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Dokumentation als PDF - Berliner Wirtschaftskonferenz

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5. <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Wirtschaftskonferenz</strong><br />

Energie.<br />

Technik, Effizienz,<br />

Services aus Berlin<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

23. November 2011<br />

10:00 bis 17:30 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Rathaus<br />

www.berliner-wirtschaftskonferenz.de<br />

ENERGIE<br />

sei energie<br />

sei industrie<br />

sei berlin


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Programmübersicht 3<br />

Begrüßungsrede Harald Wolf, Auszug 5<br />

Eröffnungsrede Klaus Wowereit, Auszug 7<br />

Keynote Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl, Auszug 12<br />

Podiumsgespräch, Zusammenfassung 15<br />

Fachforum 1, Zusammenfassung 19<br />

Fachforum 2, Zusammenfassung 22<br />

Fachforum 3, Zusammenfassung 24<br />

Fachforum 4, Zusammenfassung 27<br />

Zukunftsdialog, Zusammenfassung 30<br />

Impressionen der Veranstaltung 33<br />

Aussteller, Kurzportraits 36<br />

Presseresonanz: Printmedien, Fernsehen und Radio 40<br />

Impressum 42<br />

2 | Inhaltsverzeichnis


PRogRAmmüBERSICHT<br />

08:30 Uhr Einlass und Empfang<br />

10:00 Uhr Imagefilm und Begrüßung<br />

durch die Moderatorin Sabine Beckmann, freie Journalistin<br />

10:05 Uhr Begrüßung<br />

durch den Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen,<br />

Harald Wolf<br />

10:10 Uhr Eröffnungsrede<br />

des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit<br />

3 | Programm<br />

Keynote von Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl, Sprecher des Clusters<br />

Energietechnik Berlin-Brandenburg und Vorstandsvorsitzender des<br />

Deutschen GeoForschungsZentrums, Potsdam<br />

11:00 Uhr Podiumsgespräch<br />

„Energie im Dialog. <strong>Berliner</strong> Unternehmen für zukünftige Lösungen“ mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik<br />

• Michael Geißler, Geschäftsführer <strong>Berliner</strong> Energieagentur GmbH und Vorstandsvorsitzender<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Klima schutzagenturen Deutschlands e. V. (eaD)<br />

• Burkhard Ischler, Chef des <strong>Berliner</strong> Büros der Leitung der Siemens AG<br />

und Präsident der UVB<br />

• Dr. Nikolaus Meyer, Gründer und Geschäftsführer der Soltecture GmbH<br />

• Prof. Dr. h.c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann, Leiter des Fachgebietes<br />

Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik am Institut für Werkzeug-<br />

maschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin sowie Leiter des Institutes<br />

für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft<br />

• Harald Wolf, Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie<br />

und Frauen<br />

12:15 Uhr Mittagspause/Eröffnung der Ausstellung


PRogRAmmüBERSICHT<br />

13:30 Uhr Vier parallele Fachforen<br />

Forum 1: „Energietechnik. Lösungen der Industrie für globale Herausforderungen“<br />

4 | Programm<br />

• Prof. Dr.-Ing. Anke Rita Kaysser-Pyzalla, Helmholtz-Zentrum Berlin<br />

• Ulrich Misgeld, Semperlux AG – Lichttechnische Werke<br />

• Dr. Nazmir Presser, Siemens AG<br />

• Roland Sillmann, Inventux Technologies AG<br />

• Ralf Thon, MAN Diesel & Turbo SE<br />

Forum 2: „Energieeffizienz. Verteilung und Verbrauch nach Maß“<br />

• Peter Clos, Tuskulum GmbH<br />

• Martin Mathes, IG BAU<br />

• Ulrich Prochaska, SES Energiesysteme GmbH<br />

• Andreas Tied, Investitionsbank Berlin (IBB)<br />

Forum 3: „Energiesysteme. Innovative Erzeugung und intelligente<br />

Verteilung in der Metropole“<br />

• Dr. Heiko Lehmann, Telekom Innovation Laboratories<br />

• Andreas Prohl, GASAG <strong>Berliner</strong> Gaswerke AG<br />

• Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math. Ina Schieferdecker, Fraunhofer-Institut<br />

• Dr. Andreas Schnauß, Vattenfall Europe Wärme AG<br />

• Dr. Michael Trampert, Capgemini GmbH<br />

• Alexander Voigt, Younicos AG<br />

Forum 4: „Energieservices. Stärken und Impulse industrienaher Dienstleistungen“<br />

• Susanne Berger, <strong>Berliner</strong> Energieagentur GmbH<br />

• Dr. Georg Riegel, deZem GmbH<br />

• Prof. Dr. h.c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann,<br />

TU Berlin und Fraunhofer- Gesellschaft<br />

• Markus Wonka, Alstom Power Service GmbH<br />

15:30 Uhr Zukunftsdialog<br />

„Zum Energiemix 2050. Lokale Versorgungssicherheit,<br />

internationale Verantwortung“<br />

16:30 Uhr Get-together<br />

• Prof. Dr. Claudia Kemfert, DIW Berlin und<br />

Hertie School of Governance (HSoG)<br />

• Rainer Knauber, Vattenfall Europe AG<br />

• Dr. Nikolaus Meyer, Soltecture GmbH<br />

17:30 Uhr Ende der Veranstaltung


BEgRüSSUNgSREdE HARALd WoLf, AUSZUg<br />

Begrüßungsrede<br />

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Hüttl,<br />

sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich freue mich sehr, Sie heute auf der 5. <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong> begrüßen zu<br />

dürfen!<br />

Wie in den vergangenen vier Jahren ist es der <strong>Berliner</strong> Wachstumsinitiative auch dieses<br />

Mal gelungen, ein Leitthema zur <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong> zu konzipieren, das die<br />

aktuelle wirtschaftspolitische Diskussion nachdrücklich prägt.<br />

Kein anderes Thema symbolisiert stärker<br />

<strong>als</strong> dieses den modernisierungsgetriebenen,<br />

strukturellen Umbruch, den viele<br />

Industrieunternehmen in diesem<br />

Jahrzehnt erleben und mit gestalten.<br />

Kein anderes Thema wird so intensiv von allen gesellschaftlichen Gruppen mit viel<br />

Leidenschaft und Sachkenntnis diskutiert. Und das soll auch heute, bei dieser <strong>Berliner</strong><br />

Wirtschaftkonferenz, so sein. Im Mittelpunkt steht dabei wie immer die Industrie.<br />

An einer Tatsache besteht dabei zunächst kein Zweifel: Die Hauptstadtregion hat sich<br />

in den vergangenen Jahren zu einem international wettbewerbsfähigen Produktionsund<br />

Dienstleistungsstandort der Energieerzeugung und -verteilung entwickelt, eng<br />

verknüpft mit der exzellenten Forschungslandschaft.<br />

Erfolgsgaranten dieser Entwicklung sind die Industrie mit der Produktion von<br />

wichtigen Komponenten sowie die Wachstumsbranche der erneuerbaren Energien.<br />

Diese Kompetenzen unterstützt das Anfang 2011 in Berlin und Brandenburg<br />

gegründete Cluster Energietechnik.<br />

5 | Begrüßungsrede<br />

Harald Wolf, Bürgermeister und Senator<br />

für Wirtschaft, Technologie und Frauen<br />

während seiner Begrüßungsrede


BEgRüSSUNgSREdE HARALd WoLf, AUSZUg<br />

Und daher freue ich mich heute ganz besonders, dass wir <strong>als</strong> Keynote Speaker den<br />

Sprecher dieses Clusters, Herrn Prof. Hüttl, gewinnen konnten.<br />

Der Titel der heutigen Konferenz macht deutlich:<br />

Für die Zukunft der Energie sind vor<br />

allem die Themenfelder Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien und Energiesparen<br />

von immenser Bedeutung.<br />

Und deshalb muss auch genau hier der Ansatzpunkt der wirtschaftspolitischen<br />

Strategie der Hauptstadtregion liegen.<br />

Denn hier bieten sich große Chancen für alle hier ansässigen Unternehmen, sich auf den<br />

wachsenden nationalen und internationalen Märkten rund um das Thema Energie zu<br />

positionieren.<br />

Wie setzt die <strong>Berliner</strong> Industrie diese Aufgabe um? Welche Chancen bieten sich<br />

hiesigen Service-Unternehmen? Wie kann die Politik diese Prozesse unterstützen?<br />

Diese und weitere Fragen werden im Mittelpunkt der heutigen 5. <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong><br />

stehen und aus der Erfahrung der bisherigen vier Konferenzen bin ich<br />

sicher, dass wir hierzu viele interessante und zukunftsweisende Antworten erhalten<br />

werden.<br />

Das heißt für mich – und das ist mir sehr wichtig – dass es auf dieser Konferenz<br />

nicht nur um eine Bestandsaufnahme geht, sondern auch und vor allem um die<br />

Beschreibung von Perspektiven, Handlungsfeldern und Leitlinien für die Entwicklung<br />

des Wirtschaftsstandorts Berlin für die kommenden Jahre.<br />

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Hüttl, sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,<br />

sehr geehrte Damen und Herren, die <strong>Berliner</strong> Wachstumsinitiative Berlin 2004 – 2014<br />

hat daher auch zu dieser 5. <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong> ein Positionspapier vorgelegt,<br />

das Sie in Ihrer Tagungsmappe vorfinden.<br />

Ich danke den Partnern der Wachstumsinitiative Berlin 2004 – 2014, der UVB, der<br />

IHK, der Handwerkskammer, dem Bauindustrieverband, dem DGB, der IG Metall,<br />

der IBB, BerlinPartner und der Technologiestiftung sowie der ZAB und der <strong>Berliner</strong><br />

Energieagentur für die Mitwirkung an der Erarbeitung des Positionspapiers und an<br />

der Vorbereitung dieser 5. <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong>.<br />

Ich freue ich mich auf die Diskussionen auf dieser Konferenz und danke vorab<br />

allen beteiligten Referentinnen und Referenten in den Podien und Foren für ihre<br />

Mitwirkung.<br />

6 | Begrüßungsrede


ERöffNUNgSREdE KLAUS WoWEREIT, AUSZUg<br />

Eröffnungsrede:<br />

„Wandel in der Energiebranche – Chance für<br />

innovative <strong>Berliner</strong> Industrie und Dienstleister“<br />

Lieber Kollege Wolf,<br />

Herr Präsident der Handwerkskammer,<br />

lieber Herr Schwarz,<br />

sehr geehrter Herr Ischler,<br />

lieber Christian Hossbach,<br />

Herr Professor Hüttl,<br />

meine Damen und Herren,<br />

herzlich willkommen zur heutigen fünften <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong>!<br />

Mit der heutigen fünften <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong> knüpfen wir an die 2007<br />

begründete Tradition an.<br />

Wir haben das Thema Industrie „Made in Berlin“ fokussiert, vor allem die Leistungen<br />

vieler Unternehmen, die Marktführer auf ihrem Gebiet sind – oftm<strong>als</strong> <strong>als</strong> „hidden<br />

champions“.<br />

Wir haben das Thema Innovation in den Mittelpunkt gerückt – mit vielen guten<br />

Beispielen gelungener Umsetzung von Innovationen in moderne Produkte und mit all<br />

den Facetten einer exzellenten Wissenschafts- und Forschungslandschaft, mit Zukunftsorten<br />

wie Adlershof, Buch, dem Clean-Tech Business Park in Marzahn, dem Campus<br />

Charlottenburg rund um TU und UdK, Dahlem mit seinem Technologiezentrum Südwest<br />

und Oberschöneweide mit der HTW.<br />

Und wir haben in den letzten beiden Jahren Branchen beleuchtet, die zu den Zugpferden<br />

der <strong>Berliner</strong> Wirtschaft gehören: das ganze Feld der umweltfreundlichen und auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichteten Wirtschaft und das große Thema Mobilität.<br />

An diese Tradition knüpfen wir heute mit dem Thema „Energie“ nahtlos an.<br />

Und wir können dabei auf den Erfolgen der letzten Jahre aufbauen.<br />

7 | Eröffnungsrede<br />

Klaus Wowereit, Regierender<br />

Bürgermeister von Berlin


ERöffNUNgSREdE KLAUS WoWEREIT, AUSZUg<br />

Von 2005 bis 2010 stieg die reale Wirtschaftsleistung<br />

insgesamt um 13 % und<br />

damit doppelt so stark wie bundesweit.<br />

Das reale Bruttoinlandsprodukt wuchs 2010 um 2,7 % und legte auch im ersten Halbjahr<br />

2011 um 1,9 % zu.<br />

Erfreulich ist auch, dass die Industrie wieder zum wirtschaftlichen Wachstum beiträgt.<br />

Die industrielle Wertschöpfung stieg 2010 um 5,8 %. Von Januar bis einschließlich Juli<br />

2011 konnte die <strong>Berliner</strong> Industrie ihre Umsätze um 5,1 % gegenüber dem Vorjahr<br />

steigern. Und es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass sich diese Tendenz fortsetzen wird.<br />

Im 1. Halbjahr lagen die Industrieaufträge um 16,2 % über dem Vorjahresniveau. Der<br />

aktuelle Konjunkturklimaindex von Oktober liegt trotz leichter Abkühlung mit 127<br />

Zählern immer noch deutlich über dem Zehnjahresschnitt von 108 Punkten.<br />

Die Basis ist <strong>als</strong>o gelegt. Jetzt kommt es darauf an, dass wir gemeinsam daran arbeiten,<br />

die Stärken Berlins weiter auszubauen, um die wirtschaftliche Basis unserer Stadt dauerhaft<br />

zu stärken. Denn machen wir uns nichts vor: Wir haben noch eine große Wegstrecke<br />

vor uns.<br />

Rückgrat einer starken Wirtschaft in der Region ist eine leistungsfähige Infrastruktur.<br />

Für die braucht man Mut und Durchsetzungskraft, wie im Fall der A 100. Und manche<br />

Projekte kommen nur mit extrem langem Atem. Das gilt für den neuen Flughafen, den<br />

wir am 3. Juni 2012 eröffnen werden. Damit bekommt die gesamte Hauptstadtregion<br />

kräftig Aufwind. Und für Berlin bedeutet dieses neue Tor zur Stadt, dass entlang des<br />

Weges von Schönefeld über Adlershof, Schöneweide und Neukölln bis in die Innenstadt<br />

völlig neue Chancen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung entstehen.<br />

Diese neue Qualität der Erreichbarkeit wird auch dem Bereich der Energietechnik und<br />

-services in der Hauptstadtregion zugute kommen.<br />

Das Thema Energie hat Zukunft, nicht erst seit den Beschlüssen zur Energiewende, aber<br />

seitdem erst recht. Als neue Koalition haben wir uns vorgenommen, alles zu tun, damit<br />

Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt wird. Das ist ein ambitioniertes<br />

Ziel. Aber es ist erreichbar. Berlin hat dafür beste Voraussetzungen. Vor allem<br />

Kompetenz!<br />

Unsere gesamte Energieversorgung wird sich fundamental verändern, um das Klima zu<br />

schützen, Ressourcen zu schonen und die Versorgungssicherheit auch unter veränderten<br />

Rahmenbedingungen zu garantieren.<br />

Aber ich sage auch: Sie wird sich nur in die richtige Richtung ändern und wir werden<br />

die Chancen der Wende nur nutzen können, wenn der proklamierten Energiewende<br />

nun auch Gesetze und konkrete Beschlüsse folgen. Denn konkret beschlossen ist auf der<br />

Bundesebene praktisch noch nichts.<br />

In dieser Situation wollen wir <strong>als</strong> Hauptstadt mit Kompetenz und Erfahrung punkten.<br />

Wer darüber verfügt, hat einen wertvollen Vorsprung. Diesen wollen wir entschlossen<br />

nutzen, denn Berlin konnte schon in den vergangenen Jahren große Erfolge verbuchen.<br />

Und die neue Koalition will Berlin systematisch zum Vorbild für klimaschonende<br />

Energiepolitik und Klimaschutz ausbauen.<br />

Im Kernbereich der Energietechnik arbeiteten 2010 in der Hauptstadtregion rund 40.000<br />

Beschäftigte in fast 5.000 Unternehmen. Der Umsatz lag bei 15,5 Mrd. Euro und das<br />

8 | Eröffnungsrede


ERöffNUNgSREdE KLAUS WoWEREIT, AUSZUg<br />

Wachstum in den letzten drei Jahren jährlich bei durchschnittlich 5,4 %, was deutlich<br />

über dem Bundesdurchschnitt von 2,1 % liegt.<br />

Wir sind ein international wettbewerbsfähiger<br />

Standort für Energietechnik und<br />

-services geworden, eng verknüpft mit<br />

einer exzellenten Forschungslandschaft.<br />

Gerade im Bereich Turbomaschinenbau und Kraftwerkstechnik steht die Hauptstadtregion<br />

hervorragend da. Wir verfügen über zahlreiche exzellent aufgestellte Foschungseinrichtungen.<br />

Nicht zuletzt zahlreiche globale Player wie Alstom, MAN, MTU,<br />

Rolls-Royce und Siemens stehen dafür, dass wir in der Region die kompletten Wertschöpfungsketten<br />

in diesem Bereich abbilden – von der Forschung und Entwicklung<br />

über die Produktion bis zur Wartung und zum umfassenden Service ist hier alles auf<br />

internationalem Spitzenniveau vorhanden.<br />

Auf diesem Erfolg wollen und dürfen wir uns nicht ausruhen. Daher bündeln wir in<br />

unserem Cluster Energietechnik alle Kräfte und Potenziale der Region. Es ist Teil unserer<br />

Innovationsstrategie. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den erneuerbaren Energien, dem<br />

Bereich der Energienetze und -speicher, den Turbomaschinen und der Kraftwerkstechnik<br />

sowie der Energieeffizienz zu. Auch im Bereich der Solarenergie steht Berlin gut<br />

da. Von der Forschung über die Komponentenfertigung bis zur Produktion von<br />

kristallinen Solarzellen, Dünnschichtmodulen und Erzeugnissen der Solarthermie ist die<br />

gesamte Wertschöpfungskette vorhanden.<br />

Ein großes Thema für die Zukunft der Energieversorgung ist die Speicherung. Denn mit<br />

der Dezentralisierung der Versorgungsstrukturen und der zunehmenden Nutzung<br />

regenerativer Energien werden wir mit größeren Schwankungen leben müssen. Aber<br />

auch auf diesem Feld haben sich Unternehmen aus der Region bereits mit neuen<br />

technischen Lösungen hervorgetan.<br />

In keiner anderen Region Deutschlands<br />

gibt es derzeit mehr Forschungs- und<br />

Modellprojekte zur Elektromobilität<br />

<strong>als</strong> in Berlin.<br />

Wir wollen die Hauptstadtregion zu einem internationalen Schaufenster für neue Formen<br />

der Mobilität machen und dabei die Chancen, die sich durch den Einstieg in die<br />

E-Mobility ergeben, erlebbar machen. Das werden wir mit unserer Bewerbung beim<br />

nationalen Wettbewerb unterstreichen. Und ich kann Ihnen versichern: Die neue<br />

Koalition steht voll und ganz hinter diesem Vorhaben.<br />

Auch bei diesem Thema geht es um die Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette<br />

in der Region, um neue Bündnisse mit der Automobilindustrie und um die Verknüpfung<br />

mit dem öffentlichen Verkehr. Es geht um Vernetzung und Förderung der Energieforschung<br />

und -entwicklung am Standort Berlin durch ein konzentriertes Energieforschungsprogramm<br />

„Kompetenznetz Energiewissenschaften“.<br />

9 | Eröffnungsrede


ERöffNUNgSREdE KLAUS WoWEREIT, AUSZUg<br />

Und natürlich ist die großflächige Einführung von Elektromobilität auch eine Herausforderung<br />

für die Energie-Infrastruktur. Mein Appell an die Bundesregierung ist:<br />

Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Berlin bietet!<br />

Energie <strong>als</strong> ökonomisches Potenzial der Hauptstadtregion: Da geht es um innovative,<br />

industrielle Produktion, aber es geht auch um eine wachsende Dienstleistungsbranche<br />

und um einen beachtlichen Markt für das Handwerk.<br />

Angesichts des Klimawandels ist die energetische Sanierung des Gebäudebestandes ein<br />

großes Thema für die Energieeffizienz-Branche und für die Anbieter von Energiedienstleistungen.<br />

Allein in Berlin sind 150 kleine und mittlere Unternehmen und mehr <strong>als</strong><br />

6.500 Handwerksbetriebe auf diesem Feld tätig.<br />

Auf der Basis des „Energiekonzeptes 2020“ strebt Berlin an, die CO 2 - Emissionen bis<br />

2020 um mehr <strong>als</strong> 40 % gegenüber 1990 zu reduzieren. 25 Prozent haben wir schon<br />

erreicht. Aber wir werden in den nächsten Jahren noch viel tun müssen, um Energie<br />

deutlich effektiver einzusetzen und den Verbrauch zu senken, z.B. mit dem „SmartKiez-<br />

Gebäudesanierungsprogramm“.<br />

Klimaschutz ist eine große Chance für den Industriestandort und das Beschäftigungswachstum<br />

in der Region.<br />

Wir wollen die Chancen entschlossen<br />

nutzen, indem wir Berlin <strong>als</strong> Standort für<br />

Zukunftsindustrien und -technologien<br />

weiterentwickeln.<br />

Indem wir den „Masterplan Industriestadt Berlin 2010–2020“ systematisch umsetzen.<br />

Indem wir unsere Zukunftsorte weiterentwickeln und unsere Kompetenzfeldstrategie<br />

erweitern. Wo es ein Clustermanagement gibt, müssen wir auch planerisch ansetzen,<br />

Zukunftsorte ausweisen, freie Flächen entwickeln und mit wirtschaftlichem und<br />

wissenschaftlichem Leben füllen. Das wird eine der großen Aufgaben auf dem jetzigen<br />

Flughafen Tegel nach seiner Stilllegung sein.<br />

Es geht aber auch um Kommunikation: Industriepolitik ist eine Gemeinschaftsaufgabe<br />

von Politik, Kammern, Unternehmensverbänden und Gewerkschaften und das<br />

bedeutet: Wir müssen und werden im engen Schulterschluss weiter an der Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen arbeiten.<br />

Viele Bürgerinnen und Bürger und auch die Unternehmen machen sich in diesen Tagen<br />

und Wochen Sorgen um die Zukunft. Gebannt und hilflos verfolgen sie die aktuellen<br />

Turbulenzen an den Finanzmärkten. Und natürlich wissen wir alle: Sollte die Krise auf<br />

die Realwirtschaft durchschlagen, dann wird sie um Berlin keinen Bogen machen.<br />

Diese realistische Einsicht sollte uns aber nicht zu f<strong>als</strong>chen Antworten auf die Krise<br />

verleiten. Berlins Antwort auf die Konjunkturrisiken darf nicht sein, sich wegzuducken<br />

und abzuwarten. Und sie darf aber auch nicht darin bestehen, kurzfristig Aktivismus<br />

zu entfalten.<br />

Denn die Krise ist vor allem eine Krise des kurzfristigen Denkens und des Setzens auf<br />

den „schnellen Euro“.<br />

10 | Eröffnungsrede


ERöffNUNgSREdE KLAUS WoWEREIT, AUSZUg<br />

Unsere Antwort kann daher nur lauten: Wir müssen Wirtschaftspolitik betreiben, die<br />

über den Tag hinaus wirkt, Wirtschaftspolitik, die heute an morgen denkt, die solide<br />

Strukturen schafft und eine stabile, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung fördert.<br />

Das ist unsere Aufgabe.<br />

Dazu gehört der Ausbau und die Pflege der Infrastruktur.<br />

Dazu gehört die systematische Förderung des Nachwuchses durch eine gute Bildung<br />

an den Kitas und Schulen, durch den Bau von Brücken aus der Schule in die Wirtschaft<br />

und durch die Ausbildung von Fachkräften in den Betrieben und an den Hochschulen.<br />

Wenn wir uns <strong>als</strong> „Schaufenster“ im Rahmen der Nationalen Plattform Elektromobilität<br />

bewerben, dann wollen wir dies auch damit verbinden, dass wir für Arbeit, Qualifizierung<br />

und Ausbildung in der Industrie werben. Ohne Fachkräfte kein Wachstum!<br />

Zu einem modernen Wirtschaftsstandort<br />

gehört ein gründerfreundliches und<br />

innovatives Klima.<br />

Dazu gehört – nicht erst seit den griechischen Erfahrungen – eine Politik der soliden<br />

Finanzen. Dazu gehört das gemeinschaftliche Werben für die Stadt - auf allen Ebenen:<br />

innerhalb Berlins, deutschlandweit, aber auch international, in den Partnerstädten<br />

rund um den Globus.<br />

Und: Zu einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik, die Berlin stark macht, gehört auch,<br />

dass wir bei jungen Menschen den Aufstiegs- und Leistungswillen wecken und dass<br />

wir ihnen zeigen: Es lohnt sich zu arbeiten, weil für gute Arbeit auch faire Löhne<br />

gezahlt werden, die ein Leben in Würde ermöglichen und eine stabile Binnennachfrage<br />

stimulieren. Beides gehört zusammen:<br />

Aufstiegswille und Aufstiegschancen! Anstrengung und Entlohnung.<br />

Das sind einige der zentralen Aufgaben, denen wir uns <strong>als</strong> neue Landesregierung in<br />

den nächsten fünf Jahren stellen werden. Das sind aber auch Aufgaben, für die wir<br />

auch in Zukunft einen „common sense“ in der Hauptstadt brauchen.<br />

Mit der gemeinsamen Vorbereitung dieser Konferenz haben Politik, Kammern, Unternehmensverbände,<br />

Gewerkschaften und Wissenschaft wieder gezeigt: Berlin hat einen<br />

solchen spirit entwickelt. Berlin ist gut aufgestellt. Das macht Mut, den eingeschlagenen<br />

Weg weiterzugehen. So schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen für eine<br />

starke Wirtschaft und für gute Arbeitsplätze.<br />

So wird Berlin Erfolg haben. Und so hat Berlin Zukunft.<br />

Vielen Dank Ihnen allen für Ihr Engagement!<br />

11 | Eröffnungsrede


KEyNoTE PRof. dR. dR. H. C. REINHARd f. HüTTL, AUSZUg<br />

Keynote: „Ein Land voller Energie – innovative<br />

Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung<br />

in Deutschland“<br />

Die Gesellschaften der Erde sind einem globalen Wandel unterworfen, dem mehrere<br />

Triebkräfte zugrunde liegen:<br />

• Die steigende globale Energienachfrage:<br />

Der weltweite Primärenergiebedarf nimmt Szenariorechnungen zufolge zwischen<br />

2009 und 2035 um 40 % zu. Öl bleibt der wichtigste Brennstoff, wobei die Nachfrage<br />

nach Gas absolut gesehen die größten Zuwächse verzeichnet. Der Energieträger<br />

Kohle machte in der vergangenen Dekade fast die Hälfte des weltweiten Zuwachses<br />

am Energieverbrauch aus.<br />

• Die natürliche und anthropogen gesteuerte Klimadynamik:<br />

Klimaschwankungen sind ein natürliches Phänomen, jedoch greift der Mensch<br />

durch zusätzlichen Ausstoß von Gasen wie CO 2 und CH 4 in die Klimadynamik ein.<br />

Neben der Mitigation (d. h. der Reduktion von Treibhausgasen, v. a. von CO 2 ) stellt<br />

die Anpassung (Adaption) an die sich ändernden Bedingungen, die regional sehr<br />

verschieden sein können, eine wichtige Option dar, dem klimatischen Wandel zu<br />

begegnen.<br />

• Demographische Faktoren wie das Wachstum der Weltbevölkerung und der Trend<br />

zur Urbanisierung in Schwellen- und Entwicklungsländern:<br />

Konservativen Schätzungen zufolge kann die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2100 auf<br />

bis zu 10,1 Milliarden Menschen anwachsen. Dies hat auch Folgen für den globalen<br />

Ressourcenverbrauch.<br />

Das Bewusstsein über diese Faktoren sowie die Neubewertung von Kernkraft-Risiken<br />

infolge des Reaktorunfalls in Fukushima (Japan) haben Entscheidungen zur Neuausrichtung<br />

der sicheren Energieversorgung für Deutschland angestoßen.<br />

12 | Keynote<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl,<br />

Sprecher des Clusters Energietechnik<br />

Berlin-Brandenburg und Vorstands-<br />

vorsitzender des Deutschen Geo-<br />

ForschungsZentrums, Potsdam


KEyNoTE PRof. dR. dR. H. C. REINHARd f. HüTTL, AUSZUg<br />

Die von der Bundesregierung eingerichtete „Ethik-Kommission Sichere Energieversorgung“<br />

hatte es sich Mitte 2011 daher zum Ziel gesetzt, den beschleunigten Ausstieg aus<br />

der Kernkraft sowie den verstärkten Einstieg in erneuerbare Energien vorzubereiten<br />

und Wege zu mehr Energieeffizienz aufzuzeigen. Im Ergebnis legte die Kommission<br />

ein Konzept dafür vor, wie der Ausstieg aus der Kernenergienutzung innerhalb eines<br />

Jahrzehnts <strong>als</strong> Gemeinschaftsaufgabe und unter Beachtung des „Energiedreiecks“<br />

(günstig, sicher, umweltverträglich, vor allem im Hinblick auf den Klimaschutz)<br />

bewerkstelligt werden kann. Konkrete Empfehlungen umfassen die Einsetzung eines<br />

Energiewende-Beauftragten, ein begleitendes Monitoring des Umbau-Prozesses und<br />

die Durchführung nationaler und internationaler Energieforen. Die Vorschläge orientieren<br />

sich dabei auch an den Zielen der deutschen Energiepolitik für die kommenden<br />

Jahrzehnte, vor allem an der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen am<br />

Endenergieverbrauch sowie der Entkopplung von Energieproduktivität und Wirtschaftswachstum,<br />

<strong>als</strong>o einer verbesserten Energieeffizienz.<br />

Innovative Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren zu einer stetig wachsenden<br />

wirtschaftlichen Bedeutung erneuerbarer Energien geführt. In Deutschland sind<br />

dabei Herstellung, Finanzierung, Projektierung, Installation und Wartung von<br />

Anlagen besonders relevant. Auch die Zulieferbranche wird immer wichtiger.<br />

Berlin und Brandenburg haben sich dabei <strong>als</strong> bedeutende Standorte für verschiedene<br />

Branchenzweige etabliert. So ist etwa Brandenburg heute der zweitwichtigste Windenergiestandort<br />

Deutschlands.<br />

Trotz starker internationaler Konkurrenz haben sich Brandenburger Unternehmen<br />

durch Spezialisierung, eine Konzentration auf den Premiumsektor sowie Preis- und<br />

Technologieführerschaft auf dem hart umkämpften Photovoltaik-Markt gut behauptet.<br />

Die Geothermie <strong>als</strong> in Deutschland verfügbare erneuerbare Energiequelle eröffnet ein<br />

großes Anwendungspotenzial: Sie ermöglicht sowohl Stromerzeugung <strong>als</strong> auch die<br />

direkte Nutzung der Erdwärme, sie ist grundlastfähig, hat ein hohes CO 2 -Einsparungspotenzial<br />

und ein großes wirtschaftliches Wachstumspotenzial. In der Hauptstadtregion<br />

soll am Standort Groß Schönebeck (Brandenburg) exemplarisch der Nachweis<br />

einer nachhaltigen Nutzung von Thermalwässern aus tiefen Sedimenten geothermischer<br />

Lagerstätten geführt werden. Auch die geologische Speicherung von CO 2 kann<br />

eine wichtige Rolle beim Umbau des Energiesystems spielen. Innovative Anwendungen<br />

von CCS (Carbon Dioxide Capture and Storage) und CCU (Carbon Dioxide Capture<br />

and Usage) werden gerade im internationalen Kontext entscheidende Strategien zur<br />

Verringerung des anthropogen verursachten CO 2 -Ausstoßes darstellen.<br />

In letzter Konsequenz muss die Energiewende<br />

zwar global und national<br />

vorgedacht und geplant, jedoch in<br />

den einzelnen Regionen unter Berücksichtigung<br />

der Gegebenheiten vor Ort<br />

umgesetzt werden.<br />

Ein Ansatz der Region Berlin-Brandenburg besteht darin, energiebezogene Kompetenzen<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und der öffentlichen Hand im Cluster Energietechnik<br />

zu bündeln und durch den Aufbau eines Clustermanagements zu katalysieren.<br />

13 | Keynote


KEyNoTE PRof. dR. dR. H. C. REINHARd f. HüTTL, AUSZUg<br />

Dies entspricht dem politischen Willen der beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg,<br />

sich in der Wirtschafts- und Innovationspolitik auf einige wenige Zukunftsbranchen<br />

zu konzentrieren und diese gezielt zu fördern.<br />

Die Energietechnik ist – neben Gesundheit, Mobilität, Kommunikation und Optik –<br />

eines dieser Technologiecluster, im Rahmen derer Berlin und Brandenburg<br />

länderübergreifend zusammenarbeiten. Sie ist mit knapp 5.000 Unternehmen (inkl.<br />

vor- und nachgelagerter Branchen), über 30 Wissenschaftseinrichtungen und fast<br />

50.000 Beschäftigten schon jetzt ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

Ziel der Clusterbildung ist es, die Region<br />

in der Energietechnik noch weiter voranzubringen<br />

– z.B. durch eine stärkere<br />

Vernetzung von Experten aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Verwaltung –<br />

und so den Hauptstadtraum zu einer bundesweit führenden und international sichtbaren<br />

Energieregion zu entwickeln.<br />

Die Federführung des gemeinsamen Clusters liegt im Energieland Brandenburg bei<br />

der landeseigenen Wirtschafsförderungs-, Technologieförderungs- und Energieagentur,<br />

der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), und dort beim Clustermanager. Das<br />

Clustermanagement ist ein mehrköpfiges Team aus Wirtschafts- und Technologieförderern<br />

der Zukunftsagentur Brandenburg, der TSB Innovationsagentur Berlin und<br />

Berlin Partner – strategisch und kommunikativ unterstützt durch den Clustersprecher<br />

Prof. Hüttl.<br />

Das Cluster arbeitet nach technologischen Handlungsfeldern, die im Kern den Säulen<br />

der Energiewende entsprechen: Erneuerbare Energietechnologien (Wind, Solar, Biomasse),<br />

Netze & Speicher und Energieeffizienz. Eine Hauptaufgabe des noch jungen<br />

Clusters ist die Entwicklung eines Fahrplans für die nächsten Jahre. Die Erarbeitung<br />

der Clusterstrategie erfolgt top-down mit den Akteuren und Netzwerken der Region.<br />

Der Masterplan enthält u. a. Maßnahmen zur Standortvermarktung, zum Wissenstransfer,<br />

zu Vernetzungsveranstaltungen und zu Innovationsprojekten (mit Wirtschaft<br />

und Wissenschaft) und wird von der Politik in diesem Sommer verabschiedet. Neben<br />

bestehenden Leitprojekten aus der Region – wie dem Photovoltaik-Kompetenzzentrum<br />

in Berlin-Adlershof (PV ComB) und dem E-Sol-Car Projekt in Cottbus –<br />

wird das Cluster in den nächsten Jahren weitere Referenzprojekte mit Vorzeigecharakter<br />

und dem Potenzial für neue Produkte und Dienstleistungen anschieben<br />

und vermarkten.<br />

Neben technischer Innovation ist jedoch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz eine<br />

weitere wichtige Voraussetzung zum erfolgreichen Umbau der Energieversorgung.<br />

So wird der Schritt vom energiepolitischen „Dreieck“ zu einem „Viereck“ notwendig<br />

sein, bestehend aus den Komponenten: Umwelt- und Klimaverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Versorgungssicherheit und eben Akzeptanz. Die gesellschaftliche Verankerung<br />

der Ziele und Maßnahmen der Energiewende und eine gerechte Verteilung<br />

sowohl der entstehenden Kosten <strong>als</strong> auch der erzielten Vorteile werden deshalb wichtige<br />

Aufgaben für die kommenden Jahre darstellen.<br />

14 | Keynote


PodIUmSgESPRäCH, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Podiumsgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik:<br />

„Energie im Dialog. <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />

für zukünftige Lösungen“<br />

Podiumsteilnehmer:<br />

• Michael Geißler: Geschäftsführer der <strong>Berliner</strong> Energieagentur GmbH und Vorstandsvorsitzender<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands<br />

e. V. (eaD)<br />

• Burkhard Ischler: Chef des <strong>Berliner</strong> Büros der Leitung der Siemens AG und Präsident<br />

der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB)<br />

• Dr. Nikolaus Meyer: Gründer und Geschäftsführer der Soltecture GmbH<br />

• Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann: Leiter des Fachgebietes Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungstechnik des Institutes für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der<br />

Technischen Universität Berlin sowie Leiter des Institutes für Produktionsanlagen und<br />

Konstruktionstechnik der Fraunhofer Gesellschaft<br />

• Harald Wolf: Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen<br />

Moderatorin: Sabine Beckmann, freie Journalistin<br />

„Wie treiben <strong>Berliner</strong> Unternehmen die „Energiewende“ voran?“ Ausgehend von dieser<br />

Frage entwickelte sich zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft eine lebhafte und facettenreiche Diskussion zu Chancen, Herausforderungen<br />

und Perspektiven der Energiepolitik in der Region Berlin-Brandenburg.<br />

15 | Podiumsgespräch


PodIUmSgESPRäCH, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Gleich zu Beginn machte Burkhard Ischler deutlich, dass die Energietechnik zu einer<br />

Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts werde.<br />

Der weltweit steigende Energiebedarf<br />

werde die Nachfrage nach neuer<br />

effizienter Energietechnologie und<br />

energierelevanten Dienstleistungen<br />

stark anwachsen lassen.<br />

Die Voraussetzungen, an dieser Entwicklung zu partizipieren, seien in der Hauptstadtregion<br />

gut: Hier sei die traditionelle Industrie mit der Produktion von Turbomaschinen,<br />

Schaltanlagen oder Stromrichtern ebenso mit namhaften Unternehmen vertreten wie die<br />

dynamisch wachsenden Branchen der erneuerbaren Energien, alle eng verknüpft mit der<br />

dichten Forschungs- und Wissenschaftslandschaft. Um im internationalen Wettbewerb<br />

vorne mitzuspielen sei es erforderlich, die aktuellen technischen Herausforderungen wie<br />

die Steigerung der Energieeffizienz, die Anpassung der Energieversorgungsnetze an neue<br />

technische Anforderungen sowie die Entwicklung und Umsetzung intelligenter und<br />

speicherbasierter Versorgungsstrukturen zielgerichtet mit zukunftsweisenden Konzepten<br />

anzugehen.<br />

Dass hierbei der internationale Wettbewerbsdruck – insbesondere aus dem asiatischen<br />

Raum – sehr groß sei, bestätigte Dr. Nikolaus Meyer. Gleichwohl sehe er weiterhin sehr<br />

gute Chancen für den Bestand und die Weiterentwicklung wichtiger energietechnischer<br />

Produktionsstandorte in Deutschland wie die Region Berlin-Brandenburg. Vor allem das<br />

hiesige innovative Potenzial in Form von Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen,<br />

aber vor allem auch das hervorragend qualifizierte Fachkräftepotenzial lassen ihn optimistisch<br />

in die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Berlin-Brandenburg schauen.<br />

Michael Geißler griff diese Aspekte auf und erläuterte sie am Beispiel der Gebäudesanierung.<br />

Aufgrund seines großen Altbaubestandes habe Berlin ein enormes Potenzial beim<br />

Einsatz moderner Lösungen zur Wärme- und Kälteerzeugung im Gebäudesektor, das<br />

sich gut in vergleichbare Wohnungsbestände in Ost- und Westeuropa übertragen ließe.<br />

16 | Podiumsgespräch<br />

Burkhard Ischler (links)<br />

Dr. Nikolaus Meyer (rechts oben)<br />

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann<br />

(rechts unten)


PodIUmSgESPRäCH, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Gegenwärtig werde rund die Hälfte<br />

des gesamten Energieverbrauchs in<br />

Berlin zur Beheizung von Gebäuden<br />

verwendet.<br />

Geißler wies jedoch auch darauf hin, dass zu häufig noch rechtliche Rahmenbedingungen<br />

die schnelle Entwicklung in diesem Bereich behinderten.<br />

Dass die Hauptstadtregion nicht nur im Hinblick auf die Wirtschaft, sondern vor allem<br />

auch aus Sicht von Forschung und Wissenschaft über eine hervorragende Ausgangslage<br />

verfüge, unterstrich Prof. Eckart Uhlmann. Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

aus der Hauptstadtregion zählten vielfach zu den führenden Know-how-Trägern<br />

auf nationaler und internationaler Ebene. Aus seiner Sicht werde sich die Energie- und<br />

Umweltwirtschaft der Hauptstadtregion aber nur dann im nationalen und internationalen<br />

Standortwettbewerb behaupten können, wenn sie die Stärken in Wissenschaft und<br />

Forschung für einen langfristigen und kontinuierlichen Innovationsvorsprung nutze.<br />

Aus Sicht der Forschungsförderung sei darauf zu drängen, dass Berlin seine Stärken im<br />

Bereich der Systemlösungen ausspielt. Dies betreffe zum Beispiel ein effizientes Zusammenspiel<br />

von Fahrzeugtechnik, Energieversorgung und geeigneter Kommunikationstechnologie.<br />

Gerade im Bereich der Elektromobilität gäbe es allerdings noch Potenzial<br />

beim Ausbau der Anwendungsforschung und der Forschungsnetzwerke.<br />

Harald Wolf teilte die Einschätzung seiner Diskussionspartner, sah jedoch insbesondere<br />

bei der Ausgestaltung von Förderprogrammen durch die Bundespolitik noch erheblichen<br />

Handlungsbedarf. Darüber hinaus sei der Strukturwandel in der Energiewirtschaft mit<br />

erheblichen Kostenbelastungen und somit der Frage verbunden, wer diese tragen solle.<br />

Hieraus resultierende Interessenkonflikte müssten aus seiner Sicht sozialverträglich<br />

gelöst werden. Gleichwohl sehe er Berlin im Hinblick auf das Erreichen des ambitionierten<br />

Ziels, bis 2020 die CO 2 -Emissionen um mehr <strong>als</strong> 40 % gegenüber 1990 zu<br />

reduzieren, auf einem guten Weg. Das „Energiekonzept 2020“ bilde hierzu einen<br />

wichtigen Kompass auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energie- und Wirtschaftspolitik.<br />

Die größten Potenziale liegen aus seiner Sicht im Einsatz von Biomasse in<br />

17 | Podiumsgespräch<br />

Michael Geißler (links)<br />

Wirtschaftssenator Harald Wolf (rechts)


PodIUmSgESPRäCH, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung in den <strong>Berliner</strong> Heizkraftwerken, der Nutzung<br />

von Windenergie in städtischen Randlagen und im Bereich der <strong>Berliner</strong> Stadtgüter, der<br />

Erschließung <strong>Berliner</strong> Dächer für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie der<br />

Nutzung von Erdwärme. Darüber hinaus sähe das „Energiekonzept 2020“ vor, weitere<br />

Effizienzgewinne durch den Einsatz von über 2.000 Blockheizkraftwerken in Gebäuden<br />

zu erzielen.<br />

Einig waren sich alle Diskutanten darin,<br />

dass es entscheidend darauf ankomme,<br />

auch zukünftig den erfolgreichen<br />

Transfer von Innovationen und Wissen in<br />

Produkte und Dienstleistungen rund um<br />

das Thema Energie sicherzustellen.<br />

Dafür seien die richtigen Rahmenbedingungen für eine wachstumsorientierte und innovationsfördernde<br />

Wirtschaftspolitik am Standort erforderlich. Berlin werde sich <strong>als</strong> innovative<br />

Metropole und „intelligente Stadt“ weiter positionieren. Gebäude und Elektrofahrzeuge<br />

werden dabei genauso eine Schlüsselrolle spielen wie Synergien intelligenter<br />

Antriebs-, Lade- und Speicherkonzepte. Als „Smart City“ werde Berlin dezentrale<br />

Konzepte für erneuerbare Energien wirkungsvoll in das Netz integrieren, energieeffiziente<br />

Gebäude bedarfsgerecht und automatisiert steuern und Elektrofahrzeuge erfolgreich<br />

in die Energieversorgung einbinden. Eine zentrale Herausforderung liege dabei in<br />

der Vernetzung bisher unabhängig voneinander agierender Sektoren. Mit dem vorhandenen<br />

wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Know-how habe Berlin das Potenzial,<br />

sich <strong>als</strong> Modell mit Strahlkraft für innovative Anwendungen und weltweit nachgefragte<br />

industrielle Lösungen zu behaupten. Einigkeit bestand unter allen Diskutanten darin,<br />

dass Berlin der Ort sein kann, an dem sich energietechnische Lösungen für die Smart<br />

Cities der Zukunft entwickeln.<br />

18 | Podiumsgespräch


fACHfoRUm 1, ZUSAmmENfASSUNg<br />

„Energietechnik. Lösungen der Industrie für globale<br />

Herausforderungen“<br />

Teilnehmer:<br />

• Prof. Dr.-Ing. Anke Rita Kaysser-Pyzalla: wissenschaftliche Geschäftsführerin am<br />

Hemholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH<br />

• Ulrich Misgeld: Vorstand der Semperlux AG – Lichttechnische Werke<br />

• Dr. Nazmir Presser: Abteilungsleiterin „Global Predevelopment of Gas-insulated<br />

Switchgear“, Siemens AG, energy Transmission High-Voltage Switchgear<br />

• Roland Sillmann: Vorstand Technik (CTO) und Vorstandssprecher bei der Inventux<br />

Technologies AG<br />

• Ralf Thon, Standortleitung Berlin, MAN Diesel & Turbo SE<br />

Moderator: Christian Amsinck: Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände<br />

in Berlin und Brandenburg e. V. (UVB)<br />

Die Weltbevölkerung wird nach Schätzungen des Weltenergierates bis zum Jahr 2035<br />

gegenüber 2010 um 20 Prozent zunehmen. Das Wachstum erfolgt wesentlich in den<br />

Schwellenländern, insbesondere in den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien,<br />

China, Südafrika). Im gleichen Zeitraum wird der Weltenergiebedarf um 30 Prozent<br />

zunehmen von 18,2 Mrd. t. SKE (Steinkohleeinheiten) auf 23,9 Mrd. t SKE. Urbanisierung<br />

und die Entstehung von MegaCities schreiten weiter voran. Mitte des Jahrhunderts<br />

werden rund 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Bevölkerungszuwachs,<br />

Verstädterung und Zunahme des weltweiten Energiebedarfs treffen zugleich auf die Ziele<br />

bei Ressourcen- und Klimaschutz sowie der Senkung von CO 2 -Emissionen.<br />

Die Referenten des Forums stimmen darin überein, dass für die Lösung dieser Herausforderungen<br />

Innovationen aus Forschung und Entwicklung entscheidend sein werden.<br />

Deren Umsetzung in industrielle Produkte wird der Schlüssel sein für eine Entkoppe-<br />

19 | Fachforum 1<br />

Moderator Christian Amsinck mit<br />

Dr. Nazmir Presser


fACHfoRUm 1, ZUSAmmENfASSUNg<br />

lung von steigendem Energiebedarf einerseits sowie Ressourcenschonung und sinkende<br />

CO 2 -Emissionen andererseits.<br />

Große Ressourcen- und CO 2 -Einsparmöglichkeiten liegen in Effizienzsteigerungen in<br />

Bereichen der etablierten Energietechnik. Durch den Einsatz innovativer Technologien<br />

lässt sich beispielsweise im Bereich der Lichttechnik der Energiebedarf um bis zu 50<br />

Prozent reduzieren. Durch den konsequenten Einsatz dieser neuen Technologien ließen<br />

sich die CO 2 -Emissionen deutlich senken, denn ca. 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs<br />

wird für die Beleuchtung benötigt.<br />

Im Bereich der Photovoltaikindustrie ist<br />

in den letzten Jahren eine kontinuierliche<br />

Effizienzsteigerung zu beobachten.<br />

Bei geringerem Materialaufwand ist der Wirkungsgrad der Photovoltaikmodule kontinuierlich<br />

gesteigert worden. Die Kostenparität zu den konventionellen Energieträgern ist<br />

bei Spitzenmodulen mit ca. 10 Cent/KWh nahezu erreicht.<br />

Aus wissenschaftlicher Sicht ist bei der Photovoltaik ein Trend zu Dünnschichttechnologien<br />

zu beobachten. Mit diesen Technologien lässt sich die Lichtausbeute bei gleichzeitig<br />

geringerem Materialeinsatz deutlich erhöhen. Darüber hinaus gewinnen für die Speicherung<br />

von Erneuerbaren Energien die so genannten Solarfuels, <strong>als</strong>o die Umwandlung von<br />

CO 2 und Wasser mit Hilfe von elektrischem Strom in synthetisches Erdgas, zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Die Produktion von synthetischen flüssigen Kraftstoffen aus Erdgas, Biomasse oder<br />

Kohle (CTL) <strong>als</strong> Ersatz für konventionelle Kraftstoffe wird vor dem Hintergrund abnehmender<br />

Ölreserven aus Sicht der Industrie in den kommenden Jahren zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen. Es ist davon auszugehen, dass sich der weltweite Bedarf an<br />

Technologien in diesem Bereich in den nächsten 10 Jahren verdoppeln wird.<br />

Bei den Energienetzen, insbesondere den Stromnetzen, zeichnet sich in den nächsten<br />

Jahren international wie auch national ein großer Ausbaubedarf ab.<br />

Dies betrifft sowohl die Hochspannungstechnologie wie auch die Mittelspannungsebene<br />

in den Verteilnetzen. Der Ausbau der Netze ist vor allem deshalb erforderlich, um die<br />

beispielsweise vom Wetter abhängige, sehr volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien (Angebot) mit den Verbraucherstrukturen (Nachfrage) in Einklang zu bringen.<br />

Die Teilnehmer des Forums stimmen darin überein, dass die Hauptstadtregion über<br />

eine wettbewerbsfähige und innovative Industrie in wichtigen Energietechnikbereichen<br />

verfügt. Deshalb bestehen gute Chancen, dass die Region von einer wachsenden globalen<br />

Nachfrage nach industriellen Lösungen im Bereich der Energietechnik nachhaltig<br />

profitiert. Beispielsweise baut die Siemens AG ihr <strong>Berliner</strong> Schaltanlagenwerk zu einer<br />

der weltweit modernsten Fabriken ihrer Art um und investiert hierzu bis 2015 rund 100<br />

Millionen Euro. Gleichzeitig baut das Unternehmen den Standort aus <strong>als</strong> Zentrum der<br />

weltweiten Forschung und Entwicklung für Hochspannungsschalttechnik. Im Bereich<br />

der Photovoltaik liegen die Stärken der Region vor allem in der Entwicklung und<br />

Produktion von passgenauen Systemlösungen. Die Bedeutung des Ausbaus der Infrastrukturen<br />

haben alle Referenten unterstrichen. So hat beispielsweise die Reaktivierung<br />

des Borsighafens im <strong>Berliner</strong> Norden zu deutlichen Verbesserungen in der Logistik und<br />

vielfach zu deutlichen Kosteneinsparungen geführt.<br />

20 | Fachforum 1<br />

Prof. Dr.-Ing. Anke Rita Kaysser-Pyzalla<br />

Ulrich Misgeld<br />

Roland Sillmann


fACHfoRUm 1, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Ein besonderer Standortvorteil der Region besteht in der exzellenten Forschungs- und<br />

Wissenschaftslandschaft. Die zahlreichen Institute und Wissenschaftseinrichtungen<br />

beschleunigen in Kooperationen mit Industrieunternehmen die Entwicklungsarbeit und<br />

unterstützen Innovationen. Im Photovoltaikbereich ist ein Beispiel für die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Industrie das „Kompetenzzentrum<br />

Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin“ (PVcomB). Hier werden<br />

Dünnschicht-Photovoltaiktechnologien und -produkte gemeinsam mit der Industrie<br />

entwickelt. Der Technologie- und Wissenstransfer erfolgt in Forschungsprojekten mit<br />

industriellen Partnern sowie durch die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften.<br />

Hinsichtlich der Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften <strong>als</strong> wichtigem Faktor<br />

für die Unternehmen vor Ort sind sich die Forumsteilnehmer einig, dass die Region<br />

gerade für junge Menschen in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat. Um die<br />

hier ausgebildeten Absolventen mittelfristig an die Region zu binden ist es wichtig, ihnen<br />

über ihre Ausbildung hinaus berufliche Perspektiven in den Unternehmen in der Region<br />

aufzuzeigen.<br />

Im Ergebnis wurde festgehalten, dass die Region große Potenziale und beste Chancen<br />

hat, sich nachhaltig <strong>als</strong> ein führender und innovativer Standort industrieller Lösungen<br />

in der Energietechnik weiter zu profilieren. Dafür müssen die Rahmenbedingungen am<br />

Standort weiter gestärkt und attraktiv gestaltet werden sowie Berlin <strong>als</strong> Industriestandort<br />

noch besser vermarktet werden. Eine Schlüsselrolle kommt dem weiter zu intensivierenden<br />

Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft zu.<br />

21 | Fachforum 1<br />

Ralf Thon<br />

Dr. Nazmir Presser


fACHfoRUm 2, ZUSAmmENfASSUNg<br />

„Energieeffizienz. Verteilung und Verbrauch nach Maß“<br />

Teilnehmer:<br />

• Ulrich Prochaska: Geschäftsführer der SES Energiesysteme GmbH und<br />

Geschäftsführer des SenerTec Center Berlin<br />

• Martin Mathes: Leiter des Referats Bau- und Arbeitsmarktpolitik der<br />

IG Bauen-Agrar-Umwelt<br />

• Peter Clos: Geschäftsführer der Tuskulum GmbH<br />

• Andreas Tied: Leiter des Bereichs Immobilien- und Stadtentwicklung der<br />

Investitionsbank Berlin<br />

Moderator: Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin<br />

Ulrich Prochaska, Geschäftsführer SES EnergieSysteme, betonte die Bedeutung konstanter<br />

und stabiler Rahmenbedingungen, um den Erfolg großer Kraft-Wärmekopplungsanlagen<br />

in Berlin auch im Bereich kleinerer Anlagen zu wiederholen. Die gemeinsame<br />

Erzeugung von Strom und Wärme birgt ein großes Potenzial zur Steigerung der Effizienz,<br />

da bei der gemeinsamen Erzeugung Wirkungsgrade über 90 Prozent möglich sind.<br />

Er empfahl das Holländische Modell, wo die Stromzähler bei überschüssiger Stromerzeugung<br />

rückwärts laufen auch für den deutschen Markt.<br />

Martin Mathes aus dem Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bau Agrar Umwelt<br />

setzte sich mit den Zielen der Bundesregierung zur energetischen Gebäudesanierung<br />

auseinander. Um die Sanierungsquote auf den angestrebten Wert von etwa 2 % zu<br />

erhöhen, sind ebenfalls stabile Rahmenbedingen von entscheidender Bedeutung. Auch<br />

fehlt dem Sanierungsmarkt Transparenz bei den erreichbaren Sanierungszielen. Auch<br />

bei der Abstimmung der Gewerke an den Schnittstellen ist eine Verbesserung der Abstimmung<br />

erforderlich, um den vielen Bauherren, die solche Maßnahmen häufig nur ein<br />

Mal im Leben umsetzen, entsprechende Entscheidungssicherheit zu geben.<br />

22 | Fachforum 2<br />

Die Teilnehmer des Forums 2 (links)<br />

Peter Clos (rechts oben)<br />

Martin Mathes (rechts unten)


fACHfoRUm 2, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Peter Clos vom SHK-Betrieb Tuskulum GmbH nahm die Preissteigerungen der letzten<br />

Jahre bei den konventionellen Brennstoffen zum Anlass seine Kundenansprache zu<br />

verdeutlichen. Bei weiteren absehbaren Preissteigerungen für Heizöl und Gas in den<br />

nächsten Jahren spart zum Beispiel ein Pelletkessel oder eine Solarwärmeanlage<br />

erhebliche Summen in der Brennstoffbeschaffung. Allerdings sind die Anlagen in der<br />

Anschaffung heute noch deutlich teurer <strong>als</strong> konventionelle Heizungen, was potenzielle<br />

Kunden abschreckt. Bei Heizungserneuerungen verzichtet das Unternehmen im Regelfall<br />

auf die Empfehlung von Fördergeld der KfW, da viele Hausbanken nicht bereit sind, bei<br />

kleineren Investitionssummen den Aufwand zur Mittelbeantragung zu treiben. Durch<br />

diese bürokratischen Hemmnisse würde sein Unternehmen potenzielle Aufträge<br />

verlieren, weshalb er häufig nicht die Nutzung der Fördermittel empfiehlt.<br />

Andreas Tied, Leiter des Bereichs Immobilien- und Stadtentwicklung der Investitionsbank<br />

Berlin, fasste die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zur Wirtschaftlichkeit<br />

von energetischen Sanierungen im <strong>Berliner</strong> Gebäudebestand kurz zusammen. Bei einem<br />

Zinssatz von bis zu 0,4 Prozent (KfW in Kombination mit IBB-Mitteln) steigt die Zahl<br />

wirtschaftlicher Sanierungskonzepte. Dabei ist in jedem Einzelfall die sinnvollste Kombination<br />

aus abgestimmten Einzelmaßnahmen und Finanzierungskonzept zu wählen.<br />

Damit sind aus Sicht der Bank viele Immobilienbesitzer, die nicht regelmäßig mit dieser<br />

Thematik befasst sind, überfordert. Deshalb plädiert die IBB in Berlin für ein unabhängiges<br />

Beratungskonzept, das Hauseigentümer aus einer Hand über die technische Konzeption<br />

und die Finanzierung von energetischen Sanierungen berät.<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz ist<br />

einer der Schlüsselbereiche, um die Ziele<br />

der Energiewende zu erreichen.<br />

Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist dieser Ansatzpunkt effizient, da in<br />

kaum einem anderen Bereich der Ertrag in einem ähnlich positiven Verhältnis zum Aufwand<br />

steht. Kritisch bei der Effizienzsteigerung ist das enge Handlungsfenster. Nur bei<br />

der Investitionsentscheidung selbst, ob Gebäudesanierung, oder Heizungserneuerung,<br />

lässt sich mit vertretbarem zusätzlichem Aufwand eine entsprechende Effizienzsteigerung<br />

erreichen. Ist dieser Interventionspunkt verpasst, hat sich das Handlungsfenster<br />

im Gebäudebereich für Jahre oder Jahrzehnte geschlossen.<br />

In der abschließenden Diskussion unter Beteiligung des Publikums wurde von allen Teilnehmern<br />

erneut die Bedeutung stabiler und durchschaubarer Rahmenbedingungen für<br />

eine steigende Sanierungsrate von Gebäuden und Heizungen betont, die wichtiger sind<br />

<strong>als</strong> deren absolute Höhe. Sie sind zusammen mit einer Verbesserung des Informationsangebotes<br />

für die Entscheider eine notwendige Voraussetzung, wenn die Effizienzziele des<br />

Energiekonzeptes der Bundesregierung im Ballungsraum Berlin erreicht werden sollen.<br />

23 | Fachforum 2<br />

Ulrich Prochaska<br />

Andreas Tied<br />

Moderator Jürgen Wittke


fACHfoRUm 3, ZUSAmmENfASSUNg<br />

„Energiesysteme. Innovative Erzeugung und<br />

intelligente Verteilung in der Metropole “<br />

Teilnehmer:<br />

• Dr. Heiko Lehmann: Research and Innovation Director Energy,<br />

Telekom Innovation Laboratories<br />

• Andreas Prohl: Mitglied des Vorstands der GASAG <strong>Berliner</strong> Gaswerke Aktiengesellschaft,<br />

Bereich Vertrieb und Technik<br />

• Prof. Dr.-Ing. Ina Schieferdecker: Leiterin des Kompetenzzentrum MOTION am<br />

Fraunhofer Institut FOKUS Berlin sowie Professorin an der Freien Universität Berlin<br />

• Dr. Andreas Schnauß: Leiter Grundlagen bei der Vattenfall Europe Wärme AG<br />

• Dr. Michael Trampert: Vice President der Capgemini GmbH<br />

Moderator: Christian Wiesenhütter: stellvertretender Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK Berlin<br />

Um die ambitionierten klimapolitischen Ziele in Deutschland und Europa bis zum Jahr<br />

2050 zu erreichen, ist ein grundlegender Umbau des derzeitigen Energiesystems<br />

notwendig.<br />

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien muss dabei auch die Netzinfrastruktur<br />

den neuen Anforderungen angepasst werden. Damit der steigende Anteil schwankender<br />

Stromquellen und die wachsende Zahl dezentraler Anlagen in das Netz<br />

integriert werden kann, muss das gesamte Energiesystem folglich „intelligenter“<br />

werden. Das Fachforum 3 widmete sich diesen Fragen mit Blick auf die Hauptstadtregion<br />

in den Bereichen Erzeugung und Verteilung.<br />

Beim Thema Erzeugung stand insbesondere die Rolle des Energieträgers Gas im Fokus.<br />

Dabei wurden verschiedene Einsatzgebiete für Gas im Rahmen der „Energiewende“<br />

diskutiert. Neben der wachsenden Bedeutung von Gas im Kraftwerksbereich werde der<br />

Einsatz von Biogas zunehmen. Dies zeige sich auch bei entsprechenden<br />

24 | Fachforum 3<br />

Die Teilnehmer des Forums 3 (links)<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math.<br />

Ina Schieferdecker mit Moderator<br />

Christian Wiesenhütter (rechts)


fACHfoRUm 3, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Sanierungsvorhaben im <strong>Berliner</strong> Gebäudebestand, so zum Beispiel beim Sanierungsprojekt<br />

der degewo in Marienfelde (Quartier „Mariengrün“), wo das Unternehmen in<br />

den nächsten fünf Jahren rund 105 Millionen Euro investiere. Bei der Modernisierung<br />

der Heizungsanlagen komme Biogas zum Tragen, so dass eine 90-prozentige Minderung<br />

der CO 2 -Emissionen im Wohnungsbestand zu erreichen sei.<br />

Die Bedeutung von Gas nehme perspektivisch auch deshalb zu, weil eine stärkere<br />

Vernetzung von Gas- und Stromnetz absehbar sei. Aufmerksamkeit erfahre vor allem<br />

das so genannte Power-to-Gas-Verfahren. Beim Power-to-Gas-Verfahren wird Überschussstrom<br />

aus regenerativen Quellen zur Spaltung von Wasser in Sauerstoff und<br />

Wasserstoff eingesetzt. Aus CO 2 und Wasserstoff kann anschließend Gas hergestellt<br />

werden, welches ins Erdgasnetz eingespeist wird und damit für die weitere Nutzung<br />

zur Verfügung steht. Entsprechende Modellprojekte laufen bereits.<br />

Ebenfalls diskutiert wurde die steigende Bedeutung von Strom im Wärmemarkt, die<br />

sich auch in Berlin zum Beispiel durch den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen<br />

zeige. Diese Entwicklung sei aus klimapolitischer Sicht durchaus zu begrüßen, da der<br />

Anteil erneuerbarer Energien im Strombereich sehr hoch sei. Dies rücke auch die Rolle<br />

der regionalen großen Erzeuger in den Mittelpunkt. Vattenfall habe im Bereich nachhaltiger<br />

Energieversorgung in Berlin Zeichen gesetzt und in seinem Energiekonzept<br />

für Berlin das Modell einer zukunftsfähigen Energiestrategie für die Großstadt<br />

entworfen. Eckpfeiler sind der Einsatz von Gas und Biomasse. Zusätzlich hat das<br />

Unternehmen seine anspruchsvollen Klimaziele in einer Klimaschutzvereinbarung mit<br />

dem Land Berlin festgehalten.<br />

Im Zentrum der Diskussion um eine funktionierende Vernetzung des Raums Berlin-<br />

Brandenburg stand die Frage, inwieweit neue, „intelligente“ Netze (Smart Grids) in<br />

einer Metropolregion aufgebaut werden können. Dabei sei zunächst zu klären, wie<br />

mehr dezentrale Anlagen in das heute eher zentralisierte Stromversorgungssystem<br />

integriert werden können (Stichwort Bi-Direktionalität der Netze). Dies sei angesichts<br />

des geforderten Ausbaus von dezentralen Anlagen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(wie sie auch das <strong>Berliner</strong> Energiekonzept 2020 vorsieht) unumgänglich. Der<br />

Frage einer intelligenten Steuerung von dezentralen Anlagen habe sich dabei auch<br />

Vattenfall angenommen: Mit seinem „virtuellen Kraftwerk“ versuche das Unternehmen,<br />

Skaleneffekte auch in der dezentralen Erzeugung durch eine zentrale<br />

Steuerung vieler kleiner Anlagen zu erreichen.<br />

Intensiv diskutiert wurde die Rolle der Kunden im intelligenten Netz. Derzeitige<br />

Strategien für intelligente Zähler (Smart Meter) würden das Thema „Demand Side<br />

Management“ noch nicht ausreichend einbeziehen. In Friedrichshafen laufe mit der<br />

so genannten T-City bereits ein Erfolg versprechender Feldversuch, bei dem mit Hilfe<br />

innovativer IKT Effizienzvorteile in allen Bereichen des täglichen Lebens ausgeschöpft<br />

werden.<br />

In der Diskussion bestand Einigkeit,<br />

dass auch Berlin die Chance habe, sich<br />

<strong>als</strong> Demonstrationsort für Smart-Grid-<br />

Projekte zu behaupten.<br />

25 | Fachforum 3<br />

Andreas Prohl<br />

Dr. Heiko Lehmann<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math.<br />

Ina Schieferdecker<br />

Dr. Michael Trampert


fACHfoRUm 3, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Wolle Berlin eine „Smart City“ mit dem Anspruch einer Metropole realisieren, böte<br />

sich die Nachnutzung des Flughafengeländes in Tegel <strong>als</strong> Experimentierfeld an.<br />

Wichtig sei dabei jedoch, dass die handelnden Akteure nicht auf den (eventuell fernen)<br />

technologischen Durchbruch warteten. Es gehe darum, in bestehenden Systemen<br />

Innovationen umzusetzen. Zwar könne es sein, dass der Smart Meter sich <strong>als</strong> „Killerapplikation“<br />

durchsetze (<strong>als</strong>o dem intelligenten Netz zum Durchbruch verhelfe). Es<br />

könne jedoch nicht darauf gewartet werden, bis ein flächendeckender Roll-Out der<br />

entsprechenden Zähler erfolgt sei. Betont wurde auch, dass es angesichts der steigenden<br />

Menge personenbezogener Daten im Smart Grid zunehmend darauf ankomme,<br />

die Themen Datenqualität und vor allem Datenschutz angemessen zu berücksichtigen.<br />

Dies müsse insbesondere vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass die vielfach<br />

beschworenen intelligenten Zähler zurzeit noch nicht die notwendige Akzeptanz bei<br />

den Kunden genießen.<br />

Kontrovers diskutiert wurde die Frage, inwieweit intelligente Zählertechnologien<br />

tatsächlich Anreize für mehr Energiesparen setzen. Erfahrungen zeigten, dass unmittelbar<br />

nach Installation eines Smart Meters eine hohe Bereitschaft der Nutzer festzustellen<br />

sei, sich mit den Einsparmöglichkeiten des Systems auseinanderzusetzen. Das<br />

Interesse nehme jedoch im Zeitverlauf ab. Zudem lasse sich ein Großteil der Einsparungen<br />

auch durch geringinvestivere Maßnahmen <strong>als</strong> einen Smart Meter realisieren.<br />

Das stelle jedoch nicht die Bedeutung von moderner Zählertechnologie für das Smart<br />

Grid von morgen in Frage.<br />

Als politische Herausforderungen wurden im Forum folgende Punkte diskutiert:<br />

• Notwendigkeit eines politischen Bekenntnisses zu einem klaren Ziel und zur<br />

Entwicklung von Visionen für eine „Smart City“ Berlin;<br />

• Bereitstellung eines Regulierungsrahmens, in dem Investitionen für ein „Smart<br />

Grid“ im Umfeld technologischer Unsicherheit gewährleistet bleiben. Dazu könnten<br />

z.B. lastabhängige Netznutzungsentgelte gehören, um von der Regulierungsseite<br />

einen stärkeren Impuls in Richtung Verschiebung und Verstetigung der Lastgänge zu<br />

setzen;<br />

• Abbau von Unsicherheiten bei der Bevölkerung, wenn es um neue Technologien wie<br />

intelligente Zähler gehe;<br />

• Organisation eines zentralen und integrierten Prozessmanagements für die intelligente<br />

Stadt von morgen: Die Komplexität der bevorstehenden Aufgaben und die<br />

Radikalität der Innovationssprünge, die für eine Smart City erforderlich sind,<br />

könnten in den derzeitigen administrativen Strukturen nicht abgebildet werden.<br />

26 | Fachforum 3<br />

Dr. Andreas Schnauß


fACHfoRUm 4, ZUSAmmENfASSUNg<br />

„Energieservices. Stärken und Impulse industrienaher<br />

Dienstleistungen “<br />

Teilnehmer:<br />

• Susanne Berger: Senior Consultant bei der <strong>Berliner</strong> Energieagentur GmbH<br />

• Dr. Georg Riegel: Geschäftsführer der deZem GmbH<br />

• Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann: Leiter des Fachgebietes Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungstechnik des Institutes für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der<br />

Technischen Universität Berlin sowie Leiter des Institutes für Produktionsanlagen<br />

und Konstruktionstechnik der Fraunhofer Gesellschaft<br />

• Markus Wonka: Unit Manager Berlin bei der Alstom Power Service GmbH<br />

Moderator: Dr. Ing. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer der TSB Innovationsagentur<br />

Berlin GmbH<br />

Die deutsche Hauptstadtregion bietet für Energiedienstleistungen (EDL) und industrienahe<br />

Services ein breites Angebot an Kompetenzen. Bei den EDL ist Berlin führend in<br />

der Anwendung von Public-Private-Partnership-Modellen. In über 1.400 öffentlichen<br />

Gebäuden, darüber hinaus in großen Gebäudekomplexen der Industrie und im privaten<br />

Dienstleistungssektor, werden mithilfe des Energiespar-Contracting Energieverbräuche<br />

und damit Kosten gesenkt, indem standardisierte und innovative Technologien zum<br />

Einsatz kommen. Im Bereich der industrienahen Services sind fünf weltweit führende<br />

Unternehmen für die Fertigung, Wartung, Modernisierung und Überholung von Turbomaschinen<br />

– Alstom Power Service GmbH, MAN Diesel & Turbo SE, MTU Maintenance<br />

Berlin-Brandenburg GmbH, Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG und Siemens AG<br />

– mit ca. 6.600 Beschäftigten und einem Produktionswert von ca. 1,6 Milliarden Euro in<br />

Berlin ansässig. Im Bereich der Forschung hat das Fraunhofer-Innovationscluster Maintenance,<br />

Repair and Overhaul (MRO) in Energie und Verkehr die Aufgabe, ressourcenschonende<br />

und energieeffiziente MRO-Prozesse zu entwickeln und zu etablieren.<br />

27 | Fachforum 4<br />

Dr. Georg Riegel


fACHfoRUm 4, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Im Fachforum wurden die folgenden Leitfragen diskutiert:<br />

• Welche Chancen bieten sich <strong>Berliner</strong> Service-Unternehmen auf internationalen<br />

Märkten?<br />

• Welche Rolle hat Berlin <strong>als</strong> Labor für energieeffiziente Verfahren und Technologien?<br />

• Welche Akzente können Wissenschaft und Forschung setzen, um den Standort weiter<br />

zu stärken?<br />

Die vier Referenten des Forums stellten Best-In-Class Lösungen für Energiedienstleistungen<br />

in der Industrie und für Gebäude vor. Susanne Berger von der <strong>Berliner</strong><br />

Energieagentur (BEA) präsentierte die Potenziale von Energiesparpartnerschaften.<br />

Entsprechende Dienstleistungen der BEA erbrachten seit ihrer Einführung garantierte<br />

Einsparungen von ca. 18 Mio. EUR pro Jahr, die CO 2 -Reduktion betrug bisher rd. 70.000<br />

Tonnen pro Jahr. Dabei wurden über 100 Klein- und Mittelständische Nachunternehmen,<br />

darunter zumeist regionale KMUs, eingebunden.<br />

Die Relevanz für Energieeinsparpartnerschaften wird sich im Rahmen der neuen EU-<br />

Energieeffizienzrichtlinie auf EU-Ebene weiter erhöhen. Dabei besteht europaweit alleine<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein weiteres Einsparpotenzial von bis zu 25 Mrd.<br />

EUR.<br />

Energiecontrollingsysteme und ihre Effizienzpotenziale für Energieverbrauch, CO 2 -<br />

Minimierung und Wirtschaftlichkeit standen im Mittelpunkt des Vortrages von Dr.<br />

Georg Riegel vom Unternehmen deZem. Bereits mit der Kenntnis der internen Energieund<br />

Ressourcenverbräuche besteht die Möglichkeit, ohne komplexe technologische Eingriffe<br />

entsprechende Einsparungen zu realisieren. Dr. Riegel führte dazu Beispiele seines<br />

Unternehmens unter anderem bei Siemens Real Estate und der Universität Hamburg auf.<br />

Die Effizienzpotenziale liegen dabei nach eigenen Angaben zwischen 20 und über 50 %.<br />

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann und Markus Wonka bezogen sich in ihren<br />

Vorträgen auf Energieservices für die Industrie. Prof. Uhlmann stellte das Fraunhofer-<br />

Innovationscluster MRO in Energie und Verkehr vor.<br />

Ziel des Clusters ist es, ressourcenschonende<br />

und energieeffiziente Prozesse und<br />

Technologien für Wartung, Überholung<br />

und Modernisierung zu entwickeln und<br />

nachhaltig in der Hauptstadtregion<br />

zu etablieren.<br />

Das Konsortium stellt sich überwiegend aus regionalen Forschungseinrichtungen und<br />

Unternehmen zusammen. Die Partner bearbeiten insgesamt vier Innovationsfelder,<br />

darunter Zustandserfassung und –diagnose, MRO-Planung und digitale Unterstützung,<br />

Reinigung und Reparaturtechnologien. Außerdem präsentierte Prof. Uhlmann die<br />

aktuelle Entwicklung eines Intelligent Condition Monitoring, das unter anderem für<br />

Fotovoltaik und Windenergieanlagen Instrumente zur Fehlererkennung und -diagnose,<br />

Restlebensdauervorhersage und der Identifikation von Zustandsveränderungen anbietet.<br />

28 | Fachforum 4<br />

Dr. Georg Riegel, Susanne Berger und<br />

Moderator Dr.-Ing.Adolf M. Kopp


fACHfoRUm 4, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Markus Wonka bezog sich in seinem Vortrag auf die Potenziale und Chancen im Bereich<br />

MRO für Berlin. Diese ergeben sich u.a. bei der Entwicklung von Spezialanwendungen<br />

(Bearbeitungstechnologien, Mess- und Überwachungstechnik, Prüfung und Diagnose)<br />

sowie der Qualifizierung, Ausbildung und Lehre von Instandhaltungs- und Wartungstechnologien.<br />

Unterstützt werden diese Kompetenzen durch die regional ansässigen<br />

Turbohersteller Alstom, MAN, MTU, Rolls-Royce und Siemens und die daraus resultierenden<br />

Ressourcen-Potenziale, die regionalen Forschungseinrichtungen (Universitäten,<br />

Fraunhofergesellschaft, BAM u. v.m.) sowie die regional progressive Ausbildungskompetenz.<br />

Mit dem vorgestellten Portfolio für Energieservices sind <strong>Berliner</strong> und Brandenburger<br />

Akteure in der Lage, Angebote für zahlreiche energierelevante Bereiche sowohl für<br />

Geschäfts- <strong>als</strong> auch private Endkunden anzubieten. Wegen dieser Vielfalt wie auch der<br />

ansässigen Innovationskompetenzen zählen die entsprechenden Angebote aus der<br />

deutschen Hauptstadtregion zu den führenden weltweit.<br />

29 | Fachforum 4


ZUKUNfTSdIALog, ZUSAmmENfASSUNg<br />

„Zum Energiemix 2050. Lokale Versorgungssicherheit,<br />

internationale Verantwortung “<br />

Teilnehmer:<br />

• Prof. Dr. Claudia Kemfert: Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am<br />

Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professorin für<br />

Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance (HSoG)<br />

• Rainer Knauber: Generalbevollmächtigter der Vattenfall Europe AG für Berlin und<br />

die neuen Bundesländer<br />

• Dr. Nikolaus Meyer: Gründer und Geschäftsführer der Soltecture GmbH<br />

Moderator: Ulrich Kissing, Vorsitzender des Vorstandes der Investitionsbank Berlin<br />

(IBB)<br />

Als energiehungriges Industrieland hat Deutschland den Atomausstieg beschlossen und<br />

will bis zum Ende des Jahres 2022 alle Kernkraftwerke sukzessive vom Netz nehmen.<br />

Dieser Ausstieg ereignet sich im Kontext einer global drastisch steigenden Energienachfrage<br />

durch die Schwellenländer und sich rasch verknappender Ressourcen fossiler<br />

Energieträger. Volatile und rasch steigende Rohstoffpreise sind die Folge.<br />

Ein effizienterer Energieeinsatz und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien sind<br />

das Gebot der Stunde. So soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung<br />

von heute 16 % bis zum Jahr 2050 auf 80 % steigen.<br />

Welchen Beitrag die <strong>Berliner</strong> Industrie dazu leisten kann, ist Thema der 5. <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Wirtschaftskonferenz</strong>.<br />

Aber lässt sich damit auch die rund um die Uhr erforderliche Versorgungssicherheit der<br />

deutschen Industrie zu akzeptablen Preisen gewährleisten? Was ist, wenn der Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien nicht rasch genug gelingt und auch die Effizienzziele nicht schnell<br />

genug realisiert werden, so dass auf den Einsatz fossiler Brennstoffe nicht verzichtet werden<br />

kann? Wird die einzig vorrätige heimische Ressource, Kohle, durch den Einsatz der<br />

CCS-Technologie so umweltverträglich, dass ihr forcierter Einsatz auch mit den<br />

30 | Zukunftsdialog<br />

Zukunftsdialog (links)<br />

Rainer Knauber (rechts oben)<br />

Moderator Ulrich Kissing (rechts unten)


ZUKUNfTSdIALog, ZUSAmmENfASSUNg<br />

ambitionierten Umweltzielen vereinbar ist? Kommt Erdgas <strong>als</strong> Brückenenergie in Betracht?<br />

Welche Einsparungen lassen sich durch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

erzielen?<br />

Frau Professor Kemfert erinnert daran, dass bereits das Energiekonzept der Bundesregierung<br />

aus dem Jahr 2010 vorsah, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung<br />

in den nächsten Jahrzehnten auf 80 % zu steigern. Der Kernenergie war dabei<br />

eine Brückenfunktion zugedacht, die nach dem vollzogenen Atomausstieg spätestens<br />

ab dem Jahr 2022 nicht mehr wahrgenommen werden kann. Ziel ist es, den Anteil der<br />

Kernenergie, der derzeit bei rund 11 % am Primärenergieverbrauch und rund 20 % an<br />

der Stromerzeugung liegt, durch erneuerbare Energien zu substituieren. Professor<br />

Kemfert hält es für machbar, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung<br />

im nächsten Jahrzehnt auf mehr <strong>als</strong> 30 % zu steigern. Der Kernenergieanteil wäre<br />

zwar immer zu ersetzen, wichtig ist aber, dass der Anteil von Kohlestrom sinkt. Als<br />

optimale Brückentechnologie empfiehlt Professor Kemfert Gaskraftwerke, die besonders<br />

gut zur Koppelung mit erneuerbaren Energien geeignet und dabei sehr umweltverträglich<br />

sind. Das sei besser, <strong>als</strong> alte durch moderne Kohlekraftwerke zu ersetzen, zumal<br />

es in Deutschland keine Gesetzesgrundlage für die unterirdische CO 2 Speicherung<br />

(CCS-Technologie) gäbe und neben der Energieversorgung eben auch die Erreichung der<br />

Klimaschutzziele zu beachten sei. Die Zukunft gehöre deshalb erneuerbaren Energien,<br />

die auch die Versorgungssicherheit erhöhten, weil sie die Abhängigkeit von Energieimporten<br />

reduzierten. Zudem sei die Energiewende in Deutschland eine große Chance für<br />

die deutsche Industrie.<br />

Schon heute sind in Deutschland rund<br />

370.000 Arbeitsplätze im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien angesiedelt, die<br />

bis zum Jahr 2020 auf 600.000 Stellen<br />

anwachsen könnten.<br />

Langfristig könnten bis zu einer Million zusätzlicher Arbeitsplätze im Zuge der Energiewende<br />

entstehen.<br />

Rainer Knauber greift dies auf und betont die große Bedeutung des Energiesektors für<br />

die Wirtschaft in Ostdeutschland. Sieben der zehn größten ostdeutschen Unternehmen<br />

seien Energieunternehmen. Brandenburg sei führend in der Nutzung von Windenergie<br />

und Vattenfall ein stark diversifiziertes Unternehmen mit einem breit angelegten<br />

Energiemix. Man könne sich hier keine Fixierung auf einzelne Energieträger leisten. So<br />

gehöre Vattenfall zu den weltgrößten Erzeugern von offshore-Windenergie. Aber auch<br />

Kohle habe Zukunft. Man könne es sich nicht leisten, die großen hier noch verfügbaren<br />

Ressourcen ungenutzt zu lassen. Viel zu wenig diskutiert werde die Frage der Versorgungssicherheit.<br />

70 % der Energie werde in Deutschland für industrielle Prozesse benötigt,<br />

die 30 % des Bruttoinlandsproduktes hervorbringen. Hier sei Versorgungssicherheit<br />

und ein breit angelegtes Energieportfolio unverzichtbar.<br />

Trotz der Energiewende und der starken Ausrichtung auf erneuerbare Energien<br />

konstatiert Dr. Nikolaus Meyer, dass die Solarbranche derzeit in Deutschland in einer<br />

Krise steckt. Er hält diese aufgrund von Marktverwerfungen durch große asiatische<br />

Billiganbieter, die nur wenig Geld in die Entwicklung der Technologie stecken mussten,<br />

aber nur für temporär und sieht durchaus eine Zukunft für die Solarproduktion in<br />

31 | Zukunftsdialog<br />

Ulrich Kissing mit Sabine Beckmann<br />

Prof. Dr. Claudia Kemfert<br />

Ulrich Kissing mit Dr. Nikolaus Meyer (rechts)


ZUKUNfTSdIALog, ZUSAmmENfASSUNg<br />

Deutschland. Er jedenfalls plane nicht, die Produktion nach China auszulagern, um dort<br />

Kostenvorteile zu realisieren. Man habe in Deutschland einen wachsenden Markt und es<br />

mache Sinn, hier vor Ort Präsenz zu zeigen.<br />

Eine besondere Bedeutung - da sind sich alle Experten einig - kommt bei einem steigenden<br />

Anteil erneuerbarer Energien und bei zunehmend dezentraler Energieerzeugung<br />

dem Ausbau der Stromnetze und der Speichertechnologien zu. Von Bedeutung sind da<br />

sowohl Stromautobahnen, die in der Lage sind, die Energie etwa aus offshore-Windparks<br />

schnell und effektiv zu verteilen, <strong>als</strong> auch dezentrale, intelligente Verteilnetze, die das<br />

Angebot und die Nachfrage erneuerbarer Energien besser ausgleichen können. Wegen<br />

der hohen Volatilitäten erneuerbarer Energien - die bekanntlich nicht kontinuierlich<br />

erzeugt werden können – und wegen der begrenzten Netzkapazitäten, sind zudem die<br />

Entwicklung und die Nutzung neuer Speichertechnologien erforderlich.<br />

32 | Zukunftsdialog


ImPRESSIoNEN dER VERANSTALTUNg<br />

Von rechts nach links:<br />

Dr. Erik Landeck, Rainer Knauber, Klaus Wowereit, Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl und Harald Wolf am Stand von Vattenfall<br />

33 | Impressionen<br />

Klaus Wowereit, Harald Wolf und<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl


ImPRESSIoNEN dER VERANSTALTUNg<br />

Das aufmerksame Publikum während des Podiumsgesprächs<br />

Jürgen Wittke und Christian Wiesenhütter,<br />

im Gespräch mit RA Axel-U. Wunschel<br />

34 | Impressionen


ImPRESSIoNEN dER VERANSTALTUNg<br />

Harald Wolf im Gespräch mit Teilnehmern der Konferenz<br />

Dr. Georg Riegel im Gespräch<br />

35 | Impressionen


AUSSTELLER, KURZPoRTRAITS<br />

36 | Aussteller<br />

AkoTec Produktionsgesellschaft mbH<br />

„Wir produzieren in Brandenburg, weil …<br />

wir auf Qualität setzen.“<br />

„Wir setzen auf Sonnen-Energie, weil …<br />

das unsere Antwort für die Zukunft ist.“<br />

<strong>Berliner</strong> NetzwerkE<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil …<br />

die Stadt über ausgezeichnete Kompetenzen im Energiesektor<br />

verfügt. Das <strong>Berliner</strong> NetzwekE vernetzt diese Kompetenzen.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil …<br />

Klimaschutz durch Energieeffizienz Vorreiter braucht. Das <strong>Berliner</strong><br />

NetzwerkE zeigt, was mit innovativen Ideen und Projekten erreicht<br />

werden kann.“<br />

Berlin Solar Network e.V.<br />

„Wir arbeiten in Berlin, weil …<br />

die Hauptstadtregion die höchste Dichte von Unternehmen und<br />

Einrichtungen der gesamten solaren Wertschöpfungskette in<br />

Europa aufweist. Berlin hat die Möglichkeit, mit positivem Beispiel<br />

voranzugehen und eine tragende Rolle in der nachhaltigen<br />

Entwicklung zu spielen.<br />

Unser Ziel ist es, die Solarbranche in unserer Stadt zu fördern,<br />

damit zukünftig umweltfreundliche Energie aus der Sonne<br />

deutlich mehr genutzt wird <strong>als</strong> bisher.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil …<br />

wir an die Energiewende glauben. Für die nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Welt hat neben der Energieeffizienz der Einsatz erneuerbarer<br />

Energien eine essentielle Bedeutung.<br />

Die negativen Erfahrungen mit fossilen Energien und die Tatsache<br />

ihrer begrenzten Verfügbarkeit verdeutlichen besonders die Notwendigkeit<br />

eines Einsatzes erneuerbarer Energien.<br />

Die Sonne <strong>als</strong> Motor für Wind-, Wasserkraft und Pflanzenwachstum<br />

stellt eine zentrale Form unter den erneuerbaren Energien dar.<br />

Als Verband der Solarindustrie und Wissenschaftseinrichtungen in<br />

der Hauptstadtregion setzen wir daher auf solare Energie.“


AUSSTELLER, KURZPoRTRAITS<br />

37 | Aussteller<br />

ENERTRAG<br />

„Wir produizieren in Brandenburg, weil …<br />

sich hier unsere Planungskompetenzen für Wind, Netze und Biogas<br />

bündeln und wir einer der führenden Projektentwickler für Kraftwerke<br />

aus erneuerbaren Energien sind.“<br />

„Wir setzen auf Energie …<br />

aus erneuerbaren Quellen, weil wir unser Land unabhängig von<br />

fossilen Energiequellen machen wollen.“<br />

GASAG <strong>Berliner</strong> Gaswerke AG<br />

„Wir engagieren uns in Berlin, weil …<br />

wir uns <strong>als</strong> führendes Energieunternehmen in Berlin zu unserer<br />

Verantwortung für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung bekennen.<br />

Mit intelligenten Energiekonzepten im Wohnungsbau, für<br />

öffentliche Gebäude und Stadtentwicklungsprojekte unterstützt die<br />

GASAG die Ziele des <strong>Berliner</strong> Senats zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

und zur Reduktion der CO 2 -Emissionen in der Hauptstadt.“<br />

KlimaSchutzPartner Berlin<br />

„Wir engagieren uns in Berlin, weil …<br />

die <strong>Berliner</strong> Wirtschaft sich ihrer besonderen Verantwortung für<br />

Klimaschutz und Energieeffizienz bewusst ist und mit der Initiative<br />

der KlimaSchutzPartner Berlin ein sichtbares Zeichen für dieses<br />

Engagement setzt.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil …<br />

Berlin zahlreiche ausgezeichnete und vorbildhafte Projekte in<br />

diesem Bereich vorweisen kann. Mit der jährlichen Verleihung des<br />

Preises „KlimaSchutzPartner des Jahres“ werden diese Leistungen<br />

gewürdigt und einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.“


AUSSTELLER, KURZPoRTRAITS<br />

38 | Aussteller<br />

MAN Diesel & Turbo SE<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil …<br />

dieser Standort Tradition hat und hier hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

für Hightechprodukte arbeiten.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil …<br />

wir das Geschäft seit 250 Jahren kennen.“<br />

NETZWERK GreenIT-BB<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil ...<br />

wir hier leben! “<br />

„Wir stehen für Mobilität, weil ...<br />

unsere ERDE uns wichtig ist.“<br />

Semperlux AG<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil ...<br />

wir uns <strong>als</strong> international tätige Unternehmensgruppe mit einer<br />

über 60-jährigen <strong>Berliner</strong> Traditionsgeschichte der Stadt verpflichtet<br />

fühlen und hier stets neue Impulse bekommen.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil ...<br />

unsere innovativen Produkte für hohe Energieeffizienz und nachhaltige<br />

Reduzierung von Energiekosten sorgen – bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung der Lichtqualität.“<br />

SES Energiesysteme GmbH<br />

„Wir setzen auf Energie, weil …<br />

sie für Wohlbefinden und Wachstum sorgt. Effizient produziert mit<br />

umweltschonender KWK (Kraft-Wärme-Kopplung).“


AUSSTELLER, KURZPoRTRAITS<br />

39 | Aussteller<br />

Siemens AG<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil ...<br />

wir hier seit 162 Jahren modernste Technik herstellen können, die<br />

in alle Welt exportiert wird.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil ...<br />

unsere „DNA“ elektrisch ist. Von den ersten Telegraphen bis zur<br />

effizientesten Gasturbine ist elektrische Energie das verbindende<br />

Element unserer Produkte.“<br />

Vattenfall<br />

„Wir produzieren in Berlin, weil ...<br />

wir Verantwortung für unsere Heimatmärkte übernehmen.“<br />

„Wir setzen auf Energie, weil ...<br />

es unsere Aufgabe ist.“


PRESSERESoNANZ: PRINTmEdIEN, fERNSEHEN UNd RAdIo<br />

PRINTmEdIEN<br />

ZEITUNg HEAdLINE SUB dATUm<br />

<strong>Berliner</strong> Wirtschaft<br />

(IHK Berlin)<br />

40 | Presseresonanz<br />

ENERGIEKOMPETENZ<br />

AUS DER HAUPTSTADT<br />

Der Tagesspiegel VON DER MAUS ZUR<br />

GASTURBINE<br />

Der Tagesspiegel AM ENDE UNTER<br />

SPANNUNG<br />

Neues Deutschland WOLF AUF<br />

ENERGIE-TOUR<br />

Der Tagesspiegel BERLIN UND BRANDEN-<br />

BURG VOLLER ENERGIE<br />

Schlüsseltechnologie: „Wachstumsinitiative<br />

Berlin“ legt umfassendes Themenheft vor<br />

Kevin P. Hoffmann trifft Harald Wolf an<br />

seinem letzten Tag <strong>als</strong> Senator<br />

Harald Wolf besucht <strong>Berliner</strong> Energieunternehmen<br />

Scheidender Wirtschaftssenator besuchte<br />

Unternehmen in Adlershof und Schöneweide<br />

Neues Deutschland „SMART CITy“ BERLIN Wirtschaft sieht Hauptstadt auf dem Weg zur<br />

„intelligenten Stadt“<br />

<strong>Berliner</strong> Morgenpost NEUE NUTZUNG VON<br />

TEGEL: WIRTSCHAFT<br />

MAHNT ZUR EILE<br />

<strong>Berliner</strong> Wirtschaft<br />

(IHK Berlin)<br />

BERLINER<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

KONFERENZ<br />

Dezember<br />

2011<br />

24.11.2011<br />

17.11.2011<br />

17.11.2011<br />

15.11.2011<br />

15.11.2011<br />

15.11.2011<br />

November<br />

2011


PRESSERESoNANZ: PRINTmEdIEN, fERNSEHEN UNd RAdIo<br />

fERNSEHEN<br />

SENdER SENdUNg BEITRAg dATUm<br />

tv.berlin DER TAG Beitrag zur <strong>Berliner</strong> <strong>Wirtschaftskonferenz</strong> 23.11.2011<br />

tv.berlin TV.BERLIN AKTUELL Beitrag zur Pressereise des Wirtschaftssenators.<br />

rbb RBB AKTUELL Beitrag zur Pressekonferenz der Wachstumsinitiative<br />

Berlin<br />

tv.berlin TV.BERLIN AKTUELL Beitrag zur Pressekonferenz der Wachstumsinitiative<br />

Berlin<br />

AgENTUREN<br />

41 | Presseresonanz<br />

16.11.2011<br />

14.11.2011<br />

14.11.2011<br />

Agentur Headline Sub dATUm<br />

dapd BERLIN WILL MIT<br />

ENERGIETECHNIK<br />

PUNKTEN<br />

23.11.2011


ImPRESSUm<br />

Veranstalter<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen<br />

Martin-Luther-Straße 105<br />

10825 Berlin<br />

Investitionsbank Berlin<br />

Bundesallee 210<br />

10719 Berlin<br />

Gestaltung und Redaktion<br />

WE DO communication GmbH GWA<br />

Chausseestraße 13<br />

10115 Berlin<br />

Erscheinungstermin<br />

Februar 2012<br />

Fotos<br />

Hans-Christian Plambeck für die Veranstalter<br />

42 | Impressum


Veranstaltet von:<br />

In Kooperation mit:<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen<br />

INNOVATIONSAGENTUR BERLIN<br />

done by WE DO

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