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Boreout-Strategien - FinanzBuch Verlag

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<strong>Boreout</strong>-<strong>Strategien</strong>: Bewährtes und Neues<br />

20<br />

rekte Empfänger einer E-Mail nicht nur sein Chef, sondern sieben<br />

weitere Personen in und außerhalb seines Teams und als<br />

indirekte, sogenannte CC-Empfänger, weitere zehn Personen.<br />

Alex signalisiert damit, ausgelastet zu sein.<br />

In diesem ersten Projektwurf stehen nebst einer ausführlichen<br />

Einleitung und Zielbeschreibung viele weitere „nützliche“<br />

Informationen. Es ist allerlei über die bestehende Situation<br />

und über die bestehenden Kontakte zu finden. Niemand<br />

wird diese langweiligen Texte jemals lesen, außer Alex selbst.<br />

Der gähnt am andern Tage bereits wieder unterfordert in seinen<br />

Bildschirm und freut sich über seine eigenen Texte. Die direkten<br />

und indirekten Empfänger des immerhin neun Seiten<br />

umfassenden Dokuments sind teilweise erstaunt, teilweise erfreut,<br />

teils sogar erbost über die Informationen. Erbost sind<br />

die Gestressten im Unternehmen, die Erfreuten sind seine Leidensgenossen,<br />

die ebenfalls von <strong>Boreout</strong> Betroffenen, und die<br />

Erstaunten wundern sich, dass man für ein so kleines Projekt<br />

so viel Papier verbrauchen kann. Alex hat ganze Arbeit geleistet<br />

und auf den neun Seiten von A bis Z alles geregelt, was es<br />

zu tun gibt, bis dieses neue Programm funktioniert. Er möchte<br />

alle und jeden miteinbeziehen. Es ist ihm mindestens vordergründig<br />

wichtig, dass in dieser ersten Evaluation fast alle ihre<br />

Meinung äußern können.<br />

Natürlich, das haben Sie als aufmerksamer Leser und als aufmerksame<br />

Leserin längst gemerkt, wird sich niemand mit dieser Aufgabe<br />

intensiver beschäftigen. Aber Alex freut sich, so viel zu diesem Thema<br />

sagen zu können. Er denkt in dieser Situation nicht an die Menschen,<br />

die seine Ergüsse lesen müssen. Am Schluss des Dokuments<br />

befinden sich Zeitachsen und Verantwortlichkeiten sowie ein nächster<br />

offizieller Schritt: die Sitzung. An dieser Sitzung sollen sage und<br />

schreibe sieben Personen teilnehmen, wer verhindert sei, solle, so<br />

Alex, sich einen Stellvertreter oder eine Stellvertreterin suchen. Die<br />

Sitzung ist groß angelegt und geplant, Alex verwendet Stunden für<br />

die Tagesordnung, um aus der zuerst einfachen Sitzung einen Work-<br />

© des Titels »Die <strong>Boreout</strong>-Falle« (ISBN 978-3-636-01593-8)<br />

2008 by Redline Wirtschaft, <strong>FinanzBuch</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH, München<br />

Nähere Informationen unter: http://www.redline-wirtschaft.de

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