Titel-Thema 34 kreation | Nr. 27 | www.wfg-krefeld.de
Veranstaltungen Kreativwirtschaft Arbeit, Wirtschaft, Wohnen, Bildung und Kultur Tradition ist nicht alles. Das wissen beson<strong>der</strong>s diejenigen, die in <strong>Krefeld</strong> begonnen haben, ein Netzwerk in Sachen Kreativwirtschaft zu weben, das nicht nur den gesellschaftlichen Mehrwert von Kunst und Kultur in den öffentlichen Fokus rücken, son<strong>der</strong>n auch Nähe zwischen Kunst und Unternehmen schaffen soll. Nach einer Auftaktveranstaltung im Februar 2011 traf man sich im November wie<strong>der</strong>, diesmal in <strong>der</strong> Shedhalle des Hochschul-Fachbereiches Design am Frankenring. Hausherr dort: Dekan Prof. Nicolas Beucker, einer, <strong>der</strong> um die große Tradition seines Fachbereiches weiß, es aber nicht darauf beruhen lassen will (siehe Interview). WFG-Geschäftsführer Eckart Preen, Kulturbüro-Leiter Jürgen Sauerland-Freer und Knut Habicht, Leiter einer Werbeagentur, berichteten über die erzielten Fortschritte, so die breit angelegte Umfrage <strong>der</strong> WFG zu diesem doch sehr speziellen Branchenfeld. Auch ein Internetportal „Kreative Dienstleister aus <strong>Krefeld</strong>“ wird weiter konkret erörtert. Im März 2012 ging das „Krefel<strong>der</strong> Kreativ-Forum“ in die nächste Runde. Im Südbahnhof stellten Ulrich Cloos, Fachbereichsleiter 05 und damit Chef des Krefel<strong>der</strong> Stadtmarketings, und Jürgen Sauerland-Freer die Planungen für die Großveranstaltung „Kultur findet Stadt(t)“ vor – den 30. Juni sollte man sich auf jeden Fall vormerken. Cloos hatte sich eher auf eine kleine Veranstaltung eingestellt: „Ich dachte, wir sitzen hier quasi am runden Tisch.“ Doch er konnte erfreut feststellen, dass wie<strong>der</strong> mehr als 30 Interessierte gekommen waren. Cloos, gerade zurück von <strong>der</strong> ITB, kam nicht umhin, die nach wie vor herrschende Realität vor Ort dezidiert darzustellen: „Krefel<strong>der</strong> neigen dazu, mit depressiven Worten und gleicher Mimik über ihre Stadt zu reden.“ Damit sich das än<strong>der</strong>t und damit <strong>Krefeld</strong> nicht weiter schrumpft, umriss er vier Handlungsfel<strong>der</strong>: Arbeit und Wirtschaft, Wohnen, Bildung, Kultur. Die angestrebte Kooperation aller Bereiche müsse „weit darüber hinausgehen, dass das Stadtmarketing Werbekampagnen macht“. Dafür sei sowieso kein Geld mehr da. Für „Kultur findet Stadt(t)“ gab Cloos das Motto aus: „Der Kultur wird die Innenstadt zu Füßen gelegt.“ Die Kultur solle bei dieser Gelegenheit nicht – was manche Kreative befürchten – die bloße Staffage für den Handel sein. „Es ist eine gute Gelegenheit, neue Räume zu finden, neue Impulse zu erfahren.“ Breites Interesse an kreativer Netzwerkarbeit (hier bei <strong>der</strong> Workshop-Veranstaltung in <strong>der</strong> Shedhalle <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein im November 2011) An diesem 30. Juni wird vieles zusammengeführt, so ein klassischer „Krefel<strong>der</strong> Samstag“ und <strong>der</strong> „Kulturmarkt“, <strong>der</strong> bisher alle zwei Jahre nach den Sommerferien stattfand. Viel Musik gehört natürlich auch dazu. Cloos unterstrich noch einmal: „Ein Tag, <strong>der</strong> kein beliebiges Event ist, son<strong>der</strong>n eine Botschaft hat!“ Sauerland-Freer warb noch einmal für das eigentliche Anliegen des Kreativ-Forums: „Die Teilhabe an Kunst und Kultur eröffnet Möglichkeiten zur besseren Identifikation mit unserer Stadt.“ Kultur gelte gemeinhin als weicher Standortfaktor, aber: „Kreativwirtschaft ist auch ein harter Faktor!“ Die Angebotspalette <strong>der</strong> Krefel<strong>der</strong> Kulturlandschaft bezeichnete <strong>der</strong> Kulturbüro-Leiter als „überwältigend“. Um dieses Potenzial immer besser zu nutzen, soll das Kreativ-Forum eine regelmäßig stattfindende Institution werden. Im Juli wird es um das Thema „Immobilien für die Kreativwirtschaft“ gehen. Frank Hänschen Kreativwirtschaft