine entzündungshemmende und antimikrobielle
Wirkung hat, die auf den hohen Gerbstoffgehalt
zurückzuführen ist.
Hierzulande ist der Gemeine Blutweiderich dabei,
in Vergessenheit zu geraten. Aber einige europäische
Länder setzen den Blutweiderich auch
heute noch zu Heilzwecken ein. In Frankreich
ist die Lösung »Salicarine« sogar ein traditionell
registriertes Arzneimittel zur Linderung von
Durchfall und als Teezubereitung wird der Blutweiderich
u. a. bei Schmerzen im Mund- und
Rachenraum eingesetzt. Seit 2013 ist das Blutweiderichkraut
(Lythri herba) als Monographie
auch im europäischen Arzneibuch vertreten.
Echter Alant
Der Echte Alant hat verschiedene volkstümliche
Namen: Helenenkraut, Darmwurz oder auch
Großer Heinrich. Er gehört zur Familie der Asteraceen
und bildet eine ausdauernde ca. 80 bis
180 Zentimeter hohe Pflanze mit einem kräftigen
Wurzelstock. Die Blätter sitzen an aufrechten
Stängeln, zahlreiche Blütenköpfchen mit
Foto oben links und oben rechts: © Manfred Ruckszio / 123rf.com
TOPFIT 1 / 2021
Gesund leben
23
auffallend kräftigen Zungen- und Röhrenblüten
blühen zwischen Juni und Oktober. Die Pflanze
stammt ursprünglich aus Zentralasien, ist
heute aber auch in Mitteleuropa heimisch und
wächst an Wiesengräben, Waldrändern und
Wegsäumen.
Alantwurzel wurde als Rhizomdroge (Helenii
Radix, Radix Inulae) im Ergänzungsband zum
Dt. Arzneibuch 6 (Ausgabe 1941) sowie als alkoholisch
wässrige Wurzelextrakt-Zubereitung
monographiert. Schon in der Antike war der
Echte Alant als Heil- und Lebensmittel bekannt;
Leonhard Fuchs schrieb ihm u. a. eine harntreibende
und hustenlindernde Wirkungen zu.
Äußerlich wurden die Blätter gegen Geschwüre
angewendet. Bis in die 1930er Jahre war zudem
eine Rezeptur für eine Abkochung als Zusatz
zu Salben bei Hautausschlägen und Krätze
bekannt. Moderne pharmakologische Untersuchungen
belegen eine antimikrobielle Wirkung
der Heilpflanze, und tierexperimentelle Studien
legen nahe, dass der Echte Alant aufgrund seines
Gehalts an Sesquiterpenen auch als Wurmmittel
eingesetzt werden könnte und möglicherweise
auch gewisse Effekte gegen Tumore zeigt.
Trotzdem wurde der Echte Alant 1988 von der
Kommission E wegen eines ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses
mit einer Negativmonographie
bedacht.
• Nicht zuletzt die offizielle Negativbewertung
hat dazu geführt, dass der Echte Alant hierzulande
kaum mehr zur Anwendung kommt. In
Russland wird jedoch aus seinen Wurzeln das
Medikament Alanton hergestellt, das zur Behandlung
von Geschwüren des Magens und
Zwölffingerdarms zum Einsatz kommt.
Das Leberblümchen
Leberblümchen (Hepatica nobilis L.) gehören
zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Sie werden bis zu 15 Zentimeter
hoch und bilden einen unterirdischen Wurzelstock.
Charakteristisch sind herzförmige, ledrige,
dreilappig geteilte Blätter, die nach der Blüte
erscheinen; oben sind sie grün, unten violett.
Die Blüten, die im März und April erscheinen,
zeigen sechs bis acht hellblaue Blütenhüllblätter.
Das Leberblümchen ist nahezu überall in
Europa heimisch, in einigen Ländern, darunter
auch Deutschland, steht die Pflanze unter
Artenschutz. In der Antike wie auch in der Signaturenlehre
des Paracelsus wurde das Leber
blümchen der Leber zugeordnet und galt dementsprechend
als hilfreiches Mittel gegen Leberbeschwerden.
Später wurden auch Nieren- und
Blasenleiden, aber auch Wunden mit dem Kraut
des Leberblümchens behandelt.
Noch im 18. Jahrhundert wurde das Kraut als
Lebertherapeutikum geschätzt und kam als Tee
oder Kräuterwein zur Anwendung. Ein Jahrhundert
später kam es auch äußerlich bei rheumatischen
Erkrankungen zum Einsatz. Um Schmerzen
und Mandelentzündungen zu lindern, griff
man auf wässriges Mazerat, Aufguss oder Wein
zurück, die aus der zerquetschten Frischpflanze
gewonnen wurde. Der Inhaltsstoff Protoanemonin
aus der frischen Pflanze führt jedoch
bei Kontakt mit Haut und Schleimhaut häufig
zu heftigen, lokalen Reaktionen; beim getrockneten
Kraut sind diese Erscheinungen nicht zu
beobachten. Wegen der möglichen Hautreaktionen
und weil es außerdem zu Reizungen der
Nieren- und Harnwege bei einer innerlichen
Anwendung kommen kann, erstellte die Kommission
E in den 1990er Jahren eine Negativmonographie
für Leberblümchenkraut. Außerdem
verwies sie darauf, dass die Wirksamkeit nicht
belegt ist.
• Bis heute liegen keine klinische Studien oder
andere wissenschaftliche Hinweise vor, die die
Wirksamkeit des Lederblümchens belegen. Und
so gerät Leberblümchen als Heilpflanze immer
mehr in Vergessenheit, lediglich in der Homöopathie
findet Hepaticae herba noch Anwendung.
Moderne Pflanzenheilkunde versus
überliefertes Wissen
Die moderne Phytotherapie grenzt sich gezielt
von der jahrtausendealten Heilpflanzenkunde
ab, in der Humorallehre und Signaturenkunde,
aber auch Aberglaube und Magie als Basis für
die Zuordnung von bestimmten Wirkqualitäten
zur Arzneipflanzen dienten. Nicht ganz zu
Unrecht, denn auch wenn das Wissen durch
Tradierung von Generation zu Generation weitergegeben
wurde, hat die moderne Phytotherapie
den Anspruch, dass in jedem einzelnen
Fall Risiken und Nutzen einer Anwendung von
traditionellen Heilpflanzen sorgfältig gegeneinander
abgewogen werden. Vor einer Beratung
oder gar Therapieempfehlung durch nicht
ausreichend ausgebildete »Heilkräuterspezialisten«,
aber auch vor möglichen schädlichen Nebenwirkungen
der therapeutischen Anwendung
einer Heilpflanze sei an dieser Stelle explizit
gewarnt.
Gleichwohl handelt es sich bei den »vergessenen«
Arzneipflanzen in der Summe um einen
wahren Schatz, der im Rahmen von Projekten
wie der »Klostermedizin« weiter erfolgreich gehoben
werden sollte. Bekanntlich sind pflanzliche
Drogen und Auszüge immer Vielstoffgemische,
die an verschiedenen Andockstellen
im Körper ansetzen und vielfältige Wirkungen
beim Menschen auslösen. Oft sind sie eine besser
verträgliche, nebenwirkungsarme Therapiealternative
zu synthetischen Wirkstoffen.
Botanicals in Nahrungsergänzungsmitteln
Der Trend, z. B. Sportlerprodukten zur Leistungssteigerung,
Schlankheitsmitteln und anderen
Nahrungsergänzungsmitteln altbekannte
Arzneipflanzen als sogenannte »Botanicals« zuzufügen,
ist nicht ganz unproblematisch. Denn
die Angabe »rein pflanzlich«, »natürlich« oder
»wirkt sanft« bürgt keineswegs automatisch für
gesundheitlichen Nutzen und Sicherheit.
Doch fallen Botanicals in Nahrungsergänzungsmitteln
im Gegensatz zu den höher dosierten
Phytopharmaka nicht unter die Arzneimittelkontrolle,
weshalb für sie auch keine Zulassungspflicht
besteht. Dies hat zur Folge, dass
oft weder die Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln
noch deren Qualität oder gesundheitliche
Unbedenklichkeit beurteilt werden
können. Zudem ist längst nicht immer erkennbar,
welche Eigenschaften sie in der jeweiligen
Dosierung haben. Gesundheitsbezogene Angaben
unzulässigerweise mit dem Hinweis einer
langjährigen Verwendung als Lebensmittel bedürfen
jedoch einer behördlichen Überprüfung
– andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu unerwünschten
Wirkungen kommt.
Foto oben rechts: © Oksana Tkachuk / 123rf.com
TOPFIT 1 / 2021
24 Gesund leben
Fotos: © Reflora Skin
Neurodermitis
Ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen
Welche Rolle spielt unser Haut-Mikrobiom bei
der Entstehung von Neurodermitis? Aktuelle
Forschungen zeigen: eine sehr große. Doch was
ist überhaupt das Haut-Mikrobiom? Und lässt
sich Neurodermitis über einen bewussteren
Umgang mit unserem Haut-Mikrobiom positiv
beeinflussen?
Von David Baumgarten
Wir sind nur knapp zur Hälfte Mensch.
Denn der menschliche Organismus besteht
zu ca. 57 Prozent aus Bakterienzellen. Diese
besiedeln uns – von Kopf bis Fuß. Der Gedanke
wirkt auf viele Menschen erst einmal etwas befremdlich.
Auch stellen sich viele die Frage Mikrobio...
was? Der Begriff Mikrobiom steht für die
Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in und
auf uns leben. In der Vergangenheit wurde häufig
der Begriff »Flora« verwendet, wie z. B. bei der
Darmflora (Darm-Mikrobiom). Die Bezeichnung
geht darauf zurück, dass früher angenommen
wurde, dass Mikroorganismen zur Pflanzenwelt
gehören. Heutzutage ist klar, dass Bakterien ein
eigenes Ökosystem bilden – das Mikrobiom.
Warum das Gleichgewicht zwischen den
Bakterien so wichtig für uns ist
Der Gedanke, dass Bakterien ausschließlich mit
Schmutz und Krankheit assoziiert werden, hat
ausgedient. Zahlreiche neue wissenschaftliche
Studien widerlegen dieses Klischee. Denn die
meisten Bakterien, die unser Haut-Mikrobiom
ausmachen, sind hauptsächlich harmlos oder
nützlich für uns. Wenn sie sich miteinander im
Gleichgewicht befinden, bilden sie eine natürliche
Schutzschicht gegen Pathogene von außerhalb. Im
Gegensatz dazu gibt es aber auch Bakterien, die
unter bestimmten Bedingungen Probleme verursachen
können. Wenn das Gleichgewicht durcheinander
gerät, kann es zu einem unkontrollierten
Wachstum dieser Bakterien kommen, die dann
z. B. Entzündungen verursachen können. Hier
spielt vor allem das Bakterium Staphylococcus aureus
eine große Rolle für Menschen mit zur Neurodermitis
neigender Haut.
Ein Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen
Ein Ungleichgewicht innerhalb des Haut-Mikrobioms
kann in Verbindung mit einer geschädigten
Hautbarriere zu trockener, juckender, schuppender
und neurodermitischer Haut führen. Da
die Hautbarriere bei Menschen mit sehr trockener
und zu Neurodermitis neigender Haut ohnehin
beansprucht ist, schwächt die zunehmende Anzahl
entzündungsfördernder Bakterien zusätzlich
die Barrierefunktion. Eine Schädigung der Hautbarriere
schafft Bedingungen, unter denen Feuchtigkeit
aus der Haut verdunsten kann und Reizund
Schadstoffe von außen eindringen können.
Unter diesen Umständen wird die Austrocknung
der Haut gefördert. Trockene Haut führt zu Juckreiz
und wiederum zu einem stärkeren Ungleichgewicht.
Die Haut gerät in einen Teufelskreis.
Warum wir auf unser Haut-Mikrobiom
achten sollten
Wir müssen umdenken. Ausufernde Hautpflege-
Routinen überfordern bereits oft normale Haut
und haben auf trockener, juckender, geröteter und
zu Neurodermitis neigender Haut nichts verloren.
Zudem können Rückstände von Inhaltsstoffen
über Wochen hinweg auf der Haut verbleiben. Je
mehr Produkte parallel verwendet werden, desto
mehr Inhaltsstoffe kommen in immer neuen
Kombinationen auf der Haut zusammen. Diese
kombiniert mit exzessiver Hygiene, wie mehrmaliges
Duschen am Tag, können unser Haut-Mikrobiom
beeinträchtigen. So sollten wir z. B. unsere
Duschgewohnheiten überdenken. Statt aggressiver
Seife bietet sich ein milderes Waschstück an.
Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß sein
und 35 °C nicht überschreiten. Außerdem sollte
man den Einsatz eines Hygieneprodukts auf Körperstellen
begrenzen, die auch wirklich schmutzig
sind – für den Rest reicht Wasser.
Weniger ist mehr – Hautpflege neu
denken
Bei der Hautpflege lohnt es sich deswegen, nur
wirklich notwendige Produkte zu verwenden und
auf Produkte zu achten, die Mikrobiom-freundlich
sind. Sie sind so konzipiert, dass sie die Bakterien
auf der Haut nicht unnötig beanspruchen.
Das junge Unternehmen Reflora Skin, das an der
Universität Potsdam ansässig ist, arbeitet bereits
an solchen neuen Pflegeansätzen. Vor kurzem
entwickelte das Startup eine Mikrobiom-freundliche
Akutpflege für sehr trockene und zu Neurodermitis
neigende Haut.
Zur Person
Persönliche Erfahrungen mit trockener und zu
Neurodermitis neigender Haut motivierten David
Baumgarten, mit Reflora Skin einen neuen Ansatz
im Bereich der Hautpflege zu verfolgen. Das vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und
dem Europäischen Sozialfonds geförderte EXIST
Startup wurde 2020 in Potsdam gegründet. Das
Team aus Chemikern, Mikrobiologen und Hautphysiologie-Experten
hat sich auf die Entwicklung Mikrobiom-freundlicher
Hautpflege fokussiert.
Nähere Infos:
www.refloraskin.com
hello@refloraskin.com
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unsere Augen als auch unsere Körperhaltung stark
und kann zu trockenen Augen, Kopfschmerzen und Verspannungen
im Schulter- und Nackenbereich führen,
ganz gleich ob im Homeoffi ce oder im Büro. Darunter
leiden letztlich auch unser allgemeines Wohlbefinden
und die eigene Konzentrationsfähigkeit. Eine individuelle
Homeoffi ce-Brille unterstützt die Augen beim Blick
auf dem Bildschirm und kann dadurch die Leistungsfähigkeit
steigern. Als Basis dient dazu eine biometrische
Vermessung der Augen, die Söhnges Exklusiv
Optik, als erfahrener und kompetenter Experte vor Ort,
mit Hilfe modernster Technologie, des sogenannten
DNEye ® Scanners durchführt.
Der Weg zur biometrischen Homeoffice-Brille
Lediglich 2 % aller Augen entsprechen dem Standardaugenmodell,
das branchenweit als Grundlage für die
Berechnung eines Brillenglases herangezogen wird. Eine
biometrische Vermessung der Augen ermittelt jedoch auf
die individuellen Bedürfnisse eines jeden Auges. Mit der
innovativen DNEye ® Technologie von Rodenstock, bietet
Söhnges Exklusiv Optik die Möglichkeit, jedes Auge präzise
zu vermessen, so dass aus diesen gewonnenen umfangreichen
Datensätzen mit tausenden Messpunkten,
individuell passgenaue, biometrische Bildschirmgläser
angefertigt werden. „Wir bei Söhnges Exklusiv Optik haben
den Anspruch, Brillengläser anzubieten, die passgenau
auf die individuellen Augen und Anforderungen
zugeschnitten sind. Deshalb arbeiten wir bei der Vermessung
ausschließlich mit der marktführenden Technologie
von Rodenstock und ermitteln die exakten Werte des persönlichen
Augenprofils mit Hilfe des DNEye ® Scanners,“
sagt Optikmeister Klaus Böhm.
Eine biometrische Homeoffice-Brille macht den
Unterschied
Auf Basis der biometrischen Vermessung berücksichtigt
die Homeoffice-Brille von Rodenstock die Entfernung
zwischen Auge und Arbeitsbereich und bietet dahin
gehend optimierte Sehbereiche an, was zu einer
entspannteren Kopf- und Körperhaltung führen kann.
Ein weiterer Vorteil der Homeoffi ce-Brille ist die innovative
Blaulichtfilter-Beschichtung des Brillenglases.
Egal ob Tablet, Handy, Notebook oder PC, alle Bildschirme
strahlen künstliches blaues Licht aus, das unseren
Biorhythmus negativ beeinflussen und zu Einschlafproblemen
führen kann. Eine Reduktion des Blaulichts
durch einen speziellen Filter kann dem entgegenwirken.
Das Ergebnis: Eine Homeoffi ce-Brille ist speziell für die
typischen Anforderungen eines Arbeitsplatzes konzipiert
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26 Rat und Hilfe aus der Apotheke
Arzneimitteltherapie
Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Apotheker
Foto rechts unten: © Katarzyna Białasiewicz / 123rf.com; Foto oben: © Birgit Reitz-Hofmann / 123rf.com
Ob eine Behandlung mit Medikamenten erfolgreich ist, hängt wesentlich davon ab,
inwieweit die Arzneien in der richtigen Dosierung, zum richtigen Zeitpunkt und in der
vorgeschriebenen Dauer eingenommen werden. Hier kann der Apotheker mit Rat und
Tat zur Seite stehen – gegebenenfalls auch telefonisch oder digital.
Von Isabel Virnich
Medikamente genau so einzunehmen, wie
der Arzt verordnet hat, ist manchmal nicht
einfach. Schätzungsweise jeder Zweite nimmt
seine Medikamente nicht richtig oder nicht regelmäßig
ein. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.
Manchmal ist es die Hektik des Alltags, weshalb
die Arzneimitteltherapie nicht reibungslos
klappt. Oder man hat die empfohlene Anwendung
einfach nur falsch verstanden. Es kann
aber auch sein, dass man immer mal wieder den
Überblick verliert, weil man mehrere Medikamente
gleichzeitig einnehmen muss. Welche
Ursachen auch immer dahinterstecken: Da die
korrekte Einnahme von Medikamenten für eine
erfolgreiche Behandlung ausgesprochen wichtig
ist, sollte man im Zweifelsfall um Rat fragen.
Neben dem behandelnden Arzt kann auch der
Apotheker dazu beitragen, dass es Ihnen künftig
besser gelingt, die Arzneimitteltherapie korrekt
umzusetzen.
Es kommt vor, dass ein Medikament neben seiner
eigentlichen therapeutischen Wirkung eine
weitere Wirkung hervorruft, die unerwünscht
bzw. nicht beabsichtigt ist. Das Spektrum solcher
Nebenwirkungen reicht von relativ harmlosen
Begleiterscheinungen wie Müdigkeit,
Schwindel oder Kopfschmerzen bis hin zu Wirkungen,
deren Schaden den Nutzeffekt des Medikamentes
übersteigt. Stellt man nach der Anwendung
eines Medikaments spürbare Veränderungen
fest, sollte man dies unbedingt seinem
Arzt oder Apotheker mitteilen. Wichtig ist jedoch,
das Medikament nicht eigenmächtig abzusetzen
oder die festgelegte Dosis zu ändern.
Vorsicht Wechselwirkungen
Nicht zu verwechseln sind Nebenwirkungen mit
Wechselwirkungen. Eine Wechselwirkung liegt
vor, wenn sich parallel eingenommene Arzneien
nicht gut miteinander vertragen oder sich in
ihren unerwünschten Wirkungen verstärken
bzw. abschwächen – dies gilt sowohl für synthetisch
hergestellte wie für rein pflanzliche Präparate,
für rezeptpflichtige ebenso wie für rezeptfreie
Arzneimittel. Auch Wechselwirkungen
mit Lebens- oder Genussmitteln sind möglich,
allen voran mit Milch- und Milchprodukten,
Grapefruit(saft) und Alkohol. Im Extremfall
verlieren die Medikamente vollständig ihre Wirkung
bzw. rufen gefährliche Unverträglichkeiten
hervor. Deshalb:
• Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche weiteren
Medikamente Sie neben den verordneten Präparaten
noch einnehmen. Das gilt auch für die
Einnahme von rezeptfreien bzw. pflanzlichen
Arzneien (etwa Johanniskraut, Flohsamen), Vitaminpräparaten
und Nahrungsergänzungsmitteln,
die auch im Supermarkt erhältlich sind.
• Wenn Sie in der Apotheke ein rezeptfreies
Arzneimittel kaufen, sprechen Sie mit dem Apotheker
darüber, ob gegebenenfalls Wechselwirkungen
mit dem/den Medikament(en) zu erwarten
sind, die Sie bereits regelmäßig einnehmen.
• Wenn Sie Fragen zu Neben- und Wechselwirkungen
haben, können Sie sich an Ihren
Apotheker wenden. Haben Sie einen Medikamentenplan,
nehmen Sie ihn dann am besten
gleich mit zum Beratungsgespräch.
So nehmen Sie Ihre Medikamente
richtig ein
• Nehmen Sie Ihre Tabletten, Kapseln und
Dragees immer stehend oder aufrecht sitzend
ein! So werden Schädigungen der Speiseröhre
vermieden, und der Wirkstoff kann sich lösen.
• Führen Sie sich Ihre Medikamente grundsätzlich
mit einem Glas Leitungswasser zu. Ideal
ist, wenn Sie etwa 200 Milliliter trinken. Werden
Tabletten oder Kapseln mit zu wenig Wasser
eingenommen, können sie in der Speiseröhre
kleben bleiben oder sich im Magen nicht gut
lösen.
• Wenn Sie Schwierigkeiten beim Schlucken
haben oder dazu neigen, sich zu verschlucken
hilft es, wenn Sie Ihren Kopf beim Schlucken
von Kapseln oder Tabletten nach vorn neigen.
• Bleibt eine Tablette/Kapsel in Hals oder Speiseröhre
stecken, trinken Sie erneut Wasser nach.
Lässt sich die feste Arzneiform so nicht entfernen,
essen Sie zusätzlich ein kleines Stückchen
Brot.
• Müssen Sie mehrere Medikamente einnehmen,
besorgen Sie sich in der Apotheke am besten
einen Tablettensortierer – auf diese Weise
behalten Sie den Überblick.
• Nehmen Sie Ihre Medikamente möglichst
immer zum gleichen Zeitpunkt ein. Was die
Einnahmezeit betrifft, so bedeutet:
»morgens nüchtern« = 30 bis 60 Minuten vor dem
Frühstück
»vor dem Essen« = mindestens 30 Minuten vor
der Mahlzeit
»zwischen dem Essen« = Abstand von 2 Stunden
zwischen den Mahlzeiten
»mit dem Essen« = das Medikament mit der
Speise oder unmittelbar nach der Mahlzeit
einnehmen
»einmal täglich« = je nach Wirkstoff legt Ihr Arzt
einen sinnvollen festen Zeitpunkt für die Einnahme
fest
TOPFIT 1 / 2021
Rat und Hilfe aus der Apotheke
27
Das ist wichtig
• Wenn Sie das Gefühl haben, dass
Sie ein Medikament nicht gut vertragen,
oder wenn Ihre Beschwerden nicht nachlassen
bzw. sogar schlimmer werden, setzen
Sie das Medikament nicht einfach ab,
sondern stimmen Sie sich mit Ihrem Arzt
oder Apotheker ab.
• Wenn Sie die Einnahme Ihres Medikaments
vergessen haben, sollten Sie auf
keinen Fall beim nächsten Mal einfach die
Dosis verdoppeln. Dies kann zu schweren
Nebenwirkungen führen! Speziell bei einer
vergessenen blutdrucksenkenden
Tablette raten Ärzte zur Einhaltung der
sogenannten Drittelregel: Ist weniger als
ein Drittel der Zeit bis zur nächsten planmäßigen
Einnahme vergangen, kann die
Einnahme nachgeholt werden. Ansonsten
sollte eher darauf verzichtet werden.
• Leiden Sie unter Schluckbeschwerden,
sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen.
Idealerweise ist auch eine Darreichung in
Form von Tropfen oder Säften möglich.
• Lagern Sie Ihre Medikamente möglichst
immer an einem kühlen und trockenen
Ort, z. B. in Ihrem Schlafzimmer.
»zweimal täglich« = alle 12 Stunden, morgens und
abends
»dreimal täglich« = alle 6 bis 8 Stunden, morgens,
mittags und abends
• Sofern Ihr Arzt Ihnen nicht empfohlen hat,
eine Tablette (die dann eine Bruchkerbe hat) zu
teilen, gilt: Öffnen Sie niemals Kapseln, und zerkleinern
Sie auch keine Filmtabletten. Dies kann
die Wirkungsweise der Arzneimittel erheblich
beeinflussen. So können z.B. die Inhaltsstoffe
von magensaftresistenten Tabletten nicht mehr
wirken, da sie vom Magensaft zerstört werden.
• Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Tabletten
aus der Verpackung (Blister) zu bekommen:
Fragen Sie in der Apotheke nach einem
speziellen Hilfsmittel, das Ihnen das »Entblistern«
erleichtert.
Den Beipackzettel lesen und verstehen
Vor der Einnahme des Medikaments ist es wichtig,
dass Sie den Beipackzettel genau durchlesen.
Allerdings: Mit den von den Herstellern verwendeten
Fachbegriffen sind medizinische Laien oft
nicht vertraut. Scheuen Sie sich deshalb nicht,
bei Ihrem Arzt und/oder Apotheker nachzufragen,
wenn Sie etwas nicht verstehen.
Fakt ist: Die Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet,
im Beipackzettel des von ihnen produzierten
Medikaments sämtliche mögliche Risiken
und Nebenwirkungen aufzuzählen. Das
bedeutet nicht, dass diese unerwünschten Wirkungen
auch tatsächlich eintreten werden. Dennoch
können die Informationen für Unsicherheit
sorgen. Bevor Sie in Erwägung ziehen, das
Medikament vorsichtshalber erst gar nicht einzunehmen:
Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt
oder Apotheker darauf an, wenn Sie Bedenken
haben, und lassen Sie sich den Nutzen des Medikaments
im Zweifelsfall noch einmal genau
erklären.
Im Übrigen empfiehlt es sich, die Umverpackung
mit dem Beipackzettel bis zum Ende der
Behandlung aufzubewahren.
Erstellung eines Medikamentenplans
Gerade ältere Menschen, die von unterschiedlichen
Schmerzen und Krankheiten geplagt
Kostenlose Schnelltests
in der Apotheke
Im Rahmen der sogenannten »Bürgertestungen«
ist es seit Anfang März möglich,
einmal pro Woche kostenlos einen Antigen-Schnelltest
machen zu lassen, um
auszuschließen, dass eine Infektion mit
dem SARS-CoV-2-Virus vorliegt. Dies ist
prinzipiell auch in Apotheken möglich.
Allerdings: Bislang bieten nicht alle Apotheken
Schnelltests an. Der Deutsche
Apothekerverband (DAV) hat nun eine
Webseite ins Leben gerufen, die per
Suchfunktion alle testenden Apotheken
in der Nähe anzeigt:
www.mein-apothekenmanager.de
Um lange Schlangen vor den Apotheken
und unnötige Wartezeiten zu vermeiden,
ist es ratsam, die Apotheke zuvor telefonisch
zu kontaktieren und zu erfragen, ob
für die Schnelltests eine Terminvergabe
erforderlich ist.
werden, müssen meist mehrere Medikamente
einnehmen. In diesem Fall kann ein Medikamentenplan
die Einnahme der Medikamente
erheblich erleichtern – so behalten Sie den Überblick
über die Medikamente, die Sie im Moment
einnehmen.
Auch für Ihren Arzt ist ein vollständiger Medikamentenplan
eine wichtige Information, insbesondere
dann, wenn Sie Medikamente von mehreren
Ärzten verschrieben bekommen haben.
Zudem kann dann überprüft werden, ob die
Verträglichkeit der Arzneimitteltherapie insgesamt
gewährleistet ist oder ob möglicherweise
Wechselwirkungen zwischen
verschiedenen Medikamenten bestehen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich die
notierten Besonderheiten gut merken
(z. B. »Einnahme vor dem Essen«) und
Verwechslungen zwischen einzelnen
Medikamenten vermeiden können.
• Wichtig ist deshalb, dass Sie den von
Ihrem Arzt verordneten Medikamentenplan
gewissenhaft umsetzen und
ein Medikament niemals ohne Rücksprache
mit ihm absetzen. Gleiches
gilt für die vorgegebene Dosis oder das
Einnahmeintervall.
• Ihr Medikamentenplan sollte stets
aktuell, vollständig und auch für andere
Personen (z. B. für den Arzt, den Apotheker
oder Angehörige) gut leserlich sein.
• Nehmen Sie Ihren Medikamentenplan
immer mit, wenn Sie einen Arzttermin
haben.
TOPFIT 1 / 2021
28 Gewinnspiel
Hotel Naturhof
Stillachtal ... weil jede Begegnung zählt!
Der Naturhof Stillachtal inmitten der Allgäuer
Bergwelt ist über Generationen
gewachsen und vereinbart Tradition und
Moderne miteinander. Das Hotel wird als
Familienbetrieb geführt. Sein wichtigstes
Anliegen: den Gästen eine einzigartige
Auszeit zu bieten. Neu gestaltete Zimmer
im Naturstyle laden dazu ebenso ein wie
die Panoramasaunen und der Wellnessbereich
mit einer unvergleichlichen Aussicht.
Großer Wert wird auch auf eine ausgewogene
Küche, auf echte Qualität und vor
allem auf ein herzvolles Miteinander gelegt.
Besondere Tage an einem Kraftort
zu erleben und die Annehmlichkeiten des
Naturhofs zu erleben – das erwartet die
Gäste im Naturhof Stillachtal.
Hotel Naturhof’s Basenfasten
Im Naturhof wird sich mit dem Fasten und
speziell mit Basenfasten schon seit mehreren
Jahren beschäftigt. Basenfasten zielt
darauf ab, den Säure-Basen-Haushalt des
Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Auf diese Weise wird der Organismus
entschlackt und entgiftet, Gewebe und
Stoffwechsel werden entlastet – und dem
Körper wird so zu neuer Vitalität verholfen.
Gewinnen Sie die Basenfasten-Schnuppertage
im Naturhof Stillachtal*
n Genießen Sie 4 Übernachtungen inklusive
Vollpension mit einer basischen
Ernährung.
n In 4 Tagen erfahren und erleben Sie
die Essenz zum Thema »Ganzheitliches
Basenfasten«.
n Sie werden intensiv durch diese Tage begleitet
und die Entsäuerung von Körper
und Geist wird effektiv unterstützt.
n Sie erhalten ausführliche Informationen
zu den Themen »Übersäuerung« und »basische
Lebensweise«.
n Zum täglichen Begleitprogramm gehören
u. a. Yoga, Meditationen, Fasten-Wanderungen
und Gesprächsrunden.
Fotos: © Hotel Naturhof
TOPFIT 1 / 2021
Gewinnspiel
29
Basenfasten Beispieltag:
n ca. 8.00 Uhr: Wir laufen in den Tag
n ca. 9.00 Uhr: Gemeinsames basisches Frühstück
vom Buffet
n 10.30 Uhr: Fastenwanderung durch die
Breitachklamm
n ca. 13.00 Uhr: Mittagessen – Avocado-Gurkensalat
+ Basische Linsensuppe
n 16.00 Uhr: Yoga – mit Magdalena oder Matthias
n ca. 18.30 Uhr: Abendessen – Fenchel-Apfelschaumsuppe,
Kartoffelbratlinge auf Waldpilzen
n ca. 19:45 Uhr: Meditation der Himmels-
richtungen
»Für eine kleine Auszeit, die ich mir wert bin,
war ich zum 3. Mal im Stillachtal. Basenfasten …,
Gourmet - Fasten wäre die bessere Bezeichnung.
Spannende Variationen aus der ayurvedischen
Küche, umhüllt von einer sehr liebevollen und
besonderen Chefin, die einen mit tollen Meditationen
verzaubert, einem naturverbunden in sich
ruhenden Wanderführer, Yogaeinheiten und sehr
nettem Personal. In den neu renovierten Zimmern
fühlt man sich richtig wohl, sie sind sehr gelungen.
Es gab wundervolle Begegnungen, ich
wurde reich beschenkt und wieder einmal mehr
wurde mir bewusst, dass die wirklich wichtigen
Dinge im Leben unbezahlbar sind. Glücklich und
zufrieden in meiner Mitte angekommen, konnte
ich mit Ruhe und Gelassenheit in den Alltag
starten.«
(Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin)
* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültig.
Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.
GEWINNSPIEL
Gewinnen Sie
Basenschnuppertage 4 Übernachtungen
für 2 Personen
inkl. Vollpension basische Ernährung
Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.
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NATURHOF STILLACHTAL
FAMILIE THAUMILLER, FAYSTENOY 1, 87561 OBERSTDORF,
TEL: 08322-4386 FAX 08322-98547
www.stillachtal.de
wohnen@stillachtal.de
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,
Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.
Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.
Einsendeschluss: 14.06.2021 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TOPFIT 1/ 2021
30 Rätsel
Gehirntraining
Schwedenrätsel
Hygieneartikel
Teil einer
Burg
Zustand einer
Substanz
Budget
Vorfreude
auf
Verreisen
Messung von
sehr starkem
Wind
für immer
Almweide
unsicher
stehen
Sudoku
(leichter)
gerade jetzt
Teil des
Tauwerks
Teil eines
Schuhes
ethische
Norm
Reise nach
Übersee
kommt kaum
vor
5 8 3
2 7
3 7
9 1 4
1 3 8
4 5 6
7 1 8 6
3 4 7
2
Teil des
Sessels
Kfz.:
Erlangen
geringe
Lautstärke
med. diagn.
Gerät
lit.
Kunstform
altes Volk in
Nord-/Mittelitalien
Wintersportgerät
elektrotechnisches
Bauteil
Teil der
Psyche
Stadt in
Belgien
nicht eben
Abk.:
Tuberkulose
Erkältungssymptom
Druckerfehlfunktion
Milcherzeugnis
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Marokko
Habsburger
Pflanzengattung
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Irlands
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DNA
ehem. dt.
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Dativ von
du
Meinung
vertreten,
Meinung
haben
kommt mir
gerade
recht
TOPFIT 1 / 2021
31 Gewinnspiel
CORONA — NEWS & INFOS
31
31
An dieser Stelle steht normalerweise unser Veranstaltungskalender. Da wegen der Corona-Pandemie nach wie
vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier wieder auf
Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19
und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.
München
Portal der Landeshauptstadt
Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die
Entwickung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro
100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und
Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.
▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-
Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html
Bayern
Bayrisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Die Website der Fachbehörde des Freistaats Bayern bietet eine Übersicht über die
Fallzahlen der Coronavirusinfektionen nach Landkreisen und Regierungsbezirken.
▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/
infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/
Deutschland
Robert Koch-Institut (RKI)
Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen
Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte
und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische
Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.
Unsere Empfehlungen
▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
Das Coronavirus-Update mit Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der
Berliner Charité und einer der weltweit führenden Virologen in Bezug auf Coranaviren,
informiert sachlich-verständlich zu neuen Forschungsergebnissen. Seit 1. September
wechselt er sich mit der Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek ab.
▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk
Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem
You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet
Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.
▶ https://coronavirus.jhu.edu/
Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern
Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden
und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und
nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene
Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.
▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/
coronavirus-covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten
Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist
die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.
▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Kliniken in München
Das Darmkrebszentrum
am LMU Klinikum
Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden
Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken
und das Klinikum rechts der Isar der TU München mit 30 Kliniken und dem Deutschen
Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner
Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken und Abteilungen
genannt.
Bild: www.pixabay.com
LMU Klinikum München
Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München
Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München
▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Straße 22 · 81675 München
▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar
München Klinik
▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/
coronavirus/
Wir gewährleisten individuelle Vorsorgemaßnahmen
sowie ein Optimum an interdisziplinärer Versorgung
und Therapie für Patienten mit Darmkrebs.
Darmzentrum am LMU Klinikum
Campus Großhadern
Marchioninistr. 15
81377 München
Tel.: 089 4400 -78800
Internet: http://darmzentrum.klinikum.uni-muenchen.de
LMU Klinikum München
www.lmu-klinikum.de
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LEBEN ist
BEWEGUNG!
Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich
Unser Körper ist darauf ausgelegt,
zu bewegen. Doch was tun, wenn die
Bewegung
sich zu bewegen.
schwerfällt,
Doch
weil
was
man
tun,
durch
Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration
weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß
ist?
schwerfällt,
und Knorpeldegeneration eingeschränkt
berät das ist? Team der Orthoforum Or-
Hier
thopädietechnik Betroffene umfassend
und kompetent. Die erfahrenen Experten
Hier berät das Team der Orthoforum
fertigen zudem hochwertige und optimal
an die individuellen
Orthopädietechnik
Bedürfnisse
Betroffene
umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen
der Patienten
und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer
andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an
schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,
Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen
und Orthesen. Diese können
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
bei einer
arbeiten
andauernden
eng mit namhaften
Überbelastung
und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-
Ärzten
Gelenkverschleiß, der Arthrose,
helfen.
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
arbeiten eng mit
namhaften Ärzten und Therapeuten
zusammen. Auf
Prof.
Basis
Dr. Stefan
neuester
Hinterwimmer
Erkenntnisse entwickeln die Tech-
sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen
niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen
Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische
sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch
orthopädische
Probleme
Probleme,
wie zum
wie
Beispiel
zum
für den
anfertigen.
sportlichen Wettkampf lassen
eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,
zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.
eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE
in den sich spezielle Einlagen anfertigen.
Griff
Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur
der Beine kann lindern Bewegungs-
oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-
sind wertvolle
kann Bewegungsschmerzen
Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-
gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im
Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren
gänzlich eliminieren.
Gestricke aktivieren die Muskulatur
Damit Betroffene wieder aktiv sein können,
machen sich die Orthopädietechni-
für
die Muskulatur und sorgen allein dadurch
und
mehr
sorgen
Stabilität
allein
im Knie.
dadurch für mehr
ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende
Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker
und Reibestellen durch Scannen
der Fuß-
Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-
Trage-
Belastungs-
Elemente garantieren dabei eine lange
sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain
eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen
genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf
videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers
medi. Mit diesen Orthesen gehö-
und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die
die Spezialisten auch mit computergestützten
Verfahren individuelle Schuheinren
allzu wuchtige und starre Schienen
befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA
lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem
der Vergangen-
bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi
konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter
dynamischer Gurtstraffung.
mit computergestützten Verfahren
individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu
auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für
Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren
von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-
Vergan-
sorgen für mehr Gehkomfort.
auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-
Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das
positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.
Wenn konservativ nicht ausreicht
Facharzt für Chirurgie,
Schwerpunkt
Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Wenn konservativ nicht ausreicht
SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!
heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-
Knie in der richtigen Achse und
und Stützsysteme das Knie in der richtigen
verringern
Achse und
so
verringern
den Druck
so
auf
den
die
Druck
auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche
Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren
oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit
Fahrradfahren
nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich
möglich. schmerzfrei möglich.
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Orthopädietechnik
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durch Bewegung
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im ruhig gelegenen Ortskern von
München-Perlach am Pfanzeltplatz 4
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dem Geschäft bereitgehalten.
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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite
soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne
Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende
Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die
zum Einsatz. Dazu wer-
Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer
X-Beine) und Knorpelschäden
oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-
lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen
Das Kniegelenk
ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG
sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.
und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-
passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG
an Ober- UND und Unterschenkel mit
Facharzt für Chirurgie,
ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG
korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS
Ein
• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite
zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie
zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer
und
Boa® Tragezeit Fit System
verschleißfes-
• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite
Umstellungs-OP erfolgreich Facharzt für und Orthopädie wie anhaltend und diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen
entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei
• einfache Handhabung mit Boa® Fit System
anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück
Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite
wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz
Unfallchirurgie
und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder
möglich. 80–90 % der Patienten profitie-
sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.
sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei
vermieden werden kann.
beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten
einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich
entweder auf
Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von
und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten
darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und (»mobile bearing«) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE (»fixed
am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen
erst sechs Wo-
die Berücksichtigung der positiven prädikti-
bearing«). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-
später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-
Betäven
Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.
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bänder erhalten ORTHOFORUM bleiben, verändert ORTHOPÄDIETECHNIK
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Bewegungsablauf des Gelenks kaum.
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ob eine Umstellungs-OP erfolgreich und wie
anhaltend diese sein wird. Außerdem lässt sich
absehen, ob ein Gelenkersatz vermieden werden
kann.
Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder
Außenseite soweit verschlissen, dass sich
Knochenflächen ohne Knorpelüberzug gegenüberstehen,
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