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Interview mit Johannes Ortner Transkription des Interviews

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01:16:37 JO: An den Ratssitzungen der ESRO und später ESA habe ich<br />

teilgenommen, seitdem diese existieren. Zunächst auf der „Innenseite vom Zaun“ und<br />

dann in der österreichischen Delegation. Ich war aber nie richtig Delegierter, sondern<br />

ich war eigentlich Berater der Delegation. Denn Delegierte zu dieser Zeit mussten<br />

Staatsbeamte sein, also entweder Botschafter oder Beamte aus dem<br />

Außenministerium oder Wissenschaftsministerium. Ich war also Berater der<br />

Delegation, aber solange ich aktiv war, bis zum Jahr 1998, habe ich, glaube ich, keine<br />

Ratssitzung ausgelassen. Bevor ich nach Österreich kam, vor 1974, war ich als<br />

stellvertretender Direktor für Programmplanung der ESRO auch bei jeder Ratssitzung<br />

dabei.<br />

01:17:38 PH: Wenn du all diese Ratssitzungen erlebt hast, welche Rolle hat hier<br />

Österreich gespielt. Wie hat es sich entwickelt, gab es besondere Ereignisse, die man<br />

hervorheben könnte und wie hat umgekehrt die ESA die Rolle Österreichs gesehen?<br />

Du hast es schon erwähnt, bei COPOUS war es eine ganz besondere Rolle, dies kann<br />

man wahrscheinlich gar nicht vergleichen. Wie hat es bei der ESA ausgesehen?<br />

01:18:19 JO: Man kann sagen, Österreich war immer sehr konstruktiv. Österreich war<br />

ein kleines Mitgliedsland Wir kamen ja gleichzeitig <strong>mit</strong> Norwegen dazu. Die Rolle<br />

war auch bei der Vorbereitung von Ministerkonferenzen wichtig, weil es ca. je<strong>des</strong><br />

zweite Jahr eine Ratssitzung auf Ministerebene gab. Österreich hat immer konstruktiv<br />

<strong>mit</strong>gearbeitet, indem es sich immer bemüht hat, mehr oder weniger einen Konsens zu<br />

erreichen und auch immer andere Delegationen im positiven Sinne beeinflusst hat, im<br />

Sinne der ESA, im Sinne der Vorschläge der ESA. Also war die Rolle natürlich nicht<br />

so wie bei den Vereinten Nationen, nicht eine Dominanz, sondern immer eingeordnet.<br />

Man kann sagen, Österreichs Rolle war immer positiv, immer konstruktiv.<br />

01:19:43 PH: Ich möchte jetzt von der ESA und ASA ein bisschen weggehen zu<br />

einem ganz anderen Thema. Eine deiner ganz herausragenden Eigenschaften ist die<br />

der Ver<strong>mit</strong>tlung zwischen Menschen, aber auch speziell die Förderung der jungen<br />

Generation. Du bist ja der Gründer der astrophysikalischen Sommerschule in<br />

Alpbach, welche seit 1975 existiert und zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte<br />

geworden ist. Wie kam es zu dieser Idee der Sommerschule in Alpbach und als zweite<br />

Frage daran anschließend, was waren deine schönsten und wertvollsten Erlebnisse in<br />

diesen über dreißig Jahren Sommerschule Alpbach?<br />

01:20:54 JO: Die Idee der Sommerschule kam mir schon zurzeit von COPERS. Es<br />

kam damals schon die Idee auf, Sommerschulen zu organisieren und ich hatte<br />

Alpbach im Kopf aufgrund <strong>des</strong> Europäischen Forums Alpbach. Ich war schon<br />

ein/zweimal vorher in Alpbach und habe gesehen, wie schön sich dieser Ort dafür<br />

eignet. Und so war die erste europäische Sommerschule, die wir organisiert haben,<br />

bereits im Jahre 1963 in Alpbach und das war eine ESRO-Sommerschule. Die erste<br />

war natürlich auf meinem Gebiet, Ionosphärenphysik, Nordlicht, Magnetosphäre,<br />

alles was sich so zwischen Sonne und Erde abspielt. Die zweite Sommerschule war<br />

der Astronomie und Astrophysik gewidmet. Sie war im Jahr 1965. Diese zwei<br />

Schulen hatten wir im Rahmen der COPERS/ESRO gemacht. Aber weil sich<br />

Österreich nicht an der ESRO beteiligte (die ESRO kam ja im Jahre 1964 zustande<br />

und die Sommerschule 1965 wurde noch akzeptiert) hat es dann geheißen: Wenn<br />

Österreich nicht Mitglied bei der ESRO wird, dann gibt es keine Sommerschulen<br />

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