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D A S K U L T U R M A G A Z I N - Strandgut

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Staatstheater Wiesbaden: Das Interview<br />

Volltrottel und Fraufrau<br />

TeAtrum VII im Gallus-Theater: Hoffmanns<br />

Erzählungen<br />

Noch bevor Hoffmann groß ins Erzählen<br />

kommt und wir das merken,<br />

hat das Stück schon begonnen. Die<br />

junge blonde Frau, die da schulterfrei,<br />

schön und selbstsicher durch<br />

das Foyer schreitet, fällt, ohne<br />

daß sie mehr dafür tun müßte, als<br />

schön, selbstsicher und schulterfrei<br />

zu sein, jedem auf, der nicht<br />

grad ins »<strong>Strandgut</strong>« vertieft ist.<br />

Der Thekenraum, in dem sonst auf<br />

Einlaß gewartet wird, ist – paßgenau<br />

– zur Spielstätte geworden.<br />

Auch in Jacques Offenbachs Oper<br />

wird (E.T.A.) Hoffmann an der Theke<br />

seiner Stammkneipe »Lutter &<br />

Wegner« gesprächig, läßt der Alkohol<br />

seinem trüben Trinkerblick jene<br />

Überfrau Stella erscheinen, in der<br />

sich all seine drei großen Lebenslieben<br />

spiegeln und wieder finden:<br />

die Automatendame Olympia, die<br />

schwindsüchtige Antonietta und<br />

der Vamp Giulietta. Wollt ihr meine<br />

Geschichte hören? fragt uns Hoffmann.<br />

Aber hallo, jau!<br />

TeAtrum VII im Gallus-Theater: Hoffmanns Erzählungen<br />

© Lena Obst<br />

Sascha Weiperts Teatrum VII<br />

präsentiert »Hoffmanns Erzählungen«<br />

multimedial, mal prosa mal<br />

reimig, mit Videos, eigener Musik<br />

und Gesang. Und weil es ja keine<br />

Drehbühne gibt, führt Weipert uns<br />

die Stationen seines Protagonisten<br />

an verschiedensten Orten dieses<br />

Hauses vor und macht so ein wenig<br />

per Rundgang mit der Infrastruktur<br />

der einstigen Adler-Werke<br />

bekannt. Was für ein Kleider- und<br />

Rollenfest für Janine Karthaus, die<br />

– von Stella bis zu Giulietta – das<br />

Objekt von Hoffmanns Begierde in<br />

allen Gefühlsfacetten schimmern<br />

läßt und überdies gesanglich<br />

beeindruckt. Auch Jörg Harald<br />

Werron gibt mit sonorem Baß souverän<br />

den schicksalsgeschüttelten<br />

Volltrottel zwischen Hochgefühl<br />

und Jammertal. Sein manchmal etwas<br />

tapsiger Gang, paßt sogar gut<br />

zur Rolle. Beide Akteure stechen<br />

nolens volens ein wenig heraus in<br />

einem gut aufgelegten und – für<br />

ein freies – erstaunlich vielköpfigen<br />

Ensemble. An einem Abend,<br />

der eher als Erlebnis bleibt.<br />

Termine: 16., 17., 18. Februar, 20 Uhr<br />

Winnie Geipert<br />

Theater<br />

THE<br />

FORSYTHE<br />

COMPANY<br />

Ein Gemischter Abend<br />

von William Forsythe<br />

3., 4., 5., 6., 9., 10., 11.,<br />

12. Februar, 20 Uhr<br />

Bockenheimer Depot<br />

Frankfurt am Main<br />

Tickets 069 212 49494<br />

www.TheForsytheCompany.com<br />

Die Forsythe Company wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden<br />

und den Freistaat Sachsen sowie die Stadt Frankfurt am Main und das Land<br />

Hessen. Sie ist Company-in-Residence in HELLERAU – Europäisches Zentrum<br />

der Künste in Dresden und im Bockenheimer Depot in Frankfurt am Main.<br />

Mit besonderem Dank an Frau Susanne Klatten für die Unterstützung der<br />

Forsythe Company.<br />

Tänzerin Esther Balfe, Foto Dominik Mentzos<br />

Konzept/Gestaltung www.surface.de<br />

<strong>Strandgut</strong> 02/2012 | 19

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