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Magazin der Wirtschaftsförderung Krefeld PDF

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das wirtschaftsmagazin für krefeld www.wfg-krefeld.de<br />

kreation | 27<br />

<strong>Krefeld</strong> kreativ<br />

Xugong-Gruppe: <strong>Krefeld</strong> ist Startrampe für Expansion in Europa<br />

Deutsche Edelstahlwerke: Investition stärkt Standort<br />

Straßenmodenschau wird zur „<strong>Krefeld</strong> Fashionworld“<br />

Intelligente Arbeitszeitmodelle: Baustein mo<strong>der</strong>ner Personalpolitik<br />

Region Nie<strong>der</strong>rhein: Internationale Standortwerbung<br />

HN & DTNW: Textile Vernetzung am Nie<strong>der</strong>rhein


„Wir planen und bauen für Ihre<br />

sichere Versorgung<br />

in <strong>Krefeld</strong>.“<br />

Ilona Bartzsch und Heinrich Schmitz<br />

Aufträge in Millionenhöhe. Damit stärken wir Gewerbe, Handwerk<br />

und Arbeitsplätze vor Ort.<br />

www.swk.de


Sehr geehrte Leserin,<br />

sehr geehrter Leser!<br />

<strong>der</strong> Winter hat es in dieser Saison recht gut mit uns gemeint. Schnee war eher Mangelware,<br />

die Streusalzvorräte wurden im Gegensatz zum letzten Jahr nur mäßig strapaziert<br />

und die Frostschäden an unseren Straßen halten sich in Grenzen. Irgendwie war<br />

die kalte und dunkle Jahreszeit dann aber doch wie<strong>der</strong> ziemlich lang. Umso angenehmer<br />

ist es jetzt für uns alle, dass sich nun <strong>der</strong> Frühling mit einer Schönwetterphase<br />

warmläuft. In <strong>der</strong> Natur herrscht Aufbruchstimmung. Und nicht nur dort.<br />

In den letzten Tagen und Wochen haben an verschiedenen Stellen, z. T. weithin sichtbar,<br />

die Bauarbeiten begonnen. In <strong>der</strong> Innenstadt hat die Volksbank <strong>Krefeld</strong> ihre neue<br />

Zentrale in Angriff genommen, im Krefel<strong>der</strong> Süden arbeiten die Baumaschinen am<br />

ersten Bauabschnitt im SEGRO Logistics Park und die Deutsche Edelstahlwerke<br />

GmbH errichtet ein neues Gebäude für das Qualitätswesen. Insgesamt wird im<br />

Indus triepark zwischen Gladbacher Straße und Oberschlesienstraße kräftig investiert<br />

und gebaut, wobei wir nicht verschweigen wollen, dass sich in <strong>der</strong> europäischen<br />

Edelstahllandschaft <strong>der</strong>zeit Verän<strong>der</strong>ungen vollziehen, <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

auf den Stahlstandort <strong>Krefeld</strong> noch nicht genau abzuschätzen sind.<br />

Die Aufzählung <strong>der</strong> positiven Nachrichten und Standortentscheidungen ist aber<br />

nicht zu Ende. In <strong>der</strong> Innenstadt haben bei einigen Großprojekten die positiven Vorzeichen<br />

eindeutig die Oberhand gewonnen. P & C wird konkret in Hinblick auf einen<br />

Neubau an <strong>der</strong> Friedrichstraße, für die ehemalige Horten-Kaufhof-Immobilie wird<br />

ein neuer Großmieter genannt und die Planungen für die Umgestaltung des zentralen<br />

Umsteigepunktes am Ostwall schreiten voran. Gleiches gilt für das deutsch-chinesische<br />

Gemeinschaftsprojekt im Europark Fichtenhain. Der erste Spatenstich für das XCMG-<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum ist schon für Mitte Juli geplant. Zudem steht<br />

fest, dass auch in <strong>Krefeld</strong> bald ein Café del Sol eröffnen wird.<br />

Über einige <strong>der</strong> Projekte finden Sie nähere Informationen in dieser Ausgabe. Werfen<br />

Sie hier auch einen Blick auf die interessanten Potenziale und Perspektiven <strong>der</strong> Kreativ -<br />

wirtschaft in <strong>Krefeld</strong>. Sehr kreativ ist auch <strong>der</strong> neue Ansatz <strong>der</strong> <strong>Krefeld</strong> Fashionworld,<br />

<strong>der</strong> neuen Straßenmodenschau, über die hier ausführlich berichtet wird. Informieren<br />

Sie sich über neuartige Beteiligungsmöglichkeiten für Unternehmen, auch abseits<br />

<strong>der</strong> Modewelt. Und wir rufen Sie jetzt auf, sich mit CHECK IN Berufswelt 2012 wie<strong>der</strong><br />

frühzeitig mit Ihrem Nachwuchs von morgen in Verbindung zu setzen. Wie gesagt,<br />

an vielen Stellen herrscht Aufbruchstimmung.<br />

Ihr<br />

Gregor Kathstede<br />

Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt <strong>Krefeld</strong><br />

kreation | 27<br />

Das Wirtschaftsmagazin für <strong>Krefeld</strong><br />

HERAUSGEBER<br />

WFG Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

<strong>Krefeld</strong> mbH<br />

Untergath 43, 47805 <strong>Krefeld</strong><br />

Tel.: 02151 / 820 74-0<br />

Fax: 02151 / 820 74-33<br />

www.wfg-krefeld.de<br />

info@wfg-krefeld.de<br />

REDAKTION<br />

Eckart Preen (v. i. S. d. P.)<br />

Andreas Struwe<br />

FOTOGRAFIE<br />

Jürgen Brefort (Luftbil<strong>der</strong> S. 40/41)<br />

Susanne Weiland<br />

Andreas Willems (S. 34/35)<br />

ANZEIGEN<br />

Eckart Schimmelpfennig, WFG <strong>Krefeld</strong><br />

Tel.: 02151 / 820 74-23<br />

LAYOUT<br />

LAWRENZ – Die Qualitäter<br />

Klaus Lawrenz<br />

Großdresbach 5<br />

51491 Overath<br />

www.qualitaeter.de<br />

DRUCK<br />

Stünings Medien GmbH<br />

Dießemer Bruch 167<br />

47805 <strong>Krefeld</strong><br />

www.stuenings.de<br />

AUFLAGE<br />

6.500 Exemplare / Ausgabe<br />

3 Ausgaben pro Jahr<br />

Editorial al


Ausgabe 27 | April 2012<br />

Inhalt<br />

<strong>Krefeld</strong> kreativ<br />

06<br />

18<br />

26<br />

36<br />

40<br />

42 Aus<br />

50 Schluss<br />

4 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

<strong>Krefeld</strong> aktuell – WFG-Radiosendung „Menschen, Themen, Unternehmen“ auf Welle Nie<strong>der</strong>rhein (06),<br />

5. Krefel<strong>der</strong> Weiterbildungsmesse (07), Stadtumbau West (07), CHECK IN Berufswelt: Aktionsgebiet<br />

wird größer (08), Xugong-Gruppe: <strong>Krefeld</strong> ist Startrampe für die Expansion in Europa (10), Deutsche<br />

Edelstahlwerke investieren in Qualität und Flexibilität (14)<br />

Stadtmarketing – Erlebnis Innenstadt: Mehr erleben in <strong>Krefeld</strong> (18), Neue Broschüre „StadtBauKultur“<br />

erschienen (19), Die Straßenmodenschau wird zur „<strong>Krefeld</strong> Fashionworld“ (20)<br />

Standort – <strong>Krefeld</strong> kreativ Im Gespräch mit dem Design-Dekan: „Vom Nichts zu möglichen<br />

Zukünften!“ (30), iDD: Entscheiden<strong>der</strong> Kompetenzfaktor (33), Veranstaltungen Kreativwirtschaft:<br />

Arbeit, Wirtschaft, Wohnen, Bildung und Kultur (34)<br />

Arbeits- und Ausbildungsmarkt – Dialog zwischen Alleinerziehenden und Unternehmen: Wandel aktiv<br />

mitgestalten (36), Intelligente Arbeitszeitmodelle: Baustein mo<strong>der</strong>ner Personalpolitik (38)<br />

Immobilienstandort – 1. Bauabschnitt entsteht im SEGRO Logistics Park <strong>Krefeld</strong>-Süd (40),<br />

Vaneker + Koch: Standort gesichert (40)<br />

<strong>der</strong> Region – Internationale Werbung für den Wirtschaftsstandort (42), 4. NRW-Tag <strong>der</strong> Türkisch-<br />

Deutschen Wirtschaftsbegegnung (44), HN: Duales Studium wird weiter ausgebaut (44), Innovationsgutscheine:<br />

Land hilft bei Forschung und Entwicklung (45), HN und DTNW: Textile Vernetzung am<br />

Nie<strong>der</strong>rhein (46), Grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt für funktionale Oberflächen (48)<br />

jetzt! – Kabarettist Jochen Butz spürt schon den Frühling! (50)


Ihre Ansprechpartner bei <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung


Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung aktuell<br />

Aktuell<br />

Seit Jahresanfang regelmäßig auf Welle Nie<strong>der</strong>rhein:<br />

WFG-Radiosendung<br />

„Menschen, Themen, Unternehmen“<br />

Seit Beginn des Jahres präsentiert die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Krefeld</strong> regelmäßig am ersten Montag eines jeden Monats<br />

(zwischen 18 und 19 Uhr) ihre vielfältigen Aktivitäten sowie<br />

aktuelle Entwicklungen am Wirtschaftsstandort <strong>Krefeld</strong> auf<br />

Welle Nie<strong>der</strong>rhein (UKW-Frequenz 87,7 o<strong>der</strong> 100,6).<br />

Diente die Auftaktsendung Anfang Januar mit WFG-<br />

Geschäftsführer Eckart Preen noch einer Einführung dieser<br />

neuen Reihe und einem Parforceritt durch die Historie und<br />

das Service-Spektrum <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung selbst, so<br />

werden seit <strong>der</strong> Februar-Sendung stets wichtige Einzelthemen<br />

vorgestellt, zu denen auch jeweils geeignete Gesprächspartner<br />

zu Wort kommen. Anfang Februar wurde <strong>der</strong> Leiter<br />

<strong>der</strong> Arbeitsagentur <strong>Krefeld</strong>, Ingo Zielonkowsky, eingeladen,<br />

um die aktuelle Lage am Krefel<strong>der</strong> Arbeitsmarkt darzustellen<br />

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6 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

und die Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Zukunft zu diskutieren.<br />

Im März ging es um das Thema „Existenzgründung“ und die<br />

Vorstellung des gemeinsam von WFG und IHK Mittlerer Nie<strong>der</strong>rhein<br />

ausgerichteten Grün<strong>der</strong>tages, wobei die beiden<br />

Institutionen vor dem Mikrofon durch Hajo Dotzel und Bert<br />

Mangels vertreten wurden.<br />

Falls Sie die bisherigen Sendungen verpasst haben o<strong>der</strong><br />

gern noch einmal hören würden, so besteht hierzu die Möglichkeit<br />

über die Website <strong>der</strong> WFG, auf <strong>der</strong> wir die mp3-Dateien<br />

<strong>der</strong> Wortbeiträge für Sie abgelegt haben; <strong>der</strong> Link lautet<br />

www.wfg-krefeld.de<br />

Über die Themen <strong>der</strong> jeweils nächsten Sendung<br />

(z. B. wie<strong>der</strong> am 7. Mai) informiert Sie ebenfalls die<br />

WFG-Website.<br />

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5. Krefel<strong>der</strong> Weiterbildungsmesse<br />

Dem gerne ausgesprochenen Hinweis, dass mit unserer<br />

heutigen Berufswelt die Notwendigkeit des „Lebenslangen<br />

Lernens“ verbunden wird, ist wenig hinzuzufügen. Der<br />

Standort Deutschland verdankt seine wirtschaftliche Leis -<br />

tungsfähigkeit in großem Maße dem hoch qualifizierten Personal.<br />

Diese Qualität erfor<strong>der</strong>t aber eine ständige Bildungsbereitschaft<br />

– denn auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />

ist <strong>der</strong> Arbeitnehmer heutzutage nicht mehr für das<br />

gesamte Leben gerüstet. „Weiterbildung“ ist die zweite Bildungsphase,<br />

bedeutet die Fortsetzung o<strong>der</strong> die Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

des Lernens. Denn letztendlich müssen Unternehmen<br />

und je<strong>der</strong> einzelne Arbeitnehmer dafür Sorge tragen, dass die<br />

persönlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an die mo<strong>der</strong>ne Arbeitswelt<br />

erfüllt sind. Und die wird zunehmend komplexer. Gerade als<br />

Arbeitgeber ist <strong>der</strong> demografische Wandel eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>der</strong> es mit Investitionen in die vorhandenen Mitarbeiter<br />

zu begegnen gilt, um so auch die eigene Zukunftsfähigkeit<br />

abzusichern. Zahlreiche Bildungsträger und auch die Unternehmen<br />

selbst ermöglichen dabei spezifische Qualifizierungen,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe etwaige Defizite ausgeglichen werden<br />

können. Um hier einen erlebbaren Überblick zu geben, hat die<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Krefeld</strong> erstmals 2008 eine Weiterbildungsmesseveranstaltung<br />

konzipiert, die im kommenden<br />

September in ihrer nunmehr fünften Auflage ansteht.<br />

Die diesjährige Krefel<strong>der</strong> Weiterbildungsmesse wird,<br />

gemeinschaftlich organisiert von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

und dem KEB Kuratorium für Erwachsenenbildung in <strong>Krefeld</strong>,<br />

wie<strong>der</strong> unter dem Motto „Büffeln bringt’s“ am Mittwoch, den<br />

12. September 2012 von 11.00 bis 19.00 Uhr, im Seidenweberhaus<br />

in <strong>Krefeld</strong> stattfinden. Im Anschluss, ohne Überschneidung<br />

mit <strong>der</strong> Messeöffnungszeit, ist beson<strong>der</strong>s für Unternehmer<br />

eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung vorgesehen.<br />

Eine Beteiligung als Aussteller an dieser Messe ist <strong>der</strong>zeit<br />

noch möglich.<br />

Interessenten wenden sich bei <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Krefeld</strong> bitte an Pia Lülsdorf (pia.luelsdorf@wfg-krefeld.de,<br />

Telefon 02151 / 820 74-43).<br />

Stadtumbau West<br />

„Stabilisierung <strong>der</strong> Innen stadt als zu kunftsorientierter<br />

Wohnstandort“, „Stärkung von Handel und Gewerbe“<br />

sowie „Aufwertung und<br />

Attraktivität des öffentlichen<br />

Raums“ sind die<br />

Ziele des Bund-Län<strong>der</strong>-<br />

Programms „Stadtumbau<br />

West“. In <strong>Krefeld</strong><br />

umfasst das Projektgebiet<br />

die innerhalb des<br />

Stadtringes gelegene<br />

Innenstadt. Im Rahmen<br />

des Projektes wird<br />

u. a. die Einrichtung<br />

und <strong>der</strong> Betrieb eines<br />

Projektbüros als An -<br />

lauf stelle für Immo -<br />

bilieneigentümer ge -<br />

för<strong>der</strong>t.<br />

Mit einem neuen Flyer<br />

stellt sich jetzt <strong>der</strong><br />

Quartier sarchitekt<br />

Stefan Wiewelhove<br />

vom beauftragten<br />

Büro „Post • Welters,<br />

Architekten & Stadtplaner<br />

GmbH“ vor<br />

und informiert über<br />

sein Erstberatungsangebot<br />

im „Stadtumbaubüro“<br />

in <strong>der</strong><br />

St. Antonstraße 69–71.<br />

Der Flyer richtet sich<br />

in erster Linie an<br />

die Hauseigentümer<br />

in <strong>der</strong> Innenstadt,<br />

die sich über<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungs-, Sanierungs- o<strong>der</strong> Renovierungs -<br />

maß nahmen informieren möchten. Donnerstags von<br />

11.00 bis 14.00 Uhr ist Sprech stunde im Stadtumbaubüro;<br />

darüber hinaus sind Terminvereinbarungen<br />

möglich unter Telefon 02151 / 154 96 40 o<strong>der</strong> unter<br />

Stadtumbaubuero.krefeld@gmx.de<br />

<strong>Krefeld</strong>-News


Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung aktuell<br />

CHECK IN Berufswelt 2012<br />

Aktionsgebiet wird größer<br />

Laut aktuellem Konjunkturbericht <strong>der</strong> IHK Mittlerer Nie<strong>der</strong>rhein<br />

beurteilt die regionale Wirtschaft ihre <strong>der</strong>zeitige<br />

Lage als gut, viele Unternehmen erwarten im laufenden<br />

Jahr eine weiterhin positive Entwicklung – immerhin 24 Prozent<br />

<strong>der</strong> Betriebe wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Doch<br />

aus dieser Richtung ziehen langsam dunkle Wolken am<br />

Horizont auf. Bei <strong>der</strong> Suche nach neuen Mitarbeitern sind die<br />

Auswirkungen des demografischen Wandels nicht mehr zu<br />

übersehen. Expansive Investitionspläne treffen auf einen stetig<br />

größer werdenden Mangel an geeigneten und ausreichend<br />

qualifizierten Fachkräften. Bei den Umfrageteilnehmern<br />

gibt es schon jetzt eine deutlich vierstellige Zahl an<br />

offenen Stellen, die seit mindestens zwei Monaten unbesetzt<br />

sind, weil erfahrene Mitarbeiter altersbedingt in den Ruhestand<br />

gehen und nicht genügend jüngere Fachkräfte nachrücken.<br />

CHECK IN Berufswelt kann da zwar nicht direkt<br />

Abhilfe schaffen – die Gemeinschaftsinitiative setzt aber am<br />

frühestmöglichen Zeitpunkt an und und bietet Schülern aller<br />

weiterführenden Schulen eine einzigartige Möglichkeit, sich<br />

vor Ort in Unternehmen über Ausbildungsangebote bis hin<br />

zu dualen Studiengängen zu informieren. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

letztjährigen Kampagne konnten in <strong>Krefeld</strong> und im Kreis<br />

Viersen 176 Unternehmen mehr als 3.500 interessierte<br />

Jugendliche, oftmals mit ihren Eltern, in ihren Räumlichkeiten<br />

begrüßen.<br />

Demografischer Wandel und Nachwuchsmangel sind<br />

aber kein lokales Phänomen und das Interesse an Ausbildung<br />

und die Attraktivität eines Ausbildungsbetriebs und Arbeitgebers<br />

reichen über kommunale Grenzen hinweg. In diesem<br />

Jahr wird das Aktionsgebiet um die Städte und Gemeinden<br />

des Rhein-Kreises Neuss erweitert. Das Engagement von sieben<br />

neu dazugestoßenen Initiatoren eröffnet jetzt auch dem<br />

Nachwuchs aus den Schulen des Rhein-Kreises Neuss zwischen<br />

Rommerskirchen und Korschenbroich neue Kontakte<br />

mit <strong>der</strong> Arbeitswelt. Das Prinzip bleibt unverän<strong>der</strong>t.<br />

Interessierte Ausbildungsbetriebe öffnen am CHECK IN<br />

Day im September einen Nachmittag lang ihre Türen. Die<br />

Jugendlichen informieren sich freiwillig, aus eigenem Interesse<br />

heraus, über die Ausbildungslandschaft <strong>der</strong> Region. Die<br />

teilnehmenden Unternehmen zeigen diesen engagierten<br />

Jugendlichen wohnortnah Wege in „das Leben nach <strong>der</strong> Schule“,<br />

in ihre künftige Berufswelt. Dabei beschränkt sich für<br />

Unternehmen die Beteiligung an CHECK IN Berufswelt nicht<br />

allein auf die offenen Türen am CHECK IN Day, son<strong>der</strong>n eine<br />

Teilnahme ist mit einer groß angelegten Informationskampa-<br />

8 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Anmelden ...<br />

... können sich Unternehmen bei:<br />

• Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Krefeld</strong>, Pia Lülsdorf,<br />

pia.luelsdorf@wfg-krefeld.de, Tel. 02151 / 820 74-43,<br />

o<strong>der</strong> Andreas Struwe,<br />

andreas.struwe@wfg-krefeld.de, Tel. 02151 / 820 74-40<br />

• CHECK IN Berufswelt – Organisationsbüro,<br />

Thomas Feldges, Böhlerstraße 1, 40667 Meerbusch,<br />

Tel. 02159 / 814 31 90, Fax 02159 / 96 25 11,<br />

unternehmen@checkin-berufswelt.de<br />

• o<strong>der</strong> direkt über den „Unternehmer-Button“<br />

auf www.checkin-berufswelt.de<br />

Mehr Informationen entnehmen Sie bitte<br />

<strong>der</strong> Beilage in diesem <strong>Magazin</strong>.<br />

ge verbunden. Die Organisatoren binden alle Teilnehmer in<br />

die intensiv beworbene Homepage www.checkin-berufswelt.de<br />

ein und und stellen allen Schülerinnen und Schülern<br />

<strong>der</strong> Klassen 8 bis 12 im Aktionsgebiet das in dieser Form einmalige<br />

CHECK IN Schülermagazin kostenfrei zur Verfügung.<br />

Die dritte Auflage<br />

Unternehmen können mit CHECK IN Berufswelt jetzt bereits<br />

zum dritten Mal frühzeitig auf die Fachkräfte von morgen<br />

zugehen, sich zum Teil erst einmal bekannt machen und<br />

Schüler auf dem Weg zum Schulabschluss für die jeweiligen<br />

Ausbildungsberufe, <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen, Inhalte und Perspektiven<br />

interessieren. Für die Schüler geht es darum, Firmen<br />

live kennenzulernen, eventuelle berufliche Neigungen zu überprüfen<br />

und möglicherweise unrealistische Wunschvorstellungen<br />

über den künftigen Job geradezurücken. Der zeitliche<br />

Zielhorizont ist daher nicht <strong>der</strong> Ausbildungseinstieg 2012. Im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen Information und Orientierung für den<br />

Berufsstart ab 2013 – umso wichtiger vor dem Hintergrund<br />

des doppelten Abiturjahrgangs.


Jetzt geht’s UP!<br />

Oberbürgermeister<br />

Gregor Kathstede (rechts)<br />

und Markus Tölke,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Tölke &<br />

Fischer-Gruppe, prä -<br />

sentierten am 21. März<br />

das erste „CHECK IN“-<br />

Kampagnen-Fahrzeug.<br />

Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die<br />

Schulen und Lehrer, die im Unterricht und bei Beratungen auf<br />

die Aktion aufmerksam machen und das zielgruppengerecht<br />

konzipierte <strong>Magazin</strong> im Unterricht an den„Mann und die<br />

Frau“ bringen. „Wichtig ist, dass die Schüler aus eigenem<br />

Antrieb heraus die Chance ergreifen, sich frühzeitig über<br />

einen Ausbildungsberuf zu informieren. Zwang wäre kontraproduktiv,<br />

denn auch die Wirtschaft erwartet ja ein hohes<br />

Maß an Selbstständigkeit“, erklärt Philip Wobben von <strong>der</strong><br />

Erich-Kästner-Realschule in Kempen, Koordinator für die Studien-<br />

und Berufsberatung (genannt Stubo), stellvertretend für<br />

seine Stubo-Kollegen und Kolleginnen. Der Pädagoge ist seit<br />

<strong>der</strong> Premiere von CHECK IN Berufswelt von <strong>der</strong> Initiative<br />

überzeugt. „Bei unseren Schülern ist CHECK IN Berufswelt<br />

jetzt schon beinahe etabliert – ich muss eigentlich gar keine<br />

Überzeugungsarbeit mehr leisten“, sagt Wobben. Aber: „Viele<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen, die nach <strong>der</strong> Realschule noch ihr Abitur<br />

machen wollen, erkennen die Relevanz des Angebots noch<br />

nicht, weil sie denken, es betrifft sie erst viel später. Das müsste<br />

noch besser transportiert werden.“<br />

Die Projektverantwortlichen von CHECK IN werden daher<br />

in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit den Schulen weiter<br />

intensivieren. So wird erstmals das auffällige CHECK IN Mobil<br />

(powered by Tölke & Fischer) Station an den Schulen machen,<br />

um die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Schüler direkt auf die Aktionstage<br />

zu lenken. Denn damit das größere Angebot besser wahrgenommen<br />

werden kann, erweitert CHECK IN 2012 nicht nur<br />

das Aktionsgebiet. Erstmals erhält je<strong>der</strong> Wirtschaftsstandort<br />

einen eigenen Aktionstag. Auf diese Weise haben die Schülerinnen<br />

und Schüler die Möglichkeit, sich auch die Ausbildungsangebote<br />

<strong>der</strong> Unternehmen in den Nachbarstädten<br />

anzuschauen. Der CHECK IN Day findet statt<br />

in <strong>Krefeld</strong> am Dienstag, 25.9.2012,<br />

im Kreis Viersen am Mittwoch, 26.9.2012,<br />

im Rhein-Kreis Neuss am Donnerstag, 27.9.2012.<br />

Ausbildungsangebote im öffentlichen Dienst werden<br />

zudem in allen Teilregionen geson<strong>der</strong>t am Freitag, 28.9.2012,<br />

zugänglich gemacht.<br />

Alle CHECK IN Unternehmen erhalten im Vorfeld wie<br />

gewohnt innerhalb <strong>der</strong> Aktions-Homepage eine eigene Seite<br />

für eine schülerorientierte Firmenpräsentation. Die Website<br />

wird während <strong>der</strong> gesamten Vorlaufphase intensiv „bespielt“,<br />

laufend aktualisiert und bleibt auch über den Aktionstag<br />

online. Eine Facebook-Präsenz ist ebenso selbstverständlich.<br />

Das Schülermagazin mit dem detaillierten Unternehmensverzeichnis<br />

wird in einer Auflage von 45.000 Exemplaren<br />

unmittelbar nach den Sommerferien ausgeliefert und dient<br />

als Unterrichtsmedium und, das zeigen die Befragungen,<br />

auch über den CHECK IN Day hinaus zu Hause und im Schulbetrieb<br />

als Nachschlagewerk. Die Nutzungsdauer ist somit<br />

ungleich größer als beispielsweise eine Ausbildungsstellenanzeige<br />

in einer Tageszeitung.<br />

„Der steigende Zuspruch auf beiden Seiten belegt, dass<br />

das dezentrale Informationskonzept ein ausgezeichneter Weg<br />

ist, Jugendliche für Ausbildungsplätze in <strong>der</strong> heimischen<br />

Wirtschaft zu interessieren“, bringt Oberbürgermeister Gregor<br />

Kathstede, „CHECK IN“-Schirmherr <strong>der</strong> ersten Stunde, die<br />

bisherige Erfolgsbilanz auf den Punkt. „Immerhin konnten<br />

beinahe 14 Prozent <strong>der</strong> Schüler motiviert werden, sich ihrer<br />

Zukunft zuzuwenden.“ Allerdings ist das auf <strong>der</strong> organisatorischen<br />

Seite weiterhin kein Selbstläufer. Die Akquise bleibt<br />

aufwendig – viele Unternehmen, Schulen und Lehrer müssen<br />

noch sensibilisiert und umfassend informiert werden. Und<br />

<strong>der</strong> organisatorische und werbliche Aufwand zur Information<br />

<strong>der</strong> Schüler ist so hoch, dass von den beteiligten Unternehmen<br />

in diesem Jahr erstmals ein Beitrag von 100 Euro erhoben<br />

wird. Unternehmen erhalten dafür rein materiell Plakate,<br />

Flyer und Online-Präsenz. 100 Euro dürften aber auch ideell<br />

nicht zu viel sein, um in <strong>der</strong> Zielgruppe, dem Nachwuchs von<br />

morgen, präsent zu sein und als zukunftsinteressanter Arbeitgeber<br />

wahrgenommen zu werden. Andreas Struwe<br />

<strong>Krefeld</strong>-News


Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung aktuell<br />

Xugong-Gruppe<br />

<strong>Krefeld</strong> ist Startrampe<br />

für die Expansion in Europa<br />

Der chinesische Maschinenbaukonzern investiert 50<br />

Millionen Euro und schafft rund 100 Arbeitsplätze im<br />

Europark Fichtenhain. Die Konzerntochter XCMG Europe<br />

GmbH errichtet unmittelbar neben dem Hydraulik -<br />

spezialisten Fluitronics ein hochmo<strong>der</strong>nes Forschungszentrum<br />

für Hydrauliksysteme. Der Standort wird<br />

Zentrale für die künftigen Aktivitäten in Europa.<br />

Fluitronics- Chef Franz Hajek hat den Coup eingefädelt<br />

und wird nun Geschäftsführer bei<strong>der</strong> Unternehmen. Im<br />

Gespräch mit Wirtschaftsför<strong>der</strong>er Eckart Preen erläutert<br />

Franz Hajek das für <strong>Krefeld</strong> einzigartige Vorhaben und<br />

die Pläne, die von <strong>der</strong> Seidenstadt aus eine Expansion<br />

nach Europa vorsehen.<br />

Franz Hajek ist ein Unternehmer im besten Sinn des Wortes.<br />

Schon beim Umzug seines Unternehmens Fluitronics<br />

von Düsseldorf nach <strong>Krefeld</strong> vor vier Jahren griff er kurzentschlossen<br />

beim Angebot <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung zu und<br />

erstand ein insgesamt 26.000 Quadratmeter großes Grundstück.<br />

„Das Filetstück Ecke Anrather Straße/Oberschlesienstraße<br />

enthielt in weiser Voraussicht bereits damals eine<br />

Option für eine spätere Expansion“, sagt Preen. Hajek: „Ich<br />

hatte schon immer Wachstumspläne. Und eine Gelegenheit<br />

wie jetzt muss man beim Schopf packen.“ Für ein kleines mittelständisches<br />

Unternehmen wie Fluitronics sei es unmöglich,<br />

in diesen Dimensionen aus eigener Kraft zu wachsen,<br />

begründet er seinen mutigen Schritt. Wage man diesen<br />

Schritt nicht, habe man gegen große Wettbewerber auf Dauer<br />

keine Chance.<br />

Nun entsteht auf den noch freien 17.000 Quadratmetern<br />

bei einer Nutzfläche von 10.000 Quadratmetern ein Forschungszentrum<br />

für Hydrauliksysteme und Antriebstechnik<br />

mit Werkstätten, Labors und Büros. WFG-Geschäftsführer<br />

Preen bekommt als Erster die Pläne für das hochmo<strong>der</strong>ne<br />

XCMG-Zentrum zu sehen, das mit einem großzügigen Emp-<br />

10 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

fang und einer Ausstellungsfläche für bis zu 300 Gäste sogar<br />

Veranstaltungen im eigenen Haus zulässt. „Dann können wir<br />

Kunden und Interessenten nach <strong>Krefeld</strong> einladen und sparen<br />

Zeit und Geld für externe Auftritte“, denkt Hajek praktisch.<br />

Das neue Gebäude wird sich architektonisch an Fluitronics<br />

anschließen. „Beide Unternehmen haben allerdings klar<br />

getrennte Aufgaben.“ Von Forschung und Entwicklung werden<br />

jedoch beide profitieren, ergänzt sich doch <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong><br />

Hydraulikspezialist auf ideale Weise mit dem fernöstlichen<br />

Maschinenbaukonzern.<br />

Hajek hat ehrgeizige Pläne für die Umsetzung: Voraussichtlich<br />

im Juli 2012 soll die Grundsteinlegung stattfinden,<br />

und wenn alles wie vorgesehen verläuft, wird etwa ein Jahr<br />

später Einweihung gefeiert. Mit <strong>der</strong> formellen Kooperationsvereinbarung<br />

im letzten Jahr durch Oberbürgermeister Gregor<br />

Kathstede und Suoyun Li, Executive Vice President <strong>der</strong><br />

Xugong-Gruppe und neben Hajek Geschäftsführer von<br />

XCMG, bricht ein neues Kapitel deutsch-chinesischer Zusammenarbeit<br />

an. Hajek ist Neuem gegenüber aufgeschlossen:<br />

„Mit den Chinesen wird man einmal genauso normal umgehen<br />

wie heute mit den Amerikanern“, bekräftigt <strong>der</strong> Unternehmer.<br />

Die Zusammenarbeit mit jedem Partner sei letztlich<br />

eine Frage des Vertrauens. Und das habe sich in drei Jahren<br />

bestens entwickelt. Unter an<strong>der</strong>em konnte Hajek beim Kauf<br />

eines Betriebes in den Nie<strong>der</strong>landen helfen, wobei die Idee<br />

<strong>der</strong> Europazentrale in <strong>Krefeld</strong> entstand. Hajek wird Geschäftsführer<br />

bei<strong>der</strong> Unternehmen und opfert dafür sogar sein<br />

Mehrheitsrecht an Fluitronics, behält allerdings die Sperrminorität<br />

und damit das Mitspracherecht.<br />

Die Zusammenarbeit fällt schon bei dem Besuch in <strong>der</strong><br />

Fluitronics-Werkstatt auf. Hier arbeitet ein Team aus drei Entwicklungsingenieuren<br />

daran, einen Bagger aus <strong>der</strong> chinesischen<br />

Produktion hydraulisch auf den neuesten technischen<br />

Stand zu bringen. „Und von diesem Typ werden beim weltweit<br />

siebtgrößten Hersteller von Baumaschinen 8.000 Stück


Er kann die Betriebsbeschreibung des ersten<br />

Testobjekts im Original lesen – und wird nicht<br />

<strong>der</strong> Einzige bleiben: RWTH-Ingenieur Benying<br />

Li erläutert Franz Hajek (Mitte) und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgeschäftsführer<br />

Eckart Preen die<br />

Arbeiten am freipräparierten hydraulischen<br />

Innenleben des ersten XCMG-Baggers in <strong>Krefeld</strong>.<br />

<strong>Krefeld</strong>-News


Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung aktuell<br />

An <strong>der</strong> Schaufel lässt sich eindeutig erkennen –<br />

das erste XCMG-Gerät ist nicht zum Baggern hier!<br />

12 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

So sehen die Planungen aus: Ausreichend Platz für<br />

über 100 Ingenieure, vier große hydraulische Prüfstände<br />

und einen großkalibrigen Showroom bietet<br />

das neue „XCMG Europe“-Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

im Europark Fichtenhain B an <strong>der</strong><br />

Kreuzung Anrather Straße/Oberschlesienstraße.


Das schlaucht – chinesische<br />

Hydraulik auf dem Prüfstand!<br />

Xugong – Die Gruppe ist mit <strong>der</strong> Marke XCMG führen<strong>der</strong><br />

Hersteller von Baumaschinen auf dem chinesischen<br />

Markt. Seit <strong>der</strong> Gründung 1989 hat sich das Unternehmen<br />

zum weltweit siebtgrößten Anbieter entwickelt.<br />

Xugong ist mehrheitlich am Stammkapital <strong>der</strong> Fluitronics<br />

GmbH beteiligt. Die XCMG Europe investiert in <strong>Krefeld</strong><br />

50 Millionen Euro in die Entwicklung hochmo<strong>der</strong>ner<br />

Antriebs- und Steuerungstechniken. Im Europark<br />

Fichtenhain entstehen rund 100 neue Arbeitsplätze.<br />

Fahrplan für den Bau – Ein Architekturbüro aus Meerbusch<br />

ist mit <strong>der</strong> Planung beauftragt. Im Zusammenspiel<br />

mit dem Investor und <strong>der</strong> Bauverwaltung wird mit<br />

Hochdruck an Bauplänen und Baugenehmigungen<br />

gearbeitet. Der erste Spatenstich für das Forschungsund<br />

Entwicklungszentrum ist für den 12. Juli 2012<br />

geplant, die Fertigstellung ist für Juni 2013 vorgesehen.<br />

Die Baufirma und die Handwerksbetriebe sollen aus<br />

<strong>Krefeld</strong> und <strong>der</strong> Region kommen. Geplant ist ein vier -<br />

geschossiges Gebäude mit 10.000 Quadratmetern Nutzfläche.<br />

pro Jahr gebaut“, macht Hajek die Größenordnung des<br />

Bedarfs deutlich. Zu dem Entwicklungsteam gehört unter<br />

an<strong>der</strong>em Benying Li, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> RWTH Aachen Maschinenbau<br />

studiert hat und als Chinese auch sprachlich das fachliche<br />

Einmaleins beherrscht. Gemeinsam mit deutschen Arbeitskollegen<br />

ist er sich einig: „Die Baumaschinen von XCMG sind<br />

robust, die hydraulische Steuerung werden wir für europäische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen optimieren. Dabei werden wir nicht nur<br />

Wirkungsgrad und Leistung verbessern, son<strong>der</strong>n die Geräte<br />

hinsichtlich des Verbrauchs und des Umweltschutzes auf den<br />

neuesten Stand <strong>der</strong> Technik bringen.“ Hajek fasst zusammen:<br />

„Wir machen die Bagger hier europafähig.“<br />

Für die Stadt bringt die deutsch-chinesische Kooperation<br />

schon wegen <strong>der</strong> neuen Arbeitsplätze Vorteile. „Wir benötigen<br />

rund 100 Fachkräfte, darunter zahlreiche Ingenieure. Bis<br />

zum heutigen Tag haben wir bereits vier promovierte<br />

Maschinenbau-Ingenieure und fast ein Dutzend Diplom-<br />

Ingenieure gewinnen können“, verkündet Hajek. „Wir denken<br />

bei Personalentwicklung und bei den Planungen für das<br />

multifunktionale Gebäude einige Jahre voraus.“ Schon bei<br />

Fluitronics hat er das Personal in <strong>Krefeld</strong> um rund ein Viertel<br />

auf 80 Mitarbeiter aufgestockt. Dazu Preen: „Nicht immer<br />

haben wir das Glück, dass eine Ansiedlung so viele hochwertige<br />

Arbeitsplätze schafft und technisch so gut mit dem Angebot<br />

unserer Hochschule harmoniert.“ Der WFG-Chef würde<br />

sich jedenfalls nicht wun<strong>der</strong>n, wenn dies nicht die letzte<br />

Expansion des Unternehmens wäre. Zumal Suoyun Li, Executive<br />

Vice President <strong>der</strong> Xugong-Gruppe, bei <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung<br />

in Aussicht gestellt hatte, dass bei gutem Verlauf<br />

auch Produktion und Fertigung nach <strong>Krefeld</strong> folgen könnten.<br />

„Uns würde da sicherlich ein passendes Grundstück einfallen“,<br />

so Preen. Chancen wie diese böten sich <strong>Krefeld</strong> schließlich<br />

nicht alle Tage. Wolfhard Petzold<br />

<strong>Krefeld</strong>-News


<strong>Krefeld</strong>-News<br />

Deutsche Edelstahlwerke<br />

Investitionen in den<br />

Standort <strong>Krefeld</strong><br />

Der Stahlstandort <strong>Krefeld</strong> stand zuletzt nicht unbedingt<br />

mit positiven Nachrichten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Mit dem<br />

Verkauf <strong>der</strong> Edelstahlsparte TKN von ThyssenKrupp an<br />

das finnische Stahlunternehmen Outokumpu ist aller<br />

Voraussicht nach das Ende <strong>der</strong> sogenannten Flüssigphase<br />

absehbar, was mit einem entsprechenden Arbeitsplatzabbau<br />

einhergehen wird. Da hebt es die Stimmung, wenn<br />

das ebenfalls im Industriepark zwischen Oberschlesienstraße,<br />

Gladbacher und Anrather Straße ansässige Unternehmen<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH mit Millionen-<br />

Investitionen zur Festigung des Stahlstandortes <strong>Krefeld</strong><br />

beiträgt. Die gute Nachricht für <strong>Krefeld</strong>: Die Deutsche<br />

Edelstahlwerke GmbH investiert <strong>der</strong>zeit elf Millionen<br />

Euro – davon acht Millionen in ein neues Qualitätszentrum<br />

und drei in den Umbau eines Multifunktionsofens.<br />

Die kreation sprach mit Geschäftsführer Jürgen Alex und<br />

mit Dr. Christoph Heischeid, dem Leiter des Bereichs<br />

Schmieden/Umschmelzen am Standort <strong>Krefeld</strong>.<br />

Die Situation bei den Kollegen von TKN geht den Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Deutschen Edelstahlwerke schon an die<br />

Nieren“, bekundete Geschäftsführer Jürgen Alex im<br />

Gespräch mit WFG-Geschäftsführer Eckart Preen. Schließlich<br />

habe man im ThyssenKrupp-Konzern gemeinsame Wurzeln<br />

und fühle sich als Nachbar mit <strong>der</strong> Ex-Schwester verbunden.<br />

Auch heute noch teile man sich diverse Dienstleistungen auf<br />

dem Firmengelände und war z. T. auf den TKN-Flächen noch<br />

Untermieter. Beispielsweise war das Gebäude, in dem bisher<br />

das Qualitätswesen seinen Platz hatte, eine angemietete<br />

TKN-Immobilie. Die Kündigung kam, weil Nirosta mit <strong>der</strong><br />

Verlagerung <strong>der</strong> Benrather Kaltbandfertigung nach <strong>Krefeld</strong><br />

die Räumlichkeiten jetzt selbst benötigt.<br />

14 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Eine Kündigung wird zum Glücksfall<br />

Doch diese vermeintliche Notlage entpuppt sich jetzt als<br />

Glücksfall. „Wir nutzen die Gelegenheit, um alle Qualitätsprozesse<br />

neu zu ordnen und zu optimieren“, so Alex. Auf eige-<br />

nem Grund und Boden entsteht nun in unmittelbarer Nähe<br />

zu Umschmelzstahlwerk und Schmiede ein Komplex aus<br />

zweigeschossigem Bürotrakt, eingeschossigem Techniktrakt<br />

mit hochmo<strong>der</strong>nen Prüflabors und 2.400 Quadratmeter großer<br />

Halle für Werkstoff- und Abnahmeprüfungen. Umziehen<br />

werden über 50 Mitarbeiter und rund 100 Maschinen und<br />

Anlagen. Damit sind mehr als acht Prozent <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong><br />

Belegschaft von 660 Mitarbeitern mit Qualitätsaufgaben<br />

betraut. Alex ist sich sicher, dass die acht Millionen Euro<br />

daher gut angelegt sind: „Das ist eine Investition in die<br />

Zukunft für uns und unsere Kunden. Denn unser Erfolg hängt<br />

maßgeblich von <strong>der</strong> Qualität unserer Erzeugnisse ab. Gerade<br />

auf dem Sektor Werkstoffprüfung sind die Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Vergleich zu früher erheblich gestiegen.“ Der Geschäftsführer<br />

verdeutlicht den Unterschied zu TKN: „Wir verkaufen eher<br />

mechanische, technologische Werkstoffeigenschaften und<br />

weniger Oberfläche.“ Auch habe das Unternehmen am Standort<br />

<strong>Krefeld</strong> keine Probleme mit <strong>der</strong> Emission von Feinstäuben.<br />

Bei <strong>der</strong> Besichtigung <strong>der</strong> Baustelle des Qualitätszentrums,<br />

für das mit Rostek & Pesch ein Krefel<strong>der</strong> Bauunternehmen<br />

den Zuschlag erhalten hat, ist <strong>der</strong> Baufortschritt beim Rohbau<br />

von Büro- und Techniktrakt deutlich. Auch die Handwerksbetriebe<br />

kommen bei den Deutschen Edelstahlwerken in<br />

bewährter Praxis aus <strong>der</strong> Region. Die Inbetriebnahme ist<br />

schon zum Jahreswechsel vorgesehen.<br />

Nachhaltigkeit bestimmt die Firmenstrategie<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgeschäftsführer Eckart Preen ist überzeugt:<br />

„Das Engagement <strong>der</strong> Deutschen Edelstahlwerke ist<br />

gerade während <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen bei TKN ein wichtiges<br />

und beruhigendes Signal für den Bestand <strong>der</strong> heimischen<br />

Stahlindustrie.“ „Und wir haben ein großes Interesse daran,<br />

den Standort <strong>Krefeld</strong> schrittweise weiter voranzutreiben“,<br />

versichert Alex. „Die Investition in <strong>Krefeld</strong> passt zur Strategie<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit, die DEW seit <strong>der</strong> Übernahme durch die<br />

Schmolz + Bickenbach im Jahr 2005 verfolgt.“ Auch wenn die<br />

damit einhergehende neue Ausrichtung vielen Mitarbeitern


Deutsche Edelstahlwerke


<strong>Krefeld</strong>-News<br />

Bis zu 30 Stunden dauert das<br />

Umschmelzen von Rundstählen<br />

zur Erzielung beson<strong>der</strong>er<br />

Materialeigenschaften.<br />

16 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de


nicht gerade leicht gefallen sei, berichtet Alex. Doch nach<br />

Beseitigung struktureller Schwächen sei die Produktion<br />

zunehmend effizienter geworden und das Geschäft habe<br />

zugelegt.<br />

„Die Versorgung <strong>der</strong> Schmiede in <strong>Krefeld</strong> mit Rohblöcken<br />

erfolgt aus unseren Stahlwerken in Witten und Siegen“, erläutert<br />

Jürgen Alex anschließend das Edelstahlgeschäft. Von dort<br />

werden etwa 500 Grad heiße Blockgussteile nach <strong>Krefeld</strong><br />

transportiert, wo sie an Schmiedemaschine und Presse<br />

„warm“ umgeformt, anschließend in weiteren Schritten wärmebehandelt<br />

und bearbeitet werden. Die Anlieferung <strong>der</strong><br />

„heißen Ware“ aus 100 o<strong>der</strong> knapp 200 Kilometern erscheint<br />

auf den ersten Blick unwirtschaftlich. Aber <strong>der</strong> Hauptkostenfaktor<br />

ist das Handling, nicht <strong>der</strong> Transport, obwohl 400 Lkw-<br />

Fahrten pro Monat zwischen den Stahlwerken und <strong>Krefeld</strong><br />

nötig sind. Eine Verlagerung <strong>der</strong> Schmiede aus <strong>Krefeld</strong> rechne<br />

sich nicht und sei daher eher wohl nicht zu befürchten.<br />

Der Multifunktionsofen ist eine Weltneuheit<br />

Das neue Aggregat dient zur Herstellung von Stählen, die<br />

über das übliche Maß hinaus ganz beson<strong>der</strong>s hohen Reinheitsgradansprüchen<br />

genügen müssen. Ganz neu ist <strong>der</strong> Ofen<br />

nicht. Mit <strong>der</strong> Investition von drei Millionen Euro baut das<br />

Unternehmen bis Ende des Jahres einen Lichtbogen-Vakuum-<br />

Ofen zu eben diesem Multifunktionsofen um. „Der Löwenanteil<br />

<strong>der</strong> Kosten entfällt nicht auf konstruktive Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

son<strong>der</strong>n auf die Steuerungstechnik und Stromversorgung“,<br />

erläutert Christoph Heischeid. Der Leiter des Bereichs Schmieden/Umschmelzen<br />

ist stolz darauf, dass die Idee zum Umbau<br />

von den eigenen Ingenieuren stammt. „Die Umrüstung ist<br />

eine Weltneuheit und zum Patent angemeldet. Damit können<br />

Deutsche Edelstahlwerke


Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong><br />

Stadtmarketing<br />

Erlebnis Innenstadt – Termine 2012<br />

Mehr erleben<br />

in <strong>Krefeld</strong><br />

Krefel<strong>der</strong> Samstage – Sechsmal im Jahr präsentieren die Krefel<strong>der</strong><br />

Einzelhändler und Gastronomen spannende Themenwelten<br />

– von Kultur über Automobile bis hin zu kulinarischen<br />

Genüssen. Die Besucher sind herzlich eingeladen zum Flanieren,<br />

Entdecken und Genießen.<br />

Verkaufsoffene Sonntage – Bummeln und Shoppen mit <strong>der</strong><br />

ganzen Familie – ohne Alltagsstress. In <strong>Krefeld</strong> genießen<br />

Besucher das beson<strong>der</strong>e Einkaufserlebnis an vier Sonntagnachmittagen<br />

im Jahr und können sich auf attraktive Aktionen<br />

<strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong> Einzelhändler freuen.<br />

Pottbäckermarkt – Mehr als 100 Aussteller aus <strong>der</strong> Region<br />

und verschiedenen europäischen Län<strong>der</strong>n zeigen Keramikkunst<br />

für Sammler, traditionelle Töpferware und Gartenkeramik.<br />

Am Sonntag wird <strong>der</strong> mit 1.000 Euro dotierte „Nie<strong>der</strong>rheinische<br />

Keramikpreis“ verliehen.<br />

Kultur findet Stadt(t) – Einzelhändler, zahlreiche Kulturschaffende,<br />

Gastronomen und das Stadtmarketing verfolgen das<br />

gemeinsame Ziel, die Innenstadt zu einem Erlebnisraum zu<br />

machen. Den Höhepunkt bildet ein Open-Air-Klassikkonzert<br />

am Abend.<br />

18 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Weinfest – Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten<br />

Deutschlands stellen ihre Weine vor, die in geselliger Runde<br />

an Tischen und Bänken probiert werden können. Dazu organisiert<br />

die Bürgergesellschaft Stadtmitte ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm.<br />

Folklorefest – Immer am letzten Wochenende in den Sommerferien<br />

findet das Open-Air-Festival mit Musik und Gastronomie<br />

aus aller Welt statt. Freitags gibt es einen Themenabend<br />

mit Tanz-Workshop und Band, samstags präsentieren<br />

sich auf <strong>der</strong> Bühne vier Bands plus Kin<strong>der</strong>programm.<br />

Krefel<strong>der</strong> Fashionworld – die neue Straßenmodenschau<br />

Unterschiedlichste Welten präsentieren sich in kuppelförmigen<br />

Zelten, den Domes. Neben den Modenschauen gibt es<br />

Accessoires und Lifestyle zu sehen. Themen sind Klassik,<br />

Jugend, Sport und Natur ebenso wie Märchen, Männer, Minimalismus<br />

und ein Län<strong>der</strong>-Mix.<br />

Einkaufen bei Kerzenschein – Farbenvielfalt und Formenvariationen<br />

begleiten die Besucher während ihres Einkaufsbummels<br />

durch den Abend. Straßenzüge sind unterschiedlich<br />

illuminiert durch Leuchtsterne, Aircones, Kerzen und LED-<br />

Leuchtballone. Am späteren Abend wird ein Feuerwerk gezündet.<br />

Weihnachtsmarkt an <strong>der</strong> Dionysiuskirche – Künstler, Kreative<br />

und Händler präsentieren ihr Angebot in dekorierten Holzhäuschen.<br />

Materialien wie Holz, Stoff, Glas, Silber und Edelsteine<br />

belegen die Hochwertigkeit <strong>der</strong> Artikel. Auf <strong>der</strong> Bühne<br />

gibt es ein buntes Programm und das Weihnachtshaus lädt<br />

zum Verweilen ein.<br />

Der beson<strong>der</strong>e Weihnachtsmarkt – Rund 70 gemeinnützige<br />

und soziale Gruppen, Vereine und Initiativen verkaufen am<br />

zweiten Adventssamstag selbst gebasteltes Spielzeug und<br />

Dekorationen sowie selbst gebackene Plätzchen und Kuchen<br />

für einen karitativen Zweck. Dazu gibt es ein Bühnenprogramm<br />

mit Live-Musik.


Erlebnis Innenstadt:<br />

www.werbegemeinschaft-kr.de<br />

www.krefeld.de<br />

Weitere Informationen:<br />

Tourist-Information<br />

im City-Center Schwanenmarkt,<br />

Hochstraße 114, 47798 <strong>Krefeld</strong>,<br />

Tel. 02151 / 86 15 15, Fax: 02151 / 86 15 20,<br />

E-Mail: freizeit@krefeld.de<br />

Neue Broschüre<br />

Die neue Broschüre „Innenstadt entdecken – Stadt-<br />

BauKultur – <strong>Krefeld</strong>“ greift die Architektur als<br />

wichtigen Faktor im Städtetourismus auf, führt<br />

Interessierte zu gestalterisch wichtigen Gebäuden<br />

in <strong>der</strong> Innenstadt und gibt einen Einblick in die<br />

über 400-jährige Baugeschichte <strong>der</strong> Stadt. Dabei<br />

spannt sich <strong>der</strong> Bogen <strong>der</strong> städtebaulichen Entwicklung<br />

vom architektonischen Erbe <strong>der</strong> Seidenbarone<br />

über die Architektur von Karl Buschhüter<br />

bis hin zum markanten Glaskomplex von Günter<br />

Behnisch. Die Broschüre ist in <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong> Tourist-Information,<br />

Schwanenmarkt City-Center,<br />

Hochstraße 114, erhältlich.<br />

Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong>


Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong><br />

Besucher tauchen ein in verschiedene Themenwelten<br />

Die Straßenmodenschau wird<br />

zur „<strong>Krefeld</strong> Fashionworld“<br />

Mehr als nur ein Facelifting verpassen Händler und Stadtmarketing <strong>der</strong> im<br />

letzten Herbst 20 Jahre alt gewordenen „Größten Straßenmodenschau <strong>der</strong><br />

Welt“. Und das betrifft nicht nur den Namen – <strong>Krefeld</strong> Fashionworld tritt mit<br />

einem überregional angelegten Konzept an, mit dem auch an<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

und Branchen abseits <strong>der</strong> eigentlichen Modewelt angesprochen und als<br />

Sponsoren gewonnen werden sollen.<br />

20 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de


Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong>


Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong><br />

„In den Domes erschaffen wir einen einzigartigen Erlebnisbereich –<br />

für viele Anbieter eine neue Erfahrung <strong>der</strong> Präsentation und des Verkaufens.“<br />

Sandra Baan<br />

Im Herbst können dann die Besucher erstmals in verschiedene<br />

Themenwelten eintauchen – in kreative Welten,<br />

in denen Mode, Lifestyle-Trends, Technik, Mobilität, Licht,<br />

Düfte, Musik, Entertainment und Gastronomie eng miteinan<strong>der</strong><br />

verwoben und die Sinne <strong>der</strong> Besucher in einer<br />

einzigartigen Weise angesprochen werden. Das Konzept <strong>der</strong><br />

Agentur Studio Baan aus Venlo, die sich in einem Kreativ-<br />

Wettbewerb durchgesetzt hatte, erschafft diese Themenwelten<br />

in großen Kuppeldachkonstruktionen, die an verschiedenen<br />

Stellen in <strong>der</strong> Innenstadt aufgebaut werden.<br />

Die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung sprach über die Neuausrichtung<br />

mit Christoph Borgmann, Geschäftsführer von<br />

Intersport Borgmann, Ulrich Cloos, Leiter des Stadtmarketings,<br />

und Agenturinhaberin Sandra Baan.<br />

„Das haben wir immer schon so gemacht – diese Devise war<br />

für uns tabu“, sagt Christoph Borgmann. „Handel ist Wandel“,<br />

zitiert er eine alte Branchenweisheit. Zuletzt habe <strong>der</strong><br />

Straßenmodenschau <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Kick gefehlt. Und da<br />

müsse man genau aufpassen, dass sich kein Ermüdungseffekt<br />

breitmacht.<br />

„Wir brauchten da nicht nur einen kleinen Entwicklungsschritt,<br />

son<strong>der</strong>n ein völlig neues Konzept“, ergänzt Ulrich<br />

Cloos. „Da auch schon auf an<strong>der</strong>en Stadtfesten in <strong>der</strong> Region<br />

immer wie<strong>der</strong> Modenschauen eingebunden werden, ergeben<br />

sich logischerweise irgendwann Abnutzungserscheinungen.<br />

Deshalb war für uns jetzt <strong>der</strong> Zeitpunkt gekommen, trotz des<br />

in den letzten Jahren immer noch guten Zuspruchs bei <strong>der</strong><br />

Straßenmodenschau eine Neuausrichtung anzugehen.“ Folgerichtig<br />

<strong>der</strong> nächste Schritt: „Wir haben uns als Händler mit<br />

den an<strong>der</strong>en Organisatoren in einer Klausurtagung zusammengesetzt,<br />

um die neue Richtung festzulegen“, berichtet<br />

Christoph Borgmann. Einen solch engen Schulterschluss zwischen<br />

Händlern und Stadt gebe es ja nicht überall, lobt er die<br />

einträchtige Zusammenarbeit.<br />

Schnell wurde im Laufe <strong>der</strong> Überlegungen deutlich, dass<br />

die Straßenmodenschau in den letzten Jahren in ihrer Ausstrahlung<br />

nicht mehr über den Status einer regionalen Veranstaltung<br />

hinausgekommen ist. Selbst in Fachzeitschriften<br />

wurde nur noch in Randnotizen über das Krefel<strong>der</strong> Mode-<br />

Wochenende berichtet. Ein <strong>der</strong>art großes Investment in eine<br />

Veranstaltung verdiene jedoch mehr Anerkennung. Um neuen<br />

Schwung zu bringen, wurde ein Agentur-Wettbewerb aus-<br />

22 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

geschrieben. Drei Konzepte kamen dann in die engere Auswahl.<br />

„Die Ausschreibung brachte eine Fülle pfiffiger Ideen“,<br />

so Cloos. Entschieden habe man sich für die nie<strong>der</strong>ländische<br />

Agentur Studio Baan, die ein beson<strong>der</strong>s innovatives, grenzenüberschreitendes<br />

Konzept präsentierte und bereits über<br />

Erfahrungen bei <strong>der</strong> Umsetzung von Themenkonzepten im<br />

Ladenbau verfügt.<br />

Themenwelten als Erlebnisbereiche<br />

Und dann erläutert Sandra Baan das ambitionierte Projekt<br />

und ihre Ideen mit sympatisch-nie<strong>der</strong>ländischer Klangfärbung:<br />

„Die neuen Themenwelten bieten viel mehr als Bühne<br />

und Laufsteg. In den Domes erschaffen wir mit einer<br />

Mischung aus Entertainment und Design, mit thematisch in<br />

Szene gesetzten Produkten und Objekten, mit Licht und Projektion,<br />

mit Farben, Choreografie und Düften einen einzigartigen<br />

Erlebnisbereich – für viele Anbieter eine neue Erfahrung<br />

<strong>der</strong> Präsentation und des Verkaufens.“ Schließlich ist<br />

beispielsweise heute das Auto nicht mehr nur Fortbewegungsmittel,<br />

son<strong>der</strong>n oft auch Ausdruck und Bestandteil<br />

einer markenorientierten Qualitäts- und Verhaltensorientierung.<br />

Beispielsweise gehört das Auto oftmals zum individuellen<br />

Lebensstil. Mode und Merchandise för<strong>der</strong>n hier die Hinwendung<br />

zu Marken o<strong>der</strong> Fahrzeugtypen. So wie Schal und<br />

Krawatte den Verkauf von Jacken und Hosen för<strong>der</strong>n, werden<br />

heute – und in Zukunft zunehmend – von vielen Autoherstellern,<br />

ob Mini, BMW o<strong>der</strong> Audi, komplette Modekollektionen<br />

und Accessoire-Serien als Ausdruck einer Marken- und Qualitätsorientierung<br />

angeboten. Fast immer spiegeln sich damit<br />

verbundene Wertvorstellungen auch im sonstigen Kaufverhalten.<br />

Unser Konzept setzt auf solche Verzahnungen und<br />

Bündelungen von emotionalen Orientierungen.“<br />

Eine schlichte „Automeile“, losgelöst von <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Veranstaltungsausrichtung, wird es daher nicht mehr geben.<br />

Vielmehr werden Fahrzeuge und Marken in verschiedene<br />

Themenwelten integriert – und dort passend inszeniert. Das<br />

schafft einen Präsentationskontext, <strong>der</strong> sowohl für regionale<br />

Autohäuser als auch für Hersteller und Marken eine neuartige<br />

Werbedimension erschließt. Sandra Baan berichtet über<br />

die Umsetzung eines ähnlichen Ansatzes mit einer Möbelhauskette<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen. Da habe <strong>der</strong> Wechsel vom klassisch<br />

orientierten Produktverkauf hin zur emotionalen Konsum-<br />

und Produktwelt in nur wenigen Monaten zu einer<br />

mehr als 30-prozentigen Umsatzsteigerung geführt.


Christoph Borgmann (links),<br />

Ulrich Cloos und Sandra Baan<br />

mit einem skizzenhaften<br />

Ausblick auf die <strong>Krefeld</strong><br />

Fashionworld<br />

Der Werbeeffekt für die Stadt<br />

„Unsere Straßenmodenschau war seit 1991<br />

eine Erfolgsstory – oft kopiert, aber nie<br />

erreicht“, sagt Cloos. „Wenn wir sie jetzt neu<br />

präsentieren, müssen die Kuppeln o<strong>der</strong><br />

Domes perfekt auf die Zielgruppen abgestimmt<br />

sein. Dabei setzen wir auf Qualität“,<br />

betont er. Die ausgesandten emotionalen<br />

Botschaften sollen nicht nur bei den vielen<br />

privaten Besuchern als Magnet wirken, son<strong>der</strong>n<br />

auch vielen Unternehmen einen Mehrwert<br />

bieten. Die Stadt wie Samt und Seide<br />

könne als Standort neue Signale aussenden,<br />

wie und dass sie sich textil positioniert und<br />

qualitativ innovativ weiterentwickelt. Schon<br />

Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong>


Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong><br />

Fashionworld<br />

Die Straßenmodenschau findet<br />

vom 14. bis 16. September statt.<br />

Konzept Neu statt <strong>der</strong> bisherigen<br />

Bühnen sind Kuppeldachkonstruktionen<br />

o<strong>der</strong> Domes, in<br />

denen Themenwelten aus<br />

Mode, Licht, Musik, Düften,<br />

Unterhaltung und Gastronomie<br />

bis hin zu technischen Produkten<br />

präsentiert werden.<br />

Internet Einen Vorgeschmack<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.krefeldfashionworld.com<br />

Kontakt Teilnehmer wenden<br />

sich an das Stadtmarketing, Olaf<br />

Scherzer, Telefon 02151 / 86-15 05.<br />

Auch Mitarbeiter von Studio<br />

Baan sind im Rathaus dienstags<br />

o<strong>der</strong> donnerstags erreichbar<br />

und sonst beinahe rund um die<br />

Uhr unter <strong>der</strong> Telefonnummer<br />

0031 / 77 / 352 32 85.<br />

24 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Beispiel Classic Attraction<br />

Im Themen-Dome Königsstraße bestimmen<br />

gediegene Eleganz, Feinkost und klassische<br />

Musik das Geschehen auf dem Laufsteg und<br />

beim Präsentationsmix.<br />

Beispiel Urban Superior<br />

Die Wie<strong>der</strong>besinnung auf das herausfor<strong>der</strong>nd<br />

ursprüngliche städtische Leben mit<br />

<strong>der</strong>b-kräftigen, handgemachten Materialien<br />

steht im Mittelpunkt <strong>der</strong> „Street Life“-Themenwelt<br />

an <strong>der</strong> Alten Kirche.<br />

Beispiel Reformed Colours<br />

Auf dem Neumarkt entsteht eine junge,<br />

bunte Welt mit verrückt-vielfältigen Formen,<br />

knallig-bunten Farbaktionen und flippigfrechen<br />

Show-Elementen.<br />

Beispiel Emerging Energy<br />

Im SWK-Themen-Dome auf dem Dionysius-<br />

Platz werden innovative Designs in Kombination<br />

mit technisch-kreativer Mode und<br />

ein neuartiges Erleben von Energie- und<br />

Spannungsformen in Szene gesetzt.


Animiert und projiziert – so könnte<br />

in <strong>der</strong> Themenwelt „Green Life“<br />

direkt vor dem Rathaus eine<br />

Waldlandschaft entstehen.<br />

Beispiel Green Life<br />

Die größte Themenwelt soll auf dem Von<strong>der</strong>-Leyen-Platz<br />

entstehen. Im Blickpunkt<br />

stehen unter dem Oberbegriff „Nachhaltigkeit<br />

und naturorientierter Lebensstil“ Naturprodukte,<br />

organische Materialien und ressourcenschonende<br />

Aspekte. Hier findet auch<br />

die Abendgala zum Auftakt statt.<br />

Weitere Themen – Wenn die notwendige<br />

Zahl von Anbietern und Sponsoren gewonnen<br />

werden kann, werden sieben Themenwelten<br />

entstehen.<br />

Verkauf über Emotionen<br />

Stadtmarketing <strong>Krefeld</strong>


Titel-Thema<br />

26 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

<strong>Krefeld</strong> kreativ<br />

Das Firmenlogo ist nicht mehr wegzudenken,<br />

<strong>der</strong> Unternehmensprospekt wirkt in seiner<br />

Optik geradezu selbstverständlich, die Homepage<br />

fühlt sich vertraut an, ist vielleicht nicht<br />

mehr topaktuell, man könnte, man müsste da<br />

vielleicht mehr tun.


Kreativwirtschaft


Titel-Thema<br />

Und jetzt ein kleiner Test: Löschen Sie einmal das Logo o<strong>der</strong> die Wort-Bild-Marke Ihres Unternehmens aus Ihrem Kopf.<br />

Dann nehmen Sie sich ein weißes Blatt Papier und skizzieren Sie, wie sich das Leistungsspektrum Ihrer Firma in nur<br />

einer symbolhaften Darstellung ausdrücken lässt. Haben Sie eine Idee? Kommt Ihnen ein Gedanke, <strong>der</strong> wirklich nichts<br />

mit dem bekannten Signet zu tun hat? Falls ja, bereiten Sie das neue Element doch einmal druckreif auf und gestalten<br />

Sie darauf aufbauend Briefpapier, Firmenbroschüre und den Web-Auftritt. Wie lange dauert das wohl? Falls nein, und<br />

das dürfte den allermeisten so gehen, überlegen Sie einmal, woran Sie scheitern, an wen Sie sich wenden können und<br />

wie viel Ihnen die Lösung dieses Problems wert ist.<br />

An dieser Stelle gab es schon immer Spezialisten, die<br />

mit kreativen Dienstleistungen weiterhelfen konnten.<br />

Das sichtbare Ergebnis ihrer Arbeit ist schnell<br />

verinnerlicht, wirkt bald für den Auftraggeber so, dass<br />

man ja selber darauf hätte kommen können. Aber <strong>der</strong> Weg<br />

zu einem neuen Logo, zur neuen Außenhülle eines Produktes,<br />

zum neuen Warenkatalog o<strong>der</strong> zum Werbespot ist<br />

immer ein aufwendiger Entwicklungsprozess. Kundenvorstellungen<br />

erfassen, Ideen entwickeln, visualisieren, konkretisieren<br />

o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> verwerfen und neu ansetzen, in<br />

Varianten durchspielen, an verschiedene Medien anpassen<br />

und dann präsentieren – greifbar sind diese Leistungen<br />

nur selten, aber es sind Posten, die bei <strong>der</strong> Rechnung<br />

gern hinterfragt werden. Muss man für Kreativität so viel<br />

Geld ausgeben? Und hat man es in den richtigen Kreativen<br />

investiert? Lässt sich <strong>der</strong> Gegenwert an <strong>der</strong> Umsatzentwicklung<br />

ablesen?<br />

Diese Fragen lassen sich leicht beantworten, wenn ein<br />

erfolgreiches Produktdesign den Absatz ankurbelt, wenn<br />

Werbung und Erscheinungsbild im Zusammenspiel mit<br />

<strong>der</strong> Produktqualität eine Marke entstehen lassen, wenn<br />

ein Logo, eine Wort-Bild-Marke aus dem Markt nicht mehr<br />

wegzudenken ist. Kreative Leistungen waren schon immer<br />

ein treiben<strong>der</strong> Faktor und werden heute in den zunehmend<br />

individualisierten medienlastigen Märkten immer<br />

stärker benötigt. Kreative Dienstleistungen tragen relevant<br />

zur Wertschöpfung bei, sind die Basis für Unternehmensgründungen,<br />

schaffen Arbeitsplätze. Kreative sind<br />

häufig Einzelkämpfer, arbeiten dennoch oft in Netzwerken,<br />

packen so auch großvolumige Projekte an. Kreativität<br />

ist vielfältig, manchmal versponnen, umfasst viele Disziplinen,<br />

reicht bis in Kunst- und Kulturszenen, bringt ungewöhnliche<br />

Typen hervor, ist wenig in Verbänden organisiert<br />

– und wurde so lange nicht als eigener Wirtschaftssektor<br />

wahrgenommen.<br />

Heute ist „Kreativwirtschaft“ in strukturpolitischen und<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungskreisen ein häufig verwendeter<br />

Begriff. Dahinter vereinigen sich elf Teilbranchen:<br />

Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft,<br />

Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste,<br />

Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt<br />

und Software-/Games-Industrie. 2009 haben 50.000<br />

Unternehmen und Selbstständige aus diesen Bereichen<br />

in Deutschland rund 36 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />

28 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Wir sprechen über einen starken Wirtschaftszweig, <strong>der</strong><br />

aber an<strong>der</strong>s, kleinteiliger und oftmals unkonventioneller<br />

strukturiert ist als <strong>der</strong> produzierende Sektor, als an<strong>der</strong>e<br />

produktionsorientierte Dienstleistungen. Gerade in einer<br />

Stadt mit dem Samt-und-Seide-Image, <strong>der</strong> Werkkunstschule-Tradition,<br />

dem „Mies van <strong>der</strong> Rohe“-Erbe und dem<br />

weithin bekannten Fachbereich Design an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Nie<strong>der</strong>rhein bietet sich hier ein interessanter Branchen -<br />

ansatz.<br />

So haben sich die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Krefeld</strong>, das Krefel<strong>der</strong><br />

Kulturbüro und die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein zu<br />

einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, um den Dialog<br />

zu för<strong>der</strong>n und Möglichkeiten auszuloten, wie Kreative,<br />

Wirtschaft, Quartiere und Bürger stärker von diesen<br />

Potenzialen vor Ort profitieren können. Kreativwirtschaft<br />

braucht unterstützende Rahmenbedingungen, braucht<br />

unbedingt geeignete Räume zur Entfaltung und eine „Politik<br />

des Möglichmachens“. Ungewöhnliche Projekte entstehen<br />

in ungewöhnlichen räumlichen Umgebungen, oft in<br />

früher gänzlich an<strong>der</strong>s genutzten Gebäuden, die sich allmählich<br />

zu Szenequartieren wandeln.<br />

Immobilienwirtschaft und Stadtentwicklung haben die<br />

Kreativwirtschaft vielerorts beson<strong>der</strong>s im Blick. Gentrification<br />

o<strong>der</strong> Gentrifizierung bezeichnet aus Sicht <strong>der</strong> Stadtentwickler<br />

die Aufwertung von „heruntergekommenen<br />

Vierteln“ durch den Zuzug von Künstlern und Kreativschaffenden.<br />

Sie kommen wegen <strong>der</strong> günstigen Mieten<br />

und beginnen, die zur Verfügung stehenden Flächen, die<br />

Gebäude, die Quartiere zu gestalten und locken allmählich<br />

gastronomische Einrichtungen an. Existenzgrün<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e<br />

Kreative, neue Handelsangebote beleben das Umfeld,<br />

die Nachfrage nach Wohnungen steigt. Das Quartier findet<br />

Investoreninteresse, bestehende Bausubstanz wird entsprechend<br />

aufgewertet und das Mietniveau explodiert.<br />

Etablierte Kreative bleiben, die an<strong>der</strong>en suchen neue Startquartiere.<br />

Eine solche Entwicklung ist wohl idealtypisch und<br />

braucht Zeit. Aber auch für <strong>Krefeld</strong> ist das ein interessanter<br />

Ansatz. Die Entwicklung <strong>der</strong> Kreativwirtschaft ist<br />

zukunftsorientiert, sie schafft Arbeitsplätze, belebt das<br />

Image und steigert die Standortqualität. Gründe gibt es<br />

genug, sich intensiv mit <strong>der</strong> Kreativwirtschaft und ihren<br />

Akteuren zu beschäftigen.<br />

Pia Lülsdorf<br />

Andreas Struwe


Nicht zu übersehen war die<br />

„Stimme <strong>der</strong> Gestalter“ am 5. März 2012<br />

beim 3. Deutschen Designerkongress auf<br />

<strong>der</strong> Zeche Zollverein in Essen.<br />

Kreativwirtschaft


Titel-Thema<br />

Im Gespräch mit dem Design-Dekan<br />

„Vom Nichts<br />

zu möglichen Zukünften!“<br />

„Design wird meist als Etikett für etwas Schönes verwendet,<br />

nicht aber als Disziplin wahrgenommen, die mit Wirtschaftskraft<br />

in Verbindung gebracht wird.“ Prof. Nicolas<br />

Beucker ist einer von denen, die schon länger erkannt<br />

haben, dass Wirtschaft und Kreative sich wun<strong>der</strong>bar<br />

ergänzen können. Unermüdlich arbeitet <strong>der</strong> Dekan des<br />

Krefel<strong>der</strong> Fachbereichs Design daran, uralte Barrieren nie<strong>der</strong>zureißen.<br />

„Begünstigende Strukturen zu schaffen ist<br />

wichtiger, als die Räume zu schaffen. Die Räume suchen<br />

sich die Kreativen selbst.“ Da sind wir schon bei einem<br />

von Beuckers Lieblingsthemen: Stadträume.<br />

Die für Kreative geeigneten gestaltbaren Räume, die<br />

meistens noch zu den günstigen Immobilien zählen,<br />

sieht er in je<strong>der</strong> Stadt, auch in <strong>Krefeld</strong>. „Man muss<br />

nur den Spagat hinbekommen, den Charme des Unfertigen<br />

zu erhalten, ohne dass es umkippt und die Mieten stark<br />

steigen.“ Doch zurück zu den Strukturen: „Politik und Verwaltung,<br />

auch die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, sollten eine<br />

Ermöglichungshaltung entwickeln.“ Damit meint Beucker:<br />

sich auch auf etwas einlassen, das zunächst einmal fremd<br />

ist. Doch nicht nur von Verwaltungsstrukturen erwartet <strong>der</strong><br />

Designer Bewegung, auch an die Kreativen hat er eindeutige<br />

For<strong>der</strong>ungen: „Die Szene ist berufsbedingt eitel, will<br />

gesehen werden. Nur: Selbstverliebtheit reicht nicht. Man<br />

muss vermitteln, was an Kreativität dahintersteht. Das<br />

wahre Potenzial <strong>der</strong> Kreativität ist, wie etwas entsteht. Vom<br />

Nichts zu möglichen Zukünften hin zu etwas Fertigem.“<br />

Mit Blick auf seine Studenten resümiert er nüchternpragmatisch:<br />

„Viele hervorragende Konzepte bleiben auf<br />

<strong>der</strong> Strecke, weil Kreativität und Wirtschaft nicht eng<br />

genug miteinan<strong>der</strong> verzahnt sind. Das Manko fast aller<br />

Design-Fachbereiche ist, dass Entrepreneurship im Curriculum<br />

keine Rolle spielt und Studierende nicht lernen, wie<br />

man einen Businessplan schreibt . Und das, obwohl wir seit<br />

Langem wissen, dass Kreative sich häufig selbstständig<br />

machen. “<br />

Die nächste „ganz wichtige Frage“ stellt Dekan Beucker<br />

sich selbst: „Wie bringt man Designer und Unternehmer<br />

zusammen?“ Natürlich beantwortet er die Frage auch<br />

selbst: „Design steckt überall drin: Wir leben in einer rundum<br />

30 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

gestalteten Umwelt, in <strong>der</strong> man täglich mit Segnungen<br />

komfortabler Möbel o<strong>der</strong> Schwächen irritieren<strong>der</strong> Benutzerschnittstellen<br />

konfrontiert wird. Das muss möglichst<br />

früh vermittelt werden.“ Ihn bekümmert es, dass Firmen<br />

bei ihren Entwicklungen oft denken: „Und am Ende holen<br />

wir uns einen Designer, <strong>der</strong> uns sagt, wie man unser Produkt<br />

schön macht. Wenn Design so verstanden wird, hat<br />

man schon viele Chancen verpasst!“ Rund wird die Sache<br />

nur, wenn von <strong>der</strong> ersten Produktidee über die Entwicklung<br />

bis zur Vermarktung Designer involviert sind. Als kleines<br />

Zwischenfazit for<strong>der</strong>t Prof. Beucker: „Unternehmer sollen<br />

sich öffnen – Designer müssen das auch. Hier stoßen nicht<br />

nur Ästhetik und harte Zahlen aufeinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch<br />

Alphatiere, die wissen beziehungsweise meinen, immer<br />

alles richtig zu machen.“ Der Dekan erläutert das so: „Wer<br />

beginnt, Design zu studieren, sieht sich häufig als Autoren-<br />

Designer, dessen kreativer Glanz durch sein Produkt<br />

erstrahlt. Um ganzheitlich in einer komplexen Welt ent -<br />

werfen zu können, muss man aber vor allem im Kontext<br />

denken.“ Das heißt: „Die gute Gestaltung eines medizinischen<br />

Gerätes o<strong>der</strong> Arbeitsumfelds z. B. wird nur dann<br />

gelingen, wenn vorher eine empathische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Rollen von Patienten und Ärzten stattgefunden<br />

hat.“<br />

Beucker lässt zwei Sätze folgen, die von grundsätzlicher<br />

Bedeutung sind, aber auch zeigen, wo die Schere auseinan<strong>der</strong>geht:<br />

„Das Wort Wertschöpfung wird für die Arbeit des<br />

Designers immer wichtiger. Doch die Absolventen sind<br />

meist noch nicht in <strong>der</strong> Lage, einen Kunden entsprechend<br />

an die Hand zu nehmen.“ Designer und Betriebswirtschaftler<br />

– zwei Welten stoßen aufeinan<strong>der</strong>. „Sie scheinen sich<br />

zuerst nicht zu verstehen, können aber an viel mehr Stellen<br />

zusammenwachsen, als man denkt.“ Die Frage ist eben nur,<br />

was die Hochschule ihren Studierenden an Rüstzeug mit<br />

auf den Weg gibt. Beucker meint: „In einem Bachelor -<br />

studiengang kann dieses Zusammenwachsen noch nicht<br />

vermittelt werden, in einem Masterstudiengang sollte es.“<br />

In diesem Zusammenhang bemängelt er die För<strong>der</strong>möglichkeiten,<br />

die das Land bietet: „Bisher sind För<strong>der</strong>programme<br />

vor allem auf naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche<br />

Disziplinen zugeschnitten. Wenn


Prof. Nicolas Beucker, Dekan des Fachbereichs<br />

Design <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein, widmet<br />

sich fachlich beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Gestaltung öffentlicher<br />

Räume. Im Hintergrund die einzigartige<br />

Fassade des Audimax am Frankenring.<br />

Kreativwirtschaft


Titel-Thema<br />

„Unternehmer sollen sich öffnen –<br />

Designer müssen das auch“<br />

Prof. Nicolas Beucker<br />

man bedenkt, welchen wirtschaftlichen Beitrag die Kreativwirtschaft<br />

leistet und dass diese darüber hinaus auch maßgeblich<br />

an <strong>der</strong> kulturellen Bildung <strong>der</strong> Gesellschaft mitwirkt,<br />

müssten hier politisch deutlich mehr Zugänge zum<br />

Geld geschaffen werden.“<br />

Für junge Designer ist es extrem schwierig, den Lebensunterhalt<br />

zu finanzieren. „Es gibt ja durchaus Anfragen von<br />

Unternehmen, die das aber lei<strong>der</strong> oft zum Nulltarif erwarten.<br />

– Bei an<strong>der</strong>en Dienstleistern würde man auf diese Idee<br />

nie kommen.“ Und was müssen Kreative tun, um Unternehmer<br />

von <strong>der</strong> Notwendigkeit ihrer Mitarbeit zu überzeugen?<br />

„Designer dürfen nicht nur ihre Produkte zeigen, son<strong>der</strong>n<br />

sie müssen auch ihre Prozesskompetenz vermitteln:<br />

Designer können sich in Unternehmen hineindenken und<br />

durch ihre Vorstellungs- und Darstellungskompetenz Visionen<br />

entwickeln und erfahrbar machen. Damit werden<br />

mögliche Zukünfte bewertbar, sodass <strong>der</strong>en erhoffter<br />

Mehrwert besser abgeschätzt werden kann.“<br />

Die Basis für eine solche Zusammenarbeit beurteilt<br />

Beucker in <strong>Krefeld</strong> mit „sehr gut“. Zuerst hat man nämlich<br />

an den eigenen Strukturen gearbeitet: „Der Fachbereich hat<br />

sich nach dem abgeschlossenen Generationswechsel<br />

besonnen, wie<strong>der</strong> mehr in die Stadt hineinzuwirken.“<br />

Beucker weiß um die Tradition <strong>der</strong> Werkkunstschule, <strong>der</strong>en<br />

Name „positiv besetzt ist und <strong>der</strong> nachgetrauert wird“.<br />

Doch geradezu „wun<strong>der</strong>bar“ findet er es, dass in <strong>Krefeld</strong><br />

32 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Kultur-Büro und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft sich<br />

gemeinsam um das Thema Kreativwirtschaft kümmern:<br />

„Diese Kombination betont die Bedeutung <strong>der</strong> Kultur in <strong>der</strong><br />

Kreativwirtschaft. Damit geht <strong>Krefeld</strong> einen Weg, <strong>der</strong> an die<br />

eigene Tradition anknüpft und sich von an<strong>der</strong>en Städten<br />

abgrenzt.“<br />

Für alle Unternehmer, die neugierig geworden sind<br />

und Kontakt mit dem Fachbereich Design suchen, hat <strong>der</strong><br />

Dekan einen guten Tipp parat: „Einfach mich anschreiben“<br />

(Nicolas.Beucker@hs-nie<strong>der</strong>rhein.de).<br />

Beucker nimmt sich im Gespräch gerne etwas Zeit, um<br />

seine Antworten zu bedenken. Nur bei <strong>der</strong> Frage, was er<br />

denn gerne selber einmal gestalten würde, kommt die Antwort<br />

spontan: Stadträume! Das fängt vor <strong>der</strong> eigenen Haustür<br />

an: Vom Campus Frankenring aus würde er gerne eine<br />

Achse zur Lewerentzstraße schaffen. Alle „Räume, denen<br />

man ausgesetzt ist“, interessieren ihn, Erlebnisbereiche in<br />

öffentlichen und halböffentlichen Räumen, also Bahnhöfe,<br />

Kliniken o<strong>der</strong> eben auch ein Hochschul-Campus.<br />

Auch zu <strong>Krefeld</strong>s „Design-Wahrzeichen“, dem Seidenweberhaus,<br />

hat er eine dezidierte Meinung. „Ein Freiraum<br />

würde hier mehr bringen als das Haus. Zum einen den Blick<br />

auf die beiden Vorzeigeinstitutionen Theater und Mediothek,<br />

zum an<strong>der</strong>en Raum zum Denken über neue Möglichkeiten<br />

jenseits <strong>der</strong> aktuell besetzten Raumkanten.“<br />

Insgesamt stellt Beucker, <strong>der</strong> mit seiner Familie in Düsseldorf<br />

lebt, <strong>Krefeld</strong> ein gutes Zeugnis aus: „<strong>Krefeld</strong> hat<br />

nicht nur eine kreative Tradition, son<strong>der</strong>n auch viel Potenzial.<br />

Es fehlt den Krefel<strong>der</strong>n nur etwas Selbstbewusstsein und<br />

<strong>der</strong> Mut, die vorhandenen Qualitäten wahrzunehmen und<br />

auszubauen.“ Wohl wahr.<br />

Das Gespräch mit Prof. Nicolas Beucker<br />

führten Pia Lülsdorf, Andreas Struwe<br />

und Frank Hänschen


Fachhochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Fachbereich Design<br />

Der Fachbereich mit <strong>der</strong> laufenden Nummer 02 hat<br />

in <strong>Krefeld</strong> eine über 100-jährige Geschichte. Aus <strong>der</strong><br />

Werkkunstschule wurde 1971 mit Gründung <strong>der</strong> damals<br />

noch Fachhochschule genannten Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

<strong>der</strong> Fachbereich Design. Im Bachelorstudiengang<br />

Design lassen sich Schwerpunkte in Raum- & Umgebungsdesign,<br />

Kommunikationsdesign und Produktdesign<br />

studieren. Der Masterstudiengang „Design Projects“<br />

ist ein Projekt- und Themen-Masterstudiengang<br />

für Design & Gesellschaft. Etwa 110 junge Leute nehmen<br />

pro Jahrgang hier ihr Bachelorstudium auf. Im Masterstudiengang<br />

sind es ca. 20. Seit 2008 ist Prof. Nicolas<br />

Beucker Dekan des Fachbereichs.<br />

Lohnend ist es immer, die Werkschau <strong>der</strong> Studierenden<br />

im Gebäude des Architekten Bernhard Pfau am Frankenring<br />

20 zu besuchen: www.hs-nie<strong>der</strong>rhein.de/fb02<br />

Initiative Deutscher Designverbände<br />

Entscheiden<strong>der</strong><br />

Kompetenzfaktor<br />

Ein Teilbereich <strong>der</strong> Kreativwirtschaft ist unübersehbar.<br />

Design bestimmt, oft nicht bemerkt o<strong>der</strong> als selbstverständlich<br />

hingenommen, unsere Waren- und Markenwelt.<br />

Designer bilden einen entscheidenden Kompetenzfaktor<br />

<strong>der</strong> deutschen Wirtschaft. Der Erfolg <strong>der</strong> Unternehmen<br />

und die Prosperität des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland werden heute – und in Zukunft noch mehr –<br />

durch die Fähigkeiten und Leistungen <strong>der</strong> Angehörigen<br />

<strong>der</strong> Designberufe in maßgeblicher Weise beeinflusst.<br />

Natürlich ist auch dieser Wirtschaftszweig verbandspolitisch<br />

organisiert. Als Vertreter <strong>der</strong> Designerinnen und<br />

Designer setzt sich die „Initiative Deutscher Designverbände<br />

e. V., iDD“ systematisch für die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Rahmenbedingungen aller Designberufe und <strong>der</strong><br />

Designwirtschaft ein (www.i-dd.org). Die Initiative wurde<br />

2006 ins Leben gerufen.<br />

Anlass zur Gründung gaben <strong>der</strong> unzulängliche rechtliche<br />

Schutz kreativer Leistungen und eine vor allem in<br />

Fachkreisen wahrgenommene abnehmende Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Designer. Im Rahmen <strong>der</strong> IDD<br />

erhalten die vielen Designdisziplinen in Deutschland ein<br />

gemeinsames Forum. Hier werden gemeinsame Vorstellungen<br />

und übereinstimmende Bedürfnisse ermittelt, Ziele<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen gegenüber<br />

Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik formuliert und<br />

Lösungsstrategien entwickelt. Die Umsetzung wird verbandsübergreifend<br />

koordiniert.<br />

Auch Krefel<strong>der</strong> Designer und Kreative können in <strong>der</strong><br />

iDD Einfluss nehmen. Etwas aus <strong>Krefeld</strong> ist jedenfalls in<br />

<strong>der</strong> Szene nicht zu übersehen – das iDD-Logo und die<br />

Grundlagen des iDD-Corporate Designs sind<br />

im Hause trio-design (www.trio-design.de)<br />

entstanden. Dessen Inhaberin und hiesige<br />

Ansprechpartnerin in <strong>der</strong> iDD in <strong>Krefeld</strong> ist<br />

Annette Schulte.<br />

Kreativwirtschaft


Titel-Thema<br />

34 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de


Veranstaltungen Kreativwirtschaft<br />

Arbeit, Wirtschaft,<br />

Wohnen, Bildung und Kultur<br />

Tradition ist nicht alles. Das wissen beson<strong>der</strong>s diejenigen,<br />

die in <strong>Krefeld</strong> begonnen haben, ein Netzwerk in<br />

Sachen Kreativwirtschaft zu weben, das nicht nur den<br />

gesellschaftlichen Mehrwert von Kunst und Kultur in<br />

den öffentlichen Fokus rücken, son<strong>der</strong>n auch Nähe zwischen<br />

Kunst und Unternehmen schaffen soll.<br />

Nach einer Auftaktveranstaltung im Februar 2011 traf man<br />

sich im November wie<strong>der</strong>, diesmal in <strong>der</strong> Shedhalle des Hochschul-Fachbereiches<br />

Design am Frankenring. Hausherr dort:<br />

Dekan Prof. Nicolas Beucker, einer, <strong>der</strong> um die große Tradition<br />

seines Fachbereiches weiß, es aber nicht darauf beruhen lassen<br />

will (siehe Interview). WFG-Geschäftsführer Eckart<br />

Preen, Kulturbüro-Leiter Jürgen Sauerland-Freer und Knut<br />

Habicht, Leiter einer Werbeagentur, berichteten über die<br />

erzielten Fortschritte, so die breit angelegte Umfrage <strong>der</strong> WFG<br />

zu diesem doch sehr speziellen Branchenfeld. Auch ein Internetportal<br />

„Kreative Dienstleister aus <strong>Krefeld</strong>“ wird weiter<br />

konkret erörtert.<br />

Im März 2012 ging das „Krefel<strong>der</strong> Kreativ-Forum“ in die<br />

nächste Runde. Im Südbahnhof stellten Ulrich Cloos, Fachbereichsleiter<br />

05 und damit Chef des Krefel<strong>der</strong> Stadtmarketings,<br />

und Jürgen Sauerland-Freer die Planungen für die Großveranstaltung<br />

„Kultur findet Stadt(t)“ vor – den 30. Juni sollte<br />

man sich auf jeden Fall vormerken.<br />

Cloos hatte sich eher auf eine kleine Veranstaltung eingestellt:<br />

„Ich dachte, wir sitzen hier quasi am runden Tisch.“<br />

Doch er konnte erfreut feststellen, dass wie<strong>der</strong> mehr als 30<br />

Interessierte gekommen waren. Cloos, gerade zurück von <strong>der</strong><br />

ITB, kam nicht umhin, die nach wie vor herrschende Realität<br />

vor Ort dezidiert darzustellen: „Krefel<strong>der</strong> neigen dazu, mit<br />

depressiven Worten und gleicher Mimik über ihre Stadt zu<br />

reden.“ Damit sich das än<strong>der</strong>t und damit <strong>Krefeld</strong> nicht weiter<br />

schrumpft, umriss er vier Handlungsfel<strong>der</strong>: Arbeit und Wirtschaft,<br />

Wohnen, Bildung, Kultur. Die angestrebte Kooperation<br />

aller Bereiche müsse „weit darüber hinausgehen, dass das<br />

Stadtmarketing Werbekampagnen macht“. Dafür sei sowieso<br />

kein Geld mehr da.<br />

Für „Kultur findet Stadt(t)“ gab Cloos das Motto aus: „Der<br />

Kultur wird die Innenstadt zu Füßen gelegt.“ Die Kultur solle<br />

bei dieser Gelegenheit nicht – was manche Kreative befürchten<br />

– die bloße Staffage für den Handel sein. „Es ist eine gute<br />

Gelegenheit, neue Räume zu finden, neue Impulse zu erfahren.“<br />

Breites Interesse an kreativer Netzwerkarbeit (hier bei <strong>der</strong><br />

Workshop-Veranstaltung in <strong>der</strong> Shedhalle <strong>der</strong> Hochschule<br />

Nie<strong>der</strong>rhein im November 2011)<br />

An diesem 30. Juni wird vieles zusammengeführt, so ein<br />

klassischer „Krefel<strong>der</strong> Samstag“ und <strong>der</strong> „Kulturmarkt“, <strong>der</strong><br />

bisher alle zwei Jahre nach den Sommerferien stattfand. Viel<br />

Musik gehört natürlich auch dazu. Cloos unterstrich noch einmal:<br />

„Ein Tag, <strong>der</strong> kein beliebiges Event ist, son<strong>der</strong>n eine Botschaft<br />

hat!“<br />

Sauerland-Freer warb noch einmal für das eigentliche<br />

Anliegen des Kreativ-Forums: „Die Teilhabe an Kunst und Kultur<br />

eröffnet Möglichkeiten zur besseren Identifikation mit<br />

unserer Stadt.“ Kultur gelte gemeinhin als weicher Standortfaktor,<br />

aber: „Kreativwirtschaft ist auch ein harter Faktor!“<br />

Die Angebotspalette <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong> Kulturlandschaft bezeichnete<br />

<strong>der</strong> Kulturbüro-Leiter als „überwältigend“.<br />

Um dieses Potenzial immer besser zu nutzen, soll das<br />

Kreativ-Forum eine regelmäßig stattfindende Institution<br />

werden. Im Juli wird es um das Thema „Immobilien für die<br />

Kreativwirtschaft“ gehen. Frank Hänschen<br />

Kreativwirtschaft


Agentur für Arbeit<br />

Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt ist im Umbruch.<br />

Auch in <strong>Krefeld</strong> und dem Kreis Viersen erlebt die Nachfrage<br />

nach Arbeitskräften spätestens seit dem Frühjahr<br />

2011 einen regelrechten Boom. In einigen Branchen sind<br />

schon die Fachkräfte knapp. Dies ist keineswegs nur ein<br />

Strohfeuer.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> demografischen Entwicklung wird das<br />

Erwerbspersonenpotenzial bis zum Jahr 2025 drastisch<br />

sinken und damit auch das Angebot an qualifizierten<br />

Fachkräften. Unternehmerinnen und Unternehmer haben<br />

jedoch die Möglichkeit, dieser Entwicklung frühzeitig entgegenzuwirken<br />

und den Wandel aktiv mitzugestalten.<br />

Einen von mehreren Hebeln stellt die verbesserte Integration<br />

von Alleinerziehenden dar. Traditionelle Familienformen<br />

nehmen immer mehr ab. Kin<strong>der</strong> wachsen zunehmend<br />

mehr in Ein-Eltern-Familien auf (NRW: 325.000). In<br />

<strong>Krefeld</strong> hat sich die Zahl <strong>der</strong> Haushalte Alleinerziehen<strong>der</strong><br />

seit den 1980er-Jahren fast verdoppelt (zurzeit knapp<br />

36 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Gut gelaunte Beraterinnen:<br />

Britta Bäcker (vorne) von <strong>der</strong><br />

Krefel<strong>der</strong> Arbeitsagentur und<br />

Claudia Brüker-Danielzig<br />

vom Jobcenter <strong>Krefeld</strong> sind<br />

hier vor Ort die Beauftragten<br />

für Chancen gleichheit am<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Dialog zwischen Alleinerziehenden und Unternehmen<br />

Wandel aktiv mitgestalten<br />

6.000 Haushalte). Momentan sind ca. 1.400 Alleinerziehende<br />

arbeitslos gemeldet. Ein großes und wichtiges<br />

Potenzial, das nicht ungenutzt bleiben darf.<br />

Darum treffen sich unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Stadt <strong>Krefeld</strong><br />

verschiedene professionelle Akteure regelmäßig in einem<br />

Unterstützungsnetzwerk und verständigen sich über<br />

Hilfsangebote, abgestimmte Arbeitsweisen und Zukunftsideen.<br />

Alleinerziehenden wird so ermöglicht, ihre Arbeitskraft<br />

optimal einzusetzen.<br />

„Meine Erfahrungen zeigen: Unternehmen haben viele<br />

gute Möglichkeiten, durch eine lebensphasenorientierte<br />

Personalpolitik, flexible Arbeitszeiten und betrieblich<br />

unterstützte Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie zu erleichtern und Alleinerziehende,<br />

meist Mütter, zu unterstützen. Gerade in <strong>Krefeld</strong> muss das<br />

Thema stärker in den Fokus rücken, weil die Frauenerwerbsquote<br />

hier noch unter dem bundesweiten Durchschnitt<br />

liegt“, sagt Britta Bäcker, Beauftragte für Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt (BCA) <strong>der</strong> Agentur für Arbeit <strong>Krefeld</strong>.


Arbeits- und Ausbildungsmarkt


Agentur für Arbeit<br />

38<br />

Intelligente Arbeitszeitmodelle<br />

Baustein mo<strong>der</strong>ner<br />

Personalpolitik<br />

Unternehmen, die verstärkt in familienfreundliche Maßnahmen investieren, genießen viele Vorteile. Die Steigerung<br />

des Unternehmens-Images hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Vermarktung <strong>der</strong> eigenen Produkte und<br />

Dienstleistungen, son<strong>der</strong>n erleichtert ihnen messbar die Gewinnung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Darüber hinaus binden sie Personal enger an ihren<br />

Betrieb. Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis zeigen, dass gerade<br />

kleine und mittlere Unternehmen im Wettbewerb um<br />

Fachkräfte durch das Plus an Familienfreundlichkeit profitieren.<br />

Flexiblere Arbeitszeiten sind für Frauen und Männer<br />

die wichtigste familienorientierte Maßnahme. Eines <strong>der</strong><br />

bekanntesten Modelle ist die klassische Teilzeitarbeit am<br />

Vormittag. Darüber hinaus gibt es jedoch viele weitere flexible<br />

Lösungen:<br />

Teilzeit Classic: das klassische Teilzeitmodell (täglich für<br />

mehr Freizeit) – Die tägliche Arbeitszeit wird stundenweise<br />

reduziert. Durch regelmäßige Verteilung <strong>der</strong> Arbeitsstunden<br />

ist die Teilzeit Classic für Unternehmen die am einfachs -<br />

ten umzusetzende Form von Teilzeit.<br />

Teilzeit Classic vario: die variable Variante des Teilzeit-<br />

Classic-Modells (ganze freie Tage pro Woche) – Die<br />

wöchentliche Arbeitszeit wird auf zwei bis fünf Tage verteilt.<br />

Dabei kann auch die tägliche, wöchentliche o<strong>der</strong><br />

monatliche Stundenzahl variieren. Teilzeit ist mit Vollzeit<br />

variierbar.<br />

Teilzeit Jobsharing: Zwei Arbeitnehmer teilen sich eigenverantwortlich<br />

eine Stelle (mehr Freizeit durch Stellenteilung)<br />

– Teilzeit-Mitarbeiter können auch Vollzeitprojekte<br />

übernehmen und verantwortlich leiten. Die Projektverant-<br />

kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

wortung bleibt dabei auch uneingeschränkt bestehen. Voraussetzung:<br />

regelmäßige Abstimmung und reger Informationsaustausch.<br />

Für Unternehmen mit langen Servicezeiten<br />

ist Teilzeit Jobsharing ein Modell zur besseren Kunden -<br />

orientierung.<br />

Teilzeit Home: Arbeitnehmer arbeiten in Teilzeit auch von<br />

zu Hause (Wegzeiten entfallen) – Vereinbarte Arbeitszeiten<br />

stellen die Erreichbarkeit sicher und erleichtern die Zusammenarbeit.<br />

Tägliche Leerlaufzeiten wie Hin- und Rückfahrten<br />

entfallen. Die Bindung an das Unternehmen wird durch<br />

einzelne Arbeitstage im Unternehmen gestärkt.<br />

Gleitzeit – Einfache Gleitzeit, die Urform aller flexiblen<br />

Arbeitszeitmodelle, ermöglicht es dem Arbeitnehmer,<br />

Beginn und Ende <strong>der</strong> täglichen Arbeitszeit frei zu wählen.<br />

Bei qualifizierter Gleitzeit kann <strong>der</strong> Mitarbeiter auch über<br />

die Dauer <strong>der</strong> täglichen Arbeitszeit entscheiden. Meistens<br />

wird die Gleitzeit um eine Kernarbeitszeit gelegt. Der Vorteil<br />

dieses Modells ist die größere zeitliche Selbstbestimmung,<br />

die allerdings abhängig von den Kernarbeitszeiten<br />

ist. Konkrete Nachteile dieses Modells gibt es nicht.<br />

Die Beauftragte für Chancengleichheit <strong>der</strong> Agentur für<br />

Arbeit findet gemeinsam mit Ihnen das Arbeitsmodell, das<br />

für Ihren Betrieb und Ihr Personal am sinnvollsten ist und<br />

berät Sie individuell und passgenau.


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für ältere<br />

Arbeitnehmer<br />

Arbeits- und Ausbildungsmarkt


Immobilienstandort <strong>Krefeld</strong><br />

Es geht weiter....<br />

Die historischen Bauten im Campus Fichtenhain<br />

werden sich dank privater Investorentätigkeit bald<br />

wie<strong>der</strong> mit weiterem Leben füllen. Von dem denkmalgeschützten<br />

Ensemble mit seinen historischen Fassaden<br />

und großzügig geschnittenen Räumlichkeiten dürften<br />

sich vor allem Freiberufler, Ingenieure und Kanzleien an -<br />

gesprochen fühlen. Der repräsentative Standort unmittel -<br />

bar an <strong>der</strong> A44 bietet die außergewöhnliche Kombination<br />

von Arbeiten in einer Parklandschaft und schneller<br />

Erreichbarkeit von Autobahn und Flughafen. Mit <strong>der</strong> Herrichtung<br />

von sechs individuellen Büroeinheiten zwischen<br />

100 qm und 160 qm wird in diesem Frühjahr begonnen.<br />

Stellplätze stehen in ausreichen<strong>der</strong> Zahl zur Verfügung.<br />

Sollte dieser Standort Ihr Interesse finden und sollten Sie<br />

Vorabinformationen benötigen, sprechen Sie uns bitte an<br />

unter den Telefonnummern 0151 / 191 65 75 2 (Investor)<br />

o<strong>der</strong> 02151–820 74 21 (WFG <strong>Krefeld</strong>).<br />

40 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Foto: J. Brefort<br />

SEGRO Logistics Park <strong>Krefeld</strong>-Süd<br />

1. Bauabschnitt entsteht<br />

Die hervorragende Lage zwischen Rotterdam und dem Ruhrgebiet<br />

macht <strong>Krefeld</strong> zu einem optimalen Standort für die<br />

Anlieferung und Verteilung von Waren in den Großraum zwischen<br />

Rhein und Ruhr mit über zwölf Millionen Konsumenten.<br />

Die direkte Anbindung an die A 44, ein eigener Gleisanschluss<br />

und die industrielle Ausweisung des Grundstücks lassen alle<br />

Formen <strong>der</strong> logistischen und produzierenden Nutzung uneinge-<br />

Vaneker + Koch GmbH<br />

Standort gesichert<br />

Bis mindestens zum Jahr 2020 hat sich das stetig wachsende<br />

mittelständische Unternehmen Vaneker + Koch GmbH jetzt<br />

an den Standort <strong>Krefeld</strong> gebunden. Die beiden Geschäftsführer<br />

Ulrich Vaneker und Veit Koch unterzeichneten kürzlich einen<br />

neuen Mietvertrag mit <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Krefeld</strong> für das<br />

Areal des Handwerkerhofes am Nauenweg.<br />

Das Unternehmen beliefert den Digitaldrucker, Werbetechniker,<br />

Textilbeschrifter und Siebdrucker mit<br />

den aktuellsten Verbrauchsgütern – und dies<br />

auch bundesweit. Das Motto ist: „Vorne sein<br />

und zukunftsorientiert handeln“. 1998 hat<br />

Vaneker mit neun Mitarbeitern auf dem<br />

Handwerkerhof eine <strong>der</strong> Neubauhallen<br />

bezogen. Seitdem hat er in regelmäßiger Folge<br />

von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Krefeld</strong><br />

weitere Räumlichkeiten angemietet, hat sie<br />

im Zuge <strong>der</strong> kontinuierlichen Expansion<br />

angepasst und umgebaut. Immer größere<br />

Teile des Gebäudekomplexes links von <strong>der</strong><br />

Zufahrt zum Handwerkerhof tragen heute<br />

das Firmenemblem Vaneker & Koch. Mit seinen<br />

mittlerweile 21 Mitarbeitern in <strong>Krefeld</strong><br />

(einschl. Auszubildenden) ist das Unternehmen<br />

bereits seit etlichen Jahren am Nauen-


Aktuelle Immobilienangebote


Region Nie<strong>der</strong>rhein<br />

42<br />

Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Internationale Werbung<br />

für den Wirtschaftsstandort<br />

Wichtigstes Aufgabenfeld <strong>der</strong> regionalen Vermarktungsgesellschaft<br />

Standort Nie<strong>der</strong>rhein GmbH ist<br />

die Information von Unternehmern und Inves -<br />

toren über die infrastrukturellen Rahmenbedingungen,<br />

die Möglichkeiten und Konditionen für Investitionen<br />

sowie die Lebensqualität am Nie<strong>der</strong>rhein. Entsprechende<br />

Gelegenheiten hierzu bieten sich in diesem Jahr bei verschiedenen<br />

Messen, Fachforen und Veranstaltungen. „Um<br />

die Standortvorteile des Nie<strong>der</strong>rheins einem internationalen<br />

Publikum zu präsentieren, werden wir 2012 sowohl bei<br />

<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Real-Estate-Messe Provada in<br />

Amsterdam als auch auf <strong>der</strong> Expo Real in München mit<br />

einem großen regionalen Gemeinschaftsstand vertreten<br />

sein“, so Bertram Gaiser, seit Mitte 2011 Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Standort Nie<strong>der</strong>rhein GmbH. Die Präsentation bei <strong>der</strong><br />

Expo Real in München, einer <strong>der</strong> größten internationalen<br />

Fachmessen für Gewerbeimmobilien und Investitionen,<br />

nimmt dabei einen zentralen Stellenwert im jährlichen<br />

Arbeitsprogramm ein. „In enger Abstimmung und Kooperation<br />

mit den Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen bietet <strong>der</strong> große<br />

Nie<strong>der</strong>rhein-Gemeinschaftsstand die passende Plattform,<br />

um persönliche Kontakte im immobilienwirtschaftlichen<br />

Umfeld zu knüpfen, zu pflegen und die relevanten Entschei<strong>der</strong><br />

vor Ort zu treffen.“<br />

Ergänzend zu den beiden Immobilien-Messebeteiligungen<br />

wird die Standort Nie<strong>der</strong>rhein GmbH branchenspezifische<br />

Kongresse und Veranstaltungen zur Werbung<br />

für den Wirtschaftsstandort Nie<strong>der</strong>rhein nutzen. 2012 stehen<br />

zwei Fachkongresse <strong>der</strong> Logistikbranche auf dem Programm.<br />

„Wir werden in <strong>der</strong> Begleitausstellung zum Symposium<br />

,Einkauf und Logistik‘ ebenso vertreten sein wie<br />

beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Wir stellen<br />

dabei die logistischen Potenziale unserer Region heraus<br />

und wollen die Chance nutzen, weitere Kontakte zu knüpfen“,<br />

erklärt Bertram Gaiser. Ebenfalls auf die Zukunftsperspektiven<br />

<strong>der</strong> Logistikbranche ist das EU-geför<strong>der</strong>te Projekt<br />

„Weiterentwicklung <strong>der</strong> Logistikregion Rheinland“<br />

ausgerichtet, in die die Logistikregion Nie<strong>der</strong>rhein eingebunden<br />

ist. Das Projektkonsortium aus Unternehmen und<br />

Institutionen zielt auf die Verbesserung und nachhaltige<br />

Sicherung <strong>der</strong> Logistikinfrastruktur, um auch bei zukünftig<br />

steigenden Warenströmen die Wertschöpfung in <strong>der</strong><br />

Region zu sichern. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

mit <strong>der</strong> Landesinitiative Logistik.NRW im April<br />

kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Der Eiffelturm am Nie<strong>der</strong>rhein?<br />

Der sei überall, so die Marketingkampagne<br />

<strong>der</strong> Standort<br />

Nie<strong>der</strong>rhein GmbH.<br />

sowie einer projekteigenen Regionalkonferenz in <strong>der</strong><br />

zweiten Jahreshälfte sollen die Arbeitsschwerpunkte und<br />

Ergebnisse des Projekts präsentiert werden.<br />

Als weiteres EU-Thema steht Ende November 2012 eine<br />

einwöchige Präsentation im EU-Parlament in Brüssel auf<br />

<strong>der</strong> Agenda. Thematisch sind die Energiewirtschaft wie<br />

auch die hier heimische Logistik Schwerpunkte. EU-Parlamentarier<br />

sollen gerade auf diesen Fel<strong>der</strong>n mehr erfahren<br />

über innovative Unternehmen, aktuelle Projekte und Best-<br />

Practice-Beispiele vom Nie<strong>der</strong>rhein. In Ergänzung zur Präsentation<br />

im Parlament sind themenspezifische Workshops<br />

mit Ansprechpartnern <strong>der</strong> EU-Kommission sowie<br />

ein parlamentarischer Abend mit EU-Kommissar Oettinger<br />

geplant. Zur internationalen Bewerbung <strong>der</strong> Standortvorteile<br />

am Nie<strong>der</strong>rhein passen auch die Beteiligung an<br />

einer Unternehmerreise <strong>der</strong> IHK Mittlerer Nie<strong>der</strong>rhein in<br />

die Türkei und die Partnerschaft beim deutsch-türkischen<br />

Wirtschaftsforum am 13. Juni im Nordpark in Mönchengladbach.


Region Nie<strong>der</strong>rhein


Region Nie<strong>der</strong>rhein<br />

4. NRW-Tag <strong>der</strong> Türkisch-Deutschen<br />

Wirtschaftsbegegnung<br />

Am Mittwoch, 13. Juni 2012, findet im Borussiapark in Mönchengladbach<br />

<strong>der</strong> 4. NRW-Tag <strong>der</strong> Türkisch-Deutschen Wirtschaftsbegegnung<br />

statt. Organisiert wird die Veranstaltung<br />

von <strong>der</strong> TDIHK (Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer),<br />

von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Mönchengladbach<br />

und <strong>der</strong> Standort Nie<strong>der</strong>rhein GmbH. In <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

hat diese Tagesveranstaltung bis zu 500 Aussteller und Gäste<br />

aus Wirtschaft und Politik bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zusammengebracht.<br />

Auch in diesem Jahr bietet <strong>der</strong> deutsch-türkische NRW-Tag<br />

eine ausgezeichnete Plattform, um mit Vertretern aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik <strong>der</strong> Türkei und Deutschlands<br />

Kontakte zu knüpfen und sich in branchenspezifischen Expertenrunden<br />

sowie im Rahmen einer Begleitmesse und eines<br />

Mini-Matchings über die aktuellen Trends im bilateralen<br />

Wirtschaftsverkehr zu informieren. Im Fokus stehen in diesem<br />

Jahr die Themen: Textil, Maschinenbau, erneuerbare<br />

Energien, Logistik sowie Best-Practice-Beispiele aus Deutschland<br />

und <strong>der</strong> Türkei.<br />

HN: Duales Studium wird weiter ausgebaut<br />

In den nächsten Jahren wird das duale Studium an <strong>der</strong><br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein weiter ausgebaut. Mit dem För<strong>der</strong>antrag<br />

„Die duale Hochschule“ setzte sich die Hochschule<br />

Nie<strong>der</strong>rhein als einzige staatliche Hochschule in<br />

Nordrhein-Westfalen bei dem Wettbewerb „Aufstieg<br />

durch Bildung: Offene Hochschulen“ des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung durch. Sie erhält in den<br />

nächsten dreieinhalb Jahren 1,5 Millionen Euro, um ihr<br />

duales Studienangebot aufzustocken und auszubauen.<br />

Beim dualen Studium laufen Studium und Ausbildung in<br />

einem Unternehmen parallel. Die dual Studierenden verbringen<br />

dafür während <strong>der</strong> ersten vier Semester in <strong>der</strong><br />

Regel drei Tage pro Woche im Betrieb und zwei an <strong>der</strong><br />

Hochschule. Danach studieren sie entwe<strong>der</strong> Vollzeit o<strong>der</strong><br />

berufsbegleitend weiter. Statt <strong>der</strong> für ein normales Bachelorstudium<br />

veranschlagten Regelstudienzeit von sechs<br />

Semestern benötigen die Absolventen meist acht Semes -<br />

ter. Dafür haben sie nach vier Jahren den Bachelorab-<br />

44 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

Informationen zum Veranstaltungsprogramm, zur<br />

Anmeldung, zur Beteiligung an <strong>der</strong> Begleitausstellung<br />

o<strong>der</strong> zur Frage, wie die Veranstaltung von Unternehmen<br />

unterstützt werden kann, erhalten Sie bei <strong>der</strong><br />

TDIHK (www.td-ihk.de), bei <strong>der</strong> Standort Nie<strong>der</strong>rhein<br />

GmbH (www.standort-nie<strong>der</strong>rhein.de) o<strong>der</strong> selbst -<br />

verständlich auch bei <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Krefeld</strong>, die unter dem Dach <strong>der</strong> Standort Nie<strong>der</strong>rhein<br />

GmbH die vielversprechenden Kontaktmöglichkeiten<br />

in die Krefel<strong>der</strong> Partnerstadt Kayseri einbringt<br />

(Ansprechpartner ist Andreas Struwe,<br />

Tel. 02151 / 820 74-40, andreas.struwe@wfg-krefeld.de).<br />

schluss und die Berufsausbildung in <strong>der</strong> Tasche.<br />

Erfahrungsgemäß zeigen dual Studierende eine sehr<br />

hohe Leistungsbereitschaft und Begeisterung, da sie<br />

bei dieser Form des Studiums vielfältige Möglichkeiten<br />

haben, theoretisches Wissen in die Praxis einzubringen.<br />

Das 1982 als Krefel<strong>der</strong> Modell in <strong>Krefeld</strong> ins<br />

Leben gerufene duale Studium ist ein Erfolgsmodell:<br />

für die Unternehmen, weil sie auf diese Weise die<br />

hoch qualifizierten Fachkräfte von morgen frühzeitig<br />

an sich binden; für die Studierenden, weil sie<br />

damit Studium und Berufsausbildung sinnvoll verbinden<br />

können. Und am Ende profitiert von alldem<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarkt <strong>der</strong> Region. Das duale Studium<br />

ermöglicht eine zielgerichtete Ausbildung, die auf<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> Unternehmen beson<strong>der</strong>s in Hinblick<br />

auf künftige Führungskräfte zugeschnitten ist.


Absolventen fassen schnell Tritt<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

Die Absolventen <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein profitieren von<br />

Wirtschaftswachstum und steigenden Beschäftigtenzahlen<br />

und fassen schnell Tritt auf dem Arbeitsmarkt. Das ist das<br />

Ergebnis einer Befragung von 1.769 Absolventen, die zwischen<br />

dem 1. September 2007 und dem 31. März 2011 ihr Studium an<br />

<strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein abgeschlossen haben. Demnach<br />

haben 84 Prozent aller Masterabsolventen eine Beschäftigung<br />

gefunden. Bei den insgesamt 1.003 Diplomanden liegt die<br />

Beschäftigtenquote sogar bei 91 Prozent.<br />

Gefragt wurde außerdem nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Bewerbungen,<br />

die Absolventen verschicken mussten, ehe sie angestellt wurden.<br />

Ein Drittel aller Absolventen, die eine Anstellung gefunden<br />

haben, wurden direkt von einem Unternehmen abgeworben,<br />

sie mussten also nicht eine einzige Bewerbung verschi -<br />

cken. Ein weiteres Drittel verschickte nur eine bis vier Bewerbungen.<br />

Nur 15 Prozent <strong>der</strong> Absolventen verschickten dagegen<br />

21 bis 30 o<strong>der</strong> mehr Bewerbungen.<br />

Der Blick auf die einzelnen Studiengänge zeigt große<br />

Unterschiede: Im Bachelorstudiengang „Chemieingenieurwesen“<br />

beispielsweise wurden zwei Drittel <strong>der</strong> Absolventen<br />

direkt vom Unternehmen angeworben. Im Studiengang „Textile<br />

and Clothing Management“ am Fachbereich Textil- und<br />

Bekleidungstechnik waren 46 Prozent <strong>der</strong> Absolventen so<br />

gefragt, dass sie ohne Bewerbung untergekommen sind.<br />

Weitere 35 Prozent brauchten nur eine bis vier Bewerbungen<br />

zu verschicken.<br />

Auch Studiengänge wie Health Care Management, Wirtschaftsinformatik,<br />

Betriebswirtschaft, Steuern und Wirtschaftsprüfung,<br />

Business Management, Catering and Hospitality<br />

Services, Soziale Arbeit, Kulturpädagogik und Informations-<br />

und Kommunikationstechnik bieten ihren Absolventen<br />

offenbar extrem gute Chancen auf einen kurzen Übergang<br />

von <strong>der</strong> Hochschule in den Beruf: In diesen Studiengängen<br />

schrieben über 70 Prozent <strong>der</strong> Absolventen keine o<strong>der</strong> nur eine<br />

bis vier Bewerbungen, um eine Anstellung zu bekommen.<br />

Dabei ist die Zahl <strong>der</strong> Bewerbungen abhängig vom Jahr<br />

des Abschlusses. Im Jahr 2009, als die Wirtschaft in Deutschland<br />

um 4,7 Prozent schrumpfte, musste mehr als je<strong>der</strong> fünfte<br />

Absolvent mehr als 21 Bewerbungen verschicken. Im Jahr 2011<br />

war es nicht einmal je<strong>der</strong> zehnte. Dagegen stieg die Zahl <strong>der</strong><br />

Direktanwerbungen von 29,8 Prozent im Jahr 2010, als die<br />

Nachwirkungen <strong>der</strong> Rezession noch deutlich auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu spüren waren, auf 32,5 Prozent im Jahr 2011. Während<br />

2009 knapp 53 Prozent <strong>der</strong> Absolventen null bis vier Bewerbungen<br />

verschickten, waren es 2011 genau zwei Drittel.<br />

„Die Tatsache, dass wir diese Daten erfassen, zeigt, dass<br />

wir uns als Hochschule für den weiteren beruflichen Werdegang<br />

unserer Absolventen interessieren und aus den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> Befragungen Lehren für unser Studienangebot ziehen“,<br />

sagt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident <strong>der</strong><br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein. „Auf diese Weise können wir unsere<br />

Studiengänge noch enger an den Bedürfnissen des regionalen<br />

Arbeitsmarktes ausrichten.“<br />

Die Erhebung wurde durchgeführt von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Evaluation <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein. Die Koordinierungsstelle<br />

wurde eingerichtet, um die Qualität <strong>der</strong> Lehre<br />

regelmäßig zu überprüfen und zu sichern.<br />

Innovationsgutscheine<br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein


Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Jetzt nicht mehr nur baulich ein Ensemble:<br />

Das Deutsche Textilforschungszentrum<br />

Nord-West im Viergeschosser am oberen<br />

Bildrand ist ab jetzt als An-Institut auch<br />

inhaltlich und organisatorisch mit <strong>der</strong><br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein am Standort<br />

Frankenring vernetzt.<br />

46 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de


Gemeinsames Engagement<br />

für den Forschungsstandort:<br />

NRW-Wissenschaftsministerin<br />

Svenja Schulze, Hochschulpräsident<br />

Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg<br />

(rechts), <strong>Krefeld</strong>s Landtagsabgeordneter<br />

Uli Hahnen (Mitte)<br />

und Institutsdirektor Prof. Dr. Jochen<br />

S. Gutmann freuen sich über die<br />

Kooperationsvereinbarung.<br />

HN und DTNW: gemeinnützige GmbH<br />

Textile Vernetzung am Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein ist Anfang des Jahres eine<br />

enge Partnerschaft mit dem Deutschen Textilforschungszentrum<br />

Nord-West (DTNW) eingegangen. Dafür haben<br />

die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein und das als Verein eingetragene<br />

DTNW bereits im Dezember 2011 eine gemeinnützige<br />

GmbH – die DTNW gGmbH – gegründet. Auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> textilen Forschung und Entwicklung hat damit<br />

die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein ihr Portfolio um einen wichtigen<br />

Baustein erweitert.<br />

Jetzt wächst zusammen, was zumindest architektonisch<br />

schon immer zusammengehörte. Das DTNW ist seit<br />

1958 in <strong>Krefeld</strong> an <strong>der</strong> Adlerstraße 1 ansässig. Der Architekt<br />

Bernhard Pfau hatte seinerzeit den Campus <strong>Krefeld</strong><br />

West am Frankenring mit Shedhalle, Audimax, den Gebäuden<br />

des Fachbereichs Design und eben dem Gebäude des<br />

DTNW als Gesamtensemble konzipiert. Hier entwickelte<br />

sich das Textilforschungsinstitut zu einer anerkannten<br />

selbstständigen Forschungseinrichtung. In den letzten<br />

Jahren wurden aber <strong>der</strong> Verbleib und Bestand immer wie<strong>der</strong><br />

diskutiert. Abwan<strong>der</strong>ungsmeldungen, ausgelöst durch<br />

eine verän<strong>der</strong>te Forschungsför<strong>der</strong>ung des NRW-Wissenschaftsministeriums,<br />

o<strong>der</strong> eine Umzugsnotwendigkeit<br />

aufgrund von Gebäudemängeln wechselten mit Informationen<br />

über die endgültig gesicherte Zukunft in <strong>Krefeld</strong>.<br />

Die jetzt besiegelte Partnerschaft schafft Klarheit und<br />

führt nicht nur zu einer engen Bindung des DTNW an die<br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein – sie stellt auch sicher, dass das<br />

DTNW weiterhin in <strong>Krefeld</strong> bleibt. Zum 1. Januar 2012 wur-<br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein


Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

Grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt<br />

Rund sieben Millionen für Forschung<br />

an funktionalen Oberflächen<br />

34 Unternehmen sind beteiligt – 1.500 Arbeitsplätze sollen langfristig in den<br />

beteiligten Regionen gesichert werden – Entwicklung innovativer techno -<br />

logischer Lösungen bei funktionalen Oberflächen – Ziel: Energieeinsparung<br />

Die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein hat die Finanzierungszusage<br />

für ihr bislang größtes Forschungsprojekt erhalten. Bis<br />

2015 steht sie an <strong>der</strong> Spitze eines deutsch-nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Forschungsprojekts, das sich mit funktionalen<br />

Oberflächen beschäftigt.<br />

Das Projekt wird im Rahmen des operationellen Programms<br />

für „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“<br />

(ETZ) INTERREG IV A Deutschland – Ne<strong>der</strong>land durchgeführt<br />

und ist hochschulübergreifend, interdisziplinär und<br />

anwendungsorientiert angelegt. Beteiligt sind neben <strong>der</strong><br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein die Fachhochschulen Münster<br />

und Gelsenkirchen, zwei Forschungseinrichtungen, weitere<br />

Technologiedienstleister und 34 überwiegend kleine<br />

und mittelständische Unternehmen aus <strong>der</strong> Region. Durch<br />

die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen aus <strong>der</strong><br />

Region Nie<strong>der</strong>rhein, dem Münsterland und nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Provinzen ist sichergestellt, dass die Forschungs -<br />

ergebnisse unmittelbar <strong>der</strong> regionalen Wirtschaft zugutekommen.<br />

Insgesamt beträgt das Finanzvolumen des Projekts<br />

7,48 Millionen Euro. Der Zuwendungsbescheid deckt bis<br />

zum 31. März 2015 Aufwendungen in Höhe von 4,77 Millionen<br />

Euro ab – die Differenz von 2,71 Millionen Euro wird von<br />

den Projektpartnern, insbeson<strong>der</strong>e den beteiligten Unternehmen,<br />

getragen. Finanziert wird das Projekt zu 40 Prozent<br />

aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE). Knapp zwölf Prozent trägt das Wirtschaftsministerium<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

knapp neun Prozent das nie<strong>der</strong>ländische Wirtschaftsminis -<br />

terium. Weitere Gel<strong>der</strong> kommen aus den nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Provinzen Limburg, Nord-Brabant, Gel<strong>der</strong>land, Drenthe<br />

und Overijssel.<br />

Inhaltlich steht die ressourcenschonende und kostensparende<br />

technische Weiterentwicklung im Bereich <strong>der</strong><br />

48 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

funktionalen Oberflächen im Fokus. Ziel ist es, 50 Prozent<br />

<strong>der</strong> eingesetzten Ressourcen durch den Einsatz neu entwickelter<br />

Technologien einzusparen. Auch <strong>der</strong> Schadstoffausstoß<br />

sowie <strong>der</strong> Lösungsmittelverbrauch sollen verringert<br />

werden. In Teilprojekten wird beispielsweise eine<br />

antibakterielle Beschichtung von Duschköpfen o<strong>der</strong> eine<br />

energiereduzierte Reinigung für Kühlräume im Niedrigtemperaturverfahren<br />

entwickelt. Das Kompetenzzentrum<br />

STAR (Surface Technology Applied Research) am Fachbereich<br />

Maschinenbau- und Verfahrenstechnik kümmert<br />

sich um die Entwicklung eines innovativen Mikrover -<br />

zinkungsverfahrens mit 50 Prozent Energieeinsparung.<br />

Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik arbeitet<br />

an Textildruck-Innovationen, das Forschungsinstitut<br />

ILOC am Fachbereich Chemie wird an <strong>der</strong> Entwicklung<br />

innovativer Klebetechnologien, die mit 50 Prozent weniger<br />

Lösemittel auskommen, mitarbeiten. Dabei geht es beispielsweise<br />

um Klebstofflösungen für Flaschenetiketten,<br />

die einerseits bei hoher Luftfeuchte in tropischen Gegenden<br />

haften bleiben, an<strong>der</strong>erseits aber auch beim Recyclingprozess<br />

gut ablösbar sind. Das ILOC will zudem einen<br />

elektronischen Leitfaden für die Pulverlackentwicklung<br />

erstellen. Darauf sollen Lackproduzenten zurückgreifen<br />

können, um die Entwicklung von Lacken für verschiedene<br />

Untergründe zu systematisieren. Einsparungen sind hier<br />

für Unternehmen durch erheblich verringerte Entwicklungs-<br />

und Materialkosten zu erwarten.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:<br />

Dr. Joachim Schick, Referat „Transfer für Forschung und<br />

Entwicklung“<br />

(Tel. 02151 / 822-15 28, joachim.schick@hs-nie<strong>der</strong>rhein.de)


Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

University of Applied Sciences<br />

Die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein dankt<br />

den För<strong>der</strong>ern für ihr großes Engagement<br />

beim NRW- und Deutschland-Stipendium<br />

und für 119 glückliche Gesichter.<br />

A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. KG | A.S. Ingenieure GmbH |<br />

Alexianer <strong>Krefeld</strong> GmbH | Altana AG | Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mönchengladbach e.V. |<br />

Bienen & Partner Immobilien GmbH | Oettinger Brauerei GmbH | BWS Technologie GmbH |<br />

C.H. Erbslöh KG | Cargill Deutschland GmbH | Credit Suisse AG | Currenta GmbH & Co. OHG | Erbslöh AG |<br />

Evangelische Stiftung Hephata | Evonik Stockhausen GmbH | För<strong>der</strong>verein Wirtschaftswissenschaften |<br />

Frankenberg GmbH | Heinrich-Schmidt GmbH & Co. KG | Heinz Gothe GmbH & Co. KG | Heinz-Trox-Stiftung |<br />

Henkelhausen GmbH & Co. KG | Hydro Aluminium Rolled Products GmbH | In Time Personal-Dienstleistungen GmbH & Co. KG |<br />

Inoges AG | ITax Concept Steuerberatungsgesellschaft mbH | IWHN - Institut für Weiterbildung an <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein |<br />

KIK Textilien & Non Food GmbH | Klinken Maria Hilf GmbH | Messer Group GmbH | MLP AG | Mühlhäuser GmbH |<br />

Presswerk <strong>Krefeld</strong> GmbH & Co. KG | Reiners + Fürst GmbH & Co. KG | S.K.I. Schlegel & Kremer Industrieautomaten GmbH |<br />

Schorch Elektrische Maschinen und Antriebe GmbH | Shimadzu Deutschland GmbH | Siempelkamp Nukleartechnik GmbH |<br />

SMS Meer GmbH | Soroptimisten Club Mönchengladbach | Sozial-Holding <strong>der</strong> Stadt Mönchengladbach GmbH |<br />

SWK Stadtwerke <strong>Krefeld</strong> AG | Textile und Fashion Network e.V. | thp treuhandpartner gmbh | Tokai Erftcarbon GmbH |<br />

Trützschler GmbH & Co. KG | TÜV Rheinland AG | Verein zur För<strong>der</strong>ung des Fachbereichs Oecotrophologie <strong>der</strong><br />

Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein e.V. | Vibro Beteiligungs GmbH & Co. KG | Voith Paper GmbH & Co. KG | Wilh. Schulz GmbH |<br />

Woolworth GmbH | WUMAG TEXROLL GmbH & Co. KG | WWS Wirtz, Walter, Schmitz GmbH |<br />

„ Ich habe Vertrauen.<br />

Und in die Zukunft erst recht.“<br />

NACHBARSCHAFFT SICHERHEIT.<br />

Im CHEMPARK werden nicht nur alle Sicherheitsstandards befolgt, son<strong>der</strong>n neue gesetzt.<br />

Die Unternehmen im CHEMPARK gehören gemeinsam zu den größten Arbeitgebern in Nordrhein-Westfalen. So sind an allen drei<br />

Standorten insgesamt rund 45.000 Mitarbeiter beschäftigt. Klar, dass die Sicherheit von Mensch und Umwelt im CHEMPARK eine<br />

beson<strong>der</strong>e Rolle spielt. Damit ist <strong>der</strong> CHEMPARK ein attraktiver Nachbar – nicht zuletzt auch dank des breiten Angebots an<br />

Ausbildungsplätzen.<br />

Currenta GmbH & Co. OHG<br />

CHEMPARK<br />

51368 Leverkusen<br />

www.chempark.de<br />

Powered by CURRENTA<br />

kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de<br />

49


Schluss jetzt!<br />

Krefel<strong>der</strong> Frühling<br />

Spüren Sie’s auch schon? Diese frische neue Energie, die sich in unseren Körpern breitmacht:<br />

typisch Frühjahr. Die Motorrä<strong>der</strong> heulen wie<strong>der</strong> auf, die Rennradfahrer zeigen<br />

Zahn und Fliegenleichen zwischen den Zähnen und man sieht wie<strong>der</strong> die stolzen<br />

Männergesichter: Gerade erst ist <strong>der</strong> Laubbläser zur Ruhe gekommen, schon tönen die<br />

Kompressoren <strong>der</strong> Hochdruckreiniger.<br />

Und die SWK freuen sich. Wenn man dann die Energierechnung kriegt, ist jedes<br />

Frühlingsgefühl wie<strong>der</strong> wie abgestorben. Da wird einem die ganze frisch gewonnene<br />

Frühlingsenergie wie<strong>der</strong> aus dem Körper rausgezogen, denken Sie bloß mal ans Heizen!<br />

Die Energie fließt und fließt und ich hör andauernd den Gaszähler ticken im Keller. Und<br />

dann noch <strong>der</strong> Sprit, ich darf gar nicht dran denken. Da rechnet man unwillkürlich<br />

wie<strong>der</strong> in Mark, damit es noch weher tut. Aber das muss uns <strong>der</strong> Ausstieg aus <strong>der</strong><br />

Kernenergie wert sein.<br />

Frühling gibt es auch in <strong>Krefeld</strong>s Osten, direkt am Rhein, da ist einer, <strong>der</strong> sich wie Don<br />

Quichote unermüdlich und zäh durch die Mühlen <strong>der</strong> Verwaltung kämpft. Einer, <strong>der</strong><br />

anpackt. Matthias Melcher krempelt Dujardin um, holt Kunst, Kultur und Gastronomie<br />

nach Uerdingen, macht Fabrikraum zu Wohn- und Arbeitsstätten in schicken Lofts.<br />

Immer in kleinen Schritten, aber wenn <strong>der</strong> Funke überspringt, packt sicher auch<br />

wie<strong>der</strong> einer das Projekt Rheinblick an. Es muss nur einer anfangen. Mut haben.<br />

Dann geht auch was. Rheingold lässt grüßen.<br />

Frühling auch in <strong>Krefeld</strong>? Na klar, <strong>der</strong> Stadtumbau West macht’s möglich.<br />

Stephan- und Dreikönigenstraße werden aufgehübscht, neues Pflaster, neue<br />

Laternen, dafür dürfen wir demnächst zahlen. Dafür, dass die Straßen als<br />

öffentliches Gut auch im Winter befahrbar bleiben, werden nachts die<br />

Lampen ausgeknipst und die Anlieger sollen eine Winterdienstextra -<br />

gebühr zahlen. Aber jetzt ist erst mal Frühling, da sprießen die<br />

Knospen, die Mädels werden immer bauchfreier, beson<strong>der</strong>s die,<br />

die es eigentlich besser nicht tragen würden, aber die zeigen gern<br />

am meisten, völlig schmerzfrei. Das Frühjahr macht eben frei,<br />

freier geht’s nicht und die Stockenten walken wie<strong>der</strong><br />

schnatternd durch den Stadtwald. Jochen Butz<br />

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kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de


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