Boreout-Strategien - FinanzBuch Verlag
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Der kleine Müller – und der große Müller<br />
Frau Dammann durch solche Fragen erhärten, wird ein Gespräch<br />
nötig. Damit ist die Schuldfrage natürlich noch nicht beantwortet<br />
– vielleicht ist Frau Dammann ja ursächlich für die Unterforderung<br />
von Herrn Simmler verantwortlich?<br />
Der kleine Müller – und der große Müller<br />
Ein weiteres Indiz für einen <strong>Boreout</strong>: Ist Ihnen auch schon aufgefallen,<br />
dass man auswärtige Sitzungen so planen kann, dass sich eine<br />
Rückkehr ins Büro nicht mehr lohnt? Auch eine Form von Manipulation<br />
(man ist wichtig und im Stress) und gleichzeitig eine Möglichkeit,<br />
die Präsenz im Büro zu reduzieren. Zwei Beispiele.<br />
Sie wollen sich mit einem Kunden treffen. Er schlägt Ihnen 13.30<br />
Uhr vor. Die Sitzung wird zwei Stunden dauern und beim Kunden<br />
stattfinden. Die Anfahrt wird eine gute halbe Stunde in Anspruch<br />
nehmen. Wenn Sie sich tatsächlich um 13.30 Uhr treffen, dann fällt<br />
Ihre Mittagspause eher dürftig aus. Sie werden um 16 Uhr im Büro<br />
zurück sein. Für Leute, die viel zu tun haben, optimal. Für Leute, die<br />
an einem <strong>Boreout</strong> leiden, eine sehr unglückliche Planung. Die Alternative:<br />
Das Meeting beginnt um 14 Uhr oder um 14.30 Uhr. Sie<br />
können so den Mittag besser genießen und nach der Sitzung wird<br />
es sich nicht mehr lohnen, ins Büro zurückzufahren. Kontrollieren<br />
wird dies niemand mehr, weil es völlig plausibel ist.<br />
Zweites Beispiel: Sie planen ein etwas längeres Meeting um 10 Uhr<br />
morgens. So können Sie einen „kreativen Unterbruch“ über Mittag<br />
einplanen, mit den Kunden ausgiebig plaudern, am Nachmittag<br />
um 14.30 Uhr weiterfahren und anschließend ebenfalls direkt nach<br />
Hause fahren. Die Alternative wäre ein Beginn um 8.30 Uhr gewesen,<br />
dann hätten Sie unter Garantie kurz vor Mittag alles unter Dach<br />
und Fach gehabt.<br />
Sie sehen: Mit einer solchen Sitzungsplanung können Sie Unterforderung<br />
bestens verstecken. Wir haben eine Führungsverantwortliche<br />
kennengelernt, die in ihrem Team einen Herrn Müller hatte.<br />
© des Titels »Die <strong>Boreout</strong>-Falle« (ISBN 978-3-636-01593-8)<br />
2008 by Redline Wirtschaft, <strong>FinanzBuch</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH, München<br />
Nähere Informationen unter: http://www.redline-wirtschaft.de<br />
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