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OFFENE TORE - Orah.ch

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<strong>OFFENE</strong> <strong>TORE</strong> 1 / 2009 22<br />

Allerdings pflegte er wenig Korrespondenz und sein Vermieter zerstörte na<strong>ch</strong> seinem<br />

Tod jegli<strong>ch</strong>e Briefe, die man unter seinen Hinterlassens<strong>ch</strong>aften fand.<br />

Der Kalender<br />

Der Julianis<strong>ch</strong>e Kalender hatte fast 1800 Jahre lang gegolten und entfernte si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rittweise<br />

von der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Jahreszeitenabfolge, indem er alle hundert Jahre etwa einen<br />

Tag zu lang war. Um diesen Fehler zu korrigieren, konsultierte Papst Gregor XIII einige<br />

Astronomen und gab 1582 einen neuen Kalender heraus. Die katholis<strong>ch</strong>en Länder<br />

Europas brau<strong>ch</strong>ten lange, um den neuen Kalender einzuführen (1700 in Deuts<strong>ch</strong>land),<br />

und die protestantis<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> länger (1752 in England, 1753 in S<strong>ch</strong>weden). Dies bedeutete<br />

für die ersten se<strong>ch</strong>s von Swedenborgs grossen Auslandsreisen, dass er si<strong>ch</strong> mit<br />

dem Kalenderwe<strong>ch</strong>sel bes<strong>ch</strong>äftigen musste. Er begann daher, die Daten na<strong>ch</strong> Alter bzw.<br />

Neuer Art zu markieren oder doppelt einzutragen, beispielsweise 1./12. September.<br />

Hier war der erste September in S<strong>ch</strong>weden gemeint (Alte Art oder Julianis<strong>ch</strong>er Kalender)<br />

und der zwölfte in Holland (Neue Art oder Gregorianis<strong>ch</strong>er Kalender). S<strong>ch</strong>weden<br />

führte den Gregorianis<strong>ch</strong>en Kalender s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> 1753 ein. In jenem Jahr hatte der<br />

Februar nur 17 Tage. In seinem Tagebu<strong>ch</strong> für 1733 gab Swedenborg no<strong>ch</strong> doppelte<br />

Daten an, vom 6. Juli des Jahres an, we<strong>ch</strong>selte er zur Neuen Art.<br />

Das politis<strong>ch</strong>e Europa zu Swedenborgs Zeit<br />

Swedenborgs Reisen führten ihn na<strong>ch</strong> Dänemark, Deuts<strong>ch</strong>land, Holland, Belgien, Grossbritannien,<br />

die S<strong>ch</strong>weiz und Italien. Aber die politis<strong>ch</strong>e Landkarte Europas war zu jener<br />

Zeit eine andere. Was wir heute als Deuts<strong>ch</strong>land bezei<strong>ch</strong>nen, war damals ein Kollektiv<br />

vieler kleinerer Staaten wie Böhmen, Sa<strong>ch</strong>sen usw. Aix la Chapelle gehörte zu Frankrei<strong>ch</strong>,<br />

heute dagegen heisst die Stadt Aa<strong>ch</strong>en und befindet si<strong>ch</strong> nahe der belgis<strong>ch</strong>niederländis<strong>ch</strong>en<br />

Grenze.<br />

Bü<strong>ch</strong>erverzei<strong>ch</strong>nis<br />

Wir stehen tief in der S<strong>ch</strong>uld von Rudolph Leonhard Tafel für seine Na<strong>ch</strong>fors<strong>ch</strong>ungen,<br />

die er 1868 begann. Er sammelte eine Vielzahl von Dokumenten, die er 1875 bis 1877<br />

unter dem Namen »Documents concerning the life and <strong>ch</strong>arakter of Emanuel Swedenborg«<br />

in drei Bänden veröffentli<strong>ch</strong>te. Wir stehen ebenfalls in der S<strong>ch</strong>uld von Pfarrer Dr.<br />

Alfred Acton, der viele von den Orten bereiste, die mit Swedenborgs Leben in Verbindung<br />

stehen. Mithilfe seiner Sekretärin Beryl Briscoe veröffentli<strong>ch</strong>te »The Academy<br />

Collection of Swedenborg Documents«, au<strong>ch</strong> »Green Books« genannt. I<strong>ch</strong> hatte das<br />

Glück, S<strong>ch</strong>üler unter Dr. Acton sein zu dürfen, als er seine letzte Klasse an der Theologis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>ule unterri<strong>ch</strong>tete. I<strong>ch</strong> erinnere mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> genau, wie er im September wieder<br />

zum Unterri<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>ien, na<strong>ch</strong>dem er gerade eine weitere seiner Reisen zur Na<strong>ch</strong>-

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