TTB 164 - Morgan, Dan - Das Labor der Esper
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nicht unterdrücken, als sie auf das leichenblasse<br />
Clowngesicht herabblickte.<br />
Was hast du ihr angetan, Viktor? fragte sie.<br />
Es ist eine Berührung gewisser Nervenfasern des<br />
Herzens – schmerzhaft, aber nicht tödlich, wenn man<br />
die Methode nicht zu lange anwendet.<br />
Ein künstlich herbeigeführter Herzanfall?<br />
So könnte man es nennen. Wenn jemand so hilflos<br />
ist wie ich, muß er beson<strong>der</strong>e Waffen erfinden.<br />
Sie wandte sich von <strong>der</strong> bewußtlosen Rosa ab und<br />
ging zurück in Viktors Zimmer. Mußt du wirklich<br />
solche Waffen gegen sie anwenden? Sie ist deine<br />
Mutter, nicht wahr? Sie sah auf ihn herab.<br />
Mutter! Viktors Gesicht verzerrte sich, und Barbara<br />
spürte seinen Abscheu. Sie war schon meine Feindin,<br />
als ich in ihrem Schoß lag. Von dem ersten Moment<br />
an, in dem ich Wahrnehmungen machen konnte,<br />
merkte ich auch, daß sie versuchte, mich auszustoßen,<br />
mich abzutreiben, mich loszuwerden. Ich<br />
mußte um mein Leben kämpfen, noch bevor es begonnen<br />
hatte. Komm, Barbara, komm – sieh dir mein<br />
Leben an!<br />
Viktor war bereits das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit<br />
und Liebe. Sie nahm die Auffor<strong>der</strong>ung, ihn<br />
ganz kennenzulernen, gern an, weil sie darin eine<br />
Bestätigung seines Vertrauens sah. Anfangs plump,<br />
doch dann immer geschickter, sandte sie ihre suchenden<br />
Gedanken tief in seine Erinnerungen. Was<br />
sie dort fand, war nicht einfach eine Erzählung von<br />
Viktors Leben. Sie war Viktor und durchlebte jedes<br />
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