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8 Die Steipe
Treverguide
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im Treverguide
68mm x 100mm
Treverguide
Die Steipe
Das Haus mit dem mittelalterlichen Aussehen
und den auffälligen Spitzbogenarkaden
im Erdgeschoss wurde um 1430 von der
Trierer Bürgerschaft errichtet. Das Haus
am Hauptmarkt diente als Fest- und Versammlungsort
der Trierer Ratsherren,
später wurde es auch als Rathaus und Sitz
der Stadtverwaltung genutzt.
Die Bezeichnung Steipe kommt von den
Gewölbestützen im Erdgeschoss, die auch
heute noch als „Steipen“, Stützen, im
Trierer Dialekt bezeichnet werden. Tatsächlich
waren früher noch mehr Stützen
Spielzeugmuseum
und Café Steipe
zu sehen, als das Erdgeschoss nach allen
Seiten offen war, und so dem Marktgericht
einen überdachten Verhandlungsort bot.
Hier wurden auch die offiziellen Maße aufbewahrt,
die Größen, Volumen und Gewichte
für die Stadt festlegten.
Die spitze Form der Arkaden und die Gewölbe
sind typisch für ein Haus der Spätgotik.
Das repräsentative Aussehen zeigt
deutlich den im Mittelalter gestiegenen
Machtanspruch der Trierer Bürgerschaft
gegenüber Adel und Geistlichkeit durch
den Status einer freien Stadt. Die mit Baldachinen
geschützten Steinfiguren im Erdgeschoss
stellen die Schutzpatrone der
Stadt dar: Jakobus, Helena, Petrus und
Paulus. Auch heute noch ist die Identifikation
der Trierer Bürger mit der Steipe sehr
ausgeprägt, wie zu sehen war, als das nach
dem Krieg total zerstörte Gebäude 1968-70
durch Spendengelder wiederaufgebaut
wurde.
Das Haus beherbergt heute ein Café-
Restaurant, in dem man in historischem
Ambiente gerne ein paar Minuten verweilt.
In den Obergeschoßen befindet sich das
Spielzeugmuseum, das zahreiche Exponate
aus über hundert Jahren Spielzeuggeschichte
zeigt.
Das mittelalterliche Rathaus, die Steipe