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BiBo-KW16-2024

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OBERWIL 18. APRIL <strong>2024</strong> | NR. 16 9<br />

Spätantike Tradition und Moderne Kunst<br />

Jonas Engeler aus Oberwil studiert<br />

Theologie in Chur und interessiert<br />

sich für die Geschichte unserer Region.<br />

Als besonders spannend entpuppte<br />

sich dabei die Geschichte der römisch-katholischen<br />

Kirche Oberwil.<br />

Beim Betreten der römisch-katholischen<br />

Kirche St. Peter und Paul in Oberwil erschliesst<br />

sich ein in verschiedener Hinsicht<br />

aussergewöhnlicher Kirchenraum.<br />

Ausgestaltet wurde die Kirche von einem<br />

weltweit bekannten Künstler mit schillerndem<br />

Namen. Seine Werke sind in den<br />

wichtigsten Kunstmuseen rund um den<br />

Globus vom Centre Pompidou in Paris bis<br />

zum MoMa in New York vertreten. Auch<br />

im Kunstmuseum Basel sind seine Werke<br />

ausgestellt. Es handelt sich um Jean/<br />

Hans Arp (1886–1966). Es ist wenig bekannt,<br />

dass sich eine ganze Reihe seiner<br />

Werke in dieser ansonsten ziemlich unscheinbaren<br />

Kirche in der ländlichen Umgebung<br />

an der Grenze zum Elsass befindet.<br />

Wie kommt ein so bedeutsamer<br />

Künstler zu diesem Engagement?<br />

Symbiose zwischen Form und Geist<br />

Dadaismus sei «gegen die Mechanisierung<br />

der Erde», sagte Hans Arp vor langer<br />

Zeit, «ein Protest gegen die Rationalisierung<br />

des Menschen.» Arp gilt als einer<br />

der Wegbereiter der Moderne und<br />

Begründer dieser sich gegen dieselbe<br />

moderne Welt stellenden Kunstform<br />

Dada. Dada wurde 1916 als künstlerische<br />

und literarische Bewegung in Zürich<br />

gegründet. Kein Wunder also, dass<br />

Arp seine Kunst auch dem Überrationalen<br />

unterordnete und Werke für Kirchen<br />

Innenausstattung der Kirche St. Peter und Paul in Oberwil von Hans Arp. Ausgrabungsstätte unter dem Kirchenschiff. Fotos: Jonas Engeler<br />

schuf. Doch der Künstler, der sich in den<br />

1940er-Jahren dem römisch-katholischen<br />

Glauben zuwandte, stiess mit seinem<br />

vielfältigen Kunstschaffen in seiner<br />

Zeit nur bei wenigen Kirchenoberen auf<br />

Verständnis. In Oberwil verhielt sich dies<br />

anders, was auch mit seiner Bekanntschaft<br />

zum Architekten Hans Peter Baur<br />

(1922–2017) zusammenhängen mag,<br />

der mit der Renovation der Kirche in<br />

Oberwil beauftragt wurde. Durch die<br />

Umgestaltung des Kirchenraumes im<br />

Rahmen der Renovation in den 1960er-<br />

Jahren entstand eine Symbiose zwischen<br />

der arpschen Formensprache und einem<br />

im romanischen Geist gestalteten Kirchenraum.<br />

Die Kunstwerke, darunter der Taufbrunnen,<br />

die Weihwasserbecken und<br />

verschiedene Bodenrosetten mit Arps<br />

Motiven, sind allesamt noch original erhalten<br />

und zeichnen sich in ihrer liturgischen<br />

Funktion und die Kirche als liturgischen<br />

Raum besonders aus. Sie heben<br />

ihn aber auch entscheidend von anderen<br />

Kirchenräumen aus jener Zeit in der<br />

Schweiz ab und lassen ihn zeitlos erscheinen.<br />

Die Poesie und Spiritualität von Hans<br />

Arp sind nicht nur in der Ausgestaltung<br />

der Kirche Oberwil zu finden, sondern<br />

auch in einem seiner zahlreichen poetischen<br />

Gebete, das in Anlehnung an dessen<br />

Inspiration für den Kirchenraum gelesen<br />

werden kann.<br />

Wechselvolle Geschichte<br />

Man kann nach Oberwil kommen, woher<br />

man will, immer steht hoch aufragend,<br />

majestätisch und das Dorfbild beherrschend<br />

die römisch-katholische Pfarrkirche<br />

St. Peter und Paul auf dem topografisch<br />

vorspringenden Sporn des Vorderbergs.<br />

Vom Turm herab geniesst man einen<br />

weiten Blick ins Leimental und auf<br />

die nahen Juraberge. Schon die frühesten<br />

Bewohnern des Dorfes haben die<br />

ausgezeichnete, über das Tal erhobene<br />

Lage und die sich sanft nach Südosten<br />

senkende Fläche für die Besiedelung<br />

und für den Bau eines Gotteshauses genutzt.<br />

Der Kirchenhügel von Oberwil ist<br />

seit der Römerzeit besiedelt, was zahlreiche<br />

römische Fundstücke aus dem<br />

1. Jahrhundert belegen. In unmittelbarer<br />

Nähe der Kirche zeigen sich Spuren eines<br />

römischen Gebäudes. Eine Menge<br />

von Fundstücken unter der Kirche weist<br />

darauf hin. Diese Funde deuten auf eine<br />

kontinuierliche Besiedelung während<br />

des gesamten spätrömischen Reiches,<br />

die über die Zeit der ersten Alemanneneinfälle<br />

um 490 n. Chr. hinausgingen. Ob<br />

die Bewohner dieser frühen Zeit schon<br />

Christen waren, ist ungewiss. Die frühesten<br />

christlichen Zeugnisse im nahe gelegenen<br />

Augusta Raurica gehen ins<br />

4. Jahrhundert zurück. Wegen der Wirren<br />

der sogenannten Völkerwanderung im<br />

5. Jahrhundert war die Region Oberwil<br />

bei Basel weitum verlassen. In der folgenden<br />

Zeit aber tauchten wieder Spuren<br />

von Ansiedlern auf, deren Nachkommen<br />

wohl im ersten Kirchlein begraben<br />

worden waren.<br />

Das 7. Jahrhundert ist reich an archäologischen<br />

Zeugnissen. Es war ein<br />

Glücksfall, dass anlässlich der Innenrenovation<br />

der Kirche von 1964/65 eine<br />

wissenschaftliche Grabung durchgeführt<br />

werden konnte, die für die Dorfund<br />

Landesgeschichte von grosser Bedeutung<br />

wurde. Die ältesten Anlagen<br />

unter dem Kirchenschiff und dem Chor<br />

sind zugänglich und unter Denkmalschutz<br />

gestellt.<br />

Jonas Engeler<br />

GEMEINDEINFORMATIONEN<br />

GEMEINDEVERWALTUNG<br />

Kompostierkurs, Samstag, 20. April <strong>2024</strong><br />

Kompostieren ist aktueller denn je. Die Vorteile liegen auf der Hand (und auch<br />

im Portemonnaie). Beachten Sie doch einmal, welche Menge Ihres Kehrichts aus<br />

kompostierbaren Küchen- und Haushaltabfällen besteht.<br />

Vor diesem Hintergrund führt die Energie- und Umweltschutzkommission am<br />

Samstag, 20. April <strong>2024</strong> wieder einen kostenlosen Kompostierkurs durch, bei<br />

dem Sie die Gelegenheit haben, das bewährte Rezept für eine einwandfreie<br />

Kompostierung kennen zu lernen.<br />

Auf einer gut funktionierenden Quartierkompostieranlage erhalten Sie:<br />

• eine Einführung in das Kompostieren mit einer<br />

Demonstration vor Ort<br />

• Informationen zu Sinn und Zweck<br />

• Anleitungen, wie Sie (auch im Kleinhaushalt) ohne grossen Aufwand<br />

organischen Abfall in Kompost «verwandeln» können<br />

• Verwendungstipps für den fertigen Kompost<br />

Selbstverständlich haben Sie auch Gelegenheit, Fragen zu stellen.<br />

Details der Aktion<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Datum: Samstag, 20. April <strong>2024</strong><br />

Zeit: 13.30 bis ca. 15 Uhr<br />

Ort: Quartierkompostieranlage<br />

«Auf der Wacht»<br />

Leitung: Stefan Toth<br />

Bitte kommen Sie möglichst mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln oder zu Fuss,<br />

da kaum Parkplätze vorhanden sind. Der<br />

Weg zur Kompostieranlage ist ab der Bushaltestelle<br />

«Auf der Wacht» ausgeschildert.<br />

REKLAME<br />

DIE NEUSTEN BÜCHER<br />

SANIERUNGSARBEITEN<br />

Erneuerung Oberwilerund<br />

Allschwilerstrasse<br />

In Allschwil und Oberwil beginnen am<br />

22. April <strong>2024</strong> die Sanierungsarbeiten<br />

an der Oberwiler- und Allschwilerstrasse.<br />

Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis<br />

November 2025.<br />

In Allschwil und Oberwil wird die<br />

Oberwilerstrasse/Allschwilerstrasse im<br />

Abschnitt zwischen dem Gymnasium<br />

Oberwil und dem Himmelrichweg in<br />

Allsch wil erneuert. Dabei wird neben<br />

dem neuen Strassenbelag und der Strassenentwässerung<br />

eine neue Stromleitung<br />

der Primeo erstellt. Im Abschnitt<br />

zwischen dem Herrenweg bis zum Himmelrichweg<br />

wird die Gemeinde Allschwil<br />

zudem eine neue Wasserleitung bauen.<br />

Während den Bauarbeiten wird der<br />

Verkehr auf der Allschwiler-/Oberwilerstrasse<br />

im Abschnitt zwischen dem Gymnasium<br />

Oberwil und dem Herrenweg in<br />

Allschwil entlang des Baubereichs mit<br />

einer Lichtsignalanlage gesteuert. Für<br />

Velofahrende ändert sich während der<br />

Bauphase nichts.<br />

Ab Herbst <strong>2024</strong> wird in Allschwil die<br />

Oberwilerstrasse zwischen dem Herrenweg<br />

und dem Himmelrichweg erneuert.<br />

Dafür muss der Abschnitt voll gesperrt<br />

werden. Der Verkehr wird während der<br />

Bauzeit über den Herrenweg und die Binningerstrasse<br />

umgeleitet.<br />

Weiterführende Informationen zu aktuellen<br />

Baustellen sind auf der Internetseite<br />

des Tiefbauamts des Kantons Basel-<br />

Landschaft zu finden: Baustellen Kantonsstrassen.<br />

.ch<br />

GRATULATIONEN<br />

Geburtstage<br />

Urs Aebi feiert am 19. April <strong>2024</strong> seinen<br />

80. Geburtstag.<br />

Lukas Wagner-Perrin feiert am 19. April<br />

<strong>2024</strong> seinen 80. Geburtstag.<br />

Die Gemeinde gratuliert den Jubilaren<br />

ganz herzlich und wünscht ihnen einen<br />

schönen Festtag und alles Gute.<br />

ZIVILSTANDSNACHRICHT<br />

Todesfall<br />

Walter Hasler-Heiniger, † 8. April <strong>2024</strong><br />

* 5. August 1933, Im Lohgraben 21<br />

KORRIGENDUM<br />

GYMNASIUM OBERWIL<br />

VEREINE<br />

MÄNNERCHOR<br />

SÄNGERBUND OBERWIL<br />

Ständeli im «Dreilinden»<br />

Am nächsten Sonntagmorgen, 21. April<br />

um 10.30 Uhr, findet, wie vor einer<br />

Woche angekündet, das traditionelle<br />

Ständeli des Männerchor Oberwil statt.<br />

Mit diesem Auftritt möchten wir den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern sowie ihren<br />

Angehörigen im Laufe des Frühlings<br />

eine Freude bereiten. Wir freuen uns jetzt<br />

schon auf Ihren Besuch.<br />

Männerchor Sängerbund Oberwil<br />

Konzerte des Chores Gymnasium Oberwil<br />

In der letzten Ausgabe berichteten wir über die Oberwiler Gymnasiasten, die in<br />

Berlin in der Philharmonie gemeinsam mit anderen Jugendlichen die «Misa<br />

Tango» sangen. Dabei wiesen wir darauf hin, dass der Chor am 19. April um<br />

19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums und am 20. April um 19.30 Uhr in der<br />

Leonardskirche Basel ein Konzert gibt und dabei erneut die «Misa Tango» aufführt.<br />

Dies ist leider nicht korrekt: Der Chor, Kammerchor und Solistinnen des<br />

Gymnasiums Oberwil singen in ihrem Frühlingskonzert unter dem Titel One More<br />

Light in Popsongs, Volksliedern und Klassischen Stücken von den Facetten des<br />

Lichts: Abendröte – Eindunkeln – Sternennacht. Wir entschuldigen uns für den<br />

Fehler und wünschen dem Chor ein gelungenes Konzert. Weitere Infos:<br />

www.gymoberwil.ch

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