Verantwortung tragen – erfolgreich sein! - Logistikbasis der Armee ...
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Aus <strong>der</strong> Praxis für die Praxis<br />
Qualifizierte Hilfe in seelischen<br />
Ausnahmesituationen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben im Militärdienst sind an<strong>der</strong>s als im zivilen Leben. Die meisten Dienstleistenden kommen im<br />
Normalfall damit zurecht. Aber es gibt auch jene, die Probleme haben, sich auf das Leben in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> einzustellen. Der<br />
Psychologisch-Pädagogische Dienst <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (PPD A) kann Hilfe bieten.<br />
Oberst Peter Bolliger, Chef PPD A<br />
Mit einem vielfältigen Angebot deckt <strong>der</strong><br />
PPD A die Bedürfnisse von Angehörigen<br />
<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (AdA) ab, die psychologischpädagogische<br />
Schulung, Beratung, Unterstützung<br />
o<strong>der</strong> Hilfe benötigen. Prävention<br />
ist die vordringlichste Aufgabe des<br />
PPD A. Bedürfnisgerechte Informationen<br />
und Schulungen in den Bereichen mentale<br />
Vorbereitung, Stressbewältigung und<br />
Suchtprävention helfen verhin<strong>der</strong>n, dass<br />
ein AdA bereits bei «normalen» Schwierigkeiten<br />
psychologisch-pädagogisch betreut<br />
werden muss.<br />
Kontakt via Kommandant o<strong>der</strong> Arzt<br />
Hat ein AdA trotz aller Bemühungen und<br />
guter Absichten mit dem Leben in <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />
Mühe, kann eine Intervention durch<br />
den PPD A sinnvoll <strong>sein</strong>. Den Kontakt zum<br />
PPD A stellt in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Kompaniekommandant,<br />
<strong>der</strong> Truppenarzt o<strong>der</strong> ein Berufsmilitär<br />
her. In einer persönlichen Konflikt-<br />
o<strong>der</strong> Notsituationen kann <strong>der</strong> Betroffene<br />
auch direkt Kontakt aufnehmen. Berater<br />
analysieren im Gespräch Fragen und Probleme<br />
und suchen Lösungen, die den Fähigkeiten<br />
des AdA entsprechen.<br />
Die Berater des PPD A sind Fachleute<br />
mit psychologischem, pädagogischem, medizinischem,<br />
sozialem o<strong>der</strong> sozialpädagogischem<br />
Hintergrund. Sie kennen den militärischen<br />
Alltag und besitzen Lebens- und<br />
Berufserfahrung. Rund 450 Mitarbeitende,<br />
primär Milizoffiziere und Fachoffiziere aus<br />
psycho-sozialen Berufen, stehen für die Betreuung<br />
zur Verfügung.<br />
Überfor<strong>der</strong>t im Militärdienst?<br />
CARE-Teams für die <strong>Armee</strong><br />
Die Erfahrungen nach <strong>Armee</strong>-Unglücken<br />
haben gezeigt, dass eine rasche und professionelle<br />
Betreuung von betroffenen AdA und<br />
ihren Angehörigen entscheidend zur Bewältigung<br />
von traumatisierenden Ereignissen<br />
bei<strong>tragen</strong> kann. Seit Anfang 2010 arbeiten<br />
eigene CARE-Teams nach den Normen des<br />
Nationalen Netzwerks Psychologische Nothilfe<br />
(NNPN).<br />
Bei einem Ereignis beurteilt <strong>der</strong> PPD A<br />
die Lage und stellt die nötigen Kräfte zur<br />
Verfügung, darunter den CARE-Koordinator<br />
für die Einsatzführung. Dieser stellt<br />
das CARE-Team zusammen und schickt<br />
es mit dem Einsatzbefehl an den Einsatz-<br />
Formulieren Sie Ihr Problem und suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kommandanten o<strong>der</strong> Truppenarzt.<br />
Falls nötig, wird er den Kontakt zum PPD A herstellen.<br />
Bei einer persönlichen Notsituation im Militärdienst:<br />
Telefon 033 228 44 83 o<strong>der</strong> 079 777 54 11<br />
E-Mail: ppd.kanzlei@vtg.admin.ch<br />
Militärdienst heisst auch, sich aufeinan<strong>der</strong> verlassen können. Bei Schwierigkeiten kann <strong>der</strong><br />
Psychologisch-Pädagogische Dienst <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> helfen.<br />
Bild: ZEM<br />
ort. Je nach Art und Ausmass des Ereignisses<br />
werden im Team unterschiedliche<br />
Funktionsträger zusammengeführt (Krisen-Coach<br />
zur Unterstützung des Kommandanten<br />
bei <strong>der</strong> Führung, Notfallpsychologen,<br />
CARE-Givers zugunsten <strong>der</strong><br />
Opfer und ihrer Angehörigen sowie <strong>der</strong><br />
Truppe). Diese arbeiten vor Ort mit weiteren<br />
Spezialisten zusammen (z. B. mit medizinischen<br />
Diensten, <strong>Armee</strong>seelsorgern,<br />
Hilfsorganisationen).<br />
Militärpsychologische Forschung<br />
Zum vielfältigen Tätigkeitsfeld des PPD A<br />
gehört auch die angewandte, militärpsychologische<br />
Forschung im Hinblick auf die<br />
militärische Ausbildung. Themen sind zum<br />
Beispiel Stressmanagement (erwähnt sei die<br />
Studie «Stressoren in <strong>der</strong> RS»), Training gegen<br />
Schutzmasken-Phobie und Motivation.<br />
Der Forschungsverantwortliche des PPD A<br />
ist Milizoffizier und hauptberuflich als Dozent<br />
für Militärpsychologie und -pädagogik<br />
an <strong>der</strong> Militärakademie an <strong>der</strong> ETH Zürich<br />
(MILAK) tätig. n<br />
armee.ch 1 / 10 7