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Kein Krisengejammer - Nord-Handwerk

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Neue Serie – <strong>Handwerk</strong> geht neue Wege, Teil I: die Innovationsberatung<br />

Mit einem Schiebepuzzle zum Erfolg<br />

Das <strong>Handwerk</strong> geht neue Wege – gehen Sie mit! Unter diesem Motto hat die <strong>Handwerk</strong>skammer fünf<br />

ausgewählte Angebote in einer kleinen Broschüre vorgestellt. Wir stellen Ihnen in den kommenden<br />

Monaten Betriebe vor, die diese Angebote mit Erfolg genutzt haben. Den Anfang macht Tischlermeister<br />

Christoph Trebuth, der sich mit seiner Produktidee an Innovationsberater Raphael Lindlar gewandt hat.<br />

Viele von uns werden dieses Spiel<br />

aus ihrer Kindheit noch kennen: Das<br />

Schiebepuzzle, oder Schiebefax, bei dem es<br />

entweder 3 mal 3 oder 4 mal 4 Felder gibt.<br />

Eines dieser Felder fehlt und man muss die<br />

anderen Felder immer so verschieben, bis<br />

das Bild darauf oder die Zahlenfolge richtig<br />

angeordnet ist. Tischlermeister Christoph<br />

Trebuth aus Lübeck hat daraus einen Bilderrahmen<br />

der besonderen Art gemacht: In<br />

seinem viereckigen „Zugrahmen“ sind 16<br />

kleine Felder angelegt, in die Fotos gesteckt<br />

werden können, die von 15 Holzplatten<br />

verdeckt werden. Der Clou ist nun, dass<br />

immer ein Foto, wie auch in dem Kinderspiel,<br />

sichtbar ist, welches, das entscheidet<br />

der Kunde. „Wenn man über den kreativen<br />

Einsatz und die innovative Gestaltung von<br />

Gegenständen nachdenkt, sollte man sich<br />

nicht alleine mit ihrer optischen Wirkung<br />

beschäftigten, sondern die Wechselwirkung<br />

von menschlicher Wahrnehmung und Verarbeitung<br />

berücksichtigen“, erzählt Trebuth.<br />

Nach der Entwicklung seiner Idee stand<br />

der 49-jährige Tischlermeister vor der Frage,<br />

ob er sich das neue Produkt schützen<br />

lassen sollte oder nicht. Bei der Suche nach<br />

kompetenter Hilfe stieß er dann sehr schnell<br />

auf Raphael Lindlar, Innovationsberater der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck. Der Artikel<br />

„Von der Idee zum Produkt – Förderprogramme<br />

des Bundes“ in der Novemberausgabe<br />

2007 des <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> mit dem<br />

Hinweis auf Infos und Beratung machten<br />

Trebuth auf den Innovationsberater der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer aufmerksam.<br />

Neue Technologien und<br />

Geschäftsfelder<br />

Seit 2007 steht Lindlar den Betrieben als<br />

Innovations- und Technologieberater zur<br />

Verfügung. „Ich möchte den Betrieben<br />

helfen, neue Technologien im Betrieb zu<br />

integrieren oder neue Geschäftsfelder zu<br />

erschließen“, sagt der Diplom-Ingenieur.<br />

Seine Erfahrungen der letzten Jahre zeigen,<br />

dass viele <strong>Handwerk</strong>sbetriebe während ihrer<br />

täglichen Arbeit Ideen entwickeln, um beispielsweise<br />

Verfahrensabläufe zu optimieren<br />

oder technische Probleme auszuräumen.<br />

„Die Lösungen sind oftmals ebenso pfiffig<br />

wie erstaunlich direkt und praktikabel“, so<br />

Lindlar. Viele Erfindungen würden jedoch<br />

gar nicht erst zum Patent angemeldet oder<br />

die Erfinder scheiterten bei der Umsetzung,<br />

Vermarktung oder kommerziellen Nutzung<br />

ihrer Erfindung. Hier will der Innovationsberater<br />

weiterhelfen.<br />

Bei den Gesprächen mit Raphael Lindlar<br />

zeigte sich, dass das Produkt von Christoph<br />

Trebuth im Grunde nach patentfähig, die<br />

Gefahr des Missbrauchs jedoch „relativ gering“<br />

war. Trotzdem bereut Trebuth nicht,<br />

die Kammer kontaktiert zu haben, den erst<br />

so habe er die große Palette des Dienstleistungs-<br />

und Beratungsangebots der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Lübeck kennengelernt und<br />

gleich darauf gemeinsam mit Betriebsberater<br />

INNovatIoNsberatuNg<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

Innovationen sind für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe (über-)lebenswichtig. Sie müssen über technische<br />

Entwicklungen informiert sein, um in ihrem Unternehmen aktiv Veränderungsprozesse<br />

einzuleiten. Der immer schärfer werdende Wettbewerb verlangt laufend verbesserte<br />

und neue Produkte. Dabei bedeutet Innovation nicht nur die Lösung von<br />

konkreten Problemen, sondern sie ist auch eine wichtige<br />

Maßnahme für die dauerhafte Sicherung des<br />

Unternehmenserfolges. Die Innovations-<br />

und Technologieberatung der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck hilft<br />

den Mitgliedsbetrieben, diese<br />

Anforderungen zu meistern.<br />

Stefan Seestädt einen Businessplan für die<br />

weitere Produkteinführung erarbeitet.<br />

Diese Zusammenarbeit führte letztlich<br />

auch zu einer Bewerbung beim VR-Förderpreis<br />

<strong>Handwerk</strong> 2008 der Volks- und<br />

Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein.<br />

Die Jury zeigte sich beeindruckt und am<br />

Ende konnte die Tischlerei Christoph<br />

Trebuth sogar den mit 5.000 € dotierten<br />

1. Platz (siehe auch <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar<br />

2009, Seite 30/31) belegen.<br />

Netzwerke<br />

Auch in einem weiteren Bereich beschreitet<br />

Trebuth neue Wege: „Seit meiner Selbstständigkeit<br />

im Jahr 1997 verfolge ich das<br />

Ziel in Kooperationen zu arbeiten.“ So<br />

befindet sich sein Betrieb seit acht Jahren<br />

in der Werkstatt Backer Möbelwerk im Lü-<br />

becker Gewerbegebiet Roggenhorst. Dort<br />

kooperiert er mit Tischlermeister Marcus<br />

Berthold (Foto unten links) und Architekt<br />

Dirk-Siebo Backer (Foto unten rechts). Die<br />

„drei Einzelkämpfer“ haben sich zu einem<br />

„erfolgreichen Netzwerk“ zusammengetan,<br />

bei dem jeder völlig selbstständig arbeitet.<br />

Dies bietet große Vorteile, berichtet<br />

Trebuth: „Ein anspruchsvoller Auftrag, der<br />

von italienischen Firmen nicht erfüllt werden<br />

konnte, wurde aufgrund unserer guten<br />

Zusammenarbeit kurzfristig realisiert.“<br />

Das Wissen um die besonderen Fähigkeiten<br />

von Marcus Berthold und Dirk-<br />

Siebo Backer war für Trebuth ausschlaggebend<br />

für diese interessante Kooperation. So<br />

verstehen die drei sich auch nicht als Konkurrenten<br />

in einem umkämpften Markt,<br />

sondern nutzen die Vorteile dieser engen<br />

Zusammenarbeit. Dementsprechend haben<br />

Berthold und Backer auch die Gespräche<br />

zwischen ihrem Partner und Innovationsberater<br />

Lindlar mit großem Interesse<br />

verfolgt. Und Berthold ist sich sicher, dass<br />

es da „viele interessante Dinge im Beratungsangebot<br />

der Kammer gibt, die ich in<br />

Zukunft auch nutzen will.“<br />

Machen Sie es auch wie Christoph<br />

Trebuth und seine Kollegen: Gehen Sie<br />

neue Wege. Die <strong>Handwerk</strong>skammer hilft<br />

Ihnen dabei.

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