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TOPFIT März 2021

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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GESUNDHEITSMAGAZIN

Nr. 1/ 2021

Jahrgang 21

DAS

KOSTENLOSE

www.topfit-gesund.de

BESCHEID WISSEN

GESUND BLEIBEN

Fasten

Urlaub für den Körper

Gegen den

Corona-Stress

Regelmäßige

Bewegung hilft!

Einlagen-Therapie

Laufen ohne Schmerzen

Gut beraten

in der

Apotheke

Für den richtigen Umgang mit Arzneimitteln


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Früherkennung kann Leben retten

– für keine andere Krebsart

trifft diese Aussage mehr zu als

für Darmkrebs: Wird er rechtzeitig

behandelt, liegen die Heilungschancen

bei über 90 Prozent.

Wichtigste Früherkennungsuntersuchung

ist die Darmspiegelung - daran erinnert auch

der Darmkrebsmonat März: Mit diesem Verfahren können

bereits die Vorstufen von Darmkrebs, allen voran die

adenomatösen Polypen, aufgespürt werden. Werden sie

rechtzeitig endoskopisch abgetragen, kann sich aus ihnen

kein bösartiger Tumor mehr entwickeln.

Nun ist es leider so, dass nach wie vor zu wenige das

Früherkennungsangebot wahrnehmen. Die Zustimmung

war in den vergangenen Jahren zwar etwas gestiegen,

doch seit Beginn der Corona-Pandemie gehen wieder

deutlich weniger Menschen zur Darmkrebsvorsoge – wie

überhaupt die Zahl der in Anspruch genommenen Früherkennungsuntersuchungen

im letzten Jahr drastisch gesunken

ist.

Wichtigster Grund ist die Angst vor einer Corona-Infektion.

Die Sorge ist verständlich, aber unbegründet. Denn

die Bilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie zeigt: Die

Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Praxen

(wie auch in den Kliniken) haben sich bewährt, die Wahrscheinlichkeit,

sich beim Arzt mit dem Coronavirus zu infizieren,

ist extrem gering. Und ebenso wenig besteht die

Gefahr, an der Anmeldung oder im Wartezimmer mit einem

COVID-19-Kranken in Kontakt zu kommen.

Deshalb: Nehmen Sie auch in Zeiten von Corona fällige

Vorsorgetermine wahr – egal, ob es sich um ein Darmkrebs-Screening

oder um andere Untersuchungen zur

Krebsfrüherkennung handelt. Rechtzeitig entdeckt, ist

Krebs in den meisten Fällen heilbar.

Inhalt

THEMA AKTUELL

3 Impfen in Bayern

4 Fasten:

Urlaub für den Körper

7 Darmbakterien lieben Ballaststoffe

DIAGNOSE & THERAPIE

8 Lidstraffung:

»Je offener der Blick, desto jünger wirken wir!«

9 Gegen den Corona-Stress:

Regelmäßige Bewegung hilft!

10 Das hilft bei Kopfschmerzen

12 Gesunde Füße –

Garant für einen starken Auftritt

14 FLCCC Alliance: Gemeinsam für bessere Überlebenschancen

von COVID-19-Patienten

17 Positive Worte wirken –

sogar während der Narkose

18 Polyneuropathie –

Schmerz mit vielen Gesichtern

18 FFP2-Masken – das sollten Sie wissen!

GESUND LEBEN

20 Schritt für Schritt zur individuellen Einlage

21 Schmerzfrei laufen dank Einlagen

22 Kaum mehr bekannt und trotzdem wirksam –

Vergessene Heilpflanzen

24 Neurodermitis – ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen

AUS DER APOTHEKE

26 Arzneimitteltherapie:

Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Apotheker

PROMOTION

Nicole Schaenzler, Chefredakteurin

.

19 Medizinische Kompressionsstrümpfe —

neue Trendfarben, clevere Extras

RUBRIKEN

Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:

TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken, Arztund

Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos erhältlich.

Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf unserer Website:

www.topfit-gesund.de

7 Medizinische Fachberatung

7 Impressum

13 Kurz notiert

28 Gewinnspiel

30 Rätsel

31 Corona — News & Infos


Thema aktuell 3

Impfen

in Bayern

Die Schutzimpfung gegen das Coronavirus

ist derzeit die einzige Möglichkeit,

die Pandemie zu beenden − sie ist kostenlos

und freiwillig.

Von Sabine Jansen

Solange noch keine Impfungen in

Hausarztpraxen möglich sind (was

sich allerdings ab der Woche nach

Ostern ändern soll − Stand 22.3.2021),

kann man sich in Bayern nur in einem

Impfzentrum gegen das Coronavirus

impfen lassen.

Auf der Website des Bayerischen

Rundfunks findet man eine interaktive

Karte, auf der alle Impfzentren (Landkreise

und kreisfreie Städte) verzeichnet

sind:

www.br.de/nachrichten/bayern/karte-mit-impfzentren-in-bayern-corona-impfung-in-muenchennuernberg-und-wuerzburg,SHv0dQH

Derzeit gibt es zwei Möglichkeiten,

sich für eine Impfung anzumelden: telefonisch

oder online; persönlich eingeladen

wird man nicht.

Telefonische Anmeldung

Sie können jedes regionale Impfzentrum

direkt telefonisch erreichen.

Oder Sie kontaktieren die bundesweit

einheitliche Rufnummer 116 117. Die

Hotline verbindet Sie direkt mit dem

für Sie zuständigen Impfzentrum.

Online-Anmeldung

Alternativ können Sie die Terminbuchung

über die Online-Anmeldung

des Bayerischen Impfzentrums auf folgender

Seite vornehmen:

www.impfzentren.bayern.

Zur Registrierung muss man eine E-

Mail-Adresse und ein eigenes Passwort

angeben. Daraufhin erhält man

per E-Mail einen Verifizierungslink zur

Bestätigung der Adresse. Der Link ist

nur 30 Minuten gültig, danach müssen

Sie den »Passwort-vergessen«-

Bottom aktivieren. Und: Jede E-Mail-

Adresse kann nur einmal benutzt

werden.

Im nächsten Schritt werden Sie per

SMS und E-Mail benachrichtigt, dass

Sie sich jetzt einen Impftermin aussuchen

können. Mit der Terminbestätigung

erfahren Sie auch, welchen

Impfstoff Sie erhalten werden.

Wer einen Antrag auf Einzelfallentscheidung

für einen vorgezogenen

Impftermin stellen möchte, wendet

sich an

www.impfkommission.bayern.

Wir sind und bleiben

für Sie da!

unabhängig. solidarisch. stark.

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„Der Sozialverband VdK ist weiterhin für Sie da.

Wenn Sie sozialrechtliche Beratung, beispielsweise

zu Krankengeld, Heil- und Hilfsmitteln, Pflegegrad,

Schwerbehinderung, Erwerbsminderungsrente oder

Sozialhilfebezug benötigen, können Sie sich gerne an

uns wenden. Sie erreichen unsere Mitarbeiter/-innen

per Telefon, Brief und E-Mail.“

Bleiben Sie gesund!

Ihr Sozialverband VdK

Kontakt:

Sozialverband VdK Bayern e.V.

Kreisgeschäftsstelle München

Telefon: 089 / 89 08 32-0

eMail: kv-muenchen@vdk.de

www.vdk.de/kv-muenchen

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4 Thema aktuell

Fasten

Urlaub für den Körper

Fasten ist eine der einfachsten und ältesten Methoden,

das seelische und körperliche Gleichgewicht

wiederherzustellen – wichtiger denn je in

Zeiten der Corona-Pandemie. Wer freiwillig für

einige Tage auf Essen oder auf einzelne Lebensbzw.

Genussmittel wie Fleisch oder Alkohol

verzichtet, unterbricht seinen Alltag und öffnet

sich für Neues.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Die vier goldenen Regeln des

Fastens

1 Auch wenn man sich für kerngesund

hält: Vor jeder Fastenkur sollte

man sich vom Arzt untersuchen

lassen bzw. die Kur mit ihm besprechen.

Dies gilt vor allem für Personen,

die regelmäßig Medikamente

einnehmen.

und Regenerationsprozess in Gang, wodurch

das Wohlbefinden gesteigert und neue Kräfte

geweckt werden. Durch eine Fastenkur werden

u. a. Herz und Kreislauf entlastet, das Immunsystem

wird angeregt, die Fließeigenschaften

des Blutes und die Atmung verbessern sich. Deshalb

wird Fasten häufig auch zu therapeutischen

Zwecken eingesetzt, etwa zur Behandlung von

Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,

degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparats

oder immunologischen Erkrankungen.

Foto oben: © thamkc / 123rf.com

Der bewusste Verzicht auf das Essen für eine

begrenzte Zeit hat eine uralte Tradition:

Jahrhunderte lang war z. B. für die christliche

Religionsgemeinschaft das Fasten vor Ostern

so wichtig wie das Osterfest selbst. Heutzutage

entschließt man sich in unseren Breitengraden

nur noch selten aus religiösen Gründen zu

einer Fastenkur. Vor allem die Aussicht, rasch

ein paar Pfunde loszuwerden, ist ein häufig genanntes

Motiv für den vorübergehenden freiwilligen

Nahrungsverzicht. Wer jedoch das Fasten

primär als »Nulldiät« begreift, vernachlässigt

die zahlreichen gesundheitsfördernden Aspekte

einer Fastenkur: Indem Fasten den Körper

dazu anregt, verstärkt Stoffwechselabbauprodukte

und Giftstoffe auszuscheiden, kommt ein

umfassender Entwässerungs-, Entschlackungs-

2 Zu viel trinken kann man während

des Fastens gar nicht! Pro Tag dürfen

es ruhig drei und mehr Liter Flüssigkeit

sein – Kräutertees, Fruchtsäfte

und/oder stilles Mineralwasser.

3 Verzichten Sie konsequent auf

Genussmittel wie Nikotin, Alkohol

und Kaffee!

4 Neben der regelmäßigen Darmreinigung

fördert viel Bewegung an

der frischen Luft die Entschlackung.

Zeichnen sich während des Fastens

gesundheitliche Probleme ab, sollten

Sie die Fastenkur abbrechen und einen

Arzt aufsuchen. Beginnen Sie mit

kleinen Portionen.

Auch die Psyche profitiert

Aber auch wer sich zur Selbstfindung für eine

Weile im Verzicht üben will, profitiert vom Fasten.

Denn Fasten ist immer auch zur inneren

Einkehr geeignet, um Alltagsstress abzubauen

und Körper, Geist und Seele wieder in Balance

zu bringen. So kann eine Fastenkur helfen, eine

Lebenskrise zu bewältigen und mit sich selbst

(wieder) ins Reine zu kommen.

Wer fastet, hungert nicht

Fasten heißt nicht Hungern. Mit dem zeitweiligen,

freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung wird

dem Verdauungsapparat lediglich eine Art »Urlaub«

verschafft, durch den seine Arbeit auf ein

Minimum reduziert ist. Während dieser Zeit

lebt der Organismus von den körpereigenen

Reserven – seine lebensnotwendigen Ressourcen

bleiben jedoch unangetastet. Dies ist auch der

Grund, weshalb Fasten wesentlich leichter fällt,

TOPFIT 1 / 2021


.com

Thema aktuell 5

Bekannte Fastenkuren

Eine Heilfastenkur ist zu Hause in Eigenregie möglich

oder im Rahmen eines Kuraufenthalts unter ärztlicher

Aufsicht.

Heilfasten nach Buchinger

ten Fastentag eine Darmentleerung mit Glauber-, Bitter- oder

Passagesalz bzw. einem Einlauf.

• Am Tag des Fastenbrechens wird am Vor- und Nachmittag

langsam je ein Apfel verzehrt; abends gibt es dann eine kleine

Quarkspeise mit etwas Obst und eine Scheibe Knäckebrot.

• An den sechs Aufbautagen, die den Körper wieder auf feste

Nahrung umstimmen, wird die Nahrungszufuhr schrittweise mit

viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, aber mit wenig Fett,

tierischem Eiweiß und – falls man nicht darauf verzichten kann –

Genussmitteln wie Nikotin, Alkohol und Koffein erhöht.

Die F.-X.-Mayr-Kur

Foto u.li.: © Alexander Raths / 123rf.com; Foto o.li.: © tashka2000 / 123rf.com

Das vom deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger in den 1930er-Jahren

entwickelte Heilfasten wird auch als Saftfasten bezeichnet,

bei dem (wenige) Kalorien ausschließlich in flüssiger Form zugeführt

werden: Kräutertees, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte,

Gemüsebrühe (Fastenbrühe) sowie reichlich Mineralwasser,

eventuell auch Buttermilch. Unterstützt wird das Heilfasten

durch leichte Bewegungsprogramme, am besten an der

frischen Luft, und durch ausgiebige Ruhezeiten.

Die Sieben-Tage-Fastenkur für zu Hause

Eine Weiterentwicklung des Heilfastens nach Buchinger ist das

von Dr. Hellmut Lützner in den 1970er Jahren entwickelte »Fasten

für Gesunde«, das in erster Linie auf eine präventive Gesundheitspflege

abzielt und auch zu Hause durchgeführt werden

kann. Vor Beginn der Fastenkur sollte man dem Körper drei

bis vier Tage Zeit geben, sich vorzubereiten. Dazu gehört, Genussmittel

wie Kaffee und Alkohol zu reduzieren und bevorzugt

basische Lebensmittel (siehe Seite 6) zu essen.

Die siebentägige Kur besteht aus einem Entlastungstag, fünf

Fastentagen sowie dem Tag des Fastenbrechens; dann folgen

sechs Aufbautage. Zur Unterstützung dienen Spaziergänge,

Sport und Entspannungsübungen.

• Am Entlastungstag stehen ausschließlich Obst, Gemüse,

Rohkost und Vollkornprodukte auf dem Programm.

• An den Fastentagen werden nur Kräutertees, frisch gepresste

Fruchtsäfte, Gemüsebrühe, Molke und/oder stilles Mineralwasser

getrunken; zusätzlich erfolgt am ersten, dritten und fünf-

Die vom österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr im letzten Jahrhundert

entwickelte F.-X.-Mayr-Kur zielt darauf ab, den Darm

durch eine milde Ableitungsdiät und eine tägliche Darmreinigung

(mittels Bittersalzlösungen und Basenpulver) umfassend

zu entgiften und zu reinigen. Unterstützt wird die Darmsanierungskur

durch physiotherapeutische Maßnahmen wie spezielle

Bauchmassagen und medizinische Bäder sowie durch ausgiebige

Ruhezeiten. Die erste Stufe (ein Tag) besteht aus Tee-

Wasser-Fasten, danach folgt die eigentliche Milch-Semmel-Diät,

bei der man drei bis vier Tage lang zweimal täglich je ein

altbackenes, gründlich gekautes Brötchen mit etwa 100 Milliliter

Milch isst. Pro Tag werden bis zu vier Liter Kräutertee und

stilles Mineralwasser getrunken. Nach den Brötchentagen geht

man schrittweise auf eine leicht verdauliche, vollwertige Ernährung

über. Mayr-Kuren werden an speziellen Kurkliniken unter

ärztlicher Leitung – unter anderem zur Behandlung von Übergewicht

und Verdauungsstörungen – durchgeführt.

Tee- und Wasserfasten

Reine Tee- oder Wasserkuren zählen zu den strengsten Fastenkuren

und sind deshalb nur für Fastenerfahrene geeignet, wenn

sie ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden. Während der

Kur sind ausschließlich Wasser oder Tees (z. B. Fenchel-, Kamillen-

oder Pfefferminztee) erlaubt.

Foto u.re.: © solstizia / 123rf.com; Foto o.re.: © Sea Wave / 123rf.com

TOPFIT 1 / 2021


6 Thema aktuell

Fasten 2021: Alkoholfasten

steht an erster Stelle

Auch der zeitlich begrenzte Verzicht auf

Genussmittel oder Konsumgüter sind Formen

des Fastens. In Zeiten von Corona und Lockdown

erlebt Alkoholfasten bundesweit einen neuen

Höhepunkt, wie kürzlich eine repräsentative

Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag

der DAK-Gesundheit ergeben hat:

Platz 1: Alkohol (73 Prozent)

Platz 2: Süßigkeiten (68 Prozent)

Platz 3: Fleisch (54 Prozent)

Platz 4: Rauchen (45 Prozent)

Platz 5: Fernsehen (39 Prozent)

Platz 6: Handy, Computer (24 Prozent)

Platz 7: Auto (24 Prozent)

als weniger zu essen. Denn bei einer Diät bleibt

die Ernährung – trotz reduzierter Nahrungsaufnahme

– von außen gesteuert, was zwangsläufig

zur Folge hat, dass man sofort Hunger bekommt,

wenn dem Körper die gewohnte Nahrungsmenge

vorenthalten wird.

Anders verhält es sich beim Fasten: Hier stellt

sich der Organismus systematisch auf eine innere

Ernährung um, indem er z. B. auf die Fettdepots

als Energiequellen zurückgreift und eine

tief greifende, »ökonomisch« effektive Umschaltung

sämtlicher Stoffwechselprozesse in Gang

setzt. Zunächst verbraucht der Körper sämtliche

Zuckerreserven, dann schaltet er auf Fettverbrennung

um. Dabei entsteht kein quälendes

Hungergefühl, und die körperlich-geistige Leistungsfähigkeit

bleibt voll erhalten.

Wichtig: die Darmreinigung

Optimaler Einstieg ins »Ernährungsprogramm

Fasten« ist eine gründliche Darmreinigung mit

Darmreinigungssalzen oder Einläufen (in der

Apotheke erhältlich). Dies veranlasst den Organismus

dazu, von Aufnahme auf Ausscheidung

umzuschalten, und die Ernährung von innen

heraus beginnt. Generell sollte die Darmreinigung

am ersten Tag und dann jeden zweiten

Tag der Fastenkur durchgeführt werden, beim

Basenfasten genügt ist, vor Beginn der Basenfastenwoche

den Darm zu reinigen. Durch die

Darmreinigung werden die schädlichen Schlackenstoffe,

die sich durch Fehl- und Überernährung

gebildet haben, aus dem Körper ausgeleitet,

und die Selbstreinigungskräfte des Verdauungssystems

werden aktiviert.

Fit und vital durch Fasten

Ob man sich für eine Fastenkur zu Hause, während

des Urlaubs in einem Hotel oder in einer

(Kur-)Klink entscheidet – nicht selten schließt

sich an diese Zeit des bewussten Verzichts eine

dauerhafte Veränderung der Ernährungs- und

Lebensgewohnheiten an. Dies macht den ganzheitlichen

Effekt des Fastens besonders deutlich:

Nicht nur, dass man sich dank seines »frisch geputzten«

Körpers fit und vital wie schon lange

nicht mehr fühlt – man hat in der Zeit des heilsamen

Verzichts auch gelernt, auf die inneren Signale

zu achten. Zu entdecken, dass man auch

ohne Schweinebraten, Zigaretten, Alkohol oder

Süßigkeiten gut lebt, ist für viele so überwältigend,

dass der Verzicht für immer plötzlich ganz

leicht fällt.

Für den Alltag ist eine Fastenkur von sieben Tagen

Dauer ideal, länger sollte man nur fasten,

wenn man von einem ausgebildeten Fastenleiter

oder Arzt begleitet wird. Wer das Heilfasten als

Therapie, z. B. bei Übergewicht, Verdauungsproblemen,

Fettstoffwechselstörungen, allergischen

oder chronischen Hautkrankheiten durchführen

will, für den empfiehlt sich ein mehrwöchiges

Heilfasten in einer Klinik unter ärztlicher

Aufsicht.

Obst, Gemüse, Salat –

beim Basenfasten muss nicht auf

feste Nahrung verzichtet werden.

Basenfasten

zur Entsäuerung des Körpers

Basenfasten ist die mildeste Form

des Fastens. Denn es wird nicht gehungert

und man muss auch nicht

auf feste Nahrung verzichten. Deshalb

kann das Basenfasten auch bei

chronischen Krankheiten ohne ärztliche

Begleitung durchgeführt werden.

Meist wird Basenfasten für eine

Woche empfohlen, aber es spricht

auch nichts gegen eine 14-tägige Basenfastenkur.

Als dauerhaftes Ernährungskonzept

ist eine rein basische

Ernährung jedoch nicht empfehlenswert,

da Mangelerscheinungen auftreten

können.

Basenfasten folgt dem alternativmedizinischen

Ansatz, wonach der

Körper insbesondere durch den bevorzugten

Verzehr von säurebildenden

Lebensmitteln, aber auch durch

Rauchen, regelmäßigen Alkoholkonsum

und/oder Stress übersäuern

und so anfällig für eine Vielzahl von

Befindlichkeitsstörungen sein kann

– von Erschöpfungszuständen und

Konzentrationsproblemen bis hin zu

chronischen Verdauungsbeschwerden

oder einer Anfälligkeit für Infekte.

Dieser Übersäuerung entgegenzuwirken

und den körpereigenen

Säure-Basen-Haushalt wieder ins

Gleichgewicht zu bringen, ist Ziel des

Basenfastens. Die beiden Eckpfeiler:

Für sieben bis 14 Tage ausschließlich

basische Lebensmittel zu essen und

auf säurebildende Lebensmittel konsequent

zu verzichten. Außerdem

sollte man während des Basenfastens

auf Koffein, Alkohol und Nikotin

verzichten. Am Abend vor Beginn

der Basenfastenwoche sollte der

Darm z. B. mit einem Einlauf gereinigt

werden.

• Basische Lebensmittel sind vor allem

Obst, Gemüse und Salat, aber

auch Kräuter, Sprossen, einige Nüsse,

wie Walnüsse, Pistazien oder Macadamianüsse,

und kaltgepresste

Öle.

• Zu den säurebildenden Lebensmitteln

gehören tierische Lebensmittel

wie Fleisch, Wurst, Eier und

Milchprodukte, aber auch Weißmehl,

Süßwaren und gehärtete raffinierte

Öle.

• Begleitend sollten mindestens

zwei Liter Wasser oder Tee aus naturbelassenen

Kräutern getrunken

werden.

Foto: © Olga Kriger / 123rf.com

TOPFIT 1 / 2021


Thema aktuell 7

Darmbakterien

lieben Ballaststoffe

Laktobazillen, Bifidobakterien, Akkermansia-

Bakterien und Faecalibacterium prausnitzii-

Bakterien, aber auch verschiedene Enterokokken-Arten

oder Clostridien – im Dickdarm leben

mehrere Billionen Bakterien, viele von ihnen

sind wichtige Verdauungshelfer. Zusammen

bilden sie das Darmmikrobiom, das inzwischen

oft auch als Organ im Organ bezeichnet wird.

Es gibt Nahrungsbestandteile, die nur von

Darmbakterien abgebaut werden können. Dazu

gehören vor allem Ballaststoffe, also die komplexen

pflanzlichen Kohlenhydrate, wie sie z. B. besonders

reichhaltig in Vollkorngetreide, Gerste,

Hülsenfrüchten, Wurzel- und anderen Gemüsearten

vorkommen – ihnen wird eine enorm

wichtige Bedeutung für die Darmgesundheit

zugeschrieben.

Bei der Verarbeitung der Ballaststoffe erzeugen

die Darmbakterien nämlich unter anderem

kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure (Acetat),

Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat).

Diese Substanzen können nun ihrerseits

Gutes tun, indem sie dafür sorgen, dass nicht

nur die Darmbakterien selbst, sondern auch die

Darmzellen mit Energie versorgt werden. Außerdem

wirken sie der Entartung von Darmzellen

entgegen, sie regen die Darmbewegungen

und die Durchblutung der Darmwand an.

Im Fokus: Butyrat

Speziell Butyrat ist für eine intakte Darmschleimhaut

unentbehrlich. Einige Darmbakterien

gewinnen aus den Ballaststoffen sogar

Vitamine wie Vitamin K oder Vitamine der B-

Familie. Zudem hat sich gezeigt, dass Butyrat

auch an der Steuerung der immunologischen

Abwehrkräfte des Darms beteiligt und offenbar

außerhalb des Darms ebenfalls unverzichtbar

ist. So beeinflusst die kurzkettige Fettsäure

u. a. verschiedene Stoffwechselwege im ganzen

Körper, etwa in der Leber oder im Gehirn. Möglicherweise

besteht sogar ein Zusammenhang

zwischen einem Butyratmangel und der Entstehung

von Depressionen; dieser Aspekt wird gerade

im Rahmen von Studien näher untersucht.

Wie viel Butyrat unsere Darmbakterien für uns

produzieren, haben wir im Wesentlichen selbst

in der Hand: Wir brauchen unsere Ernährung

nur an den Vorlieben unserer Darmbakterien

auszurichten. Und das heißt vor allem, sie aus-

Dr. Nicole Schaenzler /

Dr. Florian Beigel:

Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.

ISBN 978-3-8338-7363-8

reichend mit faserreicher, ballaststoffhaltiger

Kost zu versorgen.

Diese und viele andere Erkenntnisse über das

Darmmikrobiom stellen Nicole Schaenzler und

Florian Beigel in ihrem Buch »Superorgan Mikrobiom«

vor.

Impressum

Verlag: Letter Content Media

Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich für

Anzeigen)

Sebastian-Bauer-Straße 20c

81737 München

Tel.: 089 / 63 74 743

Fax: 089 / 67 92 01 61

E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de

Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich

für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag

Anzeigenverkauf: Sabine Ehinger

Tel.: 089 / 30 76 43 32

Mobil: 0171 / 78 85 179

E-Mail: s.ehinger@topfit-gesund.de

PR und Marketing: Ursula Jürgensen,

PR und Kommu nikation im Gesundheitswesen,

Tel.: 089 / 43 90 94 46,

E-Mail: ursula.juergensen@gmx.de

Vertriebsorganisation: Herbert Schwinghammer,

E-Mail: vertrieb@letter-content.de

Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler

Mitarbeit: David Baumgarten, Sabine Jansen, Apotheker

Thomas Knaier, Dr. Nina Schreiber, Isabel Virnich

Bildnachweis: Titelbild: © racorn / 123rf.com

Innenteil: Bildnachweise bei den Fotos; alle anderen

Fotos: © Letter Content Media, München.

Grafik + Produktion: Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München

Tel. 089 / 67 91 74 20

E-Mail: produktion@letter-content.de

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg

Für die medizinische Fachberatung

in dieser Ausgabe danken wir:

PD Dr. med. Florian Brettner

Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und

Intensivmedizin

Werner Appelt

Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und

Intensivmedizin

Karin Bültmann

Leiterin der Intensivpflege

Krankenhaus Barmherzige Brüder München

Romanstraße 93 | 80639 München

Tel. 089 / 1797-2201 (Sekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de (Seite 14f.)

Geschäftsbedingungen

Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 20 vom 01.10.2020.

Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen

für Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen

Geschäftsbedingungen des Verlags.

Urheber- und Leistungsschutzrechte

Die in diesem Printmedium veröffentlichten Inhalte

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Inhalte und Rechte Dritter sind dabei als

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Leistungsschutzrecht nicht zugelassene Verwertung

bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des

Verlags oder jeweiligen Rechteinhabers. Dies gilt insbesondere

für Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung,

Einspeicherung, Verarbeitung bzw. Wiedergabe von

Dr. med. Heribert Konvalin

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de (Seite 9)

Anke Neumann-Roß

Heilpraktikerin

Vogelweide 2c | 85375 Neufahrn

Tel: 08165 / 51 04

www.heilpraxis-an.de (Seite 18)

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Verwertungsrecht.

Diese Zeitschrift kann u. a. werbliche Informationen

über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel

enthalten. Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls

die Inanspruchnahme eines Arztes.

Aus Gründen der Lesbarkeit wird das generische Maskulin

verwendet. Es soll alle Geschlechter gleichberechtigt

anzeigen.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Thomas Saller

Klinik für Anaesthesiologie

LMU Klinikum - Campus Großhadern

Marchioninistr. 15 | 81377 München

Tel.: 089 / 4400-81213

E-Mail: thomas.saller@med.uni-muenchen.de

(Seite 17)

Dr. med. Hans-Hermann Wörl

Widenmayerstraße 16 | 80538 München

Tel. 089 / 54 80 66 66

www.widenmayer16.de (Seite 8)

Dr. med. Steffen Zenta

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de (Seite 12)

TOPFIT 1 / 2021


8 Diagnose & Therapie

Foto oben: © sergeyp / 123rf.com

Lidstraffung

»Je offener der Blick,

desto jünger wirken wir!«

Natürlich lässt sich das Altern nicht aufhalten.

Aber bedeutet das wirklich, dass man sich auch

mit einem müde wirkenden Gesichtsausdruck

abfinden muss? Nein, das bedeutet es nicht!

Bereits ein kleiner Eingriff genügt — und schon

sehen Augen und Gesicht wieder jünger,

frischer, ausgeruhter aus. Oft sind nämlich

herabhängende Oberlider dafür verantwortlich,

dass wir abgespannter aussehen, als wir uns

fühlen. »Gerade eine Lidstraffung gehört zu den

besonders risikoarmen Eingriffen der Plastisch-

Ästhetischen Chirurgie«, betont der Münchner

Facharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie Dr.

Hans-Hermann Wörl im Gespräch mit TOPFIT.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Wörl, täuscht der Eindruck oder

hat ein müder Gesichtsausdruck nicht auch

viel mit dem Zustand unserer Augenpartie

zu tun?

Dr. Wörl: Da haben Sie recht. Die Haut ist um

die Augen besonders dünn und zart, deshalb

zeigen sich die ersten Spuren des Alterns oft

im Bereich der Augenpartie, etwa als Knitterfältchen,

und eben mit der Zeit auch durch ein

allmähliches Absinken der Oberlider. Durch

äußere Faktoren wie Stress oder zu viel Sonneneinstrahlung

wird dieser Prozess beschleunigt,

zudem wird er durch eine genetische

Disposition gefördert. Die Folge: Die Augen

erscheinen optisch verkleinert und wirken

müde. Oder der Hautüberhang des Oberlids

drückt auf die Augen. Im Extremfall hängt die

erschlaffte Haut vom Oberlid derart über, dass

das Sichtfeld des Betroffenen beeinträchtigt

wird und er nicht mehr richtig sehen kann.

All diese Erscheinungen sorgen dafür, dass die

Augen an Ausdruckskraft verlieren. Und weil

der Gesichtsausdruck wesentlich von den Augen

geprägt wird, wirkt das gesamte Gesicht

älter, abgespannter und oft auch trauriger,

wenn die Augenlider erschlafft sind.

Und dann kann eine Lidkorrektur Abhilfe

schaffen?

Dr. Wörl: Genau. Werden die Lider gestrafft,

erhalten die Augen wieder einen strahlenden,

wachen Ausdruck und wir erreichen zugleich

eine harmonisch wirkende Verjüngung des

Gesichts. Denn: Je offener der Blick, desto

jünger und vitaler wirken wir!

Sie selbst führen pro Jahr über 200 Lidkorrekturen

durch. Wie gehen Sie vor?

Dr. Wörl: Bei einer Lidstraffung wird durch

feine Schnitte überschüssige Haut, mitunter

auch überschüssiges Fettgewebe entfernt bzw.

Muskelgewebe gestrafft. Sichtbare Narben

vermeiden wir, indem die Einschnitte, die mit

sehr feinen Nähten verschlossen werden, in

den Hautfalten verborgen sind.

Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam

mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie

& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche

Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach

massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.

Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur

Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,

Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.

Verändert sich die Augenform?

Dr. Wörl: Nein! Eine Lidstaffung »nach Standard«

gibt es allerdings nicht: Da die Augenregion

von zentraler Bedeutung für unseren

Gesichtsausdruck ist, muss für ein optimales

Ergebnis auch jede einzelne Behandlung

individuell geplant bzw. umgesetzt werden.

Hierfür ist eine genaue Analyse der altersbedingten

anatomischen Veränderungen, aber

auch eine sorgfältige Planung des gewünschten

Korrekturergebnisses unerlässlich.

Sind Ihre Patienten zufrieden?

Dr. Wörl: Sie sind sogar sehr zufrieden —

auch, weil sich der gewünschte verjüngende,

frischere Effekt praktisch sofort einstellt. Hinzu

kommt, dass gerade Oberlidstraffungen im

Allgemeinen mit einem besonders niedrigen

Risiko für Komplikationen verbunden sind.

Sind auch Schlupflider Folgen des

Alterungsprozesses?

Dr. Wörl: Ja, die nachlassende Gewebefestigkeit

kann auch die Entstehung von Schlupflidern

begünstigen: Die Oberlider wölben sich

immer mehr über die Wimpern und verdecken

die Lidfalte. Beginnen die Unterlider

herabzusinken, entstehen Tränensäcke.

Gehen Sie bei einer Unterlidstraffung ähnlich

wie bei einer Oberlidkorrektur vor?

Dr. Wörl: Eine Unterlidstraffung oder ein

Entfernen von Tränensäcken ist ein sehr viel

komplexerer Eingriff als eine Oberlidstraffung.

Sie setzt langjährige Erfahrung auch in der

rekonstruktiven Chirurgie voraus und gehört

daher unbedingt in erfahrene Hände. Gleichwohl

ist die Unterlidstraffung ebenfalls eine

beliebte Methode zur optischen Verjüngung —

sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Wie lange hält das Ergebnis an?

Dr. Wörl: Der durch die Lidkorrektur erzielte

Verjüngungseffekt hält im Prinzip lebenslang

an. Obwohl der Alterungsprozess natürlich

nach dem Eingriff weiter voranschreitet —

daran kann auch die Plastisch-Ästhetische

Chirurgie nichts ändern.

Nähere Infos: www.widenmayer16.de

TOPFIT 1 / 2021


Diagnose & Therapie

9

Gegen den Corona-Stress

Regelmäßige

Bewegung hilft!

Je länger die Corona-Pandemie und die

damit verbundenen Einschränkungen

andauern, desto größer ist für uns alle

die Belastung. Helfen kann Bewegung:

»Körperliche Aktivität stärkt nicht nur die

Abwehrkräfte und erhöht das Energieniveau,

sondern hebt auch die Laune und

hilft bei der Stressbewältigung«, sagt der

Münchner Orthopäde vom MVZ im Helios

Dr. Heribert Konvalin.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Konvalin, regelmäßiger Sport fällt in diesen

Tagen nicht leicht. Was kann man tun, um sich

trotzdem fit zu halten?

Dr. Konvalin: Es gibt viele Möglichkeiten, sich

sportlich zu betätigen. Beispielsweise lassen

sich Wandern, Joggen, Spazierengehen, Radfahren

oder Inline-Skaten gut allein oder im

engen Kreis der Familie durchführen. Auch zu

Hause kann man viel für die körperliche Fitness

tun, etwa mithilfe eines Laufbands, Crosstrainers

oder mit platzsparenden Geräten wie einer

Klimmzugstange, Hanteln oder Fitnessbändern.

Gymnastische Übungen, Yoga und Pilates, gern

auch unter Anleitung von Online-Trainingsvideos,

bieten sich ebenfalls als effektive Bewegungsprogramme

für zu Hause an.

Wie oft sollte man trainieren?

Dr. Konvalin: Das hängt vor allem vom Allgemeinbefinden

und individuellen Fitnesszustand ab.

Meist empfehle ich gesunden Personen, die

länger keinen Sport mehr betrieben haben, ein

Training von drei Tagen pro Woche für jeweils

45 bis 60 Minuten. Trainingserfahrene können

natürlich gern auch öfter in der Woche Sport

treiben. Wichtig ist, Umfang, Häufigkeit und

Intensität auf die körperliche Leistungsfähigkeit

abzustimmen. So vermeidet man, dass der

positive Effekt der körperlichen Aktivität sich

ins Gegenteil verkehrt und dann z. B. ein erhöhtes

Verletzungsrisiko zur Folge hat oder das

Immunsystem schwächt.

Stimmt es, dass Sport die Laune bessert?

Dr. Konvalin: Das ist richtig. Viele Studien haben

gezeigt, dass von regelmäßiger Aktivität nicht

nur die körperliche Gesundheit, sondern auch

die seelische Gesundheit profitiert — bis hin

zur Vorbeugung von Depressionen. Sport hilft

buchstäblich, den Kopf frei zu bekommen: Das

Gedankenkarussell kommt zum Stillstand, wenn

das Gehirn ganz auf

die Bewegung konzentriert

ist. Hinzu

kommen die biochemischen

Reaktionen, die im Körper durch

Sport ausgelöst werden: Es werden vermehrt

Glückshormone Serotonin und Dopamin, aber

auch Endocannabinoide ausgeschüttet, die vermutlich

ebenfalls zu einer Verbesserung des

Wohlgefühls beitragen; gleichzeitig wird die

Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol

gebremst. Diese Effekte sind gerade in der

Corona-Krise von wichtiger Bedeutung, weil sie

helfen können, dem Stress und der psychischen

Belastung entgegenzuwirken.

Was empfehlen Sie älteren Menschen als

Bewegungsform?

Dr. Konvalin: Für ältere Menschen sind regelmäßige

Spaziergänge ideal. Ein Spaziergang ist

die einfachste Art, sich seinen Möglichkeiten

entsprechend zu bewegen. Selbst Personen in

der Rekonvaleszenz oder mit einer Bewegungseinschränkung

können, z. B. in Begleitung und/

oder mit einer Gehhilfe, losgehen. Auch Radfahren

ist eine Option. Für Menschen, die z. B.

aufgrund einer Arthrose oder eines künstlichen

Gelenkersatzes nach einer gelenkschonenden

Fortbewegung suchen, sind E-Bikes eine Alternative.

Allerdings zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik:

Gerade im Corona-Jahr ist die Zahl

der E-Bike-Unfälle gestiegen. Deshalb Vorsicht:

Tempo, Schwung und Kraft eines E-Bikes werden

oft unterschätzt.

Profitieren auch jüngere Menschen vom

Spazierengehen?

Dr. Konvalin: Selbstverständlich. Jüngeren werden

10 000 Schritte pro Tag empfohlen. Aber

selbst wenn man täglich nur die Hälfte schafft,

tut man bereits einiges für seine Fitness — und

für seine Gesundheit. Wenn man zügig über

einen längeren Zeitraum geht, stellt sich näm-

Zur Person

lich der Effekt eines Ganzkörpertrainings ein.

Dabei werden nicht nur Muskeln, Gelenke und

überhaupt der gesamte Bewegungsapparat

gekräftigt, sondern es wird auch die Ausdauer

trainiert: Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel

werden angeregt, das Immunsystem wird

gestärkt und außerdem wird dem Körper bei

einem Tagesspaziergang die Möglichkeit geboten,

das u. a. für unsere Knochen so wichtige

Vitamin D zu bilden.

Also wird es höchste Zeit für uns, das

Stubenhockerdasein hinter uns zu lassen?

Dr. Konvalin: Sich täglich an der frischen Luft zu

bewegen, wäre tatsächlich wünschenswert. Es

muss ja nicht immer die »Runde um den Block«

sein, die rasch langweilig werden kann. Man

kann aus einem Spaziergang auch eine Entdeckungstour

machen. Selbst wenn man die

Umgebung gut zu kennen meint, bietet sie

doch sicherlich einiges, was sich genauer zu

erkunden lohnt.

Auch in Zeiten von Corona kann man sich beim Sport

verletzen. Was ist dann zu tun?

Dr. Konvalin: Was vor der Corona-Pandemie

gegolten hat, gilt auch jetzt: Wer sich beim

Sport verletzt oder wer plötzlich Beschwerden

verspürt, sollte sich umgehend fachärztlich

untersuchen lassen. Gleiches gilt, wenn eine

chronische Erkrankung am Bewegungsapparat

— eine Arthrose, ein Wirbelsäulenleiden,

ein Schulter-Impingement etc. — regelmäßig

orthopädische Kontrolluntersuchungen verlangt.

Die Arztpraxen haben vorgesorgt, um

die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich

zu halten. Aus Angst vor einer Corona-Infektion

nicht zum Arzt zu gehen, kann ernsthafte

gesundheitliche Folgen haben.

Dr. med. Heribert Konvalin ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin,

spezielle Schmerztherapie und Physikalische Medizin und praktiziert im

MVZ im Helios. Zu seinen Leistungsschwerpunkten gehören die Behandlung von

Kniegelenkserkrankungen sowie Schultererkrankungen, aber auch Ellbogen- und

Sprunggelenkarthroskopie, arthroskopische Kreuzband operationen, Fußchirurgie,

regenerative Knorpeltherapie zur Behandlung von Arthrose sowie interven tionelle

Schmerztherapie einschließlich minimal-invasiver Wirbel säulenoperationen.

Dr. Konvalin ist Präsident der Gesellschaft für Prophylaktische Orthopädie e. V.

(GfPO).

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

Foto oben: © Milan Markovic / 123rf.com

TOPFIT 1 / 2021


10 Diagnose & Therapie

Foto: © 9nong / 123rf.com

Das hilft bei

Kopfschmerzen

Fast jeder zweite Deutsche kennt Kopfschmerzen

als gelegentliches Übel — Frauen sogar

nahezu doppelt so oft wie Männer. Ein hoher

Leidensdruck ist vor allem mit Migräne verbunden.

Aber auch regelmäßig auftretende Spannungskopfschmerzen

können die Lebensqualität

erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger

ist es, zu versuchen, den möglichen Auslösern

auf den Grund zu gehen und sich gegebenenfalls

eine entsprechende Vermeidungsstrategie

anzueignen.

Von Dr. Nina Schreiber

Meist entstehen Kopfschmerzen, ohne dass

sich eine konkrete organische Ursache feststellen

lässt. Dann sprechen Ärzte von »primären

Kopfschmerzen«, das heißt, der Schmerz selbst

ist die Erkrankung. Davon abzugrenzen sind

die »sekundären« Formen: Hier sind die Kopfschmerzen

Anzeichen bzw. Begleiterscheinung

einer anderen Erkrankung. Das Spektrum der

infrage kommenden Krankheiten ist breit und

reicht von Schädelverletzungen und Infektionen

bis hin zu Gesichtsneuralgien, Zahnerkrankungen

oder Bluthochdruck. In diesen Fällen steht

die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.

Dagegen zielt die Therapie der »primären«

Formen in erster Linie auf die Vorbeugung

bzw. auf die Linderung von Kopfschmerzen.

Kopfschmerz vom Spannungstyp

Die häufigste »primäre“ Kopfschmerzform ist der

Spannungskopfschmerz. Typisch sind dumpfdrückende

Schmerzen im gesamten Kopf (wie ein

»Ring um den Kopf«); mitunter machen sie sich

auch eher im Hinterkopf bemerkbar. Die Dauer

variiert von seltenen, kurz andauernden leichten

Kopfschmerzen bis hin zu täglichen Dauerkopfschmerzen.

Besonders häufig ist der sogenannte

episodische Verlauf: Die Kopfschmerzen halten

stunden- oder tageweise an, treten aber insgesamt

seltener als 180 Tage im Jahr auf.

> Ursache: Wie Spannungskopfschmerzen entstehen,

ist nicht endgültig geklärt. Vermutlich

spielt eine veränderte Schmerzverarbeitung im

Gehirn eine Rolle, die in der Folge zu einer Erniedrigung

der Schmerzschwelle führt. Auffällig

ist, dass meist auch Verspannungen der Nackenmuskulatur

bestehen – und dass die Betroffenen

besonders oft von Spannungskopfschmerzen geplagt

werden, wenn sie unter Stress stehen oder

sich in anderen (psychischen) Belastungssituationen

befinden. Aber auch einseitige körperliche

Belastung (z. B. bei der Arbeit am Computer)

scheint die Entstehung von Spannungskopfschmerzen

zu fördern.

Migräneattacken – oft nur halbseitig

Spannungskopfschmerzen können zwar sehr unangenehm

sein, setzen die Betroffenen jedoch im

Allgemeinen nicht so stark außer Gefecht, dass

sie sich komplett aus dem Tagesgeschehen zurückziehen

müssen. Anders bei jenen, die unter

Migräne leiden: Sie sind während der Attacken

nicht in der Lage, ihre übliche Alltagsroutine zu

bewältigen und müssen sich meist sogar in einem

abgedunkelten Raum ins Bett zurückziehen.

Eine Migräneattacke kündigt sich meist klopfend,

pochend und pulsierend an, um dann im

Verlauf einiger Stunden extrem heftig zu werden.

Häufig werden die Kopfschmerzen von vegetativen

Symptomen begleitet, insbesondere

von Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen sowie

einer Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche.

Bei Patienten, die unter einer »Migräne

mit Aura« leiden, treten vor der eigentlichen

Schmerzattacke für einige Minuten bis zu einer

Stunde Sehstörungen auf: Sie sehen z. B. Lichtblitze

oder nehmen ein Flimmern wahr.

Migränekopfschmerzen treten meist nur auf einer

Seite auf, doch können sie auf die andere Seite

wechseln. Außerdem ist typisch, dass die Kopfschmerzen

durch körperliche Anstrengung, Erschütterung

oder schnelle Kopfbewegungen verstärkt

werden. Lassen Schmerzen und Begleitsymptome

allmählich nach, fühlen sich viele oft

erst einmal gerädert und brauchen einige Zeit,

um wieder zu Kräften zu kommen.

Manche Migränepatienten erleben nur eine Attacke

pro Jahr, andere drei bis vier Attacken pro

Woche. Zwischen den Attacken, die im Durchschnitt

vier bis 72 Stunden andauern, klingen die

Kopfschmerzen folgenlos ab.

> Ursache: Obwohl Migräne nach den Spannungskopfschmerzen

die zweithäufigste Kopfschmerzform

ist, sind die genauen Ursachen bislang

unklar. Als sicher gilt, dass es sich bei Migräne

um eine neurologische Störung handelt, bei

der auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Aktuell geht die Forschung davon aus, dass bei

einem Migräneanfall betimmte Nervenzellen im

Hirnstamm eine Überempfindlichkeit entwi-

Vorsicht Corona-Infektion!

Kopfschmerzen können auch Symptom

einer COVID-19-Erkrankung sein:

Es kommt – wenn auch selten – vor,

dass erst einmal nur Kopfschmerzen,

mitunter auch in Kombination mit

Schwindel, erste Krankheitszeichen

sind. Spätestens jedoch, wenn weitere

Symptome wie Husten, Fieber, Kurzatmigkeit,

Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns,

Schnupfen, Hals- und

Gliederschmerzen auftreten, sollten

Sie zu Hause bleiben und telefonisch

ärztlichen Rat einholen. Telefonische

Anlaufstellen sind z. B. der Bereitschaftsdienst

mit der Telefonnummer

116117, eine lokale Corona-Hotline

oder auch die Hausarztpraxis.

TOPFIT 1 / 2021


Diagnose & Therapie

11

ckeln. Dabei werden auch Nervenenden des Trigeminusnervs

aktiviert, der über drei Äste Gesicht,

Stirn, Augen, Kinn, Ober- und Unterkiefer

versorgt. Diese Reizung hat zwei ungünstige

Auswirkungen: Zum einen entstehen fälschlicherweise

Schmerzsignale, zum anderen werden

bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet, die u. a. die

Blutgefäße weiten und für Entzündungsreaktionen

sorgen. In der Folge entstehen dann die typischen

Migränesymptome.

Welche Auslöser eine Migränekaskade in Gang

setzen, ist individuell unterschiedlich. Dies können

z. B. bestimmte Wettereinflüsse, starke Emotionen,

Stress oder Überanstrengung, aber auch

Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, Medikamente,

das Auslassen von Mahlzeiten, Flackerlicht

und manchmal auch Alkohol sein. Bei vielen

Frauen treten die Migräneattacken gleichzeitig

mit der Menstruation bzw. bei hormonellen

Veränderungen auf. Auffällig oft besteht unmittelbar

vor Beginn eines Anfalls ein Heißhunger

auf Süßigkeiten, allen voran Schokolade. Dies hat

irrtümlich dazu geführt, dass der Verzehr von

Schokolade lange Zeit als Migräneauslöser galt.

Forscher haben jedoch herausgefunden, dass die

verstärkte Lust auf Süßes vor allem ein Signal für

die bevorstehende Migräne ist. Bei anderen werden

eine plötzliche Änderung ihres Geruchsempfindens,

ihrer Stimmung oder ihrer Leistungsfähigkeit

zu Vorboten einer Migräneattacke.

Kopfschmerzen durch übermäßige

Schmerzmitteleinnahme

Mäßig starke Kopfschmerzen, die an wenigen

Tagen pro Monat und vorübergehend auftreten,

können Sie mit rezeptfreien Schmerzmitteln aus

der Apotheke selbst behandeln. Bei heftigeren

Beschwerden kommen gegebenenfalls auch verschreibungspflichtige

Medikamente zum Einsatz.

Je nach Schweregrad stehen insbesondere

zur Behandlung einer Migräne zudem weitere

Wirkstoffe zur Linderung von besonders schweren

Attacken zur Verfügung – diese setzen jedoch

eine sorgfältige ärztliche Untersuchung voraus.

Allerdings: Der häufige Einsatz von Schmerzmitteln

kann problematisch sein. Bei einem Übergebrauch

können sie nämlich ihrerseits (Dauer-)

Kopfschmerzen auslösen.

Grundsätzlich gilt: Nehmen Sie zur Vorbeugung

eines medikamenteninduzierten Kopfschmerzes

Schmerzmittel nicht länger als zehn Tage im Monat

und höchstens drei Tage hintereinander ein.

Alternativ bietet es sich an, auf nicht-medikamentöse

Maßnahmen zurückzugreifen, die sich

zudem gut in den Alltag integrieren lassen. So

genügen z. B. bei Spannungskopfschmerzen oft

schon ein Spaziergang an der frischen Luft oder

eine Schläfenmassage mit einigen Tropfen Pfefferminzöl,

um die Beschwerden zu lindern. Und

Migränepatienten leiden seltener unter Attacken,

wenn sie regelmäßig eine Ausdauersportart ausüben

bzw. eine Entspannungstechnik erlernen.

Alternativen zur Schmerztablette

• Versuchen Sie die Auslöser Ihrer Kopfschmerzen

ausfindig zu machen und diese dann so gut

wie möglich auszuschalten bzw. zu vermeiden.

Hierbei kann Ihnen das Führen eines Kopfschmerz-Tagebuchs

wertvolle Dienste leisten –

auf diese Weise fällt es Ihnen leichter, mögliche

Auslöser, Schmerzmuster etc. zu erkennen.

• Sorgen Sie für ausreichende Entspannungsphasen.

Körperliche und seelische Anspannungen

können wirksam mit Hilfe von Entspannungsmethoden

wie der Progressiven Muskelrelaxation

(PMR) oder Autogenes Training abgebaut

werden.

• Auch Bewegung hilft, Stress und Spannungen

abzubauen. Studien bescheinigen regelmäßiger

körperlicher Aktivität einen prophylaktischen

Effekt sowohl bei Migräne als auch bei der

Neigung zu Spannungskopfschmerzen. Ideal ist,

wenn Sie etwa dreimal pro Woche eine Ausdauersportart

ausüben (z. B. Jogging, Walking, Radfahren,

Schwimmen).

• Wenn Ihnen regelmäßige sportliches Training

nicht möglich ist: Versuchen Sie trotzdem in Ihrem

Alltag in Bewegung zu bleiben (z. B. Treppe

statt Fahrstuhl nehmen, das Rad nehmen oder zu

Fuß zum Einkaufen gehen). Bei starken akuten

Schmerzen sollten Sie hingegen auf jede körperliche

Anstrengung verzichten.

• Behalten Sie einen regelmäßigen Schlaf-/

Wachrhythmus bei, auch am Wochenende. Bei

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nach Ihren Bedürfnissen: Als eine der

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manchen Kopfschmerzpatienten wirkt sich auch

das Schlafen am Tag (z. B. Mittagsschlaf) ungünstig

aus.

• Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr:

2 bis 2,5 Liter pro Tag sind empfehlenswert.

Wichtg ist auch, regelmäßige Essenszeiten

einzuhalten..

• Meiden Sie übermäßigen Lärm, und setzen

Sie sich keiner starken Licht- bzw. Sonneneinwirkung

aus.

Wann zum Arzt?

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

(DMKG) rät grundsätzlich zu einem

Arztbesuch, wenn Kopfschmerzen an mehr als

zehn Tagen pro Monat auftreten.

Sprechen Ihre Kopfschmerzen auf die bisher

wirksamen Behandlungsmaßnahmen nicht

mehr an, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.

Ändern sich die Beschwerden, sollten Sie ebenfalls

einen Arzt aufsuchen. Dazu gehört z. B., dass

die Kopfschmerzattacken häufiger auftreten, die

Schmerzintensität zunimmt, sie länger andauern

oder dass weitere ungewöhnliche Symptome

hinzutreten.

Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn

Kopfschmerzen, die nach einem Sturz oder einer

Kopfverletzung auftreten, mit Fieber bzw.

Benommenheit einhergehen. Gleiches gilt,

wenn Kopfschmerzen plötzlich – ohne erkennbare

Ursache – einsetzen und sehr heftig sind.

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TOPFIT 1 / 2021


12 Diagnose & Therapie

Gesunde Füße – Garant für einen

starken Auftritt

Foto oben: © Kaspars Grinvalds / 123rf.com

Im Frühling kommen auch die Füße

wieder ans Licht. Doch längst nicht alle

Füße sind so makellos, um mit ihnen

den perfekten Auftritt planen zu können.

Ein hervorstehender Ballen oder schiefe

Zehen führen dann dazu, dass die

Füße in der schönsten Zeit des Jahres

lieber versteckt als in modischen Sandaletten

oder aufregenden High Heels

wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.

Und es kann noch schlimmer kommen:

»Bleiben anhaltende Fußprobleme oder

Zehenfehlstellungen unbehandelt, wird

es irgendwann unmöglich, schmerzfrei

Schuhe zu tragen«, warnt der Münchner

Orthopäde Dr. Steffen Zenta.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Unschöne Verhornungen und Druckstellen

an Ballen, Fersen oder Zehen, Rötungen,

eine spröde rissige Haut ... Nach einem langen

Winter in warmen Stiefeln und dicken Socken

sehen viele Füße nicht so aus, als könnten sie bedenkenlos

in die Sandalen schlüpfen. Zum Glück

können solche »Makel« meist mit einem intensiven

Pflegeprogramm und etwas Geduld behoben

werden.

Etwas anderes ist es, wenn das optische Erscheinungsbild

der Füße durch Fehlstellungen getrübt

ist: Dann ist über kurz oder lang der fachkundige

Rat eines Orthopäden notwendig, der

sich auf die Behandlung von Fußerkrankungen

spezialisiert hat. Besonders häufig macht Frauen

– häufig aufgrund einer genetischen Veranlagung

– ein Hallux valgus zu schaffen. Seine

Erscheinungsmerkmale: ein verbreiteter Vorfuß,

die große Zehe hat sich in Richtung Nachbarzehen

verschoben und es hat sich an der Fußinnenseite

eine Wölbung gebildet – deshalb auch

der Name »Ballenzeh«. Dieser vorgewölbte Ballenbereich

ist anfällig für schmerzhafte Schwielen

und Schleimbeutelentzündungen.

Hallux valgus – nicht nur ein

kosmetisches Problem

Ein Hallux valgus sieht nicht nur unschön aus,

sondern er entwickelt sich auch nicht mehr von

selbst zurück. »Ist die Fehlbildung nur leicht

ausgeprägt, können orthopädische Einlagen,

spezielle Abrollhilfen, eine manuelle Therapie

und/oder ein Fußübungsprogramm mit Spiraldynamik®

helfen «, erläutert Dr. Zenta. Als ein

rein kosmetisches Problem möchte er den Hallux

valgus nicht verstanden wissen: »Bleibt die

Fußfehlstellung unbehandelt, kann eine Kettenreaktion

in Gang gesetzt werden, an deren Ende

nicht nur anhaltende Schmerzen, sondern auch

weitere Zehendeformitäten wie Krallen- oder

Hammerzehen stehen«, so der Orthopäde. In

diesem Stadium sei die Fehlstellung der Großzehe

bereits so weit fortgeschritten, dass häufig

nur noch eine operative Korrektur erfolgversprechend

sei: »In den allermeisten Fällen kann

der betroffene Fuß so wiederhergestellt werden,

dass eine völlig normale Funktion möglich ist

und er auch optisch wieder ästhetisch ansprechend

aussieht«, sagt Dr. Zenta.

Nur gesunde Füße sind schön und wirken gepflegt

– und tragen uns schmerzfrei durchs Leben.

Deshalb rät der Fußspezialist: »Wer sich

schon bei den ersten Anzeichen eines Fußproblems

in die Behandlung eines Spezialisten begibt,

hat gute Chancen, auch im Alter modische

Schuhe tragen zu können«.

NACHGEFRAGT

Herr Dr. Zenta, spitz, schmal und superhoch – was wir

Frauen an der neuen Damenschuhmode schätzen,

ist vielen Ärzten ein Dorn im Auge. Denn diese

Schuhmodelle entsprechen nicht der Anatomie

des Fußes und sollen daher Hauptverursacher

für einen Hallux valgus und andere erworbenen

Fußfehlstellungen sein. Also lieber keine hochhackigen

Pumps & Co. mehr, wenn uns die Gesundheit unserer

Füße am Herzen liegt?

Dr. Zenta: Zugegeben, aus fußorthopädischer

Sicht gibt es, was die Fußgesundheit betrifft,

zweifellos günstigere Schuhmodelle. Denn

hochhackige oder schmal geschnittene

Schuhe entsprechen nicht der Anatomie

des Fußes. Frauen, die z. B. einen Hallux valgus

entwickeln, haben aber meist auch eine

genetische Vorbelastung. Ich denke, dass

ein völliger Verzicht auf modische Damenschuhe

nicht sein muss. Wichtig ist, dass

Frauen ihren Füßen nach einigen Stunden

in hochhackigen oder spitzen Schuhen eine

Pause gönnen – und am nächsten Tag dann

vielleicht bequemen Schuhen mit genügend

Zehenspielraum und flachen Absätzen

den Vorzug geben. Zudem spricht nichts

dagegen, möglichst viel barfuß zu laufen;

besonders gut läuft es sich auf Naturboden.

Vorsicht allerdings vor scharfen oder spitzen

Gegenständen! Zu empfehlen sind auch

regelmäßige Fußmassagen mit dem Holzroller

oder mit noppigen Gummibällchen.

Dies fördert die Durchblutung, entspannt

die Muskeln und stimuliert die Reflexzonen

der Fußsohle.

Von Spreizfüßen sind Frauen ebenfalls oft betroffen.

Ist diese Veränderung auch ein Risikofaktor für die

Fußgesundheit?

Dr. Zenta: Leider ja. Bei Spreizfüßen stimmt

die gesamte Fußstatik nicht, eine chronische

Fehlbelastung von Knochen und Gelenken,

aber auch eine Überdehnung einzelner

Muskeln und Bänder sind die Folgen. Auf

Dauer werden auch die Zehen in Mitleidenschaft

gezogen und entwickeln sich dann zu

einem Hallux valgus oder auch zu Hammerbzw.

Krallenzehen. Ebenso können Schmerzen

unter dem Vorfußballen auftreten. Eine

solche Metatarsalgie äußert sich vor allem

beim Gehen und kann sehr unangenehm

sein. Deshalb empfiehlt es sich, einen

Spreizfuß möglichst frühzeitig zu behandeln,

etwa mithilfe von Einlagen und/oder

einer speziellen Fußgymnastik, die z. B. auf

dem Konzept der Spiraldynamik® basiert.

Zur Person

Dr. med. Steffen Zenta praktiziert im MVZ im

Helios München und behandelt sämtliche

Erkrankungen und Fehlstellungen des Fußes. Zu

seinen chirurgischen Schwerpunkten gehören z. B.

gelenkerhaltende Operationen bei Hallux valgus

und anderen Vorfußerkrankungen, die operative

Hammer- und Krallenzehkorrektur sowie die endoprothetische

Versorgung des Großzehengrund- und

des Sprunggelenks. Außerdem ist Dr. Zenta Gründer

des Hand- und Fußzentrums München (HFZ).

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de und

www.hfz-muenchen.de

TOPFIT 1 / 2021


Kurz notiert

13

13

Vorsicht, Kreuzallergie bei

veganer Ernährung!

Die vegane Ernährung zeichnet sich durch viele naturbelassene

Lebensmittel aus und kann vor Allergien schützen,

wie Studien nahe legen. Für Pollenallergiker können

jedoch Kreuzallergien zum Problem werden, da schonend

erhitze Produkte etwa aus Soja, Karotten, Sellerie oder

Hülsenfrüchten noch relevante Allergenstrukturen enthalten

können – darauf hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund

e.V. anlässlich des Heuschnupfentags am 14. März

hingewiesen. Wer typische Symptome wie Schwellungen,

Juckreiz, Kribbeln oder Kratzen im Mund, Rachen und Hals

entwickelt, sollte unbedingt mit seinem Arzt oder Allergologe

darüber sprechen und gegebenenfalls eine Ernährungsberatung

in Anspruch nehmen.

Wer öfter Fisch isst,

lebt herzgesünder

Was schon lange vermutet wird, ist jetzt durch eine breit angelegte

Studie mit 422 791 Teilnehmern bestätigt worden, die

schottische Wissenschaftler im European Heart Journal (14. Dezember

2020) veröffentlicht haben. Danach haben Menschen,

die auf Fleisch verzichten, aber Fisch in Maßen essen, ein geringeres

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei ihnen ist

beispielsweise das Risiko für einen Herzinfarkt im Vergleich zu

Fleischessern um 30 Prozent geringer, so die Studie.

TIA: Aufklärung hat Früchte

getragen!

In den letzten Jahren haben die medizinischen Fachgesellschaften

hierzulande viel dafür getan, dass die Bevölkerung mit dem Phänomen

der transitorisch ischämischen Attacke, kurz TIA, vertraut und zugleich

darüber aufgeklärt wurde, dass bei einer TIA rasches Handeln

nötig ist. Eine TIA kündigt nämlich in vielen Fällen einen späteren

Schlaganfall an: Der Durchblutungsmangel dauert nur für kurze Zeit

an. Gleichwohl ist eine TIA ein Alarmsignal, das sofort ärztlich abgeklärt

werden sollte.

Nun haben amerikanische Neurologen im Journal of the American

Medical Association das Ergebnis der Framingham Heart Study veröffentlicht,

die den Zeitraum 1948 bis Ende 2017 umfasst und die

aufzeigt: Das Schlaganfallrisiko ist in den letzten Jahrzehnten deutlich

gesunken. Die Mediziner führen diesen positiven Trend auf die

verbesserte Nachsorge der Patienten zurück.

Angst vorm Zahnarzt ist

weit verbreitet!

Gut jeder zweite (59,9 Prozent) der Befragten in einer Umfrage

des Instituts der deutschen Zahnärzte (IDZ) erklärte,

sich vor einem Zahnarzttermin »Sorgen zu machen« bzw.

»Angst zu haben«. Starke Angstreaktionen gaben rund

zwölf Prozent zu Protokoll. Und: Frauen haben offenbar

häufiger mit stärkeren Dentalängsten zu kämpfen – oder

geben sie zumindest offener zu als Männer.

Arbeitsplatz im Freien könnte vor

Brustkrebs schützen

Frauen, die beruflich häufig einer direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt

sind, erkranken einer Studie des Forschungszentrums der Dänischen

Krebsgesellschaft zufolge etwas seltener an Brustkrebs. Als

Grund wird der positive Einfluss von Vitamin D vermutet, das hauptsächlich

durch die Einwirkung von UV-B-Strahlen in der Haut gebildet

wird. So gesehen, könnte ein Vitamin-D-Mangel nicht nur das

Risiko für Osteoporose, sondern auch für Krebs erhöhen, da Vitamin

D auch regulierend in das Zellwachstum eingreift. Da individuelle Lebensstilfaktoren

bei der Studie nicht berücksichtigt werden konnten,

müssen weitere Untersuchungen zur endgültigen Klärung durchgeführt

werden.

(Quelle: Occupational and Environmental Medicine (2021; DOI:

10.1136/oemed-2020-107125)

TIA – Vorboten eines Schlaganfalls

Typische Symptome einer TIA sind:

• Sehstörungen; z. B. Störungen des räumlichen Sehens bzw.

eine Einschränkung des Gesichtsfelds, aber auch ein plötzlicher

(schmerzloser) Sehverlust auf einem Auge oder das Sehen von

Doppelbildern

• Sprachstörungen und/oder Sprachverständnisstörungen

• Schwindel und Gangunsicherheit

• Ausgeprägtes Schwächegefühl

• Gefühlsstörung einer Körperhälfte: Arm und/oder Bein einer

Körperseite ist plötzlich von einer Missempfindung oder einer

kompletten Gefühlsstörung betroffen

• Lähmungserscheinungen einer Körperseite (Halbseitenlähmung),

z. B. eines Arms und/oder Beins und/oder einer

Gesichtshälfte

• ein herabhängender Mundwinkel, gegebenenfalls mit unkontrolliertem

Speichelfluss aus dem Mund

• Gefühlsstörungen, mit dem Gefühl, dass ein Fuß oder ein

Arm oder eine Hand eingeschlafen ist

• Plötzlich einsetzender und extrem starker Kopfschmerz

(»Donnerschlag-Kopfschmerz«)

• Bewusstseinsstörungen wie Verwirrtheit bis hin zu

Bewusstlosigkeit

TOPFIT 1 / 2021


14 Diagnose & Therapie

ECMO-Zentrum des Krankenhauses Barmherzige Brüder München

FLCCC Alliance: Gemeinsam für bessere

Überlebenschancen von COVID-19-Patienten

Illustration: © Kateryna Kon / 123rf.com

Seit Anfang des Jahres ist das

ECMO-Zentrum des Krankenhauses

Barmherzige Brüder

München Globale-Partner der

Front Line COVID-19 Critical Care

Alliance. Im Gespräch mit TOPFIT

erläutern die Oberärzte Priv.-Doz.

Dr. Florian Brettner und Werner

Appelt sowie Karin Bültmann,

Leiterin der Intensivpflege,

welche Ziele das internationale

Netzwerk von namhaften Intensivmedizinern

verfolgt und was

sie dazu bewogen hat, sich bei

der intensivmedizinischen Behandlung

ihrer schwer kranken

COVID-19-Patienten am MATH+-

Protokoll zu orientieren.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Brettner, wofür setzt sich die

»Front Line COVID-19 Critical Care

Alliance« ein?

Florian Brettner: Die Front Line COVID-19

Critical Care Alliance, kurz FLCCC Alliance,

ist ein Interessenszusammenschluss

von renommierten Intensivmedizinern

auf der ganzen Welt, der sich

ECMO-Zentrum

Seit Beginn der Corona-Pandemie

ist die Klinik für Anästhesiologie

und Intensivmedizin des Krankenhauses

Barmherzige Brüder

München eine wichtige Anlaufstation

für schwer kranke COVID-

19-Patienten. COVID-19-Patienten

mit schwerstem Lungenversagen

können im zertifizierten ECMO-

Zentrum behandelt werden; das

speziell ausgebildete ECMO-Team

steht aber auch für externe Einsätze

bereit. Das ARDS- und ECMO-Zentrum

wird von Oberarzt Priv.-Doz. Dr.

Florian Brettner als Leiter, Werner

Appelt als stellvertretendem Leiter

sowie von der Leiterin der Intensivpflege

Karin Bültmann vertreten.

Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de

für die Entwicklung und Etablierung evidenzbasierter,

fortlaufend optimierter

Protokolle zur Behandlung kritisch verlaufender

COVID-19-Erkrankungen einsetzt.

Initiiert wurde die FLCCC Alliance von

den amerikanischen Intensivmedizinern

Paul E. Marik, Pierre Korry und Umberto

Meduri, die bereits im März 2020 das

MATH+ Hospital Treatment Protocol for

COVID-19 einführten, was übersetzt so

viel wie »Krankenhaus-Behandlungsprotokoll

für COVID-19-Patienten« bedeutet.

Mittlerweile wenden mehr als 250 Ärzte,

Kliniken und Gesundheitseinrichtungen

auf der ganzen Welt das MATH+-Protokoll

an, um die Überlebenschancen ihrer

schwer kranken COVID-19-Patienten

zu verbessern. Das Netzwerk der FLCCC

Alliance erweitert sich ständig, wir selbst

bekommen immer wieder Anfragen von

interessierten Kollegen aus dem deutschsprachigen

Raum.

Was hat die FLCCC Alliance dazu

bewogen, das MATH+-Protokoll zu

entwickeln?

Werner Appelt: Ein wichtiges Anliegen der

FLCCC Alliance ist die Erarbeitung von

Therapiestandards, mit denen vor allem

COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen

effektiv geholfen werden kann, die

die Zufuhr von Sauerstoff bzw. eine maschinelle

oder invasive Beatmung benötigen.

Hierfür empfiehlt das MATH+-Proto-

TOPFIT 1 / 2021


Diagnose & Therapie

15

Foto: © Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Olta Elezi)

koll eine medikamentöse Kombinationstherapie,

bei der verschiedene Arzneimittel

möglichst früh in einer bestimmten

Kombination verabreicht werden. Dabei

sind Abfolge, Darreichungsform, Dosierung

sowie das jeweilige Zeitintervall genau

festgelegt. Hintergrund ist, dass bislang

kein Medikament bekannt ist, das in

allen Erkrankungsstadien von COVID-19

gleichermaßen wirksam ist. Es hat sich

jedoch gezeigt, dass sich die Überlebenschance

mit einer Kombination von

bestimmten Arzneimitteln deutlich verbessern

lässt. Dabei setzt man auch auf

synergistische Effekte, denn einige Medikamente

verstärken sich in ihren Wirkungen,

wenn sie gleichzeitig zum Einsatz

kommen. So empfiehlt das MATH+-

Protokoll beispielsweise, das Steroid

Methylprednisolon für eine noch bessere

Wirksamkeit mit hohen Dosen des Antioxidans

Ascorbinsäure zu kombinieren.

Zudem war es die FLCCC Alliance, die

früh darauf hingewiesen hat, dass bei stationären

COVID-19-Patienten unbedingt

auf eine medikamentöse Thromboseprophylaxe

geachtet werden muss.

Florian Brettner: Alle Medikamente des

MATH+-Protokolls sind evidenzbasiert

und haben ein bekanntes Sicherheitsprofil.

Hierfür hat die FLCCC Alliance tausende

von aktuellen klinischen Studien aus

der ganzen Welt durchgearbeitet, um

langjährig erprobte Medikamente, aber

auch neue pathophysiologische Erkenntnisse

zum Wesen der COVID-19-Erkrankung

zu sichten und auszuwerten. Die Datenerfassung

ist weiterhin in vollem Gang

und wird laufend mit Ergebnisdaten von

anderen veröffentlichten Behandlungsansätzen

verglichen und aktualisiert.

Gibt es weitere Protokolle?

Werner Appelt: Ja, das Krankenhaus-Behandlungsprotokoll

wird inzwischen

durch das »I-MASK +-Prophylaxe- und

Frühambulanzprotokoll für COVID-19«

ergänzt. Dieses Protokoll wurde von der

FLCCC Alliance speziell zur Prophylaxe

und frühzeitigen ambulanten Behandlung

für Betroffene entwickelt, die positiv

auf COVID-19 getestet wurden. Bislang

wird das I-MASK-Protokoll aber vor allem

in den USA umgesetzt.

Wie kam es dazu, dass das ECMO-

Zentrum Ihres Hauses Globale-Partner

der FLCCC Alliance wurde?

Florian Brettner: Wir sind mit den Kollegen

bereits seit der ersten COVID-19-Erkrankungswelle

im vergangenen Frühjahr im

Die Leiter*innen des ECMO-Zentrums der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Chefarzt Dr. Franz

Brettner): Priv.-Doz. Dr. Florian Brettner (re.), MHBA, Facharzt für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin,

Werner Appelt (li.), MHBA und Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Palliativmedizin sowie Schmerztherapie

mit Karin Bültmann, die Gesundheits- und Krankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie (DKG), ACLS-

Trainerin und Leiterin der Intensivpflege am Krankenhaus Barmherzige Brüder München ist.

regen transatlantischen Erfahrungsaustausch,

seit einigen Monaten setzen wir

selbst verschiedene Empfehlungen des

MATH+-Protokolls bei der Behandlung

unserer schwer kranken COVID-19-Patienten

um. Zudem haben wir die Aufgabe

übernommen, das MATH+-Protokoll für

den deutschsprachigen Raum zu übersetzen.

Die intensive kollegiale Zusammenarbeit,

die diese verantwortungsvolle

Arbeit begleitet hat, hat dann dazu

geführt, dass die Gründungsmitglieder

uns als Globale-Partner in das Board aufgenommen

haben — eine schöne Anerkennung,

die zugleich die Bedeutung unseres

überregional tätigen ECMO-Zentrums

unterstreicht.

Welche Rolle spielt die ECMO-Therapie

in der Behandlung von COVID-19-

Patienten?

Werner Appelt: COVID-19 ist eine ausgesprochen

facettenreiche Krankheit, deren

Verlauf nicht vorhersehbar ist. Im

schlimmsten Fall kommt es zu schweren

Komplikationen, mit denen dann ein hohes

Sterberisiko verbunden ist. Dazu gehört

z. B. ein schweres akutes Lungenversagen:

Durch die Virusinfektion und

die anschließend einsetzenden Entzündungsprozesse

ist die Lunge nicht mehr

in der Lage, den Gasaustausch zu bewältigen.

Dabei kann die Lunge so geschwächt

sein, dass selbst die Zuführung

von reinem Sauerstoff nicht mehr ausreicht,

um den Körper ausreichend damit

zu versorgen. In diesem Fall kann eine

ECMO, also eine extrakorporale Membranoxygenierung,

notwendig sein, ein

aufwendiges, hochkomplexes Verfahren,

das die Atmungsfunktion nahezu komplett

ersetzen kann, sodass der Lunge

Zeit verschafft wird, sich zu erholen.

Karin Bültmann: Man muss allerdings sagen:

ECMO ist keine Routinetherapie.

Sie setzt ein gutes Komplikationsmanagement

voraus und darf deshalb nur

von speziell ausgebildeten Intensivmedizinern

und Pflegekräften durchgeführt

werden. ECMO ist ein invasives Verfahren,

bei dem das Blut des Patienten außerhalb

des Körpers in einer Maschine

von Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff

angereichert wird; am Ende dieses

extrakorporalen Kreislaufs wird das sauerstoffhaltige

Blut wieder ins Blutgefäßsystem

des Patienten zurückgeleitet.

Werner Appelt: Viele unserer Patienten

mit schwerstem Lungenversagen hätten

ohne die ECMO-Therapie keine Überlebenschance.

Für COVID-19-Patienten

war sie jedoch nicht immer die erhoffte

Hilfe, wie wir während der ersten Welle

feststellen mussten. Es kam vor, dass wir

keine ausreichende Oxygenierung erreichen

konnten, obwohl eigentlich alle

medizinischen Entscheidungskriterien

für den Einsatz der ECMO erfüllt waren.

TOPFIT 1 / 2021


16 Diagnose & Therapie

Seit wir parallel zur ECMO-Therapie verschiedene

Vorgaben der kombinierten

Arzneimitteltherapie in die Behandlung

miteinbeziehen, wie sie das MATH+-Protokoll

vorsieht, hat sich die Prognose von

ECMO-therapierten COVID-19-Patienten

deutlich verbessert.

Verschiedene Medikamente

des MATH+-Protokolls

Zu den Medikamenten, die das

MATH+-Protokoll der FLCCC Alliance

für die Behandlung von

COVID-19-Patienten empfiehlt,

gehören neben Methylprednisolon

und Ascorbinsäure u. a. auch:

• der Gerinnungshemmer Heparin,

der sehr wichtig für die

Vorbeugung und Auflösung von

Blutgerinnseln ist, die häufig bei

COVID-19-Patienten auftreten,

denen keine Blutverdünner verabreicht

wurden.

• Thiamin, das verabreicht wird,

um die zelluläre Sauerstoffverwertung

und den Energieverbrauch

zu optimieren sowie Herz, Gehirn

und Immunsystem zu schützen.

• Vitamin D, dem aktuelle Daten

bescheinigen, dass es sich nicht

nur zur Vorbeugung von Virusinfektionen

empfiehlt, sondern

auch den Krankheitsverlauf einer

schweren COVID-19-Erkankung

günstig beeinflusst.

• das Statin Atorvastatin, das bekannt

für seine blutfettsenkende

Wirkung ist, aber auch entzündungshemmende

Effekte hat.

• Famotidin, ein Histamin-2-Rezeptor-Antagonist

(H2RA), der

sich bereits in der Vergangenheit

als wirksam gegen einige Viren

erwiesen hat.

• Ivertmectin, dem antivirale und

entzündungshemmende Eigenschaften

zugeschrieben werden

und dem die FLCCC Alliance nicht

nur eine therapeutische, sondern

auch eine prophylaktische Wirksamkeit

bescheinigt.

Gibt es im MATH+-Protokoll ein

Schlüsselmedikament?

Florian Brettner: Laut MATH+-Protokoll

kommt einem Kortisonpräparat, dem

Glukokortikoid Methylprednisolon, eine

Schlüsselfunktion in der COVID-19-Therapie

zu. Normalerweise sind Glukokortikoide

bei Infektionskrankheiten keine

Option, denn sie schwächen die Immunabwehr.

Bei schwer kranken sauerstoffpflichtigen

COVID-19-Patienten wird

jedoch fast immer eine überschießende

Immunreaktion beobachtet, die schwere

Entzündungszustände zur Folge hat. Es

ist diese Hyperinflammation — und weniger

das Virus selbst —, die die Lunge und

andere Organe so stark schädigen kann,

dass die Erkrankung letztlich zum Tod

führt. Um sie zum Stillstand zu bringen,

machen wir uns die immunmodulierende

Wirkung der Glukokortikoide zunutze,

indem sie die Immunaktivität bremst

und so das überbordende Entzündungsgeschehen

eindämmt. Wir haben die

Erfahrung gemacht, dass sich mit einer

konsequenten hochdosierten Steroidtherapie

auch der gefährliche fibrotische

Umbau des Lungengewebes — eine Folgeerscheinung

der Hyperinflammation —

stoppen oder zumindest verlangsamen

lässt. Die positiven Effekte von Steroiden

sind inzwischen durch mehrere Studien

belegt — zuletzt für das Glukokortikoid

Dexamethason, dem eine groß angelegte

Recovery-Studie der britischen Universität

Oxford gerade bescheinigt hat,

dass es das Überleben von COVID-19-Patienten,

die Sauerstoff oder eine kontrollierte

Beatmung benötigen, signifikant

verbessert.

Wie lange erhalten die Patienten

Kortison?

Werner Appelt: Das entscheiden wir immer

individuell. In der Regel setzen wir

die Kortisontherapie solange fort, bis die

Patienten keine Atemunterstützung mehr

benötigen. Wichtig ist eine umfassende

Überwachungsstrategie, zu der neben

einer engmaschigen mikrobiologischen

und infektiologischen Diagnostik auch

regelmäßige Untersuchungen der Lunge

mittels Computertomographie und Konsile

mit den Kollegen aus der Pneumologie

gehören. Auf diese Weise wird auch

das Risiko für Sekundärinfektionen auf

ein Minimum reduziert.

Florian Brettner: Im Übrigen ist auch das

richtige Timing ein entscheidender Faktor

für eine erfolgreiche Behandlung von

COVID-19. Wichtig ist, dass die Patien-

ten umgehend ins Krankenhaus eingeliefert

werden, sobald sie Atembeschwerden

oder einen niedrigen Sauerstoffwert

haben. Erfüllt der Betroffene die Kriterien

für eine Sauerstoffzufuhr, sollte auch

das MATH+-Protokoll schnellstmöglich

zur Anwendung kommen. Die Erfahrung

zeigt, dass eine verzögerte Therapie oft

zu Komplikationen führt mit der Folge,

dass eine mechanische Beatmung notwendig

wird.

Wenn eine ECMO-Therapie erforderlich

ist: Dauert sie bei COVID-19-Patienten

länger als bei Patienten mit einer

anderen Ursache für ARDS?

Florian Brettner: Ja, viele COVID-19-Patienten

mit schwerstem Lungenversagen sind

häufig Wochen und sogar Monate auf

eine ECMO angewiesen: Ihre Lunge ist oft

so stark geschädigt, dass sie sehr lange

braucht, um sich zu erholen. Die längste

Behandlungszeit, die ein COVID-19-Patient

bei uns an der ECMO verbracht hat,

waren 111 Tage.

Karin Bültmann: Für eine so lange und intensive

Betreuung ist die Expertise eines

spezialisierten ECMO-Zentrums Voraussetzung

— einschließlich einer hohen pflegerischen

Expertise. Ohne unsere hoch

engagierten, fachlich versierten Pflegekräfte

könnten die vielfältigen intensivmedizinischen

Aufgaben nicht bewältigt

werden — egal, ob es sich um die strikte

Umsetzung des aufwendigen Hygienekonzepts,

das anspruchsvolle Beatmungsmanagement

oder die adäquate Umsetzung

der Lagerung unserer COVID-19-Patienten

handelt. Tatsächlich ist die Fachquote

an unserem Haus ungewöhnlich

hoch: Von unseren 100 Mitarbeitern haben

mehr als die Hälfte eine weiterführende

Fachausbildung absolviert. Dadurch

können wir sehr flexibel sein und zugleich

speziellen Anforderungen gerecht werden.

Das ist auch notwendig, denn die

intensivmedizinische Betreuung in Zeiten

der Corona-Pandemie stellt für das gesamte

Behandlungsteam eine große Herausforderung

dar …

Florian Brettner: … viele unserer COVID-

19-Patienten sind sehr komplexe Fälle, die

das gesamte Spektrum der modernen Intensivmedizin

benötigen, um wieder gesund

zu werden. Die täglichen Anforderungen

sind hoch, aber wir haben einen

tollen Zusammenhalt und eine hohe Arbeitszufriedenheit

— und von dieser guten

Atmosphäre profitieren auch unsere

Patienten.

TOPFIT 1 / 2021


Diagnose & Therapie

17

2 Fotos: © LMU Klinikum München

Positive Worte

wirken – sogar während der Narkose

Wer während einer Vollnarkose positive

Worte ins Ohr geflüstert bekommt, hat

nach der Operation weniger Schmerzen

und benötigt auch weniger Schmerzmittel.

Zu diesem Ergebnis kommt eine

multizentrische Studie, an denen ein

Forscherteam der anästhesiologischen

Universitätsklinika der LMU München,

Köln, Kassel, Regensburg und der Ruhr

Universität Bochum beteiligt war.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Viele Menschen haben Angst oder zumindest

ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken

an eine Operation unter Vollnarkose. Vor allem

die Vorstellung, den Ärzten hilflos ausgeliefert

zu sein und keinen Einfluss auf das Geschehen

nehmen zu können, bedrückt und erzeugt Stress.

Und es stimmt ja auch: Wenn die verabreichten

Narkosemittel erst einmal wirken, bekommt

man nichts mehr mit: weder was im Operationssaal

getan, noch was gesagt wird – man kann

sich nach dem Aufwachen zumindest an nichts

erinnern.

Die moderne Hypnoseforschung geht jedoch davon

aus, dass es durchaus von Bedeutung sein

kann, was während eines operativen Eingriffes

um den Patienten herum gesprochen wird – ein

Ansatz, der nun durch eine Studie bestätigt wurde.

Insgesamt nahmen 385 Patientinnen und Patienten

teil, die in zwei Gruppen unterteilt wurden.

Die Patienten hörten nach Beginn der Narkose

über die Dauer der Operation hinweg eine

Tonaufnahme mit positiven und unterstützenden

Worten − sogenannte therapeutische Suggestionen

− zusammen mit Musik über einen

Kopfhörer. Eine Kontrollgruppe erhielt Kopfhörer,

hörte jedoch keine Tonaufnahme.

Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation

empfanden die mit Suggestionen behandelten

Patienten geringere Schmerzen. Damit

mussten sie weniger häufig mit Opioid-Schmerzmitteln

behandelt werden als Patienten der Kontrollgruppe.

Auch die individuell notwendige

Schmerzmittel-Dosis wurde durch die therapeutische

Suggestion um ein Viertel verringert.

Ohne Nebenwirkungen, ohne Zusatzkosten

»Die akustischen Stimulationen sind ohne Nebenwirkungen

und lassen sich ohne Zusatzkosten

nutzen, um die postoperative Schmerzwahrnehmung

zu verringern. Damit konnten wir teilweise

auf Schmerzmittel mit ihren potentiellen

Nebenwirkungen verzichten,« erklärt Priv.-Doz.

Thomas Saller, der die Studie an der Klinik für

Anaesthesiologie des LMU Klinikums betreut

hat. »Bei einem von sechs behandelten Patienten

war sogar gar keine Opioidgabe nach der Operation

notwendig.«

Therapeutische Kommunikation wirkt dabei

über auditive Reize, die vom Unterbewusstsein

sogar unter Narkose wahrgenommen werden.

»Ein wichtiger Hinweis an medizinisches Personal

im Operationssaal, auch bei narkotisierten

Patienten die Worte mit Bedacht zu wählen und

auf eine ruhige Geräuschkulisse zu achten«, beurteilt

Gesamt-Studienleiter und Senior-Autor

der Arbeit, Prof. Ernil Hansen von der Klinik für

Anästhesiologie der Universität Regensburg die

Studienergebnisse.

Bessere Orientierung nach therapeutischer

Suggestion

Am Studienzentrum München wurde noch ein

weiterer wichtiger Aspekt untersucht. »Wir er-

forschen seit vielen Jahren, wie sich chirurgische

Eingriffe und Intensivtherapie auf die kognitiven

Leistungen von Patienten auswirken,« erklärt

Priv.-Doz. Saller. Gerade Ältere klagen nach komplizierten

Operationen häufig über abnehmende

Konzentration, Gedächtnisstörungen oder Orientierungsprobleme,

so genannte postoperative

neurokognitive Defizite oder kurz POCD. Das

rasche Zurückerlangen der Orientierungsfähigkeit

nach dem Erwachen aus der Narkose spielt

offenbar eine wichtige Rolle im Hinblick auf unmittelbare

Verwirrtheitszustände (Delir) und

im weiteren Verlauf auf geistige Fähigkeiten. Die

Ergebnisse sind erstaunlich: Patienten nach therapeutischer

Kommunikation waren bereits bei

Ankunft im Aufwachraum deutlich besser orientiert

als die Patient*innen der Kontrollgruppe,

die nur ein leeres Tonband hörten. »Therapeutische

Suggestionen könnten damit besonders bei

der Prävention des Aufwachdelirs hilfreich sein«,

ordnet Priv.-Doz. Dr. Saller das Ergebnis ein.

Kommunikations-Training mit Patienten

Das Training von Kommunikation mit Patienten

vor und nach einer Narkose hat in der Klinik für

Anaesthesiologie bereits Tradition. So hat Prof.

Hansen in den vergangenen Jahren bereits eine

Vielzahl an ärztlichen und Pflege-Mitarbeitern

in therapeutischer Kommunikation unterrichtet.

Einem Patienten die Gabe des Narkosemittels

mit den Worten »es wird jetzt warm an der

Hand« anzukündigen, rückt eine möglicherweise

unbekannte Erfahrung in einen positiven Kontext.

Dagegen würde ein Hinweis auf ein mögliches

brennendes Gefühl unangenehme Assoziationen,

eine verstärkte Schmerzwahrnehmung

oder Unwohlsein verursachen. Im Gegensatz

zum Placebo spricht man hier von einem Nocebo-Effekt

– einer schädlichen Auswirkung unbedachter

Worte. Die Anwendung von therapeutischer

Kommunikation schafft dagegen eine ruhige

und angenehme Umgebung in der Phase des

Einschlafens und Aufwachens. So können nicht

nur im OP, sondern auch auf Intensivstationen

Ängste verringert und möglicherweise Nebenwirkungen

verhindert werden. Nun zeigte die

Studie, dass therapeutische Kommunikation sogar

unter einer Vollnarkose das Wohlbefinden

und die Schmerzwahrnehmung verbessert.

Priv.-Doz.

Dr. med. habil.

Thomas Saller

Kontakt

Priv.-Doz. Dr. med. habil.

Thomas Saller

Klinik für Anaesthesiologie

LMU Klinikum München

Tel. 089 / 4400–81213

E-Mail: thomas.saller

@med.uni-muenchen.de

TOPFIT 1 / 2021


18 Diagnose & Therapie

Polyneuropathie –

Schmerz mit vielen Gesichtern

Foto: © archnoi1 / 123rf.com

Unter diesem Oberbegriff werden Nervenschmerzen unterschiedlicher Ursachen zusammengefasst.

Betroffen sind hier periphere Nerven, während das zentrale Nervensystem

unbeteiligt ist. In jedem Fall leiden Betroffene mit Schmerzen oder Missempfindungen

oft unter starker Einschränkung ihrer Lebensqualität. Abhängig von der

Ursache können sich jedoch naturheilkundlich deutliche Verbesserungen erzielen

lassen.

Wie kommt es zur Polyneuropathie?

Bekannt ist den meisten, dass Diabetes oder

übermäßiger Alkoholgenuss zu Nervenschädigungen

führen können. Außerdem ist in der Naturheilkunde

bekannt, dass oft Stoffwechselabfälle

das Gewebe überlasten und die Mikrozirkulation

— also den Fluss von Blut und Lymphe

in den kleinen Gefäßen — stark einschränken.

Dies hat zur Folge, dass in den zu versorgenden

Organen, Geweben und Nerven weder Nährstoffe

noch Sauerstoff ankommen und auch kein

Abtransport von Stoffwechselabfällen erfolgt.

Es fehlen den Betroffen antioxidative Nährstoffe,

die in der Lage sind, Säuren und Toxine zu

puffern und zur Ausscheidung zu bringen. Allen

voran sind dies die Vitamine C und D, Mineralien

wie Calcium und Magnesium, Omega3-Fettsäuren

und außerdem auch der ganze Komplex

der B-Vitamine, die ja als »Nervenvitamine»

bekannt sind. Eine säurelastige Ernährung sowie

unzureichende Verdauung, die langjährige

Von Anke Neumann-Roß

Einnahme von immer mehr Medikamenten,

Gifte aus Umwelt und Beruf sowie eine zu geringe

Trinkmenge sind einige der Haupteinflüsse,

wenn sich zunehmend eine Polyneuropathie

entwickelt. Auch nicht ausgeheilte Erkrankungen,

wie eine Borreliose oder Virusinfekte können

nach vielen Jahren zu diesen Beschwerden

führen. Doch die gute Nachricht lautet: mit etwas

Geduld kann sich naturheilkundlich hier

viel erreichen lassen.

Welche Wege bietet die Naturheilkunde?

Eine wichtige Säule bildet die Mitbehandlung

der Grunderkrankungen. Auch die Ausleitung

alter Infekte und die Stabilisierung des Immunsystems

gehören dazu. Über die Entlastung des

Gewebes von Säuren und Toxinen sowie die Verbesserung

des Blut- und Lymphflusses wird die

Basis geschaffen. Einfache aber wirksame Helfer

findet man hier in der Rechtsmilchsäure und

Basenpräparaten mit Calcium, Kalium und Magnesium.

Im Gegenzug gelangen wichtige Nährstoffe

in die betroffenen Bereiche. Hochdosiertes

Vitamin C wirkt stark antioxidativ, ebenso

sorgt hochdosiertes Vitamin D für eine verbesserte

Calciumaufnahme, was das basische Milieu

unterstützt. Die B-Vitamine stärken Funktion

und Leitfähigkeit der Nerven und helfen,

Schmerzen zu reduzieren. Eines der stärksten

Antioxidantien zur Regeneration geschädigter

Nerven ist Alpha-Liponsäure. Diese kommt oft

bei diabetischen Nervenschäden zum Einsatz,

kann aber auch bei anderen Ursachen genutzt

werden. Auch Betroffene, die verschiedene allopathische

Medikamente einnehmen, können

parallel oft sehr von diesen und weiteren Maßnahmen

profitieren.

Parallel zur Einnahme verschiedener Nährstoffe

erweisen sich Behandlungen per Infusion oder

Eigenblut oft als sehr effektiv. Die deutliche Reduktion

von Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit

ermöglicht den meisten wieder

mehr Lebensfreude und Agilität im Alltag.

Nähere Infos:

Anke Neumann-Roß,

Heilpraktikerin,

Vogelweide 2c, 85375 Neufahrn

Tel: 08165 / 51 04

E-Mail: info@heilpraxis-an.de

www.heilpraxis-an.de

FFP2-Masken – das sollten Sie wissen!

Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist es in vielen

Bundesländern inzwischen Pflicht, eine Atemschutzmaske mit Standard FFP2 (engl.

Filtering Face Piece, partikelfiltrierende Halbmasken) zu tragen: im Supermarkt, bei

der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, mitunter auch auf öffentlichen Plätzen

im Freien.

Von Sabine Jansen

Allerdings: Herrscht eine hohe Nachfrage, steigt

die Gefahr, dass auch minderwertige Produkte

und sogar nutzlose Fälschungen auf den Markt

kommen. Das gilt, wie sich in den vergangenen

Monaten gezeigt hat, für FFP2-Masken in besonderem

Maße. Denn längst nicht alle erhältlichen

FFP2-Masken entsprechen den hierzulande

vorgeschriebenen Normen – und taugen

im schlechtesten Fall somit nicht als Maßnahme

zum Schutz vor Coronaviren.

Nur zugelassene Masken schützen

vor Coronaviren

Umso wichtiger ist es, ausschließlich zertifizierten

Originalen den Vorzug zu geben. Auf der sicheren

Seite sind Sie, wenn es sich bei der FFP2-

Maske Ihrer Wahl um ein zugelassenes Produkt

handelt, dessen Filterleistung anhand der europäischen

Norm EN 149:2001+A1:2009 mit Aerosolen

getestet und zertifiziert wurde. Diese

Prüfnorm ist auf der Oberfläche der FFP-Maske

aufgedruckt und besagt, dass die FFP2-Maske

im Test eine mindestens 94-prozentige Filterleistung

gezeigt hat.

Auf Verkaufspackung und Maske sollte auch die

CE-Kennzeichnung gut sichtbar sein, der eine

vierstellige Kennnummer folgt. Diese Kennnummer

gibt an, welche akkreditierte Teststelle

(z. B. TÜV, DEKRA) die Zertifizierung vorgenommen

hat. Ebenfalls nicht fehlen sollten

Beschriftungen wie Name / Warenzeichen des

Herstellers bzw. des Lieferanten oder die Nennung

der Maskenklasse (wie FFP2).

Masken mit der Bezeichnung KN95 stammen

aus China und dürfen nicht mit einem CE-

Kennzeichen versehen werden. Haben sie jedoch

eine Bestätigung der zuständigen deutschen

Marktüberwachungsbehörde erhalten, schützen

sie ebenso gut wie eine FFP2-Maske vor Coronaviren

und infektiösen Aerosolen.

Dass eine KN95-Maske auch wirklich in

Deutschland von einem der zugelassenen Prüfinstitute

getestet wurde, ist am ehesten gewährleistet,

wenn man sie in einer Apotheke kauft.

TOPFIT 1 / 2021


Promotion

19

19

Schick mit Rund- und Flachstrick

Medizinische Kompressionsstrümpfe —

neue Trendfarben, clevere Extras

Der Hersteller medi bietet medizinische

Kompressionsstrümpfe bei Venen-,

Lymph- und Lipödemerkrankungen in

trendigen Farben an.

Kirschrot, Jeansblau, Violett und edles

Grau sind die aktuellen Trendfarben

der mediven Kompressionsstrümpfe

neben den Standardfarben wie Caramel,

Schwarz oder Marine. Sie sind die

Basis für frische, modische Outfits und

setzen außergewöhnliche Akzente —

auch in monochromen Looks.

Anti-Rutsch-Segmente: Neues Extra

für rundgestrickte Kompressionsstrümpfe

in der Venentherapie

Ab sofort können die rundgestrickten

medizinischen Kompressionsstrümpfe

mediven elegance, mediven comfort,

mediven plus und mediven forte mit Anti-

Rutsch-Segmenten an der Fußsohle ausgestattet

werden. Anwender haben so

besseren Halt im Schuh oder wenn sie auf

Strümpfen laufen. Die neuen Anti-Rutsch-

Segmente sorgen für mehr Rutschfestigkeit

beim Gehen, auch im Vergleich zu

herkömmlichen Socken.

Bei medizinischer Notwendigkeit können

rund- und flachgestrickte medizinische

Kompressionsstrümpfe vom Arzt verordnet

werden. Im medizinischen Fachhandel

werden sie angepasst.

Zum Hintergrund: Venenerkrankungen,

Lymphödeme, Lipödeme

Volkskrankheit Venenleiden — schwere,

müde Beine, Besenreiser und Krampfadern

zählen dazu. Medizinische Kompressionsstrümpfe

(beispielsweise mediven

von medi) in Verbindung mit Bewegung

sind die Basistherapie. Der medizinisch

definierte Druck von außen

unterstützt bei Bewegung die Muskelpumpe

und fördert so den venösen Blutfluss

zurück zum Herzen. Die Venenklappen

schließen wieder besser, Schwellungen

klingen ab, die Beine fühlen sich

leichter und entspannter an.

Lymph- und Lipödemerkrankungen —

Wenn Schwellungen und Spannungsgefühle

der Beine auftreten, kann dies auch

Ratgeber zur Kompressionstherapie

sind beim medi Verbraucherservice,

Telefon 0921 912-750,

E-Mail: verbraucherservice@medi.de

erhältlich sowie unter www.medi.de/

infomaterial zum Download.

Surftipps:

www.medi.de/haendlersuche

www.medi.biz/style

www.medi.biz/trendfarben

auf eine Erkrankung des Lymphgefäßsystems

hinweisen. Ist das Lymphgefäßsystem

betroffen, können flachgestrickte

medizinische Kompressionsstrümpfe helfen

(beispielsweise mediven). Sie sind ein

Baustein der Basistherapie bei Lymphödemleiden.

Auch Symptome des Lipödems

können damit behandelt werden.

Leuchtendes Kirschrot, klares Jeansblau, sattes Violett

und edles Grau: Die neuen Trendfarben gibt es für alle

rund- und flachgestrickten medizinischen

Kompressionsstrümpfe von medi.

Foto: © www.medi.de

TOPFIT 1 / 2021


20 Gesund leben

Schritt für Schritt zur

individuellen Einlage

Fachmännische Untersuchung des Fußes durch den

Orthopädietechnikermeister.

Die Füße werden gescannt, um die genauen Maße für

die Einlage zu ermitteln.

Der Fräsrohling wird mit der Hand herausgeschnitten.

Herr Scherzl, was ist das Ziel der Einlagen-Therapie?

Herr Scherzl: Bei Fußfehlstellungen und anderen Fußproblemen

sind bestimmte Zonen des Fußes einer besonderen

Druckbelastung ausgesetzt. Oft sind es die schmerzhaften

Folgen der dadurch bedingten chronischen Überbeanspruchung,

die dem Betroffenen zu schaffen machen. Ziel der

Einlagen-Therapie ist eine gelungene Symbiose von Fuß,

Schuh und Einlage: Es gilt, den Fuß an seinen Schwachstellen

zu stützen, ihn durch Druckumverteilung zu entlasten

und ihn so in die Lage zu versetzen, dass er sich wieder in die

ihm gemäße Form ausrichten kann. Hier können Einlagen

wertvolle Dienste leisten: Frühzeitig eingesetzt, können sie

nicht nur die Funktion des Fußes vollständig wiederherstellen,

sondern sie beugen auch Folgeproblemen, etwa an

Wirbelsäule , Knie- oder Hüftgelenken vor. Passt die Einlage

genau zum Fußprofil und wird sie konsequent getragen,

kann es sogar sein, dass der Patient nach einer Weile gar

keine Einlagen mehr benötigt. Für eine therapeutisch

effektive Einlagenversorgung sind jedoch eine eingehende

Untersuchung der Füße einschließlich einer Bewegungsanalyse

sowie eine exakte Analyse des individuellen Fußprofils

mithilfe eines Scans (siehe Foto) unerlässlich.

Sie betonen, dass die Einlagenversorgung ganzheitlich

gesehen werden muss …

Herr Scherzl: … das ist richtig. Für eine langfristige Besserung

kann die Einlage immer nur Teil der Therapie sein, eine

wichtige Ergänzung ist z. B. Fußgymnastik. Deshalb zeigen

wir unseren Patienten begleitend spezielle Übungen, die

individuell zu ihrem Fußproblem passen und die sie regelmäßig

zu Hause durchführen können.

Welche Einlagen haben sich besonders bewährt?

Herr Scherzl: Wenn möglich, geben wir sensomotorischen

Einlagen den Vorzug. Lange Zeit war es üblich, starre

Einlagen zu fertigen, dahinter stand die Idee, dass der Fuß

aufgerichtet und das Fußgewölbe im Sinne einer Formgebung

unterstützt werden muss. Mit den modernen Einlagen

verfolgen wir einen anderen Ansatz, indem sie den Fuß nicht

passiv stützen, sondern ihn aktiv arbeiten lassen. Dabei

setzen die sensomotorischen Einlagen eine Art Lernprozess in

Gang, indem eingearbeitete Pelotten-Elemente auf den Sohlen

der Einlagen direkt auf die Rezeptoren der Fußmuskeln

einwirken. Auf diese An- und Entspannung der Muskulatur

reagiert der Körper mit einer veränderten Muskelspannung.

Der Effekt: eine verbesserte muskuläre Balance, weniger Beschwerden

– und mit der Zeit auch eine nachhaltige Korrektur

der Fuß- und Körperstatik.

Franz Scherzl ist Orthopädietechnikermeister und geschäftsführender

Gesellschafter der Orthoforum Orthopädietechnik

in München-Perlach.

Einlagen können Beschwerden u. a. bei folgenden Fußproblemen

lindern:

Spreizfuß

Knick-Senk-Fuß

Hohlfuß

Sichelfuß

Hallux valgus

Hallux rigidus

Hammer-, Klauen- und Krallenzehen

Schneiderballen (Bunionette)

Instabilität im Sprunggelenk

Schmerzen der Mittelfußknochen

Gefährdete Fußsohlen bei Diabetes

Mit der Schleifmaschine werden die Fräskanten

bündig geschliffen.

Der Rohling ist fertig und für die Endbearbeitung

bereit.

Die Passform der Einlage wird am Fuß überprüft.

Pfanzeltplatz 4

81737 München

Tel. 089/49026126 | FAX 089/49026128

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Alle Fotos außer S. 21 links unten: © OrthoForum / Letter Content Media

TOPFIT 1 / 2021


Gesund leben

21

Schmerzfrei laufen

dank Einlagen

Marathonlaufen und Knieschmerzen – das passt nicht. Hilfe

versprechen Einlagen – aber nur, wenn sie exakt auf die Läuferfüße

abgestimmt sind, um ungünstige Druckverhältnisse

ausgleichen zu können.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Foto: © privat / Letter Content Media

Marathon ist die Königsdisziplin unter den

Ausdauersportarten: Es gilt, 42,195 Kilometer

auf der Straße zu laufen – und das in einem

Tempo, das wettbewerbstauglich ist. Für

Michel Arsac-England ist der Marathonlauf eine

Passion: Dreimal pro Woche läuft er mindestens

zehn, oft sogar über 20 Kilometer. Hinzu kommen

die großen Marathonläufe, etwa in München,

Berlin, Wien oder Chicago. So kommen

pro Jahr mehr als 2 000 Laufkilometer zusammen

– eine beeindruckende Zahl, eine beeindruckende

Leistung.

Der Entschluss, einen Marathon zu laufen, entstand

spontan an einem Neujahrsmorgen: »Ein

Freund und ich wetteten darum, wer von uns

beiden es schafft, am München-Marathon teilzunehmen.

Wir hatten beide keinerlei Erfahrung,

deshalb war uns auch nicht klar, worauf

genau wir uns da einlassen«, sagt Michel Arsac-

England. Der gebürtige Franzose gewann die

Wette. »Aber über die Ziellinie bin ich mehr gekrochen

als gelaufen«, schmunzelt er im Rückblick.

Und er erkannte: Die Freude am Laufen

allein genügt nicht, auch so wichtige Aspekte

wie die richtige Lauf- und Atemtechnik müssen

stimmen, um Halbmarathon- und Marathonstrecken

laufen zu können. Noch am selben Tag

seines allerersten Wettkampfs nahm er Kontakt

zu einem Lauftrainer auf – und ist seitdem festes

Mitglied einer hochmotivierten Laufgruppe,

die sich auch gemeinsam auf Wettkämpfe

vorbereitet.

Berglaufen toppt

Langstreckenlauf

Inzwischen steht immer häufiger auch Berglaufen

auf seinem Programm – eine Kategorie

für sich. »Hier spielen weniger Art und Länge

der Strecke als vor allem die Höhenmeter eine

wichtige Rolle«, erklärt der 60-jährige Ingenieur.

Gerade die Höhenunterschiede verlangen dem

Körper beim Laufen eine enorme Ausdauerleistung

ab. Hinzu kommt: Beim Berglauf wird

der Körper auf eine etwas andere Weise belastet

als beim Laufen in flachem Gelände. Während

Bergauflaufen den Bewegungsapparat sogar

schont, da die Aufprallkräfte in einer Steigung

auf ein Minimum reduziert sind, beanspruchen

die Bewegungsabläufe beim Bergablaufen Muskeln,

Bänder und Gelenke in besonderem Maße.

Vor allem die Belastung für die Kniegelenke

steigt überproportional an, denn nun wirken

Kräfte auf das Kniegelenk ein, die ein Mehrfaches

des Körpergewichts ausmachen.

Ausgerechnet die Kniegelenke bereiten dem

passionierten Langstreckenläufer seit einigen

Jahren Probleme. »Früher habe ich Rugby, Fußball

und Gaelic Football gespielt. Bei dieser irischen

Mannschaftsportart, die Elemente des

Keine Schmerzen in den Kniegelenken dank der

passenden Einlage: der passionierte Marathonläufer

Michel Arsac-England

Auf ein ausführliches Beratungsgespräch, bei dem sich der Orthopädietechniker die

Beschwerden genau erklären lässt, folgt ein Fußscan auf einem Flachbettscanner. Mit

diesem Scan lässt sich exakt das individuelle Fußprofil ermitteln, auf das dann die

sensomotorischen Einlagen genau angepasst werden.

Fußballs, Rugby und Volleyballs vereint, sind

Knieverletzungen keine Seltenheit«, sagt Michel

Arsac-England.

Hilfe vom Orthopädietechnikermeister

Vor zwei Jahren wurden die Beschwerden dann

so stark, dass eine orthopädische Abklärung

notwendig wurde. »Der Orthopäde verordnete

mir Einlagen und schickte mich zu Orthoforum

Orthopädietechnik«, erinnert sich Arsac-England.

Die Einlagen seien nötig, so wurde ihm erklärt,

um ungünstige Druckverhältnisse auszugleichen,

die beim Laufen auf die Kniegelenke

einwirken.

»In meinem Fall galt es, einem übermäßigen

Druck auf der Fußinnenseite entgegenzuwirken,

um so zu erreichen, dass die Kniegelenke sich

beim Laufen ein ganz klein wenig nach außen

biegen«, sagt Michel Arsac-England. Und das

bedeutete: keine Einlagen »von der Stange«, sondern

individuell nach Maß gefertigte Einlagen,

wie sie nur ein erfahrener Orthopädietechniker

fertigen kann. »Die Lösung war tatsächlich sofort

da. Schon bei der ersten Laufeinheit waren

die Knieschmerzen vollständig verschwunden,«

sagt Michel Arsac-England.

In den nächsten zwei Jahren gab es keinen Lauf

mehr ohne Einlagen – bis sich nach mehr als

4 000 gelaufenen Kilometern plötzlich erneut

Kniebeschwerden bemerkbar machten. Inzwischen

hat sich Michel Arsac-England von Orthopädietechnikermeister

und Inhaber von Orthoforum,

Franz Scherzl neue Einlagen fertigen

lassen – und hofft nun darauf, dass die Corona-

Bestimmungen es schon bald wieder erlauben,

einen Stadtmarathon zu laufen.

TOPFIT 1 / 2021


22 Gesund leben

Kaum mehr bekannt – und trotzdem wirksam

Vergessene

Heilpflanzen

Seit der Antike ist eine Vielzahl von

Heilpflanzen bekannt. Einige von

ihnen spielten in früheren Jahrhunderten

eine bedeutsame Rolle und kamen

bei den verschiedensten Gesundheitsstörungen

zur Anwendung. Heute

kennt man sie allenfalls dem Namen

nach — oder sie scheinen ganz in Vergessenheit

geraten zu sein.

Von Apotheker Thomas Knaier

Vermutlich hat jeder schon einmal etwas

im Leben verloren oder ungewollt vergessen

– und sich dann darüber geärgert. Ähnlich

verhält es sich mit dem »organisierten« Vergessen

oder Verlieren von Wissen im Bereich der

pflanzlichen Arzneitherapie: pflanzliche Therapeutika,

die nach aktuell wissenschaftlichen

Gesichtspunkten keine Bedeutung mehr haben

bzw. für die es keine wissenschaftlich nachweisbaren

Wirkeffekte mehr gibt und die deshalb in

den letzten 150 Jahren aus dem aktuellen Arzneischatz

gelöscht wurden.

Damit ist der erste Schritt des Vergessens eingeleitet.

Nun werden sie allenfalls als historische

Besonderheit in der Ausbildung von Heilberufen

erwähnt, aktiv verordnet werden sie jedoch

nicht mehr. Besonders hart getroffen hat es z. B.

die Veterinär-Phytotherapie, die seit Mitte des

20. Jahrhunderts praktisch vollständig in Vergessenheit

geraten ist.

So fing alles an

• Früheste schriftliche Überlieferungen zu

Heilpflanzen stammen von den Sumerern und

sind etwa 5 000 Jahre alt. Das Wissen wurde

damals von Generation zu Generation

weitergegeben.

• In Europa beschreiben erstmals Hippokrates

(459-370 v. Chr.) und Plinius der Ältere (23-79

n. Chr.) zahlreiche Arzneipflanzen und deren

Anwendung. Eine Zusammenstellung von 1 000

Arznei- und mehr als 600 pflanzlichen Drogen

finden sich beim griechischen Arzt Dioskurides

im ersten Jahrhundert n. Chr. (Wiener

Dioskurides).

• Das Mittelalter bis zum 12. Jahrhundert wird

durch die Klostermedizin und die Schriften der

Hildegard von Bingen (1098-1179) und danach

bis etwa 1500 durch bestimmte Kräuterbücher

geprägt.

• Mit Erfindung des Buchdrucks durch Johannes

Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts gelingt

eine weitere Verbreitung des Wissens.

• Die Väter der Botanik, Otto Brunfels, Hieronymus

Bock und Leonhard Fuchs (1488-1554)

sorgen dafür, dass die arzneiliche Verwendung

von Pflanzen durch Abbildungen in Holzschnitten

bekannt werden.

• Das Kräuterbuch von Tabaernaemontanus

aus dem Jahr 1588 enthält bereits 3 000 Pflanzenarten

und deren arzneiliche Anwendung.

Durch Expeditionen, Handelsreisen und Kolonialisierung

gelangen in der Folge Pflanzen

und deren Drogen wie Chinarinde, Echinacea,

Ipecacuanha- und Ratanhiawurzel auch nach

Europa.

• Im 19. und 20. Jahrhundert werden aus

pflanzlichen Drogen erstmals Inhaltsstoffe isoliert

und abgewandelt. Es werden die ersten synthetischen

Wirkstoffe entwickelt – und der Einsatz

von Arzneipflanzen verliert zunehmend an

Bedeutung.

Beinah vergessen –

drei Beispiele

Viele Pflanzen und deren getrockneten Bestandteile,

die in Antike und Mittelalter zur Anwendung

kamen, sind heute kaum mehr bekannt,

andere haben sich als »traditional use«, etwa als

Teezubereitungen oder Extrakte, etabliert. Ihre

Wirksamkeit ist meist durch die Erfahrungsmedizin

bestätigt, erstrebenswert wäre jedoch, ihren

therapeutischen Nutzen im Sinne einer rationalen

Phytotherapie durch klinische Studien

zu belegen und ihnen so einen Status als »well

established use« zu sichern. Im Folgenden stellen

wir Ihnen drei der – beinah vergessenen –

Heilpflanzen vor.

Der Gemeine Blutweiderich

Der aus Mitteleuropa stammende Gemeine

Blutweiderich (Lythrum salicaria L.) gehört zur

Familie der Weiderichgewächse. Die Pflanze bildet

eine bis 1,50 Meter hohe Staude mit einem

ausgeprägten Wurzelstock und lanzettlichen

Laubblättern sowie ährenförmigen, rot-violetten

Blüten (Blütezeit: Juni bis September). Die

bereits in der Antike zu Heilzwecken eingesetzten

getrockneten Zweigspitzen wurden in Kräuterbüchern

des 16. Jahrhunderts als wirksam bei

Hautekzemen und Ruhr, aber auch als blutstillendes

Mittel, etwa bei Bluterbrechen, Nasenbluten

oder verlängerten Monatsblutungen (Menorrhagie)

beschrieben. Im 18. und 19. Jahrhundert

wurden Zubereitungen aus dem Blutweiderich

dann auch bei Entzündungen der Augen

oder zur Linderung von Geschwüren eingesetzt.

Gleichwohl wurde er in der Heilkunde mit der

Zeit immer weniger genutzt - trotz seiner viel-

fältigen Heilwirkungen und der Tatsache, dass

nennenswerte Nebenwirkungen nicht bekannt

sind. Neuere pharmakologische Untersuchungen

im Reagenzglas (in vitro) belegen, dass der

Blutweiderich gegen Durchfall hilft und zudem

eine entzündungshemmende und antimikrobielle

Wirkung hat, die auf den hohen Gerbstoffgehalt

zurückzuführen ist.

Hierzulande ist der Gemeine Blutweiderich dabei,

in Vergessenheit zu geraten. Aber einige europäische

Länder setzen den Blutweiderich auch

heute noch zu Heilzwecken ein. In Frankreich

ist die Lösung »Salicarine« sogar ein traditionell

registriertes Arzneimittel zur Linderung von

Durchfall und als Teezubereitung wird der Blutweiderich

u. a. bei Schmerzen im Mund- und

Rachenraum eingesetzt. Seit 2013 ist das Blutweiderichkraut

(Lythri herba) als Monographie

auch im europäischen Arzneibuch vertreten.

Echter Alant

Der Echte Alant hat verschiedene volkstümliche

Namen: Helenenkraut, Darmwurz oder auch

Großer Heinrich. Er gehört zur Familie der Asteraceen

und bildet eine ausdauernde ca. 80 bis

180 Zentimeter hohe Pflanze mit einem kräftigen

Wurzelstock. Die Blätter sitzen an aufrechten

Stängeln, zahlreiche Blütenköpfchen mit

Foto oben links und oben rechts: © Manfred Ruckszio / 123rf.com

TOPFIT 1 / 2021


Gesund leben

23

auffallend kräftigen Zungen- und Röhrenblüten

blühen zwischen Juni und Oktober. Die Pflanze

stammt ursprünglich aus Zentralasien, ist

heute aber auch in Mitteleuropa heimisch und

wächst an Wiesengräben, Waldrändern und

Wegsäumen.

Alantwurzel wurde als Rhizomdroge (Helenii

Radix, Radix Inulae) im Ergänzungsband zum

Dt. Arzneibuch 6 (Ausgabe 1941) sowie als alkoholisch

wässrige Wurzelextrakt-Zubereitung

monographiert. Schon in der Antike war der

Echte Alant als Heil- und Lebensmittel bekannt;

Leonhard Fuchs schrieb ihm u. a. eine harntreibende

und hustenlindernde Wirkungen zu.

Äußerlich wurden die Blätter gegen Geschwüre

angewendet. Bis in die 1930er Jahre war zudem

eine Rezeptur für eine Abkochung als Zusatz

zu Salben bei Hautausschlägen und Krätze

bekannt. Moderne pharmakologische Untersuchungen

belegen eine antimikrobielle Wirkung

der Heilpflanze, und tierexperimentelle Studien

legen nahe, dass der Echte Alant aufgrund seines

Gehalts an Sesquiterpenen auch als Wurmmittel

eingesetzt werden könnte und möglicherweise

auch gewisse Effekte gegen Tumore zeigt.

Trotzdem wurde der Echte Alant 1988 von der

Kommission E wegen eines ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses

mit einer Negativmonographie

bedacht.

• Nicht zuletzt die offizielle Negativbewertung

hat dazu geführt, dass der Echte Alant hierzulande

kaum mehr zur Anwendung kommt. In

Russland wird jedoch aus seinen Wurzeln das

Medikament Alanton hergestellt, das zur Behandlung

von Geschwüren des Magens und

Zwölffingerdarms zum Einsatz kommt.

Das Leberblümchen

Leberblümchen (Hepatica nobilis L.) gehören

zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Sie werden bis zu 15 Zentimeter

hoch und bilden einen unterirdischen Wurzelstock.

Charakteristisch sind herzförmige, ledrige,

dreilappig geteilte Blätter, die nach der Blüte

erscheinen; oben sind sie grün, unten violett.

Die Blüten, die im März und April erscheinen,

zeigen sechs bis acht hellblaue Blütenhüllblätter.

Das Leberblümchen ist nahezu überall in

Europa heimisch, in einigen Ländern, darunter

auch Deutschland, steht die Pflanze unter

Artenschutz. In der Antike wie auch in der Signaturenlehre

des Paracelsus wurde das Leber

blümchen der Leber zugeordnet und galt dementsprechend

als hilfreiches Mittel gegen Leberbeschwerden.

Später wurden auch Nieren- und

Blasenleiden, aber auch Wunden mit dem Kraut

des Leberblümchens behandelt.

Noch im 18. Jahrhundert wurde das Kraut als

Lebertherapeutikum geschätzt und kam als Tee

oder Kräuterwein zur Anwendung. Ein Jahrhundert

später kam es auch äußerlich bei rheumatischen

Erkrankungen zum Einsatz. Um Schmerzen

und Mandelentzündungen zu lindern, griff

man auf wässriges Mazerat, Aufguss oder Wein

zurück, die aus der zerquetschten Frischpflanze

gewonnen wurde. Der Inhaltsstoff Protoanemonin

aus der frischen Pflanze führt jedoch

bei Kontakt mit Haut und Schleimhaut häufig

zu heftigen, lokalen Reaktionen; beim getrockneten

Kraut sind diese Erscheinungen nicht zu

beobachten. Wegen der möglichen Hautreaktionen

und weil es außerdem zu Reizungen der

Nieren- und Harnwege bei einer innerlichen

Anwendung kommen kann, erstellte die Kommission

E in den 1990er Jahren eine Negativmonographie

für Leberblümchenkraut. Außerdem

verwies sie darauf, dass die Wirksamkeit nicht

belegt ist.

• Bis heute liegen keine klinische Studien oder

andere wissenschaftliche Hinweise vor, die die

Wirksamkeit des Lederblümchens belegen. Und

so gerät Leberblümchen als Heilpflanze immer

mehr in Vergessenheit, lediglich in der Homöopathie

findet Hepaticae herba noch Anwendung.

Moderne Pflanzenheilkunde versus

überliefertes Wissen

Die moderne Phytotherapie grenzt sich gezielt

von der jahrtausendealten Heilpflanzenkunde

ab, in der Humorallehre und Signaturenkunde,

aber auch Aberglaube und Magie als Basis für

die Zuordnung von bestimmten Wirkqualitäten

zur Arzneipflanzen dienten. Nicht ganz zu

Unrecht, denn auch wenn das Wissen durch

Tradierung von Generation zu Generation weitergegeben

wurde, hat die moderne Phytotherapie

den Anspruch, dass in jedem einzelnen

Fall Risiken und Nutzen einer Anwendung von

traditionellen Heilpflanzen sorgfältig gegeneinander

abgewogen werden. Vor einer Beratung

oder gar Therapieempfehlung durch nicht

ausreichend ausgebildete »Heilkräuterspezialisten«,

aber auch vor möglichen schädlichen Nebenwirkungen

der therapeutischen Anwendung

einer Heilpflanze sei an dieser Stelle explizit

gewarnt.

Gleichwohl handelt es sich bei den »vergessenen«

Arzneipflanzen in der Summe um einen

wahren Schatz, der im Rahmen von Projekten

wie der »Klostermedizin« weiter erfolgreich gehoben

werden sollte. Bekanntlich sind pflanzliche

Drogen und Auszüge immer Vielstoffgemische,

die an verschiedenen Andockstellen

im Körper ansetzen und vielfältige Wirkungen

beim Menschen auslösen. Oft sind sie eine besser

verträgliche, nebenwirkungsarme Therapiealternative

zu synthetischen Wirkstoffen.

Botanicals in Nahrungsergänzungsmitteln

Der Trend, z. B. Sportlerprodukten zur Leistungssteigerung,

Schlankheitsmitteln und anderen

Nahrungsergänzungsmitteln altbekannte

Arzneipflanzen als sogenannte »Botanicals« zuzufügen,

ist nicht ganz unproblematisch. Denn

die Angabe »rein pflanzlich«, »natürlich« oder

»wirkt sanft« bürgt keineswegs automatisch für

gesundheitlichen Nutzen und Sicherheit.

Doch fallen Botanicals in Nahrungsergänzungsmitteln

im Gegensatz zu den höher dosierten

Phytopharmaka nicht unter die Arzneimittelkontrolle,

weshalb für sie auch keine Zulassungspflicht

besteht. Dies hat zur Folge, dass

oft weder die Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln

noch deren Qualität oder gesundheitliche

Unbedenklichkeit beurteilt werden

können. Zudem ist längst nicht immer erkennbar,

welche Eigenschaften sie in der jeweiligen

Dosierung haben. Gesundheitsbezogene Angaben

unzulässigerweise mit dem Hinweis einer

langjährigen Verwendung als Lebensmittel bedürfen

jedoch einer behördlichen Überprüfung

– andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu unerwünschten

Wirkungen kommt.

Foto oben rechts: © Oksana Tkachuk / 123rf.com

TOPFIT 1 / 2021


24 Gesund leben

Fotos: © Reflora Skin

Neurodermitis

Ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen

Welche Rolle spielt unser Haut-Mikrobiom bei

der Entstehung von Neurodermitis? Aktuelle

Forschungen zeigen: eine sehr große. Doch was

ist überhaupt das Haut-Mikrobiom? Und lässt

sich Neurodermitis über einen bewussteren

Umgang mit unserem Haut-Mikrobiom positiv

beeinflussen?

Von David Baumgarten

Wir sind nur knapp zur Hälfte Mensch.

Denn der menschliche Organismus besteht

zu ca. 57 Prozent aus Bakterienzellen. Diese

besiedeln uns – von Kopf bis Fuß. Der Gedanke

wirkt auf viele Menschen erst einmal etwas befremdlich.

Auch stellen sich viele die Frage Mikrobio...

was? Der Begriff Mikrobiom steht für die

Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in und

auf uns leben. In der Vergangenheit wurde häufig

der Begriff »Flora« verwendet, wie z. B. bei der

Darmflora (Darm-Mikrobiom). Die Bezeichnung

geht darauf zurück, dass früher angenommen

wurde, dass Mikroorganismen zur Pflanzenwelt

gehören. Heutzutage ist klar, dass Bakterien ein

eigenes Ökosystem bilden – das Mikrobiom.

Warum das Gleichgewicht zwischen den

Bakterien so wichtig für uns ist

Der Gedanke, dass Bakterien ausschließlich mit

Schmutz und Krankheit assoziiert werden, hat

ausgedient. Zahlreiche neue wissenschaftliche

Studien widerlegen dieses Klischee. Denn die

meisten Bakterien, die unser Haut-Mikrobiom

ausmachen, sind hauptsächlich harmlos oder

nützlich für uns. Wenn sie sich miteinander im

Gleichgewicht befinden, bilden sie eine natürliche

Schutzschicht gegen Pathogene von außerhalb. Im

Gegensatz dazu gibt es aber auch Bakterien, die

unter bestimmten Bedingungen Probleme verursachen

können. Wenn das Gleichgewicht durcheinander

gerät, kann es zu einem unkontrollierten

Wachstum dieser Bakterien kommen, die dann

z. B. Entzündungen verursachen können. Hier

spielt vor allem das Bakterium Staphylococcus aureus

eine große Rolle für Menschen mit zur Neurodermitis

neigender Haut.

Ein Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen

Ein Ungleichgewicht innerhalb des Haut-Mikrobioms

kann in Verbindung mit einer geschädigten

Hautbarriere zu trockener, juckender, schuppender

und neurodermitischer Haut führen. Da

die Hautbarriere bei Menschen mit sehr trockener

und zu Neurodermitis neigender Haut ohnehin

beansprucht ist, schwächt die zunehmende Anzahl

entzündungsfördernder Bakterien zusätzlich

die Barrierefunktion. Eine Schädigung der Hautbarriere

schafft Bedingungen, unter denen Feuchtigkeit

aus der Haut verdunsten kann und Reizund

Schadstoffe von außen eindringen können.

Unter diesen Umständen wird die Austrocknung

der Haut gefördert. Trockene Haut führt zu Juckreiz

und wiederum zu einem stärkeren Ungleichgewicht.

Die Haut gerät in einen Teufelskreis.

Warum wir auf unser Haut-Mikrobiom

achten sollten

Wir müssen umdenken. Ausufernde Hautpflege-

Routinen überfordern bereits oft normale Haut

und haben auf trockener, juckender, geröteter und

zu Neurodermitis neigender Haut nichts verloren.

Zudem können Rückstände von Inhaltsstoffen

über Wochen hinweg auf der Haut verbleiben. Je

mehr Produkte parallel verwendet werden, desto

mehr Inhaltsstoffe kommen in immer neuen

Kombinationen auf der Haut zusammen. Diese

kombiniert mit exzessiver Hygiene, wie mehrmaliges

Duschen am Tag, können unser Haut-Mikrobiom

beeinträchtigen. So sollten wir z. B. unsere

Duschgewohnheiten überdenken. Statt aggressiver

Seife bietet sich ein milderes Waschstück an.

Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß sein

und 35 °C nicht überschreiten. Außerdem sollte

man den Einsatz eines Hygieneprodukts auf Körperstellen

begrenzen, die auch wirklich schmutzig

sind – für den Rest reicht Wasser.

Weniger ist mehr – Hautpflege neu

denken

Bei der Hautpflege lohnt es sich deswegen, nur

wirklich notwendige Produkte zu verwenden und

auf Produkte zu achten, die Mikrobiom-freundlich

sind. Sie sind so konzipiert, dass sie die Bakterien

auf der Haut nicht unnötig beanspruchen.

Das junge Unternehmen Reflora Skin, das an der

Universität Potsdam ansässig ist, arbeitet bereits

an solchen neuen Pflegeansätzen. Vor kurzem

entwickelte das Startup eine Mikrobiom-freundliche

Akutpflege für sehr trockene und zu Neurodermitis

neigende Haut.

Zur Person

Persönliche Erfahrungen mit trockener und zu

Neurodermitis neigender Haut motivierten David

Baumgarten, mit Reflora Skin einen neuen Ansatz

im Bereich der Hautpflege zu verfolgen. Das vom

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und

dem Europäischen Sozialfonds geförderte EXIST

Startup wurde 2020 in Potsdam gegründet. Das

Team aus Chemikern, Mikrobiologen und Hautphysiologie-Experten

hat sich auf die Entwicklung Mikrobiom-freundlicher

Hautpflege fokussiert.

Nähere Infos:

www.refloraskin.com

hello@refloraskin.com

TOPFIT 1 / 2021


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unsere Augen als auch unsere Körperhaltung stark

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im Schulter- und Nackenbereich führen,

ganz gleich ob im Homeoffi ce oder im Büro. Darunter

leiden letztlich auch unser allgemeines Wohlbefinden

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Homeoffi ce-Brille unterstützt die Augen beim Blick

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das branchenweit als Grundlage für die

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die individuellen Bedürfnisse eines jeden Auges. Mit der

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Söhnges Exklusiv Optik die Möglichkeit, jedes Auge präzise

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ausschließlich mit der marktführenden Technologie

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Augenprofils mit Hilfe des DNEye ® Scanners,“

sagt Optikmeister Klaus Böhm.

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26 Rat und Hilfe aus der Apotheke

Arzneimitteltherapie

Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Apotheker

Foto rechts unten: © Katarzyna Białasiewicz / 123rf.com; Foto oben: © Birgit Reitz-Hofmann / 123rf.com

Ob eine Behandlung mit Medikamenten erfolgreich ist, hängt wesentlich davon ab,

inwieweit die Arzneien in der richtigen Dosierung, zum richtigen Zeitpunkt und in der

vorgeschriebenen Dauer eingenommen werden. Hier kann der Apotheker mit Rat und

Tat zur Seite stehen – gegebenenfalls auch telefonisch oder digital.

Von Isabel Virnich

Medikamente genau so einzunehmen, wie

der Arzt verordnet hat, ist manchmal nicht

einfach. Schätzungsweise jeder Zweite nimmt

seine Medikamente nicht richtig oder nicht regelmäßig

ein. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.

Manchmal ist es die Hektik des Alltags, weshalb

die Arzneimitteltherapie nicht reibungslos

klappt. Oder man hat die empfohlene Anwendung

einfach nur falsch verstanden. Es kann

aber auch sein, dass man immer mal wieder den

Überblick verliert, weil man mehrere Medikamente

gleichzeitig einnehmen muss. Welche

Ursachen auch immer dahinterstecken: Da die

korrekte Einnahme von Medikamenten für eine

erfolgreiche Behandlung ausgesprochen wichtig

ist, sollte man im Zweifelsfall um Rat fragen.

Neben dem behandelnden Arzt kann auch der

Apotheker dazu beitragen, dass es Ihnen künftig

besser gelingt, die Arzneimitteltherapie korrekt

umzusetzen.

Es kommt vor, dass ein Medikament neben seiner

eigentlichen therapeutischen Wirkung eine

weitere Wirkung hervorruft, die unerwünscht

bzw. nicht beabsichtigt ist. Das Spektrum solcher

Nebenwirkungen reicht von relativ harmlosen

Begleiterscheinungen wie Müdigkeit,

Schwindel oder Kopfschmerzen bis hin zu Wirkungen,

deren Schaden den Nutzeffekt des Medikamentes

übersteigt. Stellt man nach der Anwendung

eines Medikaments spürbare Veränderungen

fest, sollte man dies unbedingt seinem

Arzt oder Apotheker mitteilen. Wichtig ist jedoch,

das Medikament nicht eigenmächtig abzusetzen

oder die festgelegte Dosis zu ändern.

Vorsicht Wechselwirkungen

Nicht zu verwechseln sind Nebenwirkungen mit

Wechselwirkungen. Eine Wechselwirkung liegt

vor, wenn sich parallel eingenommene Arzneien

nicht gut miteinander vertragen oder sich in

ihren unerwünschten Wirkungen verstärken

bzw. abschwächen – dies gilt sowohl für synthetisch

hergestellte wie für rein pflanzliche Präparate,

für rezeptpflichtige ebenso wie für rezeptfreie

Arzneimittel. Auch Wechselwirkungen

mit Lebens- oder Genussmitteln sind möglich,

allen voran mit Milch- und Milchprodukten,

Grapefruit(saft) und Alkohol. Im Extremfall

verlieren die Medikamente vollständig ihre Wirkung

bzw. rufen gefährliche Unverträglichkeiten

hervor. Deshalb:

• Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche weiteren

Medikamente Sie neben den verordneten Präparaten

noch einnehmen. Das gilt auch für die

Einnahme von rezeptfreien bzw. pflanzlichen

Arzneien (etwa Johanniskraut, Flohsamen), Vitaminpräparaten

und Nahrungsergänzungsmitteln,

die auch im Supermarkt erhältlich sind.

• Wenn Sie in der Apotheke ein rezeptfreies

Arzneimittel kaufen, sprechen Sie mit dem Apotheker

darüber, ob gegebenenfalls Wechselwirkungen

mit dem/den Medikament(en) zu erwarten

sind, die Sie bereits regelmäßig einnehmen.

• Wenn Sie Fragen zu Neben- und Wechselwirkungen

haben, können Sie sich an Ihren

Apotheker wenden. Haben Sie einen Medikamentenplan,

nehmen Sie ihn dann am besten

gleich mit zum Beratungsgespräch.

So nehmen Sie Ihre Medikamente

richtig ein

• Nehmen Sie Ihre Tabletten, Kapseln und

Dragees immer stehend oder aufrecht sitzend

ein! So werden Schädigungen der Speiseröhre

vermieden, und der Wirkstoff kann sich lösen.

• Führen Sie sich Ihre Medikamente grundsätzlich

mit einem Glas Leitungswasser zu. Ideal

ist, wenn Sie etwa 200 Milliliter trinken. Werden

Tabletten oder Kapseln mit zu wenig Wasser

eingenommen, können sie in der Speiseröhre

kleben bleiben oder sich im Magen nicht gut

lösen.

• Wenn Sie Schwierigkeiten beim Schlucken

haben oder dazu neigen, sich zu verschlucken

hilft es, wenn Sie Ihren Kopf beim Schlucken

von Kapseln oder Tabletten nach vorn neigen.

• Bleibt eine Tablette/Kapsel in Hals oder Speiseröhre

stecken, trinken Sie erneut Wasser nach.

Lässt sich die feste Arzneiform so nicht entfernen,

essen Sie zusätzlich ein kleines Stückchen

Brot.

• Müssen Sie mehrere Medikamente einnehmen,

besorgen Sie sich in der Apotheke am besten

einen Tablettensortierer – auf diese Weise

behalten Sie den Überblick.

• Nehmen Sie Ihre Medikamente möglichst

immer zum gleichen Zeitpunkt ein. Was die

Einnahmezeit betrifft, so bedeutet:

»morgens nüchtern« = 30 bis 60 Minuten vor dem

Frühstück

»vor dem Essen« = mindestens 30 Minuten vor

der Mahlzeit

»zwischen dem Essen« = Abstand von 2 Stunden

zwischen den Mahlzeiten

»mit dem Essen« = das Medikament mit der

Speise oder unmittelbar nach der Mahlzeit

einnehmen

»einmal täglich« = je nach Wirkstoff legt Ihr Arzt

einen sinnvollen festen Zeitpunkt für die Einnahme

fest

TOPFIT 1 / 2021


Rat und Hilfe aus der Apotheke

27

Das ist wichtig

• Wenn Sie das Gefühl haben, dass

Sie ein Medikament nicht gut vertragen,

oder wenn Ihre Beschwerden nicht nachlassen

bzw. sogar schlimmer werden, setzen

Sie das Medikament nicht einfach ab,

sondern stimmen Sie sich mit Ihrem Arzt

oder Apotheker ab.

• Wenn Sie die Einnahme Ihres Medikaments

vergessen haben, sollten Sie auf

keinen Fall beim nächsten Mal einfach die

Dosis verdoppeln. Dies kann zu schweren

Nebenwirkungen führen! Speziell bei einer

vergessenen blutdrucksenkenden

Tablette raten Ärzte zur Einhaltung der

sogenannten Drittelregel: Ist weniger als

ein Drittel der Zeit bis zur nächsten planmäßigen

Einnahme vergangen, kann die

Einnahme nachgeholt werden. Ansonsten

sollte eher darauf verzichtet werden.

• Leiden Sie unter Schluckbeschwerden,

sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen.

Idealerweise ist auch eine Darreichung in

Form von Tropfen oder Säften möglich.

• Lagern Sie Ihre Medikamente möglichst

immer an einem kühlen und trockenen

Ort, z. B. in Ihrem Schlafzimmer.

»zweimal täglich« = alle 12 Stunden, morgens und

abends

»dreimal täglich« = alle 6 bis 8 Stunden, morgens,

mittags und abends

• Sofern Ihr Arzt Ihnen nicht empfohlen hat,

eine Tablette (die dann eine Bruchkerbe hat) zu

teilen, gilt: Öffnen Sie niemals Kapseln, und zerkleinern

Sie auch keine Filmtabletten. Dies kann

die Wirkungsweise der Arzneimittel erheblich

beeinflussen. So können z.B. die Inhaltsstoffe

von magensaftresistenten Tabletten nicht mehr

wirken, da sie vom Magensaft zerstört werden.

• Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Tabletten

aus der Verpackung (Blister) zu bekommen:

Fragen Sie in der Apotheke nach einem

speziellen Hilfsmittel, das Ihnen das »Entblistern«

erleichtert.

Den Beipackzettel lesen und verstehen

Vor der Einnahme des Medikaments ist es wichtig,

dass Sie den Beipackzettel genau durchlesen.

Allerdings: Mit den von den Herstellern verwendeten

Fachbegriffen sind medizinische Laien oft

nicht vertraut. Scheuen Sie sich deshalb nicht,

bei Ihrem Arzt und/oder Apotheker nachzufragen,

wenn Sie etwas nicht verstehen.

Fakt ist: Die Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet,

im Beipackzettel des von ihnen produzierten

Medikaments sämtliche mögliche Risiken

und Nebenwirkungen aufzuzählen. Das

bedeutet nicht, dass diese unerwünschten Wirkungen

auch tatsächlich eintreten werden. Dennoch

können die Informationen für Unsicherheit

sorgen. Bevor Sie in Erwägung ziehen, das

Medikament vorsichtshalber erst gar nicht einzunehmen:

Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt

oder Apotheker darauf an, wenn Sie Bedenken

haben, und lassen Sie sich den Nutzen des Medikaments

im Zweifelsfall noch einmal genau

erklären.

Im Übrigen empfiehlt es sich, die Umverpackung

mit dem Beipackzettel bis zum Ende der

Behandlung aufzubewahren.

Erstellung eines Medikamentenplans

Gerade ältere Menschen, die von unterschiedlichen

Schmerzen und Krankheiten geplagt

Kostenlose Schnelltests

in der Apotheke

Im Rahmen der sogenannten »Bürgertestungen«

ist es seit Anfang März möglich,

einmal pro Woche kostenlos einen Antigen-Schnelltest

machen zu lassen, um

auszuschließen, dass eine Infektion mit

dem SARS-CoV-2-Virus vorliegt. Dies ist

prinzipiell auch in Apotheken möglich.

Allerdings: Bislang bieten nicht alle Apotheken

Schnelltests an. Der Deutsche

Apothekerverband (DAV) hat nun eine

Webseite ins Leben gerufen, die per

Suchfunktion alle testenden Apotheken

in der Nähe anzeigt:

www.mein-apothekenmanager.de

Um lange Schlangen vor den Apotheken

und unnötige Wartezeiten zu vermeiden,

ist es ratsam, die Apotheke zuvor telefonisch

zu kontaktieren und zu erfragen, ob

für die Schnelltests eine Terminvergabe

erforderlich ist.

werden, müssen meist mehrere Medikamente

einnehmen. In diesem Fall kann ein Medikamentenplan

die Einnahme der Medikamente

erheblich erleichtern – so behalten Sie den Überblick

über die Medikamente, die Sie im Moment

einnehmen.

Auch für Ihren Arzt ist ein vollständiger Medikamentenplan

eine wichtige Information, insbesondere

dann, wenn Sie Medikamente von mehreren

Ärzten verschrieben bekommen haben.

Zudem kann dann überprüft werden, ob die

Verträglichkeit der Arzneimitteltherapie insgesamt

gewährleistet ist oder ob möglicherweise

Wechselwirkungen zwischen

verschiedenen Medikamenten bestehen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich die

notierten Besonderheiten gut merken

(z. B. »Einnahme vor dem Essen«) und

Verwechslungen zwischen einzelnen

Medikamenten vermeiden können.

• Wichtig ist deshalb, dass Sie den von

Ihrem Arzt verordneten Medikamentenplan

gewissenhaft umsetzen und

ein Medikament niemals ohne Rücksprache

mit ihm absetzen. Gleiches

gilt für die vorgegebene Dosis oder das

Einnahmeintervall.

• Ihr Medikamentenplan sollte stets

aktuell, vollständig und auch für andere

Personen (z. B. für den Arzt, den Apotheker

oder Angehörige) gut leserlich sein.

• Nehmen Sie Ihren Medikamentenplan

immer mit, wenn Sie einen Arzttermin

haben.

TOPFIT 1 / 2021


28 Gewinnspiel

Hotel Naturhof

Stillachtal ... weil jede Begegnung zählt!

Der Naturhof Stillachtal inmitten der Allgäuer

Bergwelt ist über Generationen

gewachsen und vereinbart Tradition und

Moderne miteinander. Das Hotel wird als

Familienbetrieb geführt. Sein wichtigstes

Anliegen: den Gästen eine einzigartige

Auszeit zu bieten. Neu gestaltete Zimmer

im Naturstyle laden dazu ebenso ein wie

die Panoramasaunen und der Wellnessbereich

mit einer unvergleichlichen Aussicht.

Großer Wert wird auch auf eine ausgewogene

Küche, auf echte Qualität und vor

allem auf ein herzvolles Miteinander gelegt.

Besondere Tage an einem Kraftort

zu erleben und die Annehmlichkeiten des

Naturhofs zu erleben – das erwartet die

Gäste im Naturhof Stillachtal.

Hotel Naturhof’s Basenfasten

Im Naturhof wird sich mit dem Fasten und

speziell mit Basenfasten schon seit mehreren

Jahren beschäftigt. Basenfasten zielt

darauf ab, den Säure-Basen-Haushalt des

Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Auf diese Weise wird der Organismus

entschlackt und entgiftet, Gewebe und

Stoffwechsel werden entlastet – und dem

Körper wird so zu neuer Vitalität verholfen.

Gewinnen Sie die Basenfasten-Schnuppertage

im Naturhof Stillachtal*

n Genießen Sie 4 Übernachtungen inklusive

Vollpension mit einer basischen

Ernährung.

n In 4 Tagen erfahren und erleben Sie

die Essenz zum Thema »Ganzheitliches

Basenfasten«.

n Sie werden intensiv durch diese Tage begleitet

und die Entsäuerung von Körper

und Geist wird effektiv unterstützt.

n Sie erhalten ausführliche Informationen

zu den Themen »Übersäuerung« und »basische

Lebensweise«.

n Zum täglichen Begleitprogramm gehören

u. a. Yoga, Meditationen, Fasten-Wanderungen

und Gesprächsrunden.

Fotos: © Hotel Naturhof

TOPFIT 1 / 2021


Gewinnspiel

29

Basenfasten Beispieltag:

n ca. 8.00 Uhr: Wir laufen in den Tag

n ca. 9.00 Uhr: Gemeinsames basisches Frühstück

vom Buffet

n 10.30 Uhr: Fastenwanderung durch die

Breitachklamm

n ca. 13.00 Uhr: Mittagessen – Avocado-Gurkensalat

+ Basische Linsensuppe

n 16.00 Uhr: Yoga – mit Magdalena oder Matthias

n ca. 18.30 Uhr: Abendessen – Fenchel-Apfelschaumsuppe,

Kartoffelbratlinge auf Waldpilzen

n ca. 19:45 Uhr: Meditation der Himmels-

richtungen

»Für eine kleine Auszeit, die ich mir wert bin,

war ich zum 3. Mal im Stillachtal. Basenfasten …,

Gourmet - Fasten wäre die bessere Bezeichnung.

Spannende Variationen aus der ayurvedischen

Küche, umhüllt von einer sehr liebevollen und

besonderen Chefin, die einen mit tollen Meditationen

verzaubert, einem naturverbunden in sich

ruhenden Wanderführer, Yogaeinheiten und sehr

nettem Personal. In den neu renovierten Zimmern

fühlt man sich richtig wohl, sie sind sehr gelungen.

Es gab wundervolle Begegnungen, ich

wurde reich beschenkt und wieder einmal mehr

wurde mir bewusst, dass die wirklich wichtigen

Dinge im Leben unbezahlbar sind. Glücklich und

zufrieden in meiner Mitte angekommen, konnte

ich mit Ruhe und Gelassenheit in den Alltag

starten.«

(Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin)

* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültig.

Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.

GEWINNSPIEL

Gewinnen Sie

Basenschnuppertage 4 Übernachtungen

für 2 Personen

inkl. Vollpension basische Ernährung

Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon, Fax

KONTAKT:

NATURHOF STILLACHTAL

FAMILIE THAUMILLER, FAYSTENOY 1, 87561 OBERSTDORF,

TEL: 08322-4386 FAX 08322-98547

www.stillachtal.de

wohnen@stillachtal.de

So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.

Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.

Einsendeschluss: 14.06.2021 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TOPFIT 1/ 2021


30 Rätsel

Gehirntraining

Schwedenrätsel

Hygieneartikel

Teil einer

Burg

Zustand einer

Substanz

Budget

Vorfreude

auf

Verreisen

Messung von

sehr starkem

Wind

für immer

Almweide

unsicher

stehen

Sudoku

(leichter)

gerade jetzt

Teil des

Tauwerks

Teil eines

Schuhes

ethische

Norm

Reise nach

Übersee

kommt kaum

vor

5 8 3

2 7

3 7

9 1 4

1 3 8

4 5 6

7 1 8 6

3 4 7

2

Teil des

Sessels

Kfz.:

Erlangen

geringe

Lautstärke

med. diagn.

Gerät

lit.

Kunstform

altes Volk in

Nord-/Mittelitalien

Wintersportgerät

elektrotechnisches

Bauteil

Teil der

Psyche

Stadt in

Belgien

nicht eben

Abk.:

Tuberkulose

Erkältungssymptom

Druckerfehlfunktion

Milcherzeugnis

Stadt in

Marokko

Habsburger

Pflanzengattung

Leibwache

Bewohner

Irlands

Bejahung

Geländevertiefung

Pronomen

Dichter

Kriegsschiff

Pflanzenart

schnurartiges

Pflanzenteil

arbeitet an

der Bar

Interjektion

Sommelier

Täuschung

Lobrede

ugs. Spaß

Karpfenfisch

mittelalt.

Spaßmacher

Zündschnur

Stadt in

Norwegen

Maßeinheit

Tier

Weinernte

positiv

beurteilen

künstliche

Anhäufung

Tongeschlecht

Pronomen

von Schulden

befreien

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DNA

ehem. dt.

Zahlungsmittel

Aufsichtsbehöre

Dativ von

du

Meinung

vertreten,

Meinung

haben

kommt mir

gerade

recht

TOPFIT 1 / 2021


31 Gewinnspiel

CORONA — NEWS & INFOS

31

31

An dieser Stelle steht normalerweise unser Veranstaltungskalender. Da wegen der Corona-Pandemie nach wie

vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier wieder auf

Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19

und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.

München

Portal der Landeshauptstadt

Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die

Entwickung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro

100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und

Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.

▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-

Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html

Bayern

Bayrisches Landesamt für Gesundheit

und Lebensmittelsicherheit

Die Website der Fachbehörde des Freistaats Bayern bietet eine Übersicht über die

Fallzahlen der Coronavirusinfektionen nach Landkreisen und Regierungsbezirken.

▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/

infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/

Deutschland

Robert Koch-Institut (RKI)

Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen

Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte

und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische

Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.

Unsere Empfehlungen

▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Das Coronavirus-Update mit Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der

Berliner Charité und einer der weltweit führenden Virologen in Bezug auf Coranaviren,

informiert sachlich-verständlich zu neuen Forschungsergebnissen. Seit 1. September

wechselt er sich mit der Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek ab.

▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk

Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem

You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet

Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.

▶ https://coronavirus.jhu.edu/

Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern

Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden

und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler

Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und

nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene

Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.

▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/

coronavirus-covid-19

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten

Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist

die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.

▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

Kliniken in München

Das Darmkrebszentrum

am LMU Klinikum

Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden

Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken

und das Klinikum rechts der Isar der TU München mit 30 Kliniken und dem Deutschen

Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner

Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken und Abteilungen

genannt.

Bild: www.pixabay.com

LMU Klinikum München

Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München

Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München

▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/

Klinikum rechts der Isar

Ismaninger Straße 22 · 81675 München

▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar

München Klinik

▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/

coronavirus/

Wir gewährleisten individuelle Vorsorgemaßnahmen

sowie ein Optimum an interdisziplinärer Versorgung

und Therapie für Patienten mit Darmkrebs.

Darmzentrum am LMU Klinikum

Campus Großhadern

Marchioninistr. 15

81377 München

Tel.: 089 4400 -78800

Internet: http://darmzentrum.klinikum.uni-muenchen.de

LMU Klinikum München

www.lmu-klinikum.de

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LEBEN ist

BEWEGUNG!

Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich

Unser Körper ist darauf ausgelegt,

zu bewegen. Doch was tun, wenn die

Bewegung

sich zu bewegen.

schwerfällt,

Doch

weil

was

man

tun,

durch

Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration

weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß

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und Knorpeldegeneration eingeschränkt

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Hier

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und kompetent. Die erfahrenen Experten

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Bedürfnisse

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umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen

der Patienten

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andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an

schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,

Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen

und Orthesen. Diese können

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arbeiten

andauernden

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Überbelastung

und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-

Ärzten

Gelenkverschleiß, der Arthrose,

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namhaften Ärzten und Therapeuten

zusammen. Auf

Prof.

Basis

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neuester

Hinterwimmer

Erkenntnisse entwickeln die Tech-

sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen

niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen

Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische

sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch

orthopädische

Probleme

Probleme,

wie zum

wie

Beispiel

zum

für den

anfertigen.

sportlichen Wettkampf lassen

eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,

zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.

eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE

in den sich spezielle Einlagen anfertigen.

Griff

Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur

der Beine kann lindern Bewegungs-

oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-

sind wertvolle

kann Bewegungsschmerzen

Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-

gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im

Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren

gänzlich eliminieren.

Gestricke aktivieren die Muskulatur

Damit Betroffene wieder aktiv sein können,

machen sich die Orthopädietechni-

für

die Muskulatur und sorgen allein dadurch

und

mehr

sorgen

Stabilität

allein

im Knie.

dadurch für mehr

ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende

Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker

und Reibestellen durch Scannen

der Fuß-

Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-

Trage-

Belastungs-

Elemente garantieren dabei eine lange

sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain

eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen

genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf

videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers

medi. Mit diesen Orthesen gehö-

und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die

die Spezialisten auch mit computergestützten

Verfahren individuelle Schuheinren

allzu wuchtige und starre Schienen

befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA

lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem

der Vergangen-

bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi

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dynamischer Gurtstraffung.

mit computergestützten Verfahren

individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu

auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für

Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren

von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-

Vergan-

sorgen für mehr Gehkomfort.

auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-

Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das

positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.

Wenn konservativ nicht ausreicht

Facharzt für Chirurgie,

Schwerpunkt

Unfallchirurgie

Facharzt für Orthopädie

und Unfallchirurgie

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SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!

heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-

Knie in der richtigen Achse und

und Stützsysteme das Knie in der richtigen

verringern

Achse und

so

verringern

den Druck

so

auf

den

die

Druck

auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche

Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren

oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit

Fahrradfahren

nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich

möglich. schmerzfrei möglich.

ORTHOFORUM

Orthopädietechnik

Ihr Partner für Lebensqualität

durch Bewegung

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Die Orthoforum Orthopädietechnik ist

im ruhig gelegenen Ortskern von

München-Perlach am Pfanzeltplatz 4

zu fi nden. Parkplätze werden direkt vor

dem Geschäft bereitgehalten.

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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite

soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne

Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende

Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die

zum Einsatz. Dazu wer-

Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer

X-Beine) und Knorpelschäden

oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-

lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen

Das Kniegelenk

ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG

sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.

und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-

passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG

an Ober- UND und Unterschenkel mit

Facharzt für Chirurgie,

ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG

korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS

Ein

• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite

zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie

zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer

und

Boa® Tragezeit Fit System

verschleißfes-

• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite

Umstellungs-OP erfolgreich Facharzt für und Orthopädie wie anhaltend und diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen

entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei

• einfache Handhabung mit Boa® Fit System

anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück

Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite

wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz

Unfallchirurgie

und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder

möglich. 80–90 % der Patienten profitie-

sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.

sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei

vermieden werden kann.

beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed

bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten

einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich

entweder auf

Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von

und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten

darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und (»mobile bearing«) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE (»fixed

am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen

erst sechs Wo-

die Berücksichtigung der positiven prädikti-

bearing«). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-

später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-

Betäven

Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.

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anhaltend diese sein wird. Außerdem lässt sich

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kann.

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Außenseite soweit verschlissen, dass sich

Knochenflächen ohne Knorpelüberzug gegenüberstehen,

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Aktiv bleiben

bei Gonarthrose

Weniger Schmerz – mehr Bewegung

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Orthoforum • Pfanzeltplatz 4 • 81737 München • Tel. 089/49026126

Aktiv bleiben www.orthoforum.info Tel. 089/49026126 • kontakt@orthoforum.info

• Fax 089/49026128 • www.orthoforum.info • kontakt@orthoforum.info

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