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TOPFIT Dezember 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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BRILLE/R2617 C

Nr. 4/ 2020

Jahrgang 20

DAS

KOSTENLOSE

GESUNDHEITSMAGAZIN

www.topfit-gesund.de

BESCHEID WISSEN

GESUND BLEIBEN

Weißer Hautkrebs

Behandlung ohne OP

Corona-Tests

Das sollten Sie wissen

Rat aus der Apotheke

Immunhelfer Zink

Männersache

Das hilft bei Prostataproblemen

12:02

TOPFIT_04_2020_Cover_2.indd TOPFIT_04-2020_Version_29-11-2020.indd 1 33 01.12.2020 13:55:58

13:59:21


Inhalt

THEMA AKTUELL

4 Mitten in der Pandemie:

Corona-Test – das sollten Sie wissen

DIAGNOSE & THERAPIE

6 Morbus Crohn und Colitis ulcerosa:

Wenn der Darm chronisch entzündet ist

8 Bruststraffung:

Endlich wieder formschöne Brüste!

9 Facettensyndrom der Halswirbelsäule:

Schonende Verödung zu Schmerzbeseitigung

10 Fettleber, die »stumme Volkskrankheit«

12 Lokale Behandlung ohne Operation:

Strahlentherapie bei weißem Hautkrebs

14 Wenn die Prostata Probleme bereitet

16 Vorsicht Mausarm!

»Auch im Homeoffice gilt es, Fehlbelastungen

zu vermeiden!«

GESUND LEBEN

20 Hausmittel gegen Erkältungen:

Wasser, Wärme, Wickel

24 Gesundheitsvorsorge:

Körperliche Aktivität ist keine Frage der

Jahreszeit

26 Winterzeit: Zeit für Tee

AUS DER APOTHEKE

28 Immunhelfer Zink

PROMOTION

18 Mehr Bewegungsfreiheit beim Lip- und

Lymphödem

22 Der ganz persönliche Sessel

RUBRIKEN

13 Buchbesprechung:

Einfach super dieses Organ!

23 Kurz notiert

22 Medizinische Fachberatung

22 Impressum

30 Rätsel

31 Corona — News & Infos

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Kampf gegen die Corona-Pandemie ruhen die Hoffnungen

auf neu entwickelten Impfstoffen. Die Vorstellung,

dass sich mit einer Schutzimpfung die Lage auf den Intensivstationen

schon bald entspannen und der Lockdown

light beendet werden könnte, ist in der Tat verlockend:

endlich wieder unbeschwert die Großeltern besuchen, mit

Freunden Essen gehen, in den Urlaub fahren, Konzerte

live genießen.

Die Vorbereitungen für breit angelegte Impfprogramme

laufen in ganz Europa denn auch auf Hochtouren. Das

Ziel: Sobald die ersten Impfstoffe zugelassen sind, sollen

schnellstens Millionen Menschen geimpft werden; das

könnte hierzulande schon zu Beginn des neuen Jahres der

Fall sein. Und auch wer zuerst geimpft werden soll, steht

bereits fest: besonders gefährdete Gruppen, allen voran

Menschen mit einer Vorerkrankung und Personen, die in

medizinischen und Pflegeeinrichtungen arbeiten.

Die Experten hoffen darauf, dass sich möglichst viele Menschen

impfen lassen werden. Denn das Coronavirus lässt

sich nur dann stoppen, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung

gegen den Erreger geimpft ist – die Schwelle für die

Herdenimmunität. Umfragen zeigen jedoch, dass es zumindest

in Deutschland Menschen gibt, die zögern. Denn

naturgemäß fehlen Langzeitstudien, die Auskunft über die

Verträglichkeit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe

geben. Und so lässt sich ein Restrisiko, z. B. für Nebenwirkungen,

zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig wegdiskutieren.

Aber auch das Nicht-Impfen birgt unkalkulierbare

Risiken – bis hin zur Gefahr, im Fall einer Ansteckung

eben nicht mild, sondern schwer an COVID-19 zu

erkranken und langfristige Folgeschäden davonzutragen.

Was also tun? Eine Möglichkeit ist, den Arzt seines Vertrauens

um eine individuelle Impfberatung zu bitten –

und sich erst dann endgültig zu entscheiden.

Kommen Sie gesund ins neue Jahr!

Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin

PS Gewinner des letzten Gewinnspiels ist Herr

Alexander M., Aschheim

Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:

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Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich

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zu bewegen. Doch was tun, wenn die

Bewegung

sich zu bewegen.

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Erkenntnisse entwickeln die Tech-

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gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im

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Damit Betroffene wieder aktiv sein können,

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die Muskulatur und sorgen allein dadurch

und

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Stabilität

allein

im Knie.

dadurch für mehr

ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende

Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker

und Reibestellen durch Scannen

der Fuß-

Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-

Trage-

Belastungs-

Elemente garantieren dabei eine lange

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lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem

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Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das

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Knie in der richtigen Achse und

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verringern

Achse und

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den Druck

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auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche

Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren

oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit

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soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne

Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende

Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die

zum Einsatz. Dazu wer-

Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer

X-Beine) und Knorpelschäden

oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-

lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen

Das Kniegelenk

ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG

sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.

und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-

passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG

an Ober- UND und Unterschenkel mit

Facharzt für Chirurgie,

ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG

korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS

Ein

• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite

zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie

zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer

und

Boa® Tragezeit Fit System

verschleißfes-

• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite

Umstellungs-OP erfolgreich

Facharzt für

und

Orthopädie

wie anhaltend

und

diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen

entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei

• einfache Handhabung mit Boa® Fit System

anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück

Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite

wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz

Unfallchirurgie

und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder

möglich. 80–90 % der Patienten profitie-

sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.

sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei

vermieden werden kann.

beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed

bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten

einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich

entweder auf

Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von

und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten

darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und („mobile bearing“) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE („fixed

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TOPFIT_04-2020_Version_29-11-2020.indd 3 Weniger Schmerz – mehr Bewegung

01.12.2020 13:58:57


4 Thema aktuell

Foto: © microgen / 123rf.com

Mitten in der Pandemie

Corona-Test –

das sollten Sie wissen

Nur ein Labortest erkennt sicher,

ob man an COVID-19 erkrankt ist.

Deshalb gehören Corona-Tests zu

den Eckpfeilern der Pandemiebekämpfung.

Doch wann genau macht

es Sinn, sich testen zu lassen? Ist ein

Antigen-Schnelltest genauso aussagekräftig

wie ein PCR-Test? Und welche

Folgen hat ein positives Ergebnis?

Hier die Antworten auf die wichtigsten

Fragen.

Von Dr. Nicole Schaenzler

• Wann ist der beste Zeitpunkt für einen

Test?

Hat eine Infektion mit dem Coronavirus stattgefunden,

vermehrt sich der Erreger in den Zellen

rasend schnell, sodass sich die Virusmenge

in den oberen Atemwegen schon nach drei

bis fünf Tagen ihrem Gipfel nähert. Wird also

am dritten Tag ein Test durchgeführt, kann es

bereits sein, dass er anschlägt. Als günstigster

Zeitpunkt gilt jedoch die Phase ab Symptombeginn

– dies ist in der Regel fünf bis sechs

Tage nach stattgefundener Infektion der Fall.

Die ersten fünf Tage nach Auftreten der ersten

Symptome ist die Viruslast dann am höchsten.

• Wie wird getestet?

Ein Corona-Test zum direkten Nachweis der

Viren erfolgt anhand eines Abstrichs. Da sich

die SARS-CoV-2-Viren in den Schleimhäuten

von Nasen- und Rachenraum vermehren, wird

ein Abstrichtupfer tief in die Rachenhinterwand

und/oder über ein Nasenloch in den Nasenrachenraum

vorgeschoben. Viele Menschen

empfinden den Zugang über den Mund als angenehmer,

hierbei ist die diagnostische Genauigkeit

jedoch etwas niedriger als beim Nasen-

Rachenabstrich. Bei einem schweren Verlauf

wird häufig auch eine Probe aus einem ausgehusteten

Sekret entnommen, das aus der Lunge

stammt. Für den direkten Erregernachweis werden

ein PCR-Test oder Antigen-Test genutzt.

• PCR-Test − was versteht man darunter?

Wegen seiner hohen Genauigkeit ist der PCR-

Test zum Nachweis einer akuten Infektion der

Goldstandard. Hierbei werden Erbgutschnipsel

von Viren mittels der Polymerase-Kettenreaktion

(polymerase chain reaction, PCR) so stark

vervielfältigt, dass selbst dann noch ein Nachweis

möglich ist, wenn nur geringe Erregermengen

in der Probe vorhanden sind.

• Wie lange dauert es, bis das Ergebnis eines

PCR-Tests vorliegt?

Bis das Ergebnis vorliegt, sind mehrere Schritte

nötig: der Transport ins Labor, die eigentliche

Testung, die vier bis fünf Stunden dauert,

und die Auswertung. Der gesamte Prozess,

einschließlich der Übermittlung des Ergebnisses

an den Getesteten, dauert idealerweise

nicht länger als 24 bis maximal 48 Stunden.

Die Wirklichkeit sieht momentan anders aus:

Es werden jeden Tag so viele Tests durchgeführt,

dass diese beim Eintreffen in die Labore

nicht mehr sofort bearbeitet werden können.

Die Folge: Bis man erfährt, ob man positiv oder

negativ getestet wurde, vergehen häufig mehrere

Tage. Ein unguter Zustand, der nicht nur

das Risiko erhöht, dass Infizierte zu lange ohne

Befund bleiben, sondern der auch für Unmut

sorgt: bei den Getesteten ebenso wie bei den

Fachkräften in den überlasteten Labors.

• Was lässt sich gegen den Teststau tun?

Damit Arztpraxen und Labore entlastet werden,

hat das Robert Koch-Institut (RKI) die

Anlässe für die Tests eingeschränkt. Empfohlen

wird, nur noch bei schweren Atemwegssymptomen

zu testen, also vor allem bei Atemnot

und anderen Hinweisen auf eine akute Bronchitis

oder Lungenentzündung, aber auch bei

Fieber und einem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Weitere Gründe für einen Test

sind neu aufgetretene Symptome nach einem

direkten Kontakt mit einem bestätigten

COVID-19-Fall (Kontaktperson 1) oder wenn

sich die Symptome verschlimmern.

Gleichwohl steht es dem Arzt frei, von der neuen

Regelung abzuweichen und auch schon bei

leichten Symptomen wie Halsschmerzen einen

Test durchzuführen, etwa, wenn der Betroffene

zu einer Risikogruppe zählt oder wenn er

Kontakt zu Risikogruppen hat. Ebenso können

sich Menschen, die in einer Pflegeeinrichtung,

Arztpraxis oder einem Krankenhaus arbeiten,

jederzeit testen lassen. Auch von Antigen-

Schnelltests erwarten sich die Experten eine

Entspannung der Lage: Sie liefern das Ergebnis

direkt vor Ort, nehmen weniger Ressourcen in

Anspruch und sind zudem kostengünstiger als

PCR-Tests.

• Wann machen Antigen-Schnelltests Sinn?

Schnelltests sind in Deutschland seit Oktober

fester Bestandteil der nationalen Corona-Teststrategie.

Sie liefern allerdings nur eine Momentaufnahme,

denn ein negatives Testergebnis

schließt nicht aus, dass man am nächsten

Tag positiv getestet werden könnte. Dennoch

halten Experten Schnelltests für einen wichtigen

Baustein in der Bekämpfung der Corona-

Pandemie. Mithilfe dieser Tests kann nämlich

bereits innerhalb von 15 bis 30 Minuten festgestellt

werden, ob eine Person mit SARS-CoV-2

infiziert ist, auch wenn sie noch keine Symptome

verspürt. Dieses Wissen ist vor allem für

Einrichtungen wichtig, die wie Pflegeheime

und Kliniken in höchstem Maße darauf angewiesen

sind, dass kein Super-Spreading-Ereignis

ausgelöst wird; aber auch Kindergärten oder

Schulen können profitieren.

• Wie funktioniert ein Antigen-Test?

PCR- und Antikörper-Tests weisen das Erbmaterial

des Virus nach, Antigen-Tests durchsuchen

die Probe nach Eiweißfragmenten, die

sich auf der Oberfläche von SARS-CoV-2 befinden.

Dazu wird der Abstrich auf eine Testkassette

gegeben, der mit einer Testflüssigkeit

beträufelt wird. Binnen 15 bis 30 Minuten kann

das Ergebnis an einem farbigen Streifen, ähnlich

wie beim Schwangerschaftstest, abgelesen

Foto: © Jarun Ontakrai / 123rf.com

TOPFIT 4 / 2020

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Thema aktuell 5

Foto: © Jarun Ontakrai / 123rf.com

werden. Wie hoch die Viruslast bei einem positiven

Befund ist oder seit wann die Infektion

besteht, lässt sich mit einem Antigen-Test nicht

ermitteln.

Welche Antigen-Tests zum Einsatz kommen

dürfen, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel

und Medizinprodukte (BfArM) unter www.

bfarm.de/antigentests gelistet.

• Wie sicher ist ein Antigen-Schnelltest?

Damit ein Antigen-Test ein positives Ergebnis

anzeigt, ist im Vergleich zum PCR-Test eine größere

Virusmenge notwendig. Dieser Umstand

ist einer der Gründe, weshalb ein negatives Antigen-Testergebnis

eine Infektion nicht immer

sicher ausschließt: Ist die Viruslast niedrig, etwa,

weil zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion

oder aber ab der zweiten Woche nach Symptombeginn

getestet wird, kann es sein, dass »falsch

negativ« dabei herauskommt. Auch kommt es

häufiger als bei einer PCR-Testung vor, dass ein

positives Ergebnis angezeigt wird, obwohl die

Person gar nicht infiziert ist. Deshalb gibt das

RKI vor, dass ein positives Ergebnis im Antigen-

Test grundsätzlich durch einen PCR-Test bestätigt

werden muss.

• Gibt es Corona-Schnelltests für zu Hause?

Natürlich wäre es prima, wenn man sich z. B. vor

dem Besuch bei den Großeltern rasch selbst auf

eine SARS-CoV-2-Infektion testen könnte. Doch

anders als in den USA, wo die Arzneimittelbehörde

FDA gerade einen Corona-Schnelltest

für den Heimgebrauch zugelassen hat, verbietet

das Infektionsschutzgesetz hierzulande derzeit

(Stand: 1.12.2020) freiverkäufliche Antigen-

Schnelltests als Selbsttests für Nicht-Mediziner.

Das heißt: Apotheken dürfen die Tests nicht an

Privatpersonen verkaufen – und der für einen

Antigen-Test notwendige Abstrich im Rachen

oder tief in der Nasenhöhle darf nur durch ausgebildetes

medizinisches Personal vorgenommen

werden. Der wichtigste Grund: Der Aussagekraft

des Tests hängt wesentlich davon ab,

ob er fachgerecht durchgeführt wurde – und

medizinische Laien, so die einhellige Meinung

der Fachleute, sind kaum in der Lage, einen Rachenabstrich

durch die Nase korrekt durchzuführen.

Weltweit arbeiten die Forscher jedoch an

der Entwicklung von einfach zu handhabenden

Schnelltests, bei denen z. B. über einen Tropfen

Blut oder Speichel eine SARS-CoV-2-Infektion

nachgewiesen werden kann. Bis ein solcher

Schnelltest als Heimtest zum Einsatz kommt,

wird jedoch noch einige Zeit vergehen.

Übrigens: Die Corona-Testkits, die man im Internet

als »Schnelltest für zu Hause« bestellen

kann, sind Antikörper-Tests.

• Wann macht ein Antikörper-Test Sinn?

Anders als der PCR- oder der Antigen-Test erfassen

Antikörper-Tests nicht das Virus selbst.

Sie zeigen jedoch zuverlässig an, ob das Immunsystem

auf den Erreger reagiert hat. Ist dies der

Fall, hat das körpereigene Abwehrsystem im

Rahmen der Immunantwort nämlich spezifische

Immunglobuline – Antikörper – gebildet.

Und diese Antikörper lassen sich etwa zwei

Wochen nach Symptombeginn (in Einzelfällen

auch später) im Blut nachweisen. Da mit

dem Antikörpertest also nur ein indirekter,

zeitlich verzögerter Nachweis einer SARS-CoV-

2-Infektion möglich ist, eignet er sich nicht zur

Akutdiagnostik und bietet damit auch keine

Alternative zum PCR-Test. Gleichwohl lassen

sich immer mehr Menschen bei ihrem Arzt auf

Antikörper testen, um festzustellen, ob sie in

der Vergangenheit unbemerkt an COVID-19

erkrankt waren. Und auch das Robert Koch-

Institut oder die Abteilung für Infektions- und

Tropenmedizin des LMU Klinikums München

gehen im Rahmen von Studien mithilfe von

Antikörper-Tests der Frage nach, wie viele Personen

in Deutschland bereits unbemerkt eine

Corona-Infektion hatten.

Noch ist unklar, wie lange nach einer durchgemachten

SARS-CoV-2-Infektion messbare

Antikörpertiter vorliegen. Ebenso lässt sich die

häufig gestellte Frage, ob der Nachweis von Antikörpern

automatisch einen Schutz vor einer

(erneuten) Infektion bedeutet, derzeit nicht sicher

beantworten. Die Mehrzahl der Experten

geht jedoch davon aus, dass man im Fall eines

positiven Antikörper-Tests zumindest für eine

Weile immun gegen das Coronavirus ist.

Es gibt Antikörper-Tests in Form von Laboroder

Schnelltests. Von den Antikörper-Schnelltests

rät die Weltgesundheitsorganisation

(WHO) als Kriterium für eine Diagnosestellung

jedoch ab. Für die Studien werden Labortests

(z. B. mittels ELISA-Methode) herangezogen.

• Ich bin positiv getestet worden, habe aber

keine Symptome. Muss ich trotzdem in die

häusliche Isolation?

Auf jeden Fall. Denn auch wenn man keinerlei

Beschwerden verspürt, kann man andere anstecken.

Und diese Personen können dann durchaus

schwer an COVID-19 erkranken. Derzeit

gilt: Mit einem positiven Testergebnis muss

die betroffene Person sich für mindestens zehn

Tage in häusliche Isolation begeben. Wichtig ist

auch, sämtliche Kontaktpersonen der letzten 14

Tage zu informieren, denn auch sie müssen sich

umgehend in Quarantäne begeben.

• Ich habe leichte Atemwegssymptome, wurde

jedoch nicht getestet. Wie verhalte ich mich?

Auch wenn die Symptome erst einmal mild sind:

Bemerken Sie Anzeichen eines Atemwegsinfekts,

sollten Sie sich umgehend nach Hause begeben

und sich dort mindestens fünf Tage lang in

Isolation begeben. In einem Telefonat mit dem

Hausarzt lässt sich klären, ob auf das Coronavirus

getestet werden sollte oder nicht. Bleibt es

bei einem milden Verlauf, darf die Isolation erst

dann beendet werden, wenn man 48 Stunden

lang ohne Symptome war. Verschlechtert sich

das Krankheitsbild jedoch, sollten Sie sich telefonisch

an den Hausarzt wenden. Alternativ können

Sie auch die bundesweite Rufnummer des

Kassenärztlichen Notdienstes 116117 anrufen. In

Notfällen, z. B. bei ausgeprägter Kurzatmigkeit

bzw. Atemnot oder auch bei hohem Fieber, sollte

der Notruf 112 gewählt werden.

• Wann ist man Kontaktperson 1?

Nach den Kriterien des Robert Koch-Instituts

wird man zur Kontaktperson 1, wenn man mit

einer infizierten Person mindestens 15 Minuten

"face-to-face"-Kontakt hatte (bei weniger als 1,50

Metern Abstand) oder man sich mit einer positiv

getesteten Person länger in einem schlecht

gelüfteten Raum aufgehalten hat. Wer als Kontaktperson

der Kategorie I identifiziert wird,

muss sich umgehend in Quarantäne begeben

und das Gesundheitsamt informieren.

• Wie lange dauert die Quarantäne?

Neuerdings dauert die Quarantäne für Infektionsverdächtige

statt 14 nur noch zehn Tage –

vorausgesetzt, es wird am Ende dieser Zeit ein

Schnelltest durchgeführt, der negativ ausfällt. In

der Schule gilt: Wird ein Schüler positiv getestet,

muss seine Gruppe oder Klasse fünf Tage in

Quarantäne. Eltern und Geschwister der Mitschüler

jedoch nicht – solange sie symptomfrei

sind. Auch Lehrkräfte mit Kontakt zu infizierten

Schülern müssen fünf Tage in Quarantäne.

Danach entscheidet ein Schnelltest, ob sie wieder

unterrichten dürfen. Positiv getestete Schüler

sollen alle drei Tage Tests absolvieren, bis sie

negativ sind.

TOPFIT 4 / 2020

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6 Diagnose & Therapie

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der Darm chronisch

entzündet ist

Foto: © Oleksandra Troian / 123rf.com

Für rund 450.000 Menschen in Deutschland

gehören schwerer Durchfall, häufige

Toilettengänge, Blähungen und starke

Bauchkrämpfe zum Alltag: Sie leiden

unter einer chronisch-entzündlichen

Darmerkrankung. Meist liegt ein Morbus

Crohn oder Colitis ulcerosa vor; eine Colitis

indeterminata oder mikroskopische

Kolitis sind dagegen selten.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung,

kurz CED, verläuft meist schubweise:

Zeiten, in denen der Betroffene beschwerdefrei

ist, wechseln sich mit akuten Krankheitsphasen

ab, die einige Tage, im Extremfall aber auch

einige Monate lang andauern können. Die ersten

Krankheitszeichen zeigen sich meist im frühen

Erwachsenenalter: Oft sind die Betroffenen

zwischen 15 und 30 Jahre alt, wenn ein Morbus

Crohn oder eine Colitis ulcerosa zum ersten Mal

auftritt. Aber prinzipiell können Menschen jeden

Alters daran erkranken, wobei Männer und

Frauen mit der gleichen Häufigkeit betroffen

sind.

Beide Patientengruppen sind vor allem im akuten

Schub ihrer Erkrankung einem enormen

Leidensdruck ausgesetzt. Das Krankheitsbild

eines Morbus Crohn ist jedoch ein anderes als

das einer Colitis ulcerosa. Denn Art, Ort und

Ausdehnung der Entzündung variieren. Bei

Morbus Crohn kann von der Mundhöhle bis

zum After das gesamte Verdauungssystem befallen

sein; besonders oft kommt es zu Entzündungen

am unteren Dünndarm und am oberen

Abschnitt des Dickdarms oder auch an deren

Übergangsstelle. Außerdem sind alle Schichten

der Darmwand betroffen, wobei sich entzündete

Abschnitte mit entzündungsfreien Regionen

abwechseln. Dagegen bleibt das Entzündungsgeschehen

bei Colitis ulcerosa auf die oberflächlichen

Schleimhautschichten der Dickdarm- und

Enddarmwand beschränkt. Typisch sind zahlreiche

Entzündungsherde und kleinere Geschwüre,

die zu Blutungen neigen.

Unterschiedliche Symptome

Die Krankheitserscheinungen eines Morbus

Crohn hängen wesentlich davon ab, an welchem

Abschnitt des Verdauungstrakts sich die Entzündung

abspielt. Häufig werden die Betroffenen

von kolikartigen Schmerzen im rechten Unterbauch

geplagt, bei Colitis ulcerosa ist es eher

der linke Unterbauch. Hinzu kommen Durchfälle

in kurzen Intervallen. Die Durchfälle weisen

oft Blutbeimengungen auf oder sie sind, insbesondere

bei Colitis ulcerosa, schleimig-blutig.

Vielen CED-Patienten macht zudem zu schaffen,

dass sie nicht über ihre gewohnte Energie

verfügen; sie nehmen ab und sind chronisch

müde (oft infolge eines Mangels an Eisen oder

Vitamin B12), ebenso ist Fieber in den akuten

Phasen keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass es

auch außerhalb des Darms zu Entzündungsvorgängen

kommen kann, allen voran an den Gelenken

oder der Haut, aber auch an den Augen;

hiervon sind Colitis ulcerosa-Patienten etwas

häufiger betroffen.

Hohes Komplikationsrisiko

Deutliche Unterschiede gibt es bei den möglichen

Komplikationen. Beispielsweise müssen

Morbus Crohn-Kranke häufiger mit der Bildung

von Eiteransammlungen (Abszessen) und Fistelverbindungen

rechnen. Eine solche Fistel kann

praktisch überall in die Umgebung des befallenen

Darmabschnitts führen: um den Anus herum,

aber auch zur Blase oder zur Haut. Oder der

Fistelgang besteht zwischen Dünn- und Dickdarm.

Heilen die entzündeten Stellen ab, bleiben

oft Narben zurück, die dann eine Verengung des

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Diagnose & Therapie

7

Darms hervorrufen können; in diesen Fällen ist

meist ein operativer Eingriff notwendig. Darüber

hinaus haben Morbus Crohn-Patienten, bei

denen die Entzündung nur schlecht kontrolliert

werden kann, ein erhöhtes Darmkrebsrisiko

– das allerdings niedriger ist als das von Colitis

ulcerosa-Patienten. Eine weitere gefürchtete

(seltene) Komplikation der Colitis ulcerosa ist

eine Überdehnung des Dickdarms (toxisches

Megakolon), wodurch es zu einem lebensgefährlichen

Darmdurchbruch kommen kann.

Ursache unklar

Auch wenn die Forschung auf Hochtouren läuft:

Was genau die Ursache für die Entstehung einer

chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ist,

lässt sich immer noch nicht genau sagen. Vermutet

wird, dass mehrere Risikofaktoren zusammentreffen,

allen voran eine erbliche Veranlagung

und bestimmte Infekte in Kombination

mit einer Fehlregulation des Immunsystems.

Auffällig ist zudem, dass Raucher deutlich häufiger

als Nichtraucher an einer chronisch-entzündlichen

Darmerkrankung leiden, insbesondere

an Morbus Crohn. Auf welche Weise auch

immer der Entstehungsmechanismus in Gang

gesetzt wird – am Ende stehen massive Schäden

an der Schleimhautbarriere des Darms. Aber

auch die Darmflora (Darmmikrobiom) wird

durch die anhaltende Entzündung in Mitleidenschaft

gezogen: Tatsächlich weist die Darmflora

von CED-Patienten deutlich weniger Bakterienstämme

auf und sie ist zudem aus anderen

Bakterien zusammensetzt als die Darmflora bei

Gesunden.

Stress, Rauchen, aber auch bestimmte Nahrungsmittel

sind wichtige Faktoren, die sich ungünstig

auf die Entzündungsaktivität im Darm

auswirken können. Wie die meisten Reizdarm-

Patienten, leidet auch fast jeder CED-Patient unter

mindestens einer individuellen Nahrungsmittelunverträglichkeit.

Diese Unverträglichkeit

kann von Dauer sein oder aber nur phasenweise

auftreten, sie kann einen bestimmten Nahrungsbestandteil

oder eine ganze Gruppe von

Lebensmitteln betreffen. Und manchmal ist es

auch die Zubereitungsart, die darüber entscheidet,

ob etwas gut oder nicht vertragen wird. Unverträglichkeiten

aufzuspüren und den ermittelten

Nahrungsbestandteil dann konsequent

zu meiden, gehört deshalb zu den wichtigsten

Ernährungsprinzipien bei einer chronisch-entzündlichen

Darmerkrankung.

Viele CED-Patienten haben zudem gute Erfahrungen

mit Begleitmaßnahmen der Komplementärmedizin

gemacht, etwa mit einer homöopathischen

Konstitutionstherapie. Zum

Abbau von Stress hat sich auch das Erlernen einer

Entspannungsmethode wie Autogenes Training

oder die Muskelrelaxation nach Jacobson

bewährt.

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Nicht heilbar

Bislang ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung

nicht heilbar. Aber es ist möglich, eine

langandauernde beschwerdefreie Phase (Remission)

zu erreichen: Schübe und allgemeine Beeinträchtigungen

treten nur noch vereinzelt auf,

sodass der CED-Kranke über Monate und sogar

Jahre weitgehend beschwerdefrei ist. Dies setzt

voraus, dass es gelingt, die Entzündungsaktivität

nachhaltig einzudämmen und die Schleimhaut

im Darm in die Lage zu versetzen, dass sie

abheilen kann – auf diese Weise kann auch den

gefürchteten Komplikationen vorgebeugt werden.

Für dieses Ziel fußt die Behandlung auf

zwei Säulen: auf einer medikamentösen Basistherapie

zur Bekämpfung der Entzündung (etwa

mit Kortison, Mesalazin oder modernen Biologika

wie TNF-Antikörper).

Außerdem gibt es für milde Verläufe einige

pflanzliche Stoffe mit einer entzündungshemmenden

Wirkung, dazu gehören beispielsweise

Curcumin, Weihrauch oder auch eine Kombination

aus Myrrhe, Kamillenblütenextrakt und

Kaffeekohle.

Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie

Mehr als nur Schulmedizin

Das Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München ist eine der

führenden komplementärmedizinischen Kliniken Deutschlands. Seit

mehr als 100 Jahren praktizieren wir erfolgreich die integrative Medizin,

indem wir die evidenzbasierte Schulmedizin durch anerkannte

Naturheilverfahren und die Homöopathie ergänzen. Im Sinne eines

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therapeutischen Ansatz.

Wir behandeln Patienten aller Kassen.

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8 Diagnose & Therapie

gehoben, ohne das Drüsen- und Fettgewebe zu reduzieren.

Hierfür stehen uns verschiedene Techniken

zur Verfügung. Allen Vorgehensweisen ist gemeinsam,

dass sie technisch sehr anspruchsvoll sind und

deshalb die spezialisierte Erfahrung des Ästhetisch-

Plastischen Chirurgen voraussetzen.

Bruststraffung

Endlich wieder formschöne

Brüste!

Hat der Alterungsprozess erst einmal

begonnen, fängt die Haut an zu

erschlaffen – und mit ihr dann oft auch

die weibliche Brust. Und wie bei allen

unerwünschten Folgeerscheinungen

des Älterwerdens lässt sich auch

gegen einen immer deutlicher nach

unten strebenden Busen mit Cremes

oder Übungen nicht mehr viel ausrichten:

Die erschlaffte Brust gewinnt dadurch

weder ihre einstige Form zurück

noch wird sie wieder jugendlich straff.

Die gute Nachricht: Mit den modernen

Maßnahmen der Ästhetisch-Plastischen

Chirurgie lässt sich eine schlaffe

Brust formschön straffen – und der

Körper erhält so wieder eine schöne,

natürliche Silhouette, wie der Münchner

Facharzt für Ästhetisch-Plastische

Chirurgie Dr. med. Hans-Hermann

Wörl im Gespräch mit TOPFIT erklärt.

Herr Dr. Wörl, was sind die Gründe, dass die weibliche

Brust an Form verliert?

Dr. Wörl: Oft sind es Schwangerschaften, Stillen oder

auch eine starke Gewichtsabnahme, die zu einer Erschlaffung

der Brust geführt haben. Oder die Brust

hat durch einen alterungsbedingten Elastizitätsverlust

der Haut in Kombination mit einem Umbau der

Brustdrüse ihre ursprüngliche Form eingebüßt. Daraus

ergibt sich dann ein optisches Erscheinungsbild,

das man salopp auch als »Hängebrust« bezeichnet:

Die obere Brusthälfte flacht ab und auch die Brustwarzen

sinken herab. Ein schwaches Bindegewebe

sowie eine individuelle genetische Disposition können

diesen Prozess beschleunigen. Sind Brüste erschlafft

und herabgesunken, hilft leider kein Sport,

um diesen Prozess rückgängig zu machen.

Wie kann die Ästhetisch-Plastische Chirurgie

helfen?

Dr. Wörl: Durch eine Bruststraffung wird die Brust

wieder in eine straffere, jugendliche Form und in

eine höhere Position zurückgebracht. Ob bereits

eine einfache Straffung genügt, um die Brust in die

gewünschte Form zu bringen, oder ob sich für ein

optimales Ergebnis beispielsweise eine Kombination

aus Bruststraffung und dem Einsatz eines Implantats

empfiehlt, wodurch die Brust auch wieder mehr Volumen

erhält, wird immer individuell und gemeinsam

mit der Patientin entschieden.

Wie gehen Sie bei einer Bruststraffung vor?

Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung wird der Hautmantel

verkleinert und der Sitz der Brustwarze an-

Was bedeutet eigentlich »innerer BH«?

Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung besteht mit der

Zeit die Tendenz, dass das Brustgewebe abermals erschlafft

und die Brust über kurz oder lang wieder herabsinkt.

Mit der modernen Technik des inneren BHs

kann man diesem Absinken entgegenwirken und so

dafür sorgen, dass die gestraffte Brust längerfristig

ihre wiedererlangte ansprechende Form behält. Besonders

bei schwachem Bindegewebe hat sich diese

Vorgehensweise gegenüber herkömmlichen Techniken

bewährt. Damit ein innerer BH entsteht, nutzen

wir die überschüssige Haut, die nicht entfernt, sondern

stattdessen innen vernäht und dann wie ein

straffer Gürtel als Stütze für die Brust genutzt wird,

um die Brust von unten zu stabilisieren. Das Ergebnis

hält viele Jahre lang.

Muss mit Narben gerechnet werden?

Dr. Wörl: Ohne Narben kommt auch die Plastische

Chirurgie nicht aus. Allerdings können diese, handwerkliches

Können vorausgesetzt, bei einer Bruststraffung

auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Im Idealfall sind sie auf Anhieb kaum sichtbar.

Kann eine Bruststraffung auch mit einer Brustverkleinerung

oder -vergrößerung kombiniert werden?

Dr. Wörl: Ja, die Bruststraffung kann grundsätzlich

mit dem bereits erwähnten Einsatz eines Implantats

zur Brustvergrößerung oder mit einer Brustverkleinerung

kombiniert werden. Auch eine gleichzeitige

Korrektur der Brustwarze ist möglich. Oder die

Bruststraffung wird mit anderen Straffungsmaßnahmen

kombiniert, etwa mit einer Bauchstraffung. Oft

ist es ja so, dass nicht nur die Brust, sondern auch

die Bauchdecke infolge einer oder mehrerer Schwangerschaften

stark erschlafft ist, dann bietet sich eine

kombinierte Vorgehensweise an.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Foto oben: © agencyby / 123rf.com

Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam

mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie

& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche

Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach

massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.

Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur

Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,

Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.

Nähere Infos: www.widenmayer16.de

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Diagnose & Therapie

9

Facettensyndrom der Halswirbelsäule

Schonende Verödung zur

Schmerzbeseitigung

Nicht nur der untere Teil der Wirbelsäule,

sondern auch die Halswirbelsäule

kann von einem Facettensyndrom

betroffen sein. Gelingt es mit

konservativen Methoden nicht, die

damit einhergehenden Schmerzen

zufriedenstellend zu lindern, kann

ein minimal-invasives Verfahren der

Schmerztherapie helfen, bei der die

schmerzleitenden Nerven endoskopisch

kontrolliert verödet werden.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Als Facettengelenke werden die kleinen

Wirbelgelenke bezeichnet, die die Bewegungsrichtungen

der Wirbelsäule steuern. Wie

bei allen Gelenken, so kann auch der Knorpel,

der die Facettengelenke überzieht, degenerativ

verändert sein. Mit der Zeit gesellen sich oft

eine mechanische Reizung oder entzündliche

Vorgänge dazu, was wiederum die umgebenden

Nervenfasern dazu veranlasst, Schmerzsignale

an das Gehirn zu senden – der Betroffene

spürt dies als wiederkehrende oder anhaltende

Schmerzen. »Handelt es sich um ein zervikales

Facettensyndrom, sind dumpfe, nicht genau lokalisierbare

Schmerzen im oberen Rücken und

Nacken typisch, die oft in Schulter und Arme

ausstrahlen«, erklärt der Münchner Orthopäde

vom MVZ im Helios Dr. Felix Söller.

Bei der Behandlung eines Facettensyndroms

stehen zunächst konservative Maßnahmen im

Vordergrund. Infrage kommt neben einer medikamentösen

Schmerztherapie, physikalischen

und physiotherapeutischen Verfahren gegebenenfalls

auch eine Infiltrationstherapie, bei der

den Wirbelgelenken gezielt lokal betäubende,

entzündungshemmende Substanzen zugeführt

werden. Reicht auch diese Behandlung nicht aus,

um dem Patienten seine Schmerzen zu nehmen,

hat sich die minimal-invasive, endoskopisch gesteuerte

Denervierung der Schmerzfasern bewährt,

wodurch eine nachhaltige Besserung der

Beschwerden erreicht werden kann.

Das Interview zum Thema

Wie eine endoskopische Denervierung zur Behandlung

eines zervikalen Facettensyndroms

abläuft, darüber sprach TOPFIT mit dem

Münchner Orthopäden Dr. Felix Söller vom

MVZ im Helios.

Herr Dr. Söller, was lässt sich mit einer

endoskopischen Denervierung genau

erreichen?

Dr. Söller: Bei einem zervikalen Facettensyndrom

ist das wichtigste Behandlungsziel, den

Patienten von seinen Schmerzen zu befreien.

Dazu muss man wissen, dass es vor allem die

schmerzleitenden Nervenfasern der Facettengelenke

sind, die durch die lokalen Reizerscheinungen

erregt werden und ihre Informationen

an das Gehirn weiterleiten. Werden

diese Nerven ausgeschaltet, wird der Übertragungsweg

gestoppt – und die Schmerzwahrnehmung

wird verhindert. Dieses Verfahren

nennt sich Denervierung. Wird sie auf minimal-invasivem

Weg unter Sichtkontrolle und

mithilfe von modernen endoskopischen Instrumenten

durchgeführt, hat dies den großen

Vorteil, dass bei dem Eingriff keine Muskeln,

Knochen oder Bänder geschädigt werden.

Ebenso bleiben Funktion und Beweglichkeit

der Facettengelenke vollständig erhalten.

Damit ist die endoskopische Denervierung

eine sichere, risikoarme Therapieform, die für

den Patienten kaum belastend ist.

Wie läuft das Verfahren ab?

Dr. Söller: Zunächst wird über einen kleinen

Hautschnitt ein Endoskop an die Facettengelenke

im Halswirbelsäulenbereich eingeführt.

Zur Person

Mithilfe einer Radiofrequenzsonde werden

dann gezielt die Nervenfasern verödet, die

für die Schmerzmeldung an das Gehirn verantwortlich

sind. Gleichzeitig erfolgt eine

Spülung der entzündeten Gelenke. Während

des gesamten Eingriffs liefert uns eine Minikamera

am Endoskop gestochen scharfe Live-

Bilder direkt vom Ort der Schmerzentstehung.

Auf diese Weise ist es möglich, auf kleinstem

Raum millimetergenau zu arbeiten und gleichzeitig

das umliegende Gewebe zu schonen.

Wie belastend ist die Methode für den

Patienten?

Dr. Söller: Für die endoskopische Denervierung

sprechen zum einen die Vorteile eines

minimal-invasiven Eingriffs: Ein kleiner Schnitt,

wodurch die Gewebeverletzung gering bleibt,

eine kurze Rekonvaleszenz, die es dem Patienten

schon bald wieder erlaubt, seinen

gewohnten Tätigkeiten nachzugehen, und ein

geringes Komplikationsrisiko zeichnen den

Eingriff als ein patientenschonendes Verfahren

aus. Auch die Erfolgsrate ist hoch – für

eine dauerhafte Beschwerdefreiheit ist es

allerdings wichtig, dass eventuell bestehende

Begleiterkrankungen ebenfalls konsequent

behandelt werden.

Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,

Sportmedizin und Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen

Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin, Dr. med. Werner Zirngibl und Dr.

med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten

gehört neben invasiven bzw. minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen

auch die operative Behandlung von Handerkrankungen

und -verletzungen.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

Foto oben: © seoterra / 123rf.com

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10 Diagnose & Therapie

Die Diagnose »Fettleber« wird immer

häufiger gestellt. Was sind die Gründe?

PD Dr. Hohenester: Wesentliche Ursache für

die Zunahme der Fettlebererkrankung ist der

»westliche Lebensstil«: Die Ernährung ist üppig

und unausgewogen und viele Menschen bewegen

sich zu wenig. Damit einher geht, dass in

Deutschland auch die Verbreitung von Übergewicht

stetig zunimmt. Derzeit weisen fast zwei

Drittel der Bevölkerung einen Body-Mass-Index

(BMI) von mehr als 25 auf und sind damit übergewichtig.

Und fast ein Drittel von ihnen hat einen

BMI von über 30 und gilt dementsprechend

als adipös bzw. fettleibig.

Fettleber

die »stumme« Volkskrankheit

Wie entsteht eine Fettleber?

PD Dr. Hohenester: Eine Fettleber kann sekundär,

z. B. durch eine Virushepatitis oder eine

Fettstoffwechselstörung, verursacht sein, aber

auch als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten

auftreten. Der häufigste Grund

ist jedoch übermäßiger Alkoholkonsum. Hinzu

kommt die so genannte »nicht-alkoholische

Fettlebererkrankung«, kurz NAFLD, die ohne

signifikanten Alkoholkonsum entsteht. Zu einer

Fettleber neigen Menschen, die sich hochkalorisch

ernähren, zu wenig bewegen und als

Folge unter einem bauchbetonten Übergewicht

leiden, was sich auch in einem erhöhten BMI

ausdrückt. Weitere Risikofaktoren sind eine Insulinresistenz

bzw. ein Typ-2-Diabetes, mitunter

auch eine genetische Veranlagung.

Foto oben: © Kateryna Kon / 123rf.com

Nicht nur an Bauch oder Hüfte können

Fettdepots entstehen, sondern auch die

Leberzellen können so stark verfetten,

dass eine Krankheit entsteht: die Fettleber.

»Die Entstehung einer Fettleber

geschieht fließend und verläuft in der

Regel völlig unbemerkt. Trotzdem geht

die Fettleber mit einer erhöhten Sterblichkeit

einher«, sagt der Hepatologe PD

Dr. Simon Hohenester von der Medizinischen

Klinik II des LMU Klinikums.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Weit verbreitet, doch immer noch zu wenig

ernst genommen: Jeder vierte Erwachsene

über 40 Jahre hat hierzulande eine Fettleber.

In der Altersgruppe der über 70-Jährigen ist sogar

jeder Dritte betroffen – oft, ohne es zu wissen.

Damit ist die Steatosis hepatis, wie die Mediziner

das Phänomen nennen, in Deutschland

die häufigste diagnostizierte Ursache einer chronischen

Lebererkrankung.

Komponente des Metabolischen

Systems

Die Fettleber ist allerdings oft nur eine Komponente

des komplexen, »Metabolisches Syndrom«

genannten Krankheitsbilds, das weitere

Volkskrankheiten umfasst. Dazu zählen Übergewicht,

Fettstoffwechselstörung, Typ-2-Diabetes

und Bluthochdruck. »Allen Erkrankungen

gemeinsam ist, dass sie in einem direkten

Zusammenhang mit unserem Wohlstands-Lebensstil

stehen, der von Überernährung und

Bewegungsmangel geprägt ist«, erklärt Ernährungswissenschaftlerin

Nicole Erickson,

die wissenschaftliche Koordinatorin des CCC

München LMU und wissenschaftliche Koordinatorin

des Interdisziplinären Zentrums für Diätetik

und Ernährungsmedizin (IZDE) des LMU

Klinikums ist.

Kann eine ausgeprägte Fettleber Folgen für

den gesamten Organismus haben?

PD Dr. Hohenester: Die NAFLD ist tatsächlich ein

Risikofaktor für eine Reihe weiterer Erkrankungen,

etwa für die koronare Herzkrankheit und

Herzinfarkt, aber auch für einen Typ-2-Diabetes.

Zudem ist eine chronische Nierenerkrankung

mit einer NAFLD assoziiert. Deshalb kann

man sagen, dass die NAFLD fast alle wichtigen

Organe betrifft und sie in der Folge zu einer erhöhten

Sterblichkeit führt.

Wie wird eine Fettleber festgestellt?

PD Dr. Hohenester: Das Screening auf eine Fettleber

erfolgt mittels einer Ultraschalluntersuchung.

Alternativ oder ergänzend kann der sogenannte

Fettleberindex (»Fatty Liver Index«,

kurz FLI) errechnet werden, der sich aus dem

ermittelten BMI, dem Taillenumfang und dem

Leberwert Gamma-GT ergibt. Eine solche Untersuchung

ist vor allem für Risikopersonen

sinnvoll, die z. B. bereits an einer Fettstoffwechselstörung

oder einem Typ-2-Diabetes leiden.

Woran kann man erkennen, dass ein

schwerer Verlauf droht?

PD Dr. Hohenester: Die Abgrenzung einer Fettleber

von einer fettleberbedingten Entzündung

ist im klinischen Alltag schwierig. Trotzdem

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Diagnose & Therapie

11

macht es Sinn, die Leberwerte bestimmen zu

lassen und, bei einem auffälligen Befund, gegebenenfalls

weitere Untersuchungen einzuleiten.

Zur Abschätzung einer eventuell bestehenden

Leberfibrose kann der »NAFLD-Fibrosis Score«

(NFS) aus den Routineparametern Alter, BMI,

den Leberenzymen AST (Aspartat-Aminotransferase)

und ALT (Alanin-Amino-Transferase)

sowie Thrombozyten, Albumin und Nüchternblutzucker

errechnet werden. Dieser kann eine

fortgeschrittene Fibrose mit guter Vorhersagekraft

ausschließen. Wenn sich hier ein auffälliger

Befund ergibt, sollte gemeinsam mit dem

behandelnden Arzt die Notwendigkeit zur weiteren,

gegebenenfalls fachärztlichen Abklärung

diskutiert werden. Infrage kommt dann z. B.

eine transiente Elastographie, eine spezielle

Form der Ultraschalluntersuchung, mit der der

Anteil an krankhaftem Bindegewebe in der Leber

genau bestimmt werden kann; manchmal ist

auch eine Biopsie der Leber notwendig.

Was sind die Ziele der Behandlung?

PD Dr. Hohenester: Wichtigstes Therapieziel ist

es, ein Fortschreiten der Lebererkrankung zu

verhindern, um so einerseits schwerwiegenden

kardiovaskulären Komplikationen vorzubeugen

und andererseits zu vermeiden, dass die Fettleber

in eine Leberentzündung übergeht. Dieses

Krankheitsbild wird nicht-alkoholische Steatohepatitis

oder NASH genannt. Hierfür ist eine

Änderung des Lebens- und Ernährungsstils die

wichtigste Voraussetzung. Dazu gehört, mehr

Sport zu treiben und den Alkoholkonsum zu

beschränken. Gar kein Alkohol sollte mehr getrunken

werden, wenn die Leber bereits fibrotisch

verändert ist, also sich bereits verstärkt

Bindegewebe in der Leber eingelagert hat. Raucher

sollten mit dem Rauchen aufhören. Leidet

der Betroffene zusätzlich unter Bluthochdruck

oder an Diabetes, ist es wichtig, dass diese Erkrankungen

ebenfalls behandelt werden.

Worauf kommt es bei einer

Ernährungsänderung an?

Nicole Erickson: Bei der Behandlung einer Fettleber

kommt der Ernährungsumstellung eine zentrale

Bedeutung zu. Dabei sollten Patienten mit

Übergewicht (BMI 26 bis 35) eine Reduzierung

des Körpergewichts von mehr als fünf Prozent

ihres Ausgangsgewichts anstreben und Patienten

mit Adipositas (BMI größer als 35) von mehr

als zehn Prozent. So lässt sich ein deutlicher

Rückgang der Fettleber und sogar eine Rückbildung

der Leberfibrose erreichen. Auch der Fruktosekonsum

sollte eingeschränkt werden. Fruktose,

die z. B. in Softdrinks, Fruchtsäften und

fertigen Lebensmitteln wie Ketchup, Fruchtjoghurts

und Fitnessriegeln enthalten ist, ist ein

Einfach-Kohlenhydrat, das von der Leber rasch

verstoffwechselt wird. Dies fördert die Entstehung

einer Fettleber und einer Insulinresistenz.

Wie gelingt eine dauerhafte

Gewichtsreduktion?

Nicole Erickson: Wichtig ist, dass man sich für

eine Methode zur Gewichtsreduktion entscheidet,

die zum Lebensstil passt und die auch langfristig

umgesetzt werden kann. Die Erfahrung

zeigt: Eine schrittweise Umstellung der Ernährung

ohne strenge Verbote führt eher zum langfristigen

Erfolg. Vor allem ist dabei die Gefahr

geringer, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

Sehr effektiv unterstützt wird die Ernährungsumstellung

durch regelmäßige Bewegung.

Abraten möchte ich von extremen Diäten. Auch

wenn der Erfolg meist zunächst nicht lange auf

sich warten lässt, ist er in der Regel nicht von

Dauer und mündet sogar oft in einen Jo-Jo-Effekt:

Nicht nur, dass das Gewicht nach Beendigung

der Crash-Diät rasch wieder auf das Ausgangsgewicht

geschnellt ist, sondern nun wiegt

man vielleicht auch noch mehr als vorher. Wir

arbeiten deshalb lieber mit dem Energiedichteprinzip.

Hierfür bedarf es lediglich einiger kleiner

Änderungen der Ernährungsweise.

Was genau ist das Energiedichteprinzip?

Nicole Erickson: Das Energiedichteprinzip beruht

auf der Kalorienmenge pro 100 Gramm Lebensmittel.

Diese Angabe ist auf jedem Lebensmitteletikett

zu finden. In der Regel haben energiearme

Lebensmittel eine niedrige Energiedichte,

nämlich unter 150 Kalorien pro 100 Gramm

Lebensmittel – und eignen sich deshalb gut für

eine Ernährung nach dem Energiedichteprinzip.

Demgegenüber enthalten energiereiche Lebensmittel

mehr als 250 Kalorien pro 100 Gramm

Lebensmittel, bei ihnen ist Vorsicht geboten.

Um diese »Dickmacher« zu umgehen, kann man

z. B. beim Kochen Zutaten durch ähnlich schmeckende

Zutaten ersetzen und auf diese Weise die

Kalorienaufnahme wesentlich beeinflussen.

Nehmen wir das Beispiel »gebratener Lachs auf

Spinatbett mit Bechamelsauce«. Bei diesem Gericht

lassen sich alle kalorienreichen Zutaten gegen

kalorienärmere austauschen: der fettreiche

Lachs gegen den kalorienarmen Seelachs, die

Bandnudeln gegen kalorienärmere Kartoffeln,

die Sahne gegen die kalorienärmere Milch und

PD Dr. Simon

Hohenester

PD Dr. med. Simon Hohenester

Facharzt für Innere Medizin

Ernährungsmediziner (DAEM/DGEM)

Medizinische Klinik und Poliklinik II

LMU Klinikum München

Tel. 089 / 4400-73129

E-Mail: simon.hohenester@med.unimuenchen.de

Kontakt

so fort. Am Ende hat das Gericht genauso gut

geschmeckt, man ist satt – aber man hat fast 500

Kalorien eingespart. Den Körper mit weniger

Energie zu versorgen als er im gleichen Zeitraum

benötigt, nennt man Kaloriendefizit. Empfohlen

wird ein tägliches Kaloriendefizit von 500

bis 600 Kalorien, dies entspricht etwa ein halbes

Kilo pro Woche oder zwei Kilo pro Monat.

Was raten Sie Menschen, die schon mehrfach

erfolglos versucht haben, abzunehmen?

Nicole Erickson: Ihnen würde ich eine persönliche

Beratung empfehlen. Wer im Raum München

wohnt, kann sich z. B. an die Ambulanz des

Interdisziplinären Zentrums für Ernährungsmedizin

(IZDE) des LMU Klinikums wenden.

Eine kontinuierliche ernährungsmedizinische

Betreuung ist auch und gerade für Menschen

mit einer Adipositas empfehlenswert. Ist die

Fettleibigkeit stark ausgeprägt, könnte auch eine

bariatrische Operation Sinn machen.

Nicole

Erickson M. Sc, RD

Nicole Erickson M. Sc, RD

Ernährungswissenschaftliche

Koordinatorin

Krebszentrum – CCC München LMU –

Comprehensive Cancer Center

LMU Klinikum München

Tel. 089 4400-75246

E-Mail: nicole.erickson@med.unimuenchen.de

Fotos unten links: © LMU Klinikum München; Illustration oben: © Sebastian Kaulitzki / 123rf.com

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12 Diagnose & Therapie

Lokale Behandlung ohne Operation

Strahlentherapie

bei weißem Hautkrebs

Weißer Hautkrebs kann entstehen, wenn

die Haut über Jahre nicht ausreichend

vor der UV-Strahlung geschützt wurde.

Hauptentstehungsorte sind Gesicht und

Hände — also die Körperpartien, die

besonders stark den Sonnenstrahlen

ausgesetzt sind. Was nur wenige wissen:

Helfen kann neben einem operativen

Eingriff auch eine Strahlentherapie.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Spinaliom der Stirnhaut (li.): Nach einem Jahr

mit Brachytherapie mit 12 Bestrahlungssitzungen

zeigt sich die Stirnhaut in stark verbessertem

Zustand (re.).

Über 200 000 – vor allem ältere – Menschen

erkranken jährlich in Deutschland an weißem

Hautkrebs. Die Mediziner unterscheiden zwei

Arten: das Basaliom (Basalzellkarzinom), bei

dem der Krebs aus der Basalzellschicht entsteht,

und das Spinaliom (spinozelluläres Karzinom),

das von der Stachelzellschicht der Haut ausgeht.

In beiden Fällen treten die Tumore lokal begrenzt

auf. Das Basaliom wächst jedoch im Allgemeinen

langsam und nur dort, wo es entstanden

ist. Anders das Spinaliom: Es ist aggressiver

und kann Metastasen bilden, wenn es erst spät

erkannt und behandelt wird.

vor der Brachytherapie

Da der weiße Hautkrebs im Allgemeinen nur

eine kleine Hautfläche betrifft, ist in den meisten

Fällen eine operative Entfernung die Therapie

der Wahl. Wie bei allen invasiven Vorgehensweisen

lässt sich das Risiko für Komplikationen

jedoch nicht gänzlich ausschließen. Dies

gilt umso mehr, wenn ältere Patienten bereits

an Diabetes oder einer anderen Grunderkrankung

leiden. Hinzu kommt: Sind ungünstige

Stellen wie Nase oder Ohren betroffen, kann

es sein, dass im Anschluss an die Tumorentfernung

für ein kosmetisch besseres Ergebnis

zusätzlich eine plastische Deckung des Defektareals

notwendig ist. In diesen Fällen kann die

lokale Strahlentherapie eine effektive nicht-invasive

Alternative sein.

»Metaanalysen zeigen nach fünf Jahren eine 90

prozentige Erfolgsquote. Damit ist die Strahlentherapie

so wirksam wie eine Operation«, sagt

Frau PD Dr. Stefanie Corradini, geschäftsführende

Oberärztin an der Klinik für Strahlentherapie

und Radioonkologie am LMU Klinikum

in Großhadern.

Bei einem ausgedehnten Tumor oder einem

Tumor, der nicht vollständig entfernt werden

konnte, ist häufig eine Kombination aus Operation

und Strahlentherapie erforderlich.

Automatisierte

Positionierung

Ist der Tumor klein bzw. bis zwei Zentimeter

groß, wird am LMU Klinikum eine sogenannte

Kontakt-Bestrahlung durchgeführt. Das Verfahren

wird auch Brachytherapie genannt: Eine

hohe Bestrahlungsdosis wird direkt am Ort des

Tumorgeschehens appliziert, das umgebende

Gewebe bleibt verschont. »Mithilfe eines speziellen

Geräts, eines Afterloader, wird eine nur

wenige Millimeter große radioaktive Strahlungsquelle

automatisch über dem betroffenen

Hautareal platziert. Hierfür stehen verschiedene

Haut-Applikatoren, z. B. der Valencia Applikator,

zur Auswahl, die speziell für die Behandlung

von Hautkrebs konzipiert sind«, erklärt

PD Dr. Corradini.

nach der Brachytherapie

Fotos unten: © LMU Klinikum München; Foto oben: © Andriy Popov / 123rf.com

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Diagnose & Therapie

13

Der Valencia Applikator speziell für Hautkrebs

(Nukletron, Elekta AB, Niederlande)

Die Strahlungsquelle gibt hauptsächlich Gammastrahlung

ab, die über unterschiedliche

strahlenbiologische Wirkmechanismen vor allem

die Krebszellen zerstören soll. Eine thermische

Wirkung besteht nicht, es kommt daher zu

keiner Erwärmung.

Am besten wirkt das Verfahren, wenn das Tumorwachstum

auf wenige Millimeter in die Tiefe

begrenzt ist. Ist der Tumor größer oder ist er

weit in die Tiefe gewachsen, müssen für die Dauer

der Behandlung unter Umständen zusätzliche

Kunststoff-Hohlkatheter für die Strahlenquelle

in den Tumor eingebracht werden – nur so lässt

sich die gesamte Tumorausdehnung für die Bestrahlung

komplett erfassen.

Mehrere Einzelsitzungen

zur Schonung

Der Bestrahlungsplan mit der entsprechenden

Bestrahlungsdosis wird von den Ärzten für

Strahlentherapie in Zusammenarbeit mit Medizinphysikern

erstellt. Ebenso werden die Patienten

vor einer Therapie von den Ärzten ausführlich

aufgeklärt – über die Behandlung und ihre

beabsichtigte Wirkung ebenso wie über mögliche

Nebenwirkungen. Dazu gehören z. B. leichte

Hautveränderungen im Bereich des Bestrahlungsareals

wie eine Rötung, Schuppen- oder

Krustenbildung, aber auch Farbveränderungen

der bestrahlten Haut sind möglich. »Insgesamt

sind die Nebenwirkungen jedoch im Allgemeinen

gering. Und auch Schmerzen treten während

der Bestrahlung unter normalen Umständen

nicht auf«, betont PD Dr. Corradini.

Damit das umliegende Gewebe bestmöglich

geschont wird, umfasst eine Strahlentherapie

mehrere Einzelsitzungen. Die Gesamtdauer einer

Strahlentherapie erstreckt sich beim weißen

Hautkrebs über mehrere Tage bis hin zu

einigen Wochen, wobei die Einzelsitzungen

drei- bis fünfmal pro Woche stattfinden. Wie

lange eine einzelne Strahlentherapie-Sitzung

dauert, hängt von dem zu bestrahlenden Areal

sowie von der geplanten Bestrahlungsdosis ab;

sie dauert in der Regel aber nur wenige Minuten.

Was für den klassischen operativen Eingriff

gilt, gilt aber auch für eine Strahlentherapie: »Ist

die Behandlung abgeschlossen, sind regelmäßige

Kontrolluntersuchungen notwendig«, so PD

Dr. Corradini.

PD Dr. med.

Stefanie Corradini

Kontakt

PD Dr. med. Stefanie Corradini

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie

und Radioonkologie

LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Marchioninistr. 15

81377 München

Tel. 089 / 4400-73770

E-Mail: strahlentherapie@med.unimuenchen.de

Foto links: © LMU Klinikum München; Foto links oben: © Nukletron, Elekta AB, Niederlande

Einfach super dieses Organ!

Fotos unten: © LMU Klinikum München; Foto oben: © Andriy Popov / 123rf.com

Wussten Sie, dass Sie in Ihrem Darm zig

Milliarden winzige Mikroorganismen beherbergen?

Und dass diese Bakteriengemeinschaft

— auch Darmmikrobiom

genannt — eine wichtige, wenn nicht die

wichtigste Instanz im Körper ist, die über

Gesundheit und Krankheit entscheidet?

Dieses Darmmikrobiom hat sogar einen

direkten Draht zum Gehirn und nimmt so

Einfluss auf unsere Gefühlswelt oder unsere

psychische Verfassung.

Der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse ist

die Wissenschaft erst vor Kurzem auf

die Spur gekommen. Seitdem wurden

spektakuläre Hinweise darauf gefunden,

dass die Darmbakterien über diese Verbindung

auch an der Entstehung von Erkrankungen

beteiligt sein könnten, die

wie Parkinson, Autismus oder Multiple

Sklerose bis dahin dem Gehirn zugeordnet

wurden.

Essenziell sind die Bewohner unseres

Darms — und die Substanzen, die sie bei

der Zerlegung der Nahrungsbestandteile

bilden — für den Stoffwechsel. Ob wir

schlank bleiben oder dick werden, aber

auch, ob wir an Typ-2-Diabetes oder an

einem metabolischen Syndrom erkranken,

könnte davon abhängen, welche

Bakterienarten in unserem Darm das Sagen

haben.

Diese und viele andere Erkenntnisse über

das Darmmikrobiom stellen die Autoren

Nicole Schaenzler und Florian Beigel in

ihrem neuen Buch »Superorgan Mikrobiom«

vor, und sie alle sind nicht nur spannend

und im munteren Ton geschrieben,

sondern sie beruhen auf seriösen wissenschaftlichen

Studien. Aber die Autoren

haben auch eine wichtige Botschaft: Wer

wie wir in einem Industriestaat lebt, muss

sich besonders gut um das heterogene

Völkchen in seinem Darm kümmern.

Was Sie tun können, um Ihre Darmbakterien

zu stärken und zu schützen, erfahren

Sie ebenfalls in dem neuen Gesundheitsratgeber.

Schon jetzt sei verraten: Ballaststoffen

kommt eine Schlüsselrolle zu.

Dr. Nicole Schaenzler /

Dr. Florian Beigel:

Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.

ISBN 978-3-8338-7363-8

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14 Diagnose & Therapie

Wenn die Prostata Probleme

bereitet

Eine gutartige Prostatavergrößerung hat

nicht immer Krankheitswert. Doch spätestens,

wenn Männer sich zunehmend

beeinträchtigt fühlen, weil sie mehrmals

nachts auf die Toilette müssen oder die

Harnblase nicht mehr vollständig entleeren

können, sollten sie einen Urologen

aufsuchen.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Bild oben: © KPROCEPT BioRobotics Corporation, Redwood Shores, Kalifornien (USA)

Eigentlich ist die Prostata, die unterhalb der

Blase liegt, nur so groß wie eine Kastanie.

Mit fortschreitendem Alter beginnt sich das

auch als Vorsteherdrüse bezeichnete Organ jedoch

bei vielen Männern zu vergrößern: Es bildet

sich neues Gewebe – und das meist kontinuierlich

über die nächsten Jahre und Jahrzehnte.

Eine vergrößerte Prostata (Benigne Prostatahyperplasie,

BPH) ist die häufigste urologische

Erkrankung des Mannes: Bei jedem zweiten

50-Jährigen zeigen sich bereits erste Anzeichen,

ab dem 75. Lebensjahr haben fast alle Männer

eine vergrößerte Prostata. Warum das so ist, ist

nach wie vor nicht vollständig geklärt. Vermutlich

spielen verschiedene Faktoren zusammen,

allen voran hormonelle Einflüsse, aber auch eine

familiäre Veranlagung. Zudem scheint Übergewicht

Prostataprobleme zu verstärken.

Typisch: Startschwierigkeiten

beim Wasserlassen

Mittels Wasserstrahl wird das, vorher an der Planungskonsole exakt markierte Prostatagewebe, robotergestützt, ohne

thermische Einwirkung unter Ultraschall-Echtzeitkontrolle abgetragen.

Anders als Prostatakrebs, der ähnliche Beschwerden

verursachen kann, bleibt das Gewebewachstum

bei der gutartigen Prostatavergrößerung

auf die Prostata beschränkt. »Gutartig«

bedeutet jedoch nicht, dass keine Beschwerden

auftreten können: Ein Drittel der Betroffenen

leidet unter Symptomen, die vor allem das Wasserlassen

betreffen. Der Hauptgrund ist die Lage

der Prostata: Sie umschließt die Harnröhre beim

Mann wie ein Ring und engt sie immer mehr

ein, wenn sie an Volumen zunimmt. Dadurch

wird der Harnstrahl dünner und schwächer, und

es kann trotz Harndrangs eine Weile dauern, bis

die Blasenentleerung einsetzt. Manchmal kann

der Widerstand, den die verengte Harnröhre

dem Urin entgegensetzt, nur noch überwunden

werden, indem die Bauchmuskulatur zu Hilfe

genommen wird. Aber auch ein vermehrter

Harndrang ist charakteristisch, der den Betroffenen

vor allem nachts mehrmals auf die Toilette

zwingt.

Schreitet die Wucherung weiter fort und drückt

das überschüssige Gewebe immer stärker gegen

die Harnröhre, lässt sich die Blase nicht mehr

vollständig entleeren. Der Restharn wiederum

erhöht das Risiko für Harnwegsinfektionen und

im Extremfall für bleibende Schäden an Blase

und Nieren, wenn nicht therapeutisch gegengesteuert

wird.

Beschwerden beim Wasserlassen sollten immer

Anlass für einen Besuch beim Urologen sein –

auch, um auszuschließen, dass sich Prostatakrebs

hinter den Symptomen verbirgt.

Therapie je nach Schwere

des Befunds

Lautet die Diagnose »gutartige Prostatahyperplasie«,

hängt die Behandlung von der Intensität

der Beschwerden und dem Leidensdruck des

Betroffenen ab. Bei leichten Beschwerden kann

es einen Versuch wert sein, die Symptome mithilfe

von pflanzlichen Präparaten (z. B. aus Sägepalmfrucht,

Kürbissamen, Roggenpollen,

Brennnesselwurzel) oder synthetischen Medikamenten

(z. B. Alphablocker) in den Griff zu

bekommen. Gehört die Bildung von Restharn

zum Beschwerdebild, ist meist ein operativer

Eingriff erforderlich. Wenn möglich kommen

Verfahren zum Einsatz, die eine minimal-invasive

Vorgehensweise erlauben, etwa eine Abtragung

des überschüssigen Gewebes mithilfe einer

elektrischen Schlinge oder Laser. Allerdings ist

bei diesen Methoden auch das umliegende Gewebe

der Hitzeeinwirkung ausgesetzt. Dadurch

sind Nebenwirkungen nicht gänzlich auszuschließen

– bis hin zu Beeinträchtigungen der

sexuellen Potenz. Als Alternative empfiehlt sich

die Verkleinerung einer vergrößerten Prostata

mittels robotergesteuerten Wasserstrahls. Das

Therapieverfahren wird Aquablation®-System

genannt und gehört zu den minimal-invasiven

Methoden. In Deutschland kommt das neuartige

Verfahren bereits an einigen Kliniken zum

Einsatz – darunter auch in der Klinik für Urologie

im Krankenhaus Barmherzige Brüder

München.

Diese Symptome sind

typisch:

• häufiger Harndrang, vor allem

nachts

• Probleme, das Wasserlassen in

Gang zu bringen

• schwacher Harnstrahl, das Wasserlassen

dauert zunehmend

länger

• nach dem Wasserlassen träufelt

Urin nach

• das Gefühl, dass die Blase nie

komplett geleert ist

• im weiteren Verlauf eventuell unkontrollierter

Harnverlust

Illustration oben rechts: © yodiyim / 123rf.com

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Diagnose & Therapie

15

Das Interview zum Thema

Illustration oben rechts: © yodiyim / 123rf.com

Die Klinik für Urologie im Krankenhaus Barmherzige

Brüder München ist die erste Einrichtung

in München, die das Aquablation®-

Verfahren zur Behandlung einer gutartigen

Prostatavergrößerung anbietet. Im Gespräch

mit TOPFIT erklärt Dr. Florian Fuchs u. a., wie

das neuartige Verfahren abläuft und durch welche

Vorteile es sich auszeichnet.

Herr Dr. Fuchs, wann raten Sie

Ihren Patienten zu einer operativen

Verkleinerung der Prostata?

Dr. Fuchs: Bereitet die Prostatavergrößerung

obstruktive und/oder irritative Beschwerden,

kommt zunächst eine medikamentöse

Behandlung infrage. Wird eine dauerhafte

Einnahme von Medikamenten jedoch nicht

erwünscht, lässt sie mit der Zeit in ihrer

Wirkung nach oder bestehen trotz der

Therapie eine erhebliche Beeinträchtigung

der Lebensqualität und ein hoher Leidensdruck,

ist eine instrumentelle, operative

Therapie meist unumgänglich. Eine gutartige

Prostatavergrößerung kann jedoch auch

ursächlich für schwerwiegende Folgeerkrankungen

verantwortlich sein, allen voran

für häufige und komplizierte Harnwegsinfektionen,

Harnblasensteine, eine komplette

Harnverhaltung oder auch für einen

Rückstau des Urins in die Nieren mit einem

zunehmenden Verlust der Nierenfunktion.

In diesen Fällen ist ebenfalls eine operative

Therapie dringend angezeigt.

Seit Kurzem setzen Sie als erste Klinik in

München eine neue Therapieform namens

Aquablation®-System zur Behandlung einer

gutartigen Prostatahyperplasie ein. Was ist

das Besondere an dem Verfahren?

Dr. Fuchs: Das Aquablation®-System ist das

erste robotergestützte OP-Verfahren zur

Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung.

Dass die wesentlichen Behandlungsschritte

durch einen Roboter gesteuert

werden und zudem unter permanenter

Sichtkontrolle erfolgen, gewährleistet eine

hohe Präzision bei der Abtragung (Ablation)

des Gewebes und ein hohes Maß

an Sicherheit für den Patienten. Zudem

handelt sich um eine besonders schonende

Methode. Denn das überschüssige

Gewebe wird mithilfe eines feinen

Hochdruck-Wasserstrahls abgetragen

— ganz ohne Hitzeeinwirkung, und ohne

dass umliegende gesunde Strukturen in

Mitleidenschaft gezogen werden. Negative

Auswirkungen, z. B. auf den Schließmuskel,

sind nicht zu befürchten. Ebenso legen erste

Erfahrungen nahe, dass in vielen Fällen

die Sexualfunktion erhalten werden kann,

sowohl, was die Erektionsfähigkeit als auch

was den Erhalt der Ejakulation betrifft.

Woher »weiß« das Aquablation®-

System, wie viel Gewebe entfernt

werden muss?

Dr. Fuchs: Als vollautomatisches System, das

autonom unter Echtzeit-Ultraschallkontrolle

arbeitet, folgt das Aquablation®-Verfahren

bei der Abtragung des überschüssigen

Prostatagewebes einem genau festgelegten

Behandlungsplan. Diesen Plan erstellen

wir an der Planungskonsole mittels

transrektalen Ultraschalls: Die Prostata wird

transrektal (»durch den Enddarm«) dreidimensional

in zwei Ebenen erfasst, sodass

wir nun das abzutragende Gewebe exakt

markieren und die Grenzen des Therapieareals

festlegen können. Diese Grenzen

können während der eigentlichen Ablation

nicht überschritten werden; Schädigungen,

z. B. des Schließmuskels oder des Auslasses

der Harnblase, sind damit praktisch ausgeschlossen.

Wie geht es nach Fertigstellung des

OP-Behandlungsplans weiter?

Dr. Fuchs: Ist die Planung abgeschlossen,

wird im nächsten Schritt automatisch der

Ablationsprozess aktiviert, der über die

Harnröhre erfolgt. Nun kommt der oszillierende

Wasserstrahl zum Einsatz: Unter

Sichtkontrolle wird das definierte Gewebe

vom Wasserstrahl — ohne Hitzeeinwirkung

und gesteuert vom OP-Roboter — rasch

und millimetergenau abgetragen. Der Roboter

arbeitet zwar selbständig, doch wird

er während des gesamten Vorgangs von

uns überwacht.

Wie lange dauert der Eingriff?

Dr. Fuchs: Insgesamt benötigen wir für den

Eingriff, der unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie

durchgeführt wird, weniger als

eine Stunde. Bis das Gewebe abgetragen

ist, dauert es jedoch lediglich zwei bis

Zur Person

Prostata

maximal acht Minuten — je nach Größe der

Prostata. Die reine OP-Zeit ist also ausgesprochen

kurz. Anschließend verbringt der

Patient drei bis vier Nächte im Krankenhaus.

Ein Blasenkatheter verbleibt in der

Regel für zwei bis drei Tage und wird vor

der Entlassung entfernt.

Gibt es eine Patientengruppe, die von

der Methode besonders profitiert?

Dr. Fuchs: Das Aquablation®-System ist

eigentlich für alle Patienten eine Therapieoption,

denen man aufgrund ihres Beschwerdebilds

einen operativen Eingriff

empfehlen würde. Besonders interessant

dürfte das Verfahren vor allem für therapiebedürftige

Männer sein, die Wert auf

den vollständigen Erhalt der antegraden

Ejakulation legen, jedoch keine Behandlungsmethoden

wünschen, bei denen der

ablative Effekt — wenn überhaupt — erst

nach einigen Wochen einsetzt. Dies ist ein

weiterer Vorteil der Methode: dass sich

der therapeutische Effekt praktisch sofort

einstellt. Ältere bzw. vorerkrankte Patienten

profitieren von der vergleichsweise kurzen

OP-Zeit.

Dr. Florian Fuchs ist leitender Oberarzt und Leiter der BPH-Therapie an der Klinik für

Urologie (Chefarzt: Prof. Dr. Alexander Karl) im Krankenhaus Barmherzige Brüder

München. Neben der Behandlung von gutartigen Prostataerkrankungen ist die (operative)

Therapie von Prostatakrebs ein weiterer Schwerpunkt der Klinik, zu der auch das

Prostatazentrum Nymphenburg gehört.

Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de

Bildnachweis Foto Kasten: © Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)

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16 Diagnose & Therapie

Vorsicht Mausarm!

»Auch im Homeoffice gilt es,

Fehlbelastungen zu vermeiden!«

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen im

Homeoffice. Doch längst nicht immer entspricht der heimische Arbeitsplatz

den ergonomischen Anforderungen. Krankheitsbilder wie der

Mausarm haben in den letzten Monaten deshalb deutlich zugenommen.

Ignorieren sollte man die Beschwerden nicht: »Wer trotz wiederholt

auftretender Schmerzen die Ursachen nicht abstellt, riskiert einen chronischen

Verlauf«, sagt der Münchner Orthopäde Dr. Werner Zirngibl vom

MVZ im Helios.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Foto oben: gudella / 123rf.com

Derzeit in den eigenen vier Wänden zu arbeiten,

minimiert das Risiko für eine

SARS-CoV-2-Infektion, erlaubt Eltern eine bessere

Betreuung ihrer Kinder – und manch einer

freut sich vielleicht auch darüber, in Jogginghose

vor dem PC sitzen zu können. Doch das

Arbeiten im Homeoffice kann Tücken haben.

Denn statt wie gewohnt im Büro an einem ergonomischen

Arbeitsplatz zu sitzen, müssen viele

nun mit dem Küchen- oder Esszimmertisch

als Schreibtisch vorliebnehmen, andere machen

es sich gar mit ihrem Laptop auf der Couch bequem.

Und das bedeutet: Fehlbelastungen sind

programmiert. Kein Wunder, dass sich bald

Schmerzen einstellen: in Rücken und Nacken,

aber auch in Schultern, Armen und Händen.

Monotone

Bewegungsabläufe

Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle, mitunter

auch Lähmungserscheinungen: Ein

Mausarm entsteht, wenn immer wieder die

gleichen monotonen Bewegungen ausgeführt

werden. Ärzte nennen das Krankheitsbild deshalb

auch »repetitive strain injury-syndrome«

(RSI-Syndrom): Verletzung durch wiederholte

(Über-)Beanspruchung. »Tatsächlich sind winzige

Verletzungen an den beteiligten Muskeln

und Sehnen für den Mausarm verantwortlich.

Hiervon sind vor allem Menschen betroffen, die

täglich am Computer arbeiten und immer wieder

die Tastatur oder Maus betätigen«, erklärt

Dr. Zirngibl. Oft sind Unterarm und Handgelenk

betroffen, aber auch an Ellenbogen und

Oberarm, Nacken, Schulter und Rücken können

sich die Beschwerden bemerkbar machen.

Die Anzahl der Menschen, die an einem Mausarm

bzw. RSI-Syndrom erkranken, hat in den

letzten Jahren enorm zugenommen. Trotzdem

ist der Mausarm in Deutschland zwar eine medizinisch

anerkannte Erkrankung, aber keine

anerkannte Berufskrankheit, anders als etwa in

den USA, Australien oder den Niederlanden.

Erst nur bei Belastung,

später auch in Ruhe

Wer im Homeoffice erstmals unter den Symptomen

eines Mausarms leidet, hat die Weichen dafür

meist schon sehr viel früher an seiner eigentlichen

Arbeitsstelle gestellt. Denn bis sich die

ersten Anzeichen wie Missempfindungen und

Kraftverlust in Hand und Unterarm bemerkbar

machen, sind oft x-fach wiederholte Bewegungsabläufe

am Bildschirmarbeitsplatz vorausgegangen.

Dabei durchläuft das RSI-Syndrom in den

meisten Fällen verschiedene Stadien: Zunächst

treten die Beschwerden nur während der entsprechenden

Tätigkeit auf, um in Pausen oder

nach Büroschluss erst einmal schnell abzuklingen.

Später halten sie jedoch auch im Ruhezustand

weiter an. »Selbst wenn nach einer längeren

Auszeit, z. B. im Urlaub, die Beschwerden

vollständig abgeklungen zu sein scheinen, melden

sie sich sofort zurück, sobald der Betroffene

wieder die Tastatur oder Maus bedient«, erklärt

Dr. Zirngibl. Deshalb gestaltet sich die Therapie

oft schwierig und kann sogar ins Leere laufen,

wenn sich die auslösenden Faktoren nicht

ändern.

Auch wenn es bislang keine einheitlichen Diagnoserichtlinien

gibt, ist eine eingehende orthopädische

Untersuchung wichtig, gegebenenfalls

auch mit bildgebenden Verfahren. Denn andere

Erkrankungen wie ein Karpaltunnelsyndrom

rufen ähnliche Beschwerden hervor, werden jedoch

anders behandelt.

»Wichtigste Maßnahme ist eine ergonomische

Umgestaltung des Arbeitsplatzes – das gilt auch

und gerade für die Arbeit im Homeoffice«, erklärt

Dr. Zirngibl. Außerdem sind eine konsequente

Schonung sowie eine orthopädische Behandlung

wichtig.

Zur Person

Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin

im Münchner MVZ im Helios tätig. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war Dr. Zirngibl 14mal

Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten

Turnieren. Heute ist er ein anerkannter Experte für die Behandlung von Sportverletzungen, der

u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München auch Leistungsbzw.

Profisportler medizinisch betreut.

Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von

Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt Dr. Zirngibl minimal-invasive Wirbelsäuleneingriffe

vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

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Diagnose & Therapie

17

Das Interview zum Thema

Wie wird ein RSI-Syndrom behandelt?

Und was kann man selbst tun? Antworten

gibt der Münchner Orthopäde Dr.

Werner Zirngibl im Gespräch mit TOPFIT.

Herr Dr. Zirngibl, wie wird ein RSI-

Syndrom behandelt?

Dr. Zirngibl: Oberstes Gebot ist, den

betroffenen Arm ruhig zu stellen — und

zwar wirklich so lange, bis die Symptome

vollständig abgeklungen sind.

Lokale Kälte- bzw. Wärmeanwendungen

und/oder Ultraschallbehandlungen zur

Tiefendurchblutung unterstützen den

Heilungsprozess. Gute Erfahrungen

haben wir auch mit der ACP-Therapie

gemacht, eine Form der Eigenblutbehandlung,

bei der patienteneigenes

Blut nach einer speziellen Aufbereitung

in den schmerzenden Bereich injiziert

wird. Bei diesem Verfahren machen wir

uns zunutze, dass das aufbereitete Blut

eine hohe Konzentration an körpereigenen

Wirkstoffen wie Blutplättchen und

Wachstumsfaktoren enthält, die die Heilung

in Gang setzen und beschleunigen.

Da es sich um eine körpereigene Substanz

handelt, ist die ACP-Therapie sehr

gut verträglich.

Macht auch eine Physiotherapie Sinn?

Dr. Zirngibl: Auf jeden Fall. Physiotherapeuten

können auch ein individuelles

Programm erstellen, das auf das Stadium

des RSI-Syndroms abgestimmt ist

und dann selbstständig zu Hause durchgeführt

werden kann. Vor allem gezielte

Dehn- und Kräftigungsübungen wirken

sich positiv aus.

Was kann man selbst tun, um die

Beschwerden zu mildern?

Dr. Zirngibl: Wichtigste Maßnahme

ist eine ergonomische Umgestaltung

des Arbeitsplatzes — das gilt auch und

gerade für die Arbeit im Homeoffice. Zu

Hause wird oft mit Laptop gearbeitet.

Ratsamer ist es jedoch, für die Bildschirmarbeit

einen Computer mit einer

externen Tastatur und einem Extramonitor

zu verwenden. Dabei sollten Tastatur

und Maus so platziert werden, dass die

Handgelenke nicht abgeknickt sind. Im

Handel sind zudem spezielle Mäuse

erhältlich, die die natürliche Handhaltung

unterstützen. Mauspads mit Stützpolstern

verhindern eine überstreckte

Arbeitshaltung der Hand. Der Bildschirm

sollte grob eine Armlänge entfernt sein.

Und natürlich sollte man auch auf die

passende Sitz- und Tischhöhe sowie auf

die richtige Sitzhaltung achten — das

schließt dann ein Arbeiten am niedrigen

Wohnzimmertisch oder auf dem Sofa

aus. Regelmäßige Pausen sind ebenfalls

sehr wichtig. Am besten ist es, mindestens

einmal pro Stunde aufzustehen,

einige Schritte durch die Wohnung zu

gehen, sich zu strecken und die Muskeln

zu lockern. Auch kurze Übungen für

Arme und Hände sind empfehlenswert,

etwa Faustbilden und Öffnen der Hände

im Wechsel oder mit den Fingerspitzen

eine Raute bilden.

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Dr. Catarina Hadamitzky, Hannover,

im Interview

Ob ein Lipödem nach einer Liposuktion

wiederkehrt oder langfristig geheilt werden

kann, ist momentan noch nicht ausreichend

belegt. Fest steht: Auch nach einer

Liposuktion empfehlen Experten die

konservative Therapie mit flachgestrickten

medizinischen Kompressionsstrümpfen.

Als Fachärztin für Plastische und Ästhetische

Chirurgie operiert Dr. Catarina

Hadamitzky regelmäßig Lipödem-Patientinnen.

Ihr Fazit: »Operierte Lipödem-

Patienten sind sehr aktiv und brauchen

viel Bewegungsfreiheit. Nach einer

Liposuktion empfehle ich besonders flexible,

weiche und elastische medizinische

Kompressionsstrümpfe.«

Frau Dr. Hadamitzky, worauf kommt

es bei der Wahl eines medizinischen

Kompressionsstrumpfes in der Lipund

Lymphödem-Therapie an?

»Um diese Ödempatienten individuell zu

versorgen, ist eine große Auswahl von

flachgestrickten medizinischen Kompressionsstrümpfen

mit unterschiedlichen

Materialstärken und Eigenschaften notwendig.

Denn jeder Lipödem- und auch

Lymphödem-Patient hat andere Anforderungen

an eine optimale Versorgung.

Der mediven cosy Kompressionsstrumpf

eignet sich aufgrund seiner hohen

Längselastizität besonders für Lipödem-

Patienten ohne zusätzliches Lymphödem.

Er ist leicht anzuziehen, flexibel, gibt viel

Bewegungsfreiheit und bietet eine große

modische Vielfalt.«

Spielt der modische Aspekt neben

der medizinischen Wirksamkeit eine

wichtige Rolle?

Jeder Lip- und Lymphödem-Patient

ist etwas Besonderes, jeder hat

seine persönliche Geschichte und

spezielle Anforderungen an eine

Flachstrick-Versorgung.

Das mediven Flachstrick Portfolio

bietet eine patientenindividuelle

Auswahl mit vielen individuellen

Varianten und einer großen

Farbauswahl.

»Eine breite Palette an Farben und Mustern

beeinflusst den Erfolg der Kompressionstherapie

mit flachgestrickten

Strümpfen wesentlich. Vor allem bei jüngeren

Patientinnen steigt damit die Akzeptanz

und somit Therapietreue. Ich erlebe

täglich, dass Patienten im Rahmen

ihrer Lipödem-Therapie besonderen

Wert auf viel modischen Gestaltungsspielraum

legen.«

Worauf kommt es beim Material an?

»Patienten mit Lipo-Lymphödem benötigen

einen Strumpf mit sehr hoher

Wandstabilität. Reine Lipödem-Patienten

kommen sowohl vor als auch nach einer

Liposuktion gut mit einer mittleren

Wandstabilität zurecht. Sie tragen häufig

— wie empfohlen — auch beim Sport ihre

Versorgung. Ein Flachstrick-Strumpf, beispielsweise

der mediven cosy, bietet hier

die nötige Bewegungsfreiheit und den

entscheidenden Tragekomfort.«

Sie empfehlen also auch nach einer

Liposuktion Kompression?

»Noch ist unklar, wie lange nach einer

Liposuktion der verbesserte Befund anhält

und ob das Lipödem eventuell nach

einiger Zeit zurückkehrt. Die aktuelle

Leitlinie zur Therapie des Lipödems empfiehlt

Patienten auch konservative Therapiemaßnahmen,

beispielweise flachgestrickte

medizinische Kompressionsstrümpfe.

Diese sollten besonders flexibel,

weich und elastisch sein. Meiner

Erfahrung nach sind operierte Lipödem-

Patienten sehr aktiv und brauchen viel

Bewegungsfreiheit. Wichtig ist, dem Patienten

für die langfristige Therapie einen

flachgestrickten Kompressionsstrumpf

zu verordnen, der angenehm zu tragen

und leicht anzuziehen ist. Ein Strumpf wie

der mediven cosy eignet sich aus meiner

Sicht optimal für die Versorgung nach einer

Liposuktion. Patientinnen mit Lipo-

Lymphödem benötigen in der Regel stärkere

Materialien.«

Vita Dr. Catarina Hadamitzky

Dr. Catarina Hadamitzky begann 2003

ihre chirurgische Ausbildung in der Abteilung

für Allgemein- und Gefäßchirurgie

des Krankenhauses Porz-am-Rhein in

Köln. Nach ihrer Doktorarbeit an der Universität

Köln begann sie zwischen 2006

und 2007 ihre mikrochirurgische Weiterbildung

in der Abteilung für Neurochirurgie

der Medizinischen Hochschule

Hannover.

Anschließend forschte sie am Institut für

Funktionelle und Angewandte Anatomie

der Medizinischen Hochschule Hannover

zu chirurgischen Möglichkeiten der

Lymphödembehandlung, die auch Hauptthema

ihrer Habilitationsarbeit wurde.

Nach erfolgreich abgelegter Facharztprüfung

für Plastische, Ästhetische, Handund

Wiederherstellungschirurgie war sie

seit 2015 Oberärztin in der Abteilung

Plastische, Ästhetische und Handchirurgie

des Helios Klinikums Hildesheim.

Seit 2018 hat sie sich mit ihrer Privatpraxis

für Lympho-Vaskuläre Erkrankungen und

Ödeme in Hannover niedergelassen.

Weitere Informationen:

www.dr-hadamitzky.com

Foto: © Dr. Catarina Hadamitzky

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20 Gesund leben

Fotos: oben: © evgenyatamanenko (123rf.com); re.: Fotolia.com (Susanne Güttler)

Hausmittel gegen Erkältungen

Wasser, Wärme, Wickel

Wer fiebert, schnupft und hustet, sehnt

sich nach Ruhe und rascher Linderung.

Dies lässt sich unkompliziert mit Wickeln

erreichen. Ein weiterer Vorteil: Notwendige

Zutaten wie Wasser, Tücher, Quark

oder Zwiebeln hat fast jeder griffbereit

zu Hause – und unangenehme Nebenwirkungen

sind kaum zu befürchten.

Von Susanne Reichel

Wasseranwendungen sind hierzulande untrennbar

mit dem Namen des Bad Wörishofener

Pfarrers Sebastian Kneipp (1821 – 1897)

verbunden, der sich zeit seines Lebens dem therapeutischen

Nutzen von Wasser widmete. Sein

Behandlungssystem, auf dem die heutige Hydrotherapie

basiert, umfasst denn auch mehr als

100 Wasseranwendungen zur Vorbeugung und

Behandlung verschiedener Gesundheitsstörungen.

Allen gemeinsam ist, dass sie die Selbstheilungskräfte

des Körpers so mild wie möglich,

aber so stark wie nötig aktivieren, wodurch Heilungsprozesse

in Gang gesetzt und unterstützt

werden.

Speziell der Einsatz von Wickeln, Umschlägen

und Auflagen für die gezielte Behandlung von

Körperpartien gehört jedoch eigentlich zum

Volksheilwissen, das über Jahrhunderte von

Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Dabei verdanken gerade die Wickel ihre Beliebtheit

nicht nur ihrer raschen Wirkung auf

den kranken Körper bei denkbar geringem Auf-

wand, sondern auch dem »Streicheleffekt« für

die Seele: Es tut einfach gut, durch den Wickel

zur Ruhe zu kommen und sich dabei buchstäblich

behaglich umhüllt zu fühlen.

Warme und kalte Wickel

Mit Wickeln lässt sich eine Vielzahl von Beschwerden

behandeln, besonders gern werden

sie zur Linderung von Erkältungskrankheiten

eingesetzt. Fieber, Halsschmerzen, Husten

oder Heiserkeit – für jedes Symptom gibt es einen

speziellen Wickel. Einige erfordern spezielle

Heilkräuter oder Tinkturen, zu anderen braucht

man lediglich Wasser und/oder Nahrungsmittel,

etwa Kartoffeln. Wichtig ist auch die Temperatur:

Warme Wickel wirken beruhigend,

entspannend und durchblutungsfördernd, wobei

sie immer auch die Sauerstoffzufuhr zu den

Körperzellen und den Lymphtransport verbessern.

Demgegenüber entziehen kalte Wickel

dem Körper Wärme und eignen sich daher gut

zur Fiebersenkung oder zur Linderung einer

akuten Entzündung. Zudem regen kalte Wickel

den Kreislauf an.

Das ABC der

Wickelanwendung

Die Dampfinhalation ist ein altes Hausmittel, bei dem

warmer, mit Zusätzen versehener Wasserdampf aus

einem Gefäß eingeatmet wird. So werden die Schleimhäute

der oberen Atmen wege gut befeuchtet.

Grundsätzlich gilt: Da eine Wickelbehandlung

den Kreislauf belasten kann, sollte man während

der Anwendung möglichst bequem und

entspannt liegen. Nach den Anwendungen wird

am besten eine Weile weiter geruht, oft spürt

man die Wirkung erst so richtig während dieser

Entspannungsphase.

Alle Wickel werden nach dem gleichen Prinzip

angelegt; für größere Körperwickel benötigt

man drei Tücher:

▶ ein Innentuch (aus Leinen oder Frottee), das,

je nach Bedarf, in kaltes, warmes oder heißes

Wasser getaucht und dann um die betroffene

Körperpartie gewickelt wird. Leinen ist am besten

geeignet, da es Körperwärme relativ langsam

ableitet, andererseits die Wärme des Tuchs

behält und nur langsam trocknet. Synthetische

Materialien eignen sich dagegen nicht, weil es

durch sie zu einem Wärmestau kommen kann.

Vor allem bei warmen Wickeln sollte man möglichst

straff und faltenfrei wickeln, damit keine

Luftkammern entstehen, die als unangenehm

kalt empfunden werden.

▶ ein trockenes Zwischentuch (aus Baumwolle

oder Frottee), das um das feuchte Innentuch gelegt

wird.

▶ ein wärmendes Außentuch (aus Baumwolle,

Wolle, Molton oder Flanell).

▶ gegebenenfalls zur Unterlage ein dickeres

Frotteetuch oder eine Plastikunterlage, damit

das Bett nicht nass wird.

Im Übrigen sind in Apotheken Wickel-Fertigsets

(meist mit Klettverschlüssen) erhältlich, die

für alle Wickel-Anwendungen geeignet sind.

Wadenwickel

Ein »handwarmer« Wadenwickel wirkt während

Infektionskrankheiten fiebersenkend, und zwar

um 0,5 bis 1 Grad. Er darf jedoch nur dann zum

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Gesund leben

21

Bei Kindern (ab sechs Monaten) mit Fieber haben sich

neben den traditionellen Wadenwickeln auch Stirnwickel

bewährt. Das Wasser sollte lauwarm und nicht kalt

sein.

Brustwickel

Foto: © ia64 (123rf.com)

Einsatz kommen, wenn Hände und Füße des Patienten

warm sind und er nicht fröstelt.

Des Weiteren sind Wadenwickel auch bei Schlafstörungen,

Krampfadern oder Durchblutungsstörungen

in den Beinen hilfreich.

So geht’s:

Tauchen Sie das Innentuch in lauwarmes Wasser

(nicht kälter als 30 Grad, zu kaltes Wasser würde

die Hautgefäße verengen, sodass der Körper

nur schlecht Wärme abgeben kann). Wringen

Sie das Tuch aus, und wickeln Sie es dann straff

und faltenfrei um den Unterschenkel (bis unterhalb

des Knies). Wickeln Sie nun das zweite

trockene Zwischentuch darüber, zum Abschluss

folgt das eher locker gewickelte Außentuch; alternativ

kann auch eine leichte Wolldecke über

die Beine gelegt werden. Dickes Bettzeug ist dagegen

ungeeignet, da die Wärme ungehindert

abziehen soll.

Sobald die Tücher körperwarm geworden sind,

müssen sie gewechselt werden. Häufiger als viermal

hintereinander (und nicht länger als maximal

eine halbe Stunde) sollte der Wadenwickel

jedoch nicht angewendet werden.

Im Allgemeinen ist das Fieber nach etwa einer

halben Stunde um ein halbes Grad gesunken.

Halswickel

Halswickel kommen traditionell bei Schmerzen

im Hals-Rachen-Bereich zum Einsatz. Der

Reiz stimuliert die körpereigenen Abwehrkräfte.

Halswickel beruhigen insbesondere die

Schleimhäute in Hals und Rachen und wirken

abschwellend und entzündungshemmend. Beliebte

Zusätze für den feuchten Wickel sind Zitrone,

Quark, Zwiebeln und auch Heilerde.

So geht’s:

Verteilen Sie nicht zu kalte Zi tronenscheiben,

Quark, angerührte Heilerde oder rohe Zwiebeln

gleichmäßig in einer Tuchtasche (Sie können

auch zwei feuchte Taschentücher, in die Sie die

Zutaten geben, verwenden). Legen Sie die gefüllte

Kompresse um den Hals (eine Halsseite reicht

aus). Dann folgen ein trockenes Zwischentuch

und ein Außentuch. Die Wickel bleiben, solange

sie als angenehm empfunden werden.

Dampfinhalationen

Ein feucht-warmer Brustwickel kann bei Husten

und Bronchitis helfen. Er sollte nicht bei hohem

Fieber angewendet werden, da sonst die Temperatur

noch weiter ansteigt. Bei den feucht-warmen

Wickeln wird das Innentuch entweder in

kochendes Wasser oder in frisch gebrühten Thymiantee

getränkt. Beim Kartoffelwickel verteilt

man zerquetsche heiße Kartoffeln darauf. Bei

Quarkwickeln muss der Quark (50 bis 100 g)

vorher im Wasserbad auf Körpertemperatur erwärmt

werden.

Bei Bronchitis mit hohem Fieber macht man einen

feucht-kühlen Wickel.

So geht’s:

Für die Innenlage eignet sich ein weicher Baumwollstoff

(muss anderthalb mal um den Körper

passen). Er wird mit heißem Wasser getränkt

und gut ausgewrungen. Bei Kartoffel- und

Quarkwickeln wird die Füllung mit Verbandmull

abgedeckt, die Stoffränder werden darüber

zusammengeschlagen. Über das Innentuch

kommen die trockenen Lagen. Der Wickel bleibt

20 Minuten.

Dampfinhalationen sind ein altes Hausmittel, um Erkrankungen der Atemwege zu

behandeln. Die oberen Atemwege werden so befeuchtet. Wenn man dem Wasser

Zusätze beifügt, etwa Heilpflanzen, werden die ätherischen Öle gelöst und

über den Wasserdampf mit eingeatmet. Durch Inhalationen wird die Schutzfunktion

der Schleimhäute unterstützt. Zähes Sekret wird gelockert und das Abhusten

erleichtert. Bei Heilpflanzenzusätzen gelangen entzündungshemmende Wirkstoffe

direkt an den Ort der Entzündung.

Die Heilkraft von Inhalationen ist wissenschaftlich nicht erwiesen, doch die meisten

Anwender berichten, dass die Symptome, etwa Schnupfen und Husten, nach

der Inhalation zurückgehen und sie sich besser fühlen.

So wird‘s gemacht: Sie brauchen einen Kochtopf, Wasser und ein großes Handtuch.

Lassen Sie das Wasser aufkochen, und geben Sie eventuell Heilpflanzen

oder einen Streifen Salbe mit ätherischen Ölen (etwa Transpulmin®)

hinzu. Lassen Sie das Wasser bzw. die Mischung erst etwas abkühlen (Verbrennungsgefahr!),

bevor sie den Kopf (mit dem Handtuch bedeckt) über

den Topf beugen und den Dampf einatmen.

Dauer: Inhalationen können Sie ein- bis dreimal täglich für fünf bis 20 Minuten

durchführen — so lange es für Sie angenehm ist.

Pflanzenzusätze: Bewährt haben sich Thymian, Eukalyptus und Salbei. Schleimlösend

wirken insbesondere Fichte, Lärche, Thymian, Eukalyptus und Efeu.

Vorsicht bei Kamille: Sie hat einen entzündungshemmenden Effekt. Andererseits

trocknet sie die Schleimhäute auch aus und kann zu allergischen

Reaktionen führen. Achtung: Für Asthmatiker und kleine Kinder sind ätherische

Öle im Allgemeinen tabu.

Inhalatoren: In der Apotheke gibt es Dampfinhalatoren, bei denen die Dämpfe

über einen Mund-Nasen-Aufsatz eingeatmet werden.

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22 Gesund leben

Der ganz persönliche Sessel

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Foto: © Muckenthaler Ergonomie

Rückengesund und bequem sitzen — mühelos Aufstehen: Das

verspricht der Fitform Sessel, der speziell auf die Bedürfnisse

von Senioren zugeschnitten ist.

Unser Alltag ist davon geprägt, dass wir viel sitzen. Dies kann

vor allem unserem Rücken zu schaffen machen. Zudem sitzen

viele Menschen falsch, oftmals, weil der Sitzplatz nicht individuell

zu ihren Körpermaßen passt. Dadurch wird die Entstehung

von Rückenbeschwerden und anderen Schmerzen des Bewegungsapparats

zusätzlich gefördert. Gegensteuern lässt sich

das am besten mit einem Sitzmöbel, das genau an die individuellen

Körpermaße angepasst ist.

Ein solches Sitzmöbel ist der Fitform Sessel. Denn er ist exakt

auf die individuell richtige Sitzhöhe, Sitztiefe und Armlehnhöhe

seines Besitzers eingestellt und erlaubt damit nicht nur ein sehr

bequemes, sondern auch ein gesundes Sitzen. Die Wirbelsäule

behält ihre natürliche S-Form beim Sitzen. Die Bandscheibe

steht damit weniger unter Druck, und Rückenschmerzen werden

erheblich vermindert. Per Handbedienung lässt sich die

Mechanik in Funktion setzen. Mehrere Motoren sorgen dafür,

dass getrennt voneinander Rückenlehne, Fußstütze, Kippverstellung

und Aufstehhilfe eingestellt werden können.

Bereits über 50 000 Senioren genießen alle Vorteile eines maßgeschneiderten

Sessels aus der holländischen Fitform-Manufaktur.

Erfahrung, moderne Technik und beste Materialqualität

garantieren erholsame entspannte Stunden sowie ein müheloses

Aufstehen und Hinsetzen.

Sie möchten mehr über den Fitform Sessel und seine vielen

Vorzüge wissen?

Dann wenden Sie sich an das Münchner Studio Muckenthaler:

Hier lässt man Sie selbstverständlich auch gern probesitzen!

Muckenthaler Ergonomie

Pacellistr. 5 | 80333 München

Tel. 089 / 29 19 89-0

www.muckenthaler.de

Impressum

Verlag: Letter Content Media

Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich für

Anzeigen)

Sebastian-Bauer-Straße 20c

81737 München

Tel.: 089 / 63 74 743

Fax: 089 / 67 92 01 61

E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de

Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich

für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag

Anzeigenverkauf: Sabine Ehinger

Tel.: 089 / 30 76 43 32

Mobil: 0171 / 78 85 179

E-Mail: s.ehinger@topfit-gesund.de

PR und Marketing: Ursula Jürgensen,

PR und Kommu nikation im Gesundheitswesen,

Tel.: 089 / 43 90 94 46,

E-Mail: ursula.juergensen@gmx.de

Vertriebsorganisation: Herbert Schwinghammer,

E-Mail: vertrieb@letter-content.de

Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler

Mitarbeit: Franziska Bertini, Sabine Jansen, Susanne

Reichel, Dr. Nina Schreiber, Isabel Virnich

Bildnachweis:

Titelbild: © Michael Simons / 123rf.com

Innenteil: Bildnachweise auf der entsprechenden

Seiten bei den Fotos; alle anderen Fotos: © Letter

Content Media, München.

Grafik + Produktion: Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München

Tel. 089 / 67 91 74 20

E-Mail: produktion@letter-content.de

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg

Für die medizinische Fachberatung

in dieser Ausgabe danken wir

PD Dr. med. Stefanie Corradini

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und

Radioonkologie

LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Marchioninistr. 15 | 81377 München

Tel. 089 / 4400-73770

www.lmu-klinikum.de/

strahlentherapie-und-radioonkologie (Seite 12f.)

Nicole Erickson M.Sc, RD

Krebszentrum – CCC MünchenLMU –

Comprehensive Cancer Center

LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Geschäftsbedingungen

Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 20 vom 01.10.2020.

Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen

für Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen

Geschäftsbedingungen des Verlags.

Marchioninistr. 15 | 81377 München

Tel. 089 / 4400-75246

ccc.klinikum.uni-muenchen.de (Seite 10f)

Dr. Florian Fuchs

Klinik für Urologie

Krankenhaus Barmherzige Brüder

Romanstraße 93 | 80639 München

Tel. 089 / 1797-2602 (Sekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de (Seite 14f)

PD Dr. med. Simon Hohenester

Medizinische Klinik und Poliklinik II

LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Urheber- und Leistungsschutzrechte

Die in diesem Printmedium veröffentlichten Inhalte

unterliegen dem deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht.

Inhalte und Rechte Dritter sind dabei als

solche gekennzeichnet. Jede vom deutschen Urheberund

Leistungsschutzrecht nicht zugelassene Verwertung

bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung

des Verlags oder jeweiligen Rechteinhabers. Dies gilt

insbesondere für Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung,

Einspeicherung, Verarbeitung bzw. Wiedergabe

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anderen elektronischen Medien und Systemen. Die unerlaubte

Vervielfältigung oder Weitergabe von Inhalten

ist nicht gestattet und strafbar. Die Urheberrechte der

von Letter Content Media konzipierten Anzeigen liegen

beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit der

Annahme des Manuskripts erwirbt der Verlag das

ausschließliche Verwertungsrecht.

Diese Zeitschrift kann u. a. werbliche Informationen

über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel

enthalten. Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls

die Inanspruchnahme eines Arztes.

Aus Gründen der Lesbarkeit wird das generische

Maskulin verwendet. Es soll alle Geschlechter gleichberechtigt

anzeigen.

Marchioninistr.15 | 81377 München

Tel. 089 / 4400-73129

www.lmu-klinikum.de (Seite 10f)

Dr. med. Felix Söller

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de (Seite 9)

Dr. med. Hans-Hermann Wörl

Widenmayerstraße 16 | 80538 München

Tel. 089 / 54 80 66 66

www.widenmayer16.de (Seite 8)

Dr. med. Werner Zirngibl

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de (Seite 16 f)

Foto: © Serhii Yevdokymov / 123rf.com (oben); © Mauro Rodrigues / 123rf.com (rechts)

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Kurz notiert

23

23

Vorsicht ist geboten!

Das ehemalige Malariamittel Hydroxychloroquin, dessen

Einsatz bei Patienten mit COVID-19 derzeit wegen

der Gefahr von Herzrhythmusstörungen umstritten ist,

könnte nach einer Big-Data-Analyse in Lancet Rheumatology

auch bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen

langfristig das Risiko für schwerwiegende

Herzprobleme erhöhen, insbesondere wenn gleichzeitig

das Antibiotikum Azithromycin eingenommen

wird. Zudem scheint auch die Dauer der Behandlung

eine Rolle zu spielen: Je länger die Anwendung, desto

größer das Risiko.

(Quelle: Lancet Rheumatology, 2020; DOI: 10.1016/

S2665-9913(20)30276-9)

Krankenkassen zahlen

für Licht-Bade-Therapie

Schnupfen oder COVID-19?

Leider lässt sich COVID-19 nicht leicht von einem banalen Atemwegsinfekt

unterscheiden. Es gibt jedoch einige Symptome, die

dringlicher an Corona denken lassen. Dazu gehören:

• Fieber über 38° C

• starker trockener Husten

• Kurzatmigkeit

• Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns

Patienten mit einer (mittel-)schweren Neurodermitis

bekommen künftig eine Licht-

Bade-Therapie (Balneophoto-Therapie) von

den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Bei dieser Behandlungsform werden salzhaltige

Wannenbäder mit einer UV-Lichttherapie

kombiniert. Bislang konnte das

Verfahren nur von Psoriasis-Kranken genutzt

werden. Bei Kindern und Jugendlichen

mit Neurodermitis darf die Balneophoto-Therapie

jedoch nur nach sorgfältiger

Prüfung erfolgen.

Foto: © Serhii Yevdokymov / 123rf.com (oben); © Mauro Rodrigues / 123rf.com (rechts)

Bei Kindern, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, kommen

Husten und Atemnot seltener vor als bei Erwachsenen. Zudem hat

jedes sechste Kind Hautausschläge.

Ob COVID-19 die Ursache für die Symptome ist, kann jedoch letztlich

nur mithilfe eines Tests geklärt werden (siehe Seite 4f).

Kostenlose Corona-Beratung via App

»Weisen meine Symptome auf eine Infektion hin?« »Habe ich einen

Schnupfen oder Corona?« »Was mache ich bei Halsschmerzen?«

»Sollte ich mich in Quarantäne begeben?« Diese und andere Fragen

beschäftigen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders viele Menschen.

Via App kann man sich nun kostenlos beraten lassen, und

zwar unabhängig davon, wie man krankenversichert ist: Einfach die

App laden, starten, zur gewünschten Uhrzeit eine Corona-Beratung

auswählen – und der Termin steht.

Nähere Infos: www.zavamed.com/de

Erstes Medikament gegen Hepatitis D

Hepcludex lautet der Handelsname des Virusblockers Bulevirtide, der Hepatitis D-

und auch B-Viren am Eindringen in die Zellen hindert. Damit gibt es in der EU erstmals

ein zugelassenes Medikament, mit dem eine chronische Hepatitis D effektiv

behandelt werden kann. Entwickelt wurde der Virusblocker von Forschern des Universitätsklinikums

(UKHD) und der Medizinischen Fakultät Heidelberg gemeinsam mit

dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und weiteren Partnern. Hepatitis

D, die nur gemeinsam mit Hepatitis B auftritt, ist die schwerste Form einer Virushepatitis:

Die Betroffenen entwickeln häufig innerhalb von wenigen Jahren einen

Leberumbau bis hin zur Leberzirrhose. Einzige Überlebenschance für viele Patienten

war bislang eine Lebertransplantation.

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24 Gesund leben

Gesundheitsvorsorge

Körperliche Aktivität ist

keine Frage der Jahreszeit

Die vielen Vorteile

von regelmäßiger

Bewegung

Bewegung ...

Foto: © Wavebreak Media Ltd / 123rf.com

Foto: © Dmitrii Shironosov / 123rf.com

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen

sinken — für den einen oder anderen

Grund genug, mit dem Sport erst einmal

auszusetzen. Dabei ist regelmäßige körperliche

Aktivität neben einer ausgewogenen

Ernährung die beste gesundheitsfördernde

Strategie, die uns Menschen

zur Verfügung steht — egal, zu welcher

Jahreszeit.

Von Sabine Jansen

Wenn Ihnen die Motivation fehlt, fragen

Sie sich, wie Sie sich schon bald fühlen

werden, wenn Sie mit Ihrer Sesshaftigkeit so

weiter machen wie bisher. Stellen Sie sich vor,

die Kraft Ihrer Muskeln lässt immer mehr nach,

der Rücken schmerzt, die Gelenke brennen und

knirschen und schon nach den ersten Stufen des

Treppensteigens ist man außer Puste …

Wem dies als Motivation zu negativ klingt, für

den kann alles noch einmal so formuliert werden:

Bewegung ist ein Medikament, das kostenlos

und rezeptfrei, gratis und nahezu überall

ausnahmslos positive Wirkungen ohne Nebenwirkungen

zeitigt.

Moderate Bewegung im

Seniorenalter

Aber auch, wenn sich die ersten »Zipperlein« des

Älterwerdens bereits bemerkbar machen oder

die Beweglichkeit durch altersbedingte Erkrankungen

wie eine Arthrose beeinträchtigt ist,

profitiert der Körper von regelmäßiger Aktivität.

Beispielsweise stärken mehrmals wöchentliche

gezielte gymnastische Übungen die stützende

Muskulatur ums Gelenk und fördern zudem

die Durchblutung. Ein weiteres Plus: Trainierte

Senioren haben ein geringeres Sturzrisiko als

... stärkt die Muskeln, erhöht die

körperliche Ausdauer und Belastbarkeit,

steigert die Beweglichkeit

und verfeinert Koordination und

Gleichgewichtssinn

... formt den Körper und verbessert

die Haltung

... macht und hält schlank, indem

mehr Kalorien verbrannt werden,

der Grundumsatz steigt und

das Hungergefühl abnimmt

... verbessert Herz-, Kreislaufund

Lungenfunktion

... senkt einen erhöhten Blutdruck,

schützt vor Zuckerkrankheit

und erhöhten Blutfetten

... hält die Gelenke beweglich,

beugt Arthrosen und Osteoporose

vor

... baut Stress ab, hebt die

Stimmung und schützt vor

Depressionen

... macht Schmerzen erträglicher

... steigert die Wahrnehmungsfähigkeit

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Gesund leben

25

Foto: © Wavebreak Media Ltd / 123rf.com

Untrainierte. Ein wichtiger Aspekt gerade für

Menschen im höheren Lebensalter − denn Stürze

können zu einer längeren Bettlägerigkeit und

anderen Komplikationen führen. Zudem fördert

regelmäßige Bewegung die geistige Vitalität und

steigert die Lebensfreude, wie zahlreiche Studien

belegen.

Fangen Sie einfach an!

Geben Sie sich also einen Ruck und beginnen

Sie schon morgen damit, sich mehr zu bewegen.

Denn nur durch Handeln und die Erfahrung,

die Sie dabei machen, können Sie sich wirklich

motivieren. Suchen Sie sich unter den unzähligen

Möglichkeiten eine aus, die Ihnen in Ihrer

Vorstellung Spaß machen könnte. Ideale Sportarten

im Winter sind z. B. Joggen und Radfahren

im Freien, aber auch Schwimmen im Hallenbad

oder das Übungsprogramm zu Hause mit dem

Crosstrainer oder Laufband.

Sogar die Arbeit am Schreibtisch lässt sich aktiver

gestalten, z. B. mithilfe des »dynamischen

Sitzens«: Bewegen Sie sich möglichst viel auf Ihrem

Stuhl, strecken und recken Sie sich immer

mal wieder zwischendurch, und wechseln Sie

häufig Ihre Sitzhaltung. Versuchen Sie alles, was

Sie nicht im Sitzen erledigen müssen, im Stehen

zu tun, beispielsweise wenn Sie telefonieren,

die Post öffnen, den Schreibtisch aufräumen…

kurzum, es gibt viele Möglichkeiten, Bewegung

ins Leben zu bringen.

Der beste Vertragspartner

sind Sie selbst!

Für was auch immer Sie sich entscheiden: Schließen

Sie einen Vertrag mit sich selbst, diese auserwählte

Sport- oder Bewegungsart einen Monat

lang an mindestens drei Tagen in der Woche

auszuführen.

Beginnen Sie langsam, vielleicht mit 10 Minuten,

die Sie behutsam auf 30 bis 60 Minuten

pro Tag steigern.

Vermeiden Sie es, über die Schmerzgrenze zu

gehen.

Lassen Sie sich auch von einem Muskelkater

nicht von Ihrem Vorhaben abbringen.

Erst wenn Sie nach vier Wochen feststellen,

dass Sie der neuen Betätigung nichts, aber auch

gar nichts abgewinnen können, geben Sie sie auf

und probieren eine neue aus, wieder genau vier

Wochen lang.

Sie können sicher sein, dass auch Sie eine

Sportart finden werden, die Ihnen Freude

bereitet.

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Die Kunst des zur Ruhe Kommens ...

... ist fühlbar, nicht sichtbar und für viele im turbulenten Alltag verloren

gegangen. Der Verlust macht sich keineswegs sofort, sondern

erst im Laufe der Jahre bemerkbar. Schaffen Sie sich frühzeitig Ihre

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26 Gesund leben

Die japanische Teezeremonie ist ein strenges

Ritual und folgt festen Regeln. Sie basiert auf

den Vorstellungen des Zen. Doch auch ohne

Teehaus und Kimono kann man mit ein paar

wenigen asiatischen Accessoires eine spezielle

Tee-Stimmung zaubern.

Gegen Erkältungen und Müdigkeit — zur Entspannung,

Anregung oder einfach nur zum Genuss

Winterzeit –

Zeit für Tee

Die Augen schließen, den Geruch einatmen, die Hände an der Tasse wärmen — und

dann den ersten Schluck genießen. Tee ist das Wintergetränk schlechthin, Heilmittel

und Genussmittel zugleich. Und die Teezeremonie gibt uns zudem Gelegenheit zum

Abschalten.

Von Franziska Bertini

Die ersten englischen Teetrinker des 17. Jahrhunderts

bekamen ihre Teeblätter aus China;

erst später setzten sich die (stärkeren) Teesorten

aus Indien und Ceylon (Sri Lanka) durch.

Ursprünglich war jeder Tee grün – so wird er in

Asien auch heute meist noch getrunken –, doch

dann gewann die fermentierte Variante die

Oberhand: Der Siegeszug des Schwarztees in allen

Spielarten begann. Er verdrängte schließlich

den heimischen Kräutertee, der fast nur noch als

Heiltee Verwendung fand.

»Parfümiertes Wasser«

Ob der Teestrauch ursprünglich aus China oder

aus Indien stammt, ist nicht geklärt. Uralte Teesträucher

finden sich sowohl in der chinesischen

Provinz Yunnan als auch im indischen Assam.

Der Sage nach fiel 2737 v. Chr. dem chinesischen

Kaiser Shen Nung ein Blatt von einem wilden

Teestrauch in eine Trinkschale mit heißem Wasser.

Dieses »parfümierte Wasser« empfand der

Kaiser als ausgesprochen wohlschmeckend. Das

aromatische Getränk verbreitete sich rasch – als

Mittel zur Anregung und Entspannung, aber

auch zur Heilung von Erkrankungen wie Kopfweh

und Altersbeschwerden. Es wurde jedoch

auch ganz normal Tee getrunken.

Im 6. Jahrhundert gelangte der Grüntee nach Japan,

wo er sich unter buddhistischem Einfluss

zu einem rituellen Getränk entwickelte. Die japanische

Teezeremonie ist sicherlich das »formalste«

Ritual. Der englische »High Tea« ist

quasi eine nationale Institution.

»Blätter des Lebens« …

… so nannte die Äbtissin und bekannteste mittelalterliche

Heilerin Hildegard von Bingen diejenigen

Kräuter, die sich für die Teezubereitung

eigneten. Viele unserer heutigen Heiltees waren

schon im Mittelalter bekannt.

▶ Kamille wirkt entzündungs hem mend. Der

Allrounder hat sich u. a. bei Halsweh und Magenbeschwerden

bewährt.

▶ Holunderblüte wirkt schweiß treibend – ein

Klassiker bei fiebrigen Erkältungskrankheiten.

▶ Frauenmantel wirkt krampf lösend. Das

Frauenkraut wird u. a. gegen Frauenbeschwerden,

aber auch zur Wundheilung eingesetzt.

▶ Fenchel wirkt entblähend, er ist insbesondere

für Kinder ideal.

Alle Fotos: Deutscher Teeverband e. V.

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Gesund leben

27

Two leaves and a bud — die

zwei obersten Blätter und

die Blattknospe: Tees aus

den noch zusammenhängenden

Austrieben sind

hochwertig — und teuer.

Von »Drachenbrunnen« über

Matcha bis »Jadegrün«

Probieren Sie sich durch! Als »Einsteiger« sollten

Sie nicht gleich zur teuersten Teesorte greifen,

aber auch nicht zur billigsten. Qualität erkennt

man am intensiven Grün der Blätter. Tees mit

braunen Blättern sollten Sie links liegen lassen.

Unterschiedliche Blattgrößen (Blattgrade) sind

kein direktes Qualitätsmerkmal.

Tee kann auch Luxus sein

Alle Fotos: Deutscher Teeverband e. V.

▶ Hopfen und Baldrian wirken beruhigend.

Sie helfen u. a. bei Schlafstörungen.

▶ Wermut und Benediktenkraut wirken appetitanregend.

Die Bitterkräuter sind eine gute

Wahl bei Appetitlosigkeit und Magenproblemen.

▶ Johanniskraut wirkt antide pres siv. Hypericum

wird ge gen Stimmungstiefs eingesetzt.

Tee statt Kaffee

Unsere Kaffeegesellschaft ist im Wandel – das

In-Getränk heißt nicht mehr Latte, sondern Tee,

und zwar am besten grüner Tee. Die Einfuhrzahlen

von Grüntee sprechen für sich; sie haben

sich in den letzten Jahren nahezu verzehnfacht.

In der alten chinesischen und japanischen Literatur

ist die erstaunliche Wirkung von Tee – gemeint

ist immer grüner Tee – oft beschrieben

worden. Doch worin liegt diese Wirkung? Ein

Grund: Grüner Tee wird schonend hergestellt,

im Gegensatz zu Schwarz tee wird er nicht fermentiert.

Deshalb bleiben viele Inhaltsstoffe erhalten,

die sich beim Schwarztee verflüchtigen.

EGCG – ein Stoff für die

Forschung

Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben:

Grüner Tee enthält viele lebenswichtige Mineralien

und Spurenelemente, ebenso die Vitamine

A, C und E sowie verschiedene B-Vitamine.

Eine dritte Inhaltsgruppe sind die sekundären

Pflanzenwirkstoffe (darunter das Koffein, das

im Grüntee nicht erregend, sondern anregend

wirkt und zudem magenfreundlich ist), Bitterstoffe,

Gerbstoffe und Polyphenole, insbesondere

die Catechine mit hohem antioxidativen Potenzial.

Grüntee enthält mehr Gerbstoffe (Tannine)

als schwarzer Tee, er schmeckt deswegen

etwas herber, wobei die gedämpften japanischen

Grüntees ein grasig-frisches Aroma besitzen.

Von den Polyphenolen hat vor allem ein Stoff

von sich reden gemacht: das Epigallocatechin-

3-Gallat, kurz EGCG. Es besitzt ähnliche blutverdünnende

Eigenschaften wie etwa Aspirin

und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Es scheint – zumindest im Tierversuch – vorbeugend

gegen Tumorerkrankungen zu wirken.

EGCG kann Karies verhindern, indem es eine

bestimmte Bakterienart eliminiert. Es schützt

vor freien Radikalen und kann sogar erhöhte

Blutzuckerwerte senken. Noch längst sind nicht

alle Wirkstoffe des grünen Tees analysiert. Doch

Wissenschaftler sind schon jetzt begeistert über

das Wirkungsspektrum.

Gewusst wie – die richtige

Teezubereitung

Im ganzen asiatischen Raum gehört grüner Tee

zum Alltag. Egal, wann, wo und wie Sie ihn trinken

– wichtig ist die richtige Zubereitung. Das

Wasser für den Tee wird zunächst aufgekocht;

dann lässt man es auf etwa 70 bis 80 °C abkühlen

(Deckel des Wassertopfs öffnen und erst

nach etwa fünf Minuten Tee angießen). Zu heißes

Wasser macht den Tee bitter bis ungenießbar

– übrigens unabhängig von der Sorte. Bei zu kaltem

Wasser (unter 50 °C) lösen sich die Inhaltsstoffe

im Aufguss nicht. Chinesischer

Tee braucht ca. drei

bis vier Minuten zum Ziehen,

japanischer nur ein bis zwei

Minuten.

Je nach Qualität können Sie

den Tee bis zu viermal aufgießen.

Liebhaber gießen die Teeblätter

kurz an und schütten

dann den ers ten, noch relativ

bitteren Aufguss weg. Der

zweite Aufguss enthält weniger

bittere Stoffe und übrigens

auch weniger Koffein.

Teerosen — je nach Sorte

können sie zwei- bis dreimal

aufgegossen werden.

Purer Luxus: Teerosen. Sie bestehen aus bis

zu 100 Teeblattspitzen, die mit einem Faden

zu einer Rosette gebunden sind. Auch First

Flush ist etwas für Genießer: Der hochwertige

Tee enthält nur die zarten jungen Blätter der

Strauchspitzen und besitzt eine sanfte, liebliche

Geschmacksnote. First-Flush-Tees sind Premiumprodukte

und deshalb nicht ganz billig. Der

chinesische Oolong ist ein halbfermentierter Tee

mit einer Fermentationszeit zwischen grünem

und schwarzem Tee. Der »rote« Pu-Erh-Tee ist

ursprünglich ein Grüntee, der danach eine spezielle

Reifung durchläuft.

Es braucht etwas Gewöhnung – doch mit der

Zeit werden Sie die feinen Unterschiede zwischen

den einzelnen Sorten herausschmecken

und bestimmt Ihren Lieblingstee finden.

Qualität muss sein

Leider verbreiten sich immer mehr bedenkliche

Nachrichten über unsere Lebensmittel. Tee

macht hier keine Ausnahme. In vielen Teesorten

wurden Pestizid rück stände nachgewiesen.

Wenn Sie sichergehen wollen: Kaufen Sie ökologisch.

Für Heil kräutertees ist der Kauf in der

Apotheke die beste Empfehlung. Hier wird ein

gleich bleibender Wirkstoffgehalt garantiert.

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28 Rat und Hilfe aus der Apotheke

Immunhelfer Zink

Foto: © Tatjana Baibakova / 123rf.com

Für unseren Organismus ist Zink ein

essenzielles Spurenelement, das rund

um die Uhr eine Vielzahl von Aufgaben

zu erfüllen hat. Dazu gehören auch seine

Funktion als Immunhelfer und seine

Beteiligung an der Abwehr von Atemwegsinfekten.

Selbst dann, wenn die

Erkältungsviren bereits in den Organismus

eingedrungen sind, kann Zink das

körpereigene Abwehrsystem effektiv

unterstützen.

Von Dr. Nina Schreiber

Es ist zwar nur in Spuren in unserem Körper

vorhanden, dennoch ist Zink für den

reibungslosen Ablauf zahlreicher physiologischer

und biochemischer Funktionen in unserem

Organismus unverzichtbar. So ist der Vitalstoff

z. B. Bestandteil oder Cofaktor von mehr

als 200 Enzymen und Proteinen, wozu auch Enzyme

des Energie-, Fettstoff- oder Kohlenhydratstoffwechsels

gehören. Zudem ist Zink u. a.

am Aufbau der Knochensubstanz, dem Ab- und

Aufbau von Nervenbotenstoffen, am Stoffwechsel

von Wachstums-, Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen,

an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts,

an der bedarfsgerechten

Insulinbildung und -speicherung sowie an den

Prozessen der Zellerneuerung bis hin zur Stabilisierung

der Zellmembranen beteiligt. Auch die

Synthese der Nukleinsäuren ist zinkabhängig,

ebenso die Kohlendioxidausscheidung über die

Lunge. Darüber hinaus schützt Zink den Organismus

vor Angriffen der freien Radikale, fördert

den für unsere Sehkraft so wichtigen Vitamin-A-Stoffwechsel

und sorgt für eine ungestörte

Wundheilung.

Ein wichtiger Verbündeter

Vor allem aber ist Zink einer der wichtigsten

Verbündeten unseres Immunsystems. Dabei

scheint das Spurenelement nicht nur an der

Funktion, sondern auch an der Entwicklung

und Reifung unseres körpereigenen Abwehrsystems

beteiligt zu sein. Beispielsweise nimmt die

Produktion von verschiedenen Abwehrzellen,

etwa der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

bei einem zu geringen Angebot an Zink ab, und

wichtige, an der Immunabwehr beteiligten Akteure

wie T-Helfer-, T-Killer-Zellen oder spezielle

Fresszellen (Makrophagen) büßen ihre Wirkung

ein.

Auch wenn die Forscher längst noch nicht alle

Interaktionen zwischen Zink und den verschiedenen

Zellverbänden des Immunsystems entschlüsselt

haben, sicher ist: Steht dem Körper

zu wenig Zink zur Verfügung, verliert das Immunsystem

seine Schlagkraft im Abwehrkampf

gegen Krankheitserreger. Der Betroffene wird

nicht nur anfällig für Infekte, sondern die Infektionen

können auch einen schwereren Verlauf

nehmen – für die Forscher der Hinweis, dass

Zink eine direkte antientzündliche Wirkung hat

und deshalb eventuell auch als (hoch dosiertes)

Therapeutikum bei so schweren bakteriellen Infektionen

wie eine Sepsis infrage kommen könnte.

Dieser Ansatz wurde durch tierexperimentelle

Untersuchungen bereits bestätigt.

Zink als Akutmittel?

Dem Spurenelement werden aber auch antivirale

Eigenschaften zugesprochen. So hemmt

Zink die Vermehrung von Rhino- und anderen

Erkältungsviren und verhindert außerdem ihr

Eindringen in die Wirtszellen – zumindest im

Laborversuch. Es gibt jedoch inzwischen eine

Reihe von Studien, wonach Zink auch eine Immunhilfe

bei grippalen Infekten ist – aber nur

dann, wenn das Spurenelement in den ersten 24

Stunden nach Einsetzen der ersten Erkältungssymptome

und in einer deutlich höheren Dosierung

als die empfohlene Tageshöchstmenge

eingenommen wird. Zu diesem Schluss kommt

auch eine systematische Übersichtsarbeit von

2011, wonach die Dauer der Erkältungssymptome

durch die Einnahme von mindestens 75

Milligramm Zink (z. B. als Sirup oder Lutschta-

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Rat und Hilfe aus der Apotheke

29

bletten) um einen Tag verringert werden kann.

Auf dieses Ergebnis, das zwei Jahre später erneut

überprüft und bestätigt wurde, wird gern verwiesen,

wenn zur Einnahme von Zinkpräparaten

speziell in der Erkältungszeit geraten wird –

aktuellere Daten gibt es derzeit aber nicht. Bislang

ist allerdings unklar, ob der therapeutische

Effekt auch mit einer niedrigeren Dosierung an

Zink erreicht werden kann. In Deutschland liegt

die als sicher eingestufte tägliche Höchstmenge

bei 25 Milligramm pro Tag für Erwachsene und

damit deutlich unter der in den Studien vorgegebenen

Dosis. Ein Grund ist, dass Zink – wie

jedes Schwermetall – bei einer Überdosierung

Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe,

Durchfall, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen

kann. Allerdings scheint die Gefahr von Nebenwirkungen

gering zu sein, wenn ein höher dosiertes

Zinkpräparat kurzzeitig im Akutstadium

einer Erkältung eingenommen wird.

Einig ist sich die Fachwelt darin, von einer Dauertherapie

mit standardisiertem Zink zur längerfristigen

Vorbeugung von Infekten abzuraten.

Zu den unerwünschten Wirkungen gehört

nämlich auch, dass unkontrolliert eingenommene

Präparate die Versorgung mit anderen Nährstoffen

erheblich beeinträchtigen können. Vor

allem behindert Zink die Aufnahme von Eisen

und Kupfer, wodurch z. B . die Blutbildung beeinträchtigt

werden kann. Wenn also kein medizinisch

begründeter Bedarf besteht, genügt es,

die Ernährung so zu gestalten, dass täglich gute

Zinklieferanten auf den Tisch kommen.

Neue Referenzwerte

Dass wir auf eine ausreichende Zinkaufnahme

achten müssen, ist für unseren Organismus

tatsächlich essenziell, denn er selbst kann kein

Zinkmangel – viele

Symptome sind möglich

Weil Zink ganz unterschiedliche Aufgaben

im Organismus erfüllt, können

nicht nur die Abwehrleistung des Immunsystems,

sondern auch viele andere

Körperfunktionen durch ein Defizit

an Zink beeinträchtigt werden.

Typische Anzeichen für einen Zinkmangel

sind beispielsweise:

• eine verzögerte Wundheilung

• Haarausfall

• brüchige Fingernägel

• Hautinfektionen

• Konzentrationsstörungen

• Geruchs- und Geschmacksstörungen

• Potenzstörungen

• bei Kindern auch Wachstumsstörungen

Zink herstellen. Seit Mitte 2019 gibt die Deutsche

Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende

Referenzwerte pro Tag vor: für Frauen 7 bis

10 Milligramm Zink, für Männer 11 bis 16 Milligramm

Zink. Neu ist außerdem die Empfehlung,

sich bei der täglichen Zinkzufuhr auch danach

zu richten, wie viel Phytat aufgenommen

wird. Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure.

Sie kommt vor allem in Lebensmitteln

vor, die als Saatgut dienen, also etwa in Hülsenfrüchten

und Vollkorngetreide. Im Verdauungstrakt

bildet Phytat mit Zink schwer aufzuschließende

Verbindungen und setzt so die Verfügbarkeit

des Spurenelements deutlich herab.

Deshalb gilt: Je höher die tägliche Phytatzufuhr,

desto höher sollte auch die Aufnahme von Zink

sein. Der Phytatgehalt eines pflanzlichen Nahrungsmittels

lässt sich mithilfe einiger Zubereitungsmethoden

senken, etwa durch Einweichen

(Hülsenfrüchte!) oder durch Sauerteiggärung

(Vollkornbrot!). Außerdem erhöht die gleichzeitige

Aufnahme von tierischen Eiweißen die Bioverfügbarkeit

von Zink.

Risikogruppen für einen

Zinkmangel

Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keinen

Zinkmangel zu befürchten. Gute Zinklieferanten

sind zum Beispiel Rind- und Schweinefleisch,

einige Fische und Schalentiere, Hartkäse

und Eier. Vegetarier können ihren täglichen

Zinkbedarf mit Nüssen wie Cashew-, Para- oder

Pekannüssen, aber auch mit Vollkornprodukten

und Hülsenfrüchten decken. In diesen Lebensmitteln

ist immer noch so viel Zink enthalten,

dass der vergleichsweise hohe Phytatgehalt, der

die Zinkaufnahme eigentlich erschwert, kaum

ins Gewicht fällt. Es spricht also nichts dagegen,

gesundes ballaststoffreiches Vollkornbrot, aber

auch Linsen, Sojabohnen und Erbsen bevorzugt

auf den täglichen Speiseplan zu setzen.

Dennoch ist ein Zinkmangel in unseren Breiten

gar nicht so selten. Gefährdet sind neben Diabetikern

und Patienten mit bestimmten chronischen

Erkrankungen (z. B. chronisch-entzündliche

Darmerkrankungen, Leberzirrhose) vor

allem Personen, die sich überwiegend von Fast

Food oder Fertigkost ernähren oder die Radikaldiäten

durchführen. Aber auch Vegetarier

und Veganer leiden häufiger unter Zinkmangel,

da pflanzliche Lebensmittel insgesamt weniger

gute Zinklieferanten sind als tierische Nahrungsmittel.

Weil die Zinkaufnahme im Alter

über die Darmschleimhaut häufig beeinträchtigt

ist, gehören auch ältere Menschen zur Risikogruppe:

Trotz ausreichender Zufuhr von Zink

über die Nahrung kann es so zu einer Unterversorgung

des Organismus kommen. In diesem

Fall ist eine Substitutionstherapie mit standardisierten

Zinkpräparaten notwendig; in welcher

Dosierung hängt vom Ausmaß des Defizits ab

und wird vom Arzt individuell festgelegt.

Zink aus der Apotheke

In der Apotheke finden Sie eine große

Auswahl an standardisierten Zinkpräparaten

in verschiedenen Darreichungsformen.

Neben Monopräparaten

sind auch Arznei-Kombinationen

mit anderen Wirkstoffen wie Vitamin

C, der Aminosäure Histidin oder dem

Ananas-Enzym Bromelain erhältlich,

so z. B.:

Unizink® 50 Tabletten

Zinkletten Verla® Himbeere Lutschtabletten

Zinkorotat-POS® Tabletten

GALL PHARMA Zinkorotat 60 mg GPH

Kapseln

Curazink® 15 mg Hartkapseln

Zink-ratiopharm® 25 mg Brausetabletten

Zink HEXAL® 25 mg Brausetabletten

Curazink® ImmunPlus Lutschtabletten

Zinkit® 10 Tabletten

Zink beta® 25 mg Brausetabletten

zink-Loges® concept 15mg

pure encapsulations® Zink Zinkpicolinat

Kapseln

Zink-Sandoz® 25 mg Brausetabletten

vitamaze ZINK 25 mg hochdosiert vegan

Tabletten

Zinkamin-Falk® Hartkapseln

Biogena BromeZym® Zink 10

beecraft® PROPOLIS vegetarische Kapseln

Plus hochdosiert mit Zink

Schneider Zink Kapseln mit Vitaminen E, A

und Biotin

Cetebe® Abwehr Fit Vitamin C + Zink

Lutschtabletten

Doppelherz® aktiv Zink + Histidin +

Vitamin C Depottabletten

Vitamin C plus Zink-ratiopharm® Brausetabletten

Zinksalbe zur Unterstützung der Wundheilung,

z. B.

Winthrop Zinksalbe Lichtenstein,

Abtei® Wundheil Zinksalbe

skio Zinksalbe

Teebaumöl Zinksalbe CMD Naturkosmetik®

Bombastus Zinksalbe BW

Foto: © Aleksandra Gigowska / 123rf.com

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30 Rätsel

Gehirntraining

Schwedenrätsel

Region im

Kaukasus

großer See

im

Alpenvorland

Interjektion

Kfz-Kz.

Ostholstein

Abgrenzung

Ausüben von

Terror

das

Benötigte

Sudoku

(mittel)

1 9 4 3

5 6 1

5 8 4

8 1

7 2 5

7 8 2

5 3 8

3 4

1

nordisches

Mythen-

Geschlecht

Insel im

Pazifik

Tat eines

Gauners

Unterkunft

Berg in den

karnischen

Alpen

Pronomen

Antriebstechnik

Spurenelement

Kunstgattung

Tierkreiszeichen

Mittel der

Kommunikation

Bewohner

des ehem.

Osmanischen

Reichs

Angeh. einer

europ.

Völkergruppe

Stimmung

techn.

Endkontrolle

abgeschl.

Sitzraum

Chem.

Element

Fragewort

Reptilie

Pronomen

Gewürz

Vorname

großer

Abstand

weiche Haare

des Fells

Personalpronomen

Flammen

Kfz.-Kz.

Erlangen

Normabweichung

Verzierung

an einem

Wochentag

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dem Rad

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Main

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Zeit

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Baden-

Württemberg

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(Rad) v.a.

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kleines Rad

oder Walze

Sitzplatz im

Garten

Landwirt

Vogel der

Gattung

Corvus

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Verweis

eine

natürliche

Einheit

Schwimmvogel

Studentenvertretung

Mensch

Stadt in

Sachsen-

Anhalt

begeist.

Anhänger

Anlegestelle

König, Kaiser

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Münchner

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31 Gewinnspiel

CORONA — NEWS & INFOS

31

31

An dieser Stelle ist normalerweise unser Veranstaltungskalender zu finden. Da wegen der Corona-Pandemie nach

wie vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier wieder

auf Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19

und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.

München

Portal der Landeshauptstadt

Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die

Entwickung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro

100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und

Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.

▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-

Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html

Bayern

Bayrisches Landesamt für Gesundheit

und Lebensmittelsicherheit

Die Website der Fachbehörde des Freistaats Bayern bietet eine Übersicht über die

Fallzahlen der Coronavirusinfektionen nach Landkreisen und Regierungsbezirken.

▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/

infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/

Deutschland

Robert Koch-Institut (RKI)

Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen

Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte

und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische

Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.

▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

Kliniken in München

Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden

Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken

und das Klinikum rechts der Isar der TU München mit 30 Kliniken und dem Deutschen

Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner

Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken und Abteilungen

genannt.

LMU Klinikum München

Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München

Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München

▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/

Klinikum rechts der Isar

Ismaninger Straße 22 · 81675 München

▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar

München Klinik

▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/

coronavirus/

Unsere Empfehlungen

▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Das Coronavirus-Update informiert sachlich-verständlich zu neuen Forschungsergebnissen.

Die NDR-Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig spricht dazu im

Wechsel mit Prof. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, und

mit Prof. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum

Frankfurt. Die neuen Podcast-Folgen werden dienstags gegen 17

Uhr u.a. in der ARD Audiothek veröffentlicht.

▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk

Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem

You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet

Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.

▶ https://coronavirus.jhu.edu/

Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern

Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden

und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler

Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und

nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene

Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.

▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/

coronavirus-covid-19

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten

Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist

die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.

Klinik und Poliklinik

für Psychiatrie und Psychotherapie

Spezialambulanz

für Tabakabhängigkeit

Unser Angebot

Wissenschaftlich fundierte Beratung und

Entwöhnung von Rauchern*innen

Regelmäßige Kurse nach dem

„Rauchfrei-Programm“, gefördert durch die

gesetzlichen Krankenkassen

Einzeltherapie

Multiprofessionelles Team aus Ärzten*innen

und Psychologen*innen

Wissenschaftliche Studien zur Tabakentwöhnung

Unser gesamtes Programm wird aktuell auch online

angeboten: werden sie von zu Hause aus rauchfrei!

Kontakt

Tabakambulanz des LMU Klinikums

Nußbaumstraße 7, 80336 München

Leitung: PD Dr. med. Tobias Rüther

Telefon: 089 4400-55707

E-Mail: tabakambulanz@med.uni-muenchen.de

www.tabakambulanz.de

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** Studie durchgeführt von unabhängigen Augenoptikern in Kooperation mit Rodenstock (Schweiz) AG (283 Endverbraucher), Mai 2017 bis Januar 2018. Entspricht Auswahl 1 + 2 auf Bewertungsskala von 1–4

(1 -Zustimmung voll und ganz, 4 = überhaupt nicht)

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