Dokumentation als PDF - Berliner Wirtschaftskonferenz
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fACHfoRUm 3, ZUSAmmENfASSUNg<br />
Wolle Berlin eine „Smart City“ mit dem Anspruch einer Metropole realisieren, böte<br />
sich die Nachnutzung des Flughafengeländes in Tegel <strong>als</strong> Experimentierfeld an.<br />
Wichtig sei dabei jedoch, dass die handelnden Akteure nicht auf den (eventuell fernen)<br />
technologischen Durchbruch warteten. Es gehe darum, in bestehenden Systemen<br />
Innovationen umzusetzen. Zwar könne es sein, dass der Smart Meter sich <strong>als</strong> „Killerapplikation“<br />
durchsetze (<strong>als</strong>o dem intelligenten Netz zum Durchbruch verhelfe). Es<br />
könne jedoch nicht darauf gewartet werden, bis ein flächendeckender Roll-Out der<br />
entsprechenden Zähler erfolgt sei. Betont wurde auch, dass es angesichts der steigenden<br />
Menge personenbezogener Daten im Smart Grid zunehmend darauf ankomme,<br />
die Themen Datenqualität und vor allem Datenschutz angemessen zu berücksichtigen.<br />
Dies müsse insbesondere vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass die vielfach<br />
beschworenen intelligenten Zähler zurzeit noch nicht die notwendige Akzeptanz bei<br />
den Kunden genießen.<br />
Kontrovers diskutiert wurde die Frage, inwieweit intelligente Zählertechnologien<br />
tatsächlich Anreize für mehr Energiesparen setzen. Erfahrungen zeigten, dass unmittelbar<br />
nach Installation eines Smart Meters eine hohe Bereitschaft der Nutzer festzustellen<br />
sei, sich mit den Einsparmöglichkeiten des Systems auseinanderzusetzen. Das<br />
Interesse nehme jedoch im Zeitverlauf ab. Zudem lasse sich ein Großteil der Einsparungen<br />
auch durch geringinvestivere Maßnahmen <strong>als</strong> einen Smart Meter realisieren.<br />
Das stelle jedoch nicht die Bedeutung von moderner Zählertechnologie für das Smart<br />
Grid von morgen in Frage.<br />
Als politische Herausforderungen wurden im Forum folgende Punkte diskutiert:<br />
• Notwendigkeit eines politischen Bekenntnisses zu einem klaren Ziel und zur<br />
Entwicklung von Visionen für eine „Smart City“ Berlin;<br />
• Bereitstellung eines Regulierungsrahmens, in dem Investitionen für ein „Smart<br />
Grid“ im Umfeld technologischer Unsicherheit gewährleistet bleiben. Dazu könnten<br />
z.B. lastabhängige Netznutzungsentgelte gehören, um von der Regulierungsseite<br />
einen stärkeren Impuls in Richtung Verschiebung und Verstetigung der Lastgänge zu<br />
setzen;<br />
• Abbau von Unsicherheiten bei der Bevölkerung, wenn es um neue Technologien wie<br />
intelligente Zähler gehe;<br />
• Organisation eines zentralen und integrierten Prozessmanagements für die intelligente<br />
Stadt von morgen: Die Komplexität der bevorstehenden Aufgaben und die<br />
Radikalität der Innovationssprünge, die für eine Smart City erforderlich sind,<br />
könnten in den derzeitigen administrativen Strukturen nicht abgebildet werden.<br />
26 | Fachforum 3<br />
Dr. Andreas Schnauß