TOPFIT Dezember 2020
Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness
Bescheid wissen - gesund bleiben
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BRILLE/R2617 C
Nr. 4/ 2020
Jahrgang 20
DAS
KOSTENLOSE
GESUNDHEITSMAGAZIN
www.topfit-gesund.de
BESCHEID WISSEN
GESUND BLEIBEN
Weißer Hautkrebs
Behandlung ohne OP
Corona-Tests
Das sollten Sie wissen
Rat aus der Apotheke
Immunhelfer Zink
Männersache
Das hilft bei Prostataproblemen
12:02
TOPFIT_04_2020_Cover_2.indd TOPFIT_04-2020_Version_29-11-2020.indd 1 33 01.12.2020 13:55:58
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Inhalt
THEMA AKTUELL
4 Mitten in der Pandemie:
Corona-Test – das sollten Sie wissen
DIAGNOSE & THERAPIE
6 Morbus Crohn und Colitis ulcerosa:
Wenn der Darm chronisch entzündet ist
8 Bruststraffung:
Endlich wieder formschöne Brüste!
9 Facettensyndrom der Halswirbelsäule:
Schonende Verödung zu Schmerzbeseitigung
10 Fettleber, die »stumme Volkskrankheit«
12 Lokale Behandlung ohne Operation:
Strahlentherapie bei weißem Hautkrebs
14 Wenn die Prostata Probleme bereitet
16 Vorsicht Mausarm!
»Auch im Homeoffice gilt es, Fehlbelastungen
zu vermeiden!«
GESUND LEBEN
20 Hausmittel gegen Erkältungen:
Wasser, Wärme, Wickel
24 Gesundheitsvorsorge:
Körperliche Aktivität ist keine Frage der
Jahreszeit
26 Winterzeit: Zeit für Tee
AUS DER APOTHEKE
28 Immunhelfer Zink
PROMOTION
18 Mehr Bewegungsfreiheit beim Lip- und
Lymphödem
22 Der ganz persönliche Sessel
RUBRIKEN
13 Buchbesprechung:
Einfach super dieses Organ!
23 Kurz notiert
22 Medizinische Fachberatung
22 Impressum
30 Rätsel
31 Corona — News & Infos
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Kampf gegen die Corona-Pandemie ruhen die Hoffnungen
auf neu entwickelten Impfstoffen. Die Vorstellung,
dass sich mit einer Schutzimpfung die Lage auf den Intensivstationen
schon bald entspannen und der Lockdown
light beendet werden könnte, ist in der Tat verlockend:
endlich wieder unbeschwert die Großeltern besuchen, mit
Freunden Essen gehen, in den Urlaub fahren, Konzerte
live genießen.
Die Vorbereitungen für breit angelegte Impfprogramme
laufen in ganz Europa denn auch auf Hochtouren. Das
Ziel: Sobald die ersten Impfstoffe zugelassen sind, sollen
schnellstens Millionen Menschen geimpft werden; das
könnte hierzulande schon zu Beginn des neuen Jahres der
Fall sein. Und auch wer zuerst geimpft werden soll, steht
bereits fest: besonders gefährdete Gruppen, allen voran
Menschen mit einer Vorerkrankung und Personen, die in
medizinischen und Pflegeeinrichtungen arbeiten.
Die Experten hoffen darauf, dass sich möglichst viele Menschen
impfen lassen werden. Denn das Coronavirus lässt
sich nur dann stoppen, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung
gegen den Erreger geimpft ist – die Schwelle für die
Herdenimmunität. Umfragen zeigen jedoch, dass es zumindest
in Deutschland Menschen gibt, die zögern. Denn
naturgemäß fehlen Langzeitstudien, die Auskunft über die
Verträglichkeit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe
geben. Und so lässt sich ein Restrisiko, z. B. für Nebenwirkungen,
zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig wegdiskutieren.
Aber auch das Nicht-Impfen birgt unkalkulierbare
Risiken – bis hin zur Gefahr, im Fall einer Ansteckung
eben nicht mild, sondern schwer an COVID-19 zu
erkranken und langfristige Folgeschäden davonzutragen.
Was also tun? Eine Möglichkeit ist, den Arzt seines Vertrauens
um eine individuelle Impfberatung zu bitten –
und sich erst dann endgültig zu entscheiden.
Kommen Sie gesund ins neue Jahr!
Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin
PS Gewinner des letzten Gewinnspiels ist Herr
Alexander M., Aschheim
Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:
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LEBEN ist
BEWEGUNG!
Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich
Unser Körper ist darauf ausgelegt,
zu bewegen. Doch was tun, wenn die
Bewegung
sich zu bewegen.
schwerfällt,
Doch
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was
man
tun,
durch
Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration
weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß
ist?
schwerfällt,
und Knorpeldegeneration eingeschränkt
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Hier
thopädietechnik Betroffene umfassend
und kompetent. Die erfahrenen Experten
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an die individuellen
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Bedürfnisse
Betroffene
umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen
der Patienten
und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer
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schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,
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Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
bei einer
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andauernden
eng mit namhaften
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und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-
Ärzten
Gelenkverschleiß, der Arthrose,
helfen.
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
arbeiten eng mit
namhaften Ärzten und Therapeuten
zusammen. Auf
Prof.
Basis
Dr. Stefan
neuester
Hinterwimmer
Erkenntnisse entwickeln die Tech-
sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen
niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen
Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische
sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch
orthopädische
Probleme
Probleme,
wie zum
wie
Beispiel
zum
für den
anfertigen.
sportlichen Wettkampf lassen
eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,
zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.
eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE
in den sich spezielle Einlagen anfertigen.
Griff
Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur
der Beine kann lindern Bewegungs-
oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-
sind wertvolle
kann Bewegungsschmerzen
Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-
gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im
Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren
gänzlich eliminieren.
Gestricke aktivieren die Muskulatur
Damit Betroffene wieder aktiv sein können,
machen sich die Orthopädietechni-
für
die Muskulatur und sorgen allein dadurch
und
mehr
sorgen
Stabilität
allein
im Knie.
dadurch für mehr
ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende
Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker
und Reibestellen durch Scannen
der Fuß-
Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-
Trage-
Belastungs-
Elemente garantieren dabei eine lange
sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain
eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen
genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf
videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers
medi. Mit diesen Orthesen gehö-
und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die
die Spezialisten auch mit computergestützten
Verfahren individuelle Schuheinren
allzu wuchtige und starre Schienen
befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA
lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem
der Vergangen-
bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi
konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter
dynamischer Gurtstraffung.
mit computergestützten Verfahren
individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu
auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für
Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren
von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-
Vergan-
sorgen für mehr Gehkomfort.
auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-
Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das
positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.
Wenn konservativ nicht ausreicht
Facharzt für Chirurgie,
Schwerpunkt
Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Wenn konservativ nicht ausreicht
SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!
heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-
Knie in der richtigen Achse und
und Stützsysteme das Knie in der richtigen
verringern
Achse und
so
verringern
den Druck
so
auf
den
die
Druck
auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche
Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren
oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit
Fahrradfahren
nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich
möglich. schmerzfrei möglich.
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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite
soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne
Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende
Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die
zum Einsatz. Dazu wer-
Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer
X-Beine) und Knorpelschäden
oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-
lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen
Das Kniegelenk
ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG
sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.
und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-
passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG
an Ober- UND und Unterschenkel mit
Facharzt für Chirurgie,
ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG
korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS
Ein
• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite
zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie
zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer
und
Boa® Tragezeit Fit System
verschleißfes-
• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite
Umstellungs-OP erfolgreich
Facharzt für
und
Orthopädie
wie anhaltend
und
diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen
entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei
• einfache Handhabung mit Boa® Fit System
anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück
Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite
wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz
Unfallchirurgie
und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder
möglich. 80–90 % der Patienten profitie-
sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.
sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei
vermieden werden kann.
beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten
einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich
entweder auf
Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von
und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten
darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und („mobile bearing“) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE („fixed
am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen
erst sechs Wo-
die Berücksichtigung der positiven prädikti-
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-
später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-
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TOPFIT_04-2020_Version_29-11-2020.indd 3 Weniger Schmerz – mehr Bewegung
01.12.2020 13:58:57
4 Thema aktuell
Foto: © microgen / 123rf.com
Mitten in der Pandemie
Corona-Test –
das sollten Sie wissen
Nur ein Labortest erkennt sicher,
ob man an COVID-19 erkrankt ist.
Deshalb gehören Corona-Tests zu
den Eckpfeilern der Pandemiebekämpfung.
Doch wann genau macht
es Sinn, sich testen zu lassen? Ist ein
Antigen-Schnelltest genauso aussagekräftig
wie ein PCR-Test? Und welche
Folgen hat ein positives Ergebnis?
Hier die Antworten auf die wichtigsten
Fragen.
Von Dr. Nicole Schaenzler
• Wann ist der beste Zeitpunkt für einen
Test?
Hat eine Infektion mit dem Coronavirus stattgefunden,
vermehrt sich der Erreger in den Zellen
rasend schnell, sodass sich die Virusmenge
in den oberen Atemwegen schon nach drei
bis fünf Tagen ihrem Gipfel nähert. Wird also
am dritten Tag ein Test durchgeführt, kann es
bereits sein, dass er anschlägt. Als günstigster
Zeitpunkt gilt jedoch die Phase ab Symptombeginn
– dies ist in der Regel fünf bis sechs
Tage nach stattgefundener Infektion der Fall.
Die ersten fünf Tage nach Auftreten der ersten
Symptome ist die Viruslast dann am höchsten.
• Wie wird getestet?
Ein Corona-Test zum direkten Nachweis der
Viren erfolgt anhand eines Abstrichs. Da sich
die SARS-CoV-2-Viren in den Schleimhäuten
von Nasen- und Rachenraum vermehren, wird
ein Abstrichtupfer tief in die Rachenhinterwand
und/oder über ein Nasenloch in den Nasenrachenraum
vorgeschoben. Viele Menschen
empfinden den Zugang über den Mund als angenehmer,
hierbei ist die diagnostische Genauigkeit
jedoch etwas niedriger als beim Nasen-
Rachenabstrich. Bei einem schweren Verlauf
wird häufig auch eine Probe aus einem ausgehusteten
Sekret entnommen, das aus der Lunge
stammt. Für den direkten Erregernachweis werden
ein PCR-Test oder Antigen-Test genutzt.
• PCR-Test − was versteht man darunter?
Wegen seiner hohen Genauigkeit ist der PCR-
Test zum Nachweis einer akuten Infektion der
Goldstandard. Hierbei werden Erbgutschnipsel
von Viren mittels der Polymerase-Kettenreaktion
(polymerase chain reaction, PCR) so stark
vervielfältigt, dass selbst dann noch ein Nachweis
möglich ist, wenn nur geringe Erregermengen
in der Probe vorhanden sind.
• Wie lange dauert es, bis das Ergebnis eines
PCR-Tests vorliegt?
Bis das Ergebnis vorliegt, sind mehrere Schritte
nötig: der Transport ins Labor, die eigentliche
Testung, die vier bis fünf Stunden dauert,
und die Auswertung. Der gesamte Prozess,
einschließlich der Übermittlung des Ergebnisses
an den Getesteten, dauert idealerweise
nicht länger als 24 bis maximal 48 Stunden.
Die Wirklichkeit sieht momentan anders aus:
Es werden jeden Tag so viele Tests durchgeführt,
dass diese beim Eintreffen in die Labore
nicht mehr sofort bearbeitet werden können.
Die Folge: Bis man erfährt, ob man positiv oder
negativ getestet wurde, vergehen häufig mehrere
Tage. Ein unguter Zustand, der nicht nur
das Risiko erhöht, dass Infizierte zu lange ohne
Befund bleiben, sondern der auch für Unmut
sorgt: bei den Getesteten ebenso wie bei den
Fachkräften in den überlasteten Labors.
• Was lässt sich gegen den Teststau tun?
Damit Arztpraxen und Labore entlastet werden,
hat das Robert Koch-Institut (RKI) die
Anlässe für die Tests eingeschränkt. Empfohlen
wird, nur noch bei schweren Atemwegssymptomen
zu testen, also vor allem bei Atemnot
und anderen Hinweisen auf eine akute Bronchitis
oder Lungenentzündung, aber auch bei
Fieber und einem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.
Weitere Gründe für einen Test
sind neu aufgetretene Symptome nach einem
direkten Kontakt mit einem bestätigten
COVID-19-Fall (Kontaktperson 1) oder wenn
sich die Symptome verschlimmern.
Gleichwohl steht es dem Arzt frei, von der neuen
Regelung abzuweichen und auch schon bei
leichten Symptomen wie Halsschmerzen einen
Test durchzuführen, etwa, wenn der Betroffene
zu einer Risikogruppe zählt oder wenn er
Kontakt zu Risikogruppen hat. Ebenso können
sich Menschen, die in einer Pflegeeinrichtung,
Arztpraxis oder einem Krankenhaus arbeiten,
jederzeit testen lassen. Auch von Antigen-
Schnelltests erwarten sich die Experten eine
Entspannung der Lage: Sie liefern das Ergebnis
direkt vor Ort, nehmen weniger Ressourcen in
Anspruch und sind zudem kostengünstiger als
PCR-Tests.
• Wann machen Antigen-Schnelltests Sinn?
Schnelltests sind in Deutschland seit Oktober
fester Bestandteil der nationalen Corona-Teststrategie.
Sie liefern allerdings nur eine Momentaufnahme,
denn ein negatives Testergebnis
schließt nicht aus, dass man am nächsten
Tag positiv getestet werden könnte. Dennoch
halten Experten Schnelltests für einen wichtigen
Baustein in der Bekämpfung der Corona-
Pandemie. Mithilfe dieser Tests kann nämlich
bereits innerhalb von 15 bis 30 Minuten festgestellt
werden, ob eine Person mit SARS-CoV-2
infiziert ist, auch wenn sie noch keine Symptome
verspürt. Dieses Wissen ist vor allem für
Einrichtungen wichtig, die wie Pflegeheime
und Kliniken in höchstem Maße darauf angewiesen
sind, dass kein Super-Spreading-Ereignis
ausgelöst wird; aber auch Kindergärten oder
Schulen können profitieren.
• Wie funktioniert ein Antigen-Test?
PCR- und Antikörper-Tests weisen das Erbmaterial
des Virus nach, Antigen-Tests durchsuchen
die Probe nach Eiweißfragmenten, die
sich auf der Oberfläche von SARS-CoV-2 befinden.
Dazu wird der Abstrich auf eine Testkassette
gegeben, der mit einer Testflüssigkeit
beträufelt wird. Binnen 15 bis 30 Minuten kann
das Ergebnis an einem farbigen Streifen, ähnlich
wie beim Schwangerschaftstest, abgelesen
Foto: © Jarun Ontakrai / 123rf.com
TOPFIT 4 / 2020
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Thema aktuell 5
Foto: © Jarun Ontakrai / 123rf.com
werden. Wie hoch die Viruslast bei einem positiven
Befund ist oder seit wann die Infektion
besteht, lässt sich mit einem Antigen-Test nicht
ermitteln.
Welche Antigen-Tests zum Einsatz kommen
dürfen, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte (BfArM) unter www.
bfarm.de/antigentests gelistet.
• Wie sicher ist ein Antigen-Schnelltest?
Damit ein Antigen-Test ein positives Ergebnis
anzeigt, ist im Vergleich zum PCR-Test eine größere
Virusmenge notwendig. Dieser Umstand
ist einer der Gründe, weshalb ein negatives Antigen-Testergebnis
eine Infektion nicht immer
sicher ausschließt: Ist die Viruslast niedrig, etwa,
weil zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion
oder aber ab der zweiten Woche nach Symptombeginn
getestet wird, kann es sein, dass »falsch
negativ« dabei herauskommt. Auch kommt es
häufiger als bei einer PCR-Testung vor, dass ein
positives Ergebnis angezeigt wird, obwohl die
Person gar nicht infiziert ist. Deshalb gibt das
RKI vor, dass ein positives Ergebnis im Antigen-
Test grundsätzlich durch einen PCR-Test bestätigt
werden muss.
• Gibt es Corona-Schnelltests für zu Hause?
Natürlich wäre es prima, wenn man sich z. B. vor
dem Besuch bei den Großeltern rasch selbst auf
eine SARS-CoV-2-Infektion testen könnte. Doch
anders als in den USA, wo die Arzneimittelbehörde
FDA gerade einen Corona-Schnelltest
für den Heimgebrauch zugelassen hat, verbietet
das Infektionsschutzgesetz hierzulande derzeit
(Stand: 1.12.2020) freiverkäufliche Antigen-
Schnelltests als Selbsttests für Nicht-Mediziner.
Das heißt: Apotheken dürfen die Tests nicht an
Privatpersonen verkaufen – und der für einen
Antigen-Test notwendige Abstrich im Rachen
oder tief in der Nasenhöhle darf nur durch ausgebildetes
medizinisches Personal vorgenommen
werden. Der wichtigste Grund: Der Aussagekraft
des Tests hängt wesentlich davon ab,
ob er fachgerecht durchgeführt wurde – und
medizinische Laien, so die einhellige Meinung
der Fachleute, sind kaum in der Lage, einen Rachenabstrich
durch die Nase korrekt durchzuführen.
Weltweit arbeiten die Forscher jedoch an
der Entwicklung von einfach zu handhabenden
Schnelltests, bei denen z. B. über einen Tropfen
Blut oder Speichel eine SARS-CoV-2-Infektion
nachgewiesen werden kann. Bis ein solcher
Schnelltest als Heimtest zum Einsatz kommt,
wird jedoch noch einige Zeit vergehen.
Übrigens: Die Corona-Testkits, die man im Internet
als »Schnelltest für zu Hause« bestellen
kann, sind Antikörper-Tests.
• Wann macht ein Antikörper-Test Sinn?
Anders als der PCR- oder der Antigen-Test erfassen
Antikörper-Tests nicht das Virus selbst.
Sie zeigen jedoch zuverlässig an, ob das Immunsystem
auf den Erreger reagiert hat. Ist dies der
Fall, hat das körpereigene Abwehrsystem im
Rahmen der Immunantwort nämlich spezifische
Immunglobuline – Antikörper – gebildet.
Und diese Antikörper lassen sich etwa zwei
Wochen nach Symptombeginn (in Einzelfällen
auch später) im Blut nachweisen. Da mit
dem Antikörpertest also nur ein indirekter,
zeitlich verzögerter Nachweis einer SARS-CoV-
2-Infektion möglich ist, eignet er sich nicht zur
Akutdiagnostik und bietet damit auch keine
Alternative zum PCR-Test. Gleichwohl lassen
sich immer mehr Menschen bei ihrem Arzt auf
Antikörper testen, um festzustellen, ob sie in
der Vergangenheit unbemerkt an COVID-19
erkrankt waren. Und auch das Robert Koch-
Institut oder die Abteilung für Infektions- und
Tropenmedizin des LMU Klinikums München
gehen im Rahmen von Studien mithilfe von
Antikörper-Tests der Frage nach, wie viele Personen
in Deutschland bereits unbemerkt eine
Corona-Infektion hatten.
Noch ist unklar, wie lange nach einer durchgemachten
SARS-CoV-2-Infektion messbare
Antikörpertiter vorliegen. Ebenso lässt sich die
häufig gestellte Frage, ob der Nachweis von Antikörpern
automatisch einen Schutz vor einer
(erneuten) Infektion bedeutet, derzeit nicht sicher
beantworten. Die Mehrzahl der Experten
geht jedoch davon aus, dass man im Fall eines
positiven Antikörper-Tests zumindest für eine
Weile immun gegen das Coronavirus ist.
Es gibt Antikörper-Tests in Form von Laboroder
Schnelltests. Von den Antikörper-Schnelltests
rät die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) als Kriterium für eine Diagnosestellung
jedoch ab. Für die Studien werden Labortests
(z. B. mittels ELISA-Methode) herangezogen.
• Ich bin positiv getestet worden, habe aber
keine Symptome. Muss ich trotzdem in die
häusliche Isolation?
Auf jeden Fall. Denn auch wenn man keinerlei
Beschwerden verspürt, kann man andere anstecken.
Und diese Personen können dann durchaus
schwer an COVID-19 erkranken. Derzeit
gilt: Mit einem positiven Testergebnis muss
die betroffene Person sich für mindestens zehn
Tage in häusliche Isolation begeben. Wichtig ist
auch, sämtliche Kontaktpersonen der letzten 14
Tage zu informieren, denn auch sie müssen sich
umgehend in Quarantäne begeben.
• Ich habe leichte Atemwegssymptome, wurde
jedoch nicht getestet. Wie verhalte ich mich?
Auch wenn die Symptome erst einmal mild sind:
Bemerken Sie Anzeichen eines Atemwegsinfekts,
sollten Sie sich umgehend nach Hause begeben
und sich dort mindestens fünf Tage lang in
Isolation begeben. In einem Telefonat mit dem
Hausarzt lässt sich klären, ob auf das Coronavirus
getestet werden sollte oder nicht. Bleibt es
bei einem milden Verlauf, darf die Isolation erst
dann beendet werden, wenn man 48 Stunden
lang ohne Symptome war. Verschlechtert sich
das Krankheitsbild jedoch, sollten Sie sich telefonisch
an den Hausarzt wenden. Alternativ können
Sie auch die bundesweite Rufnummer des
Kassenärztlichen Notdienstes 116117 anrufen. In
Notfällen, z. B. bei ausgeprägter Kurzatmigkeit
bzw. Atemnot oder auch bei hohem Fieber, sollte
der Notruf 112 gewählt werden.
• Wann ist man Kontaktperson 1?
Nach den Kriterien des Robert Koch-Instituts
wird man zur Kontaktperson 1, wenn man mit
einer infizierten Person mindestens 15 Minuten
"face-to-face"-Kontakt hatte (bei weniger als 1,50
Metern Abstand) oder man sich mit einer positiv
getesteten Person länger in einem schlecht
gelüfteten Raum aufgehalten hat. Wer als Kontaktperson
der Kategorie I identifiziert wird,
muss sich umgehend in Quarantäne begeben
und das Gesundheitsamt informieren.
• Wie lange dauert die Quarantäne?
Neuerdings dauert die Quarantäne für Infektionsverdächtige
statt 14 nur noch zehn Tage –
vorausgesetzt, es wird am Ende dieser Zeit ein
Schnelltest durchgeführt, der negativ ausfällt. In
der Schule gilt: Wird ein Schüler positiv getestet,
muss seine Gruppe oder Klasse fünf Tage in
Quarantäne. Eltern und Geschwister der Mitschüler
jedoch nicht – solange sie symptomfrei
sind. Auch Lehrkräfte mit Kontakt zu infizierten
Schülern müssen fünf Tage in Quarantäne.
Danach entscheidet ein Schnelltest, ob sie wieder
unterrichten dürfen. Positiv getestete Schüler
sollen alle drei Tage Tests absolvieren, bis sie
negativ sind.
TOPFIT 4 / 2020
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6 Diagnose & Therapie
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Wenn der Darm chronisch
entzündet ist
Foto: © Oleksandra Troian / 123rf.com
Für rund 450.000 Menschen in Deutschland
gehören schwerer Durchfall, häufige
Toilettengänge, Blähungen und starke
Bauchkrämpfe zum Alltag: Sie leiden
unter einer chronisch-entzündlichen
Darmerkrankung. Meist liegt ein Morbus
Crohn oder Colitis ulcerosa vor; eine Colitis
indeterminata oder mikroskopische
Kolitis sind dagegen selten.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung,
kurz CED, verläuft meist schubweise:
Zeiten, in denen der Betroffene beschwerdefrei
ist, wechseln sich mit akuten Krankheitsphasen
ab, die einige Tage, im Extremfall aber auch
einige Monate lang andauern können. Die ersten
Krankheitszeichen zeigen sich meist im frühen
Erwachsenenalter: Oft sind die Betroffenen
zwischen 15 und 30 Jahre alt, wenn ein Morbus
Crohn oder eine Colitis ulcerosa zum ersten Mal
auftritt. Aber prinzipiell können Menschen jeden
Alters daran erkranken, wobei Männer und
Frauen mit der gleichen Häufigkeit betroffen
sind.
Beide Patientengruppen sind vor allem im akuten
Schub ihrer Erkrankung einem enormen
Leidensdruck ausgesetzt. Das Krankheitsbild
eines Morbus Crohn ist jedoch ein anderes als
das einer Colitis ulcerosa. Denn Art, Ort und
Ausdehnung der Entzündung variieren. Bei
Morbus Crohn kann von der Mundhöhle bis
zum After das gesamte Verdauungssystem befallen
sein; besonders oft kommt es zu Entzündungen
am unteren Dünndarm und am oberen
Abschnitt des Dickdarms oder auch an deren
Übergangsstelle. Außerdem sind alle Schichten
der Darmwand betroffen, wobei sich entzündete
Abschnitte mit entzündungsfreien Regionen
abwechseln. Dagegen bleibt das Entzündungsgeschehen
bei Colitis ulcerosa auf die oberflächlichen
Schleimhautschichten der Dickdarm- und
Enddarmwand beschränkt. Typisch sind zahlreiche
Entzündungsherde und kleinere Geschwüre,
die zu Blutungen neigen.
Unterschiedliche Symptome
Die Krankheitserscheinungen eines Morbus
Crohn hängen wesentlich davon ab, an welchem
Abschnitt des Verdauungstrakts sich die Entzündung
abspielt. Häufig werden die Betroffenen
von kolikartigen Schmerzen im rechten Unterbauch
geplagt, bei Colitis ulcerosa ist es eher
der linke Unterbauch. Hinzu kommen Durchfälle
in kurzen Intervallen. Die Durchfälle weisen
oft Blutbeimengungen auf oder sie sind, insbesondere
bei Colitis ulcerosa, schleimig-blutig.
Vielen CED-Patienten macht zudem zu schaffen,
dass sie nicht über ihre gewohnte Energie
verfügen; sie nehmen ab und sind chronisch
müde (oft infolge eines Mangels an Eisen oder
Vitamin B12), ebenso ist Fieber in den akuten
Phasen keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass es
auch außerhalb des Darms zu Entzündungsvorgängen
kommen kann, allen voran an den Gelenken
oder der Haut, aber auch an den Augen;
hiervon sind Colitis ulcerosa-Patienten etwas
häufiger betroffen.
Hohes Komplikationsrisiko
Deutliche Unterschiede gibt es bei den möglichen
Komplikationen. Beispielsweise müssen
Morbus Crohn-Kranke häufiger mit der Bildung
von Eiteransammlungen (Abszessen) und Fistelverbindungen
rechnen. Eine solche Fistel kann
praktisch überall in die Umgebung des befallenen
Darmabschnitts führen: um den Anus herum,
aber auch zur Blase oder zur Haut. Oder der
Fistelgang besteht zwischen Dünn- und Dickdarm.
Heilen die entzündeten Stellen ab, bleiben
oft Narben zurück, die dann eine Verengung des
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Diagnose & Therapie
7
Darms hervorrufen können; in diesen Fällen ist
meist ein operativer Eingriff notwendig. Darüber
hinaus haben Morbus Crohn-Patienten, bei
denen die Entzündung nur schlecht kontrolliert
werden kann, ein erhöhtes Darmkrebsrisiko
– das allerdings niedriger ist als das von Colitis
ulcerosa-Patienten. Eine weitere gefürchtete
(seltene) Komplikation der Colitis ulcerosa ist
eine Überdehnung des Dickdarms (toxisches
Megakolon), wodurch es zu einem lebensgefährlichen
Darmdurchbruch kommen kann.
Ursache unklar
Auch wenn die Forschung auf Hochtouren läuft:
Was genau die Ursache für die Entstehung einer
chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ist,
lässt sich immer noch nicht genau sagen. Vermutet
wird, dass mehrere Risikofaktoren zusammentreffen,
allen voran eine erbliche Veranlagung
und bestimmte Infekte in Kombination
mit einer Fehlregulation des Immunsystems.
Auffällig ist zudem, dass Raucher deutlich häufiger
als Nichtraucher an einer chronisch-entzündlichen
Darmerkrankung leiden, insbesondere
an Morbus Crohn. Auf welche Weise auch
immer der Entstehungsmechanismus in Gang
gesetzt wird – am Ende stehen massive Schäden
an der Schleimhautbarriere des Darms. Aber
auch die Darmflora (Darmmikrobiom) wird
durch die anhaltende Entzündung in Mitleidenschaft
gezogen: Tatsächlich weist die Darmflora
von CED-Patienten deutlich weniger Bakterienstämme
auf und sie ist zudem aus anderen
Bakterien zusammensetzt als die Darmflora bei
Gesunden.
Stress, Rauchen, aber auch bestimmte Nahrungsmittel
sind wichtige Faktoren, die sich ungünstig
auf die Entzündungsaktivität im Darm
auswirken können. Wie die meisten Reizdarm-
Patienten, leidet auch fast jeder CED-Patient unter
mindestens einer individuellen Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Diese Unverträglichkeit
kann von Dauer sein oder aber nur phasenweise
auftreten, sie kann einen bestimmten Nahrungsbestandteil
oder eine ganze Gruppe von
Lebensmitteln betreffen. Und manchmal ist es
auch die Zubereitungsart, die darüber entscheidet,
ob etwas gut oder nicht vertragen wird. Unverträglichkeiten
aufzuspüren und den ermittelten
Nahrungsbestandteil dann konsequent
zu meiden, gehört deshalb zu den wichtigsten
Ernährungsprinzipien bei einer chronisch-entzündlichen
Darmerkrankung.
Viele CED-Patienten haben zudem gute Erfahrungen
mit Begleitmaßnahmen der Komplementärmedizin
gemacht, etwa mit einer homöopathischen
Konstitutionstherapie. Zum
Abbau von Stress hat sich auch das Erlernen einer
Entspannungsmethode wie Autogenes Training
oder die Muskelrelaxation nach Jacobson
bewährt.
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Nicht heilbar
Bislang ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung
nicht heilbar. Aber es ist möglich, eine
langandauernde beschwerdefreie Phase (Remission)
zu erreichen: Schübe und allgemeine Beeinträchtigungen
treten nur noch vereinzelt auf,
sodass der CED-Kranke über Monate und sogar
Jahre weitgehend beschwerdefrei ist. Dies setzt
voraus, dass es gelingt, die Entzündungsaktivität
nachhaltig einzudämmen und die Schleimhaut
im Darm in die Lage zu versetzen, dass sie
abheilen kann – auf diese Weise kann auch den
gefürchteten Komplikationen vorgebeugt werden.
Für dieses Ziel fußt die Behandlung auf
zwei Säulen: auf einer medikamentösen Basistherapie
zur Bekämpfung der Entzündung (etwa
mit Kortison, Mesalazin oder modernen Biologika
wie TNF-Antikörper).
Außerdem gibt es für milde Verläufe einige
pflanzliche Stoffe mit einer entzündungshemmenden
Wirkung, dazu gehören beispielsweise
Curcumin, Weihrauch oder auch eine Kombination
aus Myrrhe, Kamillenblütenextrakt und
Kaffeekohle.
Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie
Mehr als nur Schulmedizin
Das Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München ist eine der
führenden komplementärmedizinischen Kliniken Deutschlands. Seit
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Naturheilverfahren und die Homöopathie ergänzen. Im Sinne eines
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8 Diagnose & Therapie
gehoben, ohne das Drüsen- und Fettgewebe zu reduzieren.
Hierfür stehen uns verschiedene Techniken
zur Verfügung. Allen Vorgehensweisen ist gemeinsam,
dass sie technisch sehr anspruchsvoll sind und
deshalb die spezialisierte Erfahrung des Ästhetisch-
Plastischen Chirurgen voraussetzen.
Bruststraffung
Endlich wieder formschöne
Brüste!
Hat der Alterungsprozess erst einmal
begonnen, fängt die Haut an zu
erschlaffen – und mit ihr dann oft auch
die weibliche Brust. Und wie bei allen
unerwünschten Folgeerscheinungen
des Älterwerdens lässt sich auch
gegen einen immer deutlicher nach
unten strebenden Busen mit Cremes
oder Übungen nicht mehr viel ausrichten:
Die erschlaffte Brust gewinnt dadurch
weder ihre einstige Form zurück
noch wird sie wieder jugendlich straff.
Die gute Nachricht: Mit den modernen
Maßnahmen der Ästhetisch-Plastischen
Chirurgie lässt sich eine schlaffe
Brust formschön straffen – und der
Körper erhält so wieder eine schöne,
natürliche Silhouette, wie der Münchner
Facharzt für Ästhetisch-Plastische
Chirurgie Dr. med. Hans-Hermann
Wörl im Gespräch mit TOPFIT erklärt.
Herr Dr. Wörl, was sind die Gründe, dass die weibliche
Brust an Form verliert?
Dr. Wörl: Oft sind es Schwangerschaften, Stillen oder
auch eine starke Gewichtsabnahme, die zu einer Erschlaffung
der Brust geführt haben. Oder die Brust
hat durch einen alterungsbedingten Elastizitätsverlust
der Haut in Kombination mit einem Umbau der
Brustdrüse ihre ursprüngliche Form eingebüßt. Daraus
ergibt sich dann ein optisches Erscheinungsbild,
das man salopp auch als »Hängebrust« bezeichnet:
Die obere Brusthälfte flacht ab und auch die Brustwarzen
sinken herab. Ein schwaches Bindegewebe
sowie eine individuelle genetische Disposition können
diesen Prozess beschleunigen. Sind Brüste erschlafft
und herabgesunken, hilft leider kein Sport,
um diesen Prozess rückgängig zu machen.
Wie kann die Ästhetisch-Plastische Chirurgie
helfen?
Dr. Wörl: Durch eine Bruststraffung wird die Brust
wieder in eine straffere, jugendliche Form und in
eine höhere Position zurückgebracht. Ob bereits
eine einfache Straffung genügt, um die Brust in die
gewünschte Form zu bringen, oder ob sich für ein
optimales Ergebnis beispielsweise eine Kombination
aus Bruststraffung und dem Einsatz eines Implantats
empfiehlt, wodurch die Brust auch wieder mehr Volumen
erhält, wird immer individuell und gemeinsam
mit der Patientin entschieden.
Wie gehen Sie bei einer Bruststraffung vor?
Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung wird der Hautmantel
verkleinert und der Sitz der Brustwarze an-
Was bedeutet eigentlich »innerer BH«?
Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung besteht mit der
Zeit die Tendenz, dass das Brustgewebe abermals erschlafft
und die Brust über kurz oder lang wieder herabsinkt.
Mit der modernen Technik des inneren BHs
kann man diesem Absinken entgegenwirken und so
dafür sorgen, dass die gestraffte Brust längerfristig
ihre wiedererlangte ansprechende Form behält. Besonders
bei schwachem Bindegewebe hat sich diese
Vorgehensweise gegenüber herkömmlichen Techniken
bewährt. Damit ein innerer BH entsteht, nutzen
wir die überschüssige Haut, die nicht entfernt, sondern
stattdessen innen vernäht und dann wie ein
straffer Gürtel als Stütze für die Brust genutzt wird,
um die Brust von unten zu stabilisieren. Das Ergebnis
hält viele Jahre lang.
Muss mit Narben gerechnet werden?
Dr. Wörl: Ohne Narben kommt auch die Plastische
Chirurgie nicht aus. Allerdings können diese, handwerkliches
Können vorausgesetzt, bei einer Bruststraffung
auf ein absolutes Minimum reduziert werden.
Im Idealfall sind sie auf Anhieb kaum sichtbar.
Kann eine Bruststraffung auch mit einer Brustverkleinerung
oder -vergrößerung kombiniert werden?
Dr. Wörl: Ja, die Bruststraffung kann grundsätzlich
mit dem bereits erwähnten Einsatz eines Implantats
zur Brustvergrößerung oder mit einer Brustverkleinerung
kombiniert werden. Auch eine gleichzeitige
Korrektur der Brustwarze ist möglich. Oder die
Bruststraffung wird mit anderen Straffungsmaßnahmen
kombiniert, etwa mit einer Bauchstraffung. Oft
ist es ja so, dass nicht nur die Brust, sondern auch
die Bauchdecke infolge einer oder mehrerer Schwangerschaften
stark erschlafft ist, dann bietet sich eine
kombinierte Vorgehensweise an.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Foto oben: © agencyby / 123rf.com
Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam
mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie
& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche
Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach
massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.
Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur
Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung,
Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung sowie Genitalchirurgie.
Nähere Infos: www.widenmayer16.de
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Diagnose & Therapie
9
Facettensyndrom der Halswirbelsäule
Schonende Verödung zur
Schmerzbeseitigung
Nicht nur der untere Teil der Wirbelsäule,
sondern auch die Halswirbelsäule
kann von einem Facettensyndrom
betroffen sein. Gelingt es mit
konservativen Methoden nicht, die
damit einhergehenden Schmerzen
zufriedenstellend zu lindern, kann
ein minimal-invasives Verfahren der
Schmerztherapie helfen, bei der die
schmerzleitenden Nerven endoskopisch
kontrolliert verödet werden.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Als Facettengelenke werden die kleinen
Wirbelgelenke bezeichnet, die die Bewegungsrichtungen
der Wirbelsäule steuern. Wie
bei allen Gelenken, so kann auch der Knorpel,
der die Facettengelenke überzieht, degenerativ
verändert sein. Mit der Zeit gesellen sich oft
eine mechanische Reizung oder entzündliche
Vorgänge dazu, was wiederum die umgebenden
Nervenfasern dazu veranlasst, Schmerzsignale
an das Gehirn zu senden – der Betroffene
spürt dies als wiederkehrende oder anhaltende
Schmerzen. »Handelt es sich um ein zervikales
Facettensyndrom, sind dumpfe, nicht genau lokalisierbare
Schmerzen im oberen Rücken und
Nacken typisch, die oft in Schulter und Arme
ausstrahlen«, erklärt der Münchner Orthopäde
vom MVZ im Helios Dr. Felix Söller.
Bei der Behandlung eines Facettensyndroms
stehen zunächst konservative Maßnahmen im
Vordergrund. Infrage kommt neben einer medikamentösen
Schmerztherapie, physikalischen
und physiotherapeutischen Verfahren gegebenenfalls
auch eine Infiltrationstherapie, bei der
den Wirbelgelenken gezielt lokal betäubende,
entzündungshemmende Substanzen zugeführt
werden. Reicht auch diese Behandlung nicht aus,
um dem Patienten seine Schmerzen zu nehmen,
hat sich die minimal-invasive, endoskopisch gesteuerte
Denervierung der Schmerzfasern bewährt,
wodurch eine nachhaltige Besserung der
Beschwerden erreicht werden kann.
Das Interview zum Thema
Wie eine endoskopische Denervierung zur Behandlung
eines zervikalen Facettensyndroms
abläuft, darüber sprach TOPFIT mit dem
Münchner Orthopäden Dr. Felix Söller vom
MVZ im Helios.
Herr Dr. Söller, was lässt sich mit einer
endoskopischen Denervierung genau
erreichen?
Dr. Söller: Bei einem zervikalen Facettensyndrom
ist das wichtigste Behandlungsziel, den
Patienten von seinen Schmerzen zu befreien.
Dazu muss man wissen, dass es vor allem die
schmerzleitenden Nervenfasern der Facettengelenke
sind, die durch die lokalen Reizerscheinungen
erregt werden und ihre Informationen
an das Gehirn weiterleiten. Werden
diese Nerven ausgeschaltet, wird der Übertragungsweg
gestoppt – und die Schmerzwahrnehmung
wird verhindert. Dieses Verfahren
nennt sich Denervierung. Wird sie auf minimal-invasivem
Weg unter Sichtkontrolle und
mithilfe von modernen endoskopischen Instrumenten
durchgeführt, hat dies den großen
Vorteil, dass bei dem Eingriff keine Muskeln,
Knochen oder Bänder geschädigt werden.
Ebenso bleiben Funktion und Beweglichkeit
der Facettengelenke vollständig erhalten.
Damit ist die endoskopische Denervierung
eine sichere, risikoarme Therapieform, die für
den Patienten kaum belastend ist.
Wie läuft das Verfahren ab?
Dr. Söller: Zunächst wird über einen kleinen
Hautschnitt ein Endoskop an die Facettengelenke
im Halswirbelsäulenbereich eingeführt.
Zur Person
Mithilfe einer Radiofrequenzsonde werden
dann gezielt die Nervenfasern verödet, die
für die Schmerzmeldung an das Gehirn verantwortlich
sind. Gleichzeitig erfolgt eine
Spülung der entzündeten Gelenke. Während
des gesamten Eingriffs liefert uns eine Minikamera
am Endoskop gestochen scharfe Live-
Bilder direkt vom Ort der Schmerzentstehung.
Auf diese Weise ist es möglich, auf kleinstem
Raum millimetergenau zu arbeiten und gleichzeitig
das umliegende Gewebe zu schonen.
Wie belastend ist die Methode für den
Patienten?
Dr. Söller: Für die endoskopische Denervierung
sprechen zum einen die Vorteile eines
minimal-invasiven Eingriffs: Ein kleiner Schnitt,
wodurch die Gewebeverletzung gering bleibt,
eine kurze Rekonvaleszenz, die es dem Patienten
schon bald wieder erlaubt, seinen
gewohnten Tätigkeiten nachzugehen, und ein
geringes Komplikationsrisiko zeichnen den
Eingriff als ein patientenschonendes Verfahren
aus. Auch die Erfolgsrate ist hoch – für
eine dauerhafte Beschwerdefreiheit ist es
allerdings wichtig, dass eventuell bestehende
Begleiterkrankungen ebenfalls konsequent
behandelt werden.
Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,
Sportmedizin und Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen
Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin, Dr. med. Werner Zirngibl und Dr.
med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten
gehört neben invasiven bzw. minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen
auch die operative Behandlung von Handerkrankungen
und -verletzungen.
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
Foto oben: © seoterra / 123rf.com
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10 Diagnose & Therapie
Die Diagnose »Fettleber« wird immer
häufiger gestellt. Was sind die Gründe?
PD Dr. Hohenester: Wesentliche Ursache für
die Zunahme der Fettlebererkrankung ist der
»westliche Lebensstil«: Die Ernährung ist üppig
und unausgewogen und viele Menschen bewegen
sich zu wenig. Damit einher geht, dass in
Deutschland auch die Verbreitung von Übergewicht
stetig zunimmt. Derzeit weisen fast zwei
Drittel der Bevölkerung einen Body-Mass-Index
(BMI) von mehr als 25 auf und sind damit übergewichtig.
Und fast ein Drittel von ihnen hat einen
BMI von über 30 und gilt dementsprechend
als adipös bzw. fettleibig.
Fettleber
die »stumme« Volkskrankheit
Wie entsteht eine Fettleber?
PD Dr. Hohenester: Eine Fettleber kann sekundär,
z. B. durch eine Virushepatitis oder eine
Fettstoffwechselstörung, verursacht sein, aber
auch als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten
auftreten. Der häufigste Grund
ist jedoch übermäßiger Alkoholkonsum. Hinzu
kommt die so genannte »nicht-alkoholische
Fettlebererkrankung«, kurz NAFLD, die ohne
signifikanten Alkoholkonsum entsteht. Zu einer
Fettleber neigen Menschen, die sich hochkalorisch
ernähren, zu wenig bewegen und als
Folge unter einem bauchbetonten Übergewicht
leiden, was sich auch in einem erhöhten BMI
ausdrückt. Weitere Risikofaktoren sind eine Insulinresistenz
bzw. ein Typ-2-Diabetes, mitunter
auch eine genetische Veranlagung.
Foto oben: © Kateryna Kon / 123rf.com
Nicht nur an Bauch oder Hüfte können
Fettdepots entstehen, sondern auch die
Leberzellen können so stark verfetten,
dass eine Krankheit entsteht: die Fettleber.
»Die Entstehung einer Fettleber
geschieht fließend und verläuft in der
Regel völlig unbemerkt. Trotzdem geht
die Fettleber mit einer erhöhten Sterblichkeit
einher«, sagt der Hepatologe PD
Dr. Simon Hohenester von der Medizinischen
Klinik II des LMU Klinikums.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Weit verbreitet, doch immer noch zu wenig
ernst genommen: Jeder vierte Erwachsene
über 40 Jahre hat hierzulande eine Fettleber.
In der Altersgruppe der über 70-Jährigen ist sogar
jeder Dritte betroffen – oft, ohne es zu wissen.
Damit ist die Steatosis hepatis, wie die Mediziner
das Phänomen nennen, in Deutschland
die häufigste diagnostizierte Ursache einer chronischen
Lebererkrankung.
Komponente des Metabolischen
Systems
Die Fettleber ist allerdings oft nur eine Komponente
des komplexen, »Metabolisches Syndrom«
genannten Krankheitsbilds, das weitere
Volkskrankheiten umfasst. Dazu zählen Übergewicht,
Fettstoffwechselstörung, Typ-2-Diabetes
und Bluthochdruck. »Allen Erkrankungen
gemeinsam ist, dass sie in einem direkten
Zusammenhang mit unserem Wohlstands-Lebensstil
stehen, der von Überernährung und
Bewegungsmangel geprägt ist«, erklärt Ernährungswissenschaftlerin
Nicole Erickson,
die wissenschaftliche Koordinatorin des CCC
München LMU und wissenschaftliche Koordinatorin
des Interdisziplinären Zentrums für Diätetik
und Ernährungsmedizin (IZDE) des LMU
Klinikums ist.
Kann eine ausgeprägte Fettleber Folgen für
den gesamten Organismus haben?
PD Dr. Hohenester: Die NAFLD ist tatsächlich ein
Risikofaktor für eine Reihe weiterer Erkrankungen,
etwa für die koronare Herzkrankheit und
Herzinfarkt, aber auch für einen Typ-2-Diabetes.
Zudem ist eine chronische Nierenerkrankung
mit einer NAFLD assoziiert. Deshalb kann
man sagen, dass die NAFLD fast alle wichtigen
Organe betrifft und sie in der Folge zu einer erhöhten
Sterblichkeit führt.
Wie wird eine Fettleber festgestellt?
PD Dr. Hohenester: Das Screening auf eine Fettleber
erfolgt mittels einer Ultraschalluntersuchung.
Alternativ oder ergänzend kann der sogenannte
Fettleberindex (»Fatty Liver Index«,
kurz FLI) errechnet werden, der sich aus dem
ermittelten BMI, dem Taillenumfang und dem
Leberwert Gamma-GT ergibt. Eine solche Untersuchung
ist vor allem für Risikopersonen
sinnvoll, die z. B. bereits an einer Fettstoffwechselstörung
oder einem Typ-2-Diabetes leiden.
Woran kann man erkennen, dass ein
schwerer Verlauf droht?
PD Dr. Hohenester: Die Abgrenzung einer Fettleber
von einer fettleberbedingten Entzündung
ist im klinischen Alltag schwierig. Trotzdem
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Diagnose & Therapie
11
macht es Sinn, die Leberwerte bestimmen zu
lassen und, bei einem auffälligen Befund, gegebenenfalls
weitere Untersuchungen einzuleiten.
Zur Abschätzung einer eventuell bestehenden
Leberfibrose kann der »NAFLD-Fibrosis Score«
(NFS) aus den Routineparametern Alter, BMI,
den Leberenzymen AST (Aspartat-Aminotransferase)
und ALT (Alanin-Amino-Transferase)
sowie Thrombozyten, Albumin und Nüchternblutzucker
errechnet werden. Dieser kann eine
fortgeschrittene Fibrose mit guter Vorhersagekraft
ausschließen. Wenn sich hier ein auffälliger
Befund ergibt, sollte gemeinsam mit dem
behandelnden Arzt die Notwendigkeit zur weiteren,
gegebenenfalls fachärztlichen Abklärung
diskutiert werden. Infrage kommt dann z. B.
eine transiente Elastographie, eine spezielle
Form der Ultraschalluntersuchung, mit der der
Anteil an krankhaftem Bindegewebe in der Leber
genau bestimmt werden kann; manchmal ist
auch eine Biopsie der Leber notwendig.
Was sind die Ziele der Behandlung?
PD Dr. Hohenester: Wichtigstes Therapieziel ist
es, ein Fortschreiten der Lebererkrankung zu
verhindern, um so einerseits schwerwiegenden
kardiovaskulären Komplikationen vorzubeugen
und andererseits zu vermeiden, dass die Fettleber
in eine Leberentzündung übergeht. Dieses
Krankheitsbild wird nicht-alkoholische Steatohepatitis
oder NASH genannt. Hierfür ist eine
Änderung des Lebens- und Ernährungsstils die
wichtigste Voraussetzung. Dazu gehört, mehr
Sport zu treiben und den Alkoholkonsum zu
beschränken. Gar kein Alkohol sollte mehr getrunken
werden, wenn die Leber bereits fibrotisch
verändert ist, also sich bereits verstärkt
Bindegewebe in der Leber eingelagert hat. Raucher
sollten mit dem Rauchen aufhören. Leidet
der Betroffene zusätzlich unter Bluthochdruck
oder an Diabetes, ist es wichtig, dass diese Erkrankungen
ebenfalls behandelt werden.
Worauf kommt es bei einer
Ernährungsänderung an?
Nicole Erickson: Bei der Behandlung einer Fettleber
kommt der Ernährungsumstellung eine zentrale
Bedeutung zu. Dabei sollten Patienten mit
Übergewicht (BMI 26 bis 35) eine Reduzierung
des Körpergewichts von mehr als fünf Prozent
ihres Ausgangsgewichts anstreben und Patienten
mit Adipositas (BMI größer als 35) von mehr
als zehn Prozent. So lässt sich ein deutlicher
Rückgang der Fettleber und sogar eine Rückbildung
der Leberfibrose erreichen. Auch der Fruktosekonsum
sollte eingeschränkt werden. Fruktose,
die z. B. in Softdrinks, Fruchtsäften und
fertigen Lebensmitteln wie Ketchup, Fruchtjoghurts
und Fitnessriegeln enthalten ist, ist ein
Einfach-Kohlenhydrat, das von der Leber rasch
verstoffwechselt wird. Dies fördert die Entstehung
einer Fettleber und einer Insulinresistenz.
Wie gelingt eine dauerhafte
Gewichtsreduktion?
Nicole Erickson: Wichtig ist, dass man sich für
eine Methode zur Gewichtsreduktion entscheidet,
die zum Lebensstil passt und die auch langfristig
umgesetzt werden kann. Die Erfahrung
zeigt: Eine schrittweise Umstellung der Ernährung
ohne strenge Verbote führt eher zum langfristigen
Erfolg. Vor allem ist dabei die Gefahr
geringer, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Sehr effektiv unterstützt wird die Ernährungsumstellung
durch regelmäßige Bewegung.
Abraten möchte ich von extremen Diäten. Auch
wenn der Erfolg meist zunächst nicht lange auf
sich warten lässt, ist er in der Regel nicht von
Dauer und mündet sogar oft in einen Jo-Jo-Effekt:
Nicht nur, dass das Gewicht nach Beendigung
der Crash-Diät rasch wieder auf das Ausgangsgewicht
geschnellt ist, sondern nun wiegt
man vielleicht auch noch mehr als vorher. Wir
arbeiten deshalb lieber mit dem Energiedichteprinzip.
Hierfür bedarf es lediglich einiger kleiner
Änderungen der Ernährungsweise.
Was genau ist das Energiedichteprinzip?
Nicole Erickson: Das Energiedichteprinzip beruht
auf der Kalorienmenge pro 100 Gramm Lebensmittel.
Diese Angabe ist auf jedem Lebensmitteletikett
zu finden. In der Regel haben energiearme
Lebensmittel eine niedrige Energiedichte,
nämlich unter 150 Kalorien pro 100 Gramm
Lebensmittel – und eignen sich deshalb gut für
eine Ernährung nach dem Energiedichteprinzip.
Demgegenüber enthalten energiereiche Lebensmittel
mehr als 250 Kalorien pro 100 Gramm
Lebensmittel, bei ihnen ist Vorsicht geboten.
Um diese »Dickmacher« zu umgehen, kann man
z. B. beim Kochen Zutaten durch ähnlich schmeckende
Zutaten ersetzen und auf diese Weise die
Kalorienaufnahme wesentlich beeinflussen.
Nehmen wir das Beispiel »gebratener Lachs auf
Spinatbett mit Bechamelsauce«. Bei diesem Gericht
lassen sich alle kalorienreichen Zutaten gegen
kalorienärmere austauschen: der fettreiche
Lachs gegen den kalorienarmen Seelachs, die
Bandnudeln gegen kalorienärmere Kartoffeln,
die Sahne gegen die kalorienärmere Milch und
PD Dr. Simon
Hohenester
PD Dr. med. Simon Hohenester
Facharzt für Innere Medizin
Ernährungsmediziner (DAEM/DGEM)
Medizinische Klinik und Poliklinik II
LMU Klinikum München
Tel. 089 / 4400-73129
E-Mail: simon.hohenester@med.unimuenchen.de
Kontakt
so fort. Am Ende hat das Gericht genauso gut
geschmeckt, man ist satt – aber man hat fast 500
Kalorien eingespart. Den Körper mit weniger
Energie zu versorgen als er im gleichen Zeitraum
benötigt, nennt man Kaloriendefizit. Empfohlen
wird ein tägliches Kaloriendefizit von 500
bis 600 Kalorien, dies entspricht etwa ein halbes
Kilo pro Woche oder zwei Kilo pro Monat.
Was raten Sie Menschen, die schon mehrfach
erfolglos versucht haben, abzunehmen?
Nicole Erickson: Ihnen würde ich eine persönliche
Beratung empfehlen. Wer im Raum München
wohnt, kann sich z. B. an die Ambulanz des
Interdisziplinären Zentrums für Ernährungsmedizin
(IZDE) des LMU Klinikums wenden.
Eine kontinuierliche ernährungsmedizinische
Betreuung ist auch und gerade für Menschen
mit einer Adipositas empfehlenswert. Ist die
Fettleibigkeit stark ausgeprägt, könnte auch eine
bariatrische Operation Sinn machen.
Nicole
Erickson M. Sc, RD
Nicole Erickson M. Sc, RD
Ernährungswissenschaftliche
Koordinatorin
Krebszentrum – CCC München LMU –
Comprehensive Cancer Center
LMU Klinikum München
Tel. 089 4400-75246
E-Mail: nicole.erickson@med.unimuenchen.de
Fotos unten links: © LMU Klinikum München; Illustration oben: © Sebastian Kaulitzki / 123rf.com
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12 Diagnose & Therapie
Lokale Behandlung ohne Operation
Strahlentherapie
bei weißem Hautkrebs
Weißer Hautkrebs kann entstehen, wenn
die Haut über Jahre nicht ausreichend
vor der UV-Strahlung geschützt wurde.
Hauptentstehungsorte sind Gesicht und
Hände — also die Körperpartien, die
besonders stark den Sonnenstrahlen
ausgesetzt sind. Was nur wenige wissen:
Helfen kann neben einem operativen
Eingriff auch eine Strahlentherapie.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Spinaliom der Stirnhaut (li.): Nach einem Jahr
mit Brachytherapie mit 12 Bestrahlungssitzungen
zeigt sich die Stirnhaut in stark verbessertem
Zustand (re.).
Über 200 000 – vor allem ältere – Menschen
erkranken jährlich in Deutschland an weißem
Hautkrebs. Die Mediziner unterscheiden zwei
Arten: das Basaliom (Basalzellkarzinom), bei
dem der Krebs aus der Basalzellschicht entsteht,
und das Spinaliom (spinozelluläres Karzinom),
das von der Stachelzellschicht der Haut ausgeht.
In beiden Fällen treten die Tumore lokal begrenzt
auf. Das Basaliom wächst jedoch im Allgemeinen
langsam und nur dort, wo es entstanden
ist. Anders das Spinaliom: Es ist aggressiver
und kann Metastasen bilden, wenn es erst spät
erkannt und behandelt wird.
vor der Brachytherapie
Da der weiße Hautkrebs im Allgemeinen nur
eine kleine Hautfläche betrifft, ist in den meisten
Fällen eine operative Entfernung die Therapie
der Wahl. Wie bei allen invasiven Vorgehensweisen
lässt sich das Risiko für Komplikationen
jedoch nicht gänzlich ausschließen. Dies
gilt umso mehr, wenn ältere Patienten bereits
an Diabetes oder einer anderen Grunderkrankung
leiden. Hinzu kommt: Sind ungünstige
Stellen wie Nase oder Ohren betroffen, kann
es sein, dass im Anschluss an die Tumorentfernung
für ein kosmetisch besseres Ergebnis
zusätzlich eine plastische Deckung des Defektareals
notwendig ist. In diesen Fällen kann die
lokale Strahlentherapie eine effektive nicht-invasive
Alternative sein.
»Metaanalysen zeigen nach fünf Jahren eine 90
prozentige Erfolgsquote. Damit ist die Strahlentherapie
so wirksam wie eine Operation«, sagt
Frau PD Dr. Stefanie Corradini, geschäftsführende
Oberärztin an der Klinik für Strahlentherapie
und Radioonkologie am LMU Klinikum
in Großhadern.
Bei einem ausgedehnten Tumor oder einem
Tumor, der nicht vollständig entfernt werden
konnte, ist häufig eine Kombination aus Operation
und Strahlentherapie erforderlich.
Automatisierte
Positionierung
Ist der Tumor klein bzw. bis zwei Zentimeter
groß, wird am LMU Klinikum eine sogenannte
Kontakt-Bestrahlung durchgeführt. Das Verfahren
wird auch Brachytherapie genannt: Eine
hohe Bestrahlungsdosis wird direkt am Ort des
Tumorgeschehens appliziert, das umgebende
Gewebe bleibt verschont. »Mithilfe eines speziellen
Geräts, eines Afterloader, wird eine nur
wenige Millimeter große radioaktive Strahlungsquelle
automatisch über dem betroffenen
Hautareal platziert. Hierfür stehen verschiedene
Haut-Applikatoren, z. B. der Valencia Applikator,
zur Auswahl, die speziell für die Behandlung
von Hautkrebs konzipiert sind«, erklärt
PD Dr. Corradini.
nach der Brachytherapie
Fotos unten: © LMU Klinikum München; Foto oben: © Andriy Popov / 123rf.com
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Diagnose & Therapie
13
Der Valencia Applikator speziell für Hautkrebs
(Nukletron, Elekta AB, Niederlande)
Die Strahlungsquelle gibt hauptsächlich Gammastrahlung
ab, die über unterschiedliche
strahlenbiologische Wirkmechanismen vor allem
die Krebszellen zerstören soll. Eine thermische
Wirkung besteht nicht, es kommt daher zu
keiner Erwärmung.
Am besten wirkt das Verfahren, wenn das Tumorwachstum
auf wenige Millimeter in die Tiefe
begrenzt ist. Ist der Tumor größer oder ist er
weit in die Tiefe gewachsen, müssen für die Dauer
der Behandlung unter Umständen zusätzliche
Kunststoff-Hohlkatheter für die Strahlenquelle
in den Tumor eingebracht werden – nur so lässt
sich die gesamte Tumorausdehnung für die Bestrahlung
komplett erfassen.
Mehrere Einzelsitzungen
zur Schonung
Der Bestrahlungsplan mit der entsprechenden
Bestrahlungsdosis wird von den Ärzten für
Strahlentherapie in Zusammenarbeit mit Medizinphysikern
erstellt. Ebenso werden die Patienten
vor einer Therapie von den Ärzten ausführlich
aufgeklärt – über die Behandlung und ihre
beabsichtigte Wirkung ebenso wie über mögliche
Nebenwirkungen. Dazu gehören z. B. leichte
Hautveränderungen im Bereich des Bestrahlungsareals
wie eine Rötung, Schuppen- oder
Krustenbildung, aber auch Farbveränderungen
der bestrahlten Haut sind möglich. »Insgesamt
sind die Nebenwirkungen jedoch im Allgemeinen
gering. Und auch Schmerzen treten während
der Bestrahlung unter normalen Umständen
nicht auf«, betont PD Dr. Corradini.
Damit das umliegende Gewebe bestmöglich
geschont wird, umfasst eine Strahlentherapie
mehrere Einzelsitzungen. Die Gesamtdauer einer
Strahlentherapie erstreckt sich beim weißen
Hautkrebs über mehrere Tage bis hin zu
einigen Wochen, wobei die Einzelsitzungen
drei- bis fünfmal pro Woche stattfinden. Wie
lange eine einzelne Strahlentherapie-Sitzung
dauert, hängt von dem zu bestrahlenden Areal
sowie von der geplanten Bestrahlungsdosis ab;
sie dauert in der Regel aber nur wenige Minuten.
Was für den klassischen operativen Eingriff
gilt, gilt aber auch für eine Strahlentherapie: »Ist
die Behandlung abgeschlossen, sind regelmäßige
Kontrolluntersuchungen notwendig«, so PD
Dr. Corradini.
PD Dr. med.
Stefanie Corradini
Kontakt
PD Dr. med. Stefanie Corradini
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
und Radioonkologie
LMU Klinikum München
Campus Großhadern
Marchioninistr. 15
81377 München
Tel. 089 / 4400-73770
E-Mail: strahlentherapie@med.unimuenchen.de
Foto links: © LMU Klinikum München; Foto links oben: © Nukletron, Elekta AB, Niederlande
Einfach super dieses Organ!
Fotos unten: © LMU Klinikum München; Foto oben: © Andriy Popov / 123rf.com
Wussten Sie, dass Sie in Ihrem Darm zig
Milliarden winzige Mikroorganismen beherbergen?
Und dass diese Bakteriengemeinschaft
— auch Darmmikrobiom
genannt — eine wichtige, wenn nicht die
wichtigste Instanz im Körper ist, die über
Gesundheit und Krankheit entscheidet?
Dieses Darmmikrobiom hat sogar einen
direkten Draht zum Gehirn und nimmt so
Einfluss auf unsere Gefühlswelt oder unsere
psychische Verfassung.
Der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse ist
die Wissenschaft erst vor Kurzem auf
die Spur gekommen. Seitdem wurden
spektakuläre Hinweise darauf gefunden,
dass die Darmbakterien über diese Verbindung
auch an der Entstehung von Erkrankungen
beteiligt sein könnten, die
wie Parkinson, Autismus oder Multiple
Sklerose bis dahin dem Gehirn zugeordnet
wurden.
Essenziell sind die Bewohner unseres
Darms — und die Substanzen, die sie bei
der Zerlegung der Nahrungsbestandteile
bilden — für den Stoffwechsel. Ob wir
schlank bleiben oder dick werden, aber
auch, ob wir an Typ-2-Diabetes oder an
einem metabolischen Syndrom erkranken,
könnte davon abhängen, welche
Bakterienarten in unserem Darm das Sagen
haben.
Diese und viele andere Erkenntnisse über
das Darmmikrobiom stellen die Autoren
Nicole Schaenzler und Florian Beigel in
ihrem neuen Buch »Superorgan Mikrobiom«
vor, und sie alle sind nicht nur spannend
und im munteren Ton geschrieben,
sondern sie beruhen auf seriösen wissenschaftlichen
Studien. Aber die Autoren
haben auch eine wichtige Botschaft: Wer
wie wir in einem Industriestaat lebt, muss
sich besonders gut um das heterogene
Völkchen in seinem Darm kümmern.
Was Sie tun können, um Ihre Darmbakterien
zu stärken und zu schützen, erfahren
Sie ebenfalls in dem neuen Gesundheitsratgeber.
Schon jetzt sei verraten: Ballaststoffen
kommt eine Schlüsselrolle zu.
Dr. Nicole Schaenzler /
Dr. Florian Beigel:
Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.
ISBN 978-3-8338-7363-8
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14 Diagnose & Therapie
Wenn die Prostata Probleme
bereitet
Eine gutartige Prostatavergrößerung hat
nicht immer Krankheitswert. Doch spätestens,
wenn Männer sich zunehmend
beeinträchtigt fühlen, weil sie mehrmals
nachts auf die Toilette müssen oder die
Harnblase nicht mehr vollständig entleeren
können, sollten sie einen Urologen
aufsuchen.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Bild oben: © KPROCEPT BioRobotics Corporation, Redwood Shores, Kalifornien (USA)
Eigentlich ist die Prostata, die unterhalb der
Blase liegt, nur so groß wie eine Kastanie.
Mit fortschreitendem Alter beginnt sich das
auch als Vorsteherdrüse bezeichnete Organ jedoch
bei vielen Männern zu vergrößern: Es bildet
sich neues Gewebe – und das meist kontinuierlich
über die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Eine vergrößerte Prostata (Benigne Prostatahyperplasie,
BPH) ist die häufigste urologische
Erkrankung des Mannes: Bei jedem zweiten
50-Jährigen zeigen sich bereits erste Anzeichen,
ab dem 75. Lebensjahr haben fast alle Männer
eine vergrößerte Prostata. Warum das so ist, ist
nach wie vor nicht vollständig geklärt. Vermutlich
spielen verschiedene Faktoren zusammen,
allen voran hormonelle Einflüsse, aber auch eine
familiäre Veranlagung. Zudem scheint Übergewicht
Prostataprobleme zu verstärken.
Typisch: Startschwierigkeiten
beim Wasserlassen
Mittels Wasserstrahl wird das, vorher an der Planungskonsole exakt markierte Prostatagewebe, robotergestützt, ohne
thermische Einwirkung unter Ultraschall-Echtzeitkontrolle abgetragen.
Anders als Prostatakrebs, der ähnliche Beschwerden
verursachen kann, bleibt das Gewebewachstum
bei der gutartigen Prostatavergrößerung
auf die Prostata beschränkt. »Gutartig«
bedeutet jedoch nicht, dass keine Beschwerden
auftreten können: Ein Drittel der Betroffenen
leidet unter Symptomen, die vor allem das Wasserlassen
betreffen. Der Hauptgrund ist die Lage
der Prostata: Sie umschließt die Harnröhre beim
Mann wie ein Ring und engt sie immer mehr
ein, wenn sie an Volumen zunimmt. Dadurch
wird der Harnstrahl dünner und schwächer, und
es kann trotz Harndrangs eine Weile dauern, bis
die Blasenentleerung einsetzt. Manchmal kann
der Widerstand, den die verengte Harnröhre
dem Urin entgegensetzt, nur noch überwunden
werden, indem die Bauchmuskulatur zu Hilfe
genommen wird. Aber auch ein vermehrter
Harndrang ist charakteristisch, der den Betroffenen
vor allem nachts mehrmals auf die Toilette
zwingt.
Schreitet die Wucherung weiter fort und drückt
das überschüssige Gewebe immer stärker gegen
die Harnröhre, lässt sich die Blase nicht mehr
vollständig entleeren. Der Restharn wiederum
erhöht das Risiko für Harnwegsinfektionen und
im Extremfall für bleibende Schäden an Blase
und Nieren, wenn nicht therapeutisch gegengesteuert
wird.
Beschwerden beim Wasserlassen sollten immer
Anlass für einen Besuch beim Urologen sein –
auch, um auszuschließen, dass sich Prostatakrebs
hinter den Symptomen verbirgt.
Therapie je nach Schwere
des Befunds
Lautet die Diagnose »gutartige Prostatahyperplasie«,
hängt die Behandlung von der Intensität
der Beschwerden und dem Leidensdruck des
Betroffenen ab. Bei leichten Beschwerden kann
es einen Versuch wert sein, die Symptome mithilfe
von pflanzlichen Präparaten (z. B. aus Sägepalmfrucht,
Kürbissamen, Roggenpollen,
Brennnesselwurzel) oder synthetischen Medikamenten
(z. B. Alphablocker) in den Griff zu
bekommen. Gehört die Bildung von Restharn
zum Beschwerdebild, ist meist ein operativer
Eingriff erforderlich. Wenn möglich kommen
Verfahren zum Einsatz, die eine minimal-invasive
Vorgehensweise erlauben, etwa eine Abtragung
des überschüssigen Gewebes mithilfe einer
elektrischen Schlinge oder Laser. Allerdings ist
bei diesen Methoden auch das umliegende Gewebe
der Hitzeeinwirkung ausgesetzt. Dadurch
sind Nebenwirkungen nicht gänzlich auszuschließen
– bis hin zu Beeinträchtigungen der
sexuellen Potenz. Als Alternative empfiehlt sich
die Verkleinerung einer vergrößerten Prostata
mittels robotergesteuerten Wasserstrahls. Das
Therapieverfahren wird Aquablation®-System
genannt und gehört zu den minimal-invasiven
Methoden. In Deutschland kommt das neuartige
Verfahren bereits an einigen Kliniken zum
Einsatz – darunter auch in der Klinik für Urologie
im Krankenhaus Barmherzige Brüder
München.
Diese Symptome sind
typisch:
• häufiger Harndrang, vor allem
nachts
• Probleme, das Wasserlassen in
Gang zu bringen
• schwacher Harnstrahl, das Wasserlassen
dauert zunehmend
länger
• nach dem Wasserlassen träufelt
Urin nach
• das Gefühl, dass die Blase nie
komplett geleert ist
• im weiteren Verlauf eventuell unkontrollierter
Harnverlust
Illustration oben rechts: © yodiyim / 123rf.com
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Diagnose & Therapie
15
Das Interview zum Thema
Illustration oben rechts: © yodiyim / 123rf.com
Die Klinik für Urologie im Krankenhaus Barmherzige
Brüder München ist die erste Einrichtung
in München, die das Aquablation®-
Verfahren zur Behandlung einer gutartigen
Prostatavergrößerung anbietet. Im Gespräch
mit TOPFIT erklärt Dr. Florian Fuchs u. a., wie
das neuartige Verfahren abläuft und durch welche
Vorteile es sich auszeichnet.
Herr Dr. Fuchs, wann raten Sie
Ihren Patienten zu einer operativen
Verkleinerung der Prostata?
Dr. Fuchs: Bereitet die Prostatavergrößerung
obstruktive und/oder irritative Beschwerden,
kommt zunächst eine medikamentöse
Behandlung infrage. Wird eine dauerhafte
Einnahme von Medikamenten jedoch nicht
erwünscht, lässt sie mit der Zeit in ihrer
Wirkung nach oder bestehen trotz der
Therapie eine erhebliche Beeinträchtigung
der Lebensqualität und ein hoher Leidensdruck,
ist eine instrumentelle, operative
Therapie meist unumgänglich. Eine gutartige
Prostatavergrößerung kann jedoch auch
ursächlich für schwerwiegende Folgeerkrankungen
verantwortlich sein, allen voran
für häufige und komplizierte Harnwegsinfektionen,
Harnblasensteine, eine komplette
Harnverhaltung oder auch für einen
Rückstau des Urins in die Nieren mit einem
zunehmenden Verlust der Nierenfunktion.
In diesen Fällen ist ebenfalls eine operative
Therapie dringend angezeigt.
Seit Kurzem setzen Sie als erste Klinik in
München eine neue Therapieform namens
Aquablation®-System zur Behandlung einer
gutartigen Prostatahyperplasie ein. Was ist
das Besondere an dem Verfahren?
Dr. Fuchs: Das Aquablation®-System ist das
erste robotergestützte OP-Verfahren zur
Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung.
Dass die wesentlichen Behandlungsschritte
durch einen Roboter gesteuert
werden und zudem unter permanenter
Sichtkontrolle erfolgen, gewährleistet eine
hohe Präzision bei der Abtragung (Ablation)
des Gewebes und ein hohes Maß
an Sicherheit für den Patienten. Zudem
handelt sich um eine besonders schonende
Methode. Denn das überschüssige
Gewebe wird mithilfe eines feinen
Hochdruck-Wasserstrahls abgetragen
— ganz ohne Hitzeeinwirkung, und ohne
dass umliegende gesunde Strukturen in
Mitleidenschaft gezogen werden. Negative
Auswirkungen, z. B. auf den Schließmuskel,
sind nicht zu befürchten. Ebenso legen erste
Erfahrungen nahe, dass in vielen Fällen
die Sexualfunktion erhalten werden kann,
sowohl, was die Erektionsfähigkeit als auch
was den Erhalt der Ejakulation betrifft.
Woher »weiß« das Aquablation®-
System, wie viel Gewebe entfernt
werden muss?
Dr. Fuchs: Als vollautomatisches System, das
autonom unter Echtzeit-Ultraschallkontrolle
arbeitet, folgt das Aquablation®-Verfahren
bei der Abtragung des überschüssigen
Prostatagewebes einem genau festgelegten
Behandlungsplan. Diesen Plan erstellen
wir an der Planungskonsole mittels
transrektalen Ultraschalls: Die Prostata wird
transrektal (»durch den Enddarm«) dreidimensional
in zwei Ebenen erfasst, sodass
wir nun das abzutragende Gewebe exakt
markieren und die Grenzen des Therapieareals
festlegen können. Diese Grenzen
können während der eigentlichen Ablation
nicht überschritten werden; Schädigungen,
z. B. des Schließmuskels oder des Auslasses
der Harnblase, sind damit praktisch ausgeschlossen.
Wie geht es nach Fertigstellung des
OP-Behandlungsplans weiter?
Dr. Fuchs: Ist die Planung abgeschlossen,
wird im nächsten Schritt automatisch der
Ablationsprozess aktiviert, der über die
Harnröhre erfolgt. Nun kommt der oszillierende
Wasserstrahl zum Einsatz: Unter
Sichtkontrolle wird das definierte Gewebe
vom Wasserstrahl — ohne Hitzeeinwirkung
und gesteuert vom OP-Roboter — rasch
und millimetergenau abgetragen. Der Roboter
arbeitet zwar selbständig, doch wird
er während des gesamten Vorgangs von
uns überwacht.
Wie lange dauert der Eingriff?
Dr. Fuchs: Insgesamt benötigen wir für den
Eingriff, der unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie
durchgeführt wird, weniger als
eine Stunde. Bis das Gewebe abgetragen
ist, dauert es jedoch lediglich zwei bis
Zur Person
Prostata
maximal acht Minuten — je nach Größe der
Prostata. Die reine OP-Zeit ist also ausgesprochen
kurz. Anschließend verbringt der
Patient drei bis vier Nächte im Krankenhaus.
Ein Blasenkatheter verbleibt in der
Regel für zwei bis drei Tage und wird vor
der Entlassung entfernt.
Gibt es eine Patientengruppe, die von
der Methode besonders profitiert?
Dr. Fuchs: Das Aquablation®-System ist
eigentlich für alle Patienten eine Therapieoption,
denen man aufgrund ihres Beschwerdebilds
einen operativen Eingriff
empfehlen würde. Besonders interessant
dürfte das Verfahren vor allem für therapiebedürftige
Männer sein, die Wert auf
den vollständigen Erhalt der antegraden
Ejakulation legen, jedoch keine Behandlungsmethoden
wünschen, bei denen der
ablative Effekt — wenn überhaupt — erst
nach einigen Wochen einsetzt. Dies ist ein
weiterer Vorteil der Methode: dass sich
der therapeutische Effekt praktisch sofort
einstellt. Ältere bzw. vorerkrankte Patienten
profitieren von der vergleichsweise kurzen
OP-Zeit.
Dr. Florian Fuchs ist leitender Oberarzt und Leiter der BPH-Therapie an der Klinik für
Urologie (Chefarzt: Prof. Dr. Alexander Karl) im Krankenhaus Barmherzige Brüder
München. Neben der Behandlung von gutartigen Prostataerkrankungen ist die (operative)
Therapie von Prostatakrebs ein weiterer Schwerpunkt der Klinik, zu der auch das
Prostatazentrum Nymphenburg gehört.
Nähere Infos: www.barmherzige-muenchen.de
Bildnachweis Foto Kasten: © Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)
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16 Diagnose & Therapie
Vorsicht Mausarm!
»Auch im Homeoffice gilt es,
Fehlbelastungen zu vermeiden!«
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen im
Homeoffice. Doch längst nicht immer entspricht der heimische Arbeitsplatz
den ergonomischen Anforderungen. Krankheitsbilder wie der
Mausarm haben in den letzten Monaten deshalb deutlich zugenommen.
Ignorieren sollte man die Beschwerden nicht: »Wer trotz wiederholt
auftretender Schmerzen die Ursachen nicht abstellt, riskiert einen chronischen
Verlauf«, sagt der Münchner Orthopäde Dr. Werner Zirngibl vom
MVZ im Helios.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Foto oben: gudella / 123rf.com
Derzeit in den eigenen vier Wänden zu arbeiten,
minimiert das Risiko für eine
SARS-CoV-2-Infektion, erlaubt Eltern eine bessere
Betreuung ihrer Kinder – und manch einer
freut sich vielleicht auch darüber, in Jogginghose
vor dem PC sitzen zu können. Doch das
Arbeiten im Homeoffice kann Tücken haben.
Denn statt wie gewohnt im Büro an einem ergonomischen
Arbeitsplatz zu sitzen, müssen viele
nun mit dem Küchen- oder Esszimmertisch
als Schreibtisch vorliebnehmen, andere machen
es sich gar mit ihrem Laptop auf der Couch bequem.
Und das bedeutet: Fehlbelastungen sind
programmiert. Kein Wunder, dass sich bald
Schmerzen einstellen: in Rücken und Nacken,
aber auch in Schultern, Armen und Händen.
Monotone
Bewegungsabläufe
Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle, mitunter
auch Lähmungserscheinungen: Ein
Mausarm entsteht, wenn immer wieder die
gleichen monotonen Bewegungen ausgeführt
werden. Ärzte nennen das Krankheitsbild deshalb
auch »repetitive strain injury-syndrome«
(RSI-Syndrom): Verletzung durch wiederholte
(Über-)Beanspruchung. »Tatsächlich sind winzige
Verletzungen an den beteiligten Muskeln
und Sehnen für den Mausarm verantwortlich.
Hiervon sind vor allem Menschen betroffen, die
täglich am Computer arbeiten und immer wieder
die Tastatur oder Maus betätigen«, erklärt
Dr. Zirngibl. Oft sind Unterarm und Handgelenk
betroffen, aber auch an Ellenbogen und
Oberarm, Nacken, Schulter und Rücken können
sich die Beschwerden bemerkbar machen.
Die Anzahl der Menschen, die an einem Mausarm
bzw. RSI-Syndrom erkranken, hat in den
letzten Jahren enorm zugenommen. Trotzdem
ist der Mausarm in Deutschland zwar eine medizinisch
anerkannte Erkrankung, aber keine
anerkannte Berufskrankheit, anders als etwa in
den USA, Australien oder den Niederlanden.
Erst nur bei Belastung,
später auch in Ruhe
Wer im Homeoffice erstmals unter den Symptomen
eines Mausarms leidet, hat die Weichen dafür
meist schon sehr viel früher an seiner eigentlichen
Arbeitsstelle gestellt. Denn bis sich die
ersten Anzeichen wie Missempfindungen und
Kraftverlust in Hand und Unterarm bemerkbar
machen, sind oft x-fach wiederholte Bewegungsabläufe
am Bildschirmarbeitsplatz vorausgegangen.
Dabei durchläuft das RSI-Syndrom in den
meisten Fällen verschiedene Stadien: Zunächst
treten die Beschwerden nur während der entsprechenden
Tätigkeit auf, um in Pausen oder
nach Büroschluss erst einmal schnell abzuklingen.
Später halten sie jedoch auch im Ruhezustand
weiter an. »Selbst wenn nach einer längeren
Auszeit, z. B. im Urlaub, die Beschwerden
vollständig abgeklungen zu sein scheinen, melden
sie sich sofort zurück, sobald der Betroffene
wieder die Tastatur oder Maus bedient«, erklärt
Dr. Zirngibl. Deshalb gestaltet sich die Therapie
oft schwierig und kann sogar ins Leere laufen,
wenn sich die auslösenden Faktoren nicht
ändern.
Auch wenn es bislang keine einheitlichen Diagnoserichtlinien
gibt, ist eine eingehende orthopädische
Untersuchung wichtig, gegebenenfalls
auch mit bildgebenden Verfahren. Denn andere
Erkrankungen wie ein Karpaltunnelsyndrom
rufen ähnliche Beschwerden hervor, werden jedoch
anders behandelt.
»Wichtigste Maßnahme ist eine ergonomische
Umgestaltung des Arbeitsplatzes – das gilt auch
und gerade für die Arbeit im Homeoffice«, erklärt
Dr. Zirngibl. Außerdem sind eine konsequente
Schonung sowie eine orthopädische Behandlung
wichtig.
Zur Person
Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin
im Münchner MVZ im Helios tätig. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war Dr. Zirngibl 14mal
Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten
Turnieren. Heute ist er ein anerkannter Experte für die Behandlung von Sportverletzungen, der
u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München auch Leistungsbzw.
Profisportler medizinisch betreut.
Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von
Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt Dr. Zirngibl minimal-invasive Wirbelsäuleneingriffe
vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
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Diagnose & Therapie
17
Das Interview zum Thema
Wie wird ein RSI-Syndrom behandelt?
Und was kann man selbst tun? Antworten
gibt der Münchner Orthopäde Dr.
Werner Zirngibl im Gespräch mit TOPFIT.
Herr Dr. Zirngibl, wie wird ein RSI-
Syndrom behandelt?
Dr. Zirngibl: Oberstes Gebot ist, den
betroffenen Arm ruhig zu stellen — und
zwar wirklich so lange, bis die Symptome
vollständig abgeklungen sind.
Lokale Kälte- bzw. Wärmeanwendungen
und/oder Ultraschallbehandlungen zur
Tiefendurchblutung unterstützen den
Heilungsprozess. Gute Erfahrungen
haben wir auch mit der ACP-Therapie
gemacht, eine Form der Eigenblutbehandlung,
bei der patienteneigenes
Blut nach einer speziellen Aufbereitung
in den schmerzenden Bereich injiziert
wird. Bei diesem Verfahren machen wir
uns zunutze, dass das aufbereitete Blut
eine hohe Konzentration an körpereigenen
Wirkstoffen wie Blutplättchen und
Wachstumsfaktoren enthält, die die Heilung
in Gang setzen und beschleunigen.
Da es sich um eine körpereigene Substanz
handelt, ist die ACP-Therapie sehr
gut verträglich.
Macht auch eine Physiotherapie Sinn?
Dr. Zirngibl: Auf jeden Fall. Physiotherapeuten
können auch ein individuelles
Programm erstellen, das auf das Stadium
des RSI-Syndroms abgestimmt ist
und dann selbstständig zu Hause durchgeführt
werden kann. Vor allem gezielte
Dehn- und Kräftigungsübungen wirken
sich positiv aus.
Was kann man selbst tun, um die
Beschwerden zu mildern?
Dr. Zirngibl: Wichtigste Maßnahme
ist eine ergonomische Umgestaltung
des Arbeitsplatzes — das gilt auch und
gerade für die Arbeit im Homeoffice. Zu
Hause wird oft mit Laptop gearbeitet.
Ratsamer ist es jedoch, für die Bildschirmarbeit
einen Computer mit einer
externen Tastatur und einem Extramonitor
zu verwenden. Dabei sollten Tastatur
und Maus so platziert werden, dass die
Handgelenke nicht abgeknickt sind. Im
Handel sind zudem spezielle Mäuse
erhältlich, die die natürliche Handhaltung
unterstützen. Mauspads mit Stützpolstern
verhindern eine überstreckte
Arbeitshaltung der Hand. Der Bildschirm
sollte grob eine Armlänge entfernt sein.
Und natürlich sollte man auch auf die
passende Sitz- und Tischhöhe sowie auf
die richtige Sitzhaltung achten — das
schließt dann ein Arbeiten am niedrigen
Wohnzimmertisch oder auf dem Sofa
aus. Regelmäßige Pausen sind ebenfalls
sehr wichtig. Am besten ist es, mindestens
einmal pro Stunde aufzustehen,
einige Schritte durch die Wohnung zu
gehen, sich zu strecken und die Muskeln
zu lockern. Auch kurze Übungen für
Arme und Hände sind empfehlenswert,
etwa Faustbilden und Öffnen der Hände
im Wechsel oder mit den Fingerspitzen
eine Raute bilden.
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mediven cosy –
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Dr. Catarina Hadamitzky, Hannover,
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wiederkehrt oder langfristig geheilt werden
kann, ist momentan noch nicht ausreichend
belegt. Fest steht: Auch nach einer
Liposuktion empfehlen Experten die
konservative Therapie mit flachgestrickten
medizinischen Kompressionsstrümpfen.
Als Fachärztin für Plastische und Ästhetische
Chirurgie operiert Dr. Catarina
Hadamitzky regelmäßig Lipödem-Patientinnen.
Ihr Fazit: »Operierte Lipödem-
Patienten sind sehr aktiv und brauchen
viel Bewegungsfreiheit. Nach einer
Liposuktion empfehle ich besonders flexible,
weiche und elastische medizinische
Kompressionsstrümpfe.«
Frau Dr. Hadamitzky, worauf kommt
es bei der Wahl eines medizinischen
Kompressionsstrumpfes in der Lipund
Lymphödem-Therapie an?
»Um diese Ödempatienten individuell zu
versorgen, ist eine große Auswahl von
flachgestrickten medizinischen Kompressionsstrümpfen
mit unterschiedlichen
Materialstärken und Eigenschaften notwendig.
Denn jeder Lipödem- und auch
Lymphödem-Patient hat andere Anforderungen
an eine optimale Versorgung.
Der mediven cosy Kompressionsstrumpf
eignet sich aufgrund seiner hohen
Längselastizität besonders für Lipödem-
Patienten ohne zusätzliches Lymphödem.
Er ist leicht anzuziehen, flexibel, gibt viel
Bewegungsfreiheit und bietet eine große
modische Vielfalt.«
Spielt der modische Aspekt neben
der medizinischen Wirksamkeit eine
wichtige Rolle?
Jeder Lip- und Lymphödem-Patient
ist etwas Besonderes, jeder hat
seine persönliche Geschichte und
spezielle Anforderungen an eine
Flachstrick-Versorgung.
Das mediven Flachstrick Portfolio
bietet eine patientenindividuelle
Auswahl mit vielen individuellen
Varianten und einer großen
Farbauswahl.
»Eine breite Palette an Farben und Mustern
beeinflusst den Erfolg der Kompressionstherapie
mit flachgestrickten
Strümpfen wesentlich. Vor allem bei jüngeren
Patientinnen steigt damit die Akzeptanz
und somit Therapietreue. Ich erlebe
täglich, dass Patienten im Rahmen
ihrer Lipödem-Therapie besonderen
Wert auf viel modischen Gestaltungsspielraum
legen.«
Worauf kommt es beim Material an?
»Patienten mit Lipo-Lymphödem benötigen
einen Strumpf mit sehr hoher
Wandstabilität. Reine Lipödem-Patienten
kommen sowohl vor als auch nach einer
Liposuktion gut mit einer mittleren
Wandstabilität zurecht. Sie tragen häufig
— wie empfohlen — auch beim Sport ihre
Versorgung. Ein Flachstrick-Strumpf, beispielsweise
der mediven cosy, bietet hier
die nötige Bewegungsfreiheit und den
entscheidenden Tragekomfort.«
Sie empfehlen also auch nach einer
Liposuktion Kompression?
»Noch ist unklar, wie lange nach einer
Liposuktion der verbesserte Befund anhält
und ob das Lipödem eventuell nach
einiger Zeit zurückkehrt. Die aktuelle
Leitlinie zur Therapie des Lipödems empfiehlt
Patienten auch konservative Therapiemaßnahmen,
beispielweise flachgestrickte
medizinische Kompressionsstrümpfe.
Diese sollten besonders flexibel,
weich und elastisch sein. Meiner
Erfahrung nach sind operierte Lipödem-
Patienten sehr aktiv und brauchen viel
Bewegungsfreiheit. Wichtig ist, dem Patienten
für die langfristige Therapie einen
flachgestrickten Kompressionsstrumpf
zu verordnen, der angenehm zu tragen
und leicht anzuziehen ist. Ein Strumpf wie
der mediven cosy eignet sich aus meiner
Sicht optimal für die Versorgung nach einer
Liposuktion. Patientinnen mit Lipo-
Lymphödem benötigen in der Regel stärkere
Materialien.«
Vita Dr. Catarina Hadamitzky
Dr. Catarina Hadamitzky begann 2003
ihre chirurgische Ausbildung in der Abteilung
für Allgemein- und Gefäßchirurgie
des Krankenhauses Porz-am-Rhein in
Köln. Nach ihrer Doktorarbeit an der Universität
Köln begann sie zwischen 2006
und 2007 ihre mikrochirurgische Weiterbildung
in der Abteilung für Neurochirurgie
der Medizinischen Hochschule
Hannover.
Anschließend forschte sie am Institut für
Funktionelle und Angewandte Anatomie
der Medizinischen Hochschule Hannover
zu chirurgischen Möglichkeiten der
Lymphödembehandlung, die auch Hauptthema
ihrer Habilitationsarbeit wurde.
Nach erfolgreich abgelegter Facharztprüfung
für Plastische, Ästhetische, Handund
Wiederherstellungschirurgie war sie
seit 2015 Oberärztin in der Abteilung
Plastische, Ästhetische und Handchirurgie
des Helios Klinikums Hildesheim.
Seit 2018 hat sie sich mit ihrer Privatpraxis
für Lympho-Vaskuläre Erkrankungen und
Ödeme in Hannover niedergelassen.
Weitere Informationen:
www.dr-hadamitzky.com
Foto: © Dr. Catarina Hadamitzky
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20 Gesund leben
Fotos: oben: © evgenyatamanenko (123rf.com); re.: Fotolia.com (Susanne Güttler)
Hausmittel gegen Erkältungen
Wasser, Wärme, Wickel
Wer fiebert, schnupft und hustet, sehnt
sich nach Ruhe und rascher Linderung.
Dies lässt sich unkompliziert mit Wickeln
erreichen. Ein weiterer Vorteil: Notwendige
Zutaten wie Wasser, Tücher, Quark
oder Zwiebeln hat fast jeder griffbereit
zu Hause – und unangenehme Nebenwirkungen
sind kaum zu befürchten.
Von Susanne Reichel
Wasseranwendungen sind hierzulande untrennbar
mit dem Namen des Bad Wörishofener
Pfarrers Sebastian Kneipp (1821 – 1897)
verbunden, der sich zeit seines Lebens dem therapeutischen
Nutzen von Wasser widmete. Sein
Behandlungssystem, auf dem die heutige Hydrotherapie
basiert, umfasst denn auch mehr als
100 Wasseranwendungen zur Vorbeugung und
Behandlung verschiedener Gesundheitsstörungen.
Allen gemeinsam ist, dass sie die Selbstheilungskräfte
des Körpers so mild wie möglich,
aber so stark wie nötig aktivieren, wodurch Heilungsprozesse
in Gang gesetzt und unterstützt
werden.
Speziell der Einsatz von Wickeln, Umschlägen
und Auflagen für die gezielte Behandlung von
Körperpartien gehört jedoch eigentlich zum
Volksheilwissen, das über Jahrhunderte von
Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Dabei verdanken gerade die Wickel ihre Beliebtheit
nicht nur ihrer raschen Wirkung auf
den kranken Körper bei denkbar geringem Auf-
wand, sondern auch dem »Streicheleffekt« für
die Seele: Es tut einfach gut, durch den Wickel
zur Ruhe zu kommen und sich dabei buchstäblich
behaglich umhüllt zu fühlen.
Warme und kalte Wickel
Mit Wickeln lässt sich eine Vielzahl von Beschwerden
behandeln, besonders gern werden
sie zur Linderung von Erkältungskrankheiten
eingesetzt. Fieber, Halsschmerzen, Husten
oder Heiserkeit – für jedes Symptom gibt es einen
speziellen Wickel. Einige erfordern spezielle
Heilkräuter oder Tinkturen, zu anderen braucht
man lediglich Wasser und/oder Nahrungsmittel,
etwa Kartoffeln. Wichtig ist auch die Temperatur:
Warme Wickel wirken beruhigend,
entspannend und durchblutungsfördernd, wobei
sie immer auch die Sauerstoffzufuhr zu den
Körperzellen und den Lymphtransport verbessern.
Demgegenüber entziehen kalte Wickel
dem Körper Wärme und eignen sich daher gut
zur Fiebersenkung oder zur Linderung einer
akuten Entzündung. Zudem regen kalte Wickel
den Kreislauf an.
Das ABC der
Wickelanwendung
Die Dampfinhalation ist ein altes Hausmittel, bei dem
warmer, mit Zusätzen versehener Wasserdampf aus
einem Gefäß eingeatmet wird. So werden die Schleimhäute
der oberen Atmen wege gut befeuchtet.
Grundsätzlich gilt: Da eine Wickelbehandlung
den Kreislauf belasten kann, sollte man während
der Anwendung möglichst bequem und
entspannt liegen. Nach den Anwendungen wird
am besten eine Weile weiter geruht, oft spürt
man die Wirkung erst so richtig während dieser
Entspannungsphase.
Alle Wickel werden nach dem gleichen Prinzip
angelegt; für größere Körperwickel benötigt
man drei Tücher:
▶ ein Innentuch (aus Leinen oder Frottee), das,
je nach Bedarf, in kaltes, warmes oder heißes
Wasser getaucht und dann um die betroffene
Körperpartie gewickelt wird. Leinen ist am besten
geeignet, da es Körperwärme relativ langsam
ableitet, andererseits die Wärme des Tuchs
behält und nur langsam trocknet. Synthetische
Materialien eignen sich dagegen nicht, weil es
durch sie zu einem Wärmestau kommen kann.
Vor allem bei warmen Wickeln sollte man möglichst
straff und faltenfrei wickeln, damit keine
Luftkammern entstehen, die als unangenehm
kalt empfunden werden.
▶ ein trockenes Zwischentuch (aus Baumwolle
oder Frottee), das um das feuchte Innentuch gelegt
wird.
▶ ein wärmendes Außentuch (aus Baumwolle,
Wolle, Molton oder Flanell).
▶ gegebenenfalls zur Unterlage ein dickeres
Frotteetuch oder eine Plastikunterlage, damit
das Bett nicht nass wird.
Im Übrigen sind in Apotheken Wickel-Fertigsets
(meist mit Klettverschlüssen) erhältlich, die
für alle Wickel-Anwendungen geeignet sind.
Wadenwickel
Ein »handwarmer« Wadenwickel wirkt während
Infektionskrankheiten fiebersenkend, und zwar
um 0,5 bis 1 Grad. Er darf jedoch nur dann zum
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Gesund leben
21
Bei Kindern (ab sechs Monaten) mit Fieber haben sich
neben den traditionellen Wadenwickeln auch Stirnwickel
bewährt. Das Wasser sollte lauwarm und nicht kalt
sein.
Brustwickel
Foto: © ia64 (123rf.com)
Einsatz kommen, wenn Hände und Füße des Patienten
warm sind und er nicht fröstelt.
Des Weiteren sind Wadenwickel auch bei Schlafstörungen,
Krampfadern oder Durchblutungsstörungen
in den Beinen hilfreich.
So geht’s:
Tauchen Sie das Innentuch in lauwarmes Wasser
(nicht kälter als 30 Grad, zu kaltes Wasser würde
die Hautgefäße verengen, sodass der Körper
nur schlecht Wärme abgeben kann). Wringen
Sie das Tuch aus, und wickeln Sie es dann straff
und faltenfrei um den Unterschenkel (bis unterhalb
des Knies). Wickeln Sie nun das zweite
trockene Zwischentuch darüber, zum Abschluss
folgt das eher locker gewickelte Außentuch; alternativ
kann auch eine leichte Wolldecke über
die Beine gelegt werden. Dickes Bettzeug ist dagegen
ungeeignet, da die Wärme ungehindert
abziehen soll.
Sobald die Tücher körperwarm geworden sind,
müssen sie gewechselt werden. Häufiger als viermal
hintereinander (und nicht länger als maximal
eine halbe Stunde) sollte der Wadenwickel
jedoch nicht angewendet werden.
Im Allgemeinen ist das Fieber nach etwa einer
halben Stunde um ein halbes Grad gesunken.
Halswickel
Halswickel kommen traditionell bei Schmerzen
im Hals-Rachen-Bereich zum Einsatz. Der
Reiz stimuliert die körpereigenen Abwehrkräfte.
Halswickel beruhigen insbesondere die
Schleimhäute in Hals und Rachen und wirken
abschwellend und entzündungshemmend. Beliebte
Zusätze für den feuchten Wickel sind Zitrone,
Quark, Zwiebeln und auch Heilerde.
So geht’s:
Verteilen Sie nicht zu kalte Zi tronenscheiben,
Quark, angerührte Heilerde oder rohe Zwiebeln
gleichmäßig in einer Tuchtasche (Sie können
auch zwei feuchte Taschentücher, in die Sie die
Zutaten geben, verwenden). Legen Sie die gefüllte
Kompresse um den Hals (eine Halsseite reicht
aus). Dann folgen ein trockenes Zwischentuch
und ein Außentuch. Die Wickel bleiben, solange
sie als angenehm empfunden werden.
Dampfinhalationen
Ein feucht-warmer Brustwickel kann bei Husten
und Bronchitis helfen. Er sollte nicht bei hohem
Fieber angewendet werden, da sonst die Temperatur
noch weiter ansteigt. Bei den feucht-warmen
Wickeln wird das Innentuch entweder in
kochendes Wasser oder in frisch gebrühten Thymiantee
getränkt. Beim Kartoffelwickel verteilt
man zerquetsche heiße Kartoffeln darauf. Bei
Quarkwickeln muss der Quark (50 bis 100 g)
vorher im Wasserbad auf Körpertemperatur erwärmt
werden.
Bei Bronchitis mit hohem Fieber macht man einen
feucht-kühlen Wickel.
So geht’s:
Für die Innenlage eignet sich ein weicher Baumwollstoff
(muss anderthalb mal um den Körper
passen). Er wird mit heißem Wasser getränkt
und gut ausgewrungen. Bei Kartoffel- und
Quarkwickeln wird die Füllung mit Verbandmull
abgedeckt, die Stoffränder werden darüber
zusammengeschlagen. Über das Innentuch
kommen die trockenen Lagen. Der Wickel bleibt
20 Minuten.
Dampfinhalationen sind ein altes Hausmittel, um Erkrankungen der Atemwege zu
behandeln. Die oberen Atemwege werden so befeuchtet. Wenn man dem Wasser
Zusätze beifügt, etwa Heilpflanzen, werden die ätherischen Öle gelöst und
über den Wasserdampf mit eingeatmet. Durch Inhalationen wird die Schutzfunktion
der Schleimhäute unterstützt. Zähes Sekret wird gelockert und das Abhusten
erleichtert. Bei Heilpflanzenzusätzen gelangen entzündungshemmende Wirkstoffe
direkt an den Ort der Entzündung.
Die Heilkraft von Inhalationen ist wissenschaftlich nicht erwiesen, doch die meisten
Anwender berichten, dass die Symptome, etwa Schnupfen und Husten, nach
der Inhalation zurückgehen und sie sich besser fühlen.
So wird‘s gemacht: Sie brauchen einen Kochtopf, Wasser und ein großes Handtuch.
Lassen Sie das Wasser aufkochen, und geben Sie eventuell Heilpflanzen
oder einen Streifen Salbe mit ätherischen Ölen (etwa Transpulmin®)
hinzu. Lassen Sie das Wasser bzw. die Mischung erst etwas abkühlen (Verbrennungsgefahr!),
bevor sie den Kopf (mit dem Handtuch bedeckt) über
den Topf beugen und den Dampf einatmen.
Dauer: Inhalationen können Sie ein- bis dreimal täglich für fünf bis 20 Minuten
durchführen — so lange es für Sie angenehm ist.
Pflanzenzusätze: Bewährt haben sich Thymian, Eukalyptus und Salbei. Schleimlösend
wirken insbesondere Fichte, Lärche, Thymian, Eukalyptus und Efeu.
Vorsicht bei Kamille: Sie hat einen entzündungshemmenden Effekt. Andererseits
trocknet sie die Schleimhäute auch aus und kann zu allergischen
Reaktionen führen. Achtung: Für Asthmatiker und kleine Kinder sind ätherische
Öle im Allgemeinen tabu.
Inhalatoren: In der Apotheke gibt es Dampfinhalatoren, bei denen die Dämpfe
über einen Mund-Nasen-Aufsatz eingeatmet werden.
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22 Gesund leben
Der ganz persönliche Sessel
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Foto: © Muckenthaler Ergonomie
Rückengesund und bequem sitzen — mühelos Aufstehen: Das
verspricht der Fitform Sessel, der speziell auf die Bedürfnisse
von Senioren zugeschnitten ist.
Unser Alltag ist davon geprägt, dass wir viel sitzen. Dies kann
vor allem unserem Rücken zu schaffen machen. Zudem sitzen
viele Menschen falsch, oftmals, weil der Sitzplatz nicht individuell
zu ihren Körpermaßen passt. Dadurch wird die Entstehung
von Rückenbeschwerden und anderen Schmerzen des Bewegungsapparats
zusätzlich gefördert. Gegensteuern lässt sich
das am besten mit einem Sitzmöbel, das genau an die individuellen
Körpermaße angepasst ist.
Ein solches Sitzmöbel ist der Fitform Sessel. Denn er ist exakt
auf die individuell richtige Sitzhöhe, Sitztiefe und Armlehnhöhe
seines Besitzers eingestellt und erlaubt damit nicht nur ein sehr
bequemes, sondern auch ein gesundes Sitzen. Die Wirbelsäule
behält ihre natürliche S-Form beim Sitzen. Die Bandscheibe
steht damit weniger unter Druck, und Rückenschmerzen werden
erheblich vermindert. Per Handbedienung lässt sich die
Mechanik in Funktion setzen. Mehrere Motoren sorgen dafür,
dass getrennt voneinander Rückenlehne, Fußstütze, Kippverstellung
und Aufstehhilfe eingestellt werden können.
Bereits über 50 000 Senioren genießen alle Vorteile eines maßgeschneiderten
Sessels aus der holländischen Fitform-Manufaktur.
Erfahrung, moderne Technik und beste Materialqualität
garantieren erholsame entspannte Stunden sowie ein müheloses
Aufstehen und Hinsetzen.
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Vorzüge wissen?
Dann wenden Sie sich an das Münchner Studio Muckenthaler:
Hier lässt man Sie selbstverständlich auch gern probesitzen!
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für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag
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Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler
Mitarbeit: Franziska Bertini, Sabine Jansen, Susanne
Reichel, Dr. Nina Schreiber, Isabel Virnich
Bildnachweis:
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Innenteil: Bildnachweise auf der entsprechenden
Seiten bei den Fotos; alle anderen Fotos: © Letter
Content Media, München.
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Für die medizinische Fachberatung
in dieser Ausgabe danken wir
PD Dr. med. Stefanie Corradini
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie
LMU Klinikum München
Campus Großhadern
Marchioninistr. 15 | 81377 München
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strahlentherapie-und-radioonkologie (Seite 12f.)
Nicole Erickson M.Sc, RD
Krebszentrum – CCC MünchenLMU –
Comprehensive Cancer Center
LMU Klinikum München
Campus Großhadern
Geschäftsbedingungen
Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 20 vom 01.10.2020.
Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen
für Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen
Geschäftsbedingungen des Verlags.
Marchioninistr. 15 | 81377 München
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Dr. Florian Fuchs
Klinik für Urologie
Krankenhaus Barmherzige Brüder
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Medizinische Klinik und Poliklinik II
LMU Klinikum München
Campus Großhadern
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Maskulin verwendet. Es soll alle Geschlechter gleichberechtigt
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Dr. med. Hans-Hermann Wörl
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Tel. 089 / 54 80 66 66
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Dr. med. Werner Zirngibl
MVZ im Helios
Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München
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Kurz notiert
23
23
Vorsicht ist geboten!
Das ehemalige Malariamittel Hydroxychloroquin, dessen
Einsatz bei Patienten mit COVID-19 derzeit wegen
der Gefahr von Herzrhythmusstörungen umstritten ist,
könnte nach einer Big-Data-Analyse in Lancet Rheumatology
auch bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen
langfristig das Risiko für schwerwiegende
Herzprobleme erhöhen, insbesondere wenn gleichzeitig
das Antibiotikum Azithromycin eingenommen
wird. Zudem scheint auch die Dauer der Behandlung
eine Rolle zu spielen: Je länger die Anwendung, desto
größer das Risiko.
(Quelle: Lancet Rheumatology, 2020; DOI: 10.1016/
S2665-9913(20)30276-9)
Krankenkassen zahlen
für Licht-Bade-Therapie
Schnupfen oder COVID-19?
Leider lässt sich COVID-19 nicht leicht von einem banalen Atemwegsinfekt
unterscheiden. Es gibt jedoch einige Symptome, die
dringlicher an Corona denken lassen. Dazu gehören:
• Fieber über 38° C
• starker trockener Husten
• Kurzatmigkeit
• Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns
Patienten mit einer (mittel-)schweren Neurodermitis
bekommen künftig eine Licht-
Bade-Therapie (Balneophoto-Therapie) von
den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Bei dieser Behandlungsform werden salzhaltige
Wannenbäder mit einer UV-Lichttherapie
kombiniert. Bislang konnte das
Verfahren nur von Psoriasis-Kranken genutzt
werden. Bei Kindern und Jugendlichen
mit Neurodermitis darf die Balneophoto-Therapie
jedoch nur nach sorgfältiger
Prüfung erfolgen.
Foto: © Serhii Yevdokymov / 123rf.com (oben); © Mauro Rodrigues / 123rf.com (rechts)
Bei Kindern, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, kommen
Husten und Atemnot seltener vor als bei Erwachsenen. Zudem hat
jedes sechste Kind Hautausschläge.
Ob COVID-19 die Ursache für die Symptome ist, kann jedoch letztlich
nur mithilfe eines Tests geklärt werden (siehe Seite 4f).
Kostenlose Corona-Beratung via App
»Weisen meine Symptome auf eine Infektion hin?« »Habe ich einen
Schnupfen oder Corona?« »Was mache ich bei Halsschmerzen?«
»Sollte ich mich in Quarantäne begeben?« Diese und andere Fragen
beschäftigen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders viele Menschen.
Via App kann man sich nun kostenlos beraten lassen, und
zwar unabhängig davon, wie man krankenversichert ist: Einfach die
App laden, starten, zur gewünschten Uhrzeit eine Corona-Beratung
auswählen – und der Termin steht.
Nähere Infos: www.zavamed.com/de
Erstes Medikament gegen Hepatitis D
Hepcludex lautet der Handelsname des Virusblockers Bulevirtide, der Hepatitis D-
und auch B-Viren am Eindringen in die Zellen hindert. Damit gibt es in der EU erstmals
ein zugelassenes Medikament, mit dem eine chronische Hepatitis D effektiv
behandelt werden kann. Entwickelt wurde der Virusblocker von Forschern des Universitätsklinikums
(UKHD) und der Medizinischen Fakultät Heidelberg gemeinsam mit
dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und weiteren Partnern. Hepatitis
D, die nur gemeinsam mit Hepatitis B auftritt, ist die schwerste Form einer Virushepatitis:
Die Betroffenen entwickeln häufig innerhalb von wenigen Jahren einen
Leberumbau bis hin zur Leberzirrhose. Einzige Überlebenschance für viele Patienten
war bislang eine Lebertransplantation.
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24 Gesund leben
Gesundheitsvorsorge
Körperliche Aktivität ist
keine Frage der Jahreszeit
Die vielen Vorteile
von regelmäßiger
Bewegung
Bewegung ...
Foto: © Wavebreak Media Ltd / 123rf.com
Foto: © Dmitrii Shironosov / 123rf.com
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen
sinken — für den einen oder anderen
Grund genug, mit dem Sport erst einmal
auszusetzen. Dabei ist regelmäßige körperliche
Aktivität neben einer ausgewogenen
Ernährung die beste gesundheitsfördernde
Strategie, die uns Menschen
zur Verfügung steht — egal, zu welcher
Jahreszeit.
Von Sabine Jansen
Wenn Ihnen die Motivation fehlt, fragen
Sie sich, wie Sie sich schon bald fühlen
werden, wenn Sie mit Ihrer Sesshaftigkeit so
weiter machen wie bisher. Stellen Sie sich vor,
die Kraft Ihrer Muskeln lässt immer mehr nach,
der Rücken schmerzt, die Gelenke brennen und
knirschen und schon nach den ersten Stufen des
Treppensteigens ist man außer Puste …
Wem dies als Motivation zu negativ klingt, für
den kann alles noch einmal so formuliert werden:
Bewegung ist ein Medikament, das kostenlos
und rezeptfrei, gratis und nahezu überall
ausnahmslos positive Wirkungen ohne Nebenwirkungen
zeitigt.
Moderate Bewegung im
Seniorenalter
Aber auch, wenn sich die ersten »Zipperlein« des
Älterwerdens bereits bemerkbar machen oder
die Beweglichkeit durch altersbedingte Erkrankungen
wie eine Arthrose beeinträchtigt ist,
profitiert der Körper von regelmäßiger Aktivität.
Beispielsweise stärken mehrmals wöchentliche
gezielte gymnastische Übungen die stützende
Muskulatur ums Gelenk und fördern zudem
die Durchblutung. Ein weiteres Plus: Trainierte
Senioren haben ein geringeres Sturzrisiko als
... stärkt die Muskeln, erhöht die
körperliche Ausdauer und Belastbarkeit,
steigert die Beweglichkeit
und verfeinert Koordination und
Gleichgewichtssinn
... formt den Körper und verbessert
die Haltung
... macht und hält schlank, indem
mehr Kalorien verbrannt werden,
der Grundumsatz steigt und
das Hungergefühl abnimmt
... verbessert Herz-, Kreislaufund
Lungenfunktion
... senkt einen erhöhten Blutdruck,
schützt vor Zuckerkrankheit
und erhöhten Blutfetten
... hält die Gelenke beweglich,
beugt Arthrosen und Osteoporose
vor
... baut Stress ab, hebt die
Stimmung und schützt vor
Depressionen
... macht Schmerzen erträglicher
... steigert die Wahrnehmungsfähigkeit
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Gesund leben
25
Foto: © Wavebreak Media Ltd / 123rf.com
Untrainierte. Ein wichtiger Aspekt gerade für
Menschen im höheren Lebensalter − denn Stürze
können zu einer längeren Bettlägerigkeit und
anderen Komplikationen führen. Zudem fördert
regelmäßige Bewegung die geistige Vitalität und
steigert die Lebensfreude, wie zahlreiche Studien
belegen.
Fangen Sie einfach an!
Geben Sie sich also einen Ruck und beginnen
Sie schon morgen damit, sich mehr zu bewegen.
Denn nur durch Handeln und die Erfahrung,
die Sie dabei machen, können Sie sich wirklich
motivieren. Suchen Sie sich unter den unzähligen
Möglichkeiten eine aus, die Ihnen in Ihrer
Vorstellung Spaß machen könnte. Ideale Sportarten
im Winter sind z. B. Joggen und Radfahren
im Freien, aber auch Schwimmen im Hallenbad
oder das Übungsprogramm zu Hause mit dem
Crosstrainer oder Laufband.
Sogar die Arbeit am Schreibtisch lässt sich aktiver
gestalten, z. B. mithilfe des »dynamischen
Sitzens«: Bewegen Sie sich möglichst viel auf Ihrem
Stuhl, strecken und recken Sie sich immer
mal wieder zwischendurch, und wechseln Sie
häufig Ihre Sitzhaltung. Versuchen Sie alles, was
Sie nicht im Sitzen erledigen müssen, im Stehen
zu tun, beispielsweise wenn Sie telefonieren,
die Post öffnen, den Schreibtisch aufräumen…
kurzum, es gibt viele Möglichkeiten, Bewegung
ins Leben zu bringen.
Der beste Vertragspartner
sind Sie selbst!
Für was auch immer Sie sich entscheiden: Schließen
Sie einen Vertrag mit sich selbst, diese auserwählte
Sport- oder Bewegungsart einen Monat
lang an mindestens drei Tagen in der Woche
auszuführen.
Beginnen Sie langsam, vielleicht mit 10 Minuten,
die Sie behutsam auf 30 bis 60 Minuten
pro Tag steigern.
Vermeiden Sie es, über die Schmerzgrenze zu
gehen.
Lassen Sie sich auch von einem Muskelkater
nicht von Ihrem Vorhaben abbringen.
Erst wenn Sie nach vier Wochen feststellen,
dass Sie der neuen Betätigung nichts, aber auch
gar nichts abgewinnen können, geben Sie sie auf
und probieren eine neue aus, wieder genau vier
Wochen lang.
Sie können sicher sein, dass auch Sie eine
Sportart finden werden, die Ihnen Freude
bereitet.
Anzeige
Die Kunst des zur Ruhe Kommens ...
... ist fühlbar, nicht sichtbar und für viele im turbulenten Alltag verloren
gegangen. Der Verlust macht sich keineswegs sofort, sondern
erst im Laufe der Jahre bemerkbar. Schaffen Sie sich frühzeitig Ihre
kleine Entspannungsoase daheim.
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26 Gesund leben
Die japanische Teezeremonie ist ein strenges
Ritual und folgt festen Regeln. Sie basiert auf
den Vorstellungen des Zen. Doch auch ohne
Teehaus und Kimono kann man mit ein paar
wenigen asiatischen Accessoires eine spezielle
Tee-Stimmung zaubern.
Gegen Erkältungen und Müdigkeit — zur Entspannung,
Anregung oder einfach nur zum Genuss
Winterzeit –
Zeit für Tee
Die Augen schließen, den Geruch einatmen, die Hände an der Tasse wärmen — und
dann den ersten Schluck genießen. Tee ist das Wintergetränk schlechthin, Heilmittel
und Genussmittel zugleich. Und die Teezeremonie gibt uns zudem Gelegenheit zum
Abschalten.
Von Franziska Bertini
Die ersten englischen Teetrinker des 17. Jahrhunderts
bekamen ihre Teeblätter aus China;
erst später setzten sich die (stärkeren) Teesorten
aus Indien und Ceylon (Sri Lanka) durch.
Ursprünglich war jeder Tee grün – so wird er in
Asien auch heute meist noch getrunken –, doch
dann gewann die fermentierte Variante die
Oberhand: Der Siegeszug des Schwarztees in allen
Spielarten begann. Er verdrängte schließlich
den heimischen Kräutertee, der fast nur noch als
Heiltee Verwendung fand.
»Parfümiertes Wasser«
Ob der Teestrauch ursprünglich aus China oder
aus Indien stammt, ist nicht geklärt. Uralte Teesträucher
finden sich sowohl in der chinesischen
Provinz Yunnan als auch im indischen Assam.
Der Sage nach fiel 2737 v. Chr. dem chinesischen
Kaiser Shen Nung ein Blatt von einem wilden
Teestrauch in eine Trinkschale mit heißem Wasser.
Dieses »parfümierte Wasser« empfand der
Kaiser als ausgesprochen wohlschmeckend. Das
aromatische Getränk verbreitete sich rasch – als
Mittel zur Anregung und Entspannung, aber
auch zur Heilung von Erkrankungen wie Kopfweh
und Altersbeschwerden. Es wurde jedoch
auch ganz normal Tee getrunken.
Im 6. Jahrhundert gelangte der Grüntee nach Japan,
wo er sich unter buddhistischem Einfluss
zu einem rituellen Getränk entwickelte. Die japanische
Teezeremonie ist sicherlich das »formalste«
Ritual. Der englische »High Tea« ist
quasi eine nationale Institution.
»Blätter des Lebens« …
… so nannte die Äbtissin und bekannteste mittelalterliche
Heilerin Hildegard von Bingen diejenigen
Kräuter, die sich für die Teezubereitung
eigneten. Viele unserer heutigen Heiltees waren
schon im Mittelalter bekannt.
▶ Kamille wirkt entzündungs hem mend. Der
Allrounder hat sich u. a. bei Halsweh und Magenbeschwerden
bewährt.
▶ Holunderblüte wirkt schweiß treibend – ein
Klassiker bei fiebrigen Erkältungskrankheiten.
▶ Frauenmantel wirkt krampf lösend. Das
Frauenkraut wird u. a. gegen Frauenbeschwerden,
aber auch zur Wundheilung eingesetzt.
▶ Fenchel wirkt entblähend, er ist insbesondere
für Kinder ideal.
Alle Fotos: Deutscher Teeverband e. V.
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Gesund leben
27
Two leaves and a bud — die
zwei obersten Blätter und
die Blattknospe: Tees aus
den noch zusammenhängenden
Austrieben sind
hochwertig — und teuer.
Von »Drachenbrunnen« über
Matcha bis »Jadegrün«
Probieren Sie sich durch! Als »Einsteiger« sollten
Sie nicht gleich zur teuersten Teesorte greifen,
aber auch nicht zur billigsten. Qualität erkennt
man am intensiven Grün der Blätter. Tees mit
braunen Blättern sollten Sie links liegen lassen.
Unterschiedliche Blattgrößen (Blattgrade) sind
kein direktes Qualitätsmerkmal.
Tee kann auch Luxus sein
Alle Fotos: Deutscher Teeverband e. V.
▶ Hopfen und Baldrian wirken beruhigend.
Sie helfen u. a. bei Schlafstörungen.
▶ Wermut und Benediktenkraut wirken appetitanregend.
Die Bitterkräuter sind eine gute
Wahl bei Appetitlosigkeit und Magenproblemen.
▶ Johanniskraut wirkt antide pres siv. Hypericum
wird ge gen Stimmungstiefs eingesetzt.
Tee statt Kaffee
Unsere Kaffeegesellschaft ist im Wandel – das
In-Getränk heißt nicht mehr Latte, sondern Tee,
und zwar am besten grüner Tee. Die Einfuhrzahlen
von Grüntee sprechen für sich; sie haben
sich in den letzten Jahren nahezu verzehnfacht.
In der alten chinesischen und japanischen Literatur
ist die erstaunliche Wirkung von Tee – gemeint
ist immer grüner Tee – oft beschrieben
worden. Doch worin liegt diese Wirkung? Ein
Grund: Grüner Tee wird schonend hergestellt,
im Gegensatz zu Schwarz tee wird er nicht fermentiert.
Deshalb bleiben viele Inhaltsstoffe erhalten,
die sich beim Schwarztee verflüchtigen.
EGCG – ein Stoff für die
Forschung
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben:
Grüner Tee enthält viele lebenswichtige Mineralien
und Spurenelemente, ebenso die Vitamine
A, C und E sowie verschiedene B-Vitamine.
Eine dritte Inhaltsgruppe sind die sekundären
Pflanzenwirkstoffe (darunter das Koffein, das
im Grüntee nicht erregend, sondern anregend
wirkt und zudem magenfreundlich ist), Bitterstoffe,
Gerbstoffe und Polyphenole, insbesondere
die Catechine mit hohem antioxidativen Potenzial.
Grüntee enthält mehr Gerbstoffe (Tannine)
als schwarzer Tee, er schmeckt deswegen
etwas herber, wobei die gedämpften japanischen
Grüntees ein grasig-frisches Aroma besitzen.
Von den Polyphenolen hat vor allem ein Stoff
von sich reden gemacht: das Epigallocatechin-
3-Gallat, kurz EGCG. Es besitzt ähnliche blutverdünnende
Eigenschaften wie etwa Aspirin
und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Es scheint – zumindest im Tierversuch – vorbeugend
gegen Tumorerkrankungen zu wirken.
EGCG kann Karies verhindern, indem es eine
bestimmte Bakterienart eliminiert. Es schützt
vor freien Radikalen und kann sogar erhöhte
Blutzuckerwerte senken. Noch längst sind nicht
alle Wirkstoffe des grünen Tees analysiert. Doch
Wissenschaftler sind schon jetzt begeistert über
das Wirkungsspektrum.
Gewusst wie – die richtige
Teezubereitung
Im ganzen asiatischen Raum gehört grüner Tee
zum Alltag. Egal, wann, wo und wie Sie ihn trinken
– wichtig ist die richtige Zubereitung. Das
Wasser für den Tee wird zunächst aufgekocht;
dann lässt man es auf etwa 70 bis 80 °C abkühlen
(Deckel des Wassertopfs öffnen und erst
nach etwa fünf Minuten Tee angießen). Zu heißes
Wasser macht den Tee bitter bis ungenießbar
– übrigens unabhängig von der Sorte. Bei zu kaltem
Wasser (unter 50 °C) lösen sich die Inhaltsstoffe
im Aufguss nicht. Chinesischer
Tee braucht ca. drei
bis vier Minuten zum Ziehen,
japanischer nur ein bis zwei
Minuten.
Je nach Qualität können Sie
den Tee bis zu viermal aufgießen.
Liebhaber gießen die Teeblätter
kurz an und schütten
dann den ers ten, noch relativ
bitteren Aufguss weg. Der
zweite Aufguss enthält weniger
bittere Stoffe und übrigens
auch weniger Koffein.
Teerosen — je nach Sorte
können sie zwei- bis dreimal
aufgegossen werden.
Purer Luxus: Teerosen. Sie bestehen aus bis
zu 100 Teeblattspitzen, die mit einem Faden
zu einer Rosette gebunden sind. Auch First
Flush ist etwas für Genießer: Der hochwertige
Tee enthält nur die zarten jungen Blätter der
Strauchspitzen und besitzt eine sanfte, liebliche
Geschmacksnote. First-Flush-Tees sind Premiumprodukte
und deshalb nicht ganz billig. Der
chinesische Oolong ist ein halbfermentierter Tee
mit einer Fermentationszeit zwischen grünem
und schwarzem Tee. Der »rote« Pu-Erh-Tee ist
ursprünglich ein Grüntee, der danach eine spezielle
Reifung durchläuft.
Es braucht etwas Gewöhnung – doch mit der
Zeit werden Sie die feinen Unterschiede zwischen
den einzelnen Sorten herausschmecken
und bestimmt Ihren Lieblingstee finden.
Qualität muss sein
Leider verbreiten sich immer mehr bedenkliche
Nachrichten über unsere Lebensmittel. Tee
macht hier keine Ausnahme. In vielen Teesorten
wurden Pestizid rück stände nachgewiesen.
Wenn Sie sichergehen wollen: Kaufen Sie ökologisch.
Für Heil kräutertees ist der Kauf in der
Apotheke die beste Empfehlung. Hier wird ein
gleich bleibender Wirkstoffgehalt garantiert.
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28 Rat und Hilfe aus der Apotheke
Immunhelfer Zink
Foto: © Tatjana Baibakova / 123rf.com
Für unseren Organismus ist Zink ein
essenzielles Spurenelement, das rund
um die Uhr eine Vielzahl von Aufgaben
zu erfüllen hat. Dazu gehören auch seine
Funktion als Immunhelfer und seine
Beteiligung an der Abwehr von Atemwegsinfekten.
Selbst dann, wenn die
Erkältungsviren bereits in den Organismus
eingedrungen sind, kann Zink das
körpereigene Abwehrsystem effektiv
unterstützen.
Von Dr. Nina Schreiber
Es ist zwar nur in Spuren in unserem Körper
vorhanden, dennoch ist Zink für den
reibungslosen Ablauf zahlreicher physiologischer
und biochemischer Funktionen in unserem
Organismus unverzichtbar. So ist der Vitalstoff
z. B. Bestandteil oder Cofaktor von mehr
als 200 Enzymen und Proteinen, wozu auch Enzyme
des Energie-, Fettstoff- oder Kohlenhydratstoffwechsels
gehören. Zudem ist Zink u. a.
am Aufbau der Knochensubstanz, dem Ab- und
Aufbau von Nervenbotenstoffen, am Stoffwechsel
von Wachstums-, Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen,
an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts,
an der bedarfsgerechten
Insulinbildung und -speicherung sowie an den
Prozessen der Zellerneuerung bis hin zur Stabilisierung
der Zellmembranen beteiligt. Auch die
Synthese der Nukleinsäuren ist zinkabhängig,
ebenso die Kohlendioxidausscheidung über die
Lunge. Darüber hinaus schützt Zink den Organismus
vor Angriffen der freien Radikale, fördert
den für unsere Sehkraft so wichtigen Vitamin-A-Stoffwechsel
und sorgt für eine ungestörte
Wundheilung.
Ein wichtiger Verbündeter
Vor allem aber ist Zink einer der wichtigsten
Verbündeten unseres Immunsystems. Dabei
scheint das Spurenelement nicht nur an der
Funktion, sondern auch an der Entwicklung
und Reifung unseres körpereigenen Abwehrsystems
beteiligt zu sein. Beispielsweise nimmt die
Produktion von verschiedenen Abwehrzellen,
etwa der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
bei einem zu geringen Angebot an Zink ab, und
wichtige, an der Immunabwehr beteiligten Akteure
wie T-Helfer-, T-Killer-Zellen oder spezielle
Fresszellen (Makrophagen) büßen ihre Wirkung
ein.
Auch wenn die Forscher längst noch nicht alle
Interaktionen zwischen Zink und den verschiedenen
Zellverbänden des Immunsystems entschlüsselt
haben, sicher ist: Steht dem Körper
zu wenig Zink zur Verfügung, verliert das Immunsystem
seine Schlagkraft im Abwehrkampf
gegen Krankheitserreger. Der Betroffene wird
nicht nur anfällig für Infekte, sondern die Infektionen
können auch einen schwereren Verlauf
nehmen – für die Forscher der Hinweis, dass
Zink eine direkte antientzündliche Wirkung hat
und deshalb eventuell auch als (hoch dosiertes)
Therapeutikum bei so schweren bakteriellen Infektionen
wie eine Sepsis infrage kommen könnte.
Dieser Ansatz wurde durch tierexperimentelle
Untersuchungen bereits bestätigt.
Zink als Akutmittel?
Dem Spurenelement werden aber auch antivirale
Eigenschaften zugesprochen. So hemmt
Zink die Vermehrung von Rhino- und anderen
Erkältungsviren und verhindert außerdem ihr
Eindringen in die Wirtszellen – zumindest im
Laborversuch. Es gibt jedoch inzwischen eine
Reihe von Studien, wonach Zink auch eine Immunhilfe
bei grippalen Infekten ist – aber nur
dann, wenn das Spurenelement in den ersten 24
Stunden nach Einsetzen der ersten Erkältungssymptome
und in einer deutlich höheren Dosierung
als die empfohlene Tageshöchstmenge
eingenommen wird. Zu diesem Schluss kommt
auch eine systematische Übersichtsarbeit von
2011, wonach die Dauer der Erkältungssymptome
durch die Einnahme von mindestens 75
Milligramm Zink (z. B. als Sirup oder Lutschta-
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Rat und Hilfe aus der Apotheke
29
bletten) um einen Tag verringert werden kann.
Auf dieses Ergebnis, das zwei Jahre später erneut
überprüft und bestätigt wurde, wird gern verwiesen,
wenn zur Einnahme von Zinkpräparaten
speziell in der Erkältungszeit geraten wird –
aktuellere Daten gibt es derzeit aber nicht. Bislang
ist allerdings unklar, ob der therapeutische
Effekt auch mit einer niedrigeren Dosierung an
Zink erreicht werden kann. In Deutschland liegt
die als sicher eingestufte tägliche Höchstmenge
bei 25 Milligramm pro Tag für Erwachsene und
damit deutlich unter der in den Studien vorgegebenen
Dosis. Ein Grund ist, dass Zink – wie
jedes Schwermetall – bei einer Überdosierung
Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe,
Durchfall, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen
kann. Allerdings scheint die Gefahr von Nebenwirkungen
gering zu sein, wenn ein höher dosiertes
Zinkpräparat kurzzeitig im Akutstadium
einer Erkältung eingenommen wird.
Einig ist sich die Fachwelt darin, von einer Dauertherapie
mit standardisiertem Zink zur längerfristigen
Vorbeugung von Infekten abzuraten.
Zu den unerwünschten Wirkungen gehört
nämlich auch, dass unkontrolliert eingenommene
Präparate die Versorgung mit anderen Nährstoffen
erheblich beeinträchtigen können. Vor
allem behindert Zink die Aufnahme von Eisen
und Kupfer, wodurch z. B . die Blutbildung beeinträchtigt
werden kann. Wenn also kein medizinisch
begründeter Bedarf besteht, genügt es,
die Ernährung so zu gestalten, dass täglich gute
Zinklieferanten auf den Tisch kommen.
Neue Referenzwerte
Dass wir auf eine ausreichende Zinkaufnahme
achten müssen, ist für unseren Organismus
tatsächlich essenziell, denn er selbst kann kein
Zinkmangel – viele
Symptome sind möglich
Weil Zink ganz unterschiedliche Aufgaben
im Organismus erfüllt, können
nicht nur die Abwehrleistung des Immunsystems,
sondern auch viele andere
Körperfunktionen durch ein Defizit
an Zink beeinträchtigt werden.
Typische Anzeichen für einen Zinkmangel
sind beispielsweise:
• eine verzögerte Wundheilung
• Haarausfall
• brüchige Fingernägel
• Hautinfektionen
• Konzentrationsstörungen
• Geruchs- und Geschmacksstörungen
• Potenzstörungen
• bei Kindern auch Wachstumsstörungen
Zink herstellen. Seit Mitte 2019 gibt die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende
Referenzwerte pro Tag vor: für Frauen 7 bis
10 Milligramm Zink, für Männer 11 bis 16 Milligramm
Zink. Neu ist außerdem die Empfehlung,
sich bei der täglichen Zinkzufuhr auch danach
zu richten, wie viel Phytat aufgenommen
wird. Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure.
Sie kommt vor allem in Lebensmitteln
vor, die als Saatgut dienen, also etwa in Hülsenfrüchten
und Vollkorngetreide. Im Verdauungstrakt
bildet Phytat mit Zink schwer aufzuschließende
Verbindungen und setzt so die Verfügbarkeit
des Spurenelements deutlich herab.
Deshalb gilt: Je höher die tägliche Phytatzufuhr,
desto höher sollte auch die Aufnahme von Zink
sein. Der Phytatgehalt eines pflanzlichen Nahrungsmittels
lässt sich mithilfe einiger Zubereitungsmethoden
senken, etwa durch Einweichen
(Hülsenfrüchte!) oder durch Sauerteiggärung
(Vollkornbrot!). Außerdem erhöht die gleichzeitige
Aufnahme von tierischen Eiweißen die Bioverfügbarkeit
von Zink.
Risikogruppen für einen
Zinkmangel
Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keinen
Zinkmangel zu befürchten. Gute Zinklieferanten
sind zum Beispiel Rind- und Schweinefleisch,
einige Fische und Schalentiere, Hartkäse
und Eier. Vegetarier können ihren täglichen
Zinkbedarf mit Nüssen wie Cashew-, Para- oder
Pekannüssen, aber auch mit Vollkornprodukten
und Hülsenfrüchten decken. In diesen Lebensmitteln
ist immer noch so viel Zink enthalten,
dass der vergleichsweise hohe Phytatgehalt, der
die Zinkaufnahme eigentlich erschwert, kaum
ins Gewicht fällt. Es spricht also nichts dagegen,
gesundes ballaststoffreiches Vollkornbrot, aber
auch Linsen, Sojabohnen und Erbsen bevorzugt
auf den täglichen Speiseplan zu setzen.
Dennoch ist ein Zinkmangel in unseren Breiten
gar nicht so selten. Gefährdet sind neben Diabetikern
und Patienten mit bestimmten chronischen
Erkrankungen (z. B. chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen, Leberzirrhose) vor
allem Personen, die sich überwiegend von Fast
Food oder Fertigkost ernähren oder die Radikaldiäten
durchführen. Aber auch Vegetarier
und Veganer leiden häufiger unter Zinkmangel,
da pflanzliche Lebensmittel insgesamt weniger
gute Zinklieferanten sind als tierische Nahrungsmittel.
Weil die Zinkaufnahme im Alter
über die Darmschleimhaut häufig beeinträchtigt
ist, gehören auch ältere Menschen zur Risikogruppe:
Trotz ausreichender Zufuhr von Zink
über die Nahrung kann es so zu einer Unterversorgung
des Organismus kommen. In diesem
Fall ist eine Substitutionstherapie mit standardisierten
Zinkpräparaten notwendig; in welcher
Dosierung hängt vom Ausmaß des Defizits ab
und wird vom Arzt individuell festgelegt.
Zink aus der Apotheke
In der Apotheke finden Sie eine große
Auswahl an standardisierten Zinkpräparaten
in verschiedenen Darreichungsformen.
Neben Monopräparaten
sind auch Arznei-Kombinationen
mit anderen Wirkstoffen wie Vitamin
C, der Aminosäure Histidin oder dem
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Curazink® ImmunPlus Lutschtabletten
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Zink-Sandoz® 25 mg Brausetabletten
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•
Zinkamin-Falk® Hartkapseln
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und Biotin
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Lutschtabletten
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Vitamin C plus Zink-ratiopharm® Brausetabletten
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Zinksalbe zur Unterstützung der Wundheilung,
z. B.
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Winthrop Zinksalbe Lichtenstein,
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Abtei® Wundheil Zinksalbe
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Teebaumöl Zinksalbe CMD Naturkosmetik®
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Bombastus Zinksalbe BW
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30 Rätsel
Gehirntraining
Schwedenrätsel
Region im
Kaukasus
großer See
im
Alpenvorland
Interjektion
Kfz-Kz.
Ostholstein
Abgrenzung
Ausüben von
Terror
das
Benötigte
Sudoku
(mittel)
1 9 4 3
5 6 1
5 8 4
8 1
7 2 5
7 8 2
5 3 8
3 4
1
nordisches
Mythen-
Geschlecht
Insel im
Pazifik
Tat eines
Gauners
Unterkunft
Berg in den
karnischen
Alpen
Pronomen
Antriebstechnik
Spurenelement
Kunstgattung
Tierkreiszeichen
Mittel der
Kommunikation
Bewohner
des ehem.
Osmanischen
Reichs
Angeh. einer
europ.
Völkergruppe
Stimmung
techn.
Endkontrolle
abgeschl.
Sitzraum
Chem.
Element
Fragewort
Reptilie
Pronomen
Gewürz
Vorname
großer
Abstand
weiche Haare
des Fells
Personalpronomen
Flammen
Kfz.-Kz.
Erlangen
Normabweichung
Verzierung
an einem
Wochentag
Oberbekleidung
südosteuropäische
Region
Stechmücke
Gewicht auf
dem Rad
Ort am
Main
Landstrich
Gleiskette
in kurzer
Zeit
Stadt in
Baden-
Württemberg
Bauteil
(Rad) v.a.
in Uhren
kleines Rad
oder Walze
Sitzplatz im
Garten
Landwirt
Vogel der
Gattung
Corvus
Tadel,
Verweis
eine
natürliche
Einheit
Schwimmvogel
Studentenvertretung
Mensch
Stadt in
Sachsen-
Anhalt
begeist.
Anhänger
Anlegestelle
König, Kaiser
geht
Münchner
Stadtviertel
Programmfehler
Unterbekleidung
Stadt im
Erzgebirge
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stamm.
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in die
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31 Gewinnspiel
CORONA — NEWS & INFOS
31
31
An dieser Stelle ist normalerweise unser Veranstaltungskalender zu finden. Da wegen der Corona-Pandemie nach
wie vor viele Info-Veranstaltungen der Kliniken und anderer Institutionen abgesagt sind, weisen wir hier wieder
auf Informationen offizieller Stellen, interessante Podcasts und Websites zur aktuellen Entwicklung von COVID-19
und zur medizinischen Information in Bezug auf SARS-CoV-2 hin.
München
Portal der Landeshauptstadt
Hier finden Sie die aktuellen Corona-Informationen für München, darunter die
Entwickung der Fallzahlen, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz pro
100 000 Einwohner. Des Weiteren sind Schutzmaßnahmen, Telefonnummern und
Anlaufstellen für Verdachtsfälle, Hilfsangebote und Unterstützung aufgeführt.
▶ www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-
Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html
Bayern
Bayrisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Die Website der Fachbehörde des Freistaats Bayern bietet eine Übersicht über die
Fallzahlen der Coronavirusinfektionen nach Landkreisen und Regierungsbezirken.
▶ www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/
infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/
Deutschland
Robert Koch-Institut (RKI)
Das Institut, das dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht, dient der zentralen
Krankheitsüberwachung und -prävention. Es veröffentlicht tägliche Situationsberichte
und die Risikoeinschätzung für Deutschland. Hinzu kommen epidemiologische
Einschätzungen, Leitfäden für Gesundheitsdienste und vieles mehr.
▶ www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Kliniken in München
Von den rund 50 Krankenhäusern der Landeshauptstadt sind im Folgenden die beiden
Universitätskrankenhäuser – das Universitätsklinikum der LMU mit 28 Fachkliniken
und das Klinikum rechts der Isar der TU München mit 30 Kliniken und dem Deutschen
Herzzentrum – sowie die fünf Kliniken (Schwabing, Bogenhausen, Thalkirchner
Straße, Neuperlach und Harlaching) von München Klinik mit 60 Fachkliniken und Abteilungen
genannt.
LMU Klinikum München
Campus Großhadern: Marchioninistraße 15 · 81377 München
Campus Innenstadt: Lindwurmstraße 2a · 80337 München
▶ www.lmu-klinikum.de/coronavirus/
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Straße 22 · 81675 München
▶ www.mri.tum.de/informationen-zur-aktuellen-situation-am-klinikumrechts-der-isar
München Klinik
▶ www.muenchen-klinik.de/infektionen-immunsystem-immunkrankheit/
coronavirus/
Unsere Empfehlungen
▶ www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
Das Coronavirus-Update informiert sachlich-verständlich zu neuen Forschungsergebnissen.
Die NDR-Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig spricht dazu im
Wechsel mit Prof. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, und
mit Prof. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum
Frankfurt. Die neuen Podcast-Folgen werden dienstags gegen 17
Uhr u.a. in der ARD Audiothek veröffentlicht.
▶ www.youtube.com/watch?v=u439pm8uYSk
Die »Quarks«-Moderatorin und Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bereitet auf ihrem
You-Tube-Kanal maiLAB wissenschaftliche Themen anschaulich auf und ordnet
Fakten und Thesen ein, darunter finden sich auch Infos zur Corona-Pandemie.
▶ https://coronavirus.jhu.edu/
Auf der Website der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore liefern
Forscher Zahlen und Fakten zur Pandemie. Um auf interaktiven Karten einen flächendeckenden
und zugleich kleinteiligen Überblick zu bieten, sammeln die Wissenschaftler
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), von regionalen und
nationalen Gesundheitsministerien und aus lokalen Medienberichten. Das angeschlossene
Johns Hopkins Hospital ist eines der besten Krankenhäuser der USA.
▶ www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/
coronavirus-covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Sonderorganisation der Vereinten
Nationen für die internationalen öffentlichen Gesundheitsbelange. Angegeben ist
die Web site des Regionalbüros der WHO für Europa.
Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie
Spezialambulanz
für Tabakabhängigkeit
Unser Angebot
Wissenschaftlich fundierte Beratung und
Entwöhnung von Rauchern*innen
Regelmäßige Kurse nach dem
„Rauchfrei-Programm“, gefördert durch die
gesetzlichen Krankenkassen
Einzeltherapie
Multiprofessionelles Team aus Ärzten*innen
und Psychologen*innen
Wissenschaftliche Studien zur Tabakentwöhnung
Unser gesamtes Programm wird aktuell auch online
angeboten: werden sie von zu Hause aus rauchfrei!
Kontakt
Tabakambulanz des LMU Klinikums
Nußbaumstraße 7, 80336 München
Leitung: PD Dr. med. Tobias Rüther
Telefon: 089 4400-55707
E-Mail: tabakambulanz@med.uni-muenchen.de
www.tabakambulanz.de
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• 88 % empfinden das Sehen als deutlich besser und
entspannter als zuvor.**
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ENTSCHEIDUNG GETROFFEN ZU HABEN.
DIE RODENSTOCK ZUFRIEDENHEITSGARANTIE*
* Sollten Sie innerhalb der ersten 6 Monate nicht zufrieden sein, ersetzen wir die Brillengläser durch ein anderes Produkt mit denselben Korrektionswerten aus dem Hause Rodenstock.
** Studie durchgeführt von unabhängigen Augenoptikern in Kooperation mit Rodenstock (Schweiz) AG (283 Endverbraucher), Mai 2017 bis Januar 2018. Entspricht Auswahl 1 + 2 auf Bewertungsskala von 1–4
(1 -Zustimmung voll und ganz, 4 = überhaupt nicht)
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Söhnges Exklusiv Optik GmbH
Briennerstr 7
80333 München
Tel.: 089/2907100
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