FZ - Sonntag in Franken E-Paper - Nordbayerischer Kurier

FZ GESUNDHEIT 18. November 2012 Seite 6
Knirschen im Schlaf
Stress kann die Zähne schädigen
Düsseldorf -Jeder zehnte
Deutsche leidet an krankhaftem
Zähneknirschen –
meistens im Schlaf. Mediziner
bezeichnen das als
Bruxismus. Dabei werden
enorme Kräfte im Mund
freigesetzt. Der Zahnschmelz,
die härteste
Substanz des menschlichenKörpers,wirddadurch
stark beschädigt. Die Auswirkungen
reichen über AbsplitterungenundRissebis
hin zu lockeren und stark
abgeriebenen Zähnen, bei
denen der Nerv nur noch
von einer dünnen Schicht
bedecktist.
Durch das Pressen und
Knirschen wird zudem die
Kaumuskulatur stark angespannt
und kann
Schmerzen verursachen,
erklärt Oliver Ahlers von der
Deutschen Gesellschaft
für Funktionsdiagnostik.
Die Ursachen von Bruxismus
sind vielfältig. Stress
gilt laut Prof. Dietmar Oesterreich,
Vizepräsident der
Bundeszahnärztekammer,
Stress und emotionale Spannungen können Ursache
von Zähneknirschen sein. Foto: red
als wesentlicher Faktor.
Vermutlich lassen unterdrückte
Gefühle, Ängste,
Alltagsprobleme oder einschneidendeLebensereignisse
Betroffene knirschen.
Das Gebisssystem
dient dabei als Entlastungsventil.
Daneben können auch
falsch stehende Zähne,
nicht passende Kronen
oder Füllungen sowie orthopädische
Gründe in
Zähneknirschen münden.
Allerdings stellt sich bei
psychisch begründetem
Bruxismus die Frage, inwiefern
der Zahnarzt allein
helfen kann. Eine Möglichkeit,
sich sein Knirschen
und Pressen bewusst zu
machen, ist das sogenannteBiofeedback.
Außerdem können Betroffene
durch Entspannungsübungen
lernen, den Kiefer
lockerzulassen. dpa
DER GESUNDHEITSTIPP:
Tipps bei Muskelverspannungen
Kennen Sie auch die lästigen
Verspannungen im
Schulter- und Nackenbereich
oder im Rücken, die
häufig sehr schmerzhaft
sind?
Auslöser sind oft Fehlbelastungen
einzelner Muskelpartien.
Neben Angst,
StressundÜberforderung
können Bewegungsmangel,
eine einseitige Sitzhaltung
am Arbeitsplatz
sowie Fehlbelastungen
durch falsches Tragen
oder Stehen die Ursache
sein.
Werden Muskeln einseitig
belastet, verkrampfen
und verkürzen sie sich.
Der erhöhte Spannungszustand
eines Muskels
verschlechtert die Sauerstoffversorgung
des
Muskels und führt so zu
einer leichten entzündlichenReaktion.
Bei hartnäckigen
Schmerzen sollten Sie jedoch
zunächst durch einen
Arzt abklären, ob die
Schmerzen nicht eine andere
Ursache (zum Bei-
Das Fitness-Studio in Bayreuth
spiel Osteoporose oder
ein Bandscheibenvorfall)
haben.
Was hilft bei akuten
Verspannungen?
Schnelle Hilfe bringen
Wärmeanwendungen.
Das können durchblutungsfördernde
Salben
und Einreibungen sein
oder auch Pflaster mit Cayennepfefferextrakt,
die
man auf die schmerzende
Stelle klebt. Besonders
hautfreundlich sind neuere
Pflaster mit einem Eisenpulvergemisch,
bei
denen die Wärmewirkung
durch den Kontakt des EisensmitLufterzeugtwird.
Wichtigster Punkt für eine
langfristige Lösung des
Problems sind ausreichende
Bewegung und eine
gezielte Stärkung der
Rückenmuskulatur. Vereine,
Sportstudios und
Volkshochschulen bieten
spezielle Rückenkurse
an. Auch eine Rückenschule
bei einem Physio-
therapeuten ist zu empfehlen.
Wichtig ist auch eine
ausreichende Versorgung
mit Magnesium (zirka
150 bis 300 Milligramm
pro Tag). Magnesium
wirkt muskellockernd
und entkrampfend und
hilft Verkrampfungen vorzubeugenoderzulindern.
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