9. April 2024
- Stadt bremst Schuldenanstieg - Vincke-Steinbruch wieder geöffnet - Heime als dunkles Kapitel in Graz
- Stadt bremst Schuldenanstieg
- Vincke-Steinbruch wieder geöffnet
- Heime als dunkles Kapitel in Graz
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2 graz<br />
www.grazer.at <strong>9.</strong> APRIL <strong>2024</strong><br />
Die Materialhalle befindet sich am<br />
Areal der Rösselmühle.CLAUDIA GANSBERGER<br />
Materialhalle als<br />
Österreichpremiere<br />
■ Der Verein circulART errichtet<br />
die erste Materialhalle<br />
Österreichs für den Kunst- und<br />
Kulturbereich in Graz und startet<br />
für die Instandsetzung der<br />
Halle ein Crowdfunding. Jahr<br />
für Jahr landen gebrauchsfähige<br />
Materialien; wie Bühnenbilder<br />
und Requisiten nach dem Abschluss<br />
von Produktionen oder<br />
Kunstausstellungen, im Abfall-<br />
Container. circulART hat es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, diese<br />
wertvollen Ressourcen zu retten<br />
und sie jenen zur Verfügung zu<br />
stellen, die sie am meisten benötigen<br />
- den Kunst- und Kulturschaffenden<br />
Österreichs.<br />
Expertenschützenhilfe<br />
für<br />
Manfred<br />
Eber<br />
(links)<br />
kam bei<br />
der Pressekonferenz<br />
von<br />
Finanzdirektor<br />
Johannes<br />
Müller.<br />
Beide sind<br />
froh, dass<br />
der Schuldenstand<br />
der Stadt<br />
gebremst<br />
wurde.<br />
FOTO FISCHER<br />
Graz: Gebühren werden<br />
noch nicht teurer<br />
OPTIMISTISCH. Schaut doch nicht so traurig aus mit den Grazer Finanzen.<br />
Stadtrat Eber bewertet den Rechnungsabschluss 2023 durchaus positiv.<br />
Die Online-Verwaltung in der<br />
Steiermark wächst <strong>2024</strong>. GETTY<br />
Heizkostenhilfe<br />
auch online<br />
■ Typisch Föderalismus.<br />
Während der Heizkostenzuschuss<br />
des Bundes letztes Jahr<br />
online beantragt werden konnte,<br />
musste jener der Steiermark<br />
auf der Gemeinde oder in den<br />
Grazer Servicezentren geholt<br />
werden. Die KPÖ hat dies kritisiert<br />
und eine Anfrage zur Änderung<br />
gestellt. Und tatsächlich<br />
soll der neue Zuschuss<br />
<strong>2024</strong>/25 auch online beantragt<br />
werden können. KPÖ-Chefin<br />
Claudia Klimt-Weithaler freut<br />
sich über diese Erleichterung<br />
auf ihre Initiative hin und begrüßt<br />
den Schritt.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Gute Stimmung heute bei<br />
der Pressekonferenz im<br />
Büro des Finanzstadtrates<br />
im Rathaus. Das war schon mal<br />
anders, in früheren Zeiten sah<br />
auch schon den Pleitegeier über<br />
dem Rathaus kreisen. Davon ist<br />
diesmal bei der Präsentation des<br />
Rechnungsabschlusses für 2023<br />
nicht die Rede. Im Gegenteil. Finanzstadtrat<br />
Manfred Eber bewertet<br />
das aufwendig gemachte<br />
Zahlenwerk im Grunde genommen<br />
positiv. Die Stadt Graz hat<br />
64 Millionen Euro weniger Schulden.<br />
Mit dem Schuldenstand von<br />
2023 liegt die Stadt Graz unter der<br />
Schuldenhöhe von 2021. Das Jahr<br />
2023 war geprägt von Krisen und<br />
Teuerungen in sämtlichen Bereichen.<br />
Das ergibt Schrammen im<br />
Budget. Dazu kommt, dass die<br />
Stadt vergangenes Jahr 12,5 Millionen<br />
Euro weniger vom Bund<br />
an Finanzmittel erhalten hat als<br />
erwartet. Eber: „Als ich mein Amt<br />
als Finanzstadtrat antrat, habe<br />
ich betont, dass wir das Budget<br />
nicht von heute auf morgen sanieren<br />
können und die Fehler<br />
der Vergangenheit nicht sofort<br />
ausbügeln werden können. Die<br />
Teuerungen der letzten zwei Jahre<br />
haben die Situation zusätzlich<br />
erschwert. Wir können stolz auf<br />
dieses Ergebnis sein. Durch einen<br />
enormen Kraftakt ist es uns<br />
gelungen, das Grazer Budget in<br />
den letzten zwei Jahren zu stabilisieren<br />
und die Schuldenentwicklung<br />
entscheidend zu bremsen“.<br />
Positive Gebarung<br />
Im Jahr 2023 stehen Einzahlungen<br />
von 1,220 Milliarden Euro Ausgaben<br />
in Höhe von 1,178 Milliarden<br />
Euro gegenüber, was einen positiven<br />
operativen Cashflow von +41,8<br />
Millionen Euro ausmacht.<br />
Ursprünglich war des operativen<br />
Cashflows mit +13,9 Millionengeplant,<br />
konnte jedoch um 27,9 Millionen<br />
auf 41,8 Millionen Euro deutlich<br />
verbessert werden.<br />
Im Jahr 2023 investierte das Haus<br />
Graz 289 Millionen Euro, davon<br />
die Stadt 151 Millionen Euro, in<br />
die städtische Infrastruktur. Vor allem<br />
wurde letztes Jahr stark in den<br />
öffentlichen Verkehr Bildung und<br />
Erhaltung sowie Ausbau der Infrastruktur<br />
investiert. Die größten Investitionen<br />
im öffentlichen Verkehr<br />
(rund 36 Millionen Euro) betreffen<br />
die 15 neue Straßenbahnen (13 Millionen<br />
Euro), welche Ende 2025 in<br />
Graz unterwegs sein werden, den<br />
zweigleisigen Ausbau der Linie 5 in<br />
Puntigam (10 Millionen Euro) und<br />
die Anschaffung von 33 neuen Gelenksbussen<br />
(7 Mio. Euro).<br />
In die Bildung wurde mit rund 32<br />
Mio. Euro letztes Jahr massiv investiert.<br />
Als drittes großes Investitionsfeld<br />
sind die Erhaltung und der Ausbau<br />
der städtischen Infrastruktur zu<br />
betrachten. Wie gehts weiter? Noch<br />
im <strong>April</strong> werden die Ertragsanteile<br />
geschätzt. Im Juni gibts ein Update<br />
zur mittelfristigen Planung, im September<br />
starten die Budgetverhandlungen<br />
und im Dezember soll der<br />
Gemeinderat ein Doppelbudget<br />
beschließen.