BS 05-2024
Editorial - Am falschen Ende gespart | Personalien | Nachrichten | Wissing will Förderung drastisch kürzen | Rhenus PartnerShip und HGK Shipping: Neue Rollenverteilung in Belgien | Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer | ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte | In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot | CESNI definiert neue Standards | Schiffstechnik | Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem | Von der Innovation zur Inspiration | GS Yard findet neuen Eigentümer | Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen | HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2 | Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik | Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig | Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei | Promarin erweitert sein Service-Angebot | Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre | Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst | CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre | Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab: Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See | Seehäfen | Intermodal | Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick | Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn | Seehäfen| Hinterland| Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr | Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss | spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern | NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen | BLG Logistics investiert im Hinterland | Wasserstraßen | Häfen | Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb | Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen | Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute | DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen« | Koblenz baut für bessere Zeiten | Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung | Berliner Megaprojekt kommt gut voran | Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten | Über die Hunte rollen wieder Züge | JOBBÖRSE | »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt | Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung | Buyer’s Guide | Recht | Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt | BDS | Vom Videoblog zu neuen Vorschriften
Editorial - Am falschen Ende gespart | Personalien | Nachrichten | Wissing will Förderung drastisch kürzen | Rhenus PartnerShip und HGK Shipping: Neue Rollenverteilung in Belgien | Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer | ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte | In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot | CESNI definiert neue Standards | Schiffstechnik | Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem | Von der Innovation zur Inspiration | GS Yard findet neuen Eigentümer | Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen | HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2 | Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik | Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig | Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei | Promarin erweitert sein Service-Angebot | Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre | Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst | CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre | Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab: Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See | Seehäfen | Intermodal | Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick | Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn | Seehäfen| Hinterland| Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr | Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss | spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern | NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen | BLG Logistics investiert im Hinterland | Wasserstraßen | Häfen | Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb | Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen | Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute | DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen« | Koblenz baut für bessere Zeiten | Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung | Berliner Megaprojekt kommt gut voran | Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten | Über die Hunte rollen wieder Züge | JOBBÖRSE | »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt | Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung | Buyer’s Guide | Recht | Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt | BDS | Vom Videoblog zu neuen Vorschriften
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<strong>05</strong><br />
<strong>2024</strong><br />
<strong>05</strong><br />
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INHALT<br />
<strong>05</strong> 2023<br />
21<br />
32<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Am falschen Ende gespart<br />
5 PERSONALIEN<br />
6 NACHRICHTEN<br />
9 SCHIFFFAHRT<br />
9 – Wissing will Förderung drastisch kürzen<br />
10 – Rhenus PartnerShip und HGK Shipping:<br />
Neue Rollenverteilung in Belgien<br />
12 – Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer<br />
14 – ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte<br />
15 – In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot<br />
15 – CESNI definiert neue Standards<br />
16 SCHIFFSTECHNIK<br />
16 – Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem<br />
Von der Innovation zur Inspiration<br />
21 – GS Yard findet neuen Eigentümer<br />
22 – Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen<br />
24 – HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2<br />
25 – Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik<br />
26 – Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig<br />
27 – Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei<br />
28 – Promarin erweitert sein Service-Angebot<br />
30 – Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre<br />
30 – Wasserschutzpolizei Köln stellt neues<br />
Streifenboot in Dienst<br />
31 – CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre<br />
32 – Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab:<br />
Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See<br />
35 SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
35 – Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr<br />
35 – Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss<br />
36 – spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern<br />
37 – NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen<br />
38 – BLG Logistics investiert im Hinterland<br />
40 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
40 – Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb<br />
40 – Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler<br />
Anbindung in Ludwigshafen<br />
41 – Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute<br />
42 – DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen«<br />
44 – Koblenz baut für bessere Zeiten<br />
46 – Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung<br />
46 – Berliner Megaprojekt kommt gut voran<br />
46 – Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten<br />
48 – Über die Hunte rollen wieder Züge<br />
50 JOBBÖRSE<br />
50 – »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt<br />
50 – Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung<br />
51 BUYER’S GUIDE<br />
56 RECHT<br />
56 – Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt<br />
58 BDS<br />
58 – Vom Videoblog zu neuen Vorschriften<br />
59 IMPRESSUM<br />
34 SEEHÄFEN | INTERMODAL<br />
34 – Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick<br />
34 – Neues PRINOS steuert die Abläufe bei<br />
der Bremischen Hafeneisenbahn<br />
Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />
Verein für europäische<br />
Binnenschifffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V.<br />
4 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
PERSONALIEN<br />
BÖB/VBW: Theresa Klein arbeitet<br />
seit dem 1. Mai als Referentin für Wirtschaft,<br />
Technik und<br />
Innovation in der gemeinsamen<br />
Geschäftsstelle<br />
von<br />
BÖB und VBW. Zudem<br />
wird sie für den<br />
BÖB das Projekt<br />
RAIN betreuen. Zuvor<br />
war sie zunächst<br />
zwei Jahre als Projektmanagerin beim<br />
ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion<br />
Center (SPC) und zuletzt vier<br />
Jahre als Ansprechpartnerin für die Verbandstätigkeit<br />
bei RheinCargo tätig.<br />
BERLIN: Manja Schreiner (CDU),<br />
bislang Verkehrssenatorin in Berlin, ist<br />
wegen Plagiatsvorwürfen<br />
zurückgetreten.<br />
Sie zog damit die<br />
Konsequenzen aus<br />
dem Entzug ihres<br />
Doktortitels. Nachfolgerin<br />
wird Ute<br />
Bonde, Geschäftsführerin<br />
des Verkehrsverbunds<br />
Berlin-Brandenburg<br />
(VBB). Zuvor war die Juristin viele Jahre<br />
bei den Berliner Verkehrsbetrieben tätig.<br />
Personalie des Monats: HGK Shipping befördert Maria Schippers<br />
HGK SHIPPING: Maria Schippers rückt bei der HGK Shipping auf und soll<br />
künftig das Wachstum in neuer Funktion vorantreiben. Zum 1. Mai hat sie die neu<br />
geschaffene Position als Director Corporate Development & New Markets übernommen<br />
und erhält gleichzeitig Prokura bei Europas größter Binnenreederei. Sie<br />
soll die kontinuierliche Weiterentwicklung vorantreiben, heißt es in einer Mitteilung.<br />
Zuvor war die seit zehn Jahren im Unternehmen beschäftigte Managerin seit<br />
Ende 2020 Head of Group Projects & Digitisation. Nachdem sie den Verkauf der<br />
Binnenschifffahrtssparte von Imperial Logistics an die HGK-Gruppe im Jahr 2020<br />
federführend begleitete, verantwortete Schippers die Unternehmensakquisition<br />
des Tankcontainerlogistikgeschäfts von Köppen und den Verkauf der HGK-Shipping-Anteile<br />
an der DGA Shipping in diesem Frühjahr.<br />
BMDV: Michael Theurer, bislang für<br />
die FDP Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesverkehrsministerium,<br />
wechselt offenbar als<br />
Vorstandsmitglied<br />
zur Deutschen Bundesbank.<br />
Der Diplomvolkswirt<br />
ist<br />
seit 2013 Landesvorsitzender<br />
der FDP in<br />
Baden-Württemberg und war im Ministerium<br />
der »Schienenbeauftragte«. Als<br />
Nachfolge-Kandidaten werden die FDP-<br />
Verkehrspolitiker Bernd Reuther, Valentin<br />
Abel und Corinna Konrad gehandelt.<br />
HMM: Stefan Kunze, Leiter der Repräsentanz<br />
Deutschland Ost bei Hafen<br />
Hamburg Marketing<br />
(HHM), ist auf dem<br />
Elbschifffahrtstag in<br />
den Ruhestand verabschiedet<br />
worden.<br />
Der studierte Diplom-Ökonom<br />
war<br />
seit den 1990 Jahren<br />
bei HMM aktiv und<br />
hat sich seither engagiert für die Belange<br />
der Binnenschifffahrt eingesetzt. Zudem<br />
war er neun Jahre lang Vorsitzender des<br />
Vorstands der Elbe Allianz. Sein bereits<br />
ernannter Nachfolger ist Roman Fürtig.<br />
ZKR: Erwin Fessmann, viele Jahrzehnte<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
und Sekretär bei der<br />
Zentralkommission<br />
für die Rheinschifffahrt<br />
(ZKR), ist im<br />
Alter von 80 Jahren<br />
verstorben. Fessmann<br />
war als Elsässer<br />
mehrsprachig<br />
und hatte lange aus<br />
dem Hintergrund die Geschicke der<br />
ZKR und später in Zusammenarbeit mit<br />
der Wirtschaftskommission für Europa<br />
(ECE) auch die Entwicklung an anderen<br />
schiffbaren Flüssen in Europa gelenkt.<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
5
NACHRICHTEN<br />
FÜR CHEMIEKUNDEN UNTERWEGS<br />
HGK Shipping holt Taufe für ihre »Gas 95« nach<br />
In Fahrt ist die »Gas 95« als eines der modernsten<br />
Schiffe in der HGK-Flotte bereits<br />
seit Februar. Getauft wurde der Tanker allerdings<br />
erst jetzt.<br />
Der moderne Neubau mit diesel-elektrischem<br />
Antrieb ist für Auftraggeber aus<br />
der Chemiebranche zwischen den ARA-<br />
Häfen und diversen Häfen am Rhein unterwegs.<br />
Seine Tiefgangoptimierung gewährleistet<br />
auch in Niedrigwasserphasen<br />
eine bestmögliche Einsatzbereitschaft.<br />
Die »Gas 95« basiert auf den bei der<br />
HGK Shipping zuvor bereits in Dienst gestellten<br />
und konzipierten Neubauten.<br />
Der moderne Tanker entspricht den Angaben<br />
zufolge den höchsten Umwelt- und<br />
Sicherheitsstandards.<br />
Getauft wurde das Schiff von Europas<br />
größtes Binnenschifffahrtsunternehmen<br />
im Beisein von Vertretern des Kunden,<br />
des Chemiekonzerns BASF. Birgit Häußermann,<br />
Director Business Management<br />
C4 & Heavy Cracker Products, ließ<br />
die obigatorische Flasche an der Bordwand<br />
zerschellen.<br />
Der seit Anfang des Jahres in Dienst<br />
stehende Neubau ist für Auftraggeber aus<br />
der Chemieindustrie zwischen den ARA-<br />
(v.l.) Thorben Hensler (Vice President Global Supply Chain Services bei BASF), Anke Bestmann<br />
(Business Unit Director Gas Shipping bei HGK Shipping), Birgit Häußermann (Director Business<br />
Management C4 & Heavy Cracker Products bei BASF) und Steffen Bauer (CEO der HGK Shipping)<br />
Häfen und diversen Umschlagshäfen am<br />
Rhein unterwegs. Seine Tiefgangoptimierung<br />
gewährleiste auch in Niedrigwasserphasen<br />
eine hohe Einsatzbereitschaft.<br />
Der nächste niedrigwasseroptimierte<br />
diesel-elektrische Neubau für die Gasflotte<br />
ist mit der »Gas 96« bereits beauftragt.<br />
Weitere Schiffe seien darüber hinaus<br />
bereits in Planung, teilte die HGK<br />
Shipping mit. »Wir setzen auch künftig<br />
alles daran, uns kontinuierlich zu verbessern<br />
und unsere Gasflotte auszubauen«,<br />
sagt Anke Bestmann, Geschäftsführerin<br />
der HGK Gas Shipping.<br />
RD<br />
© HGK Shipping<br />
MILLIONENSCHADEN IN IFFEZHEIM<br />
Gericht beschlagnahmt Binnenschiff<br />
Nach dem millionenschweren Schaden an der Schleuse Iffezheim<br />
in Folge einer Kollision ist das Schiff »La Primavera« beschlagnahmt<br />
worden. Das Schiff soll als Sicherheit dienen, um Schadenersatzforderungen<br />
für die Reparatur abzusichern. Es werde erst<br />
dann wieder freigegeben, wenn vom Schiffseigner eine entsprechende<br />
Sicherheitsleistung hinterlegt wird, teilte eine WSV-<br />
Sprecherin mit.<br />
Das Gütermotorschiff hatte im November vergangenen Jahres<br />
auf dem Weg von Basel in Richtung Karlsruhe das Schleusentor<br />
in Iffezheim gerammt. Durch die Wucht des Aufpralls war das<br />
Tor irreparabel zerstört worden. Der Schaden liegt bei insgesamt<br />
2 Mio. €.<br />
Die Steuerfrau der «La Primavera» soll zum Zeitpunkt des Unfalls<br />
in Alkoholeinfluss gestanden haben. Ein Bluttest habe bei ihr<br />
eine Wert von 0,75 Promille ergeben, teilte ein Sprecher der<br />
Staatsanwaltschaft Offenburg mit. Gegen die 49-Jährige wird wegen<br />
Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt.<br />
Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes<br />
(WSA) Oberrhein muss das 80 t schwere Tor an der rechten<br />
Kammer der Schleuse ausgetauscht werden. Aufgrund der Baumaßnahmen<br />
ist die betroffene Kammer bis voraussichtlich Ende<br />
des Jahres nicht genutzt werden. Die Rheinschleuse ist daher nur<br />
noch über die verbliebene Schleusenkammer befahrbar, was zu<br />
Einschränkungen im Schiffsverkehr führen kann.<br />
RD<br />
STADT STÖRT SICH AN MASSENTOURISMUS<br />
Weniger Flusskreuzer in Amsterdam<br />
Die Stadt Amsterdam verschärft ihren Kampf gegen »Overtou-<br />
rism«. Nicht nur der Bau neuer Hotels ist inzwischen verboten,<br />
indem die gesamte Stadt zu einem Sperrgebiet für neue Beherbergungsbetriebe<br />
erklärt wurde. In den kommenden Jahren soll<br />
nun auch die Anzahl der Flusskreuzfahrtschiffe, die die Grachtenstadt<br />
anlaufen, halbiert werden.<br />
Ab 2028 sollen nur noch maximal 1.150 Schiffe anlegen dürfen,<br />
allein im letzten Jahr waren es hingegen 2.125 Schiffe mit rund<br />
500.000 Passagieren. Die Stadt will damit gegen den Massentourismus<br />
vorgehen, dürfte damit aber auch die städtische Hotellerie<br />
hart treffen. »Dies ist eine von mehreren Maßnahmen, um<br />
die Zahl der Touristen insgesamt zu verringern. Es geht um die<br />
Überfüllung und die Busse, die überall auf den Bürgersteigen<br />
parken«, sagt Hester Van Buren, der städtische Finanzchef von<br />
Amsterdam.<br />
Der Cruise Port Amsterdam verweist darauf, dass der Anteil<br />
der Flusskreuzfahrtpassagiere an der Gesamtzahl der Hotelübernachtungen<br />
in Amsterdam relativ gering ist. Diese Besuchergruppe<br />
sei wohlhabend, im Durchschnitt 65 Jahre alt und übernachte<br />
eher häufig in Hotels des Luxussegments.<br />
Amsterdam ist bei Touristen äußerst beliebt und steht auf vielen<br />
Wunschlisten der Flusskreuzfahrtreedereien. Viele der Schiffe<br />
nutzen schon jetzt Landstrom, so dass die Emissionen während<br />
der Liegezeit sehr gering sind.<br />
CE<br />
6 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
© Thomas Wolf<br />
Rhein-Reise:<br />
Der GEFO Low Water Carrier<br />
„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />
Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />
8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />
Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb<br />
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Gefo_Rheinreise_RZ.indd 1 10.10.23 10:<strong>05</strong>
NACHRICHTEN<br />
NEUE RÖNTGENANLAGE IM HAFEN<br />
Duisport sagt Schmugglern den Kampf an<br />
Der Hafenbetreiber Duisport und der<br />
deutsche Zoll wollen härter gegen<br />
Schmuggler vorgehen und setzen dafür<br />
auf eine neue sogenannte Großröntgenanlage.<br />
Damit will der Zoll kriminellen<br />
Schmugglern im größten Binnenhafen<br />
der Welt »besser das Handwerk legen<br />
und die Zollabwicklung beschleunigen«.<br />
»Gestochen scharfe Bilder« sollen den<br />
Experten des Zollamts Ruhrort auf ihren<br />
Monitoren anzeigen, was in den Containern<br />
lagert. Bislang werden solche kosten-<br />
und personalintensiven Großröntgenanlagen<br />
nur in den bedeutenden<br />
internationalen Seehäfen eingesetzt, in<br />
Deutschland gibt es sie bisher nur in<br />
Hamburg und Bremerhaven. »Damit erhöht<br />
sich der internationale Sicherheitsstandard<br />
enorm. Für internationale Reedereien<br />
ist die Existenz einer solchen Anlage<br />
ein wichtiges Kriterium, an welchen<br />
Im Duisburger Hafen entsteht eine Großröntgenanlage (GRA) für beladene Lkw<br />
Standorten sie ihre Aktivitäten verstärken<br />
oder zurückfahren«, sagte duisport-CEO<br />
Markus Bangen.<br />
Entstehen wird die Anlage auf einem<br />
rund 3200 m2 großen Gelände in unmittelbarer<br />
Nähe zur duisport-Hauptverwaltung<br />
in Ruhrort. Das Zollamt verweist auf den<br />
Handlungsbedarf: GErade nach dem »Brexit«<br />
sei die Zahl der Lkw, die im Hafen zu<br />
kontrollieren sind, sprunghaft gestiegen. <br />
© Duisport<br />
AUSWEITUNG DES TRIMODALEN NETZWERKES<br />
HHLA übernimmt Mehrheit bei Roland Spedition<br />
Der Hamburger Terminalbetreiber<br />
HHLA beteiligt sich mehrheitlich (51 %)<br />
an der Roland Spedition, einem der größten<br />
Container-Operateure in Österreich.<br />
Die übrigen 49 % verbleiben bei den beiden<br />
Mitgesellschaftern Christian Gutjahr<br />
und Nikolaus Hirnschall, die auch künftig<br />
operativ die Geschäfte führen werden.<br />
Die Roland Spedition wurde 1982 als<br />
Joint Venture des österreichischen Logistikers<br />
Heinz Gutjahr und der Bremer Roland<br />
Spedition gegründet und hat sich<br />
den Angaben zufolge als neutraler Partner<br />
für Speditionen und Reedereien im<br />
maritimen Hinterlandverkehr etabliert.<br />
Heute ist das Unternehmen den Angaben<br />
zufolge mit einem jährlichen Aufkommen<br />
von rund 130.000 TEU einer der<br />
größten eigentümergeführten Container-<br />
Operateure für den kombinierten Hinterlandverkehr<br />
in Österreich. Das Netzwerk<br />
erstreckt sich über Mittel- sowie Südeuropa<br />
und verbindet die Seehäfen Hamburg,<br />
Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen<br />
sowie Koper und Triest mit dem<br />
Hinterland. Das Unternehmen beschäftigt<br />
rund 50 Mitarbeitende. Die HHLA will<br />
das Leistungsangebot von Roland mit ihrem<br />
eigenen europäischen Netz aus Seehafenterminals<br />
in Hamburg, Tallinn,<br />
Triest und Odessa sowie intermodalen<br />
Hinterlandverbindungen und Inlandterminals<br />
kombinieren, heißt es weiter. <br />
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Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />
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UMSCHLAGZAHLEN NORTH SEA PORT<br />
Binnenschifffahrt kann zulegen<br />
Während der Seegüterumschlag im grenzüberschreitenden Hafen-Komplex<br />
North Sea Port im ersten Quartal leicht rückläufig<br />
war, gab es im Hinterland-Verkehr über das Wasser ein Plus.<br />
Für die ersten drei Monate des Jahres meldet der North Sea Port<br />
– mit Standorten in Vlissingen und Terneuzen in den Niederlanden<br />
sowie Gent in Belgien – einen Rückgang um 3,2 % auf<br />
16,4 Mio. t.<br />
Positives gab es für die Binnenschifffahrt zu berichten. Der Güterumschlag<br />
aufs Wasser hat im ersten Quartal <strong>2024</strong> zugenommen:<br />
um 3,9 % auf insgesamt 15,9 Mio. t. Der Anstieg<br />
wird vor allem auf größere Mengen Flüssiggut zurückgeführt, wo<br />
es eine Zunahme um 8,3 % oder 600.000 t gab. Das trockene Massengut<br />
blieb mehr oder weniger konstant (-1,1 %, –0,1 Mio. t). <br />
8 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
© DGA Shipping<br />
Die DGA Shipping befachtet sowohl eigene als auch fremde Trockengüterschiffe und bedient die gesamte Rheinschiene<br />
Neue Rollenverteilung in Belgien<br />
Das Binnenschifffahrtsunternehmen DGA Shipping gehört künftig allein der Rhenus<br />
PartnerShip. Die HGK Shipping gibt ihre Anteile ab, baut dafür aber ihre Aktivitäten im<br />
Seehafen Antwerpen aus. Die Energiewende ist hier das große Thema. Von Krischan Förster<br />
In Belgien verschieben sich die Kräfteverhältnisse,<br />
zumindest auf Seiten der<br />
deutschen Akteure. Bei der DGA Shipping<br />
trennen sich die Wege der HGK<br />
Shipping und der Rhenus PartnerShip.<br />
Die beiden Schwergewichte waren zuvor<br />
zu gleichen Teilen Anteilseigner.<br />
Künftig sitzt die Rhenus allein am sprichwörtlichen<br />
Steuer und agiert eigenständig<br />
am belgischen Markt.<br />
Dafür stockt das Binnenschiffsunternehmen<br />
die Anteile von 45 % auf<br />
100 % auf und verabschiedet den bisherigen<br />
Mehrheitsgesellschafter HGK Shipping,<br />
ebenfalls aus Duisburg.<br />
Als »ein Schritt zu einer weiteren Internationalisierung«,<br />
bezeichnet die Rhenus<br />
die Übernahme – und verspricht sich<br />
viel davon. Die DGA mit Sitz in Antwerpen<br />
verfüge über ein vergleichbares<br />
Geschäftsmodell, heißt es.<br />
»Die Anteilsübernahme ermöglicht es,<br />
Synergien zu maximieren, Ressourcen effizienter<br />
zu nutzen und unseren Kunden<br />
ein noch breiteres und verbessertes<br />
Dienstleistungsportfolio anzubieten«, erklärt<br />
Thomas Maaßen, Geschäftsführer<br />
der Rhenus PartnerShip.<br />
Starke Präsenz in Belgien<br />
Die DGA ist auf die Trockenschifffahrt in<br />
den Bereichen Massengut, Stückgut und<br />
Projektladung spezialisiert. Sie bietet<br />
Transporte im ARA-Gebiet sowie zu allen<br />
Häfen im Rheineinzugsgebiet, zu allen<br />
Nebenflüssen des Rheins und über<br />
deutsche Partnerfirmen auch in ganz<br />
Deutschland an. Zu den Hauptaktivitäten<br />
zählen neben der Befrachtung auch eine<br />
Flotte mit eigenem und fremdem Frachtraum,<br />
darunter Schubbooten und Schubleichtern.<br />
Für Rhenus stehen vor allem die<br />
Rheinverkehre nach Antwerpen im Fokus.<br />
»Wir wollen unsere Verbindungen in<br />
Richtung Belgien ausbauen und dabei<br />
künftig eine führende Rolle einnehmen«,<br />
so Maaßen.<br />
Das Unternehmen kann nach eigenen<br />
Angaben auf das starke Netzwerk zurückgreifen,<br />
das DGA in der Vergangenheit<br />
gemeinsam mit Rhenus und<br />
der HGK aufgebaut hat. »Gemeinsam<br />
mit der HGK haben wir das Geschäft der<br />
DGA in den letzten Jahren sehr stark ausgebaut,<br />
insbesondere im Bereich der Befrachtung.<br />
Hier gab und gibt es noch viel<br />
Potenzial, das wir nun weiter entwickeln<br />
wollen«, sagt Maaßen.<br />
Für die Mitarbeiter der DGA sowie die<br />
Kunden werde sich durch die Umverteilung<br />
der Anteile nichts ändern. Das Team<br />
wird übernommen, laufende Kundenprojekte<br />
und Partnerschaften behalten<br />
demnach ihre Gültigkeit.<br />
HGK sortiert sich neu<br />
»Wir haben entschieden, unsere Anteile<br />
an der DGA Shipping zu verkaufen, da<br />
wir grundsätzlich aus dem Bereich der<br />
Beteiligungen aussteigen möchten.« So<br />
begründet wiederum Steffen Bauer, CEO<br />
der HGK Shipping, den Ausstieg bei dem<br />
belgischen Unternehmen. Seiner Ankündigung,<br />
den Verkaufserlös in die strategische<br />
Weiterentwicklung, insbesondere in<br />
10 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
neue Geschäftsfelder, investieren zu wollen,<br />
ließ Europas größte Binnenreederei<br />
wenige Tage später bereits Taten folgen.<br />
Künftig fährt sie ihr Belgien-Geschäft<br />
unter neuer Flagge und verbindet dies<br />
mit einem Bekenntnis zum Seehafen<br />
Antwerpen. Denn ab sofort firmieren die<br />
Geschäftsaktivitäten unter der Bezeichnung<br />
HGK Logistics Antwerp BV. Das<br />
von Dirk Verstraeten und Simon Lucas<br />
geleitete Unternehmen soll vor allem<br />
Kunden in der Tankschifffahrt bedienen<br />
und außerdem Logistikdienstleistungen<br />
im Hafen Antwerpen-Brügge anbieten.<br />
HGK setzt auf Energiewende<br />
Im Zuge der Energiewende will sich der<br />
belgische Seehafen umfangreiche Lagerkapazitäten<br />
für Wasserstoff beziehungsweise<br />
dessen Derivate bereitstellen. Für<br />
die HGK sind Transporte alternativer<br />
Energieträger erklärtermaßen ein absolutues<br />
Zukunfts- und mögliches<br />
Wachstumssegment. Andererseits gebe es<br />
aber im zweitgrößten Chemiehafen der<br />
Welt weiterhin viel Potenzial für klassische<br />
Güter, die per Hinterlandverkehr<br />
mit dem Binnenschiff befördert werden<br />
könnten, führt die HGK weiter aus. Im<br />
Fokus stehen dabei die großen Industriestandorte<br />
entlang der Rheinschiene bis<br />
hinunter nach Ludwigshafen und Basel.<br />
Die bisherigen Navitank-Aktivitäten sollen<br />
daher künftig weiter ausgebaut werden,<br />
heißt es.<br />
»Unseren Anteilsverkauf bei der DGA<br />
nutzen wir zur Neuausrichtung und wollen<br />
in einem attraktiven Markt wie Belgien<br />
weiter eine wichtige Rolle spielen«,<br />
sagt CEO Bauer.<br />
Thomas Maaßen (li., Rhenus PartnerShip) und Steffen Bauer (HGK Shipping) besiegeln das Geschäft<br />
Simon Lucas (li.) und Dirk Verstraeten stehen<br />
an der Spitze der HGK Logistics Antwerp BV<br />
© HGK Shipping<br />
Der Standort auf dem Campus Lt.<br />
Coppens sei ein klares Bekenntnis sowohl<br />
zum Hafenverbund Antwerpen-<br />
Brügge als auch zum Anspruch des Unternehmens,<br />
nachhaltige Lieferketten auf<br />
den Binnenwasserstraßen von und zu<br />
den großen Nordseehäfen noch stärker<br />
im Verkehrsträgermix zu etablieren, so<br />
Bauer.<br />
Die Führung der neu aufgestellten<br />
HGK-Shipping-Tochter bilden Dirk Verstraeten,<br />
der von der DGA Shipping zur<br />
HGK Logistics Antwerp gewechselt ist<br />
und sich um die Chemielogistik kümmern<br />
soll, sowie Simon Lucas, der bereits<br />
bei der Binnenreederei Wijgula in verantwortlicher<br />
Position tätig war und künftig<br />
die Tankschifffahrtsaktivitäten leiten<br />
wird.<br />
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SCHIFFFAHRT<br />
Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer<br />
Vor allem bei Containern und Trockengütern sinken die Mengen. Die ZKR verweist in<br />
ihrem neuesten Marktbericht auf den rückläufigen Welthandel, die steigende Inflation und<br />
die Auswirkungen der geopolitischen Krisen. Niedrigwasser spielt hingegen kaum eine Rolle<br />
Die Beförderungsnachfrage in der europäischen<br />
Binnenschifffahrt ist in<br />
der ersten Hälfte des Jahres 2023 spürbar<br />
zurückgegangen. Das geht aus dem neuen<br />
Bericht der Zentralkommission für<br />
Rheinschifffahrt (ZKR) hervor, der in<br />
Zusammenarbeit mit der Europäischen<br />
Kommission entstanden ist.<br />
In den beiden Ländern mit der höchsten<br />
Verkehrsleistung, Deutschland und<br />
den Niederlanden, war ein Rückgang der<br />
Verkehrsleistung um -8,5% bzw. -7,7%<br />
zu verzeichnen. Der stärkste prozentuale<br />
Rückgang war beim Containerverkehr zu<br />
verzeichnen, gefolgt von der Trockengüterschifffahrt.<br />
Als Gründe werden<br />
der Rückgang im Welthandel und in der<br />
Industrieproduktion genannt.<br />
Die hohe Inflation habe sich negativ auf<br />
die Kaufkraft der Haushalte ausgewirkt.<br />
Infolge der hohen Inflation hob die Europäische<br />
Zentralbank ihre Leitzinsen stark<br />
an, der Konsum- und der Bausektor litten<br />
unter den steigenden Finanzierungskosten.<br />
Die Konjunkturschwäche machte<br />
sich im Industriesektor bemerkbar.<br />
Darüber hinaus sei eine beträchtliche<br />
Anzahl von Trockenfrachtschiffen nach<br />
Osteuropa exportiert worden, um die Alternativroute<br />
für Getreidetransporte aus<br />
der Ukraine zu bedienen, was zu ernsthaften<br />
Engpässen bei der Flottenkapa -<br />
zität in bestimmten Verkehren in Westeuropa<br />
führte, was wahrscheinlich zum<br />
Rückgang der Transportleistung in diesen<br />
Gebieten beigetragen habe.<br />
Der Güterverkehr auf dem gesamten<br />
Rhein erreichte im ersten Halbjahr 2023<br />
131,7 Mio. t (-10,8 %). Container- und<br />
Trockengüter waren am stärksten von der<br />
Rezession betroffen. Auf dem traditionellen<br />
Rhein nahm die Güterbeförderung von<br />
84,7 Mio. t auf 77,4 Mio. t ab (-8,6%). Die<br />
Trends sind je nach Güterart jedoch sehr<br />
unterschiedlich.<br />
Bei den chemischen Erzeugnissen wurde<br />
ein Rückgang von -15 % beobachtet.<br />
Dieser Sektor litt unter einer Konjunkturabschwächung<br />
aufgrund des Anstiegs der<br />
Preise für chemische Rohstoffe. Der<br />
nachgelagerte Transport von Chemika -<br />
lien auf dem traditionellen Rhein ist im<br />
ersten Halbjahr 2023 um -17 % zurückgegangen,<br />
während der vorgelagerte<br />
Die Verkehrsleistung in den einzelnen<br />
europäischen Ländern im<br />
Halbjahresvergleich in Mio. tkm<br />
© ZKR<br />
12 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
ZKR, CEN und CENELEC wollen mit modernen Vorschriften den Wandel in der Binnenschifffahrt unterstützen<br />
© ZKR<br />
Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte<br />
Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) hat eine Vereinbarung mit CEN<br />
und CENELEC getroffen, um die Normung in der Binnenschifffahrt voranzutreiben. Ziel<br />
ist die Ausarbeitung neuer Standards, vor allem mit Blick auf alternative Antriebssysteme<br />
Formalisiert wurde dies durch ein Memorandum<br />
of Understanding (MoU),<br />
das von den drei Organisationen ZKR,<br />
CEN (Europäisches Komitee für Normung)<br />
und CENELEC (Europäisches<br />
Komitee für elektrotechnische Normung)<br />
jüngst unterzeichnet wurde.<br />
Die ZKR trägt die Hauptverantwortung<br />
für die verordnungsrechtliche Tätigkeit in<br />
der Rheinschifffahrt. Ihrer Mitgliedstaaten<br />
Belgien, Frankreich, Deutschland,<br />
Niederlande und Schweiz sind für die<br />
Ausarbeitung von Verordnungen für die<br />
Rheinschifffahrt zuständig.<br />
Im Jahr 2015 hatte die ZKR in Zusammenarbeit<br />
mit der EU den Europä -<br />
ischen Ausschuss zur Ausarbeitung von<br />
Standards im Bereich der Binnenschifffahrt<br />
(CESNI) gegründet. Dieser wurde<br />
eingerichtet, um in verschiedenen Bereichen,<br />
namentlich den Bereichen Binnenschiffe,<br />
Besatzung und Informationstechnologie,<br />
technische Standards zu erlassen.<br />
Die entspre chenden Regelwerke<br />
auf europäischer und internationaler<br />
Ebene, darunter die der Europäischen<br />
Union und der ZKR, können auf diese<br />
Standards verweisen.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />
zwischen CEN, CENE-<br />
LEC und der ZKR (CESNI) ist der Übergang<br />
zu alternativen Antriebssystemen<br />
und Kraftstoffen in der Binnenschifffahrt,<br />
um die festgelegten Umweltziele zu<br />
erreichen. Wasserstoff, Methanol oder<br />
Batterien sind vielversprechende Lösungen<br />
für die Ökologisierung der Flotte.<br />
Vorschriften, unterstützt durch Kooperationen<br />
wie die in dem MoU vereinbarte<br />
Partnerschaft, seien für diesen Übergang<br />
wesentliche Triebfedern, heißt es von Seiten<br />
der ZKR. Damit werde ein bedeutender<br />
Beitrag zur wirksamen und kohärenten<br />
Umsetzung der ZKR- und der EU-<br />
Politik geleistet werden, etwa was die EU-<br />
Verordnung über die Infrastruktur für<br />
alternative Kraftstoffe und das transeuropäische<br />
Verkehrsnetz (TEN-V) betrifft.<br />
Die strategische Zusammenarbeit orientiert<br />
sich den Angaben zufolge eng am<br />
Technischen Komitee CEN/TC 15 »Fahrzeuge<br />
der Binnenschifffahrt«. Zur Verbesserung<br />
der Komplementarität und zur<br />
Erleichterung der gemeinsamen Weiterentwicklung<br />
ihrer beider Arbeit wird ein<br />
formeller Kooperationsrahmen geschaffen.<br />
Dies sei für die Förderung der<br />
nnovation von entscheidender Bedeutung<br />
und dient der Bewältigung der Herausforderungen<br />
im Zusammenhang mit<br />
den Umwelt- und Klimaschutzzielen der<br />
Europäischen Union (Green Deal) und<br />
der ZKR (Mannheimer Erklärung). Diese<br />
Zusammenarbeit stelle für die Normungsarbeit<br />
in der Binnenschifffahrt einen<br />
wesentlichen Fortschritt dar. RD<br />
14 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
SCHWEIZ RATIFIZIERT<br />
In der Binnenschifffahrt kommt das Entgasungsverbot<br />
Die Änderung des Übereinkommens<br />
über die Sammlung, Abgabe und<br />
Annahme von Abfällen in der Rheinund<br />
Binnenschifffahrt (CDNI) tritt<br />
zum 1. Oktober <strong>2024</strong> in Kraft. Damit<br />
wird im Geltungsbereich des CDNI ein<br />
Entgasungsverbot für Binnenschiffe erlassen.<br />
Zuletzt hatte die Schweiz die Änderung<br />
des CDNI-Übereinkommens angenommen.<br />
Beim sogenannten Ventilieren werden<br />
bislang Dämpfe aus Tankschiffen direkt<br />
in die Atmosphäre freigesetzt. Das Verbot<br />
werde schrittweise eingeführt, um die<br />
Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur<br />
und der entsprechenden logistischen<br />
Lösungen zu ermöglichen,<br />
teilte die ZKR mit.<br />
In der ersten Phase ab dem 1. Oktober<br />
<strong>2024</strong> gilt das Verbot für besonders schädliche<br />
Güter wie Benzol, Benzin, Erdöldestillate<br />
und Gemische mit einem Ethanol-<br />
Anteil von mehr als 10 %. Danach wird<br />
die Regelung in Phase 2 und 3 auf weitere<br />
Güterarten ausgeweitet.<br />
Botschafter Claude Wild, ständiger<br />
Vertreter der Schweiz im Europarat,<br />
übergab die Ratifikationsurkunde im Palais<br />
du Rhin in Straßburg. Damit haben<br />
nun alle sechs Vertragsstaaten die neuen<br />
Vorschriften angenommen. Außerdem<br />
übergab die Schweiz die Ratifikationsur -<br />
kunde für das Straßburger Übereinkom -<br />
men von 2012 über die Beschränkung<br />
der Haftung in der Binnenschifffahrt<br />
(CLNI 2012), heißt es.<br />
<br />
© ZKR<br />
Jörg Rusche (ZKR) nimmt die Urkunde vom<br />
Schweizer Botschafter Claude Wild entgegen<br />
BERUFSBEFÄHIGUNGEN UND TECHNISCHE LEITLINIEN<br />
CESNI definiert neue Standards für die Binnenschifffahrt<br />
Der Europäische Ausschuss zur Ausarbeitung<br />
von Standards im Bereich der<br />
Binnenschifffahrt (CESNI) hat eine Riehe<br />
von Regelungen angenommen.<br />
Gebilligt wurden Erläuterungen zum<br />
ES-TRIN 2023/1, die am 1. Januar <strong>2024</strong> in<br />
Kraft getreten sind. Die Änderungen betreffen<br />
unter anderem Fahrgastschiffe, die<br />
Abwassersammlung sowie Brennstoffe<br />
mit niedrigem Flammpunkt und Brennstoffzellen.<br />
Zudem wurde Entwurf des ES-TRIN<br />
2025/1 geprüft. Der Standard soll auf der<br />
nächsten Sitzung des CESNI am 17. Oktober<br />
in Kraft gesetzt werden. Die wichtigsten<br />
Änderungen die Lagerung und den<br />
Einsatz von Methanol, elektrische Antriebssysteme<br />
sowie die Verwendung von<br />
Aluminium oder faserverstärktem Kunststoff<br />
für den Bau von Fahrgastschiffen.<br />
Im Bereich Berufsbefähigungen hat der<br />
Ausschuss die neue Ausgabe des Europäischen<br />
Standards für Qualifikationen<br />
in der Binnenschifffahrt (ES-QIN <strong>2024</strong>/1)<br />
angenommen, die am 1. Januar 2025 in<br />
Kraft treten soll. Die wichtigste Änderung<br />
zielt auf eine Stärkung der Ausbildung für<br />
die Führungsebene ab. Schiffsführer sollen<br />
besser auf das Fahren und Manövrieren<br />
in der Nähe von Seeschiffen vorbereitet<br />
werden. Der Inhalt der praktischen<br />
Prüfung bleibt unberührt.<br />
Darüber hinaus hat der CESNI Leitlinien<br />
zu den notwendigen Befähigungen<br />
für den Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen<br />
Technologien gebilligt. Sie betreffen<br />
in einem ersten Schritt die Stromversorgung<br />
für den Antrieb und Methanol.<br />
Sie richten sich an Fachpersonen<br />
(an Bord und/oder an Land), die mit den<br />
Risiken der eingesetzten neuen Technologie<br />
vertraut sein müssen.<br />
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können zukünftige Energieträger wie das<br />
Wasserstoffderivat Ammoniak und unvermeidbare<br />
CO 2 -Rückstände auf sichere Art<br />
und Weise transportiert werden. Das macht<br />
uns zum perfekten Partner auf der Wasserstraße.<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
15<br />
<strong>2024</strong>_<strong>05</strong>_03_Imageanzeige_Binnenschifffahrt_210x90.indd 1 03.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> 09:55:38
SCHIFFSTECHNIK<br />
Von der Innovation zur Inspiration<br />
Wenn die Tore der diesjährigen Fachmesse »Maritime Industry« in Gorinchem öffnen, sind<br />
sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern die Erwartungen hoch. Ein breites<br />
Rahmenprogramm ergänzt die Angebote auf dem Messeparkett. Von Hermann Garrelmann<br />
© Garrelmann<br />
Bei den rund 350 Ausstellern hofft<br />
man auf gute Geschäfte, auf die Anbahnung<br />
von Aufträgen oder auf neue<br />
Kontakte für kommende Deals. Von Seiten<br />
der rund 5.000 erwarteten Besucher<br />
erwartet man umfassende Informationen<br />
über alles, was derzeit die Binnenschifffahrt<br />
bewegt. Die Themen sind aktuell<br />
ebenso vielfältig wie es die aktuellen Herausforderungen<br />
für die Branche sind.<br />
Noch immer ein Schwerpunktthema<br />
auf der Messe »Maritime Industry« (MI)<br />
in Gorinchem sind die Umweltauswir -<br />
kungen auf die Schifffahrt. Die Verringerung<br />
des CO2-Fußabdrucks durch<br />
neue Kraftstoffe, die Optimierung der<br />
bestehenden Kraftstoffeffizienz, neue<br />
Antriebsmethoden oder die Verbesse -<br />
rung des Hafenbetriebes sind Kernaspekte<br />
auf dem Weg zu Null-Emissionen. Viele<br />
Aussteller haben Lösungsansätze für<br />
entsprechende Themen erarbeitet.<br />
Die Verbesserung des Flottenmanagements<br />
wird ein weiterer Trend sein, auch<br />
vor dem Hintergrund von zunehmend<br />
schwierigen Wasserständen in den Flüssen.<br />
Die digitale Transformation bestimmt<br />
auch die Anpassungen, denen<br />
sich die Binnenschifffahrt stellen muss.<br />
Es wurden bereits neue Schiffsplattformen<br />
entwickelt und bestehende konsolidiert.<br />
Auch die Technologie zum (semi)-autonomen<br />
Fahren wird ein Thema<br />
auf der MI.<br />
Neben dem Geschehen auf dem Messeparkett<br />
organisieren die Veranstalter<br />
auch in diesem Jahr ein interessantes<br />
Rahmenprogramm. Drei Thementage<br />
stehen auf der Agenda. Der erste Tag<br />
steht im Zeichen des Wissensaustauschs,<br />
der zweite Tag ist dem Karriere-Event<br />
vorbehalten, und am letzten Tag wird der<br />
Schwerpunkt auf Wohltätigkeit gelegt,<br />
zusammen mit der Hilfsorganisation<br />
»Mercy Ships«.<br />
Am Dienstag, dem 28. Mai, steht der<br />
Wissensaustausch im Mittelpunkt. Dazu<br />
wird ein qualitativ hochwertiges Programm<br />
organisiert, bei dem Branchenexperten<br />
ihre Erkenntnisse zu verschiedenen<br />
interessanten Themen teilen. Diese<br />
Sessions finden auf der Next Level (im<br />
Obergeschoss) statt. Themen, die behandelt<br />
werden und zu denen erfahrene<br />
Experten vortragen, sind beispielsweise<br />
Smart River Navigation System, eine Demonstration<br />
von EuRIS, der zentralen<br />
Plattform für Binnenschiffsinforma -<br />
tionen, sowie ein Projekt zur Digitalisierung<br />
von CDNI-konformen Löscherklärungen.<br />
Zudem informieren Fachleute<br />
über Förderungen für den nachhaltigen<br />
Schiffsumbau und über die aktuell<br />
zurückgestellte Einführung eines<br />
Emissionslabels für die Binnenschifffahrt.<br />
Eine weitere Gesprächsrunde geht Fragen<br />
nach Möglichkeiten zur Emissionsminderung<br />
und den zugehörigen Rahmenbedingungen<br />
nach. Die Teilnahme an<br />
allen Veranstaltungen ist kostenlos.<br />
Das Career Event zieht sich als roter<br />
Faden durch den zweiten Messetag. Diese<br />
Initiative bietet Möglichkeiten sowohl für<br />
Arbeitsuchende als auch für Arbeitgeber.<br />
Während dieser Veranstaltung auf der<br />
Maritime Industry können Arbeitsu -<br />
Die Wittig GmbH, Schiffsausrüster aus Duisburg, stellt seit vielen Jahren in Gorinchem aus<br />
chende leicht mit führenden Unternehmen<br />
in Kontakt treten und Möglichkeiten<br />
für Praktika und Jobs im maritimen<br />
Sektor erkunden.<br />
Auf der anderen Seite bietet sie Arbeitgebern<br />
die Möglichkeit, mit (jungen)<br />
Fachkräften oder anderen, die für einen<br />
Karrierewechsel bereit sind, ins Gespräch<br />
zu kommen. Die Karriereveranstaltung<br />
kann am 29. Mai von 13:00 bis 18:00 Uhr<br />
im Next Level kostenlos besucht werden.<br />
Der dritte und zugleich letzte Tag der<br />
Messe MI ist der Wohltätigkeit gewidmet,<br />
wobei Mercy Ships im Mittelpunkt<br />
steht. Im Laufe der Jahre hat die Hilfsorganisation<br />
mit ihren Schiffen mehr als<br />
zwei Millionen Menschen in Entwicklungsländern<br />
mit medizinischen Operationen<br />
und Entwicklungsprojekten geholfen.<br />
Derzeit betreibt Mercy Ships zwei<br />
Krankenhausschiffe, die beide speziell<br />
für die Hilfe in den ärmsten Ländern<br />
Afrikas ausgestattet sind. Am Donnerstag<br />
werden sie ihre Geschichte mit Besuchern<br />
und Ausstellern teilen.<br />
An allen Messetagen der Maritimen<br />
Wirtschaft werden auf dem Innovationsplatz<br />
auf dem »Next Level« zukunftsweisende<br />
Technologien und Innova -<br />
tionen präsentiert, die in der maritimen<br />
Wirtschaft aktuell »en vogue« sind.<br />
Hier stellen die Aussteller ihre neuesten<br />
Produkte und Lösungen vor, die die<br />
Effizienz verbessern, die Sicherheit erhöhen<br />
und zu einer nachhaltigen Zukunft<br />
der Branche beitragen. Mit dem Inno -<br />
vationsplatz möchte die Organisation sowohl<br />
Ausstellern als auch Besuchern die<br />
Möglichkeit bieten, neue Erfahrungen zu<br />
sammeln und sich von der Zukunft der<br />
Schifffahrt inspirieren zu lassen.<br />
Die Maritime Industry findet am<br />
Dienstag, 28., Mittwoch, 29. und Donnerstag,<br />
30. Mai <strong>2024</strong> in der Evenementenhal<br />
Gorinchem statt. Die Ausstellung<br />
ist von 13:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.<br />
Wie in den Vorjahren gehört auch eine<br />
Reihe von Unternehmen aus Deutschland<br />
zu den Ausstellern. Die Ampereship<br />
aus Stralsund (Stand J146) präsentiert<br />
sowohl das eigene Leistungsspektrum<br />
wie auch das der Firma Ostseestaal.<br />
16 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
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uns auf<br />
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© Garrelmann<br />
Bank Bank für Schiffahrt (BfS)<br />
Über die nationalen Grenzen hinaus<br />
agiert auch die Bank für Schiffahrt (BfS),<br />
eine Tochter der Ostfriesischen Volksbank<br />
(OVB). Unter dem Anspruch, sowohl<br />
in ruhigen als auch in stürmischen<br />
Zeiten starke Partnerin für die Binnenschifffahrt<br />
zu sein, offeriert die BfS als<br />
Genossenschaftsbank ein umfangreiches<br />
Angebot. An Stand G151 informiert die<br />
BfS über alle Themen rund um die Finanzplanung<br />
in der Binnenschifffahrt –<br />
ihrem Spezialgebiet.<br />
Aktuell umfasst das Portfolio der Genossenschaftsbank<br />
rund 450 Tank-,<br />
Fahrgast- und Trockengüterschiffe. Ob<br />
Käufe, Neu- und Umbauten oder Reparaturen:<br />
Die Bank für Schiffahrt begleitet<br />
Vorhaben verschiedenster Art. Die Genossenschaftliche<br />
Beratung berücksichtigt<br />
nicht nur zinsgünstige Kredite<br />
und Förderungen, sondern auch diverse<br />
weitere Möglichkeiten, um die Finanzierung<br />
abzusichern.<br />
Zusätzlich unterstützt die BfS beim aktivem<br />
Zinsmanagement und bei Existenzgründungen.<br />
Auch die klassischen<br />
Bankdienstleistungen wie die Geldanlage<br />
und der Zahlungsverkehr ins In- und<br />
Ausland sind Teil des Leistungsumfangs.<br />
Ergänzt wird das Angebot um ein modernes<br />
Online-Banking mit vielfältigen digitalen<br />
Lösungen.<br />
»Wir beraten ganzheitlich«, erklärt<br />
Dieter Schneider, der die BfS seit mehr als<br />
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zehn Jahren leitet. Gemeinsam mit seinem<br />
Team behält der 57-jährige das große<br />
Ganze im Blick. »Egal, ob Erfolge gefeiert<br />
werden können oder Herausforderungen<br />
gemeistert werden müssen:<br />
Wir sind an der Seite unserer Kundinnen<br />
und Kunden«, betont Schneider.<br />
Im Mittelpunkt der Beratung stehen dabei<br />
nicht nur die Unternehmen, sondern<br />
natürlich auch die Menschen dahinter.<br />
»Geschäftliches und Privates sind insbesondere<br />
im Partikulier-Bereich eng miteinander<br />
verbunden«, erklärt Schneider,<br />
»daher wollen wir gemeinsam die für beide<br />
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Mit diesem umfangreichen Angebot<br />
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und Kunden dabei, »auf Kurs« zu<br />
bleiben. Und das mit Erfolg. »Unser Kreditportfolio<br />
hat sich in den letzten zehn<br />
Jahren mehr als verdoppelt. Trotz der zurückliegenden<br />
Krisen«, so Schneider.<br />
FS Schiffstechnik<br />
Auf Stand A134 zeigt sich, fast traditionell<br />
zusammen mit der Straathof Controls<br />
BV, die FS Schiffstechnik aus Duisburg.<br />
Aktuell, so Firmenchef Frank<br />
Schröder, sei man intensiv mit Torqeedo<br />
unterwegs. Den Hersteller elektrischer<br />
Antriebe begleite man derzeit bei mehreren<br />
Projekten, unter anderem bei der<br />
Ausstattung von Pontons für neue Parkteile<br />
im Disneyland in Paris.<br />
Allgemein spürt Schröder, wie viele andere<br />
auch, eine gewisse konjunkturelle<br />
Zurückhaltung. Das betreffe auch den<br />
Bereich elektrischer Antriebe, die er eher<br />
bei kleineren Schiffen, also zum Beispiel<br />
bei Fahrgastschiffen in Berlin, für zweckdienlich<br />
ansieht. Schiffe auf langer Strecke<br />
sieht der Fachmann eher nicht elektrisch<br />
unterwegs.<br />
HGK Shipping<br />
Einer der großen Player in der europäischen<br />
Binnenschifffahrt, die HGK<br />
Shipping, freut sich auf Stand G147 auf<br />
Besucher, ob es nun potentielle Kunden,<br />
künftige Partner oder mögliche Mitarbeiter<br />
sind. Zur Messe in Gorinchem<br />
heißt es aus dem für Innovationen bekannten<br />
Kölner Unternehmen: »Die<br />
Messe in Gorinchem stellt den jährlichen<br />
Eventhöhepunkt für den Verkehrsträger<br />
Binnenschifffahrt dar. Die HGK Shipping<br />
steht mit Ansprechpartnern aus den<br />
Geschäftsbereichen Dry, Gas, Liquid<br />
Chemicals und Shipmanagement für persönliche<br />
Gespräche, für Rückfragen zu<br />
unseren Projekten oder einfach nur zum<br />
Netzwerken zur Verfügung. »Wir freuen<br />
uns über jeden Besucher«, heißt es.<br />
SI Schiffstechnik<br />
Mit der SI Schiffstechnik GmbH & Co.<br />
KG auf Stand B111 präsentiert ein breit<br />
aufgestellter Schiffsausrüster sein Portfolio.<br />
Das reicht von Propellern für den Antrieb<br />
und zum Manövrieren über Wasserstrahl-Antriebe<br />
bis hin zu Vakuum-<br />
Sanitärsystemen, Vakuum-Rohrleitun -<br />
gen und Bord-Kläranlagen. Sie alle entsprächen<br />
dem neuesten Stand, heißt es.<br />
Schwarz Technik<br />
Als Neuentwicklung, die von mehreren<br />
Fachhändlern, darunter auch von Novio<br />
Nautic und von Schwarz Technik – Gesellschaft<br />
für Kommunikation und Navigation<br />
aus Duisburg, am Stand J130 angeboten<br />
wird, zählt dieses Mal der SWISS<br />
RADAR Precision Navigator II. Es ist<br />
nach Angaben des Herstellers das erste<br />
professionelle Flussradargerät, was Radar,<br />
ECDIS Karte und Inland AIS in einem<br />
kompakten Gerät kombiniert.<br />
Das Gerät verfügt demnach über drei<br />
verschiedene Betriebsarten: MAP-<br />
Modus, RADAR-Modus und ECDIS-<br />
Modus. AIS-Ziele können in allen Betriebsarten<br />
angezeigt werden. Zahlreiche<br />
Schnittstellen zum Anschluss von externen<br />
Geräten, intuitiv bedienbare Navigations-<br />
und Messfunktionen sowie Bildschirmfoto-<br />
und Recording-Funktionen<br />
komplettieren die Multifunktionalität des<br />
Gerätes.<br />
Dank dem modularen Aufbau könne<br />
jederzeit problemlos auf eine höhere Version<br />
aufgerüstet werden, teilt der Hersteller<br />
mit. Die kompakte Bedieneinheit erlaubt<br />
direkten Zugriff auf alle relevanten<br />
Funktionen des Gerätes. Das neu entwickelte<br />
Bedienkonzept ermöglicht eine<br />
präzise und schnelle Steuerung, auch in<br />
schwierigen Situationen.<br />
Zu den weiteren Vorteilen des Precision<br />
Navigator II zählt das Blackbox-<br />
Recording. Sämtliche Bildinformationen<br />
werden aufgezeichnet. Diese können<br />
dann direkt auf dem Gerät angeschaut<br />
oder per USB-Stick exportiert werden.<br />
Auch können AIS-Objekte in allen Betriebsarten<br />
eingeblendet werden.<br />
Mit dem Precision Navigator II lassen<br />
sich die eigenen AIS-Informationen direkt<br />
bearbeiten. Mit Hilfe der neu ent-<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
19
SCHIFFSTECHNIK<br />
und habe bereits entsprechende Prüfverfahren<br />
durchlaufen.<br />
Die Harener Tischlerei & Alubau Wessels ist in vielen Bereichen der Binnenschifffahrt aktiv<br />
wickelten SyncPlot-Technologie werden<br />
Radarbild und die hinterlegte Karte<br />
gleichzeitig und in Echtzeit aktualisiert.<br />
Der kontrastreiche, kompakte 19-Zoll<br />
große TFT-Monitor lasse sich gut ablesen<br />
und per Drehknopf auf der Tastatur<br />
komplett dunkel dimmen. Es sei in allen<br />
Versionen möglich, Bildschirmfotos abzuspeichern,<br />
anzusehen und zu exportieren.<br />
Sämtliche Geräte der Marke SWISS<br />
RADAR werden seit mehr als 45 Jahren<br />
im Herzen der Schweiz entwickelt und<br />
produziert.<br />
Tehag GmbH<br />
Zeitgemäße Technik zeigt auch die Tehag<br />
GmbH aus Moers auf Stand D145, wie<br />
schon in den vergangenen Jahren. Das<br />
Team um Geschäftsführer Florian Franken<br />
präsentiert einmal mehr seine Nachrüstlösungen<br />
für die Abgasreinigung von<br />
Dieselmotoren bei Binnen- und Küstenschiffen.<br />
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung sowie<br />
der hauseigenen Konstruktion und<br />
Fertigung ist man in der Lage, für nahezu<br />
jede Anwendung Abgasreinigungssys -<br />
teme individuell für die Gegebenheiten<br />
im Maschinenraum auszulegen. Neben<br />
dem technischen Know-How steht das<br />
Tehag-Team auch zu aktuellen gesetzlichen<br />
Anforderungen sowie Förderprogrammen<br />
in Deutschland und den Niederlanden<br />
als kompetenter Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Auf vielen Werften, bei vielen Neubauprojekten,<br />
aber auch bei Umbauten sind die<br />
Leistungen der Tischlerei und Alubau<br />
Wessels aus Haren gefragt. Auf Stand F140<br />
verweist das Unternehmen aus dem Emsland<br />
auf aktuell laufende Projekte. Gerade<br />
erst abgeschlossen wurde das Offshore-<br />
Spezialboot von Wallaby, auf dem die Harener<br />
Spezialisten ihre Visitenkarte im Innenausbau<br />
abgegeben haben.<br />
Wittig GmbH<br />
Der Duisburger Schiffsausrüster Wittig<br />
(Stand F142) ist seit Jahren Stammaussteller<br />
auf der MI. »Wir sind mit dem<br />
normalen Auftritt und viel guter Laune in<br />
Gorinchem«, sagt Geschäftsführer Frank<br />
Wittig. Aus dem bekannten Portfolio des<br />
Unternehmens hebt Wittig das »VA-<br />
Coating« besonders heraus. Diese Eigenentwicklung<br />
hat nach Wittigs Angaben<br />
bislang ungekannte Eigenschaften, was<br />
Trocknungszeiten und Aushärtungsphasen<br />
angeht. Es sei für eine Vielzahl<br />
von Anwendungsbereichen zugelassen<br />
© Garrelmann<br />
Promarin<br />
Promarin hat einen guten Namen im Bereich<br />
von Schiffspropellern und Schiffsgetrieben.<br />
Auf der MI <strong>2024</strong> zeigt das Unternehmen<br />
(Stand J 138), dass das Serviceangebot<br />
in der jüngeren Vergan -<br />
genheit nochmals deutlich erweitert wurde.<br />
Zwar komme die Binnenschiffsflotte<br />
in die Jahre, doch dank kontinuierlicher<br />
Modernisierung könnten viele Schiffe auf<br />
dem neuesten Stand gehalten werden,<br />
heißt es.<br />
Eine der größten Herausforderungen<br />
bestehe darin, Daten, alte Pläne und<br />
Zeichnungen in die Neuzeit zu überführen.<br />
Hierzu hat Promarin in den letzten<br />
Jahren erheblich in Analysekompetenz<br />
investiert und sein Serviceangebot<br />
erweitert. Dies umfasst modernste Technologien<br />
wie 3D-Scans, Leistungs- und<br />
Vibrationsmessungen sowie aufwendige<br />
Datenanalysen zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen.<br />
Promarin hat sich darauf ausgerichtet,<br />
kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten<br />
durch strategisch platzierte Servicestandorte<br />
entlang des Rheins alle 400 km zu<br />
gewährleisten. Neben dem bewährten<br />
Propellerservice liegt ein weiterer<br />
Schwerpunkt auf dem Service für Getriebe<br />
der Firma Reintjes. Seit 25 Jahren ist<br />
Promarin offizieller Vertriebspartner<br />
dieser deutschen Getriebefirma mit Sitz<br />
in Hameln.<br />
<br />
Tischlerei Wessels<br />
Das Team der Bank für Schifffahrt (BfS) freut sich auf die Gespräche auf der Messe »MI«<br />
© BfS<br />
20 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
GS Yard findet neuen Eigentümer<br />
Die KMU Holding aus Foxhol will die Geschäfte des Schiffbaubetriebs fortsetzen. Die<br />
Gläubiger aber gehen vermutlich leer aus. Der Insolvenzverwalter spricht von einer<br />
vermeidbaren Entwicklung und kritisiert die Steuerbehörde. Von Hermann Garrelmann<br />
Hinter der KMU-Holding verbergen<br />
sich die niederländischen Schiffbauer<br />
Roelof Kregel, Fred Ufkes sowie<br />
Bouko Meijer. Sie sind bereits über eine<br />
andere Muttergesellschaft Eigentümer<br />
der ebenfalls in Foxhol ansässigen Werft<br />
»Ship & Steelbuilding B.V.« (SAS).<br />
Für die GS Yard, seit 2008 im Besitz des<br />
Tankreeders Daniel Gausch und des Beraters<br />
Christian Hochbein, war zuvor Insolvenz<br />
angemeldet worden. Grund war eine<br />
Schuldenlast, die von Insolvenzverwalter<br />
J. C. M Silvius auf etwa 20 Mio. € beziffert<br />
worden war.<br />
Der neue Eigner ist dem Vernehmen<br />
nach bereit, rund 2<strong>05</strong>.000 € als Kaufpreis<br />
zu überweisen und für weitere knapp<br />
109.000 € die vorhandenen Lagerbestände<br />
zu übernehmen. Per 13. April<br />
seien die Geschäfte übernommen worden,<br />
teilte der Insolvenzverwalter mit.<br />
LNG Ship Building, die Werfttochter<br />
der KMU-Holding soll etwa 55 bis 60<br />
Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung<br />
angeboten haben. Die langfristigen Perspektiven<br />
werden demnach als günstig<br />
angesehen. »Im Schiffbau gibt es derzeit<br />
für die vielen Aufträge zu geringe Kapazitäten«,<br />
wird Insolvenzverwalter Silvius<br />
zitiert. Ferner setzen die neuen Eigentümer<br />
auf eine höhere Kosteneffizienz.<br />
Hier gelte es nachzusteuern.<br />
Zuletzt waren auf der Werft in Waterhuizen<br />
rund 130 Arbeiter beschäftigt. An<br />
der Kaje liegen mehrere Schiffe zur Ablieferung,<br />
darunter drei Coaster und auch<br />
die kurz vor der Fertigstellung stehende<br />
»Meine Fähre« für die gleichnamige Gesellschaft<br />
in Norderney.<br />
Für die Gläubiger der insolventen GS<br />
Yard gelten die Aussichten als schlecht.<br />
Zulieferunternehmen, Zeitarbeitsagentu -<br />
ren und weitere Subunternehmer müssen<br />
vermutlich ihre Forderungen abschrei -<br />
ben. Dabei geht es durchaus um größere<br />
Beträge. Beim Stahlbauunter nehmen Erke<br />
sind, so hört man, Rechnungen über<br />
1,4 Mio. € noch offen. Bei der Zeitarbeitsfirma<br />
Den Breejen in Sliedrecht<br />
soll es um mehrere Hunderttausend Euro<br />
gehen. Auch eine Reihe von deutschen<br />
Firmen dürften wohl vergeblich hoffen.<br />
Auf der GS Yard in Waterhuizen soll der Betrieb mit einem neuen Eigner fortgeführt werden<br />
Ein Bild aus deutlich besseren Tagen:<br />
Die bisherigen Werfteigner<br />
Daniel Gausch und Christian Hochbein<br />
Die neuen Eigentümer gehen davon<br />
aus, dass sich Gausch und Hochbein »in<br />
den nächsten Jahren« auch aus der GS<br />
Projects zurückziehen werden, die zunächst<br />
vom Konkurs der GS Yard nicht<br />
betroffen ist und über die zuletzt das<br />
Areal und die Betriebsmittel an die Werft<br />
vermietet wurden.<br />
Bitter an der jüngsten Entwicklung:<br />
Aus Sicht des Insolvenzverwalters war<br />
der Konkurs vermeidbar. Silvius übt<br />
scharfe Kritik an der niederländischen<br />
Steuerbehörde. Er selbst habe monatelang<br />
an der Restrukturierung der in Not<br />
geratenen Werft und der Bereinigung der<br />
© Garrelmann<br />
Schulden gearbeitet«, wird berichtet.<br />
Dies habe im Rahmen eines seit 2021 in<br />
den Niederlanden möglichen WHOA-<br />
Verfahrens erfolgen sollen. Dabei können<br />
sich ein als »überlebensfähig« geltendes<br />
Unternehmen und seine Gläubiger außergerichtlich<br />
vergleichen. Doch eine<br />
mögliche Einigung sei, so wird Silvius in<br />
den lokalen Medien zitiert, letztlich an<br />
der Steuerbehörde gescheitert.<br />
Dies hat mit der komplexen Steuergesetzgebung<br />
zu tun. Bei einer Abschrei -<br />
bung von Verbindlichkeiten wird der Betrag,<br />
um den die Schuld sinkt, als zu versteuernder<br />
Gewinn angesehen. Auf diesen<br />
rechnerischen Betrag hätte die GS<br />
Yard demnach 1,6 Mio. € an das Finanzamt<br />
zahlen müssen. »Wir haben verhandelt«,<br />
sagt Silvius. »Wenn die Steuerbehörde<br />
flexibler gewesen wäre, hätte es<br />
keinen Konkurs geben müssen.«<br />
Silvius bestreitet auch Vorwürfe, dass<br />
der Konkurs von GS Yard bewusst herbeigeführt<br />
worden sei, um Schulden und<br />
Mitarbeiter los zu werden. »Es war der<br />
ausdrückliche Wunsch der Eigentümer,<br />
den Betrieb zu sanieren«, erklärt Silvius.<br />
Sie seien bereit gewesen, mit eigenem<br />
Geld zum Schuldenabbau beizutragen.<br />
»Dann hätten auch die Gläubiger wenigstens<br />
einen Teil ihres Geldes erhalten.« <br />
© GS Yard<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
21
SCHIFFSTECHNIK<br />
ADVERTORIAL<br />
Angst vor paraffinischen Kraftstoffen?<br />
Antworten auf die häufigsten Fragen zum Einsatz von E-Fuels, HVO, GTL & Co.<br />
Ob synthetische E-Fuels, GTL<br />
(Gas-to-Liquid) oder hydriertes<br />
Pflanzenöl (HVO): Über paraffinische<br />
Kraftstoffe wird aktuell viel<br />
diskutiert. In vielen Branchen sieht<br />
man die Vorteile dieser Kraftstoffalternativen,<br />
um Bestandsfahrzeuge<br />
und -maschinen emissionsärmer<br />
und umweltschonender betreiben<br />
zu können. Zudem sind sie<br />
Shell zufolge in der Regel ungiftig,<br />
ermöglichen eine bessere Verbrennung<br />
und haben teilweise eine<br />
höhere Filtrierbarkeitsgrenze, so<br />
dass der Winterdieselwechsel überflüssig<br />
wird.<br />
Vollständig paraffinische Kraftstoffe<br />
seien konventionellem Diesel sehr ähnlich,<br />
heißt es beim Kraftstofftofflieferanten.<br />
Denn auch konventioneller<br />
Diesel enthält Paraffine. Im<br />
Gegensatz zu alternativen<br />
Antriebstechno logien wie Shell GTL<br />
enthält Diesel allerdings zusätzlich<br />
Aromaten, Schwefel oder Fettsäuremethylester<br />
(FAME). Dennoch unterscheiden<br />
sich rein paraffinische Kraftstoffe<br />
und konventioneller Diesel in der<br />
Anwendung kaum. Laut Shell haben<br />
sich vor diesem Hintergrund für Erstanwender<br />
folgende Fragestellungen als<br />
besonders wichtig herausgestellt:<br />
• Paraffinische Kraftstoffe entsprechen<br />
nicht der Dieselnorm – droht<br />
Schaden für den Motor?<br />
Hier wird oft die Frage gestellt, ob<br />
diese dem Motor schaden kann. Laut<br />
Shell weisen paraffinische Kraftstoffe<br />
wie GTL und HVO im Gegensatz zu<br />
Diesel eine geringere Dichte auf. Aus<br />
diesem Grund entsprechen sie nicht<br />
der Norm EN 590 für Dieselkraftstoffe,<br />
sondern der Norm für Paraffinische<br />
Kraftstoffe EN 15940. Produkte<br />
wie Shell GTL Fuel entsprechen<br />
bis auf die Dichte alle in der<br />
Dieselnorm genannten Punkte und<br />
sind in einigen Punkten sogar besser,<br />
Shell beliefert zahlreiche maritime Kunden, darunter die Bayerische Seenschifffahrt<br />
© Shell<br />
22 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
ADVERTORIAL<br />
so das Unternehmen. Die Kunden<br />
würden neben einem saubereren<br />
und ungiftigen Kraftstoff zusätzlich<br />
von<br />
geringeren<br />
Emissionen profitieren.<br />
Vor dem Einsatz paraffinischer<br />
Kraftstoffe sollte jedoch geprüft werden,<br />
ob entsprechende Freigaben der<br />
Motoren- oder Fahrzeughersteller<br />
vorliegen und diese Freigabe von<br />
dem Hersteller bestätigen lassen.<br />
Teilweise sind in neueren Fahrzeugen<br />
und Maschinen die zugelassenen<br />
Kraftstoffe im Tankdeckel<br />
oder Handbuch bereits aufgelistet.<br />
• Sinkt die Motorenleistung?<br />
Paraffinische Kraftstoffe haben aufgrund<br />
der geringeren Dichte einen<br />
geringeren volumetrischen Energiegehalt.<br />
Das kann bei mechanisch geregelten<br />
Motoren aufgrund ihrer relativ<br />
alten Einspritztechnik zu einer<br />
leicht verminderten Leistung führen.<br />
Fahrzeuge und Maschinen mit modernen<br />
elektronischen Einspritzsystemen<br />
sind davon nicht betroffen.<br />
Hier könnte es allerdings zu einem<br />
geringfügigen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs<br />
kommen.<br />
Kunden von Shell würden<br />
allerdings selten von diesem Effekt<br />
berichten, da die saubere Verbrennung<br />
unter anderem auch dazu<br />
führt, dass sich zum Beispiel der Motor<br />
weniger regenerieren muss, wofür<br />
sonst auch Kraftstoff benötigt wird.<br />
Da die Partikelfilter weniger verstopfen,<br />
mussten Kunden diese teilweise<br />
kaum noch austauschen und konnten<br />
auch ihren AdBlue Verbrauch reduzieren.<br />
• Werden Biodiesel und paraffinische<br />
Kraftstoffe wie HVO aus den<br />
gleichen Rohstoffen hergestellt?<br />
Shell zufolge können HVO-Produkte<br />
zwar aus den gleichen Rohstoffen<br />
wie herkömmlicher Biodiesel<br />
hergestellt werden. Der Herstellungsprozess<br />
unterscheide sich<br />
jedoch deutlich – und damit auch<br />
das Endprodukt sowie seine Eigenschaften.<br />
Während Biodiesel<br />
durch einen Veresterungsprozess<br />
hergestellt wird, ist es bei HVO-Produkten<br />
ein Hydrierungsverfahren<br />
mit anschließender Isomerisierung.<br />
Das Endprodukt ist somit ein rein<br />
paraffinischer Kraftstoff wie Shell<br />
Renewable Diesel, der in den meisten<br />
Dieselmotoren problemlos ohne<br />
Umrüstung eingesetzt werden kann.<br />
Darüber hinaus fragen sich die<br />
Verbraucher, ob der Kraftstoff die<br />
Dichtungen angreift. Die Antwort<br />
bei Shell darauf lautet, dass der paraffinische<br />
Kraftstoff GTL Fuel frei<br />
von FAME (Fettsäuremethylester)<br />
und Aromaten ist. Deshalb greifen<br />
sie Elastomere wie Dichtungen und<br />
Schläuche nicht an.<br />
Aromate sind gemeinhin dafür<br />
verantwortlich, dass sich Elastomere<br />
ausdehnen. Für die Umstellung von<br />
einem aromatenhaltigen Kraftstoff<br />
wie Diesel zu einem aromatenarmen<br />
Kraftstoff wie GTL bedeute das, dass<br />
sich die Elastomere auf ihre Ursprungsgröße<br />
zurückziehen. Das sei<br />
nicht weiter schlimm, da die Elastomere<br />
genau für diese Größe gefertigt<br />
sind, heißt es bei Shell.<br />
Wenn aber nun die Elastomere<br />
bereits sehr alt und spröde geworden<br />
seien, sei das aufgrund des Aufquellens<br />
mit den Aromaten oftmals<br />
nicht ersichtlich. In diesem Fall<br />
würden also durch das Zusammenziehen<br />
feine Haarrisse zum<br />
Vorschein treten, die sich durch eine<br />
Tröpfchenbildung oder Leckage<br />
äußern – ein Zeichen, dass die Elastomere<br />
bereits hätten getauscht<br />
werden sollen. Durch den Austausch<br />
der betroffenen Materialien<br />
und eine sorgfältige Überwachung<br />
nach der Umstellung könne dieses<br />
Risiko reduziert werden, teilt Shell<br />
mit.<br />
• Befindet sich Wasser im Tank?<br />
Im Gegensatz zu Dieselkraftstoff<br />
sind reine paraffinische Kraftstoffe<br />
durchsichtig bzw. fast so klar wie<br />
Wasser, da sie frei von FAME und somit<br />
praktisch frei von Schwefel und<br />
Aromaten sind. Mechaniker und<br />
Werkstätten, die mit diesen Kraftstoffen<br />
nicht vertraut sind, könnten<br />
somit annehmen, dass sich Wasser<br />
im Tank befindet, so Shell. Deshalb<br />
sei es ratsam, sie vorher über den<br />
eingesetzten Kraftstoff zu informieren,<br />
um Missverständnisse zu vermeiden,<br />
empfiehlt der Anbieter.<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
23
SCHIFFSTECHNIK<br />
Ein Tanker für Ammoniak und CO2<br />
Die HGK Shipping plant Europas erstes Gastankschiff für den Transport von kalt<br />
verflüssigtem Ammoniak und liquidem CO2. Die »Pioneer« soll auf dem Rhein zwischen<br />
den ARA-Häfen und den deutschen Industriestandorten zum Einsatz kommen<br />
Mit der Konstruktion eines »gänzlich<br />
neuen Schifftyps« setze man einen<br />
weiteren Meilenstein für Europas Binnenschifffahrt,<br />
teilt die HGK mit. Ein Pilotprojekt<br />
soll jetzt gestartet werden.<br />
Der geplante Neubau mit dem Projektnamen<br />
»Pioneer« soll mit einer zukunftsweisenden<br />
Tank- und Ladesystemtechnologie<br />
ausgestattet werden und den<br />
Transport von Gasen sowohl in kalt verflüssigter<br />
als auch in druckverflüssigter<br />
Form ermöglichen. »In einer Zeit, in der<br />
die Zukunft der Energieversorgung gestaltet<br />
wird, setzt das Schiff neue Maßstäbe<br />
für den sicheren und effizienten<br />
Transport des wichtigen Energieträgers<br />
Ammoniak aus ›grünem‹ Wasserstoff«,<br />
heißt es bei der Reederei HGK. Auch der<br />
Abtransport von unvermeidbarem Kohlenstoffdioxid<br />
soll mit dem neuen Tanker<br />
erfolgen können.<br />
Die prognostizierten Transportmen -<br />
gen für Wasserstoff und dessen Derivate<br />
wie Ammoniak und ebenso verflüssigtes<br />
Kohlenstoffdioxid könnten nicht ausschließlich<br />
über Pipelines befördert werden.<br />
»Aus diesem Grund werden wir dem<br />
Markt leistungsfähige Transportalterna -<br />
tiven über den Verkehrsträger Wasserstraße<br />
anbieten«, sagt CEO Steffen Bauer.<br />
Derzeit könne ein Gas wie Ammoniak<br />
in der Binnenschifffahrt nur unter Druck<br />
und verflüssigt von den Häfen ins Hinterland<br />
gelangen. Mit dem Neubauprojekt,<br />
dessen Technologie auch für Küstenmotorschiffe<br />
ausgelegt ist, geschehe dies<br />
in kalt verflüssigter Form, also bei Temperaturen<br />
von bis zu -33 °C. Es entfallen<br />
den Angaben zufolge aufwändige Umschlagprozesse<br />
in den Häfen, die bisher<br />
noch mit einer energieintensiven Erwärmung<br />
verbunden sind.<br />
Der Schiffstyp sei speziell für Verkehre<br />
zwischen den ARA-Häfen und dem rheinischen<br />
Hinterland entwickelt worden,<br />
teilte die HGK weiter mit. Mit Abmessungen<br />
von 135 m Länge und 17,5 m<br />
Breite kann der Neubau signifikant mehr<br />
Volumen als die heute üblichen Gastankschiffe<br />
transportieren.<br />
Das Konzept sieht ferner vor, dass die<br />
neuartigen Schiffe auch Kohlendioxid<br />
aus den Produktionsstandorten der Industrie<br />
abtransportieren – in flüssiger<br />
Form, also als LCO2. In Fabriken und<br />
Häfen entstünden mittels CCS-Technologie<br />
(Carbon Dioxide Capture and Storage)<br />
derzeit Umschlag- und Lagerkapazi -<br />
täten für die angedachte geologische<br />
Speicherung von CO2 an geeigneten, aber<br />
in der Regel weit entfernten Orten, darunter<br />
in ausgeförderte Ölspeichern und<br />
Erdgaslagerstätten in der Nordsee. KF<br />
© HGK Shipping<br />
24 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
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Robust, effizient und werthaltig<br />
Seit Jahren prägen Umschlagbagger von Sennebogen die Maschinenlandschaft im<br />
Abfallrecycling. Nun erweitert die Einführung der vielseitigen 826 G-Serie das<br />
Produktportfolio und setzt neue Maßstäbe bei Effizienz und Zuverlässigkeit<br />
Mit der neue Serie 826 G erhält die Sennebogen-Familie ein<br />
weiteres Mitglied. Mit einer beeindruckenden Reichweite<br />
von 13 m und einem Einsatzgewicht von 26 t bis 28 t, je nach<br />
Ausrüstungsvariante, stellt die Maschine die optimale Lösung<br />
für Einsätze im Abfallrecycling oder im Schrott und<br />
Holzbereich dar, heißt es bei Sennebogen. Auf der<br />
IFAT <strong>2024</strong> gab es jetzt die Weltpremiere.<br />
Robuste Komponenten und ein intelligentes<br />
Maschinendesign sorgen für einen langfristigen<br />
Werterhalt, auch bei anspruchsvollen<br />
Dauereinsätzen in herausfordernden<br />
Arbeitsumgebungen wie<br />
extremer Witterung, Hitze oder hoher<br />
Staubbelastung. Eine große Systemleistung<br />
gepaart mit einer weiter<br />
optimierten Hydraulik sichert<br />
außerdem einen herausragenden Wirkungsgrad.<br />
Ob beim Verladen oder Sortieren – der neue 826 G erweist<br />
sich mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Ausrüstungsoptionen<br />
als universell einsetzbares Multitalent auf dem Recyclinghof<br />
oder Schrottplatz. Besonders vielfältig in dieser Maschinenklasse<br />
sind auch die insgesamt fünf Unterwagen-Varianten.<br />
Darüber hinaus bietet das modulare Baukastensystem eine große<br />
Vielfalt an Lösungen, egal ob mit Mehrschalen-, Zweischalen-,<br />
Sortiergreifer oder Magnet. Mit der Maschinenneuheit lasse sich<br />
eine große Vielfalt an anwendungsspezifischen Lösungen realisieren.<br />
Verbesserte Sicht und Sicherheit<br />
Mit der neuen Kabinenerhöhung erhält der Fahrer nicht nur ein<br />
großes Plus an Sichthöhe für ein Maximum an Sicherheit und<br />
Übersicht. Dank der extrem robusten Ausführung ist die um<br />
2,8 m hochfahrbare Maxcab zudem ein Garant für ruhiges und<br />
ermüdungsfreies Arbeiten, auch bei zügigen Fahrbewe gungen.<br />
Die großzügige Kabine sei gezielt auf die Bedürfnisse der Fahrer<br />
ausgelegt worden. Die Panoramascheibe ermöglicht einen Überblick<br />
über den ganzen Arbeitsbereich und sorgt für maximale Sicherheit<br />
beim Verladen und Manövrieren. Zudem sorgen Kameras<br />
sowie zahlreiche weitere Sicherheitsfeatures für einen optimalen<br />
Schutz von Mensch, Umgebung und Maschine und bringen<br />
diese sicher durch den Alltag.<br />
Umweltschonender Umschlag<br />
Die Neueinführung hebt beeindruckende 4,2 t bei 10,5 m Ausladung<br />
und kann mit der robusten Ausrüstung auch dementsprechend<br />
viel Material pro Arbeitszyklus umschlagen. Ausgestattet<br />
mit einem 127 kW Dieselmotor der Abgasstufe V arbeitet die Maschine<br />
nach neuestem Stand der Technik besonders umweltfreundlich<br />
und wirtschaftlich.<br />
© Sennebogen<br />
Einfache Wartung und besserer Service<br />
Der neue 826 G punktet mit 13 m<br />
Reichweite sowohl im Schrottumschlag<br />
als auch im Abfallrecycling<br />
Das neue Wartungskonzept des 826 G-Serie bietet eine übersichtlichere<br />
und vereinfachte Zugänglichkeit zu Servicepunkten wie der<br />
Zentralschmieranlage und den Tanks. Die zentralen Elektroverteiler<br />
und Elektronikmodule erleichtern zudem den Service und sind<br />
dank der großen E-Box vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Serviceintervalle<br />
konnten noch einmal verlängert werden. RD<br />
Neuer Vertriebspartner für den Süden<br />
Für den Vertrieb und Service im süddeutschen Raum hat<br />
Sennebogen mit der Firma Böhrer Baumaschinen aus<br />
Walldürn einen neuen Partner gefunden. Künftig wird<br />
der neue Vertragshändler die Produktlinie Green Line für<br />
den Einsatz unter anderem im Abfallrecycling, im Hafen,<br />
oder im Schrott- und Stahlwerksbereich abwickeln.<br />
26 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
»SPROTTE« UND »TÜMMLER« GETAUFT<br />
Zwei neue Boote für die Kieler Wasserschutzpolizei<br />
Nach der »Seestern« folgen nun »Sprotte«<br />
und »Tümmler«. Die Wasserschutzpolizei<br />
der Landespolizei Schleswig-Holstein hat<br />
zwei weitere GFK-Festrumpfschlauch -<br />
boote in Dienst gestellt.<br />
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie<br />
wurden beide offiziell getauft. Taufpatinnen<br />
der jeweils knapp 15 m langen und<br />
fast 4 m breiten Boote waren Finanzministerin<br />
Monika Heinold (Grüne) und Innenministerin<br />
Sabine Sütterlin-Waack<br />
(CDU). »Mit den neuen Streifenbooten<br />
wollen wir die Einsatzflexibilität im Küstenmeer,<br />
in küstennahen Gewässern, in<br />
den Häfen und Binnenwasserstraßen gewährleisten«,<br />
sagte Sütterlin-Waack.<br />
Die Bootsnamen sind bewusst an Meerestiere<br />
angelehnt. Nach der »Seestern«,<br />
die im Dezember 2023 getauft worden ist,<br />
sind es die Boote zwei und drei, welche<br />
neu in den Dienst der Wasserschutzpolizei<br />
gestellt werden.<br />
Nach Angaben des Innenministeriums<br />
kosten die drei Boote zusammen rund<br />
5,5 Mio. €. Sie verfügen über einen sogenannten<br />
Jet-Antrieb, der gute Manövriereigenschaften<br />
besitzen soll. »Unser<br />
Bundesland liegt zwischen Nord- und<br />
Ostsee und ist umgeben von wichtigen<br />
Wasserstraßen. Wir brauchen Sicherheit<br />
Das neue Polizeiboot »Sprotte« bei einer ersten Ausfahrt<br />
an Land und auf See«, sagte Heinold. In<br />
den vergangenen Monaten haben die<br />
Einsatzkräfte bei Fahrten mit der typgleichen<br />
»Seestern« bereits diverse Manöver<br />
erprobt und erste Erfahrungen mit den<br />
neuen Booten gesammelt.<br />
<br />
© Polizei SH<br />
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
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Geschichten von der rauen See erleben:<br />
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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
27
SCHIFFSTECHNIK<br />
Der Servicevon Promarin reicht von der Inspektion über das Richten und Balancieren bis hin zur vollständigen Reparatur eines defekten Propellers<br />
© Promarin<br />
Promarin erweitert sein Service-Angebot<br />
Eine der größten Herausforderungen bei der Modernisierung der Binnenschiffsflotte<br />
besteht darin, Daten, alte Pläne und Zeichnungen in die Neuzeit zu überführen. Dafür hat<br />
Promarin in den vergangenen Jahren erheblich in die eigene Analysekompetenz investiert<br />
Die Binnenschiffsflotte altert zwar,<br />
aber dank kontinuierlicher Modernisierung<br />
können viele Schiffe auf dem<br />
neuesten Stand gehalten werden. Grundlage<br />
dafür sind allerdings oft alte Pläne<br />
und Zeichnungen. Promarin hat daher<br />
das Serviceangebot erweitert. Dies umfasst<br />
modernste Technologien wie<br />
3D-Scans, Leistungs- und Vibrationsmessungen<br />
sowie aufwendige Datenanalysen<br />
zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen.<br />
Bedarf an Service wächst<br />
Angesichts der vergleichsweise niedrigen<br />
Neubauraten ist die Instandhaltung ein<br />
entscheidendes Thema, das viele Binnenschiffer<br />
beschäftigt. Promarin hat sich<br />
nach eigenen Angaben darauf ausgerichtet,<br />
kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten<br />
durch strategisch platzierte<br />
Servicestandorte entlang des Rheins alle<br />
Zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen<br />
werden aufwendige Datenanalysen erstellt<br />
400 km zu gewährleisten. Neben dem bewährten<br />
Propellerservice liegt ein weiterer<br />
Schwerpunkt auf dem Service für<br />
Getriebe der Firma Reintjes. Seit 25 Jahren<br />
ist Promarin bereits offizieller Vertriebspartner<br />
des deutschen Getriebeherstellers<br />
mit Sitz in Hameln.<br />
Am Promarin-Standort in Erftstadt<br />
entsteht ein hochtechnologisches Getriebeservice-Center,<br />
das über einen Prüfstand<br />
verfügt, um alle überholten Getriebe<br />
unter Laborbedingungen vor der<br />
Auslieferung gründlich zu testen. Neben<br />
einer modernen Drehbank und mehreren<br />
Montageplätzen wird auch eine leistungsfähige<br />
Kranbahn sowie ein eigenes<br />
Logistiklager auf dem angrenzenden<br />
Grundstück zur Verfügung stehen. »Der<br />
erweiterte Maschinenpark soll im September<br />
<strong>2024</strong> in Betrieb gehen, das hilft<br />
uns deutlich, die Kapazitäten zu erhöhen«,<br />
erklärt Projektleiter Johannes<br />
Mersmann.<br />
Um die Werftzeit eines Schiffes bei einem<br />
Getriebeschaden zu verkürzen,<br />
bietet Promarin auch Tauschgetriebe<br />
für gängige Modelle an. Kunden können<br />
ihr altes Getriebe abgeben und erhalten<br />
direkt ein neues, sofern verfügbar. Das<br />
abgegebene Getriebe werde überholt<br />
28 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
und stehe der Flotte dann schnellstmöglich<br />
wieder zur Verfügung, was potenzielle<br />
Verluste durch Charterausfall<br />
minimiert.<br />
Schiff im Zentrum des Handelns<br />
Promarin strebe danach, eine umfassende<br />
Palette von Dienstleistungen anzubieten,<br />
die von der Wartung bestehender<br />
Flotten bis hin zur Bereitstellung<br />
von Ersatzteilen und technischer<br />
Unterstützung reicht, heißt es. Die Bedürfnisse<br />
der Kunden stünden dabei immer<br />
im Mittelpunkt. Es gehe darum, ihnen<br />
maßgeschneiderte Lösungen anzubieten,<br />
die ihren Anforderungen optimal<br />
gerecht würden.<br />
In Anbetracht der wachsenden Bedeutung<br />
von Umweltfreundlichkeit und<br />
Nachhaltigkeit in der Schifffahrt werde<br />
bei Promarin auch in die Entwicklung<br />
und Implementierung umweltfreund -<br />
licher Technologien und Praktiken investiert.<br />
Die Reduzierung von Emissionen<br />
und des ökologischen Fußabdrucks seien<br />
demnach wesentliche Ziele des Unternehmens,<br />
das seinerseits bestrebt sei, seinen<br />
Beitrag zum Schutz der Umwelt zu<br />
leisten und gleichzeitig den Betrieb seiner<br />
Kunden zu optimieren.<br />
Zukunft fest im Blick<br />
Mit Blick auf künftige Herausforde rungen<br />
arbeite das Entwicklungsteam von Promarin<br />
bereits an neuen Systemen, die auf<br />
der kommenden SMM im September in<br />
Hamburg vorgestellt werden sollen. »Bis<br />
dahin bleibt das Projekt aber noch streng<br />
geheim«, sagt Mersmann.<br />
RD<br />
Das Dienstleistungsportfolio umfasst die Wartung bestehender Flotten ebenso wie die Bereitstellung<br />
von Ersatzteilen oder die technischer Unterstützung<br />
© Promarin<br />
IHR SERVICEPARTNER<br />
PROMARIN SERVICE<br />
Als offizieller Reintjes Partner übernehmen wir alle anfallenden Arbeiten<br />
am Getriebe, unabhängig davon ob es um Ersatzfilter oder eine Grundüberholung<br />
geht. Weitere Serviceleistungen wie Propellerreparaturen,<br />
Messungen und Instandsetzungen Ihrer Wellenanlage oder Wartung Ihrer<br />
Ruder übernehmen wir natürlich nach gewohntem Promarin-Standard.<br />
Vereinbaren Sie jetzt einen Service-Termin!<br />
Online: www.promarin.de/service<br />
Telefon: +49 2235 79930<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
E-Mail: info@promarin.de<br />
29
SCHIFFSTECHNIK<br />
VERTRAG UNTERZEICHNET<br />
Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre<br />
Die Hitzler-Werft baut bis Ende 2025 für rund 6,8 Mio. € eine neue<br />
Elbfähre für die Strecke zwischen Bleckede und Neu-Bleckede. Der<br />
Schiffbaubetrieb aus Lauenburg hatte sich in einem europaweiten<br />
Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Jetzt wurde der Vertrag<br />
mit die Mobilitäts- und Infrastrukturgesellschaft des Landkreises<br />
Lüneburg (»Moin«) unterzeichnet.<br />
Die Fähre »Amt Neuhaus« pendelt bereits seit 30 Jahren über die<br />
Elbe. Das 1939 gebaute Schiff entspricht allerdings nicht mehr den<br />
Anforderungen des modernen Fährverkehrs: So kann die Fähre<br />
nur 16 t Last befördern und daher weder Busse noch Lkw mitnehmen.<br />
Zudem erlaubt es der Antrieb nicht, bei starkem Wind<br />
anzulegen. Auch Hoch- oder Niedrigwasser können schnell zu<br />
Ausfällen führen. Vom Neubau der Fähre versprechen sich Politik<br />
und Verwaltung im Landkreis Lüneburg eine zuverlässigere Fährverbindung<br />
mit rund einer halben Million Passagiere im Jahr.<br />
Die neue Fähre bekommt einen batterie-elektrischen Antrieb<br />
und soll mit dem Kraftstoff Biomethan fahren. Das wäre eine Premiere<br />
auf den deutschen Wasserstraßen. Für die klimafreundliche<br />
Lösung erhält die »Moin« rund 669.000 € als Zuschuss vom Bundesverkehrsministerium<br />
(BMDV). Das Schiff wird bis zu 40 t Last<br />
befördern können, verfügt über einen Motorenleistung von 410 PS<br />
Kai und Marek Klimenko (Hitzler Werft), Landrat Jens Böther und MOIN-<br />
Geschäftsführer Nikolas Wenzel bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.)<br />
und einen Tiefgang von nur 60 cm. Auch für die Fahrgäste soll die<br />
Überfahrt künftig deutlich angenehmer werden, heißt es.<br />
Wann genau die neue Fähre das erste Mal auf der Elbe unterwegs<br />
sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich<br />
18 Monate. »Unser Ziel ist es, ein Schiff zu bauen, das wieder<br />
für viele Jahrzehnte die Menschen zuverlässig über die Elbe<br />
bringt«, sagt Kai Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler-Werft. <br />
© Landkreis Lüneburg<br />
NEUBAU VON SIEMER JACHTSERVICE<br />
Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst<br />
Die Wasserschutzpolizei in Köln geht mit einem neuen Boot auf<br />
Streife. Die »WSP 9« wurde jetzt im Beisein des Innenministers<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, und dem Leiter<br />
der Wasserschutzpolizei, Markus Gietenbruch, in Dienst gestellt.<br />
Taufpatin war Kölns Bürgermeisterin, Henriette Reker. Standesgemäß<br />
zersprang die Sektflasche an der Außenwand des 15,75 t<br />
mit einem lauten Klirren.<br />
Reul als oberster Dienstherr der Polizei verwies bei der Zeremonie,<br />
dass es sich bereits um das siebente neue Boot der Wasserschutzpolizei<br />
handelt. »Die hochspezialisierten Polizisten der<br />
Wasserschutzpolizei brauchen einen modernen Arbeitsplatz, um<br />
Tag und Nacht für die Sicherheit aller im Einsatz zu sein«, so<br />
Gebaut von Siemer Jachtservice für die Wasserschutzpolizei in Köln<br />
© Polizei<br />
Industriestraße 10<br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />
Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />
info@wessels.com<br />
www.wessels.com<br />
Reule. »Nach und nach tauschen wir daher die in die Jahre gekommene<br />
Flotte aus.«<br />
Das Boot wurde innerhalb eines Jahres in der Werft Siemer<br />
Jachtservice in Barßel-Reekenfeld (Niedersachsen) gebaut worden<br />
und nimmt ab sofort seinen Dienst auf. Es löst ein 30 Jahre<br />
altes Streifenboot ab. Die Crew ist künftig zuständig für 40<br />
Rhein-km rund um Köln, das Einsatzgebiet reicht vom Yachthafen<br />
Zündorf bis Düsseldorf-Benrath. »Allseits gute Fahrt und<br />
immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel«, wünschte der<br />
Duisburger Polizeipräsident Markus Gietenbruch bei der Taufe.<br />
Rund 16 t ist die »WSP 9« schwer, die Motoren leisten 900 PS.<br />
Bei einer Länge von 17 m erreicht der Neubau eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 45 km/h und hat jede Menge moderne<br />
Technik an Bord. Dazu gehören ein LED-Suchscheinwerfer und<br />
eine Infrarotkamera für Objekterkennung bei Dunkelheit und<br />
ein Sidescan-Sonar für die Ortung von Objekten.<br />
<br />
30 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
NÄHER DRAN AN DER UMSETZUNG<br />
CAPTN-Initiative überarbeitet Design der Förde-Fähre<br />
Der markante Mast und die gläsernen Bordwände kennzeichnen das Design der Förde-Fähre<br />
Mit dem Design einer autonomen Fördefähre<br />
nahm die CAPTN-Initiative 2018<br />
Fahrt auf. Nun haben die Designer der<br />
Muthesius Kunsthochschule ihren Entwurf<br />
überarbeitet und einem Umsetzbarkeits-Check<br />
unterzogen.<br />
Zwei Rümpfe, ein gläserner Fahrgastraum<br />
und der ikonische Mast – dieses besondere<br />
Design einer selbstfahrenden<br />
und sauberen Fördefähre hatten Studierende<br />
des Masterstudiengangs Industrial<br />
Design an der Muthesius Kunsthochschule<br />
in Kiel entworfen.<br />
Inzwischen hat sich viel getan. Die<br />
CAPTN-Initiative ist gewachsen, hat<br />
neue Projekte hinzugewonnen und nähert<br />
sich mit großen Schritten der Verwirklichung<br />
eines zukunftsweisenden<br />
Verkehrsverbundes. Aus diesem Grund<br />
wurde der Entwurf nun überarbeitet und<br />
an eine mögliche Nutzung angepasst.<br />
Beim Bau des Forschungskatamarans<br />
»Wavelab«, mit dem die autonome<br />
Schifffahrt erforscht werden soll, seien einige<br />
schiffbauliche Erkenntnisse gewonnen<br />
worden – unter anderem in Bezug<br />
auf die Auftriebseigenschaften der<br />
Rümpfe und deren Zugänglichkeit. Diese<br />
flossen jetzt in das Re-Design ein. »Außerdem<br />
mussten wir noch ein paar Lücken<br />
in unserem Ursprungsdesign schließen«,<br />
erklärt Industrie-Designer Vincent<br />
Steinhart-Besser von der CAPTN-Initiative.<br />
Der neue Entwurf sieht nun einen<br />
barrierefreien Einstieg und einen Technikbereich<br />
auf dem Dach vor. Außerdem<br />
wurde ein Steuerstand hinzugefügt, da<br />
die Gesetzgebung noch kein (teil-)autonomes<br />
oder automatisiertes Fahren auf<br />
dem Wasser erlaubt. Auch das Rumpfdesign<br />
wurde überarbeitet.<br />
»Mit dem neuen Design bleiben wir<br />
unserer ursprünglichen Vision treu, sind<br />
aber nun deutlich näher an der Umsetzbarkeit«,<br />
betont Steinhart-Besser. Ein<br />
wichtiges Kriterium des mehrfach ausgezeichneten<br />
Entwurfs war und bleibt<br />
der Ausblick. Die Fahrt über die Kieler<br />
Förde soll ein besonderes Erlebnis für die<br />
Passagiere sein. Das aktualisierte Design<br />
legt zusätzlich einen verstärkten Fokus<br />
auf die Informationsgestaltung, beispielsweise<br />
zu möglichen Anschlüssen, den<br />
Gegebenheiten an Bord und einer Seekarte,<br />
die die anderen Verkehrsteilnehmer<br />
zeigt. Damit nähert sich die<br />
CAPTN-Initiative den Angaben zufolge<br />
kontinuierlich einer realen, autonomen<br />
Vaiaro-Fähre, heißt es in Kiel. RD<br />
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sicheren Betrieb Deiner Flotte.<br />
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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
31
SCHIFFSTECHNIK<br />
»Chassis« und Katamaranrümpfe sind beim Wallaby-Boat nicht starr verbunden, sondern über eine Federung, die Wellenbewegungen ausgleicht<br />
© Selzer<br />
Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See<br />
Das von der Hitzler-Werft in Lauenburg gebaute Offshore-Transferschiff »Impulse«<br />
gleicht durch ein Dämpfungssystem den Seegang aus. Damit kann der Katamaran länger<br />
im Einsatz bleiben als herkömmliche und größere Einheiten<br />
Der Energiekonzern EnBW und Wallaby<br />
Boats haben das mit einem neuartigen<br />
Federungssystem ausgestattete<br />
Schiff gemeinsam auf den Weg gebracht. Es<br />
ermöglicht den Technikern, auch bei hohem<br />
Wellengang sicher auf Offshore-<br />
Windkraftanlagen zu gelangen. EnBW hat<br />
das Schiff für den Einsatz in ihrem Offshore-Windpark<br />
»Baltic 2« gekauft, wo es<br />
die Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz auf<br />
See bringen soll.<br />
Der Vorstandsvorsitzende von EnBW,<br />
Georg Stamatelopoulos, sieht in dem Schiff<br />
einen neuen Standard für den Sektor. »Das<br />
Transferschiff hilft uns, künftig noch zuverlässiger<br />
und günstiger Strom mit Offshore-Windenergie<br />
zu produzieren«, sagte<br />
er anlässlich der Taufe des Schiffs auf den<br />
Namen »Impulse« Mitte April in Kappeln<br />
an der Schlei, zu der eigens Bundeswirtschaftsminister<br />
Robert Habeck angereist<br />
war. Dieser sprach von einem »Pionierstück<br />
deutscher Ingenieurskunst«. Für das<br />
Ziel, bis 2030 insgesamt 30 GW an Leistung<br />
in deutschen Offshore-Windparks zu<br />
produzieren, würden noch mehr Schiffe<br />
wie dieses gebraucht.<br />
Der Vizekanzler taufte das Schiff im Hafen<br />
von Kappeln gemeinsam mit der Taufpatin<br />
Döne Ayhan von EnBW. Dabei zerbrach<br />
die Sektflasche nicht wie geplant im<br />
ersten Versuch an der Vorrichtung – kein<br />
gutes Omen nach traditioneller Auffassung.<br />
Doch Habeck konnte mit einer<br />
Slapstick-Einlage die Situation retten, indem<br />
er zunächst mehrmals kräftig aber erfolglos<br />
die Vorrichtung mit der Sektflasche<br />
per Hand betätigte und schließlich die immer<br />
noch intakte Flasche nahm und auf<br />
der Reling zerschlug.<br />
So oder so stehen die Vorzeichen für die<br />
»Impulse« günstig, denn ein Pionierstück<br />
ist die sie tatsächlich. Das Transferschiff ist<br />
als Katamaran konstruiert. Die Aufbauten<br />
– man kann aus gutem Grund von einem<br />
Chassis, wie beim Auto, sprechen – sind<br />
nicht starr mit den beiden Rümpfen verbunden,<br />
sondern über ein Federungssystem.<br />
Das vom australischen Unternehmen<br />
Nauti-Craft entwickelte System ermöglicht,<br />
dass die zwei Rümpfe des Katamarans<br />
unabhängig voneinander die Wellenbewegungen<br />
ausgleichen können. Die<br />
pneumatische Federungstechnik kommt<br />
eigentlich aus der Welt der Offroad-Rennwagen.<br />
Vater des Projekts ist Harald Hübner,<br />
Partner bei Wallaby Boats und Inhaber des<br />
Mehrheitsgesellschafters Offcon. Der Kapitän<br />
hatte 2015 in Australien bei Nauti-<br />
Craft einen Demonstrator gesehen und die<br />
Technik bei einer Testfahrt erlebt. Daraus<br />
entstand schließlich das Konzept für die<br />
Wallaby-CTVs.<br />
Im Mai 2019 wurde mit der Konstruktion<br />
begonnen, im Januar 2020 die<br />
Wallaby Boats GmbH gegründet. Im März<br />
2020 erfolgte die Kiellegung auf der Hitzler-Werft<br />
in Lauenburg. Dazu kamen überwiegend<br />
lokale oder nationale Lieferanten<br />
wie Hydac mit der niederländischen Tochter<br />
Hycom für die Hydraulik, Zoller (Elmshorn)<br />
und Noris (Rostock) für die Elektrik<br />
und Automation, Thitronik Marine (Kiel)<br />
für die Navigation und Funk sowie die<br />
Tischlerei Wessels (Haren/Ems) für den<br />
Ausbau.<br />
»Es war nicht einfach, eine Werft zu finden,<br />
die das Prototyp-Risiko trägt, daher<br />
wurde ein Kooperationsvertrag mit Hitzler<br />
geschlossen«, so Hübner. Neun Jahre habe<br />
32 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
es von der Idee bis zur Realisierung gebraucht,<br />
so der sichtlich gerührte Hübner.<br />
Für kleine und mittelständische Unternehmen<br />
sei es schwer, eine so lange Reise<br />
durchzuhalten. Gemeinsam mit Nauti-<br />
Craft, lokalen und öffentlichen Finanzinstituten<br />
und privaten Investoren sei es<br />
schließlich gelungen. So waren auf der Finanzierungsseite<br />
die IB SH, MBG und die<br />
Förde Sparkasse beteiligt, außerdem unterstützte<br />
das Bundesamt für Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Projekt im<br />
Rahmen des Förderprogramms »Innovativer<br />
Schiffbau«.<br />
Mehr Komfort und Verfügbarkeit<br />
Schiffe mit Rumpffederungssystem bieten<br />
den Vorteil, dass das Personal weniger<br />
Lärm, Schiffsbewegungen und Fliehkräften<br />
ausgesetzt ist. Dadurch wird das<br />
Risiko für Seekrankheit und sonstige gesundheitliche<br />
Probleme erheblich reduziert.<br />
»70 % der Beschleunigungskräfte<br />
werden herausgenommen, das entspricht<br />
auch 70 % weniger Seekrankheit. Das<br />
Schiff kann außerdem schnellere Kurven<br />
fahren, weil es nicht wie ein herkömmliches<br />
Schiff nach außen neigt, sondern<br />
sich in die Kurve legt«, erklärte Hübner<br />
gegenüber der BINNENSCHIFFFAHRT.<br />
Die Dämpfung wird über eine digitale<br />
Steuerung kontrolliert. Im Transit ist die<br />
Federung passiv. Wenn das Schiff an einer<br />
Windkraftanlage anlegt, sorgt der<br />
aktive »Bow Height Control Mode« dafür,<br />
dass der Bug immer in gleicher Höhe<br />
gehalten wird. Ein zweiter aktiver<br />
Modus ist der »Deck Attitude Control<br />
Mode«, der pitch und roll ausgleicht.<br />
Der Überstieg von Technikern auf Offshore-Windkraftanlagen<br />
wird bis zu einem<br />
Wellengang von 2,1 m deutlich sicherer.<br />
Insgesamt sinkt durch die innovative<br />
Technik das Wetterrisiko, also<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass das Schiff<br />
wegen schlechten Wetters nicht hinausfahren<br />
kann. Die »Impulse« ist den Angaben<br />
zufolge weltweit der erste Industrie-Katamaran<br />
mit einem derartigen<br />
System im kommerziellen Einsatz.<br />
Angetrieben wird das Schiff durch einen<br />
Motor vom Typ Volvo D13 IPS 1<strong>05</strong>0<br />
mit Abgasnachbehandlung. Durch die<br />
geringere Seegangsanfälligkeit ist das<br />
Schiff sparsamer als bisherige Transferschiffe,<br />
auch weil es bei ähnlichem<br />
Komfort kleiner ausgelegt sein kann. Zu<br />
den innovativen Merkmalen des Schiffes<br />
gehört, dass die von der Hydraulik erzeugte<br />
Wärmeenergie im Schiffsystem<br />
WB 18 »Impulse« auf der Lauenburger Hitzler Werft<br />
Der Bundeswirtschaftsminister legt Hand an<br />
genutzt wird, zum Beispiel für die Deck -<br />
enteisung im Winter.<br />
Mit 18 m – so lang ist der Prototyp – ist<br />
das Wallaby-Schiff aber noch nicht ausgereizt.<br />
Das Unternehmen aus Kappeln<br />
plant schon weitere und auch größere<br />
Einheiten, diese sollen auch alternative<br />
Antriebe erhalten. So gibt es die Designs<br />
Wallaby 10, 12, 18, 20 und 24, die Zahlen<br />
beziehen sich jeweils auf die Länge der<br />
Schiffe in Metern. Außerdem soll bei weiteren<br />
Designs statt einer Wärmerückgewinnung<br />
aus der Federung und Dämpfung<br />
eine echte Energierückgewinnung<br />
umgesetzt werden. Dabei würde die zurückgewonnene<br />
Dämpfungsenergie in einer<br />
Pufferbatterie zwischengespeichert<br />
und kann direkt wieder für den Antrieb<br />
genutzt werden, erklärt Hübner. Allein<br />
das soll eine Energieeinsparung von 5 bis<br />
10 % bringen.<br />
Neben dem Offshore-Einsatz sieht<br />
Hübner auch Einsatzmöglichkeiten bei<br />
der Grenzsicherung und der Marine.<br />
© Wallaby Boats<br />
EnBW glaubt an das Konzept<br />
Die »Impulse« ist der Prototyp, der die Belastungsfähigkeit<br />
des Schiffs beweisen soll.<br />
Interesse gebe es bei allen Energiekonzernen<br />
an dem Schiffskonzept, sagt<br />
Hübner. Allerdings habe sich EnBW bereits<br />
ein Vorkaufsrecht für weitere Neubauten<br />
gesichert. Michael Splett, Global Head<br />
of O&M Wind Offshore bei EnBW, erklärt,<br />
was hinter dem Engagement des Energiekonzerns<br />
für das neuartige CTV steckt.<br />
»Die Windparks Baltic 1 und Baltic 2 sind<br />
beides landbasierte Konzepte. Das heißt,<br />
für zehn Stunden am Tag sind die Servicetechniker<br />
im Windpark, dann geht es zurück<br />
an Land«, so Splett. Anstatt also einmal<br />
zu einem Wohnschiff oder eine Plattform<br />
zu fahren, und dann von dort aus zu<br />
arbeiten, fahren die Techniker zweimal<br />
täglich mit dem Schiff. Umso komfortabler<br />
soll die Überfahrt, umso leichter der Überstieg<br />
auf die Windkraftanlage und umso<br />
höher die Verfügbarkeit sein.<br />
»EnBW betreibt seit 2010 Windparks,<br />
wir haben auch schon andere CTV-<br />
Designs getestet. Das ist das erste Schiff,<br />
bei dem wir gesagt haben: Das chartern<br />
wir nicht, das kaufen wir«, so Splett. Jetzt<br />
werde man die »Impulse« erst einmal »auf<br />
Herz und Nieren« testen, nicht nur in der<br />
Ostsee, sondern auch in der Nordsee.<br />
»Dann werden wir weitersehen, wir haben<br />
auch andere Windparkprojekte im Vereinigten<br />
Königreich, wo wir jetzt an den<br />
Service-Konzepten arbeiten«, erklärt<br />
Splett. In der Nordsee sei meist üblich,<br />
dass die Techniker auf SOVs auf See wohnen.<br />
Wenn möglich, sei aber das landbasierte<br />
Konzept besser, insbesondere,<br />
wenn man aus kleinen Häfen mit guter Infrastruktur<br />
operiere. »Da können wir kleinere<br />
Schiffe einsetzen und müssen keine<br />
großen Umwege auf uns nehmen.« fs<br />
© Wallaby Boats<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
33
SEEHÄFEN | INTERMODAL<br />
Verpacken mit einem einfachen Klick<br />
Die Duisport-Gruppe erweitert ihr Portfolio im Bereich der Industriegüterlogistik mit der<br />
Übernahme der britischen Firma Crocodile Packaging. Interessant ist neben der innovativen<br />
Verschlusstechnik vor allem der Zutritt zum britischen Markt<br />
Die Clipkiste von Crocodile<br />
Der Hafenbetreiber will dafür mit der<br />
Tochter duisport packaging solutions<br />
Süd »den Erfinder einer innovativen<br />
Verpackungslösung« Crocodile schrittweise<br />
übernehmen, inklusive sämtlicher<br />
Mitarbeiter.<br />
Crocodile hatte den Angaben zufolge<br />
vor mehr als zwanzig Jahren mit der Clipkiste<br />
eine umweltfreundliche Lösung für<br />
die Verpackung von Industriegütern entwickelt,<br />
die auch heute schon zum Einsatz<br />
kommt, etwa bei der Firma DPS.<br />
Es handelt sich um eine standardisierte<br />
Bauart von Kisten, die mit Hilfe von Federstahlklammern<br />
schnell und sicher<br />
auf- und abgebaut werden können sollen.<br />
Ziel: mehr Geschwindigkeit beim Aufbau,<br />
weniger Geräuschbelastung und eine<br />
geringere Verletzungsgefahr. Durch<br />
den Einsatz als Mehrwegverpackung der<br />
Kisten in Kreislauf- und Pooling-<br />
Systemen soll ein nachhaltiger Einsatz<br />
der Packmittel möglich gemacht werden.<br />
Christian Staudner, Geschäftsleiter Industrielogistik<br />
der Duisport-Gruppe,<br />
sagte zur angekündigten Transaktion:<br />
»Die schrittweise Übernahme unseres<br />
Partners Crocodile ist ein wichtiger Baustein<br />
zur Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs<br />
packaging solutions. Aus<br />
dem Eintritt auf den britischen Markt ergeben<br />
sich zahlreiche Möglichkeiten, um<br />
das Bestandskundengeschäft in Nordrhein-Westfalen<br />
und Deutschland auszuweiten.«<br />
Man könne perspektivisch<br />
auch völlig neue Marktpotenziale erschließen.<br />
Crocodile Packaging Limited<br />
wurde 1991 von Quentin Philip gegründet.<br />
Sitz der Gesellschaft ist Swindon/Großbritannien.<br />
Die Firma beschäftigt<br />
aktuell 52 Mitarbeiter.<br />
Der Geschäftsbereich Industrielogistik<br />
der Duisport-Gruppe unterteilt sich in<br />
die Sparten »industrial solutions« (Verpackungs-<br />
und Werkslogistik) sowie »packaging<br />
solutions« (Herstellung von Verpackungssystemen).<br />
Letztere ist auf die<br />
Herstellung von Verpackungssystemen<br />
ausgerichtet.<br />
Die Industriekunden kommen unter<br />
anderem aus den Bereichen Energietechnik<br />
sowie Pumpen- und Anlagenbau,<br />
die für ihre hochwertigen Produkte millimetergenau<br />
angefertigte Verpackungssysteme<br />
inklusive CNC-gefräster Innenausbauten<br />
und Schaumstoff-Inlays erhalten.<br />
RD<br />
© Duisport<br />
STEUERUNGSSOFTWARE VERBESSERT PLANUNG UND DISPOSITION<br />
Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn<br />
Zuerst in Bremen, dann in einzelnen Stufen<br />
und Testphasen im Parallelbetrieb<br />
auch in Bremerhaven, und jetzt im ganzen<br />
Bundesland Bremen: PRINOS (Port Railway<br />
Information and Operation System),<br />
das eigens für die Bremische Hafeneisenbahn<br />
entwickelten Betriebssystem,<br />
steuert nun den gesamten Verkehr auf gut<br />
den 200 km an Gleisen.<br />
Das neue PRINOS hat dabei deutliche<br />
Vorteile gegenüber der bisherigen Steuerung<br />
der Hafeneisenbahn, die hauptsächlich<br />
durch den Austausch von Excel-<br />
Dateien und Absprachen mittels Telefon<br />
oder per E-Mail geprägt war. Denn gleichzeitig<br />
wurde ein Kundenportal freigeschaltet:<br />
Dort können beispielsweise die<br />
Eisenbahnunternehmen in Echtzeit sehen,<br />
wo ihre Züge und einzelnen Waggons stehen.<br />
Verspätungen, Veränderungen des<br />
Fahrplans oder Änderungen der Terminal-Slots<br />
werden direkt über das System<br />
kommuniziert.<br />
Damit verbessert das Tool die Planung<br />
von Kapazitäten, die Disposition und die<br />
Entgeltabrechnung. Neu sind Schnittstellen<br />
zu den Systemen der DB InfraGO<br />
AG, mit denen vor allem Fahrpläne und<br />
Zugmeldungen bspw. Verspätungen abgefragt<br />
werden. Terminals erhalten den Angaben<br />
zufolge die Möglichkeit, geplante<br />
Ladezeiten mit der Hafeneisenbahn abzustimmen,<br />
den Status der Züge einzusehen<br />
und den Stand der Be- und Entladung<br />
zu melden. Außerdem umfasst PRI-<br />
NOS Schnittstellen zum CODIS-System,<br />
in dem die Bremerhavener Container-Terminals<br />
alle erforderlichen Ladungsdaten<br />
erfassen.<br />
RD<br />
34 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
Wieder mehr Boxen im Seeverkehr<br />
Das wird alle Binnenhäfen mit Containerterminals freuen: Aus dem wichtigen ARA-Hafen<br />
Rotterdam wird wieder eine Zunahme des Umschlagvolumens gemeldet. Bei anderen<br />
Gütern, vor allem Kohle und Mineralöl, gibt es aber weiter Einbußen<br />
Rotterdam, Europas größter Seehafen,<br />
hat im ersten Quartal zwar insgesamt<br />
einen Rückgang bei der Umschlagmenge<br />
hinnehmen müssen, das<br />
Containervolumen aber ist im Vergleich<br />
mit dem Vorjahresquartal und erstmals<br />
seit drei Jahren wieder angestiegen.<br />
Insgesamt bedeuten 110,1 Mio. t für<br />
das erste Quartal einen Rückgang um<br />
-1,4%. Die Einbußen gab es vor allem<br />
bei Kohle, Rohöl und Erdölprodukten,<br />
während der Umschlag von Eisenerz,<br />
Schrott sowie LNG (Flüssiggas) zugenommen<br />
hat. Vor allem aber legte nach<br />
langer Durststrecke der Containerumschlag<br />
erstmals wieder zu – um 3,3 %<br />
auf 32,5 Mio. t. bzw. um 2,0 % auf<br />
3,3 Mio. TEU.<br />
Hafenbehörde warnt vor Risiken<br />
Die leichte wirtschaftliche Erholung und<br />
der Abbau von Lagerbeständen hätten<br />
dazu beigetragen, heißt es. Auch der Feeder-Verkehr<br />
von Rotterdam zu den Mittelmeerhäfen<br />
verzeichnet einen starken<br />
Anstieg (29 %).<br />
»Die Umschlagszahlen zeigen, dass die<br />
Einfuhren von Rohstoffen und die Ausfuhren<br />
von Fertigerzeugnissen begrenzt<br />
sind«, sagt der neue Hafenchef Boudewijn<br />
Siemons. Dies zeige, dass die europäische<br />
Industrieproduktion immer<br />
noch unter den hohen Energiepreisen<br />
und der geringen Nachfrage in den am<br />
stärksten rückläufigen Sektoren wie dem<br />
Baugewerbe, der verarbeitenden Industrie<br />
und der Automobilindustrie leide.<br />
Am Wachstum des Containerum -<br />
schlags ließen sich die ersten Anzeichen<br />
einer Belebung des Welthandels ablesen.<br />
»Diese zaghaften Anzeichen bleiben jedoch<br />
aufgrund der globalen Spannungen<br />
äußerst unsicher«, so Siemons weiter.<br />
Der Containerumschlag in Rotterdam legt wieder zu<br />
Der Umschlag von trockenem Massengut<br />
ist im Vergleich zu den ersten drei<br />
Monaten des Jahres 2023 um 4,5 % zurückgegangen.<br />
Der Hauptgrund sind vor<br />
allem Einbußen beim Kohleumschlag.<br />
Der Umschlag an flüssigem Massengut<br />
sank um 3,1 % (-1,6 Mio. t) auf<br />
52,6 Mio. t, was auf geringere Mengen bei<br />
Rohöl, Mineralölprodukten und sonstigem<br />
flüssigen Massengut zurückzuführen<br />
sei, heißt es aus Rotterdam. RD<br />
© Port of Rotterdam<br />
APPELL AUS ROTTERDAM, ANTWERPEN UND DUISBURG<br />
Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss<br />
Die Spitzenvertreter der Häfen Rotterdam,<br />
Antwerpen, North Sea Port und Duisburg<br />
fordern mehr Unterstützung für die Industrie<br />
in Europa. Die CEOs Boudewijn<br />
Siemons (Port of Rotterdam), Daan<br />
Schalck (North Sea Port), Jacques Vandermeiren<br />
(Port of Antwerp-Bruges) und<br />
Markus Bangen (Duisburger Hafen AG)<br />
haben an die europäischen Staats- und<br />
Regierungschefs appelliert, sich an die<br />
Seite der Industrie zu stellen.<br />
Die Industrie im Dreiländereck zwischen<br />
den flämisch-niederländischen<br />
Häfen und dem deutschen Ruhrgebiet<br />
seien für einen großen Teil der europäischen<br />
Produktion verantwortlich,<br />
so die Hafenchefs. Darunter seien Betriebe<br />
aus der Chemiebranche oder der<br />
Stahlindustrie. Um deren Zukunft fürchten<br />
die Hafenchefs jedoch.<br />
»Die oft internationalen Konzernzentralen<br />
dieser Unternehmen fragen sich,<br />
ob sie in Europa noch eine Zukunft haben.<br />
Dabei kann gerade diese Industrie<br />
den entscheidenden Unterschied machen<br />
auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft.«<br />
Gerade die energieintensiven<br />
Unternehmen kämpfen in Europa mit erheblich<br />
höheren Kosten als in anderen<br />
Teilen der Welt. Dazu kommt eine komplexe<br />
Gesetzgebung. »Wenn unsere Regierungen<br />
dem nichts entgegenhalten,<br />
wandern Betriebe ins Ausland ab«, warnen<br />
die vier Hafenchefs. Dies würde zu<br />
mehr Importen aus Ländern außerhalb<br />
der EU mit negativen Folgen für Klima,<br />
die strategische Autonomie und den<br />
Wohlstand in Europa führen, heißt es in<br />
der Erklärung.<br />
RD<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
35
SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
Grüner Kurs in stürmischen Gewässern<br />
Der 23. Themenabend des spc beschäftigte sich mit den aktuellen Herausforderungen<br />
der Logistikbranche. Der Fokus liegt künftig klar auf der Einsparung von CO2-Emissionen.<br />
Kukla-Chef Bohnensteffen sieht »intermodale Maßanfertigungen« als notwendig an<br />
Die Herausforderungen der Logistikbranche<br />
sind vielfältig. Fachkräftemangel,<br />
Infrastrukturprobleme und geopolitische<br />
Unwägbarkeiten sind nur einige<br />
Beispiele für das raue Klima. Dennoch<br />
gelte es, einen grünen Kurs zu halten,<br />
um die von der Bundesregierung<br />
und der EU angestrebten Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen, hieß es auf einem<br />
spc-Themenabend in München.<br />
»Das Thema Nachhaltigkeit rückt bei<br />
der Vielzahl an Aufgaben aktuell in der<br />
Logistik immer weiter in den Hintergrund.<br />
Intermodale Transporte sind da<br />
die Leuchttürme in den stürmischen Gewässern<br />
für die Nachhaltigkeit«, sagte<br />
Mit-Gastgeber Axel Bohnensteffen, Geschäftsführer<br />
bei der Spedition Robert<br />
Kukla. Und er lieferte gleich ein Best-<br />
Practice-Beispiel seines Unternehmens<br />
mit, wie die erfolgreiche CO2-Einsparung<br />
durch eine »intermodale Maßanfertigung«<br />
gelingen kann.<br />
Benötigt wurde ein Hafen-Vorlaufkonzept<br />
für Übersee-Containertransporte<br />
für einen Lieferanten eines global aktiven<br />
Konzerns. Die ursprüngliche Konzepterstellung<br />
sah einen Trailerpark vor, um<br />
verlässlich und planbar für ausreichende<br />
Transportkapazitäten sorgen zu können.<br />
Das Ganze sollte emissionsarm und kostenattraktiv<br />
sein.<br />
Intermodal spart CO2 ein<br />
Die Lösung war ein Intermodal-Ansatz:<br />
Die erste Meile erledigt ein mit Bio-CNG<br />
betankter Lkw-Shuttle. En Inland-Terminal<br />
dient als Zwischenpuffer und zum<br />
Matchen der Slots. Mit der Bahn geht es<br />
schließlich in einer Kurzstreckenlösung<br />
in den Hafen. Im Ergebnis konnten 4.500<br />
Lkw-Transporte von der Straße auf die<br />
Schiene verlagert und mehr als 60 % der<br />
zuvor angefallenen CO2-Emissionen pro<br />
Fahrt eingespart werden.<br />
Auch die Netzwerkpartner von Kukla<br />
setzen zunehmend auf multimodale<br />
Transportketten für die Erreichung der<br />
Klimaziele. Beispielweise hob der Verlader<br />
Evonik seine erfolgreiche Nutzung<br />
des Kombinierten Verkehrs hervor. »Die<br />
Hatten zum spc-Themenabend eingeladen (v.l.): Oliver Matthiesen (IGS Intermodal Container<br />
Logistics), Christian Riegel (duisport) und Axel Bohnensteffen (Robert Kukla)<br />
Defossilierung unserer Schwerlasttransporte<br />
können wir nur erreichen, wenn<br />
wir alle intermodalen Transportwege und<br />
alle alternativen Antriebsformen benutzen«<br />
erklärte Paolo Indiano, Senior Sourcing<br />
Manager Road Packed bei Evonik.<br />
Im Straßenverkehr setzt der Konzern auf<br />
den umweltfreundlichen Kraftstoff Bio-<br />
LNG.<br />
Die IGS Intermodal Container Logistics<br />
GmbH nutzt auf der Schiene bereits<br />
Hybrid- und E-Loks, bei den Lkw-Vorund<br />
Nachläufen werden E-Antriebe und<br />
HVO100 aus hydriertem Pflanzenöl getestet.<br />
»Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend.<br />
Wir wollen HVO100<br />
aber nicht nur nutzen, sondern wir wollen<br />
die CO2-Einsparung auch messbar<br />
machen, betonte Oliver Matthiesen von<br />
der IGS. HVO habe ein großes Potenzial<br />
als Dieselersatz.<br />
Einen zusätzlichen Dienst für den<br />
Kombinierten Verkehr bietet duisport ab<br />
Herbst dieses Jahres. Der Duisburger Hafen<br />
evaluiert aktuell eine neue Zugverbindung<br />
zwischen München und Duisburg<br />
mit wöchentlich zwei bis drei Rundläufen.<br />
»Mit der neuen Relation tragen<br />
wir zu einer erheblichen Reduzierung<br />
von CO2-Emissionen im Verglich zum<br />
Straßentransport bei. Zudem bieten wir<br />
im Anschluss hervorragende Bahn- und<br />
Schiffsanbindungen von Duisburg zu<br />
den West- bzw. Nordhäfen, was die Nutzung<br />
des kombinierten Verkehrs erleichtert«,<br />
warb Christian Riegel von<br />
duisport für den neuen Zug.<br />
Bohnensteffen bedankte sich bei allen<br />
Akteuren: »Wir brauchen mutige Verlader,<br />
die trotz aller Widrigkeiten die grüne<br />
Logistik unterstützen. Gleichzeitig<br />
dürfen nachhaltige Dienste auch bei einer<br />
wirtschaftlichen Flaute nicht aufgegeben<br />
werden. Und wir brauchen eine<br />
kritische Masse, um auf dem grünen<br />
Kurs bleiben zu können.«<br />
Jan Sebastian Donner, Head of Projects<br />
beim spc, freute sich bei dem anschließenden<br />
Netzwerk-Abend über die<br />
gelungene Veranstaltung: »Verlader und<br />
Spediteure arbeiten gemeinsam mit uns<br />
an einer nachhaltigen Zukunft.« Dafür<br />
biete das spc auch künftig eine geeignete<br />
Plattform.<br />
<br />
© spc / Engler<br />
36 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
© BLG Logistics<br />
Blick auf das BLG-Autoterminal in Kelheim. Der Donauhafen ist der stärkste Hinterlandstandort des Unternehmens und wird weiter ausgebaut<br />
BLG Logistics investiert im Hinterland<br />
Nach großen Einbrüchen gab es im Containerumschlag wieder einen leichten Aufwärtstrend.<br />
Noch besser schneidet die Autosparte ab. Als Stütze erweisen sich die Hinterlandterminals. In<br />
Kelheim wird die Kapazität daher nochmals erweitert. Von Krischan Förster<br />
Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger:<br />
Der Automobilumschlag ist<br />
bei der BLG Logistics in die schwarzen<br />
Zahlen zurückgekehrt. Neue Kunden, vor<br />
allem aber ein vom Unternehmen umgesetztes<br />
Effizienz- und Sparprogramm am<br />
ins Trudeln geratenen Terminal in Bremerhaven<br />
haben die Trendwende herbeigeführt,<br />
hieß es aus Anlass der Bilanzpräsentation<br />
für 2023.<br />
Und dann wären da noch die Terminals<br />
im Hinterland, die stark abgeschnitten<br />
und zum guten Ergebnis beigetragen<br />
haben. 550.000 Fahrzeuge wurde<br />
über die vier Inlandstandorte in Hamburg<br />
(160.000), Dodendorf bei Magdeburg<br />
(60.000), Duisburg am Rhein<br />
(100.000) und Kelheim an der Donau<br />
(230.000) umgeschlagen. Das waren unter<br />
dem Strich rund 85.000 Einheiten<br />
mehr, als eigentlich geplant waren. Fast<br />
die Hälfe lief über die Parkregale und Hafenkais<br />
im Donauhafen Kelheim.<br />
Bei der BLG wird zudem die Binnenschifffahrt<br />
für den Autotransport zwischen<br />
den Häfen genutzt. Seit 1983 betreibt<br />
das Bremer Logistikunternehmen<br />
Schiffe auf dem Rhein, zusammen mit<br />
Interrijn. Bis heute wurden mehr als<br />
3 Mio. Fahrzeuge über die wichtigste<br />
Wasserstraße in Europa transportiert.<br />
Zwei weitere Einheiten fahren auf der<br />
Donau, im Pendelverkehr Ungarn, Österreich<br />
und Deutschland. Diese Schiffe<br />
sind bautechnisch etwas kleiner konzipiert.<br />
Seit 1997 summiert sich die Zahl<br />
der transportierten Autos auf rund<br />
300.000.<br />
Bedeutendster Umschlagplatz ist Kelheim<br />
mit einem Einzugsgebiet, das weit<br />
ins südosteuropäische Hinterland reicht<br />
– genauer bis Budapest, wo Fahrzeuge<br />
auf dem Landweg gesammelt und dann<br />
per Schiff die Donau hinauf bis nach Niederbayern.<br />
230.000 Fahrzeuge waren es<br />
allein im vergangenen Jahr.<br />
Nachdem von der BLG dort vor zwei<br />
Jahren ein drittes Parkregal gebaut wurde<br />
und im Hafen eine zweite Gleisanlage fertiggestellt<br />
wurde, plant das Unternehmen<br />
bereits eine Erweiterung um eine vierte<br />
und fünfte Anlage. Bis zur Eröffnung im<br />
Jahr 2026 soll dort ein zweistelliger Millionenbetrag<br />
investiert werden.<br />
Die Kapazitätserweiterung erfolgt<br />
nicht nur mit Blick auf einen erhofften<br />
Vertrag mit einem asiatischen Hersteller,<br />
sondern hat auch mit generell längeren<br />
Standzeiten der Autos auf den Hafenflächen<br />
zu tun. »Wir merken sowohl die<br />
Absatzkrise der deutschen Hersteller als<br />
auch das steigende Volumen an Importfahrzeugen«,<br />
sagt Florian Schimzack,<br />
Geschäftsführer Inlandterminals bei der<br />
BLG.<br />
Lag die Ausfuhrquote früher bei 80 %,<br />
ist dieser Anteil inzwischen auf 60 % gefallen,<br />
Tendenz weiter abnehmend. »In<br />
den kommenden fünf Jahren wird sich<br />
38 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
diese Verhältnis weiter drehen«, glaubt<br />
Schimzack. Zu den etablierten Anbietern<br />
aus Japan und Korea gesellen sich weitere<br />
aus Asien – chinesische Hersteller wie<br />
BYD, GWM, Nio oder Chery drängen<br />
auf den europäischen Markt. BYD hat<br />
bereits 2.000 Neuwagen am BLG-Standort<br />
Dodendorf geparkt und will im ungarischen<br />
Szeged eine eigene Produktion<br />
auf dem Kontinent aufziehen. Darauf will<br />
sich die BLG rechtzeitig einstellen, nicht<br />
nur im Hinterland.<br />
Mehr Autos aus China?<br />
An ihrem größten und wichtigsten Seehafenterminal<br />
in Bremerhaven hatte erst<br />
unlängst der erste BYD-Autotransporter<br />
festgemacht. Die »Explorer No. 1« ist das<br />
erste von acht eigenen Schiffen, das BYD<br />
für den Autotransport von China nach<br />
Europa einsetzen will. »Die Mengen werden<br />
steigen«, sagt der designierte CEO<br />
Matthias Magnor, der mit Beginn des Jahres<br />
2025 Frank Dreeke an der Spitze des<br />
Logistikunternehmens ablösen wird.<br />
Gerade im Automobilsektor will die<br />
BLG – im Seehafen ebenso wie im Inland<br />
– mehr sein als nur ein reiner Umschlagbetrieb.<br />
Ȇber unsere technischen<br />
Dienstleistungen bieten wir eine möglichst<br />
große Wertschöpfungstiefe an«,<br />
sagt Schimzack. Auch in Hamburg werde<br />
investiert. Die teils maroden Hallen müssen<br />
ersetzt werden, derzeit wird die Konzeption<br />
erarbeitet. Der Zeitplan ist<br />
knapp: »Der Spatenstich muss vor Juni<br />
2025 erfolgen«, so Schimzack.<br />
Dieser Ansatz könne noch an Bedeutung<br />
gewinnen, wenn, wie von einigen<br />
Herstellern angekündigt, die bislang bekannte<br />
Händlerstruktur mehr und mehr<br />
aufgelöst wird und neben der Lagerung<br />
auch die Auslieferung von Neufahrzeugen<br />
verstärkt auf Logistikpartner wie die BLG<br />
verlagert wird. Auch mit Gebrauchtfahrzeugen<br />
sieht das Unternehmen Wachstumschancen,<br />
»wenn die Autos über ihren<br />
Lebenszyklus mehrfach von uns bearbeitet<br />
werden«, sagt Schimzack.<br />
Daher will das Unternehmen strategisch<br />
weiter in die eigenen Transportkapazitäten<br />
investieren, heißt es. Neben<br />
den Binnenschiffen verfügt die BLG auch<br />
über 180 eigene Lkw und 1.400 Spezialwaggons<br />
für Bahntransporte.<br />
Insgesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr von der gesamten Gruppe rund<br />
5 Mio. Fahrzeuge verladen. Davon entfielen<br />
1,5 Mio. Einheiten auf Bremerhaven.<br />
Das war zwar weniger als im Vorjahr<br />
Florian Schimzack<br />
Geschäftsführer Inlandterminals<br />
(1,7 Mio. Ladeeinheiten) und ein ganzes<br />
Stück weg von den Bestwerten vor Corona<br />
(2,1 Mio.). Doch der große Unterschied<br />
zum Vorjahr: Die BLG verdient<br />
wieder Geld.<br />
Aus Verlust wird Gewinn<br />
Bei einem Umsatz von 642 Mio. € (2022:<br />
580 Mio. €) hat das Unternehmen den<br />
Verlust von knapp 12 Mio. € aus 2022 in<br />
einen Gewinn von 36 Mio. € gedreht. Die<br />
EBT-Marge lag bei erstaunlichen 5,6 %.<br />
Das Umsatzwachstum ist nach BLG-<br />
Angaben im Wesentlichen auf höhere Erlöse<br />
im Transportbereich sowie auf Lagergelder<br />
zurückzuführen, hieß es bei der<br />
Vorstellung der Bilanz.<br />
Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik<br />
stiegen, um 20,9 Mio. € auf<br />
569,1 Mio. €. Der Geschäftsbereich Container<br />
verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang<br />
in Höhe von 43,2 Mio. €.<br />
Die anteiligen Umsatzerlöse der BLG aus<br />
dem Joint Venture Eurogate (mit der<br />
Hamburger Eurokai) beliefen sich 2023<br />
auf knapp 302 Mio. €, hieß es bei der<br />
Vorstellung der Jahreszahlen.<br />
Konjunktur- und Kriseneffekte führten<br />
zu einem erneuten Rückgang um -5,1%,<br />
an den deutschen Standorten Hamburg,<br />
Wilhelmshaven und Bremerhaven waren<br />
es sogar -10,5%. Da auch die Lagergelderlöse<br />
zurückgingen, verringerten sich<br />
der Umsatz um -13% von 345 Mio. € auf<br />
301 Mio. €. Der Gewinn fiel im Jahresvergleich<br />
sogar von 80 Mio. € auf nur<br />
noch 18,5 Mio. €.<br />
Unter dem Strich stehen in der Bilanz<br />
für die gesamte BLG-Gruppe ein Umsatz<br />
von 1,21 Mrd. € (+91 Mio. €) und ein Vorsteuer-Gewinn<br />
von 36,1 Mio. €<br />
(-19,6 Mio. €). Das Ergebnis sei angesichts<br />
der zahlreichen Krisen »besser als erwartet«,<br />
sagte der zum Jahresende scheidende<br />
BLG-Vorstandschef Frank Dreeke.<br />
Hoffnungen setzt die BLG in neue<br />
Kunden und Ladungsströme. Der Automobilsektor<br />
soll vor allem von einer neuen<br />
Partnerschaft mit dem Haitong Terminal<br />
im chinesischen Schanghai profitieren.<br />
Das Autoterminal in Bremerhaven<br />
könne künftig beim Import von<br />
Fahrzeugen aus Fernost eine bedeutende<br />
Rolle spielen, heißt es. Und auch im Containerumschlag<br />
gab es im ersten Quartal<br />
eine leichte Erholungstendenz mit Zuwachsraten<br />
von rund 7 % – ausgehend allerdings<br />
von einem in den Krisenjahren<br />
deutlich geschrumpften Niveau. <br />
Die BLG betreibt zusammen mit Interrijn eigene Binnenschiffe für den Autotransport auf Rhein und Donau<br />
© BLG Logistics<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
39
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
PREMIERE AM RHEIN<br />
Endegs nimmt Entgasungsstelle in Duisburg in Betrieb<br />
Bereits vor vier Jahren hatte die Endegs<br />
GmbH als Tochter der ETS Group im Hafen<br />
Duisburg eine Fläche gepachtet und<br />
das Genehmigungsverfahren zur Legalisierung<br />
einer ersten privatwirtschaftlich<br />
organisierten Entgasungsstelle für die<br />
Rhein-Schifffahrt eingeleitet. Nachdem<br />
nun die Anlage offiziell in Betrieb genommen<br />
werden konnte, können Tankmotorschiffe<br />
und Gastankschiffe ADNkonform<br />
entgast werden.<br />
Noch immer ist es vielerorts üblich,<br />
Dämpfe von Schiffsladungen ins Freie<br />
abzulassen, was eine erhebliche Belastung<br />
für die Umwelt sowie Anwohner<br />
darstellt. Bis zur Eröffnung der Schiffsentgasungsstelle<br />
von Endegs gab es auch<br />
im Duisburger Hafen keine andere Möglichkeit.<br />
Seit März 2020 ist allerdings eine<br />
mobile Brennkammer installiert. Die Anlage<br />
verbrennt Gase, Gasgemische und<br />
Dämpfe der Explosionsgruppen IIA, IIB<br />
und IIC umweltfreundlich ohne offene<br />
Flamme sowie geruchslos und mit einer<br />
Effizienz von mehr als 99,99 %.<br />
»Die Entgasung von Binnenschiffen ist<br />
für Wartungen und Reparaturen am<br />
Schiff oder für die Beladung mit neuen<br />
Stoffen sehr wichtig – schließlich müssen<br />
für diese Vorgänge alle Tanks völlig gasfrei<br />
sein«, sagt David Wendel, Geschäftsführer<br />
der Endegs GmbH sowie Geschäftsführer<br />
und CCO der ETS Group.<br />
Eine Entgasungsanlage von Endegs<br />
Von einer dadurch möglichen besseren<br />
Disposition von Binnenschiffen und Tankern<br />
profitierten sowohl Reedereien als<br />
auch deren Auftraggeber in der petround<br />
chemischen Industrie.<br />
Spülstelle komplettiert Entgasung<br />
Spülung, englisch Purging, ist ein wichtiger<br />
Vorgang im Umgang mit Stoffen, die<br />
leicht entflammbar sind und eine hohe<br />
Explosionsgefahr aufweisen. Zu diesen<br />
Stoffen gehören beispielsweise verflüssigte<br />
Gase unter Druck wie LNG, Ammoniak,<br />
Wasserstoff oder Flüssiggas. Damit<br />
die Arbeit mit Behältnissen, die diese<br />
Stoffe enthalten, sicher erfolgen kann,<br />
müssen sie »gespült« werden.<br />
© Endegs<br />
Denn Reaktionen wie etwa Oxidation<br />
können innerhalb des Tanks eine Verpuffung<br />
oder Explosion nach sich ziehen,<br />
daher müssen unerwünschte Stoffe wie<br />
Sauerstoff aus dem Tank verdrängt werden.<br />
Dies kann durch eine Spülung und<br />
das Hinzufügen von sogenannten Inertgasen<br />
wie Stickstoff, die nicht mit anderen<br />
Stoffen reagieren, erreicht werden.<br />
»Als Inertgas ist Stickstoff bestens für<br />
die Spülung von Gasen und Flüssigkeiten<br />
geeignet«, sagt David Wendel. »Daher haben<br />
wir unsere Schiffsentgasungsstelle im<br />
Hafen Duisburg um eine Spülstelle ergänzt<br />
und stellen auf unserem Gelände in Duisburg<br />
dauerhaft sowohl eine Brennkammer<br />
als auch einen Stickstoffverdampfer für<br />
Entgasung und Spülung zur Verfügung.«<br />
Die ETS Group entstand 2023 durch<br />
den Zusammenschluss der SIS GmbH<br />
mit der Endegs GmbH. Beide Unternehmen<br />
sind Experten für die mobile Emissionsminderung<br />
und Entgasung. So können<br />
industrielle Unternehmen aus unterschiedlichen<br />
Branchen wie Öl, Gas, Chemie<br />
und Petrochemie Betrieb und Maintenance<br />
nachhaltiger gestalten. Neben<br />
der mobilen Entgasung bieten SIS und<br />
Endegs auch die temporäre Ersatzgestellung<br />
von stationären Systemen wie<br />
Vapor Recovery Units (VRU) sowie die<br />
sichere ferngesteuerte Reinigung von industriellen<br />
Tanks an.<br />
RD<br />
PARTNERSCHAFT VON CONTARGO MIT COTAC GROUP<br />
Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen<br />
In Ludwigshafen startet der Betrieb der<br />
ersten Tankcontainer-Anlage von Multimodal<br />
Tank Care – einer Partnerschaft der<br />
cotac group mit Contargo. cotac steht für<br />
complete tank care und bietet an zwölf<br />
Standorten weltweit zertifizierte Qualitätsstandards<br />
für die Reinigung, Reparatur<br />
und Wartung von Tankcontainern.<br />
Im Ludwigshafener Kaiserwörthhafen<br />
umfasst der Full Service auch Reinigungs-<br />
und Werkstattleistungen für<br />
Tankcontainer mit Maßen bis zu 52 Fuß.<br />
Es ist der erste Standort seiner Art mit einer<br />
trimodalen Anbindung.<br />
Am Chemie-Hub in Ludwigshafen reinigt<br />
der cotac-Betrieb vorrangig Tankcontainer,<br />
die mit Gefahrgut oder harmlosen<br />
chemischen Produkten beladen<br />
waren. Der Reinigungsbetrieb erfüllt den<br />
Angaben zufolge den EFTCO-Standard<br />
(European Federation of Tank Cleaning<br />
Organisations) und ist zudem auditiert<br />
und zertifiziert. Bis zu 20.000 Reinigungen<br />
und 7.000 Reparaturen können<br />
jährlich durchgeführt werden. In den<br />
Werkstätten erfolgen zudem auch Intervallwartungen<br />
und Modifikationen.<br />
Service direkt am Terminal<br />
»Unsere Kunden profitieren davon, dass<br />
wir uns in unmittelbarer Nähe zu einem<br />
trimodalen Containerterminal befinden«,<br />
erklärt Dirk Müller, Standortleiter<br />
cotac Ludwigshafen. »So können wir ihnen<br />
alle Dienstleistungen an einem Ort<br />
zur Verfügung stellen.« Darüber hinaus<br />
eröffnet der trimodale Anschluss Kunden<br />
die Möglichkeit, Lkw-Umfahrten zu reduzieren<br />
und so ihren CO2-Fußabdruck<br />
weiter zu verringern. An sechs Positionen<br />
können Tankcontainer zudem mit<br />
Dampf beheizt und die leeren Tanks im<br />
Vor- und Nachlauf der Reinigungs- und<br />
Werkstattdienstleistungen im eigenen<br />
Depot zwischengelagert werden.<br />
»Wir können Kunden in der Metropolregion<br />
Rhein-Neckar ab sofort einen<br />
noch umfassenderen Service für Tankcontainer<br />
anbieten«, sagt Jürgen Albersmann,<br />
CEO Contargo. »Damit möglichst<br />
viele Verlader von diesen Dienstleistungen<br />
profitieren könnten, würden am<br />
Terminal in Ludwigshafen aktuell die Abstellkapazitäten<br />
für Tankcontainer von<br />
430 auf 730 Plätze erhöht. RD<br />
40 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Duisport zeigt Mut in der Flaute<br />
Die Duisburger Hafengesellschaft weist für 2023 ein respektables Jahresergebnis aus und<br />
blickt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten optimistisch nach vorn. Mit dem Terminal<br />
DGT und etlichen Energie-Projekten will sich der Hafen zukunftsfest aufstellen<br />
In Duisburg hat es im vergangenen Jahr<br />
– analog zur Entwicklung in den Seehäfen<br />
– zwar durchaus spürbare Einbußen<br />
gegeben. So ging das Containervolumen<br />
von 4 Mio. TEU auf<br />
3,6 Mio. TEU zurück, ein Minus von<br />
10 %. Insgesamt hat die Duisport-Gruppe<br />
50,8 Mio. t und damit knapp 7,5 % weniger<br />
Güter als im Jahr zuvor per Schiff,<br />
Bahn und Lkw umgeschlagen.<br />
Im Konzernergebnis schlug sich das allerdings<br />
nicht nieder: Der Umsatz sank<br />
im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um<br />
0,3 % auf 331,5 Mio. €. Der Gewinn vor<br />
Zinsen und Steuern (Ebit) konnte hingegen<br />
sogar von 22,3 Mio. € auf<br />
24,1 Mio. € gesteigert werden, wie der<br />
Duisport-Vorstand bei der Präsentation<br />
der Bilanzzahlen mitteilte. Die Gesamtleistung<br />
der Gruppe lag bei 331,5 Mio. €<br />
und damit in etwa auf dem Niveau des<br />
Vorjahres mit 332,5 Mio. €.<br />
»Wir haben die Erwartungen trotz der<br />
gesamtwirtschaftlichen Schwäche erfüllt<br />
und unsere Ziele teilweise übertroffen«,<br />
sagte Duisport-CEO Markus Bangen.<br />
Damit das so bleibt, wird weiter investiert.<br />
2023 hat die Hafengesellschaft<br />
nach eigenen Angaben fast 75 Mio. € für<br />
die Infrastruktur und die Instandhaltung<br />
den bestehenden Anlagen ausgegeben.<br />
DGT vor Eröffnung<br />
Suchen noch einen dritten Vorstand: COO Lars Nennhaus (li.) und CEO Markus Banken<br />
<strong>2024</strong> werde ein Jahr, in dem viele bedeutende<br />
Projekte zum Abschluss kämen,<br />
heißt es. Der nächste Höhepunkt ist sogar<br />
schon sehr nahe. Schon im Juli soll das<br />
Duisburg Gateway Terminal (DGT), das<br />
auf der ehemaligen Kohleinsel entsteht,<br />
eröffnet werden und in Betrieb gehen.<br />
Mit einer Fläche von 235.000 m2 handelt<br />
es sich um das dann größte Containerterminal<br />
im europäischen Hinterland. In<br />
Kombination mit dem Forschungsprojekt<br />
enerPort II soll es von Beginn an klimaneutral<br />
betrieben werden. »Das wird<br />
ein Meilenstein in der Geschichte des Hafens«,<br />
sagte Duisport-Vorstand Lars<br />
Nennhaus.<br />
Auch neue Partnerschaften wurden<br />
und werden eingegangen, um das Geschäft<br />
anzukurbeln. So werden die<br />
Werks häfen von Thyssenkrupp in<br />
Schwelgern und Walsum künftig in einem<br />
Joint Venture betrieben. Der weltweit tätige<br />
Hafen- und Logistikkonzern PSA ist<br />
mit 22 % der Anteile als vierter Gesellschafter<br />
neben Hupac, HTS und Duisport<br />
beim DGT eingestiegen. Um Duisburg als<br />
zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte<br />
zu etablieren, wurden bereits<br />
mehrere konkrete Projekte angeschoben:<br />
• Am Rheinkai Nord errichten Duisport<br />
und Lhyfe die erste größere Elektrolyseanlage.<br />
Nutzer des dort produzierten<br />
Wasserstoffs werden die Duisburger<br />
Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft<br />
(DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg<br />
(WBD) und das DGT selbst.<br />
• Ganz in der Nähe planen Duisport und<br />
Koole Terminals ein Tanklager für<br />
flüssige erneuerbare Brennstoffe und<br />
Rohstoffe wie Ammoniak.<br />
• Das Chemie-Logistikunternehmen<br />
Bertschi aus der Schweiz und DGT<br />
wollen zudem das erste Lager für<br />
Tankcontainer mit grünen Energieträgern<br />
und weiteren Chemieprodukten.<br />
Dieses soll auf in einem Bereich des<br />
zweiten Bauabschnitts des DGT entstehen.<br />
Das Genehmigungsverfahren<br />
startet noch in diesem Jahr.<br />
• Der Geschäftsbereich Industrielogistik<br />
unterteilt sich nunmehr in die Sporten<br />
»industrial solutions« (Verpackungs-<br />
und Werkslogistik) sowie »packaging<br />
solutions« (Herstellung von Verpackungssystemen).<br />
Kunden profitieren<br />
seitdem vom kompletten Leistungsportfolio<br />
der neuen Einheit mit mehr<br />
als 500 Mitarbeitenden an mehr als 30<br />
Standorten weltweit.<br />
• Für dieses Jahr ist die Bündelung oller<br />
logistischen Dienstleistungen der<br />
Duisport-Gruppe in einer neuen Einheit<br />
geplant. Aus den Bereichen Duisport<br />
agency, Duisport facility logistics<br />
und Bohnen Logistik wird Duisport<br />
logistics & port services. Ob weltweite<br />
intermodale Transportkonzepte, Containerstauaktivitäten,<br />
Kontraktlogistik,<br />
Straßengüterverkehr oder Technikund<br />
Terminal Services – Duisport will<br />
künftig das gesamte Portfolio aus einer<br />
Hand anbieten.<br />
Duisport-CEO Markus Bangen fasst zusammen:<br />
»Wir nutzen die Zeit der wirtschaftlichen<br />
Flaute, um die Duisport-<br />
Gruppe fit für die Zukunft zu machen.<br />
Sobald die Wirtschaftsmotoren wieder<br />
wormloufen, stehen wir bestens vorbereitet<br />
in den Startlöchern und können aufs<br />
Gaspedal drücken.«<br />
Der Duisburger Hafen gilt als der größte<br />
Binnenhafen der Welt. Er gehört zu zwei<br />
Dritteln dem Land Nordrhein-Westfalen<br />
und zu einem Drittel der Stadt Duisburg.<br />
Die Gruppe beschäftigt an allen Standorten<br />
rund 1.400 Menschen. KF<br />
© Duisport<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />
41
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
»Die Verkehrsverlagerung muss gelingen«<br />
Der Niederrhein hat sich in den vergangenen Jahren zu einer nachhaltigen Logistikregion<br />
entwickelt. Die DeltaPort Niederrheinhäfen setzen auf den kombinierten Verkehr, um die<br />
Straßen und das Klima im bevölkerungs- und staureichsten Bundesland zu entlasten<br />
Wer morgens im Auto in Nordrhein-Westfalen<br />
unterwegs ist und die Staumeldungen<br />
hört, bekommt oft schlechte Laune. Tagein,<br />
tagaus schiebt sich eine, häufig hunderte<br />
Kilometer lange Blechlawine durchs<br />
Land. Die derzeitige Fahrbahnerneuerung<br />
auf der A3 verschärft die angespannte<br />
Verkehrssituation an Rhein<br />
und Ruhr noch weiter. Seinen Titel als<br />
Stauland Nr. 1 in Deutschland hat NRW in<br />
jedem Fall gefestigt. Unzählige Lkw verbringen<br />
jeden Tag Stunden um Stunden im<br />
Stau. »Aus ökologischer, aber auch aus ökonomischer<br />
Sicht muss uns daher die Verkehrsverlagerung<br />
hin zum kombinierten Verkehr, also<br />
auf die umweltschonenden Verkehrsträger Binnenschiff<br />
und Bahn, gelingen«, sagt Andreas<br />
Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen.<br />
Der Zusammenschluss der DeltaPort Häfen, bestehend aus<br />
dem Stadthafen Wesel, dem Rhein-Lippe-Hafen Wesel und dem<br />
Hafen Voerde-Emmelsum, zusammen mit dem Niederhein-<br />
Hafen Emmerich und dem NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy hat<br />
sich einer klimafreundlichen Transformation der Logistik verschrieben<br />
und treibt viele Projekte in diesen Zukunftsbereichen<br />
voran. Als Leuchtturm-Projekt hat sich zuletzt die Rhenus-Gruppe<br />
mit einem knapp 86.000 m2 großen Logistikzentrum, das sich<br />
Andreas Stolte<br />
Geschäftsführer DeltaPort<br />
aktuell in der BREEAM-Zertifizierung befindet,<br />
im Rhein-Lippe-Hafen Wesel angesiedelt.<br />
»Der Betrieb ist sehr gut angelaufen«, sagt<br />
Henning Brands, der Niederlassungsleiter<br />
des Logistikzentrums. Die Kunden<br />
schätzten vor allem den nachhaltigen Ansatz<br />
des Standorts. Dieses werde durch<br />
ein ganzes Bündel an Maßnahmen erreicht<br />
– die Nutzung von Geothermie und<br />
Wärmepumpen über begrünte Fassaden<br />
bis zu Photovoltaikanlagen samt Pufferund<br />
Batteriespeichern. Nicht ganz zufällig<br />
war das Logistikzentrum Ende vergangenen<br />
Jahres mit dem Logix-Award zur »Logistikimmobilie<br />
des Jahres 2023« gekürt worden.<br />
Mindestens genauso wichtig wie das Gebäude<br />
ist jedoch die Lieferkette der Waren. Sobald die<br />
Container in den ARA-Häfen in Amsterdam,<br />
Rotterdam und Antwerpen auf dem Kontinent anlanden, werden<br />
die Waren per Bahn oder Binnenschiff nach Wesel transportiert.<br />
Zwischen dem dortigen Containerterminal und dem Rhenus-Lager<br />
verkehren unter anderem E-Trucks. »Mit unserem Logistikzentrum<br />
unterstützen wir eine nachhaltige Lieferkette. Daher<br />
sind Transporte mit alternativen Antrieben natürlich wünschenswert«,<br />
erklärt Henning Brands.<br />
Künftig wird die Distribution der Waren noch stärker in den<br />
Fokus rücken. Im Rahmen des Projekts LOG4NRW (siehe Info-<br />
Viel Platz für Ihren<br />
Unternehmenserfolg<br />
optimale Lage zu den ARA-Häfen und zum Ruhrgebiet<br />
Logistiklösungen aus einer Hand<br />
mit eigener Bahn und Bahninfrastruktur<br />
trimodale Verkehrsanbindung<br />
Umschlag von Schütt-, Stück- und Flüssiggütern<br />
sowie Containern<br />
44 ha Flächenpotential für hafenaffine<br />
Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH Orsoy - Voerde - Wesel - Emmerich<br />
info@deltaport-niederrheinhaefen.de | www.deltaport-niederrheinhaefen.de<br />
LOG4NRW<br />
Die Konzeptidee LOG4NRW haben die DeltaPort Niederrheinhäfen<br />
in Zusammenarbeit mit der Universität<br />
Duisburg-Essen entwickelt. Im Rahmen des Projekts<br />
»DeltaPort 4.0« wurden Zukunfts- und Schlüsseltrends<br />
der Hafenwirtschaft analysiert und herausgearbeitet. Daraus<br />
entwickelte sich das Projekt LOG4NRW.<br />
LOG steht hierbei für »Logistik«. Die »4« ist doppeldeutig<br />
und steht einerseits für die vier Projektstandorte (Wesel/<br />
Voerde, Duisburg, Dortmund sowie Siegen/Kreuztal),<br />
wird andererseits aber wie »for« ausgesprochen, sodass<br />
das Projekt mit »Logistik für Nordrhein-Westfalen« übersetzt<br />
werden kann.<br />
LOG4NRW steht unter der Schirmherrschaft von NRW-<br />
Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) und läuft seit<br />
November 2023. Durch die Unterspülung der Bahnbrücke<br />
über die Emscher können die Standorte Wesel<br />
und Voerde, anders als geplant, bislang allerdings noch<br />
nicht über die Schiene an die Projektpartner angebunden<br />
werden.<br />
42 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Das knapp 86.000 m2 große Logistikzentrum der Rhenus-Gruppe im Rhein-Lippe-Hafen Wesel ist ein Leuchtturm-Projekt für die ganze Region<br />
© Rhenus Warehousing Solutions<br />
kasten), das von den DeltaPort Niederrheinhäfen<br />
maßgeblich angestoßen wurde,<br />
soll zur Abwicklung kleinteiliger<br />
Stückgutverkehre ein Distributionszentrum<br />
in Wesel entstehen. Dort sollen<br />
dann containerisierte Konsumgüter postleitzahlenrein<br />
für große Teile des Landes<br />
NRW sortiert und verteilt werden. Dabei<br />
sollen 45 Fuß große HighCube-Pallet-<br />
Wide-Container zum Einsatz kommen,<br />
die vollständig beladen werden können.<br />
Daher eignen sie sich als ideales Transportbehältnis<br />
und könnten an den Zielumschlagplätzen<br />
als Mikrodepot umfunktioniert<br />
werden.<br />
Als Umschlagplätze könnten etwa stillgelegte<br />
Zechenumschlagplätze entlang des<br />
westdeutschen Kanalsystems als Mikroterminals<br />
reaktiviert werden. »Im Rahmen<br />
urbaner Logistik wäre die Feinverteilung<br />
von diesen Mikrodepots mit alternativen<br />
Transportmöglichkeiten wie Lastenfahrrad<br />
und künftig sogar via Drohne realisierbar.<br />
Möglich wäre aber auch eine<br />
Selbstabholung der Waren von den Empfängern<br />
am Mikrodepot«, skizziert Stolte<br />
denkbare Zukunftsszenarien. Das Ziel ist<br />
es in jedem Fall, »die logistische Kette<br />
durchgehend ökologisch zu gestalten und<br />
Lkw aus der Kette herauszuhalten«. <br />
DeltaPort Niederrheinhäfen<br />
DeltaPort ist ein 2018 gegründeter<br />
Zusammenschluss des<br />
Rhein-Lippe-Hafens Wesel, des<br />
Stadthafens Wesel, des Hafens<br />
Voerde-Emmelsum, des Hafens<br />
Emmerich und des NIAG-Hafens<br />
in Rheinberg-Orsoy. Gemeinsam<br />
wird das ganze Umschlag -<br />
portfolio abgeildet: von Schüttüber<br />
Stückgütern, von Schwergut<br />
bis zu Flüssiggütern und containerisierter<br />
Ware.<br />
VERKNÜPFUNG:<br />
MIT SCHIFF,<br />
BAHN UND LKW.<br />
Gute Transport-Dienstleistungen entstehen, wenn<br />
Wasserwege, Schienen und Straßen nahtlos<br />
miteinander verbunden sind. An unseren Knotenpunkten<br />
zeigt sich, was wir perfekt beherrschen:<br />
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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Koblenz baut für bessere Zeiten<br />
Am Zusammenfluss von Rhein und Mosel soll das Containerterminal erweitert werden.<br />
Neue Spundwände wurden bereits gesetzt. Es gab zuletzt durch die Konjunkturschwäche<br />
zwar Einbußen, künftig wird aber wieder mit Wachstum gerechnet. Von Krischan Förster<br />
Gut 1 Mio. t wurden im vergangenen Jahr im Rheinhafen Koblenz umgeschlagen<br />
© SWK / Frey<br />
Die Erlöse über Vor-Corona-Niveau,<br />
beim Umschlag ein leichtes Minus –<br />
der Hafen Koblenz blickt mit gemischten<br />
Gefühlen zurück auf das Jahr 2023. Während<br />
die Containermenge unter den Einwirkungen<br />
der weltweiten Krisenerschei -<br />
nungen rückläufig war, wurde bei anderen<br />
Gütergruppen wieder ein Wachstum<br />
verzeichnet. »Das waren allerdings vielfach<br />
Nachholeffekte nach den Corona-<br />
Jahren«, berichtet Ulrich Gramsch, Leiter<br />
des Hafen- und Bahnbetriebs in Koblenz.<br />
Der Güterhafen auf der linken Rheinseite<br />
steht weit weniger in der öffentlichen<br />
Aufmerksamkeit als die rund<br />
1.600 Kreuzfahrt- und Fahrgastschiffe,<br />
die alljährlich am berühmten Deutschen<br />
Eck, dem Zusammenfluss von Mosel und<br />
Rhein, unterhalb der Festung Ehrenbreitstein<br />
festmachen.<br />
Und doch ist er für die Stadt, die auch<br />
als Tor zum Oberrheintal gilt, ein bedeutender<br />
Wirtschaftsfaktor. »Wir bewegen<br />
Koblenz«, sagt Lars Hörnig, Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke (SWK). Nach Andernach<br />
und Bendorf ist es der drittgrößte<br />
Hafen am Mittelrhein. Bei den Umsätzen<br />
liegt der Rheinhafen inklusive des Bahnbetriebs<br />
mit rund 4 Mio. € wieder auf dem<br />
Niveau wie vor der Corona-Krise.<br />
Anders als beim Umschlag: In den besten<br />
Zeiten waren es 1,2 Mio. t. Im vergangenen<br />
Jahr musste mit knapp über<br />
1 Mio. t ein Rückgang um rund 7 % hingenommen<br />
werden. Dabei lagen die Einbußen<br />
im Bahnbereich höher als auf der<br />
Wasserseite.<br />
Der noch immer anhaltende Krieg in<br />
der Ukraine und die Lieferkettenprobleme<br />
im Containerbereich waren auch<br />
in Koblenz zu spüren. 91.000 TEU bedeuteten<br />
ein Minus von 12 %. Wasserseitig<br />
entsprachen knapp 35.000 TEU einem<br />
Rückgang von -9%. Noch deutlicher<br />
ging es an Land (Lkw) um -13,7% auf<br />
knapp 56.000 TEU nach unten. Im Bahnumschlag<br />
waren es gerade mal 360 TEU.<br />
Dies sei mit der Sperrung der Schienenstrecke<br />
nach Voerde/Emmelsum erklärbar,<br />
sagt Gramsch. Nachdem im Hochwasser<br />
eine wichtige Brücke eingesackt<br />
sei, habe der von Contargo bestückte Zug<br />
44 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
deswegen zeitweise nicht mehr fahren<br />
können.<br />
Dagegen konnten andere Gütergruppen<br />
wieder zulegen, weil etliche Produzenten<br />
der Region wieder eine größere Nachfrage<br />
bedienen und somit größere Mengen verladen<br />
konnten. Das galt zum Beispiel für<br />
Zulieferer für die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie<br />
oder auch die Mälzerei vor<br />
Ort. So habe es bei den Gütergruppen<br />
Steine & Erden sowie Mineralöl eine<br />
leicht steigende Tendenzgegeben.<br />
Auch im Containerumschlag rechnen<br />
der Hafen und der Terminalbetreiber<br />
Contargo Rhein-Main mittel- und langfristig<br />
wieder mit steigenden Mengen.<br />
»Da sehen wir trotz der jüngsten Rückgänge<br />
ein wesentliches Zukunftspoten -<br />
zial«, sagt Hörnig. Das Terminal mit derzeit<br />
zwei Liegeplätzen und zwei Kränen<br />
soll daher in südliche Richtung entlang<br />
der Kaimauer erweitert werden. Zuvor<br />
muss der Aluminium-Umschlag Platz<br />
machen, dafür soll eine neue, 4.200 m2<br />
große Fläche erschlossen werden.<br />
Die kommunale Hafengesellschaft gehört<br />
den örtlichen Stadtwerken und stellt<br />
in Koblenz nicht nur die Infrastruktur<br />
(Flächen), sondern auch die Suprastruktur<br />
(Anlagen) zur Verfügung. Mit Mitteln<br />
aus der Bundesförderung für den Kombinierten<br />
Verkehr (KV) wird überlegt, einen<br />
neuen Containerkran als Ersatz für<br />
ein mittlerweile betagtes, aus dem Jahr<br />
1999 stammendes Bestandsgerät zu beschaffen.<br />
Kosten: 5,5 Mio. €–6 Mio. €.<br />
Oberbürgermeister David Langner, Disponent Patrick Stein und Stadtwerke-Chef Lars Hörnig<br />
Auch sonst wird in Koblenz gebaggert<br />
und gerammt. Um für die Zukunft gut<br />
aufgestellt zu sein, wollen die Stadtwerke<br />
nach eigenen Angaben in den kommenden<br />
fünf Jahren rund 12 Mio. € in<br />
die Infrastruktur und strategische Weiterentwicklung<br />
des Hafens investieren.<br />
In zwei Bauabschnitten und in zwei<br />
Jahren Bauzeit wurde bereits eine insgesamt<br />
1.750 m lange Spundwand neu<br />
gesetzt worden, direkt vor die alte Mauer,<br />
die dort seit der Eröffnung des Hafens im<br />
Jahr 1965 steht. Das Vorhaben war vom<br />
Land Rheinland-Pfalz mit jeweils<br />
2 Mio. € gefördert worden. »Die neue<br />
Spundwand soll wenigstens 70 Jahre lang<br />
halten«, sagt Gramsch. Ein dritter Bauabschnitt,<br />
der auch die Hafenzufahrt umfasst,<br />
ist bereits beantragt.<br />
Mit Landstromanlagen oder Photovoltaikanlagen<br />
auf den eigenen Dachflächen<br />
leiste der Hafen auch einen Beitrag<br />
zur Klimaneutralität. Die Stadtwerke<br />
sind mit ihren Projekten auch<br />
Mitgestalter in der Energie- und Wärmewende.<br />
So wurde seit Mai 2023 mit<br />
den Anrainern im Hafen ein Netzwerk<br />
etabliert um zu prüfen, welchen Beitrag<br />
der Hafen und die umliegenden Unternehmen<br />
zur angestrebten Klimaneutralität<br />
leisten können.<br />
Die Stadtwerke beschäftigen im Hafen<br />
rund 18 Arbeitnehmer und planen in Zukunft,<br />
die Ausbildung selbst in die Hand<br />
zu nehmen. »Mit unserem Geschäftspartner<br />
Contargo im Containerbereich<br />
wollen wir die Ausbildung zur Fachkraft<br />
für Hafenlogistik anbieten und so junge<br />
Menschen für uns und den Hafen gewinnen«,<br />
erläutert Laura Bell, zuständig für<br />
Personal, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
<br />
© SWK / Mandy Steffens<br />
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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
STATISTIK FÜR 2023<br />
Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung – nur Trier legt zu<br />
GÜTERUMSCHLAG IN RHEINLAND-PFALZ<br />
Ludwigshafen<br />
Mainz<br />
Andernach<br />
Bendorf<br />
Worms<br />
Koblenz<br />
Wörth<br />
Germersheim<br />
Trier<br />
Insgesamt<br />
2022<br />
5.675<br />
3.197<br />
2.417<br />
1.695<br />
1.036<br />
873<br />
824<br />
1.060<br />
521<br />
19.857<br />
2023<br />
5.<strong>05</strong>2<br />
2.971<br />
2.341<br />
1.658<br />
959<br />
846<br />
653<br />
757<br />
553<br />
18.360<br />
in %<br />
-11,0<br />
-7,0<br />
-3,1<br />
-2,2<br />
-7,4<br />
-3,2<br />
-20,7<br />
-28,6<br />
6,1<br />
-7,5<br />
In den Häfen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz<br />
sind im vergangenen Jahr weniger<br />
Güter als noch 2022 umgeschlagen<br />
worden. Trier ist die Ausnahme.<br />
Wie das Statistisches Landesamt in Bad<br />
Ems mitteilte, meldeten die Schiffs- und<br />
Frachtführer im Jahr 2023 einen Güterumschlag<br />
von rund 18,4 Mio. t. Das waren<br />
1,5 Mio. t oder 7,5 % weniger als im<br />
Jahr zuvor. Der Güterempfang sei um<br />
8,6 % auf 10,5 Mio. t und der Versand um<br />
6 % auf 7,8 Mio. t zurückgegangen.<br />
Die höchste Umschlagmenge entfiel<br />
mit fast 4,1 Mio. t auf die Gütergruppe<br />
»Kokerei- und Mineralölerzeugnisse«<br />
(-6,1 %). Es folgten die chemischen Erzeugnisse<br />
mit rund 4 Mio. t und einem<br />
leichten Rückgang von 1,2 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr sowie »Erze, Steine<br />
und Erden« mit knapp 3,9 Mio. t<br />
(-9,6 %). Den einzigen Zuwachs in der<br />
Umschlagmenge gab es in der Abteilung<br />
»Sekundärstoffe und Abfälle« mit nahezu<br />
1,4 Mio. t und einem Plus von 7,7 %. Den<br />
größten relativen Rückgang verzeichnete<br />
die Abteilung »Fahrzeuge« mit 266.000 t<br />
(-24,7%).<br />
Nahezu alle Binnenhäfen des Landes –<br />
inklusive des größten Binnenhafens in<br />
Ludwigshafen mit dem Großkunden<br />
BASF und einem Güterumschlag von<br />
5,1 Mio. t (-11%) und des zweitgrößten<br />
Hafens in Mainz mit einem Güterumschlag<br />
von zuletzt 3 Mio. t (-7%) –<br />
verzeichneten einen Rückgang im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Nur in Trier stieg der Güterumschlag<br />
um 6,1 % auf rund 550.000 t,<br />
heißt es in der Mitteilung des Statistischen<br />
Landesamtes.<br />
RD<br />
NEUE VERBINDUNGEN IN DEN WESTEN<br />
Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten<br />
Das Travemünder Intermodalterminal<br />
Baltic Rail Gate (BRG) in Lübeck hat neue<br />
Relationen in den Westen Europas gewonnen.<br />
Zwei Ganzzüge verbinden künftig<br />
die Terminals der Lübecker Hafen-<br />
Gesellschaft (LHG) mit Herne in Nordrhein-Westfalen<br />
und Bettemburg in Luxemburg.<br />
Damit bietet BRG jetzt 53 Abfahrten<br />
pro Woche an – so viele wie nie<br />
zuvor.» Das gibt uns Rückenwind und<br />
unterstreicht auch die Qualität, mit der<br />
wir arbeiten«, sagt BRG-Geschäftsführerin<br />
Antje Falk.<br />
Dreimal pro Woche und Richtung<br />
fährt der Ganzzug für Trailer und Container<br />
in Richtung Bettemburg (Luxemburg).<br />
Die Traktion besorgt das luxemburgische<br />
Staatsunternehmen CFL. In<br />
derselben Frequenz bedient ein Ganzzug<br />
die Destination Herne. Partner ist in diesem<br />
Fall die Eisenbahngesellschaft Potsdam<br />
(EGP). Beide Züge befrachtet die österreichische<br />
Spedition Lkw Walter.<br />
Über die Drehscheibe Lübeck verbinden<br />
die Züge wichtige Industriezentren<br />
in Westeuropa mit den nordischen<br />
Ländern und dem Baltikum, heißt es. Am<br />
Travemünder Skandinavienkai besteht<br />
mehrmals täglich seeseitiger Anschluss<br />
an Häfen in Schweden und Finnland sowie<br />
täglich nach Lettland. In Gegenrichtung<br />
ist Ladung ins Ruhrgebiet sowie<br />
nach Benelux, Frankreich und Spanien<br />
unterwegs.<br />
Lübeck setzt auf Westkorridor<br />
Die neuen Verbindungen ergänzen den<br />
Westkorridor des Netzangebotes von Baltic<br />
Rail Gate. Dort liegt der Schwerpunkt<br />
der Abfahrten auf Duisburg mit elf und<br />
Ludwigshafen mit sechs wöchentlichen<br />
Verbindungen. Auf der Italien-Achse ist<br />
zudem die Frequenz zwischen dem italienischen<br />
Segrate (im Raum Mailand) und<br />
Travemünde seit Jahresbeginn von vier<br />
auf sechs Abfahrten pro Woche und<br />
Richtung gestiegen.<br />
Der Ausbau des Intermodalterminals<br />
gehe daher gut voran. BRG-Geschäftsführerin<br />
Antje Falk ist zuversichtlich,<br />
dass im Hochsommer dieses Jahres alle<br />
Arbeiten abgeschlossen sind. Dann kann<br />
das Unternehmen dort auf sechs Gleisen<br />
mit jeweils 720 m Länge bis zu 240.000<br />
Trailer und Container pro Jahr umschlagen.<br />
»In den letzten Jahren haben<br />
wir häufig an der Kapazitätsgrenze gearbeitet.<br />
Künftig werden wir deutlich<br />
mehr Spielraum haben, um neue Verkehre<br />
zu entwickeln und damit unseren<br />
Wachstumskurs fortzusetzen.«<br />
Baltic Rail Gate ist ein Tochterunternehmen<br />
der Lübecker Hafen-Gesellschaft<br />
(LHG) und der Frankfurter Kombiverkehr<br />
KG. Über das Intermodalterminal<br />
laufen pro Woche 53 Direktverbindungen.<br />
2023 hat Baltic Rail Gate rund<br />
112.000 Einheiten umgeschlagen. RD<br />
MARGGRAFFBRÜCKE<br />
Berliner Megaprojekt<br />
kommt gut voran<br />
Mit einer Gesamtbauzeit von fünf Jahren<br />
ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt<br />
Berlin (WNA) die Marggraffbrücke zur<br />
Überführung der Köpenicker Landstraße<br />
(B 96a) im Berliner Stadtbezirk Treptow-<br />
Köpenick. Generalauftragnehmende ist<br />
die Berger Bau. Zuletzt wurde mit dem<br />
Rückbau des westlichen und mittleren<br />
von insgesamt drei Brückenüberbauten<br />
begonnen. Wasserfahrzeuge mussten in<br />
dieser Zeit die Umfahrungen der Baustelle<br />
über den Teltowkanal (Reststrecke)<br />
bzw. die Stadtspree nutzen.<br />
»Eine besondere Herausforderung bei<br />
diesem Bauvorhaben sind die insgesamt<br />
35 überführten Leitungen sowie die beengten<br />
Platzverhältnisse«, sagt Sabine<br />
Hüller als verantwortliche Baubevollmächtigte<br />
des WNA Berlins.<br />
Die Marggraffbrücke wird pro Tag von<br />
30.000 bis 40.000 Fahrzeugen überquert.<br />
Für den Kraftfahrzeugverkehr bleiben<br />
mindestens je zwei nutzbare Fahrspuren<br />
erhalten. Der Schiffsverkehr auf dem<br />
Britzer Verbindungskanal ist vom Bauvorhaben<br />
nur tageweise betroffen.<br />
Die Fertigstellung des Gesamtbauvorhabens<br />
erfolgt bis Ende 2026. Die Kosten<br />
für die neue Kreuzungsanlage in Höhe<br />
von rund 23 Mio. € finanziert der Bund.<br />
Weitere 5 Mio. € investieren neun Leitungsbetreiber<br />
in ihre Netzwerke. RD<br />
46 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
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Über die Hunte rollen wieder Züge<br />
Nach der Havarie hat die Bahn in Rekordzeit eine Behelfsbrücke errichtet. Die Weserhäfen<br />
Brake und Nordenham sind wieder an den Güterverkehr angeschlossen, Oldenburg dagegen<br />
nur eingeschränkt. Ein neues Bauwerk soll jetzt beschleunigt geplant und gebaut werden<br />
Die Eisenbahn-Drehbrücke war von einem Binnenschiff gerammt und zerstört worden. Jetzt können Güterzüge über eine Behelfskonstruktion rollen<br />
Nach der Kollision eines Binnenschiffes<br />
mit der Eisenbahndrehbrücke<br />
über die Hunte bei Elsfleth sind nach rekordverdächtigen<br />
zwei Monaten eine Behelfsbrücke<br />
gebaut und die wichtige<br />
Bahnstrecke wieder für den Zugverkehr<br />
freigegeben worden. Damit sind die Häfen<br />
links der Weser, in Brake und Nordenham,<br />
wieder an den Güterverkehr anzuschließen.<br />
Von den 1,8 Mio. t an Gütern<br />
im Hafen Brake werden rund 42 %<br />
mit der Bahn abgefahren.<br />
»Für dieses gemeinsame Ziel haben wir<br />
im engen Schulterschluss mit der Politik,<br />
den Hafenbetreibern, Planungsbüros und<br />
unseren bauausführenden Unternehmen<br />
unter Hochdruck gearbeitet«, sagte Ute<br />
Plambeck, DB Konzernbevollmächtigte<br />
für Niedersachsen und Bremen.<br />
Ende Februar hatte ein niederländisches<br />
Binnenschiff die wichtige Eisenbahnbrücke<br />
gerammt und schwer beschädigt.<br />
Dabei wurden unter anderem die Gleise<br />
verbogen, die Lager zerstört, auch die Unterkonstruktion<br />
hatte sich verschoben. Die<br />
Brücke musste abgerissen werden.<br />
Ingenieurskunst an der Hunte<br />
Eingesetzt wurden für den Rückbau der<br />
beschädigten Brücke und den Aufbau der<br />
Hilfsbrücke schwere Geräte wie<br />
Schwimmkräne, Rammpontons, Baggerschiffe<br />
und eine Hubinsel. Die Anlagenteile<br />
stammen aus einem Bahn-eigenen<br />
Lager für Behelfsbrücken in Konz bei<br />
Trier. Auf einer Fläche von 90.000 m2 lagern<br />
dort rund 35.000 t Stahlteile für<br />
Klein- und Großbrücken der Deutschen<br />
Bahn und des Bundes<br />
Die provisorische Brücke kann allerdings<br />
nicht für den Schiffsverkehr geöffnet<br />
werden. Bis zum Neubau einer beweglichen<br />
Brücke können daher nur<br />
Schiffe das Provisorium passieren, die<br />
flach genug sind, um unter der Brücke<br />
hindurchzufahren. Kleine Binnenschiffe<br />
könnten dies je nach Abladetiefe nur bei<br />
günstigen Wasserständen. Betroffen ist<br />
rund jedes zehnte der jährlich 650 Schiffe<br />
im Oldenburger Hafen.<br />
Der Neubau eines drehbaren Brückenbauwerks<br />
befand sich bereits in der<br />
Vorplanung. Nun wird ein beschleunig -<br />
tes Verfahren geprüft, um den Baubeginn<br />
vorzuziehen und schnellstmöglich wieder<br />
eine uneingeschränkte Befahrbarkeit<br />
der Hunte zu ermöglichen. Dies stellt<br />
auch Olaf Lies, Wirtschaft- und Verkehrsminister<br />
in Niedersachsen, in Aussicht:<br />
»Diese neue Brücke wird kommen,<br />
und wir arbeiten bereits jetzt gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten in einer Taskforce<br />
daran, dass der Baubeginn deutlich vorgezogen<br />
werden kann.«<br />
Dabei wolle man mit derselben »neuen<br />
Deutschlandgeschwindigkeit« vorankommen,<br />
mit der die Genehmigung und<br />
Errichtung der Flüssiggas-Terminals in<br />
Wilhelmshaven und in Stade möglich geworden<br />
sei, so Lies. Das hatte zuvor auch<br />
die regionale Wirtschaft gefordert. RD<br />
48 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
JOBBÖRSE<br />
ZKR-WORKSHOP ZUM FACHKRÄFTEMANGEL<br />
»Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt<br />
Der europäische Binnenschifffahrtssektor kämpft mit einem<br />
Fachkräftemangel. Dies könnte sogar die ehrgeizigen Ziele einer<br />
Verkehrsverlagerung auf Wasserstraßen gefährden. Vor diesem<br />
Hintergrund hatte die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />
(ZKR) jüngst zu einem Workshop zur<br />
Reflexion über den Arbeitsmarkt und dessen<br />
Attraktivität eingeladen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Europäischen<br />
Kommission stellt die ZKR derzeit ihren zweiten<br />
Bericht zum Arbeitsmarkt fertig. Als<br />
Trends werden unter anderem die Alterung<br />
der Arbeitskräfte, die Arbeitsmigration (von<br />
Ost nach West) und der Fachkräftemangel genannt.<br />
Zu den Teilnehmern des Workshops<br />
gehörten Vertreter der ZKR-Mitgliedstaaten,<br />
anderer europäischer Staaten, der Europäischen<br />
Kommission, internationaler Organisationen,<br />
die ein Interesse an der Binnenschifffahrt<br />
haben, und Ausbildungseinrich -<br />
tungen. Ziel war es, anhand statistischer Daten<br />
und der in Europa bereits ergriffenen<br />
Maßnahmen einen Überblick über die derzeitige<br />
Situation zu gewinnen.<br />
Um den hohen Personalbedarf zu decken, wurden in den ZKR-<br />
Mitgliedstaaten bereits umfangreiche Initiativen gestartet. Da der<br />
© ZKR<br />
finanzielle Aspekt ein motivierender Faktor sein kann, wurden<br />
etwa Programme zur Finanzierung der Aus- und Weiterbildung<br />
aufgelegt. Zusätzlich werden Infoveranstaltungen, Schnuppertage<br />
zur Erkundung der Binnenschifffahrt und Tage der offenen<br />
Tür in Unternehmen angeboten. Einige Mitgliedstaaten<br />
haben Strategien und Arbeitsgruppen<br />
ins Leben gerufen, um über das Arbeitskräfteproblem<br />
nachzudenken.<br />
Vorgestellt wurde auch die Initiative<br />
»Branding & Recruitment«. Diese hat zum<br />
Ziel, nach kurz-, mittel- und langfristigen<br />
Lösungen zu suchen. Dazu sollen insbesondere<br />
die in der EU und auf nationaler<br />
Ebene ergriffenen Maßnahmen bewertet, die<br />
für den Personalmangel verantwortlichen<br />
Faktoren analysiert und eine spezielle Rekrutierungskampagne<br />
entwickelt werden.<br />
Alle Akteure waren sich einig, dass dringend<br />
etwas getan werden muss, um diese<br />
Probleme zu lösen. Die Rekrutierungsstrategien<br />
müssten dafür sowohl auf junge<br />
Menschen in der Erstausbildung als auch auf<br />
Quereinsteiger mit unterschiedlichsten Profilen<br />
wie Seeleute, Arbeitslose und Menschen ohne Bezug zur<br />
Binnenschifffahrt abzielen, hieß es.<br />
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GEGEN DEN DROHENDEN MANGEL<br />
Verkehrsministerium reformiert<br />
Ausbildung der Seelotsen<br />
Mit einem signifikantem Schwenk im Anforderungsprofil will<br />
der Bund die Seelotsenausbildung attraktiver machen. Das vom<br />
Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit Seelotsen und der<br />
bundeseigenen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />
(WSV) erarbeitete Konzept soll »ein neues Bewerberfeld« für die<br />
Ausbildung eröffnen und jungen Menschen bereits frühzeitig eine<br />
gesicherte Berufsperspektive in der Seeschifffahrt ermöglichen.<br />
»Heute senden wir ein starkes Signal für den maritimen Standort<br />
Deutschland«, sagte bei der Vorstellung des neuen Konzepts<br />
Staatssekretärin Susanne Henckel. »Denn wir brauchen auch in<br />
Zukunft gut ausgebildete Seelotsen als Grundlage für eine sichere<br />
und leistungsfähige Seeschifffahrt in Deutschland.«<br />
Die Berufsausbildung zur Seelotsin oder zum Seelotsen steht<br />
nunmehr auch Bewerbern offen, die keine zweijährige Seefahrtzeit<br />
als Kapitän vorweisen können. Erstmals wird darüber hinaus<br />
ab dem Wintersemester <strong>2024</strong>/25 auch Bachelorabsolventen der<br />
Fachrichtung Nautik mit einer Befähigung zum Nautischen<br />
Wachoffizier die Möglichkeit eröffnet, in einer zweijährigen Ausbildung<br />
mit integriertem Masterstudium die Seelotsen-<br />
Qualifikation zu erwerben.<br />
Als Partner für das neue Masterstudium der Fachrichtung Seelotswesen<br />
hat der Bund die Hochschule Wismar am Standort<br />
Rostock-Warnemünde gewonnen, die in Kooperation mit der<br />
Hochschule Flensburg und der Bundeslotsenkammer den Stu -<br />
diengang anbieten wird.<br />
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RECHT<br />
peller hemmt die Steuerfähigkeit des<br />
Schiffes, ist daher unüblich, aber nautisch<br />
vertretbar.<br />
Bei Anheben der Kupplung stellte der<br />
Zweitbeklagte fest, dass der linke Schottelantrieb<br />
nicht reagiert. Er lief ins Steuerhaus,<br />
versuchte dort zu steuern, als das<br />
auch nicht funktionierte, lief er zum Backbord<br />
Steuerstand und versuchte es dort.<br />
Dass Steuerstände ausfallen, kommt vor.<br />
Das Heck des Schiffes ging nach rechts<br />
und der Bug nach links. Sofort nachdem<br />
der Kapitän den Ausfall des linken Schottels<br />
bemerkt hatte, schloss er diesen Antrieb,<br />
drehte den rechten Schottelantrieb,<br />
um das Schiff zu bremsen und schaltete<br />
dazu auch den Bugstrahler ein. Dies noch<br />
am Steuerbordfahrstand, bevor er zum<br />
Steuerhaus wechselte. Das war wegen<br />
der Geschwindigkeit und der Strömung<br />
wenig effektiv. Der Kapitän wollte das<br />
Schiff gerade stellen, da es scharf nach<br />
links gegangen war.<br />
Gegen 17 Uhr stieß das Schiffsheck gegen<br />
die Kaimauer und der Bug gegen die Mittelmauer<br />
und kollidierte im Anschluss mit<br />
dem Oberhauptverschluss der linken<br />
Schleusenkammer. Diese Bauteile wurden<br />
durch die Kollision beschädigt. Vor der ersten<br />
Kollision mit dem Heck gab der Kapitän<br />
den Befehl, Anker zu werfen. Der Matrose<br />
am Bug warf Anker und sprang nach<br />
der Kollision vom Bug auf die Mauer. Er<br />
wollte dort – ohne Kommando dazu – Seile<br />
befestigen, um das Schiff zu bremsen.<br />
Der linke Schottelantrieb (Backbordantrieb)<br />
besteht aus zwei gegenläufigen Antriebspropellern<br />
der Firma Aquamaster.<br />
Grund für den Ausfall dieses Antriebs<br />
war, dass sich darin ein ca 10 Meter langes<br />
Seil – das nicht vom FGKS Verdi<br />
stammt – im Vorhafen oder in Anfahrt auf<br />
den Vorhafen verfangen und aufgewickelt<br />
hatte und beide Propeller blockiert wurden.<br />
Durch die Blockade wurde die backbordseitige<br />
Kupplung zerstört. Eine<br />
Schaltung auf retour war mit dieser Maschine<br />
nicht mehr möglich. Das Schiffsseil<br />
hatte einen Durchmesser von zirka 30<br />
Millimeter, weshalb beide Propeller blockiert<br />
wurden. Die Blockade führte infolge<br />
zur Zerstörung der backbordseitigen<br />
Kupplung. Eine Schaltung auf retour war<br />
mit dieser Maschine nicht mehr möglich<br />
(Befund im Akt). Die Blockade der backbordseitigen<br />
Steuerung war auch Ursache<br />
für den Kurswechsel »Schlenker« zur<br />
linken Schleusenkammer.<br />
Treibgut – wie das oben beschriebene<br />
Seil – ist ein Problem bei allen Wasserständen,<br />
nicht nur in Ufernähe. Unter der<br />
Wasseroberfläche schwimmendes Treibgut<br />
ist für einen Kapitän nicht auszumachen.<br />
Gerade vor Sperren wie einer<br />
Schleuse, sammelt sich Treibgut an. Der<br />
Zweitbeklagte hätte die Havarie mit zwei<br />
funktionierenden Schottelantrieben allerdings<br />
vermeiden können.<br />
Der technische Zustand des Schiffes war<br />
vor der Havarie mängelfrei. Probleme mit<br />
der Elektrik oder Hydraulik gab es nicht …<br />
Aus der Beweiswürdigung:<br />
Die Feststellungen zum Havariehergang<br />
gründen sich auf die glaubwürdige Aussage<br />
des Zweitbeklagten im Verklarungsverfahren<br />
…<br />
K gibt in seiner Einvernehme an, er habe<br />
die Schottel quergestellt/die Schrauben<br />
der Steuerung gegeneinandergestellt.<br />
Der im Verklarungsverfahren zur Einvernahme<br />
beigezogene nautische Sachverständigen<br />
erstellte eine Skizze. Der Gerichtssachverständige<br />
Kapitän P führte in<br />
seiner Fragebeantwortung dazu aus, dies<br />
sei ungewöhnlich aber nautisch vertretbar.<br />
Dass das im Wasser treibende Schiffsseil<br />
Ursache des Ausfalls des Backbordantriebs<br />
war, gründet sich auf die Befundaufnahme<br />
von S (Verklarungsakt). Der<br />
Sachverständige führt auch aus, dass dieses<br />
Seil auf Grund der unterschiedlichen<br />
Bauart (anderer Durchmesser, keine<br />
blaue Litze) mit sehr großer Wahrscheinlichkeit<br />
nicht vom FGKS Verdi stammt.<br />
Auch die Feststellung, dass das Schiff vor<br />
der Havarie in technisch einwandfreiem<br />
Zustand war, gründet auf der Befundaufnahme<br />
S Befund im Verklarungsakt.<br />
Der Sachverständige Kapitän G wurde<br />
im Verklarungsverfahren beauftragt, die<br />
AlS-Daten des FGKS Verdi auszuwerten<br />
und verständlich darzustellen. Daraus<br />
geht hervor, dass am Bild nur die Position<br />
der Antenne als AlS-Position des<br />
Schiffes dargestellt wird, da das FGKS<br />
Verdi nicht über eine Ausrüstung zur<br />
Übermittlung und Übertragung der<br />
Schiffslängsachse (»Heading«) verfügt.<br />
Dieses Positionsecho lässt keine Rückschlüsse<br />
auf die Abmessungen des Fahrzeuges<br />
und auf dessen Fahrtrichtung zu<br />
(Verklarungsakt).<br />
Dem AlS-System ist eine elektronische<br />
Wasserstraßenkarte zugrunde gelegt. Bei<br />
gewissen Positionsnummern ändert sich<br />
die Darstellung (z.B vom 800 m auf den<br />
400 m und dann auf den 200-m-Bereich).<br />
Bei der Umstellung des Anzeigemaßstabes<br />
werden die AlS Meldungen sofort im<br />
neuen Maßstab angezeigt, die elektronische<br />
Wasserstraßenkarte braucht für die<br />
Maßstabsumstellung länger, dadurch<br />
werden die AlS-Positionsmeldungen in<br />
diesem Moment nicht an der richtigen<br />
Kartenposition angezeigt. Diese »Sprünge«<br />
sind systembedingt (Befund Kapitän<br />
G). Kapitän G kommt zum Schluss, dass<br />
der AlS-Track der Verdi keine Auffälligkeiten<br />
zeigt …<br />
Auf Grund der Ungenauigkeiten der AlS-<br />
Daten – auf denen auch die Geschwindigkeitsberechnungen,<br />
die Positionsberechnungen<br />
und die Fahrtroutenberechnungen<br />
des Sachverständigen beruhen –<br />
konnten die genauen Geschwindigkeiten<br />
des FGKS Verdi im Vorhafen und vor der<br />
Havarie nicht festgestellt werden. Der<br />
Sachverständige führt auf Seite 39 seines<br />
Gutachtens aus, die Dauer der Reaktionen<br />
des Kapitäns nach Erkennen des Ausfalls<br />
des Ruderpropellers ließen sich nicht<br />
eingrenzen. Letztendlich gibt der Sachverständige<br />
aber an, dass die Einfahrtgeschwindigkeit<br />
in den Vorhafen in der Annahme,<br />
über zwei funktionierende Propeller<br />
zu verfügen, nachvollziehbar sei.<br />
Aus den Ausführungen des Sachverständigen<br />
nach Auswertung der AlS-Daten<br />
geht klar hervor, dass es keinen Sachbeleg<br />
für den genauen Zeitpunkt des Ruderpropellerausfalls<br />
gibt, der Sachverständige<br />
bezieht sich dabei auch auf die Aussage<br />
des Kapitäns.<br />
Das Gericht geht davon aus, dass das<br />
Seil, das sich um den Propeller gewickelt<br />
hat, bereits die Kursänderung verursacht<br />
hat und danach den Ausfall des Propellers<br />
bzw. des gesamten Antriebs …<br />
Das Vorbringen der Klägerin in der mündlichen<br />
Streitverhandlung vom 11.9.2023<br />
war zurückzuweisen. Auf den Akt der<br />
Schifffahrtsaufsicht wurde bereits im Verklarungsverfahren<br />
im Jahr 2019 von den<br />
Sachverständigen Bezug genommen.<br />
Dass das FGKS Verdi zu Fahrten auf der<br />
Donau nicht zugelassen ist, wurde daher<br />
grob schuldhaft verspätet vorgebracht.<br />
Die Schiffsatteste wurden von der beklagten<br />
Partei mit Schriftsatz vom 6.7.2022<br />
vorgelegt. Die Zulassung des FGKS Verdi<br />
hatte auf die Havarie keinerlei Einfluss.<br />
Das Schiff war technisch in einwandfreiem<br />
Zustand.<br />
Rechtlich folgt:<br />
Ein auf § 3 Abs 1 Binnenschifffahrtsgesetz<br />
(dRGBI. S 868/1898) gestützter Schadenersatzanspruch<br />
setzt das Verschulden<br />
der Schiffsbesatzung voraus. Ein Verschulden<br />
des diensthabenden Kapitäns<br />
hat das Beweisverfahren nicht ergeben.<br />
Vielmehr ist die Havarie darauf zurückzuführen,<br />
dass sich ein im Wasser schwimmendes<br />
fremdes Schiffsseil um den<br />
Backbordschottelantrieb gewickelt hat<br />
und diesen zerstört hat. Ein nautisches<br />
Verschulden des Kapitäns liegt nicht vor.<br />
Alle seine Aktionen und Reaktionen sind<br />
nautisch vertretbar.<br />
Die ständige Rechtsprechung besagt,<br />
dass eine Gefährdungshaftung im Binnenschifffahrtsrecht<br />
analog zu anderen<br />
Rechtsnormen, die eine Gefährdungshaftung<br />
vorsehen, zu verneinen ist (SZ<br />
49/89; 8 Ob 16/85; 1 Ob 32/92; vgl RIS-Justiz<br />
RS0<strong>05</strong>3036; RS0029938; RS002921 4;<br />
RS0033348; RS0038230). Das Klagebegehren<br />
war daher abzuweisen …<br />
Rechtsanwalt Prof. Dr. Peter Csoklich,<br />
Wien<br />
(Sammlung Seite 2880)<br />
Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong> Fortsetzung unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />
57<br />
bis Sammlung S. 2883
BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Vom Videoblog zu neuen Vorschriften<br />
Die Ansprache junger Leute für eine Ausbildung<br />
in der Binnenschifffahrt oder<br />
von Quereinsteigern ist das Ziel des Videoblogwettbewerbs<br />
»Echt jetzt, Binnenschiffer?«<br />
Nachdem der 2023 erstmalig<br />
durchgeführte Wettbewerb originelle<br />
und informative Videos hervorgebracht<br />
hatte, waren sich nach der Preisverleihung<br />
im Februar <strong>2024</strong> alle Beteiligten<br />
einig, dass der Wettbewerb erneut durchgeführt<br />
werden sollte.<br />
Es geht darum, noch mehr Auszubildende<br />
und Mitarbeiter auf Binnenschiffen<br />
zu animieren, ihren Ausbildungs-<br />
oder Berufsalltag zu zeigen und<br />
dadurch junge Leute, die sich nach einer<br />
Ausbildung umschauen, oder Quereinsteiger<br />
für die Berufe in der Binnenschifffahrt<br />
zu interessieren.<br />
Die Anmeldung läuft bis zum 31.Mai<br />
<strong>2024</strong>, der Wettbewerb beginnt am 1. Juni<br />
<strong>2024</strong>. Die Gewinner des ersten, zweiten<br />
und dritten Preises werden auch dieses<br />
Mal mit 3.000 €, 2.000 € und 1.000 € belohnt.<br />
Zwischen dem 1. Juni und dem 31.<br />
Dezember sollte jeden Monat mindestens<br />
ein Video eingestellt werden, in jedem<br />
Fall auf YouTube und, nach eigener Auswahl,<br />
auch auf weiteren geeigneten Videoplattformen.<br />
Bewertet wird, wie kreativ<br />
das Video ist, ob es Spaß macht, es anzusehen,<br />
und ob es einen guten Einblick<br />
in den Alltag des Auszubildenden oder<br />
des Besatzungsmitglieds gibt. Dazu<br />
kommt die Anzahl der Likes. Wer Interesse<br />
hat, findet die Einzelheiten zur Anmeldung<br />
auf den Seiten von BDB und<br />
BDS sowie auf ELWIS und beim BMDV.<br />
Besatzungsvorschriften<br />
Seit dem 22. April ist die bereits seit langem<br />
angekündigte öffentliche Anhörung<br />
der EU-Kommission zu den geplanten<br />
europäischen Besatzungsvorschriften<br />
online. Sie läuft noch bis zum 15. Juli.<br />
Man findet die Anhörung auf der Seite<br />
der Kommission (ec.europa.eu) unter<br />
»Ihre Meinung zählt« oder einfacher<br />
über den entsprechenden Link auf der<br />
BDS-Seite. Auf jeden Fall muss man sich<br />
registrieren oder mit einem Social-<br />
Media-Konto anmelden, wenn man der<br />
Befragung teilnehmen möchte.<br />
Der Fragebogen ist auf den ersten Blick<br />
sicher nicht das, was man von einer Anhörung<br />
zu europäischen Besatzungsvorschriften<br />
erwarten würde. Denn es geht<br />
zunächst gar nicht um die eigentlichen<br />
Anforderungen an die Besatzung. Stattdessen<br />
fokussiert sich die Kommission<br />
auf Durchsetzung und Kontrolle der Besatzungsvorschriften.<br />
Digitale Tools im Fokus<br />
Unter der Überschrift »Allgemeine Bewertung<br />
und politischer Kontext« heißt es<br />
in der Einleitung zu den ersten Fragen:<br />
»Das grundlegende Problem – das für die<br />
künftige Bewertung der Auswirkungen<br />
dieser Initiative maßgeblich ist – besteht<br />
darin, dass es keine harmonisierten und<br />
digitalisierten Mittel zur Unterstützung<br />
der Durchsetzung der Anforderungen an<br />
Besatzungen gibt, was sich negativ auf die<br />
Sicherheit der Binnenschifffahrt und die<br />
Arbeitsbedingungen und den Wettbewerb<br />
in diesem Sektor auf EU-Ebene auswirkt.«<br />
Rechtswidrige Praktiken schließen<br />
demnach ein, dass die zulässigen Arbeitszeiten<br />
überschritten oder nur unzurei -<br />
chende Besatzungen eingesetzt werden.<br />
Weiter führt die Kommission aus, dass<br />
bestimmte Betreiber damit die Produk -<br />
tivität steigern und die Kosten senken<br />
wollten, wodurch der Beruf an Attraktivität<br />
für junge Leute verliere und es daher<br />
darauf ankomme, die Durchsetzung der<br />
Besatzungsvorschrif ten mit den Mitteln<br />
der Digitalisierung zu erleichtern.<br />
Nach unserer Auffassung ist es jedenfalls<br />
kein glücklicher Einstieg, wenn<br />
gleich in der Einführung der Eindruck<br />
vermittelt wird, dass rechtswidrige Praktiken<br />
und das Fehlen digitaler Aufzeich -<br />
nungs- und Kontrollmittel das grundlegende<br />
Problem sind.<br />
Auch die nachfolgenden Fragen beziehen<br />
sich erst einmal auf das vermeint -<br />
liche »Hauptproblem«. Dabei geht es<br />
auch um die Frage, ob die digitale Erfassung<br />
der Arbeitszeit miteinbezogen<br />
und verpflichtend gemacht werden soll.<br />
Eine freiwillige Erfassung wird als Antwortoption<br />
gar nicht erst angeboten.<br />
Ebenfalls keine Option scheint es zu sein,<br />
Aufzeichnung und Kontrolle der Arbeitszeit<br />
dort zu regeln, wo sie hingehören – in<br />
den Arbeitszeitvorschriften. Des Weiteren<br />
wird abgefragt, ob es den Behörden<br />
gestattet werden soll, die digitalen Aufzeichnungen<br />
der Arbeitszeit in Fernkontrolle<br />
auslesen zu können, das heißt vom<br />
Schreibtisch aus, oder nur bei einer Kontrolle<br />
vor Ort an Bord.<br />
Viele Fragen sind noch offen<br />
Erst in der zweiten Hälfte des Fragebogens<br />
geht es dann um die eigent -<br />
lichen Besatzungsthemen. Ein Abschnitt<br />
befasst sich mit der Frage, ob die Betriebszeiten<br />
beibehalten werden sollen<br />
oder ob stattdessen nur auf die Erfassung<br />
der Arbeitszeiten der Besatzungsmitglieder<br />
abgestellt werden sollte. In beiden<br />
Gewerbeanhörungen, die CESNI/QP in<br />
zwei Videositzungen Ende 2021 und<br />
2022 veranstaltet hatte, hatte es ein klares<br />
Votum für die Beibehaltung der Betriebsformen<br />
gegeben, weil diese gut zu handhaben<br />
sind, eine verlässliche Planungsgrundlage<br />
für den Unternehmer wie für<br />
die Besatzungsmitglieder darstellen und<br />
zudem transparent und einfach zu kontrollieren<br />
sind.<br />
Im letzten Abschnitt werden unter<br />
»Mögliche Handlungsoptionen« zahlreiche<br />
Themen aufgelistet, die in CESNI/QP/<br />
Crew diskutiert werden. Neben Betriebsformen,<br />
Mindestruhezeiten oder die Alleinfahrt<br />
geht es aber auch hier in 10 von<br />
18 Handlungsoptionen um digitale Dokumente<br />
und Aufzeichnungen, deren Ausgestaltung<br />
und Kontrolle. Insgesamt empfiehlt<br />
es sich, die Fragen und vor allem<br />
auch die Abmerkungen sehr gründlich zu<br />
lesen, damit die Antwort tatsächlich der<br />
eigenen Auffassung entspricht.<br />
58 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>
IMPRESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, Trier<br />
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />
Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
Argonics GmbH ........................................................................................ 9<br />
Bayerischer Lloyd Schiffahrts AG ........................................................ 37<br />
DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH ..................................................... 42<br />
DGzRS ...................................................................................................... 27<br />
Deutscher Reiseverband (DRV) ........................................................... 55<br />
Fischer Abgastechnik GmbH & Co KG ............................................... 25<br />
GEFO – Gesellschaft für Mineraloeltransporte mbH ......................... 7<br />
Georg Duncker GmbH & Co KG ......................................................... 18<br />
HGK Shipping GmbH ........................................................................... 15<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................. 31<br />
Internationales Maritimes Museum Hamburg ................................... 47<br />
Kadlec & Brödlin GmbH ....................................................................... 17<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. U4<br />
Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ........... U2<br />
Ostfriesische Volksbank ......................................................................... 17<br />
Promarin Propeller und Marinetechnik GmbH ................................. 29<br />
RheinCargo GmbH ................................................................................ 43<br />
Scheer Fotografie .................................................................................... 54<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co KG ..................................... 49<br />
Schiffswerft Bolle GmbH ....................................................................... 24<br />
schwarz technik GmbH ............................................................................ 3<br />
SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH ....................................... Titel<br />
Stadtwerke Koblenz GmbH ................................................................... 45<br />
TEHAG GmbH ....................................................................................... 19<br />
Viking River Cruises AG ........................................................................ 11<br />
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes .................. 50<br />
Werft Malz GmbH .................................................................................... 8<br />
Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ................................................ 30<br />
Wittig GmbH ............................................................................................. 5<br />
Herausgeber<br />
Prof. Peter Tamm †<br />
Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />
Geschäftsführung<br />
Peter Tamm<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />
Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />
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Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />
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Josef Müller (jom, Österreich)<br />
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Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />
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Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />
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und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />
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59
Matthias Gretzschel, »200 JAHRE F. LAEISZ« / Hardcover<br />
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