Tätigkeitsbericht der Kerntechnischen Gesellschaft eV KTG 2006

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Sektionen 19 Grund dafür waren hauptsächlich die forschungspolitischen Vorgänge um die Universität und das Forschungszentrum Karlsruhe – und Teile des Vorstandes der Ortssektion mitten drin. Die Idee, dass Universität und Forschungszentrum zum „Karlsruhe Institute of Technology“ (KIT) zusammengehen, brachte schließlich auch den Erfolg, dass die Universität zu einer von drei Exzellenzuniversitäten in Deutschland gekürt wurde. Selbstverständlich war nicht nur die Idee ein Kraftakt, sondern wird es vor allem auch die Umsetzung dieser Idee sein. Konkret wurde die Informationsversorgung eines (gemeinsamen) KIT zu einem Pionierprojekt erklärt und auf Seite des Forschungszentrums Herr Dr. Hans-Jürgen Goebelbecker mit der Aufgabe der Durchführung dieses Projekts betraut. Damit blieb ihm in seiner Eigenschaft als Vorstandssprecher der Ortssektion weniger Zeit für diese als in den vergangenen Jahren. So war die Aktivität der Ortssektion im Jahr 2006 zwar vermindert aber nicht völlig ausgesetzt. Immerhin fanden zwei so genannte Stammtische und die große Exkursion statt. KTG-Stammtisch am Mittwoch, 5. April 2006 Die Ortssektion veranstaltete an diesem Tag einen Stammtisch im Gastdozentenhaus „Heinrich Hertz“ der Universität: Herr Dr. Joachim Knebel, Leiter des Programms „Nukleare Sicherheitsforschung“ im Forschungszentrum Karlsruhe, hielt einen Vortrag zum Thema: „Nukleare Sicherheitsforschung in Deutschland“. Herr Dr. Knebel kandidierte im Jahr 2006 auch für die Wahl des KTG-Vorstandes. Für KTG-Mitglieder, die ihn noch nicht persönlich kannten, war der Stammtisch somit auch eine Gelegenheit, ihm Fragen zu seiner angestrebten Tätigkeit im KTG-Vorstand zu stellen. Sicher trug diese Veranstaltung auch zu seinem Wahlerfolg im Mai bei, wofür wir ihm an dieser Stelle noch einmal gratulieren und ihm gleichzeitig für die Übernahme eines solchen Amtes danken wollen. Große Exkursion am 6. und 7. November 2006 nach Gorleben Im Rahmen einer Sitzung des Kompetenzverbundes Kerntechnik konnte eine Exkursionsidee ins Auge gefasst werden, an deren Verwirklichung wegen der bekannten politischen Verhinderungsstrategie schon niemand mehr glaubte: Ein Besuch des Erkundungsbergwerks Gorleben. Ein Mitarbeiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) konnte erfolgreich einen Besuchstermin im November vermitteln, obwohl gerade zu dieser Zeit Castor-Transporte ins Zwischenlager Gorleben und die entsprechenden Proteste vor Ort stattfanden. Zur „Einstimmung“ für die Untertage-Fahrt in die Schachtanlage Gorleben besuchten die Exkursionsteilnehmer 1 – wie inzwischen üblich war die Exkursion schon sehr frühzeitig ausgebucht – das Besucherbergwerk „Rammelsberg“ bei Goslar im Harz. Die Teilnehmer konnten eindrucksvoll erkennen, dass der Untertage-Erzabbau alles andere als eine romantische Tätigkeit war. Das Besucherbergwerk ist inzwischen als UNESCO- Weltkulturerbe eingestuft worden (www.rammelsberg.de) Wie auch schon während der Anreise zum Rammelsberg waren die Verkehrsverhältnisse der Exkursion wohlgesonnen, so dass pünktlich die Quartiere in Gartow und Pevestorf bei Gorleben erreicht wurden und das traditionelle gemütliche Abendessen in _____________ 1 Des sprachlichen Flusses wegen wird auch im Folgenden bei Nennung von Personen bzw. Personengruppen nur die grammatikalisch männliche Form benutzt. Selbstverständlich sind damit immer beide biologische Geschlechter gemeint.
20 Sektionen Abb. 1: „Einfahrt“ der Exkursionsteilnehmer in den Rammelsberg im doppelten Wortsinne einem idyllisch gelegenen Restaurant nahe dem Elbeufer stattfinden konnte. Am Morgen des 7. November mussten alle Exkursionsteilnehmer pünktlich um 9 Uhr an der Schachtanlage Gorleben sein, da pünktlich um 10 Uhr die Einfahrt auf die Erkundungssohle stattfand, und vorher noch Einführung, Sicherheitsbelehrung und natürlich Umkleide angesagt waren. Die beiden Schächte Gorleben 1 und 2 mit einer Teufe von 933 m bzw. 840 m befinden sich im Zentrum des rund 14 km langen und 4 km breiten Salzstocks. Die Oberfläche des Salzstocks (Salz- spiegel) liegt bei ca. 250 m unter der Geländeroberfläche; die Salzstockbasis reicht bis 3.400 m in die Tiefe. Im Erkundungsbergwerk sind neben der eigentlichen Erkundungssohle mit einer Teufe von 840 m unter der Geländeoberfläche noch weitere „technische“ Sohlen in 820 m Teufe (Abwettersohle), 880 m Teufe (Fördersohle) und 930 m Teufe (Schachtunterfahrung) angelegt. Insgesamt sind bisher etwa 7 km Strecken (ca. 234.000 m³ Hohlraum) aufgefahren sowie geologische und geotechnische Bohrungen mit einer Gesamtlänge von ca. 16.000 m hergestellt. Bilder von der Exkursion können auf einer Bilder-Website der Ortssektion unter www.fzk.de/bibliothek/ktg betrachtet werden. Außerdem gibt es eine virtuelle Tour durch das Erkundungsbergwerk auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft zu Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbh (DBE): www.dbe.de/Gorleben_1.0.htm. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei der DBE und insbesondere bei Herrn Kögler bedanken, dass sie diese Exkursion ermöglich haben, die allen Teilnehmern ein einmaliges Erlebnis beschert hat. Abb. 2: Die Exkursionsteilnehmer im Erkundungsbergwerk Gorleben
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