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Boreout-Strategien - FinanzBuch Verlag

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Viel Papier – wenig Worte: Der Bluffer<br />

klar und natürlich inoffiziell zum Ausdruck bringt, dass ein zu rasches<br />

Erledigen der Aufgaben hier nicht gewünscht sei, weil damit<br />

die Messlatte für den Rest der Belegschaft zu hoch angesetzt werde,<br />

und wenn Sie früh damit konfrontiert werden, dass hoher Einsatz<br />

sowieso nicht honoriert würde, dann befinden Sie sich in einem Unternehmen,<br />

in dem ein kollektiver Zwang zum <strong>Boreout</strong> besteht. Das<br />

kann auf einzelne Abteilungen oder Vorgesetzte reduziert sein: Kern<br />

der Sache ist, dass es nicht gern gesehen wird, wenn schnell und proaktiv<br />

gearbeitet wird. Dass aber trotzdem so getan wird.<br />

Sie mögen an dieser Stelle einwenden, dass dies nun eher als Faulheit<br />

zu bezeichnen sei. Sie haben damit auch ein wenig Recht. Wir<br />

befinden uns mit der Kollektiv-Zwang-Strategie tatsächlich in einer<br />

Grauzone zwischen Faulheit und <strong>Boreout</strong>. Mit dieser Art von gesellschaftlichem<br />

Druck kommen die Faulen denn auch ganz gut zurecht.<br />

Es entspricht ihrem Wesen, nicht zu viel zu arbeiten – ganz im<br />

Gegensatz zu den eigentlich Motivierten und Fleißigen, die arbeiten<br />

wollen, die man aber nicht lässt.<br />

Aber: Die Kollektiv-Zwang-Strategie ist für alle Beteiligten Gift, egal,<br />

ob sie nun faul sind oder eigentlich arbeiten wollen. Am Schlimmsten<br />

ist ein solches Leistungskartell aber natürlich für das Unternehmen<br />

selbst. Sie ist für diejenigen, die arbeiten wollen, der kollektive,<br />

erzwungene Einstieg zum <strong>Boreout</strong>. Dieser Kollektive-Zwang ist somit<br />

insofern eine neue <strong>Boreout</strong>-Strategie, als dass er uns eine neue<br />

Sicht und einen neuen Einstieg in das Problem <strong>Boreout</strong> liefert.<br />

Viel Papier – wenig Worte: Der Bluffer<br />

Eine <strong>Boreout</strong>-Strategie ist eine Form von Manipulation. Dies weiß<br />

auch Frau Dammann, die eine Abteilung mit 25 Mitarbeitern leitet.<br />

Seit einiger Zeit beobachtet sie Herrn Simmler und beginnt, seine<br />

Manipulationsversuche zu entlarven:<br />

„Es fällt mir bei meiner Abteilungsgröße natürlich schwer, jeden Mitarbeiter<br />

und jede Mitarbeiterin intensiv zu begleiten. Ich weiß auch<br />

© des Titels »Die <strong>Boreout</strong>-Falle« (ISBN 978-3-636-01593-8)<br />

2008 by Redline Wirtschaft, <strong>FinanzBuch</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH, München<br />

Nähere Informationen unter: http://www.redline-wirtschaft.de<br />

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