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TTB 164 - Morgan, Dan - Das Labor der Esper

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Ereignis, das seine Existenz geformt hatte. Jede<br />

Freude, je<strong>der</strong> Schmerz gehörte ihr wie ihm. Sie kannte<br />

die Verzweiflung, wenn man begabt und intelligent<br />

ist und doch in einem armseligen, nutzlosen<br />

Körper steckt. Sie verstand den Kampf seines Geistes,<br />

zuerst gegen den Untergang und dann bei seinem<br />

Versuch, die feindliche Umgebung zu beherrschen.<br />

Und dann, darüber hinaus, den Kampf zur<br />

Verwirklichung seines Traumes. Er wollte seiner beengenden<br />

Hülle entfliehen. Sie, ganz allein sie, war<br />

dazu auserwählt, ihm dabei zu helfen. Durch sie<br />

konnte er das Ziel erreichen, das er wie ein Besessener<br />

verfolgte.<br />

15<br />

Viktor war vor fünfundzwanzig Jahren in einer stinkenden<br />

Einzimmerwohnung im East End von London<br />

geboren worden. Mitten während eines Luftangriffs<br />

hatte Rosa ihn verloren – lebend, trotz ihrer<br />

wie<strong>der</strong>holten Versuche, sich von <strong>der</strong> Last zu befreien,<br />

die sie durch die lieblose Verbindung mit einem<br />

längst vergessenen Partner erhalten hatte. Ein Hurenbastard<br />

ohne Zukunft. Mutter und Kind lagen in<br />

Blut und Schmutz, während die Stadt bombardiert<br />

wurde.<br />

Selbst wenn Viktor ein hübsches Kind gewesen<br />

wäre, ein Botticelli-Engel, wäre es zweifelhaft geblieben,<br />

ob er in Rosa einen Funken Mutterliebe hätte<br />

entzünden können. Sie kam aus <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Pro-<br />

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