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2 3 - Swiss Military Net

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Reglement 53.005 d Einsatz der Infanterie<br />

2 Die Bedrohung<br />

40 Der Wille eines Volks zum Schutz der selbst gewählten Form des Zusammenlebens innerhalb eines<br />

gegebenen Territoriums ist Zweck des Staats und seiner Institutionen. Die Werte und Normenvorstellungen<br />

dazu sind verfassungsmässig verbrieft und völkerrechtlich verankert.<br />

41 Akte, die gegen diese Form des Zusammenlebens gerichtet sind und mit der feindlichen Absicht getätigt<br />

werden, diese zu zersetzen oder diese ihrer existenziellen Grundlage zu berauben, werden als Bedrohung<br />

bezeichnet. Staatliches Handeln verfolgt das Ziel, die Bevölkerung vor diesen Bedrohungen zu schützen.<br />

42 Schutz von Land und Leuten beinhaltet sämtliche vom Staat vorsorglich getroffenen Massnahmen<br />

mit dem Zweck, mögliche Gefahren präventiv abzuwenden oder im Eintretensfall deren Auswirkungen<br />

zu begrenzen. Dies bedingt vom Staat ein geplantes, auf alle ihm verfügbaren Machtmittel<br />

konzertiertes Vorgehen: eine Strategie.<br />

43 Strategie ist die Kunst, Macht (als Gewalt oder als Einflussnahme sonstiger Art) bei der Durchsetzung<br />

politischer Ziele zu Geltung zu bringen. Strategie will eine psychologische Reaktion beim Konfliktgegner<br />

hervorrufen. Dieser soll von seinen eigenen Absichten abrücken und sich unserem Willen unterwerfen.<br />

44 Der Staat als Inhaber des Gewaltmonopols verfügt zur Rechtsdurchsetzung und Gewaltbewältigung<br />

über folgende Machtmittel:<br />

• Reguläre Streitkräfte;<br />

• Spezialeinsatz- / Sonderoperationskräfte;<br />

• Polizeikräfte.<br />

Weitere Machtmittel des Staats sind:<br />

• Wirtschaft;<br />

• Diplomatie;<br />

• Kultur und Ideologie;<br />

• Information (Informationstechnologie, Informatik).<br />

45 Die Strategieformulierung muss den innen- und aussenpolitischen Kontext berücksichtigen.<br />

46 Im Krieg, der ultimativen Form der Gewaltanwendung zur Durchsetzung der staatlichen Interessen,<br />

beeinflussen innen- wie auch aussenpolitische Faktoren militärische Operationen massgeblich.<br />

47 Zum innenpolitischen Kontext gehören:<br />

• Grad der Homogenität in der Unterstützung der Bevölkerung;<br />

• Ausmass der Zerstrittenheit verschiedener Interessengruppen;<br />

• Nachhaltigkeit der Finanzierung des Kriegs;<br />

• Grad der Unterstützung durch die Medien.<br />

48 Zum aussenpolitischen Kontext gehören:<br />

• Schaffung und Unterhalt von eigenen Koalitionen;<br />

• Zersplitterung der gegnerischen Koalitionen;<br />

• Gewinnung Neutraler;<br />

• Sicherung der Unterstützung durch die internationale Völkergemeinschaft.<br />

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