D A S K U L T U R M A G A Z I N - Strandgut
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Das Theater Lempenfieber in Berkersheim<br />
Im Osten<br />
geht die Sonne auf<br />
Wo um alles in der Welt ist Berkersheim? Berkersheim liegt<br />
direkt an der Nidda, hat einen eigenen S-Bahn-Bahnhof, der<br />
in 14 Minuten mit der S 6 vom Hauptbahnhof Frankfurt zu<br />
erreichen ist und ein Gasthaus. Seit Oktober 2011 haben<br />
»die Berkersheimer« auch ihr eigenes Theater – das »Theater<br />
Lempenfieber«. Keine Sorge, es handelt sich hierbei nicht um<br />
einen Schreibfehler, der Name kommt vom dazugehörigen<br />
Gasthaus »Zum Lemp«.<br />
Das Regie-, Schauspieler- und Autorenpaar<br />
Sabine Koch und Sven Eric<br />
Panitz war 2010 auf der Suche nach<br />
einem neuen Spielort in Frankfurt<br />
für ihre Produktionen und mußte<br />
feststellen, daß sehr schwer ist, in<br />
den Spielplan bestehender Theater<br />
aufgenommen zu werden. Bei<br />
einem Spaziergang entdeckten<br />
die beiden das Nebengebäude des<br />
Gasthauses Lemp, das zu diesem<br />
Zeitpunkt gerade geschlossen war<br />
und umgebaut wurde. Vom neuen<br />
Wirt erfuhren sie, daß die ehemalige<br />
Scheune schon zu früheren<br />
Zeiten als Festsaal für die Berkersheimer<br />
diente. Da es ohnehin eine<br />
Idee der Gasthausbetreiber war, im<br />
Festsaal Kultur anzubieten, schloß<br />
man sich zusammen. Die Situation<br />
ist für beide Seiten ein Gewinn:<br />
Sabine Koch und Sven Eric Panitz<br />
kümmern sich um dem Spielbetrieb<br />
im Lempenfieber und die Gastronomie<br />
und der Service kommen vom<br />
Gasthaus.<br />
Derzeit stehen 3–4 Aufführen pro<br />
Monat, zumeist Komödien, auf<br />
dem Spielplan. Das funktioniert gut<br />
für die Betreiber und ihr Ensemble,<br />
das auch noch in Film- und andere<br />
Theater-Produktionen involviert ist.<br />
Außer den Eigenproduktion komplettieren<br />
noch Gastspiele wie »Der<br />
Geizige« vom Pegasustheater und<br />
ein Loriot Programm von der Büchnerbühne<br />
Riedstadt das Programm,<br />
ebenso wie Chansonkabarett von<br />
Duo Liederlich und René van Roll.<br />
Für den Publikumsnachwuchs sorgen<br />
Stücke für Kinder. Dabei ist die<br />
Idee phantastisch: Kinder im Theater<br />
abgeben und die Freizeit beim<br />
Kaffee im Gasthaus genießen.<br />
Die Ausstattung des Theaters ist<br />
noch am Anfang. Wie es weitergehen<br />
kann mit den Nebenräumen<br />
einer Gaststätte, hat bereits das<br />
Stalburg Theater im Frankfurter<br />
Nordend vorgemacht. Bei voller<br />
Bestuhlung haben 85 Zuschauer im<br />
Theatersaal Platz. Der rustikale Saal<br />
kann je nach Produktion mit allen<br />
erdenklichen Aufbauten bespielt<br />
werden, z.B. bei einem Chansonprogramm<br />
mit Tischbestuhlung. In der<br />
Gartensaison pausiert der Theaterbetrieb.<br />
Für den Herbst planen<br />
Sabine Koch und Sven Eric Panitz<br />
ein Stück mit lokalem Bezug: »Das<br />
Spukhaus an der Nidda«.<br />
Die Berkersheimer sind jedenfalls<br />
stolz auf »ihr« Theater. So waren<br />
die ersten Vorstellungen der Eigenproduktion<br />
»Die Frau, die man nach<br />
dem Sex abschalten kann« restlos<br />
ausverkauft, und schon jetzt gibt<br />
es ein Stammpublikum. Es könnte<br />
Zuwachs gebrauchen: Also raus aus<br />
der City, ab nach Berkersheim!<br />
Daniela Vollhardt<br />
Theater Lempenfieber<br />
Berkersheimer Obergasse 12<br />
60435 Frankfurt-Berkersheim<br />
www.lempenfieber.de<br />
Karten: 0152/06354489<br />
MI, 01.<br />
DO, 02.<br />
FR, 03.<br />
SA, 04.<br />
SO, 05.<br />
SO, 05.<br />
MO, 06.<br />
DI, 07.<br />
MI, 08.<br />
DO, 09.<br />
FR, 10.<br />
SA, 11.<br />
SO, 12.<br />
SO, 12.<br />
MO, 13.<br />
DI, 14.<br />
MI, 15.<br />
DO, 16.<br />
FR, 17.<br />
SA, 18.<br />
SO, 19.<br />
MO, 20.<br />
DI, 21.<br />
MI, 22.<br />
DO, 23.<br />
FR, 24.<br />
SA, 25.<br />
SO, 26.<br />
MO, 27.<br />
DI, 28.<br />
DI, 28.<br />
MI, 29.<br />
MI, 29.<br />
STALBURG<br />
THEATER<br />
FEBRUAR<br />
DAS GASTHAUS AN DER THEMSE<br />
DAS GASTHAUS AN DER THEMSE<br />
DER KONTRABASS<br />
DER KONTRABASS<br />
MATINEE – 11:00 UHR<br />
DIE BETTLEROPER<br />
WER KOCHT, SCHIESST NICHT<br />
ALPENGLÜHN & STÜTZSTRÜMPFE<br />
VIEL LÄRM UM NICHTS<br />
DIE BETTLEROPER<br />
DIE BARONIN UND DIE SAU<br />
GATTE GEGRILLT<br />
DER KONTRABASS<br />
MATINEE – 11:00 UHR<br />
FRANK WOLFF – BURNING CELLO<br />
WER KOCHT, SCHIESST NICHT<br />
HANS ALBERS –<br />
DER RITT AUF DEM TIGER<br />
HANS ALBERS –<br />
DER RITT AUF DEM TIGER<br />
WER KOCHT, SCHIESST NICHT<br />
DER HERR KARL<br />
WEGEN PROBEN GESCHLOSSEN<br />
PREMIERE:<br />
DER LETZTE HUSTEN<br />
DER LETZTE HUSTEN<br />
VIEL LÄRM UM NICHTS<br />
MAMMA, MAFIA, MUSICA<br />
DER LETZTE HUSTEN<br />
HOLGER PAETZ<br />
DIE BETTLEROPER<br />
DIE BETTLEROPER<br />
MATTHIAS KELLER<br />
UTA KÖBERNICK MIT BAND<br />
DIE BARONIN UND DIE SAU<br />
IM NACHTCLUB PIK DAME<br />
TRAUMNOVELLE<br />
MARTIN PUNTIGAM<br />
IM NACHTCLUB PIK DAME<br />
TRAUMNOVELLE<br />
BEGINN IMMER 20 UHR, EINLASS 19 UHR<br />
GLAUBURGSTR. 80, FRANKFURT<br />
TELEFON: 069-25627744, WWW.STALBURG.DE<br />
Ausgespielt!?<br />
Computerspiele:<br />
Gewalt, Suchtgefahr,<br />
Medienkompetenz –<br />
Vortrag von Prof. Dr.<br />
Winfred Kaminski, Köln<br />
Vor dem Hintergrund der in<br />
Deutschland gültigen Jugend(me<br />
dien)schutzgesetze und mit Blick<br />
auf die Aufgaben der Kontrollinstitutionen<br />
USK und BpjM ist es<br />
angebracht, der Skandalisierung<br />
und Dramatisierung (Stichwort:<br />
Medienverwahrlosung) zu widersprechen<br />
und stattdessen darauf<br />
zu setzen, den bewussten Umgang<br />
mit digitalen (Spiel-) Medien zu<br />
fördern und die Kompetenzen von<br />
Kindern und Familien zu erhöhen.<br />
Museum für Kommunikation<br />
01.02.2012, 19 Uhr<br />
www.mfk-frankfurt.de<br />
Theater<br />
vorgeführt<br />
Kann ja heiter werden: Wer an der Börse<br />
notiert ist, darf sich keine Schwäche erlauben.<br />
Auch nicht zu Hause, meint der Chef<br />
in Walter Hasenclevers »Ein besserer Herr«<br />
von 1925. Das Stück über Großkapital und<br />
Liebe wird vom Amateurtheater Megalomania<br />
am 16. Februar in der Exzesshalle<br />
gespielt (19 Uhr).<br />
Vorfreude: Peter Handkes »Immer noch<br />
Sturm« (Regie: Dimiter Gotscheff) und<br />
Simon Stephens »Three Kingdoms« (R.:<br />
Markus Fontheim) sind erste Highlights<br />
der Theater-Biennale »Neue Stücke aus<br />
Europa« (14. – 24. Juni) in Wiesbaden und<br />
Mainz. Karten gibt es ab 23. März.<br />
Neues von »Tommy«: Das Erfolgsmusical<br />
des English Theatre gibt es jetzt auch als CD<br />
(28 €). Nach der Verlängerung der Show bis<br />
1. April geht die Produktion vom Ryan Mc<br />
Bryde auf große Tournee in Deutschland,<br />
Belgien und Österreich.<br />
Durchnumeriert: Stalburg-Theaterplätze<br />
gibt es fortan nur noch nummeriert. Zumindest,<br />
wenn gespielt wird. Mallorca ist<br />
nicht mehr, heißt es nun bastamäßig. Freie<br />
Platzwahl mit Mantelreservierungen ist<br />
Vergangenheit.<br />
Neu, aber bekannt: Ab dem 1. Juli leitet<br />
Dusan Pintner die Geschäfte des Kabaretthauses<br />
»Die Käs« auf dem ehemaligen<br />
Naxosgelände. Der Tscheche ist Mitgründer<br />
und langjähriger Leiter des Neuen Theaters<br />
Höchst und hatte sich 2009 überraschend<br />
zurückgezogen.<br />
Büchner-Jahr: Anläßlich des 175. Todestages<br />
von Georg Büchner öffnet am 29. Februar<br />
im Kleinen Haus des Staatstheaters<br />
Darmstadt die Ausstellung »Georg Büchner,<br />
seine Familie, seine Zeit«. Das Theater<br />
zeigt derzeit die Tom-Waits-Version von<br />
»Woyzeck« und als szenische Lesung Gaston<br />
Salvatores »Büchners Tod«.<br />
Aus Paris nach Frankfurt: Ein Leckerbissen<br />
wird die »Théatre du Marais«-Aufführung<br />
»Leo Ferré: Tu Connais?« mit dem Pianisten<br />
Emmanuel Dupoix am 3. März im Internationalen<br />
Theater Frankfurt.<br />
Kinderhort Oper: Noch drei Nachmittagsvorstellungen<br />
(15.30 Uhr) mit Kinderbetreuung<br />
gibt es an der Oper Frankfurt in<br />
dieser Saison. Für Cileas »Adriana Lecouvreur«,<br />
am 25. März und Mozarts »Zauberflöte«<br />
am 22. April und 13. Mai.<br />
Schwacher Trost: Da beide Aufführungen<br />
von Richard Wagners vierteiligem Ring-Zyklus<br />
an der Oper Frankfurt im Sommer im<br />
Nu ausverkauft waren, sind für Januar/Februar<br />
2013 zwei neue Durchläufe geplant.<br />
Gruß von Roman: Die Verfilmung von »Der<br />
Gott des Gemetzels« durch Roman Polanski<br />
hievt das (viel bessere) Theaterstück<br />
von Yasmin Reza wieder auf die Spielpläne.<br />
Demnächst auf den der Mainzer Kammerspiele:<br />
vom 1. bis 3. März.<br />
Schiebung: Der Mundstuhl-Auftritt vom<br />
10. März im Bürgerhaus Dreieich muß verschoben<br />
werden, er ist jetzt für den 2. Mai<br />
angesetzt. Die Karten bleiben gültig – na<br />
Gott sei Dank.<br />
Ensemble steht: Die Interkulturelle Bühne<br />
Bornheim hat wieder ein Theaterensemble.<br />
In sporadischen Auftritten zeigt es jetzt<br />
das Stück »Kampf um die Braut«, das Tausendsassa<br />
Yusuf Kilic geschrieben hat. Im<br />
Februar nur am 18ten.<br />
gt<br />
<strong>Strandgut</strong> 02/2012 | 17