Aus- und Weiterbildung Weilheim | Ausgabe 1 | Februar 2024

BERUF
&
KARRIERE
Wer schnell kleine Einzelbüros entstehen
lassen, aber keine acht Stunden täglich
darin sitzen will, für den oder die ist der
Beruf des Trockenbaumonteurs beziehungsweise
der Trockenbaumonteurin
eine gute Wahl. Denn gerade in Großraumbüros,
wo man mit nachträglich
eingebauten Zwischenwänden mehr Arbeitsraum
und -möglichkeiten schaffen
möchte, ist der Trockenbaumonteur der
passende Ansprechpartner. Doch natürlich
sind neue Wände auch im Eigenheim
willkommen, um dieses neu zu strukturieren,
etwa um dem Nachwuchs das eigene
Zimmer zu ermöglichen. Und auch
im Laden oder Supermarkt um die Ecke
ergeben sich durch weitere Wände neue
Arbeits- und Präsentationsmöglichkeiten.
Doch Trockenbaumonteure ziehen nicht
nur neue Wände ein, sie verkleiden auch
Wände und Decken mit Holz, Kunststoff
oder anderen Werkstoffen und stellen
die erforderlichen Unterkonstruktionen
her. Sie hängen Decken tiefer oder
verkleiden Mauern mithilfe spezieller
Leichtbausysteme. Dabei bauen sie auch
Dämmmaterialien zur Verbesserung der
Wärmedämmung oder der Akustik ein.
Außerdem setzen sie Fenster, Türen oder
Verglasungselemente ein oder montieren
Beleuchtungsdecken und -körper.
Dreijährige
Lehre
Was aus dem Berufsbegriff bereits herauszulesen
ist: Der Trockenbaumonteur
mag es nicht nass, deshalb ist seine Tätigkeit
auch allein auf die Innenräume eines
Gebäudes begrenzt. Hier arbeitet man
generell mit Materialien, die kein Wasser
enthalten. Beton, Mörtel und Lehm werden
zum Beispiel durch fertige Bauteile
wie Stahlschienen, Gipskartonplatten
und Dämmwolle ersetzt. „Nassbaumonteure“
wären in diesem Zusammenhang
Werkzeuge,
die einfach perfekt passen
Unzählige Produkte in unzähligen Kisten,
verteilt auf hohe Regale in einer riesigen
Lagerhalle. Kartons werden angeliefert
und ausgeliefert – wo kommen sie hin
und wie findet man sie, wenn man sie
braucht? Eine Antwort auf diese Fragen
haben Fachkräfte für Lagerlogistik. Sie
sind allerdings nicht nur im Lager, sondern
auch im Büro tätig. Sie haben zahlreiche
organisatorische Aufgaben, buchen
zum Beispiel eingegangene Waren
ins Bestandssystem und machen bestellte
Auslieferungen auf die Minute genau
fertig. Sie behalten jederzeit den Überblick
in dieser scheinbar chaotischen,
tatsächlich aber extrem durchgeplanten
und getakteten Umgebung.
Die technische Entwicklung der Logistiksysteme
schreitet immer weiter
voran, die Umschlagzahlen steigen, Zeitvorgaben
werden enger. Tätigkeiten im
Bereich der Lagerlogistik haben sich zu
hochqualifizierten und komplexen Jobs
entwickelt. Der Job ist längst nicht mehr
Leserthema: „Aus- und Weiterbildung“
Trockenbaumonteur/-in
Gekonnt neue Räume schaffen
Wände hochziehen, dämmen, verkleiden – der Trockenbaumonteur schafft neue Strukturen
im Gebäudeinneren. Foto: Panthermedia / Phovoi R.
beispielsweise Maurer, die eben auch Außenwände
von Gebäuden errichten.
Trockenbaumonteur ist ein dreijähriger
anerkannter Ausbildungsberuf in
der Industrie, seltener auch innerhalb
des Handwerks. Die ersten zwei Jahre
machen die Jugendlichen dieselbe Ausbildung
wie ein Ausbaufacharbeiter. Erst
im dritten Lehrjahr kommt dann die spezielle
Ausbildung zum Trockenbaumonteur
hinzu. Die Ausbildung ist dual, die
Arbeit im Betrieb wird kombiniert mit
der Theorie der Berufsschule. Hier lernen
Jugendliche das notwendige Wissen
über die verschiedenen Baumaterialien,
deren Anwendung, aber auch über Berechnungen
des Baustoffbedarfs und der
Wärmedurchlässigkeit von Wänden und
Decken.
Auf was es
ankommt
Solide Grundkenntnisse in Mathematik
und Physik sind bei Azubis von Vorteil, ein
Mittelschulabschluss ist Grundvoraussetzung.
Auch eine gute körperliche Konstitution
ist wichtig: Baumaterialien heben
Werkzeugmechaniker/-in
Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ist so vielfältig wie die Werkzeuge, die es auf
dem Markt gibt. Präzision und handwerkliches Geschick sind für diesen Beruf ebenso wichtig
wie logisches Denken. Foto: industryview/123rf/randstad
Von wuchtigen Hämmern in Stahlwerken
bis zum winzigen Bohrer für Zahnärzte
– für jede Anwendung gibt es das
passende Werkzeug. Es ist die Aufgabe
von Werkzeugmechanikern, all diese
Instrumente zu entwickeln und herzustellen.
Wie die Werkzeuge, so sind auch
die Einsatzbereiche von Werkzeugmechanikern/-innen
sehr unterschiedlich.
Fest steht: Während der dreieinhalbjährigen
Ausbildung lernen sie alles
über die Herstellung von hochpräzisen
Arbeitsmitteln, sei es für die Industrie
oder die Medizinbranche. Dabei geht
es oft praktisch zur Sache: Tätigkeiten
wie das Bohren, Fräsen, Feilen und Drehen
gehören dazu, und zwar an den
verschiedensten Materialien.
Angehende Werkzeugmechaniker/-
innen lernen außerdem CNC-gesteuerte
Maschinen zu bedienen und zu
programmieren, komplexe Entwurfszeichnungen
zu lesen und fertige Instrumente
mit großer Präzision im
Bruchteil von Millimetern zu prüfen.
Sorgfältiges Arbeiten gehört unbedingt
dazu, und wer mathematisch begabt
Fachkraft für Lagerlogistik
und tragen sich nicht von allein und auch
die Herausforderung, acht Stunden am
Tag konzentriert im Stehen zu arbeiten,
sollte man nicht unterschätzen. Die Vergütung
ist im unteren Mittelfeld innerhalb
der deutschen Ausbildungsberufe
angesiedelt: So erhalten die Jugendlichen
im ersten Lehrjahr zwischen 838 und
920 Euro, im zweiten Lehrjahr 1060 bis
1230 Euro und im dritten Lehrjahr 1270
bis 1495 Euro. Beim unteren Mittelfeld
muss es allerdings nach erfolgreich abgeschlossener
Ausbildung längst nicht bleiben:
Gerade im Zuge des Klimaschutzes
und der vor diesem Hintergrund immer
neueren, energieeffizienteren Bauweisen
sind Menschen am Bau mit guter Ausbildung
gefragter denn je. Damit diese
auch auf dem neuesten Stand ist, läuft
aktuell ein Neuordnungsverfahren für
die Ausbildung zum Trockenbaumeister.
Ziel ist es, Inhalte an neue Technologien
und Verfahren im Rahmen des energieeffizienten
Bauens, etwa im Bereich Wärmedämmung,
anzupassen. Erfolgreiche
Absolventen sind so auf die neuen Gegebenheiten
am Markt bestens vorbereitet.
Ck
ist, hat in der Berufsschule auf jeden
Fall bessere Chancen – bei guten Noten
sogar auf eine Verkürzung der Ausbildungszeit.
txn
Zahlreiche organisatorische Aufgaben
Wer sich für eine Ausbildung zur Fachkraft
für Lagerlogistik entscheidet, hat sehr gute
Jobaussichten. Foto: PantherMedia/Kzenon
so körperlich wie früher – der Automatisierung
sei Dank. Fachkräfte für Lagerlogistik
sind gefragt und haben sehr gute
Zukunftsaussichten.
Laut Bundesagentur für Arbeit nehmen
Fachkräfte für Lagerlogistik Waren
aller Art an und prüfen anhand der Begleitpapiere
deren Menge und Beschaffenheit.
Sie organisieren unter anderem
die Entladung der Güter, sortieren diese
und lagern sie sachgerecht an vorher bereits
eingeplanten Plätzen. Dabei achten
sie darauf, dass die Waren unter optimalen
Bedingungen gelagert werden, und
regulieren zum Beispiel Temperatur und
Luftfeuchtigkeit. Im Warenausgang planen
sie Auslieferungstouren und ermitteln
die günstigste Versandart. Sie stellen
Lieferungen zusammen, verpacken die
Ware und erstellen Begleitpapiere wie
Lieferscheine oder Zollerklärungen. Außerdem
beladen sie Lkw, Container oder
Eisenbahnwaggons, bedienen Gabelstapler
und sichern die Fracht gegen Verrutschen
oder Auslaufen. Darüber hinaus
optimieren Fachkräfte für Lagerlogistik
den innerbetrieblichen Informations- und
Materialfluss von der Beschaffung bis
zum Absatz. Sie erkunden Warenbezugsquellen,
erarbeiten Angebotsvergleiche,
bestellen Waren und veranlassen deren
Bezahlung.
Bwe/Dpa
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